Umbau des Nahverkehrs im Kreis Ludwigsburg

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Olympiatriebwagen
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Das große Konzept gegen den Verkehrsinfarkt

Stuttgarter Nachrichten

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inha...ee0547cb57.html
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Beitrag von 146225 »

Stadtbahnen sind also eine große Gefahr für Radfahrer. Aha. Und ab wann ist ein (brunzhohler) OB eine Gefahr für seine Stadt?
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NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

146225 @ 8 Apr 2017, 19:41 hat geschrieben: Stadtbahnen sind also eine große Gefahr für Radfahrer. Aha.
Eine noch größere Gefahr sind nur wildgewordene Profi-Chauffeure von LVL.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von 146225 »

NJ Transit @ 8 Apr 2017, 19:21 hat geschrieben: Eine noch größere Gefahr sind nur wildgewordene Profi-Chauffeure von LVL.
Die sind vor allem eine Gefahr für sich selbst - bei dem ***, den die alltäglich produzieren, wird doch irgendwann der friedlichste Fahrgast zum Amokläufer. :ph34r:

Und weil man im ach so barocken Ludwigsburg sich keinen besseren Nahverkehr vorstellen (oder leisten?) will/kann, muss unbedingt alles so bleiben wie es war.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

146225 @ 8 Apr 2017, 19:41 hat geschrieben:Stadtbahnen sind also eine große Gefahr für Radfahrer. Aha. Und ab wann ist ein (brunzhohler) OB eine Gefahr für seine Stadt?
Na ja, die Myliusstraße ist auch eine wichtige Radachse.
Und dass sich Radfahrer mit Bahngleise nicht immer gut vertragen musste auch ich schon schwerzhaft in Erfahrung bringen :rolleyes:

Jedoch ist auch dieses Problem lösbar:
Man sollte die von der Niederflur-Innitiative vorgeschlagene Trassenfürhung durch die Weststadt ernsthaft prüfen. Wenn diese wirtschaftlich ist, dann kann man alle Bahnen durch den ZOB leiten und spart sich die Probleme im Schillerdurchlass und vor allem kann man sich eine Haltestelle in der Myliusstraße sparen.

Da die Myliusstraße eh für den MIV gesperrt werden soll, wären 2 Varianten der Radverkehrsführung möglich:
  • Wenn möglich in Seitenlage bei 2-gleisiger Tram (die Parkplätze wären dann ja weg). 1,25m-1,5m Mindesplatz für Schutzstreifen müssten thoretisch vorhanden sein.
  • Die Tram mit Gleisverschlingung führen, was aber Busverkehr auf der Achse ausschließen würde. Der Radverkehr hätte dann einen eigenen 2-Richtungs-Radweg.
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Beitrag von 146225 »

Besprich das doch nochmals mit dem Herrn Oberbürgermeister. Der wird Dir nochmal in ausführlicher Breite erläutern, dass die Myliusstrasse für den Autoverkehr unverzichtbar ist (seiner Meinung nach) und die ansässigen Einzelhändler ohne die Parkplätze vor der Ladentüre binnen weniger Tage einen qualvollen Hungertod sterben müssen.

Bevor man diese Geisteshaltung nicht nachhaltig weg diskutiert hat - und das wird schwierig, denn der Herr Oberbürgermeister hat ja bereits mehrfach bewiesen, dass ihn andere Sichtweisen als die eigene nicht interessieren, mögen die vorgebrachten Argumente auch noch so vernünftig sein - glaube ich nicht daran, dass sich im Ludwigsburger Nahverkehr tiefgreifend etwas verändert. Lärm, Dreck, werktägliche Staus - scheinbar muss das dort nach Meinung der Stadtspitze so sein, warum auch immer. Ist Angst, wenn nicht gar Feigheit vor der Veränderung hier wirklich die Triebfeder des Tuns, oder gibt es da andere Gründe (Ideologie, Geld... was auch immer)?

