Störungschronik Regionalverkehr Baden-Württemberg

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Ich sage ja nicht, dass dies die allumfassende Lösung ist, aber das ist ein Schritt. Diesen Betriebsübergang muss man machen.
Das ist ja der Aspekt des Haltens der bestehenden Mitarbeiter.
Daher ist nicht falsch was ich sage. Das verhindert nicht den Mangel durch Abgang Altersbedingt, aber es ist da um Leute zu halten.

Dann kommt aber die Gewinnung neuer Mitarbeiter dazu.
Hier hat man einfach das Problem, dass viele der jungen Leute nichts mehr arbeiten wollen oder eine Einstellung zur Arbeit haben die nicht mit derartigen Tätigkeiten vereinbar sind.
Irgendwas mit IT oder Medien kann halt nicht jeder machen.
Der Markt ist leer. Man müsste wirklich abwerben, aber dafür müsste man mehr bieten.

Die EVU müssten auch verstärkt in die duale Ausbildung investieren, die viele EVU, trotz dessen dass sie von Staatsgeldern leben, nicht durchführen.

Ansonsten habe ich auch keinen Plan mehr wie man neue Leute gewinnen will.
Es gibt schon wenige Bewerber, davon sind die meisten nicht brauchbar und von denen die man irgendwie durchschleppt sind auch viele nicht für diese Berufe geeignet.
146225
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Beitrag von 146225 »

Neuauflage eines Klassikers: 19963 im Ausfall wegen betriebsbedingtem Personalmangel.
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Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Da das Problem auch hier, quer durch alle EVU, auftaucht, muss man sich mal ernsthaft Gedanken machen ob man nicht endlich das Personal aus dem Wettbewerb rausnimmt.
Die meisten EVU haben mittlerweile schon Ausfall einzelner Züge, die nirgends öffentlich werden, außer bei den direkt betroffenen. Ich beobachte überall einen Fahrgastverlust für das System Schiene, der für lange Zeit irreparabel sein wird.

Das kann ein Modell wie in der Schweiz sein, komplett in öffentlicher Hand oder Personal bei einer landeseigenen oder bundeseigenen Traktionsgesellschaft. Aber so wie jetzt kann es nicht weitergehen. Wir werden diese Probleme nicht in den Griff bekommen, da der Wettbewerb und seine kalkulatorischen Grenzen oftmals an der Schmerzgrenze der Wirtschaftlichkeit oder darüber, die Steigerungen und Verbesserungen die nötig wären verhindern.

Also wir können weiter über Zugausfälle diskutieren, egal ob Regio, Alex, NWB, Abellio usw. inklusive einer schleichenden Selbstzerstörung des Systems Schiene oder wir ändern etwas um das Problem in den Griff zu bekommen.

Mittlerweile bin ich echt am Überlegen ob der Wettbewerb in dieser Form noch tragbar ist, zumindest nicht mit dem Personal, das muss raus aus dem Wettbewerb, wie auch immer. Bis jetzt sind ja Fahrzeuge und Werkstätten wichtiger um sie rauszunehmen, obwohl es da keinen Mangel gibt.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Bahngipfel in Waldshut zu Verbesserungen auf der Hochrheinstrecke
PM, 6.2.19:
https://www.deutschebahn.com/pr-stuttgart-d...chrhein-3763914
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

218 466-1 @ 7 Jan 2019, 00:00 hat geschrieben:19054 startet erst in [acronym title="TH: Heilbronn Hbf <Bf>"]TH[/acronym] "wegen einer Verspätung auf der vorherigen Fahrt". Yo, so kann man den Ausfall der Vorleistung 19091 auch nennen. :ph34r:
Das ist schon zu lange her, sodass die heutige Neuauflage überfällig war. "Technische Störung am Zug" . <_<
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

RAB wieder in Hochform:
DB hat geschrieben:aufgrund einer technischen Störung an einem Regionalzug kommt es auf dem Streckenabschnitt Memmingen - Kißlegg zu Beeinträchtigungen.
Der Streckenabschnitt Memmingen – Tannheim (Württ) ist gesperrt. Die Züge aus Richtung Kißlegg verkehren bis Aichstetten und enden dort vorzeitig.
22808 bereits mit vorzeitiger Wende auf 22809 in [acronym title="TAU: Aulendorf <Bf>"]TAU[/acronym] weil die andere Kiste davor westlich davon als 22806 verreckt war "Der Zug fällt von Sigmaringen bis Aulendorf aus. Technische Störung am Zug auf vorheriger Fahrt. Diese konnte leider kurzfristig nicht behoben werden". Jetzt hat es den kurz vor [acronym title="MM: Memmingen <Bf>"]MM[/acronym] auch erwischt. <_<
Fazit: 4x650 innerhalb von 3h im A.... . Bravo RAB! :ph34r:
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Beitrag von 218 466-1 »

