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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Trapeztafelfanatiker @ 21 Nov 2018, 13:10 hat geschrieben:Einerseits verständlich, andererseits kann man das Zeug auch Online bei Plattformen bestellen, die ihr Geld auch voll in Deutschland versteuern.
Du hast sicher ein Beispiel für mich?
Wir sollten da vielmehr auch auf den Nutzen für das Allgemeinwohl schauen, auch wenn es vielleicht etwas mehr Aufwand bedeutet.
Das Allgemeinwohl wollte ich mit mehr Aufwand für mich (1 Stunde außer Haus - die Amazon-Bestellung war bequem daheim in nicht mal 5 Minuten zusammen geklickt) dadurch fördern, dass ich eben in einem Laden vor Ort einkaufe.
Denn...
Entenfang @ 21 Nov 2018, 16:41 hat geschrieben:Am liebsten gehe ich in den Laden und kaufe dort.
Auch ich kaufe gerne im Laden. Auch wenn
Da kann ich auch einfach mal nachfragen, wenn ich nicht genau weiß, ob Schraube x passt oder ich doch vielleicht Schraube y brauche.
das Nachfragen bei dem heute eingesetzten Personal wenig Sinn macht.
Ich weiß ja nicht, wo du wohnst. Aber München hat doch auch Baumärkte, die sehr gut öffentlich erreichbar sind, z.B. der Toom am Haidenauplatz. Oder die Truderinger Konkurrenzschlacht zwischen Hagebaumarkt und jetzt Obi in der Wasserburger Landstraße...
Auch öffentlich will ich für "Ham wa nich" nicht nochmal extra raus fahren. Und wenn der Baumarkt im Nachbarhaus wäre...wenn er so was simples wie Kabelverschraubungen nicht im Sortiment hat, hilfts mir halt auch nix. Mal ganz abgesehen davon, dass fast alles beim Onlineversender um 1/3 billiger ist.
imp-cen @ 21 Nov 2018, 17:46 hat geschrieben:Aber die Erfahrung macht man doch immer wieder:
Wenn du was bestimmtes brauchst ist im stationären Handel oft Essig. Bei den qm-Preisen kann der in München auch nicht alles bereit haben.
Wenn man schon extra damit wirbt, der größte, beste und tollste mit soundsoviel 1000 qm zu sein?
Aber grad bei so großen Ketten wie Hagebau: Warum kannst das Sortiment nicht komplett einsehen, ggf. bestellen und  zur Abholung im Laden XL hinterlegen lassen?
Dann sparst dir die nutzlose Rumrennerei.

Cyberport bietet so eine Übersicht zum Beispiel.
Ja, mein Lieblings-Elektronik-Händler kann das auch. Und der ist immerhin noch Familienbetrieb und nicht Großkonzern. Oder kann er es gerade deswegen?
146225 @ 21 Nov 2018, 19:30 hat geschrieben:Wenn ich so dem Michi seinen Bedarf lese
Ist der Bedarf jetzt eigentlich so sonderbar speziell?
kann ich nur sagen: Wie gut, dass es hin und wieder auch noch Profis im Handel gibt und nicht nur überall gleiche Filialisten, die sich nur über den Preis profilieren können und daher natürlich an Anzahl und Qualität des Personals sparen.
Nein, bis nach Heilbronn wollt ich jetzt auch nicht extra fahren :D
Auch bei solchen Profis kann man übrigens im Versand bestellen.
Keinen Onlineshop, keinen Katalog, nur eine Anfahrtsbeschreibung...auch da bestell ich doch wieder einfacher und schneller beim Onlinebuchhändler.

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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Michi Greger @ 23 Nov 2018, 13:45 hat geschrieben: Du hast sicher ein Beispiel für mich?
Nein, weil ich zu wenig Online bestelle, aber es gibt zu allem eine Alternative von Anbietern die hier Steuern zahlen.
Zumindest bei Elektronik bietet sich conrad.de an.

Man kann sich natürlich auf Bequemlichkeit herausreden oder weil es einfach die beste Lösung ist.

Aber eines muss man sich bewusst sein, man zieht sich hier einen Monopolisten heran, der nicht nur die Pluralität gefährdet, wenn man da mal uneinholbar ist, wird das keiner gut finden können. Wir brauchen Wettbewerb, sonst diktieren die Monopolisten irgendwann und alle müssen sich unterwerfen.