Was erwarten wir also? Im Busverkehr nichts, weil ich ausser den LVL keinen Busbetrieb mit so kaputten Lenkern kenne (wo man rund +15 im 20er-Takt als Standard hat und noch nicht einmal mehr von den eigenen Kollegen gegrüsst wird). Die RBS will ja bei Ausschreibung ihrer regionalen Linien gar nicht mehr antreten, weil sie nicht billig genug sein kann. Auf der Schiene bleibt noch die vage Hoffnung, dass dereinst Abellio und Go-Ahead etwas weniger chaotisch agieren als DB Regio aktuell und somit wenigstens die Fluchtwege aus Ludwigsburg funktionieren...
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Beitrag von 146225 »

Die Standpunkte in Ludwigsburg sind nach wie vor unvereinbar festgefahren. Ludwigsburgs OB und der Gemeinderat erwecken doch sehr deutlich den Eindruck, dass ihre Strategie - vielleicht irgendwie einen "Schnellbus", möglicherweise "irgendwann" eine Niederflurtram - nur darauf abzielt, am Ende gar nichts in der Stadt verändern zu müssen und maximal wieder SPNV auf der momentan brach liegenden Bahnstrecke nach Möglingen und Markgröningen zu haben. (Das kann ja dann das Land und/oder der VRS bezahlen, man selber muss sich ja um die Autofahrer kümmern, die ja das Geld in die Stadt bringen, gell...)

Nicht nur den Landkreis, sondern am Ende auch alle umliegenden Gemeinden gegen sich aufgebracht zu haben, ist ja auch eine Leistung, wenn auch eine völlig nutzlose. Und so sollten - trotz erheblicher Neubauanteile - die angesprochenen Varianten sehr ernsthaft untersucht werden. Der Siedlungsraum Möglingen-Markgröningen-Schwieberdingen ist zwischenzeitlich so dicht besiedelt, dass man auch mit diesen auf Stuttgart ausgerichteten Relationen die Bahnen kontinuierlich voll bekommt, auch wenn das eigentlich logische Zentrum Ludwigsburg nicht mit ein- und angebunden ist. Das kann man dann in einer 2. Ausbaustufe so ungefähr 15-20 Jahre später noch anpacken, so lange müssen die Ludwigsburger wohl mindestens noch in Stau, Lärm und Dreck sitzen bleiben, bevor in der Kommunalpolitik vielleicht ein viel zu spätes Umdenken einsetzt.
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JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Vielleicht hat es ästhetische Gründe für die Stadt Ludwigsburg, warum sowohl der Ludwigsburger Oberbürgermeister, als auch der Gemeinderat keine SSB-Stadtbahn in ihrer Stadt haben will. Die Hochbahnsteige in Ludwigsburg könnte in deren Augen unästhetisch wirken. Als einzige Lösung, wie schon erwähnt, dient halt eben die Niederflurstadtbahn. In Mannheim, Karlsruhe (Und nein: Die niederflurige Regionalstadtbahn bleibt außen vor!) und in Strasbourg fahren auch Niederflurstraßen- bzw. -stadtbahnen und die Hochbahnsteige sind nur so hoch (Schätzungsweise 30 cm), daß jemand locker vom Bahnsteig über das Gleis zum anderen Bahnsteig gelangen kann. Vorausgesetzt: Das Gleis ist in die Straße eingebaut.

Eine Lösung wäre, daß in Remseck eine Umsteigeverbindung von der Hochflur-Stadtbahn zur Niederflur-Stadtbahn geboten werden kann. Was die Strecke zwischen Ludwigsburg und Markgröningen anbelangt: Besteht irgendwie die Möglichkeit, von Remseck nach Markgröningen zu bauen, ohne den Ludwigsburger Bahnhof auszulassen?

