[EU] Eurobarometer Bahnstudie

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Eurobarometer (Zugreiseblog)

Recht überraschend das da die baltischen Länder so gut abschneiden. Ich war schon mehrmals dort unterwegs mit der Bahn. Es hat sich schon einiges gebessert dort in den letzten Jahren. Das Bahnetz wurde nach Verlassen der baltischen Staaten aus der Sowjetunion ja komplett vernachlässigt und auf den Fernbus gesetzt. Das hat sich zum Glück in den letzten Jahren geändert und es wurde viel verbessert und investiert. Denoch noch ist das Angebot dünn auf vielen Strecken. Direkte Verbindungen zwischen den baltischen Staaten gibt es überhaubt nicht (Ausnahme Vilnius-Daugavpils am Wochenende) Die Züge sind aber immer pünktlich gewesen, sauber und W-Lan hat immer funktioniert. Fahrkarten können unkompliziert auch beim Schaffner ohne Aufpreis gekauft werden.
Dennoch vom Angebot in Süd- und Mitteleuropa noch weit entfernt.
Dann sagen 25 Prozent in Deutschland, dass sie Schwierigkeiten hätten, zum Bahnhof zu gelangen. Hm schauen wir da mal nach Nordfinnland, wo das nur 3% sagen, von Utsjoki zum nächstgelegenen Bahnhof Kolari sind es etwa 380km :lol: So ein dichtes Netz wie in Deutschland hat Finnland nur ganz im Süden, sonnst ist es deutlich dünner ausgebaut.

Warum Bulgarien und Rumänien so schlecht ist, ich war dort noch nie selber, vielleicht kann da jmd. eine Einschätzung zu schreiben.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Die Rechte bei Verspätungen werden verbessert und auch soll es in allen Zügen Stellplätze für Fahräder geben schreibt Der Spiegel

Also Fahradmitnahme auch in ICE, AVE, TGV, X2000, Pendolinos etc. Halte ich nicht für sinnvoll den wenn da ne Horde Fahrradfahrer ankommt aufeinmal wird die Verspätungsanfälligkeit recht hoch. Besser an lokbespannten IC-Zügen und sonnstigen Fernzügen immer einen Packwagen für Fahräder und andere große Gepäckstücke mitführen.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Die Fahrradmitnahme halte ich absolut für sinnvoll. Da kann doch die Eisenbahn ihre Stärken ausspielen. Aber für Fahrräder sollte es natürlich eine Reservierungspflicht geben, da die Plätze nun mal begrenzt sind.

Was ich absolut nicht verstehe, ist diese gnadenlose Benachteiligung der Eisenbahn. Ist ja schön und gut, dass man die Fahrgastrechte stärkt.
Aber wieso benachteiligt man hier die Eisenbahn gegenüber dem Flugverkehr und dem Fernbuxverkehr?
Einmal mehr tiefste Wettbewerbsverzerrung zu Lasten der Eisenbahn!
146225
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Beitrag von 146225 »

Mal abgesehen davon, dass zwar beim Flugverkehr die Verspätung größer sein muss, bevor Entschädigungen gezahlt werden müssen, eine schlechte Leistung den Anbieter dann aber richtig Geld kostet, sind es denke ich gerade Eisenbahnen wie die DB, die einen erst mit einer grandios miesen Leistung (+173) erfreuen und dann auch noch bei der fälligen Erstattung aus Fahrgastrechten rumzicken, die zulasten aller gut arbeitenden Eisenbahnen schärfere Regeln hervorrufen. Und, leider wahre alte Regel: Worte eines Kunden interessieren das Managements eines EVU einen Dreck, Geld, welches aus der Kasse abfließt, findet eher Beachtung.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich halte eine allgemeine reservierungspflicht für Fahrräder für kontraproduktiv. Wenn man will, kann man viele Fahrräder auch sehr platzsparend unterbringen.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

146225 @ 15 Nov 2018, 23:41 hat geschrieben: Mal abgesehen davon, dass zwar beim Flugverkehr die Verspätung größer sein muss, bevor Entschädigungen gezahlt werden müssen, eine schlechte Leistung den Anbieter dann aber richtig Geld kostet, sind es denke ich gerade Eisenbahnen wie die DB, die einen erst mit einer grandios miesen Leistung (+173) erfreuen und dann auch noch bei der fälligen Erstattung aus Fahrgastrechten rumzicken, die zulasten aller gut arbeitenden Eisenbahnen schärfere Regeln hervorrufen. Und, leider wahre alte Regel: Worte eines Kunden interessieren das Managements eines EVU einen Dreck, Geld, welches aus der Kasse abfließt, findet eher Beachtung.
Ich finde die Entschädigungsregelung ja nicht schlecht. Habe ich nicht kritisiert.
Aber bitte betrachte das mal etwas objektiver und nicht aus der Sicht hier überall seinen DB-Frust ablassen zu müssen. Ich bin mit DB Fernverkehr auch nicht zufrieden, aber so zu tun als wäre im restlichen Europa das Paradies ist ja wohl ein schlechter Witz. Was ich da schon erlebt habe, da ist unser Fernverkehr ja noch der Einäugige unter den Blinden. Ist eben nicht überall SBB.

Aber was ist mit den Verspätungen am laufenden Band produzierenden (gerne auch Ausfälle, kommt auch vor) Rosinenpixern mit den grünen Fahrzeugen auf Gummirädern? Oder haben die wie bei den Trassengebühren (hier Maut) wieder mal einen Wettbewerbsvorteil?
146225
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Beitrag von 146225 »

Trapeztafelfanatiker @ 16 Nov 2018, 12:54 hat geschrieben: Aber bitte betrachte das mal etwas objektiver und nicht aus der Sicht hier überall seinen DB-Frust ablassen zu müssen. Ich bin mit DB Fernverkehr auch nicht zufrieden, aber so zu tun als wäre im restlichen Europa das Paradies ist ja wohl ein schlechter Witz. Was ich da schon erlebt habe, da ist unser Fernverkehr ja noch der Einäugige unter den Blinden. Ist eben nicht überall SBB.
Das hat mit DB-Frust leider gar nichts zu tun, die bittere Wahrheit ist, dass die DB heute wirklich so abgeschlagen schlecht daher kommt. In den letzten Wochen war ich z.B. in Italien und in Polen, weder Trenitalia noch PKP IC machen einen derart erbarmungswürdigen Eindruck. Italien hat erst schwere Unwetter hinter sich, mit viel zu vielen Toten, aber der RFI wäre es bis auf die unmittelbar betroffenen Strecken nicht im Traum eingefallen, mal eben im ganzen Land den Fernverkehr einstellen zu lassen. Natürlich gab und gibt es auch dort (sowohl IT als PL) Verspätungen, aber so armselig wie sich gerade DB Fernverkehr präsentiert, mit siffigen und technisch angeschlagenen Zügen ist es einfach lange noch nicht.

Klar, es gibt Bahnen in Europa, die schlechter aufgestellt sind. BDZ, ZRS oder HSH würden spontan einfallen. Das kann aber kein Vergleich und kein Ziel sein.
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