RAB wie üblich...
Streckenagent und RIS:
aufgrund einer Fahrzeugstörung ist derzeit kein Zugverkehr zwischen Kißlegg und Hergatz möglich.
Aktuell arbeiten wir daran, schnellstmöglich einen Schienenersatzverkehr für Sie einzurichten. Wir werden Sie informieren, sobald dieser den Betrieb aufnimmt.

Ein liegengebliebener Zug zwischen Wangen(Allgäu) und Kißlegg beeinträchtigt den Zugverkehr erheblich. Es kommt zu Verspätungen und Teilausfällen. Wir arbeiten an der Einrichtung eines Ersatzverkehrs, warten aber noch auf die Bestätigung unserer Partner.
22832/22833 ff. im Ausfall.
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Beitrag von 146225 »

In [acronym title="RNZ: Neckarelz <Bf>"]RNZ[/acronym] beeinträchtigte heute Morgen eine Weichenstörung den Verkehr.
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 10 Jan 2019, 00:18 hat geschrieben:Also der 19963 fällt heute wieder aus, zur Abwechslung ist es aber die "technische Störung am Zug", die als Ursache genannt wird.
Damit es nicht zu fad wird, nennt man es heute "Fahrzeugstörung". Ursache und Wirkung sind aber die selben.
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Murmel
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Beitrag von Murmel »

Gerade eine Nachricht von Bodo erhalten:

Ab Montag, 25. Februar 2019 müssen im württembergischen Allgäu bis auf Weiteres sämtliche Züge durch Busse ersetzt werden. Dies teilte die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) dem Verbund kurzfristig mit. Betroffen sind die Züge auf den Strecken zwischen Memmingen, Aulendorf und Hergatz, teilweise auch bis und ab Lindau. Die RAB nennt technische Gründe dafür, dass die Triebwagen der Bauart RegioShuttle, die vorherrschend im Allgäu und am Bodensee zum Einsatz kommen, nicht mehr in ausreichender Zahl verfügbar sind.

Busse ersetzen Züge
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

So kann man die Eisenbahn auch zerstören.

Das Land geht dagegen hoffentlich vor. Da müsste es jetzt wenigstens mal eine Abmahnung geben und hohe, schmerzhafte Strafzahlungen.

Was läuft da nur schief?
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Beitrag von 218 466-1 »

Murmel @ 22 Feb 2019, 12:10 hat geschrieben:Gerade eine Nachricht von Bodo erhalten:

Ab Montag, 25. Februar 2019 müssen im württembergischen Allgäu bis auf Weiteres sämtliche Züge durch Busse ersetzt werden. Dies teilte die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH (RAB) dem Verbund kurzfristig mit. Betroffen sind die Züge auf den Strecken zwischen Memmingen, Aulendorf und Hergatz, teilweise auch bis und ab Lindau. Die RAB nennt technische Gründe dafür, dass die Triebwagen der Bauart RegioShuttle, die vorherrschend im Allgäu und am Bodensee zum Einsatz kommen, nicht mehr in ausreichender Zahl verfügbar sind.

Busse ersetzen Züge
Es sollte wirklich eine Möglichkeit geben, EVU's die Verkehrsverträge fristlos zu kündigen und dafür Railpool o.ä. mit Bardarfs-Zügen auch VT, ET und Reisezugwagen, die überall dort einspringen können, wo EVU versagen. :angry:
Wirklicch, iwelche n-Schachteln oder gar Schienenbusse sind dann doch besser, als SEV und Ausfälle.

Dier Link ist allerdings auch in RAB-Qualität gepostet.
Daher :
Busse ersetzen Züge
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Beitrag von 146225 »

Das sinnvollste was das Land hier tun könnte, wäre die SWEG die laufende Bestellung für 622 bei Alstom nochmals erhöhen lassen.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 23 Feb 2019, 09:39 hat geschrieben:Das sinnvollste was das Land hier tun könnte, wäre die SWEG die laufende Bestellung für 622 bei Alstom nochmals erhöhen lassen.
Per Expresslieferung sind die bei Bestellung bis 12 Uhr am nächsten Werktag da... :D