Was den Stau in Ludwigsburg betrifft: Eine Frage: Hat die Landeshauptstadt es irgendwie geschafft, die negative verkehrliche Situation (Stau und/oder häufige Ampelaufenthalten zum Beispiel) zu entschärfen, da ja die S- und Stadtbahnen verkehren? Wenn man es wirklich will, daß in Stuttgart und aber, wie hier erwähnt, auch in Ludwigsburg die Straße verkehrlich entlastet wird, sollte man ernsthaft über das Konzept des ÖPNV nachdenken. Zum Beispiel wären eine Verbesserung von Bus- und Zugverbindungen, Einrichtung von Expreßbusverbindungen auf wichtigen Verkehrsachsen. VVS hat es mit Relex gezeigt, daß es auf dem richtigen Weg ist. Die Linien X10, X20 und X60 sollen die S-Bahnen auf den Strecken Leonberg - Flughafen - Kirchheim, sowie Waiblingen - Esslingen, womöglich auch einige Straßen vom MIV entlasten.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Stimmt...eine Autolawine ist viel schön als Hochflurbahnsteige. :ph34r: :ph34r:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Beitrag von 146225 »

JLanthyer @ 31 Jul 2018, 18:51 hat geschrieben: Vielleicht hat es ästhetische Gründe für die Stadt Ludwigsburg, warum sowohl der Ludwigsburger Oberbürgermeister, als auch der Gemeinderat keine SSB-Stadtbahn in ihrer Stadt haben will. Die Hochbahnsteige in Ludwigsburg könnte in deren Augen unästhetisch wirken. Als einzige Lösung, wie schon erwähnt, dient halt eben die Niederflurstadtbahn. In Mannheim, Karlsruhe (Und nein: Die niederflurige Regionalstadtbahn bleibt außen vor!) und in Strasbourg fahren auch Niederflurstraßen- bzw. -stadtbahnen und die Hochbahnsteige sind nur so hoch (Schätzungsweise 30 cm), daß jemand locker vom Bahnsteig über das Gleis zum anderen Bahnsteig gelangen kann. Vorausgesetzt: Das Gleis ist in die Straße eingebaut.
Ach ja, wie wenn diese Diskussion nicht schon mehrfach und ergebnislos geführt worden wäre - natürlich sieht OB Spec in jedem Meter BOStrab-Gleis eine immense Beeinträchtigung seiner Stadt. Die Hochbahnsteige sind da nur vorgeschoben, ein weiterer bequemer Grund zu verzögern und zu blockieren, wo es nur geht. Denn die Problematik wäre keineswegs so unlösbar, wie man in Ludwigsburg glaubt: An verkehrsreichen Straßen sind die Hochbahnsteige nicht wirklich ein Problem, und dort wo es tatsächlich um Sichtachsen geht - meinem Dafürhalten nach kommt das für Ludwigsburg allenfalls im Bereich der Sichtbeziehung Rathaus/Marktplatz zum Tragen, wenn überhaupt - kann man die Gleise in einen Trog legen, damit der Bahnsteig weniger hoch über Pflasterniveau aufragt. Praxisbeispiel Kursaal in Bad Cannstatt. Man braucht sich da nix vormachen, die gleichen Fahrzeuge zu haben und damit auch die Werkstätten- und sonstige Infrastruktur nutzen zu können wie die SSB ist schon ein erheblicher Kostenvorteil.

Darüber hinaus ist ohnehin die Frage, wo Ludwigsburg denn überhaupt noch "barock" und "ästhetisch" sein soll, in Ordnung, das Schloss und das Marktplatzensemble mit einigen anliegenden Bauten kann man gelten lassen. Aber selbst zwischen diesen beiden Punkten trennt die Stuttgarter Straße als zugestaute, verlärmte, dreckige Schneise wie eine klaffende Wunde. Wie mehrfach vor allem in Frankreich, aber zwischenzeitlich auch anderswo, sogar in Deutschland, zu betrachten, ist der Neubau einer Stadtbahntrasse stets auch ein Städtebauprojekt, und Ludwigsburg täte hier und da ein Sanierungsschub mehr als nur gut. Bloß weil man die ultimative innerstädtische Bausünde "Marstall-Center" kurz vor Ruine noch in ein chices, letztlich aber auswechselbar beliebiges Shopping-Center retten konnte, hat man noch lange nix fürs Gesamtbild gewonnen. Und solange Straßen wie die schon angesprochene Stuttgarter Straße, Friedrichstraße, Heilbronner Straße, Marbacher Straße (die im übrigen das Residenz- vom Favoriteschloss trennt, mithin den Park "Blühendes Barock" zerschneidet), Schorndorfer Straße & Co. mit täglichen Staulawinen die Stadt verunstalten, so dass auch "Nebenstraßen" wie Solitudestraße, Leonberger Straße, Schiller-, Wilhelm, Abel- und weitere Straßen noch überreichlich davon abkriegen, kann eine Tram einfach nur eine Verbesserung sein.