Auch muss man immer über den Tellerrand blicken und es ist doch nicht gut, wenn Firmen die hier viel, viel Geld verdienen, dann das meiste in Luxemburg oder sonstwo versteuern. Wer finanziert denn die Infrastruktur, die Schulen usw.?
Auf den ersten Blick sparst du ein paar Euro, am Ende zahlst du drauf. Sind sich viele nur nicht bewusst.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Trapeztafelfanatiker @ 23 Nov 2018, 13:23 hat geschrieben:Nein, weil ich zu wenig Online bestelle
Schade, dass du auf eine konkrete Fragestellung zu einem Problem nur...
aber es gibt zu allem eine Alternative von Anbietern die hier Steuern zahlen.
unkonkretes Geschwurbel zu bieten hast.
Man kann sich natürlich auf Bequemlichkeit herausreden oder weil es einfach die beste Lösung ist.
Tja, leider zahlt mir mein Top-Arbeitgeber noch nicht so viel Gehalt, dass ich auf die Bequemlichkeit verzichten kann. Sonst würde ich meinen persönlichen Sekretär los schicken, er soll einfach noch 5 Läden abklappern bis er das Zeug endlich alles beisammen hat.
Aber eines muss man sich bewusst sein, man zieht sich hier einen Monopolisten heran, der nicht nur die Pluralität gefährdet, wenn man da mal uneinholbar ist, wird das keiner gut finden können. Wir brauchen Wettbewerb, sonst diktieren die Monopolisten irgendwann und alle müssen sich unterwerfen.
Der Wettbewerb, den wir brauchen, findet hier gerade statt:

Wettbewerber 1:
+ ist vor Ort, hat Arbeitsplätze "in der Region" (noch, aber wenn er so weiter macht...)
- hat das benötigte Material nicht (entweder gar nicht im Sortiment oder zumindest aktuell nicht auf Lager)
- ist teurer
- liefert nicht, sondern ich muß selber mindestens 1 Stunde Zeit verwenden, um das Zeug zu holen

Wettbewerber 2:
- ist ein "böser" Großanbieter aus dem Ausland (aber wir sind doch eh alle EU und eine Gemeinschaft und zahlen alles gemeinsam)
+ hat alles angefragte lagernd
+ liefert binnen 24 Stunden
+ ist billiger

Warum soll ich jetzt nicht bei Wettbewerber 2 kaufen? Nur weil ich zu "bequem" bin? Komischerweise schreien immer die nach dem Wettbewerb, die nicht mithalten können. Das was du forderst, ist kein Wettbewerb, sondern hilfloses Subventionieren der Unfähigen.
Und du kannst dir sicher auch denken, welcher Wettbewerber in meiner rein subjektiven persönlichen Gunst jetzt abgestiegen ist. Wenn ich das nächste Mal wieder was kaufen will..."Och nee, da brauchst gar nicht schauen, der hats wahrscheinlich eh wieder nicht." Nennt sich Kundenbindung bzw. Marketing, auch das gehört zum Wettbewerb.

Gruß Michi
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Es geht hier um Wettbewerb im Onlinehandel. Wenn alle nur noch beim Monopolisten bestellen, dann haben die anderen keine Chance und können sich nicht entwickeln. Es braucht aber im Onlinemarkt mehrere Gegenspieler zum großen Händler, da dies sonst irgendwann nachteilig für den Verbraucher ist.

Irgendwann ist der stationäre Handel weg und dann aber gibt es keine ernstzunehmenden Gegenspieler für die Nummer 1.

Und auch wenn du das alles etwas flappsig siehst. Ja wir sind eine EU, aber die Umsätze sollten dort versteuert werden wo sie gemacht werden. Würde auch passieren wenn nicht manche Niedrigsteuerprinzipien anwenden würden oder sich wie im Fall von Irland weigern Steuern einzutreiben, zumindest im Falle der Großkonzerne. Das ist auch eine Wettbewerbsverzerrung den vielen kleinen Unternehmen gegenüber.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Trapeztafelfanatiker @ 23 Nov 2018, 13:23 hat geschrieben: Wer finanziert denn die Infrastruktur, die Schulen usw.?
Auf den ersten Blick sparst du ein paar Euro, am Ende zahlst du drauf. Sind sich viele nur nicht bewusst.
Das ist wie mit Klamotten vom kik, die Leute wissen darum, aber denken an den eigenen Geldbeutel und an die (vermeintliche?) Tatsache, dass in der gleichen Fabrik für den Billigheimer wie für den Markenkonzern geschneidert wird.