Dass Wettbewerb alles besser macht und die grenzenlose Fragmentierung der Eisenbahn eine richtig gute Idee war, habe ich schonmal gesagt, oder? Es wäre ja auch langweilig, wenn man sich in der ganzen BRD wie zu Schienenbus- oder 628-Zeiten über's Wochenende Züge leihen konnte, die die Ulmer Tf dann am Montag ohne weiteres fahren könnten. Und nein, da die "Einheitsflotten" nach 1918 immer von unterschiedlichen Herstellern parallel gebaut wurden, hatten die auch nicht mehr oder weniger Serienfehler als heute. Damit wäre das Beschaffungsprinzip von früher sogar besser als würde man sich jetzt eine Einheitsflotte z.B. von Alstom LINT auf den Hof stellen. Aber was sag ich... Übrigens fährt auch der alex grenznah zwischen Immenstadt und Oberstdorf bis vsl. 5. März 2019 SEV. Keine Ahnung, ob die Züge ausgehen oder die Tf oder beides.
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Beitrag von 218 466-1 »

Bis 11. April soll die Schei... andauern! :angry:
Die 650 der RAB haben offenbar ein grösseres Problem, das eine ausserplanmässige Überprüfung erfordert. Komisch, das die selben Fahrzeuge bei BOB-FN, HzL und allen anderen EVU, die 650 einsetzen, probemlos fahren.
Ab Montag fallen im Westallgäu alle Züge aus

Und wer sich fragt, warum man keinen Ersatz hat, nun der fährt nicht betriebsfähig z.B. hier durch die Gegend, weil DB meinte, darauf verzichten zu können. :rolleyes:

Da werden bestimmt einige Fahrgäste am 12. April nicht mehr zurückkommen, weil sie verstädlicherweise die Nase voll haben, von RAB.
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 23 Feb 2019, 14:32 hat geschrieben: Per Expresslieferung sind die bei Bestellung bis 12 Uhr am nächsten Werktag da... :D

Dass Wettbewerb alles besser macht und die grenzenlose Fragmentierung der Eisenbahn eine richtig gute Idee war, habe ich schonmal gesagt, oder? Es wäre ja auch langweilig, wenn man sich in der ganzen BRD wie zu Schienenbus- oder 628-Zeiten über's Wochenende Züge leihen konnte, die die Ulmer Tf dann am Montag ohne weiteres fahren könnten. Und nein, da die "Einheitsflotten" nach 1918 immer von unterschiedlichen Herstellern parallel gebaut wurden, hatten die auch nicht mehr oder weniger Serienfehler als heute. Damit wäre das Beschaffungsprinzip von früher sogar besser als würde man sich jetzt eine Einheitsflotte z.B. von Alstom LINT auf den Hof stellen. Aber was sag ich...
Mei was für ein lustiges Kasperle...

Nein, so schnell ist nicht einmal Alstom mit seinen LINT - aber doch vergleichsweise schnell, innerhalb eines Jahres kann man da sicherlich schon ein Stück weitersehen. Heisst also: man tut sich als Aufgabenträger die Ausreden und das Versagen der RAB noch ein Jahr an, macht dann den harten Schnitt und lässt es die landeseigene Eisenbahn fahren. Das ist zwar nicht die geforderte Sofort-, Wunder- und Aushilfslösung, dafür aber eine nachhaltige. Das Jahr wird man ja schon brauchen, um das ganze mit Bayern abzustimmen.

Und ja, früher war alles besser. Und aus Holz. Wird das eigentlich nie langweilig?
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 23 Feb 2019, 19:11 hat geschrieben:Und ja, früher war alles besser. Und aus Holz. Wird das eigentlich nie langweilig?
Na, früher gab's immerhin Züge. Langweilig ist eher ohne.

Wo ich's grad bei DSO lese... wegen der Elektrifizierung ist doch die Strecke Freiburg - Breisach gesperrt. Ja genau, ähm... allein dadurch müsste die SWEG doch mindestens ca. 10 Regioshuttle übrig haben. Sind die alle kaputt, schon verkauft, blitzverschrottet oder braucht's die woanders? Ich denke nicht. Es gibt dann so gesehen gar NICHT zu wenige 650 in BaWü. Auch wenn das weder die selben noch die gleichen sind, aber zu Bundesbahnzeiten hätte man ja, du weißt schon... zumal das RAB-Grundproblem nicht erst seit gestern besteht und man theoretisch die SWEG-Kapazitäten schon längst hätte vorübergehend nach Bedarf Richtung RAB umverteilen hätte können statt zu warten bis Alstom neue Züge gebaut hat. Da erwarte ich speziell von unseren Ausschreibungsfans schon ein bisschen mehr Rechtfertigungsversuche, immerhin läuft das tolle System offensichtlich grad zur Höchstform auf. Wir reden hier jetzt nicht drüber, dass auf einer kurzen Stichstrecke Züge ausfallen, sondern in einem halben Netz. Und noch sind das mit RAB und alex nur die EVU, die auftragsmäßig in der Gegend eh auf dem absteigenden Ast sind. Ich bin ja echt gespannt drauf, wenn Go Ahead mit seinen zahlreichen Linien in BaWü loslegt und ob das klappt.