Im weiteren: als der Landrat und die Nachbarkommunen sich bereit erklärt hatten, über ein Niederflurmodell ernsthaft zu reden, wollte Ludwigsburg ganz plötzlich nur wieder eine Schnellbuslinie und gar nichts auf Schienen. Kein Wunder nimmt den wankelmütigen Spec so langsam niemand um ihn herum mehr ernst.

Wenn man es wirklich will, daß in Stuttgart und aber, wie hier erwähnt, auch in Ludwigsburg die Straße verkehrlich entlastet wird, sollte man ernsthaft über das Konzept des ÖPNV nachdenken. Zum Beispiel wären eine Verbesserung von Bus- und Zugverbindungen, Einrichtung von Expreßbusverbindungen auf wichtigen Verkehrsachsen.
Wunderschöner Allgemeinplatz, könnte glatt vom Bundesverkehrsminister sein. Und jetzt?

VVS hat es mit Relex gezeigt, daß es auf dem richtigen Weg ist. Die Linien X10, X20 und X60 sollen die S-Bahnen auf den Strecken Leonberg - Flughafen - Kirchheim, sowie Waiblingen - Esslingen, womöglich auch einige Straßen vom MIV entlasten.
Das dürfte mit dem VVS so ungefähr genau nichts zu tun gehabt haben - außer dass das Marketing darüber lief und der Tarif gilt. Ansonsten kannst Du gerne beim Verband Region Stuttgart (VRS) mal nachfragen, warum das ach so tolle Konzept dann nicht schon längst auf das gesamte Regionsgebiet und weitere Linien ausgedehnt wurde, das würde mich durchaus interessieren. Wahrscheinlich die üblichen Probleme von Buslinien: Man holt damit nur wenig Fahrgäste, weil auf den übervollen Straßen keine attraktiven Fahrzeiten geboten werden können.
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Beitrag von 146225 »

Ludwigsburgs OB Spec macht in bekannter Blockadehaltung mit seiner Ja-Nein-Vielleicht-Politik im Nahverkehr weiter. Elektrifizierte Bahnstrecken hält er jetzt auch schon für technisch nicht mehr zeitgemäß. Mal gut, dass wir solche Profis in der Kommunalpolitik noch haben.

Es wäre diese Dorfposse von einem wildgewordenen OB, der allein gegen fast alle seine Amtskollegen um ihn herum und gegen den Landrat kämpft, ja lustig - der Alltag des Nahverkehrs in und um Ludwigsburg macht es dann allerdings wieder zum Trauerspiel.
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JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Vielleicht sollte Ludwigsburg halt eben auf die Stadtbahn verzichten und stattdessen die Attraktivität der Schusterbahn anheben (Dazu gehört auch die Anpassung der Infrastruktur an die S-Bahn (Erhöhung der Bahnsteige in Ebitzweg, Münster und Zazenhausen auf 96 cm; Was den Güterverkehr betrifft, sollen sie lieber ein passendens Wagenmaterial einsetzen, anstatt sie mit der Lademaßüberschreitung die Schusterbahn befahren zu lassen) lassen. Die Strecke zwischen Ludwigsburg und Markgröningen elektrifizieren und auf das S-Bahn-Niveau bringen lassen. Erst dann hat Ludwigsburg eine S-Bahn-Linie von Untertürkheim nach Markgröningen.

Wenn Oberbürgermeister Spec keine Stadtbahn will, dann kann er das bei den Buslinien der LVL (Es ist egal, ob die Busse von der Fa. Jäger, oder Zeiher gefahren wird) belassen. Nur: Er sollte von Jäger und Zeiher verlangen, daß ausschließlich klimatiserte Busse (ohne Klappfenster) angeschafft und eingesetzt werden sollen. Die Busfahrpläne sind an einigen Stellen verbesserungswürdig. Es ist nicht zielführend, die Busse unter der Woche (außerhalb der HVZ und an Schulferien) im 20 Min.-Takt fahren zu lassen. Es braucht mindestens 15 Min.-Takt, um die Attraktivität des Stadtverkehrs zu steigern und die tlw. Entlastung in einigen Bussen beizutragen.