Im Endeffekt sind wir alle Kapitalisten die nur in Quartalszahlen (bis zum eigenen Geldbeutel) denken und nicht weiter. Spätere Kosten werden ausgeblendet. Sie treffen Ihre Entscheidungen also durchaus bewusst (mit mehr oder weniger schlechtem Gewissen). Wenns die Firmen machen wärs gut - machts der Konsument wärs böse.
Der Rest will oft nichts wissen, weil die Welt dann so schwierig wird.
;)

Zwischen Wettbewerber 1 + 2 oben gibt es noch eine Zwischenlösung:
Du schaust welcher Anbieter auf Amazon Marketplace das gleiche Produkt anbietet.
Und dann bestellt du direkt dort (also nicht über Amazons Plattform).

So kann man auch auf Händler kommen, von denen man sonst nie was gehört hätte...
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Trapeztafelfanatiker @ 23 Nov 2018, 09:27 hat geschrieben:Ja wir sind eine EU, aber die Umsätze sollten dort versteuert werden wo sie gemacht werden.
Tja, ihr habt Mutti, die das genauso lösen könnte, wie Donald das hier löst, mit Strafzöllen. Aber wenn das andere Länder gegen euch machen, dann ist das ja so böse. :lol:
Mir persönlich ist das egal. Deutschland war und ist nicht so arm, dass man sich um Steuergelder sorgen muss. In den USA dagegen gibt es keinen Grund von Anbietern zu bestelln, die nicht in den USA Steuern zahlen, weil man hier eh die beste Auswahl hat und daher die Gründe, damals gezielt überwiegend nicht von Anbietern aus dem eigenen Land (Deutschland) zu bestellen, weggefallen sind.
Anbieter sind mir eh egal. Für mich zählt nur das Angebot, egal ob von einem oder 50 Anbieter.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Trapeztafelfanatiker @ 23 Nov 2018, 14:23 hat geschrieben: Aber eines muss man sich bewusst sein, man zieht sich hier einen Monopolisten heran, der nicht nur die Pluralität gefährdet, wenn man da mal uneinholbar ist, wird das keiner gut finden können.
Carrefour aus Frankreich, und Tesco aus England verkaufen mehr als Amazon, die deutsche Metro AG ist knapp dahinter. Was die Marktkapitalisierug angeht ist Amazon erheblich wertvoller, aber das hast jetzt erst mal weniger mit der Marktmacht zu tun. Selbst in den USA hat Amazon "nur" 50% anteil am E-Commerce, und 5% am gesamten Retail Markt. Amazon ist ein 500kg Gorilla, aber kein Monopolist.
Wir brauchen Wettbewerb, sonst diktieren die Monopolisten irgendwann und alle müssen sich unterwerfen.
Kurioser Weiser verlangst Du für deinem eigenen Arbeitgeber hier immer ausnahmen.
Auch muss man immer über den Tellerrand blicken und es ist doch nicht gut, wenn Firmen die hier viel, viel Geld verdienen, dann das meiste in Luxemburg oder sonstwo versteuern. Wer finanziert denn die Infrastruktur, die Schulen usw.?
Auf den ersten Blick sparst du ein paar Euro, am Ende zahlst du drauf. Sind sich viele nur nicht bewusst.
Du vergisst aber die ganzen Firmen die über Amazon verkaufen. Amazon zahlt in Deutschland vielleicht nur wenig Steuern, aber Z.B. Märklin zahlt Steuern wenn die via Amazon etwas verkaufen. Man könnte durchaus argumentieren das Amazon hier mehr indirekte Steuereinnahmen generiert. Ich habe aber keine Zahlen die das untermauern könnten.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Kurioser Weiser verlangst Du für deinem eigenen Arbeitgeber hier immer ausnahmen.
Aha und wo bitteschön? Weil ich gegen Open Access im Personenverkehr (GV ist was anderes) bin? Weil das für die Eisenbahn schädlich ist? Außerdem woher willst du wissen wer mein Arbeitgeber ist? Es ist nicht immer alles so naheliegend wie es scheint.
Im Fernverkehr fordere ich ein Konzessionsmodell. Wenn das kein Wettbewerb um die Konzession ist, was dann?
Im SPNV finde ich den Wettbewerb auch nicht verkehrt. Persönlich würde ich nur die Netze größer machen.
Du vergisst aber die ganzen Firmen die über Amazon verkaufen. Amazon zahlt in Deutschland vielleicht nur wenig Steuern, aber Z.B. Märklin zahlt Steuern wenn die via Amazon etwas verkaufen. Man könnte durchaus argumentieren das Amazon hier mehr indirekte Steuereinnahmen generiert. Ich habe aber keine Zahlen die das untermauern könnten.
Die haben hier die Umsätze die sie hier generieren auch hier zu versteuern. Aber ich will da Amazon keinen Vorwurf machen, die nutzen nur die Spielräume, ist doch legitim.
Es ist aber Aufgabe der Bundesregierung alle Lücken und Schlupflöcher zu schließen und diese Firmen sind doch wild darauf hier Geschäfte zu machen, die machen das mit und wir als Staat profitieren davon.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Und was genau ist bei GV anderes, als beim Personenverkehr?
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Mir stinkt, dass ich ein stinknormales HDMI-Kabel (betrifft aber auch etliches anderes Technikzubehör) online bestellen muss, weil die örtlichen Elektronikmärkte der Meinung sind, dass sie ihre ahnungslosen Kunden mit Mondpreisen vom fünffachen (!) des Preises abzocken müssen, den man online bei etlichen deutschen Händlern zahlt.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Cloakmaster @ 25 Nov 2018, 09:47 hat geschrieben: Und was genau ist bei GV anderes, als beim Personenverkehr?
Das Stückgut verläd sich nicht selbst und die Güter müssen sich nicht mit „veränderter Wagenreihung“, „heute ohne zweiten Zugteil“ sowie mit defekten Toiletten und Türen herumplagen.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Lobedan @ 25 Nov 2018, 10:01 hat geschrieben: Mir stinkt, dass ich ein stinknormales HDMI-Kabel (betrifft aber auch etliches anderes Technikzubehör) online bestellen muss, weil die örtlichen Elektronikmärkte der Meinung sind, dass sie ihre ahnungslosen Kunden mit Mondpreisen vom fünffachen (!) des Preises abzocken müssen, den man online bei etlichen deutschen Händlern zahlt.
Klar, Heftigste Abzocke Mit Allerweltsartikeln.