:quietsch:
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Beitrag von 146225 »

Falls es nicht klappen sollte, bin ich mir sicher, dass Du uns wie befriedigt allen erzählen wirst, dass Du es schon immer vorher und vor allem besser gewusst hast. Allerdings halt auch nur in der Theorie, dass es heute noch so sein könnte, wie es einst einmal war, wobei die hässlicheren Facetten von "einst" gekonnt ausgeblendet werden und kein Mensch wirklich wissen kann, wie eine Bundesbahn 2019 aussähe, hätte es nie die Veränderungen von 1994 ff. gegeben.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ganz genau wissen wir nur, dass der Wettbewerb die Eisenbahn zerstört. Du brauchst daher a.) nicht beleidigt auf mir rumhacken, ich hab die RAB nicht kaputt gemacht, ich sehe nur die Zusammenhänge und b.) hat mal wieder niemand ernsthaft davon gesprochen, nach 1994 einfach gar nichts zu machen. Wir reden zudem nur über die Organisationsform, nicht über das Betreiben 60 Jahre alter Züge. Wenn du trotz Langeweile richtig aufgepasst hast, hab ich ja die extrem steilen Thesen aufgestellt, dass eine Eisenbahn, die nicht auf Ausschreibungstermine warten muss, in München keine 420er reaktiviert hätte, um Neubauzüge heute noch krasser zu verschlafen als die Bundesbahn in den auch wegen der Wirtschaftslage deutlich investitionsärmeren 80ern und frühen 90ern. Wir hätten auch seit spätestens 2010 keine planmäßigen n-Wagen-Einsätze mehr und Strecken wie im bayerischen Oberland wären längst elektrifiziert, wenn wie früher derjenige die Infrastruktur betreibt, der auch die Kosten für den Zugbetrieb hat. Das ist das beste Beispiel, dass auch heute nur was geht, wenn der Bund will. Muss der Bund nicht auf Verkehrsverträge mit extern warten geht's halt schneller, wenn er will. Wenn er nicht will wie in den 80ern und in weiten Teilen auch heute, dann kann die Eisenbahn nix dafür. Aber das wirst du auch jetzt im Angesicht von Wochen mit SEV toll wegideologisieren, weil Bundesbahn = n-Wagen = doof. Ach komm, hör auf... Ich schlag keine Leute, die am Boden liegen. B-)
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 23 Feb 2019, 19:08 hat geschrieben: Ganz genau wissen wir nur, dass der Wettbewerb die Eisenbahn zerstört. Du brauchst daher a.) nicht beleidigt auf mir rumhacken, ich hab die RAB nicht kaputt gemacht, ich sehe nur die Zusammenhänge und b.) hat mal wieder niemand ernsthaft davon gesprochen, nach 1994 einfach gar nichts zu machen. Wir reden zudem nur über die Organisationsform, nicht über das Betreiben 60 Jahre alter Züge. Wenn du trotz Langeweile richtig aufgepasst hast, hab ich ja die extrem steilen Thesen aufgestellt, dass eine Eisenbahn, die nicht auf Ausschreibungstermine warten muss, in München keine 420er reaktiviert hätte, um Neubauzüge heute noch krasser zu verschlafen als die Bundesbahn in den auch wegen der Wirtschaftslage deutlich investitionsärmeren 80ern und frühen 90ern. Wir hätten auch seit spätestens 2010 keine planmäßigen n-Wagen-Einsätze mehr und Strecken wie im bayerischen Oberland wären längst elektrifiziert, wenn wie früher derjenige die Infrastruktur betreibt, der auch die Kosten für den Zugbetrieb hat. Das ist das beste Beispiel, dass auch heute nur was geht, wenn der Bund will. Muss der Bund nicht auf Verkehrsverträge mit extern warten geht's halt schneller, wenn er will. Wenn er nicht will wie in den 80ern und in weiten Teilen auch heute, dann kann die Eisenbahn nix dafür. Aber das wirst du auch jetzt im Angesicht von Wochen mit SEV toll wegideologisieren, weil Bundesbahn = n-Wagen = doof. Ach komm, hör auf... Ich schlag keine Leute, die am Boden liegen. B-)
Ich hacke nicht auf Dir rum, warum sollte ich - ich hinterfrage nur die ewig gleichen Thesen.