Um auf den Thementitel (Auch wenn es sich um Eisenbahnthema handelt, sollte trotzdem der Straßenverkehr (Den Regionalverkehr betreibt nicht nur LVL (Jäger/Zeiher), sondern auch Deutsche Bahn (RegioBus Stuttgart) behandelt werden) zu kommen: Nicht die Stadt, sondern der Kreis Ludwigsburg sollte eine Überlegung anstellen, wie der Regionalverker der Busse verbessert werden kann. Nämlich: Erhöhung der Attraktivität im Regionalverkehr, in dem der Fahrplan sämtlicher Buslinien auf 1 Stunden-Takt verdichtet werden kann. Optional wären 1/2-Std.-Takt. Nicht zu vergessen: Die Regionalbusse sollten in erster Linie, soweit es möglich ist, auf Umwegfahrten verzichten, in zweiter Linie eine Bf - Bf-Verbindung (Linien 431 und 432 zum Beispiel) haben. Auch wenn die Regionallinien auf Umweg verzichten "müssen", sollten sie die abgelegene Orte nicht auslassen und nicht sporadisch, sondern regelmäßig anfahren. Auf die im "Nichts" endende Fahrten sollte, soweit wie möglich, verzichtet werden. Mit "nichts" meine ich die Fahrtende der Busse in den Orten, wo kein Anschluß besteht (weder zur Bahn, noch zum Bus), es sei denn, die topographische Situation gibt es nicht her (z.B. die Straße endet in der Ortschaft und darüberhinaus geht es nicht weiter).
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Beitrag von 146225 »

JLanthyer @ 29 Sep 2018, 19:46 hat geschrieben: Vielleicht sollte Ludwigsburg halt eben auf die Stadtbahn verzichten.
Vielleicht sollten die Bürgerinnen und Bürger Ludwigsburgs bei der nächsten Wahl auch einfach überlegen, ob dieser OB noch ihren Interessen und den Interessen ihrer Stadt dient? Verbessern wird er so nämlich am Status quo nichts, dafür hat er es sich definitiv mit fast seinem gesamten kommunalpolitischen Umfeld, den Nachbarn aus dem Landkreis, verdorben - und irgendwann wird auch Ludwigsburg wieder auf deren Kooperation angewiesen sein.
Stattdessen die Attraktivität der Schusterbahn anheben (Dazu gehört auch die Anpassung der Infrastruktur an die S-Bahn (Erhöhung der Bahnsteige in Ebitzweg, Münster und Zazenhausen auf 96 cm; was den Güterverkehr betrifft, sollen sie lieber ein passendens Wagenmaterial einsetzen, anstatt sie mit der Lademaßüberschreitung die Schusterbahn befahren zu lassen) lassen. Die Strecke zwischen Ludwigsburg und Markgröningen elektrifizieren und auf das S-Bahn-Niveau bringen lassen. Erst dann hat Ludwigsburg eine S-Bahn-Linie von Untertürkheim nach Markgröningen.
Die Frage ist, ob man hier zwingend die Sonderlösung mit 960 mm Bahnsteighöhe braucht, noch dazu vor dem Hintergrund, dass auch die Baureihe 430/431 nicht mehr neu nachbestellt werden kann. Die Elektrifizierung der Markgröninger Bahn ist - wider der Aussage des arm(selig)en Dorfschultheissen Spec - natürlich für attraktiven Nahverkehr Gebot der Stunde, auch kann man diese Relation mit der Schusterbahn verbinden. Dabei gilt es sogar sorgfältig abzuwägen, ob diese Durchbindung über Kornwestheim Pbf erfolgen kann, wo in Folge dann S-Bahn und Fernbahn gekreuzt werden müssten, oder ob man alternativ eine Linienführung über heutige Gütergleise durch den Kbf wählt, mit 2-3 neuen Haltepunkten dabei etliche Arbeitsplätze anbinden kann und kreuzungsfrei auf die Schusterbahn kommt. Hinsichtlich dieser ist dann auch unbedingt die Abstimmung mit Stuttgart erforderlich, denn eine leistungsstarke Tangente liegt auch im Interesse der Landeshauptstadt, auch wenn der VRS sicherlich noch 14 Gutachten brauchen wird, bevor diese Binsenweisheit bei den Spitzen der Regionspolitik angekommen ist. Und gerade im Bereich Ebitzweg/Augsburger Platz, aber auch in Zazenhausen könnte man die Verknüpfung Schusterbahn <-> (SSB-)Stadtbahn sicherlich fahrgastfreundlicher und komfortabler lösen als im heutigen Rumpfbetrieb der VVS-Linie R11.