Ist aber nix neues.

Aber 5fach ist als generelle Aussage übertrieben, ich hab neulich in einem Laden umera 12 statt etwa 9 bei Bezos gezahlt - mit Lieferung wärs pari geblieben. (MiniDP - DP, sowas scheint eh eher rar zu sein.)
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von Cloakmaster »

Fichtenmoped @ 25 Nov 2018, 11:58 hat geschrieben: Das Stückgut verläd sich nicht selbst und die Güter müssen sich nicht mit „veränderter Wagenreihung“, „heute ohne zweiten Zugteil“ sowie mit defekten Toiletten und Türen herumplagen.
Und darum funktioniert Open Access bei GV, und bei PV nicht?
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Cloakmaster @ 25 Nov 2018, 13:08 hat geschrieben: Und darum funktioniert Open Access bei GV, und bei PV nicht?
Im GV gibt es keinen Taktverkehr.

Open Access ist der Todfeind des Taktverkehrs und der flächendeckenden Versorgung mit Fernverkehr.

Open Access ist Rosinenpickerei, weil sich eben nur auf wenigen Strecken so etwas lohnt und man nur dort Geld verdienen kann.
Daher ist ein Konzessionsmodell, wo starke Verbindungen schwächere mittragen besser, also ein an das SPNV-Modell angelehntes Modell.