Und all deine Thesen sind halt weiterhin nur ein "es hätte sein können, dass." - und sollte vielleicht jemand, oder auch nicht?
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 23 Feb 2019, 20:13 hat geschrieben: Und all deine Thesen sind halt weiterhin nur ein "es hätte sein können, dass."
Nö. Netter Versuch. Hinterfrage lieber das derzeitige Chaos und dein Weltbild damit gleich mit. Deine Thesen widersprechen im Gegensatz zu meinen dummerweise der aktuellen Betriebslage. Deswegen gehst darauf auch lieber seit mehreren Beiträgen gar nicht ein.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Der Wettbewerb an sich macht nicht die Eisenbahn kaputt, aber so wie er derzeit gestaltet ist, macht er sie definitiv kaputt so arbeitnehmerfeindlich wie er ist und wer macht das in Mangelzeiten noch mit?
Es bleibt aber die Frage, braucht es einen Wettbewerb? Wichtig sind doch die Vorgaben durch die Aufgabenträger.
Wieso nicht ein schweizer Modell, mit einer großen bundesweiten Bahn, die dem Allgemeinwohl zu dienen hat und in den Regionen eben regionale Bahnen in öffentlicher Hand.
Aber von mir aus kann man auch das derzeitige Modell lassen.

Was man aber machen muss: Das Personal muss aus dem Wettbewerb genommen werden und zwar lieber heute als morgen.
Tarifvertraglich ist man im SPNV schon auf dem gleichen Niveau (wenn ich jetzt ausgerechnet die SWEG rausnehme), aber es gibt zu viele andere Faktoren die das auseinanderbrechen des Systems fördern. Die Leute wollen keine Unsicherheit alle paar Jahre. Sie wollen ihre erworbenen Rechte abseits der Tariverträge wie arbeitsvertragliche Sonderregelungen, Betriebsvereinbarungen usw. behalten!
Das derzeitige System führt für fast alle bei einem Wechsel zu Verschlechterungen, da man eben die erworbenen Rechte und Sonderleistungen nicht mitnehmen kann.

Und wie man auf die Idee kommen kann dass eine Reserveflotte bei der SWEG derzeit besser sein soll, frage ich mich wo die Leute dafür herkommen sollen?
Gerade die SWEG, die nicht mal nach einem der beiden Flächentarife in Deutschland zahlt, sondern nach einem von Verdi, die mit Eisenbahn nix am Hut haben bis auf 2-3 NEs und dessen Niveau unter dem der beiden Flächentarife liegt.

Man kann also alles so lassen wie bisher, dann kracht uns das System Schiene bald zusammen oder wir sorgen dafür, dass die Personale nicht Bestandteil des Wettbewerbs sind.
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Beitrag von 218 466-1 »

Rohrbacher @ 23 Feb 2019, 12:28 hat geschrieben:(...) wegen der Elektrifizierung ist doch die Strecke Freiburg - Breisach gesperrt. Ja genau, ähm... allein dadurch müsste die SWEG doch mindestens ca. 10 Regioshuttle übrig haben. Sind die alle kaputt, schon verkauft, blitzverschrottet oder braucht's die woanders? Ich denke nicht. Es gibt dann so gesehen gar NICHT zu wenige 650 in BaWü. Auch wenn das weder die selben noch die gleichen sind, aber zu Bundesbahnzeiten hätte man ja, du weißt schon... zumal das RAB-Grundproblem nicht erst seit gestern besteht und man theoretisch die SWEG-Kapazitäten schon längst hätte vorübergehend nach Bedarf Richtung RAB umverteilen hätte können (...)
Fahrzeuge an die RAB verleihen!? Also das macht man wirklich nur dann, wenn man sie alternativ direkt zum Schrott überführen würde, aber ganz sicher nicht, wenn man sie hinterher weiter einsetzen will. :ph34r:
Das hat ja sogar der Rest von DB offenbar längst erkannt, weshalb die RAB nur den ganzen alten Kram, den man wonders nicht mehr will/braucht erhält.
Ich kann mir sogar vorstellen, dass auch die RAB bei RP schonmal zwecks 218-Aushilfe angefragt hat, wie die SOBB, Sylt-Shuttle und ALEX, die RAB dabei aber auf der Strecke blieb, weil nach dem Einsatz bei RAB wären die Kisten schon wieder in dem Zustand, wie man sie in Hamm vorgefunden hat, oder sogar noch schlimmer. "Meine" ist ja immerhin selbst nach Hamm und von dort auch wieder weg gefahren.