"Handelsübliche" ET für 760 mm hohe Bahnsteige sollten für diese Verkehre gut ausreichen, denn dem Güterverkehr - auch LÜ-Sendungen - muss man den Platz auf der Schusterbahn halt auch lassen. Schneidet man diesen Weg nämlich ab, wo ist dann die nächste Alternativstrecke? Das mit dem "passenden Wagenmaterial" ist übrigens sachlich so nicht haltbar, es gibt nun mal hin und wieder Sendungen, die aufgrund ihrer Größe und Beschaffenheit das Regellichtraumprofil an irgendeinem Punkt überschreiten und besonderer betrieblicher Aufmerksamkeit bedürfen. Schwer- und/oder überlange/überbreite Transporte auf dem Straßenweg sind für die Region Stuttgart halt auch nur bedingt praktikabel.

Wenn Oberbürgermeister Spec keine Stadtbahn will, dann...
...kann er sich zwar weiterhin als größter Bremsklotz aufführen, für seine Stadt wäre es allerdings besser, er würde auch mal anderen zuhören und sich mit deren Argumenten beschäftigen als immer nur eine (Gesprächs-) Runde nach der anderen alles ins Leere laufen zu lassen. Sollte irgendwann tatsächlich mal eine Linienführung zwischen Möglingen und Remseck via Kornwestheimer Markung gebaut sein, dann ist Spec zwar sicherlich längst nicht mehr in Amt und Würden, denn vom Alter her darf er ohnehin nur noch eine angebrochene weitere Amtszeit lang tätig sein. Den schweren Fehler, den er dann begangen hat, den büßt aber die Stadt Ludwigsburg teuer und noch zu Zeiten wo er längst nur eine weitere Eintragung in der Stadtgeschichte ist. Dieser Verantwortung, die er gegen seine Stadt und ihre Nachbarn hat, sollte er sich mal dringend bewusst werden. Vor diesem Hintergrund kann man dem Landkreis und den übrigen Kommunen nur raten, die Entscheidungsfindung jetzt zu forcieren und auf weitere Blockaden aus Ludwigsburg keine Rücksicht mehr zu nehmen, sie können und dürfen sich ja nicht von derartigem Handeln alles verbauen lassen.

...kann er das bei den Buslinien der LVL belassen. Nur: Er sollte von Jäger und Zeiher verlangen, daß ausschließlich klimatiserte Busse (ohne Klappfenster) angeschafft und eingesetzt werden sollen. Die Busfahrpläne sind an einigen Stellen verbesserungswürdig. Es ist nicht zielführend, die Busse unter der Woche (außerhalb der HVZ und an Schulferien) im 20 Min.-Takt fahren zu lassen. Es braucht mindestens 15 Min.-Takt, um die Attraktivität des Stadtverkehrs zu steigern und die tlw. Entlastung in einigen Bussen beizutragen.
Den Status quo zu pflegen hieße in Ludwigsburg allerdings riskieren, dass das inzwischen sogar in der Region Stuttgart vorhandene Wachstum der Fahrgastzahlen im ÖPNV an der Stadt weitestgehend vorbei geht, eben weil die Qualität der Linienverkehre zum Teil unterirdisch schlecht ist. Ich verzichte an dieser Stelle darauf, tiefer in das Thema Mängel und Probleme im LVL-Alltag einzugehen, es könnte sonst ein längerer Abend werden. Zum Fahrplan ist die Aussage mit dem Takt 15 natürlich insoweit richtig, als dass die S-Bahn als dem Bus übergeordnetes Verkehrsmittel ja auch einen 15-/30-Takt fährt und somit bei Verknüpfungen mit einem Bus im Takt 20 zwangsläufig auch mal Wartezeiten und damit Attraktivitätsverluste herauskommen.
Den Regionalverkehr betreibt nicht nur LVL (Jäger/Zeiher), sondern auch Deutsche Bahn (RegioBus Stuttgart)
.