Warum hetzt denn Schwämmlein so gegen Taktverkehr und gegen den Deutschlandtakt? Doch nicht weil er Deutschland mit Taktverkehr, einem einzigen Tarif usw. versorgen will.

Mir hat noch keiner den Vorteil erklärt, wenn Leute auf 4 Verbindungen in Deutschland dann 3 verschiedene Anbieter mit 3 verschiedenen Tarifen haben, die mit dem Restnetz nicht kompatibel sind und wovon die Massen in den anderen Regionen, die eben nicht auf Strecken mit Gewinnchancen liegen, nichts haben.

Die Eisenbahninfrastruktur ist eben ein natürliches Monopol.
Auf der Straße kann ich theoretisch auf der gleichen Verbindung mit 3 Unternehmen gleichzeitig losfahren und parallel fahren.
Das geht auf der Schiene eben nicht und so klauen sich die EVU gegenseitig freie Trassen, zum Schaden des Gesamtsystems, weil dann eben am Ende keiner mehr einen durchgehenden Takt anbieten kann, genau dem Systemvorteil der Schiene.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Fdl die eine Rangierfahrt für wichtiger halten als Zugfahrten und somit Verspätungen aufzwingen. In fast allen Fällen ohne jede Not (Gleis muss geräumt werden usw.).

Sowie Fdl (das sind wirklich nur wenige) mit roter Brille oder welche, denen alles egal ist, die nur ihren Bahnhof räumen wollen und nicht vorausschauend abarbeiten und so langsame Züge vor schnelleren rauslassen, die dann ständig hinterherfahren und dank der miesen Infrastruktur (also dank DB Netz) auch nirgends überholen können.
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Beitrag von 218 466-1 »

Trapeztafelfanatiker @ 27 Nov 2018, 08:17 hat geschrieben:Fdl die eine Rangierfahrt für wichtiger halten als Zugfahrten und somit Verspätungen aufzwingen. In fast allen Fällen ohne jede Not (Gleis muss geräumt werden usw.).

Sowie Fdl (das sind wirklich nur wenige) mit roter Brille oder welche, denen alles egal ist, die nur ihren Bahnhof räumen wollen und nicht vorausschauend abarbeiten und so langsame Züge vor schnelleren rauslassen, die dann ständig hinterherfahren und dank der miesen Infrastruktur (also dank DB Netz) auch nirgends überholen können.
Da braucht man keine rote Brille. In vielen Fällen ist das schlicht Faulheit der FdL. Keinen Bock, Weichen umstellen zu müssen (mechanische Stw) um eine Überholung durchzuführen, oder FdL, die ihren Job mit der Modellbahn verwechseln.
An die Fahrgäste denken leider nur die wenigen Fdl, während den FdL alles egal ist. <_<
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Beitrag von Lobedan »

Mir stinkt, dass ich gerade anderthalb Stunden vom Isartor nach Unterföhring gebraucht habe, weil die S-Bahn wegen "Streckenstörung" am Leuchtenberg verendete, die darauf folgende ausfiel und ich mich dann mit Bus 59 - Effnerplatz - Tram 37 - St. Emmeram - Bus 232 durchschlagen und dafür auch noch 2,90 Euro hinlegen durfte, weil kein inklusives Cityticket mehr trotz BC-Ticket.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Wenn du ein durchgängiges DB-Ticket bis Unterföhring hattest, sollten da aber doch wenigstens die Fahrgastrechte greifen...?
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Beitrag von Lobedan »

Und wie weise ich nach, dass ich genau in dieser S-Bahn saß? Ich bin vom Hbf zum Isartor, habe dort was gegessen und bin später weiter gefahren. Die zugehörige Verbindung sah eine S-Bahn direkt nach Ankunft des ICE vor. Planmäßig wäre ich also nicht in dieser S-Bahn gewesen. Greifen die Verspätungsentschädigungen bei selbst gewählten Fahrtunterbrechungen?
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Beitrag von JeDi »

Na klar. Wäre ja noch schöner, wenn nicht.
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Fahrgast
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Beitrag von Fahrgast »

Aber Beträge unter 4 Euro werden nicht ausgezahlt - also nix mit 2,90 Euro, Pech gehabt (ist mir auch schon mehrfach so ähnlich passiert),
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Beitrag von Lobedan »

