9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
bestia_negra
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von bestia_negra »

Elch hat geschrieben: 28 Mär 2022, 15:22 Mal abgesehen von der konkreten Umsetzung sehe ich gerade in meinem Umfeld beim autofahrenden Teil der Bevölkerung gerade wenig Motivation "umzusteigen". Die einen wollen nicht öffentlich fahren, weil weil sie trotz Maskenpflicht Angst vor einer Infektion haben, und die anderen wollen wegen der Maskenpflicht nicht fahren.
Und die, die ehrlich sind, wollen nicht ÖPNV fahren, weil das Auto bequemer ist...


Im Endeffekt sind das doch die gleichen wie vor Corona. Das Thema "Maske" ist doch nur vorgeschoben.

Es gibt einfach eine Gruppe von Leuten, die fahren nur öffentlich, wenn sie aus irgendwelchen Gründen (quasi) keine andere Wahl haben.

Um die in den ÖPNV zu bekommen, müsste das Autofahren noch unattraktiver werden:
1. noch höhere Kosten (Sprit, Parkgebühren, City-Maut, etc.)
2. weniger Parkplätze am Ziel
3. deutlich längere Fahrzeiten


1. ist nicht gewollt bzw. da wird politisch gerade in die entgegengesetzte Richtung gesteuert.
2. und 3. ist nur in der Stadt eine realistische Option. Da kann man Parkplätze streichen und den MIV ausbremsen (z.B. indem man immer mehr Flächen dem ÖPNV, Rad und Fußverkehr übergibt).
Auf dem Land kann man das aber auch vergessen.
NatchO
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von NatchO »

Das Problem dabei ist, dass die Staatsregierung aktuell alles tut um den ÖPNV kleinzuhalten, weil sie glauben, dass ihre Wähler das so wollen.

Ein erster Schritt in München wäre die drastische Erhöhung der Parkplatzpreise, von mir aus auch mit Rabatten für Handwerker, so dass sich das Parken in der Innenstadt nicht mehr lohnt. Es leuchtet ja ein, dass es mehr Sinn ergibt sich für 3 Euro ein Parkticket zu ziehen, als ein Tagesticket für 12 Euro.

Letztendlich erreicht man nur etwas, wenn Autofahren den Nutzer so viel kostet, wie es die Allgemeinheit kostet.
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Iarn
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von Iarn »

Tatsächlich hat die Stadt die Preise für eine Jahresvignette für Handwerker um ein vielfaches erhöht, während die Preise für Auto gedeckelt bleiben (da gibt es Höchstsätze, die die Stadt nicht ändern kann).
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Jean
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von Jean »

Iarn hat geschrieben: 30 Mär 2022, 11:42 Tatsächlich hat die Stadt die Preise für eine Jahresvignette für Handwerker um ein vielfaches erhöht, während die Preise für Auto gedeckelt bleiben (da gibt es Höchstsätze, die die Stadt nicht ändern kann).
Ich hätte es genau anders rum gemacht, aber wie du sagst, da muss erst der Freistaat eine Änderung bei sich durchführen...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Jojo423
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von Jojo423 »

Iarn hat geschrieben: 30 Mär 2022, 11:42 Tatsächlich hat die Stadt die Preise für eine Jahresvignette für Handwerker um ein vielfaches erhöht, während die Preise für Auto gedeckelt bleiben (da gibt es Höchstsätze, die die Stadt nicht ändern kann).
Das zeigt ja das Bestreben der Stadt, den Parkraum auch wirklich höher bepreisen zu wollen. Vielleicht geht ja mit der Ampel im
Bund mehr als mit der CDU/CSU.
Viele Grüße
Jojo423
NatchO
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von NatchO »

Jojo423 hat geschrieben: 30 Mär 2022, 11:48
Iarn hat geschrieben: 30 Mär 2022, 11:42 Tatsächlich hat die Stadt die Preise für eine Jahresvignette für Handwerker um ein vielfaches erhöht, während die Preise für Auto gedeckelt bleiben (da gibt es Höchstsätze, die die Stadt nicht ändern kann).
Das zeigt ja das Bestreben der Stadt, den Parkraum auch wirklich höher bepreisen zu wollen. Vielleicht geht ja mit der Ampel im
Bund mehr als mit der CDU/CSU.
Ich befürchte, dass sich erst was ändert, wenn Söder nächstes Jahr das Projekt 18 durchzieht. Ansonsten wird weiter rumposaunt und nichts getan.
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Südostbayer
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von Südostbayer »

https://www.rnd.de/politik/ab-1-juni-ve ... HKQEI.html
11. April 2022:
Das 9-Euro-Ticket im Regionalverkehr wird aller Voraussicht nach zum 1. Juni kommen – und bundesweit gültig sein. Das erfuhr das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) aus dem Verkehrsausschuss des Bundestages. (...)
Unstrittig ist inzwischen, dass Zeitkartenabonnenten eine Gutschrift oder eine Erstattung für die Differenz zwischen ihrem Abopreis und dem 9-Euro-Ticket bekommen. Wie diese genau ausgezahlt wird, soll den Verkehrsunternehmen überlassen werden. (...)
Die Tickets sollen online, über die DB-Navigator-App und am Schalter erhältlich sein, voraussichtlich aber nicht am Automaten.
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Lazarus
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von Lazarus »

