Südostbayer @ 18 Jun 2021, 10:16 hat geschrieben:Auslöser war doch meinem Eindruck nach, dass mehrere Diskussionsteilnehmer Einzelfahrten für ihre Belange als zu unflexibel ansehen. Das ist eine legitime und sicher nicht speziell urbane Sichtweise, die sich ganz konkret darin äußert, dass diese Personen das Angebot eben nicht nutzen.
Es ist genauso legitim, wenn die Landkreise Fahrten mit für ihre Belange verherenden Bilanzen nicht anbieten. Aber genau das ist der Sachverhalt, der hier von einigen kritisiert wurde, bevor ich den Fehler gemacht habe, mein mittlerweile speziell zu diesem Thema recht fundiertes "Halbwissen" zu teilen und daraufhinzuweisen, dass gewisse Faktoren das ganze nicht so einfach machen. Zunächst habe ich eh nur erklärt, warum bei Regionalbussen die Anschlüsse oft nicht so richtig schön sind. Dann wurde das Vorurteil zitiert, dass auf dem Land eine "Verkehrs-Bildung" fehle und man einfach keine Alternativen zum Auto kennen täte. Auch dass die Münchner zu verwöhnt seien, hab ich nicht in die Diskussion gebracht, sondern nur sinngemäß angemerkt, dass man mit einer Anspruchshaltung, die nicht zum Charakter des Reiseziels passt, vielleicht was anderes machen möge, was einigen nicht so ganz passte. Warum auch immer. Dann ging's so langsam in die Richtung, dass einer gerne alternative Ziele besucht, aber nur wenn bestimmte Anforderungen an die Erreichbarkeit mit den Öffis gegegeben sind - mit dem gewohnten Subtext, dass er das für selbstverständlich hält. Auf meine Erklärung zum Wesen des Freizeitverkehrs abseits der Massen hat sich der nächste als "verweichlichter Städter" ertappt gefühlt, erneut ohne auf die nochmals ausgeführten Probleme der Aufgabenstellung wirklich einzugehen. Noch besser, diese Tatsachen und vorherigen Rechenbeispiele wurden lapidar bis frech als "meine Einstellung" ausgelegt. Einen Beitrag vorher hab ich übrigens angedeutet, dass ich selbst Zeit und sehr viel Geld in die Hand nehme, um einen Freizeitverkehr privat zu initieren, es dabei aber gewisse Sachzwänge gibt, ich also sehr genau weiß, wovon ich rede. Schon a weng dreißt wie einem das Wort verdreht wird und sogar indirekt als Verkehrswendebremser dargestellt wird, finde ich. Interessierte aber alles nicht, später wurde "gemault", dass eben auch das an Bergwanderer gerichtete letztlich auch private DAV-Angebot nix für die eigenen Belange sei. Da kann ich schon davon ausgehen, dass die eigegen Ansprüche als Bayernticket- oder Bahncard100-Nutzer bei einigen ganz oben stehen.
Südostbayer @ 18 Jun 2021, 10:16 hat geschrieben:Der Umkehrschluss, dass deswegen die ländlichen Landkreise jeden Fahrplanwunsch der Städter zwingend finanzieren müssen, kam ja eher von Dir
Ich habe die wiederholt geäußerte Anspruchshaltung hinter eben diesen "Belangen" nur deutlich ausgesprochen, mehr nicht.
Südostbayer @ 18 Jun 2021, 10:16 hat geschrieben:Wenn also nach Abzug der Fahrgeldeinnahmen 80000 Euro Kosten übrig bleiben, scheint Geldhauser entweder mehr aufzurufen oder der DAV ausschließlich Schlechtwettertage anzunehmen.
Ich gehe mal davon aus, dass noch Kosten für Planung, Marketing, Vertrieb etc. sowie den MVV dazu kommen. Es ist ein Test bzw. scheint mehr eh mehr als Zeichen (vor der Bundestagswahl) gedacht zu sein, das heißt sie werden Ziele ausprobieren und einkalkulieren, dass irgendwo gar nichts geht oder das Angebot beim ersten Schuss nicht unbedingt ins Schwarze trifft. Neben Schlechtwettertagen kommen erfahrungsgemäß auch andere Tage dazu, an denen es zu heiß ist, das Wetter wechselt, die Leute lieber an einen See liegen, Fußball schauen, im Urlaub sind, andere Großveranstaltungen die Nachfrage negativ beeinflussen. Man darf sich solche Ausflugsverkehre halt nicht vorstellen wie Linien, die den allgemeinen Grundbedarf abdecken, entsprechend gelten auch so Weisweiten wie "Taktverkehr!!!!!111elf11!!" nur eingeschränkt. Meine Güte.