2,90 Euro für das Ersatzticket und 25 % für eine Stunde Verspätung! Ich werde es zumindest versuchen. Bild
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Fahrgast @ 1 Dec 2018, 13:39 hat geschrieben: Aber Beträge unter 4 Euro werden nicht ausgezahlt - also nix mit 2,90 Euro, Pech gehabt (ist mir auch schon mehrfach so ähnlich passiert),
Unfug. Entschädigungen unter 4 Euro werden (bei den meisten VU) nicht ausgezahlt - Erstattungen jedoch schon.
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Beitrag von Fahrgast »

Und was ist bitte der Unterschied zwischen Erstattung und Entschädigung?
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Beitrag von Rohrbacher »

Fahrgast @ 3 Dec 2018, 16:18 hat geschrieben:Und was ist bitte der Unterschied zwischen Erstattung und Entschädigung?
Erstattung = du kriegst das für das Bahnticket bezahlte Geld wieder ausbezahlt, Entschädigung = du kriegst Ersatz für durch die Verspätung/Störung verursachte zusätzlich nötige Auslagen wie Anschlusstickets, Taxi, Hotel, ggf. auch andere entstandene Schäden etc. So würde ich jedenfalls die Begriffe von der Praxis her einordnen. ;)
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Beitrag von Fahrgast »

irgendetwas passt da aber nicht.

Beispiel: Ich kaufe eine Rückfahrkarte für 20 Euro. Bei der Rückfahrt ergibt sich ein Verspätung von >1h. Das ergibt eine Rückzahlung (Erstattung oder Entschädigung??) in Höhe von 20 / 2 *25% = 2,50 Euro - und die wird leider nicht ausbezahlt. Also nach Meinung von @Rohbacher eine Erstattung, nach @JeDi eine Entschädigung.

Ich wusste nicht, dass da ein Unterschied besteht. Daher habe ich hier nachgeschaut: Fahrgastrechte
Und dort ist zu finden:
Ab 60 Minuten Verspätung an Ihrem Zielbahnhof erhalten Sie eine Entschädigung von 25 Prozent des gezahlten Fahrpreises für die einfache Fahrt
Streckenzeitkarten des Nah- und Fernverkehrs werden pauschal jeweils ab einer Verspätung von mehr als 60 Minuten am Zielbahnhof entschädigt.

...

Zeitkarten des Nahverkehrs (Länder-Tickets, Schönes-Wochenende-Ticket, Quer-durchs-Land-Ticket): 1,50 Euro (2. Klasse), …

Inhaber von Bei Wochen- und Monatskarten des Nahverkehrs reichen die Verspätungsfälle bitte nach Ablauf der Geltungsdauer gesammelt beim Servicecenter Fahrgastrechte ein.

Da Beträge von weniger als 4 Euro nicht ausgezahlt werden, müssen Sie mindestens zwei (1. Klasse) bzw. drei (2. Klasse) Verspätungen vorlegen.
Demnach gilt das "Nichtauszahlen von Beträgen kleiner 4 Euro" wohl nur für Zeitkarten? Diese Unterscheidung war mir auch nicht bekannt!

Ich werde also bei meiner nächsten Einzelfahrt mit >1 h Verspätung mal einen Antrag stellen.

Für sonstige Auslagen gilt:
Bei einer planmäßigen Ankunftszeit zwischen 0 und 5 Uhr und
einer zu erwartenden Verspätung von mind. 60 Minuten am Zielbahnhof

oder
bei Ausfall eines Zuges, wenn es sich dabei um die letzte fahrplanmäßige Verbindung des Tages handelt und
der Zielbahnhof ohne Nutzung eines anderen Verkehrsmittels nicht mehr bis um 24 Uhr erreicht werden kann

werden dem Kunden die Kosten für ein anderes Verkehrsmittel bis max. 80 Euro *) **) ersetzt,
wenn das Eisenbahnunternehmen kein anderes Verkehrsmittel zur Verfügung stellt und
der Kunde mit dem Eisenbahnunternehmen - aus von diesem zu vertretenden Gründen - nicht in Kontakt treten kann (Kontaktaufnahme vor Ort mit der Fahrkartenverkaufs- oder Informationsstelle des Eisenbahnunternehmens oder Personal des genutzten Zuges).
Das bedeutet aber doch, dass @lobedan seine 2,90 Euro nicht erstattet bekommt, da es nicht die letzte Verbindung war?