Bedeutet also, man wird gezwungen, ein Handyticket zu nutzen. Ganz toll. Wenn es nicht funktioniert, bezahlt man mehr, als wie das, was man einspart...
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von Tram-Bahni »

Lazarus hat geschrieben: 11 Apr 2022, 17:57 Bedeutet also, man wird gezwungen, ein Handyticket zu nutzen. Ganz toll. Wenn es nicht funktioniert, bezahlt man mehr, als wie das, was man einspart...
Bei dir gilt das Angebot sowieso nicht, siehe die Angebotsbedingungen.
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Südostbayer
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von Südostbayer »

Lazarus hat geschrieben: 11 Apr 2022, 17:57 Bedeutet also, man wird gezwungen, ein Handyticket zu nutzen. Ganz toll. Wenn es nicht funktioniert, bezahlt man mehr, als wie das, was man einspart...
Hast Du den letzten Satz meines vorigen Beitrags wirklich gelesen? Wer zwingt Dich zu was? DB OnlineTickets sind keine Handytickets und Fahrscheine vom Schalter ebenfalls nicht.
Cloakmaster
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von Cloakmaster »

Jetzt mal ganz doof gefragt: Schließt der "bundesweite Regionalverkehr" automatisch auch Buslinien, U-Bahnen, Tram etc mit ein? Und wie ist das ist mit Fährschiffen? Die Fährverbindungen zu den deutschen Inseln gelten zwar einerseits als "öffentlicher Regionaverkehr", sind aber andererseits von allen Sparangeboten wie etwa den "Länder-Tickets" ausgenommen. Innerstädtischen Fährverkehr gibt es sowohl als Teil des normalen ÖPNV, als auch als eigenes Tarifangebot. In Bad Reichenhall gilt die Seilbahn auf den Predigtstuhl als innerstädtischer ÖPNV, aber ebenfalls mit eigenem Tarif...
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von AK1 »

Offen ist noch vieles, das werden wir dann wissen, wenn das Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen ist.
Bei der Konkurrenz wurde schon gemutmaßt, das Flixbus drei Monate den Betrieb einstellen könnte, wer sollte damit noch fahren? Vielleicht schaffen die es aber dann auch, da Geld rauszuschlagen... Auch DB Fernverkehr wird Kunden verlieren, teilweise ist der zeitliche Vorteil ja überschaubar und da wo NV-Fahrkarten anerkannt werden kann man eh im selben Zug billiger fahren.
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Iarn
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von Iarn »

Ich denke, wer DB Fernverkehr abschwört ,weil er München - Frankfurt oder Köln - Berlin mit Nahverkehr fahren will, ist längst bei Flixbus.
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von 146225 »

Iarn hat geschrieben: 11 Apr 2022, 22:45 Ich denke, wer DB Fernverkehr abschwört ,weil er München - Frankfurt oder Köln - Berlin mit Nahverkehr fahren will, ist längst bei Flixbus.
Dort, wo es ein Angebot von Flixdings gibt mag das so sein (falls der potentielle Kunde mit dem teilweise dünnen Angebot klar kommt). Und ich denke auch, dass die Zahl derjenigen, die unbedingt Schwörstadt - Hohenwulsch oder Großarmschlag - Alpen mit dem 9-€-Ticket fahren müssen, überschaubar sein wird.

Allerdings könnte dürfte sollte es auf "attraktiven Freizeitstrecken" diesen Sommer noch ein bisschen enger werden als ohnehin schon üblich. Hamburg nach Westerland oder Berlin in Richtung Ostsee (z.B. der RE 3 für Usedom und Rügen) wären so Klassiker, aber auch anderswo könnte es in dieser Hinsicht enger werden.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
TheBaxhers
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von TheBaxhers »