Das Thema RBS dürfte sich in absehbarer Zeit erledigt haben, denn bei Neuausschreibungen wird DB Stadtverkehr wie überall in der Region nur noch mit der Tochter FMO antreten, was für einen Teil der Linien im Landkreis Ludwigsburg ja auch bereits heute betriebliche Realität ist. Randnotiz für die Freaks: Als Subs sid aktuell m.W. nach die Busbetriebe Hönes (Kornwestheim), Voigt (Möglingen), Schreiter (Sachsenheim), FOV (Vaihingen a.d. Enz), Ernesti (Frauenzimmern) unterwegs.
Nicht die Stadt, sondern der Kreis Ludwigsburg sollte eine Überlegung anstellen, wie der Regionalverkehr der Busse verbessert werden kann.
Sinnvollerweise stellen eine solche Überlegung der Kreis, die Kommunen und der Verband Region Stuttgart gemeinsam an, um hinterher ein abgestimmtes Ergebnis zu haben. Da dürfen dann ruhig auch mal eingefahrene Linienwege völlig in Frage gestellt werden. Und mit einer teilweisen oder kompletten Umstellung der Linien 422, 425, 426, 430, 431, 508, 533, 534 auf Schienenverkehr würden ja auch Wagenkilometer für Gestaltungsspielräume frei. Ein Bus, der im Ludwigsburger Stadtverkehr im Stau steckt, kann nicht gleichzeitig die Anbindung der Umlandgemeinden verbessern. Muss der Bus aber nur die kürzeste sinnvolle Strecke zum nächsten (Stadt-) Bahnhaltepunkt fahren, kann mit dem gleichen Aufwand eine Verbindung angeboten werden, die trotz Umstieg für den Fahrgast mindestens zeitneutral ist und öfter verkehren kann.
...in zweiter Linie eine Bf - Bf-Verbindung (Linien 431 und 432 zum Beispiel) haben.


Der 431 ist in dieser Hinsicht ja eher eine Fehlbesetzung, da für die "Langstrecke" Ludwigsburg-Waiblingen zu langsam. Hier muss die Linie 432 gestärkt und letztlich als nicht ganz unwichtige Tangente mit in das "Relex"-Buskonzept der Region Stuttgart einbezogen werden. Allerdings braucht es dann auch verlässliche Lösungen, wie ein solcher Bus auch kurze Fahrzeiten zuverlässig anbieten kann, ohne im Stau festzukleben. Müsste der 432 nur noch die "Lücke" von Remseck nach Waiblingen schließen, weil den Ast nach Ludwigsburg die Stadtbahn übernimmt, würde auch diese Verbindung wieder gewinnen. Der 508 könnte als Pendel Stammheim-Möglingen dienen, der 535 Möglingen-Münchingen-Ditzingen ganztägig verlässlich verbinden. 532 dann "nur" noch Asperg-Markgröningen-Sachsenheim. Potenziale sind mit Sicherheit da, es liegt einzig und allein an der Angebotsgestaltung, sie zu heben - und dabei kann man, egal in welcher Hinsicht, eben keine Blockierer brauchen.
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146225 @ 29 Sep 2018, 21:50 hat geschrieben: Vielleicht sollten die Bürgerinnen und Bürger Ludwigsburgs bei der nächsten Wahl auch einfach überlegen, ob dieser OB noch ihren Interessen und den Interessen ihrer Stadt dient?
Ludwigsburg hat gewählt. Mal schauen, ob der Neue vernünftiger ist, oder ob Schienenverkehr für ihn auch vorgestriges Teufelszeug ist.
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