Nagelneue 622 der RAB zu überlassen wäre daher erst recht das schlechteste, was man tun kann. Ausser wenn es tatsächlich möglich sein würde, die RAB von allen vertraglichen Verpflichtungen zu entbinden, und der SWEG die Durchführung des SPNV im Westallgäu zu übertragen. Allerdings braucht deren Personal erst Streckenkenntnis bzw. RAB-Tf (die ja nicht am Versagen dere Vorgesetzter schuld sind) bräuchten erst 622 Fahrzeugkenntnis. Beides ginge nicht innerhalb von drei Tagen.

Vlt. wäre es auch eine Lösung, den IRE-Umlauf Ulm - Aalen vorübergehend auszusetzen und den Zug zw. [acronym title="MM: Memmingen <Bf>"]MM[/acronym] und [acronym title="TAU: Aulendorf <Bf>"]TAU[/acronym] bzw. [acronym title="TSIG: Sigmaringen <Bf>"]TSIG[/acronym] im 650-Plan mitfahren zu lassen, weil auf der Brenzbahn gibt es ja noch andere Züge, während im Westallgäu so wenigstens ein 2h-Takt aufrecht erhalten werden könnte.
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 23 Feb 2019, 20:01 hat geschrieben: Nö. Netter Versuch. Hinterfrage lieber das derzeitige Chaos und dein Weltbild damit gleich mit. Deine Thesen widersprechen im Gegensatz zu meinen dummerweise der aktuellen Betriebslage. Deswegen gehst darauf auch lieber seit mehreren Beiträgen gar nicht ein.
Doch. Du spekulierst so wie es Dir passt blau in die Gegend hinein, ohne auch nur den kleinsten Funken einer Ahnung zu haben, wie sich die letzten 25 Jahre Bundespolitik ausgewirkt hätten, wenn die Bundesbahn als Behörde auf dem organisatorischen Stand von 1994 erhalten und die Reichsbahn vielleicht mal dieser eingeliedert worden wäre. Dinge wie das unselige Koch-Steinbrück-Papier, dass sich ja trotz "Abmilderung" durch die Länderhaushalte schon sehr ungünstig auf den Regionalverkehr ausgewirkt hat, wie wäre es wohl gewesen? Was hätte die sture Politik der "schwarzen Null" für den Etat der Bundesbahn bedeutet? Wäre eine Bundesbahn heute in gutem Zustand oder wären Mängel wie z.B. bei der Bundeswehr genauso alltäglich? Nur 3 von vielen weiteren Fragen, die niemand wirklich beantworten kann, aber du tust mit größter Gewissheit so, als ob nur die "schönen Träume" wie du sie dir ausmalst, Realität geworden wären und kannst alles potentiell unangenehme ausblenden. Ich gönne dir ja deine Fantasien, aber es bleiben auch genau das - Fantasien. Nicht mehr, nicht weniger.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Keiner weiß wie das wäre, daher hilft es nicht zu spekulieren.

Wir wissen aber, dass es nicht so weiter gehen kann wie es derzeit ist.
Man sollte sich wirklich mehr am Schweizer Modell orientieren.

Das derzeitige System hat nur so lange funktioniert, so lange man genug Personal hatte und mit ihnen machen konnte was man wollte. Jetzt haben wir einen Arbeitnehmermarkt und da ist man eben schnell vor dem Zusammenbruch, egal welches EVU, wenn das so weitergeht.

Es braucht also Lösungen die verhindern, dass Leute Geld verlieren um die gleiche Arbeit wie vorher zu machen.
Tarifvertrag ist geregelt, da verliert keiner, läuft nach Berufserfahrung. Aber die ganzen Sonderleistungen, arbeitsvertraglichen Sonderregelungen, guten Betriebsvereinbarungen die wären weg, wenn der Aufgabenträger diese Übernahme nicht auch verpflichtend macht und da fehlt es!
Damit verlieren die Leute Geld und da braucht sich keiner wundern, wieso viele nicht wechseln wollen, obwohl es auf dem Papier das gleiche Geld gibt.
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Beitrag von JeDi »

-Rohrbacher\ @ 23 Feb. 2019, 19:08 hat geschrieben:Ganz genau wissen wir nur, dass der Wettbewerb die Eisenbahn zerstört.
Wissen wir das denn? Und was ist überhaupt "der Wettbewerb"?
Wir reden zudem nur über die Organisationsform
Ach soooooooooo. Das heißt, bei einer Direktvergabe sämtlichen Verkehrs in Deutschland an die DB (in welcher Gesellschaftsform auch immer) wäre gar nicht alles besser? Das Besteller-Ersteller-Prinzip steht ja - auch in einem solchen Falle - außer Frage.