Fragen über Fragen - kann jemand für Klarheit sorgen?


Edit @mod: Könnte diese Diskussion vielleicht zu den Tarifen verschoben werden? Ist ja vielleicht auch für andere interessant, die "10 vorne" nicht lesen
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Beitrag von gmg »

Heute war ich in einer sehr vollen weil verspäteten S-Bahn. Darin waren dann auch -- offenbar mehrere -- so Beförderungsfälle, die drei Stationen in Folge die Lichtschranke blockiert haben. Da die Bahnsteige auf verschiedenen Seiten waren, gehe ich von mindestens zwei Deppen aus. Wenn ich so jemanden sehe, ist es meine Bürgerpflicht, ihn anzumotzen. Leider habe ich erst zweimal solche Leute gesehen.
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 3 Dec 2018, 15:34 hat geschrieben: Erstattung = du kriegst das für das Bahnticket bezahlte Geld wieder ausbezahlt, Entschädigung = du kriegst Ersatz für durch die Verspätung/Störung verursachte zusätzlich nötige Auslagen wie Anschlusstickets, Taxi, Hotel, ggf. auch andere entstandene Schäden etc. So würde ich jedenfalls die Begriffe von der Praxis her einordnen. ;)
Fast. Bei einer Erstattung werden Auslagen ersetzt (Fahrkarte bei >+60, Hotel, ersatzweise Beförderung); bei der Entschädigung gibts eben eine Entschädigung für die Verspätung (25/50% des Fahrpreises bzw. Pauschale). So ist es kein Problem, einen 50-Cent-IC-Zuschlag erstattet zu bekommen - auf einen 1,50€-Fahrschein wird es aufgrund der Bagatellgrenze jedoch nie eine Entschädigungszahlung geben.

Kann man auch so alles u.a. auf den Aushängen im Bahnhof nachlesen.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Mich regen diese unsolidarischen bis hin zu aggressiv neoliberalen Kommentare (auch und das ist erschreckend, in linken oder links-mittigen Medien) zu den Bahnstreiks auf.
Das war heute eine völlig legitime Aktion und hat meine Solidarität. Die DB hätte es in der Hand gehabt.
Aber da wird die DB bejubelt für ihr Angebot und auf die Streikenden eingedroschen, weil angeblich so wenig dazwischen liegt. Wohlgemerkt, wir haben einen riesigen Personalmangel, da müsste die DB von sich aus sagen, wir bieten euch gleich 10%, wir müssen attraktiver werden.

Das ist typisch deutsch und da sind sie scheinbar alle gleich, egal ob rechts oder links. Solidarisch nur bis es einen selbst betrifft (oder auch von Haus aus gar nicht, bei den Rechten), fasziniert von Aktionen anderswo, aber bloß nicht vor der eigenen Haustür usw.

Besonders heuchlerisch macht es doch, dass die Leute die mit am lautesten schreien wenn hier Leute ihre Grundrechte wahrnehmen, aber jubeln wenn kriminelle mit Warnwesten in Frankreich ihr Recht mit Gewalt durchsetzen wollen. Das passt doch hinten und vorne nicht zusammen.

Das man in Deutschland dem anderen nichts gönnt und nur sich selbst in den Mittelpunkt des Universums stellt ist ja leider Tradition, aber man hat den Eindruck dass es immer mehr werden.
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Beitrag von gmg »

Trapeztafelfanatiker @ 10 Dec 2018, 18:38 hat geschrieben:
Das war heute eine völlig legitime Aktion und hat meine Solidarität.
Ich weiß nicht. Es wird halt immer so gestreikt, dass der finanzielle Hauptschaden bei den Pendlern liegt, die ja eigentlich die besten und gleichzeitig die am meisten strapazierten Bahnkunden sind. Es trifft immer den NV in der HVZ. Das war vor 10 Jahren so und ist heute auch so.
Wenn man schon den NV bestreikt, dann könnte man es auch außerhalb der HVZ machen, sodass auch die Bahn durch Umsatzeinbußen den Schaden trägt.
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