Was sind denn aktuell die großen Probleme:

- Personal. Personalprobleme hatte die Bundesbahn der späten 80er genau so. Wäre dann nicht die Wende dazwischen-, und zigtausend gut ausgebildete, aber daheim jetzt überzählige Personale aus Neufünfland rübergekommen, wäre die Bundesbahn vermutlichst Mitte der 90er schon personalseitig implodiert.
- Fahrzeuge. Welche Konstruktionen sind denn die, die Probleme machen? Das sind nicht die heutzutage entwickelten Gefährte, die auf geringe LCC ausgelegt sind - nein. Es sind die Spätbundesbahnkonstruktionen, die eben nicht auf LCC optimiert sind, sondern auf billig (hier ist nicht der Fahrgastkomfort gemeint, sondern die technische Auslegung!) - vergleiche eben 650, 611 und co. Heutige Konstruktionen wie (neue) LINT, Desiro ML und FLIRT fahren dagegen sehr geräuschlos und zuverlässig.

Bei vielen der von dir genannten Kritikpunkte wurde und wird ja gegengesteuert. So erfolgte z.B. die Nachbeschaffung von 425 für die S-Bahn Hannover Anno 2008 in weiser Voraussicht durch den Besteller, um diese nach erfolgter Neuausschreibung an den neuen Betreiber weitergeben zu können. Just in Baden-Württemberg hat der Besteller über die SFBW 5 VT gekauft, um diese während des laufenden Vertrages der DB Regio zur Verfügung zu stellen - weil diese ihre Fahrzeugverfügbarkeit eben nicht in den Griff bekommt. Die Fahrzeuge der SWEG haben übrigens teilweise die gleichen Probleme, wie ihre verkehrsroten Kollegen, was man dort durch eine interne Verschiebung gelöst hat.

Im UK hat man ähnliche Modelle - dort funktioniert das hin- und hergeschiebe von Fahrzeugen zwischen verschiedenen Betreibern sehr gut. Auch dort werden aber noch diverse Fahrzeuge aus der BR-Ära eingesetzt...
-Rohrbacher\ @ 23 Feb. 2019, 19:08 hat geschrieben:hab ich ja die extrem steilen Thesen aufgestellt, dass eine Eisenbahn, die nicht auf Ausschreibungstermine warten muss, in München keine 420er reaktiviert hätte, um Neubauzüge heute noch krasser zu verschlafen als die Bundesbahn in den auch wegen der Wirtschaftslage deutlich investitionsärmeren 80ern und frühen 90ern.
Stimmt. Mit Bundesbahn wären die 420er nämlich für Köln reaktiviert worden, um dort 423 für München freizusetzen. Das hat der dortige Besteller aber verhindert und natürlich Neufahrzeuge gefordert. Das war den Bayern dann halt zu teuer...
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

JeDi @ 24 Feb 2019, 13:00 hat geschrieben: - Personal. Personalprobleme hatte die Bundesbahn der späten 80er genau so. Wäre dann nicht die Wende dazwischen-, und zigtausend gut ausgebildete, aber daheim jetzt überzählige Personale aus Neufünfland rübergekommen, wäre die Bundesbahn vermutlichst Mitte der 90er schon personalseitig implodiert.
Angeblich gab es schon Pläne in der Schublade die Bedingungen deutlich zu verbessern, was mit der Wiedervereinigung und dem Überbestand dann hinfällig war.

Ob Wettbewerb oder nicht, das ist nicht das Problem. Aber man muss ihn so gestalten, dass Mitarbeiter nicht nur 1:1 übernommen werden müssen, sondern eben auch alle Regelungen des Vorbetreibers (Betriebsvereinbarungen, Sonderleistungen) und auch alle persönlichen, arbeitsvertraglichen Regelungen des Personals.
Ansonsten wird man die Probleme nicht in den Griff bekommen.

Dazu müssen endlich die Planungen verbessert werden. In zu vielen EVU ist die Planbarkeit für das Personal schlecht.
Einige haben sogar erst die Turnus-/Basispläne abgeschafft und damit noch mehr Unmut geschaffen.
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 24 Feb 2019, 02:41 hat geschrieben:Was hätte die sture Politik der "schwarzen Null" für den Etat der Bundesbahn bedeutet? Wäre eine Bundesbahn heute in gutem Zustand oder wären Mängel wie z.B. bei der Bundeswehr genauso alltäglich? Nur 3 von vielen weiteren Fragen, die niemand wirklich beantworten kann,
Naja, also der Herr M. mit seinen Auswirkungen wäre einmal erspart geblieben. Börse und Gewinn wären kein Thema gewesen.
Daher vermute ich, dass die Bundesbahn ihren bereits ~1985 begonnenen und dann ausbauenden Modernisierungskurs beibehalten hätte. Im Zeitraum ca. 1994-2014 hätte sie deutliche Vorteile ggü. der Bahn AG gehabt. Kein Fahrzeugengpass und zudem zuverlässige Instandhaltung, die es sogar im Ulm damals noch gab. Jedenfalls sind deren 215er nicht ständig im A... geswesen.
Auch das Netz wäre vmtl. nicht zurückgebaut und besser instandgehalten worden.
Nach 2014 bin ich mir nicht mehr sicher, angesichts der Politik ansich mit der Schwarzen Null. Da könnte es seither auch mit der Bundesbahn bergab gehen. Aber da die Bahn AG dadurch schon am krepieren ist, würde die Bundesbahn dennoch besser da stehen und von den besseren Bedingungen der Nicht-Mehdorn-Zeit zehren , was die Bahn AG eben schon 1999 begonnen hatte, als die Auswirkungen so richtig durchschlugen, mit ettlichen Abbauten von Gleisen, IR-Einstellung, usw.

Ein paar Zuckerl der Besteller, wie Reaktivierung Senden - Weissenhorn oder Touristen-Schnellzüge wie "Neuschwansteinexpress" RE München - Füssen im IC-Tempo, würde es unter der Bundesbahn jedoch vmtl. nicht geben.
Es hat alles vor- und Nachteile.

Montelangen SEV ohne Streckensperrung würde es unter der Bundesbahn aber ganz sicher nicht geben. Also da würde man sehr sicher was anderes als Ersatz fahren lassen - sofern es die Probleme an den 650 überhaput gäbe und ob es die 650 selbst überhaupt gäbe ist auch fraglich.
1992 jedenfalls hat man ganz unbürokratisch dem 627.0 eine Extratour Aulendorf - Leutkirch auferlegt - und das nur weil der "Kleber" augerechnet in Saulgau mit leerem Tank stand , den dann aber eine Ulmer 215 auch recht schnell geborgen hatte - tanken in Aulendorf nachholen, gerade einmal +45 (begünstigt durch 22 Min. Plan-Aufenthaltszeit in Aulendorf wurden draus.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

218 466-1 @ 24 Feb 2019, 18:37 hat geschrieben: Ein paar Zuckerl der Besteller, wie Reaktivierung Senden - Weissenhorn oder Touristen-Schnellzüge wie "Neuschwansteinexpress" RE München - Füssen im IC-Tempo, würde es unter der Bundesbahn jedoch vmtl. nicht geben.
Es hat alles vor- und Nachteile.
Das würde ich so nicht sagen, denn die Bundesbahn war auch immer verlängerter Arm der Verkehrspolitik.
Wer sagt nicht, dass ein Wandel eingetreten wäre und auch mit der Bundesbahn die Verkehre im SPNV endlich bestellt und auch Strecken reaktiviert worden wären?
In der Schweiz funktioniert es ja super ohne Wettbewerb, man hat sogar die meisten Bahnkunden Europaweit und das beste Bahnsystem.

Alle Einstellungen des Personenverkehrs mussten vom Verkehrsminister genehmigt werden und die Bundesbahn wurde zu dem getrieben. Wäre sie anders ausgerichtet gewesen, mit einem klaren Verkehrsauftrag und nicht einem bloßen Einsparauftrag, hätte es auch anders ausgesehen.
In den 80ern gab es ja Abkommen mit den Bundesländern und dennoch wurden mit deren Segen noch dutzende Strecken eingestellt, auch in Bayern oder NRW (man denke da an die Strecke nach Nijmegen, so etwas krankes das noch in den 90ern einzustellen!).

Insgesamt ist aber das Problem, dass die Infrastruktur total im Eimer ist und in eine Bundesinfrastrukturgesellschaft überführt werden müsste. Aber dann müsste gleichzeitig auch die finanzielle Ausstattung, auch zu Lasten des Straßenbudgets, erhöht werden.
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Beitrag von 146225 »

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München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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