Cloakmaster hat geschrieben: 11 Apr 2022, 19:37 Jetzt mal ganz doof gefragt: Schließt der "bundesweite Regionalverkehr" automatisch auch Buslinien, U-Bahnen, Tram etc mit ein? Und wie ist das ist mit Fährschiffen? Die Fährverbindungen zu den deutschen Inseln gelten zwar einerseits als "öffentlicher Regionaverkehr", sind aber andererseits von allen Sparangeboten wie etwa den "Länder-Tickets" ausgenommen. Innerstädtischen Fährverkehr gibt es sowohl als Teil des normalen ÖPNV, als auch als eigenes Tarifangebot. In Bad Reichenhall gilt die Seilbahn auf den Predigtstuhl als innerstädtischer ÖPNV, aber ebenfalls mit eigenem Tarif...
Das ist tatsächlich eine gute Frage.
Ich wurde beim Wandern auch einmal überrascht, dass in der Gegend von Garmisch die roten Busse des RVO nicht im Bayernticket inklusive sind. Hoffentlich wird das bei dem 9€-Ticket ordentlich gelöst, sodass es da nicht unschöne Überraschungen gibt. Wäre doch schade, wenn die neu gewonnenen Öffi-Nutzer (im besten Fall vom Auto umgestiegen) dann durch das komplexe Tarifsystem und im schlimmsten Falle mit 60€-Strafe abgeschreckt werden.

Grundsätzlich finde ich das 9€-Ticket aber sehr positiv. Ich hatte schon befürchtet, dass es für jeden Tarifverbund ein eigenes Ticket braucht und es ein Chaos gibt. Man könnte fast meinen, dass es was bringt, dass der alte Filz in der Bundesregierung langsam entflochten wird.
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von AK1 »

Die RVO-Busse sind genauso dabei wie Gemeindewerke GAP. Nur bei Mautstrecken muss man aufzahlen - ist mir aber jetzt in dem Bereich keine geläufig.
Das Einzige, was nicht mir drin ist, ist der Eibseebus - der steht in der Liste der ausgeschlossenen Busse: https://www.bahn.de/angebot/regio/laend ... yernticket
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von AK1 »

Iarn hat geschrieben: 11 Apr 2022, 22:45 Ich denke, wer DB Fernverkehr abschwört ,weil er München - Frankfurt oder Köln - Berlin mit Nahverkehr fahren will, ist längst bei Flixbus.
Auf solchen Strecken werden die Verluste weniger sein, aber es gibt ja auch kürzere, bei denen dann der zeitliche Unterschied geringer wird. München - Nürnberg werden vielleicht nicht mehr viele buchen. Wenn ich alternativ ein Bayern-Ticket brauche, ist der Sparpreis nicht unbedingt viel teurer, wenn ich die Flatrate habe (die ich mir wohl auch ohne konkretes Verkehrsbedürfnis kaufen werde), sieht das anders aus.
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von GT6M »

Nein stimmt nicht

RVO-Bus ist nicht komplett Siehe Beispiel Schongau
Dort gibt es Buslinien die zwar tendenziell zum RVO gehören jedoch von Enzian betrieben werden u.a. Stadtbus Schongau alias 9620 oder 9820 bin mir grad nicht sicher. Der hat einen Fuhrpark von 3 Niederflurbussen + 1 Hochflurreservebus.
Da der auch die Linie SOG - Herzogsägmühle -( Peiting -) Herzogsägmühle- SOG mit 1 nem dieser Busse betreibt, hat der ein spezielles Fahrkartenverkaufssystem (IPad + Drucker mit Qualität 1€-Shop Kassenzettel). Seit Jahren wird gefordert das Bayernticket etc. Dort Gültigkeit bekommen. Dies sei nicht möglich hieß es. Mir viel übrigens mal auf das Fahrgäste aus Herzogsägmühle dort Papierscheine dem Fahrer beim einsteigen als Geldersatz geben und hab da mal Interessemäßig nachgefragt. In der Herzogsägmühle wohnen wohl Menschen denen man das Geld für die Fahrkarte nicht geben kann weil sie es für andere Zwecke ausgeben würden, deshalb bekommen Alle die in Einrichtung/Werkstätten etc. mit Titel Herzogsägmühle gefördert sind pro Einfache Fahrt einen Wertscheck (wenn ichs noch richtig im Kopf hab: weiß= Strecke SOG - Herzogsägmühle / gelb= Herzogsägmühle-Peiting /rosa= Stadtbus Schongau). Der Fahrer rechnet diesen Wertscheck anhand einer mehrstelligen fortlaufenden Codenr. Ab. Dadurch bekommt die Fa. Enzian den Fahrpreis von dem Dorf/Verein Herzogsägmühle. Alle anderen müssen normale Fahrkartenkaufen. Dort wurde zum Ende meiner Zeit ein neues AmmerxxxTagTicket eingeführt (Schongau oder Peiting 2€ / Schongau und Peiting nur Bus kein Zug 4€). Des war ein jahrelanges Theater!
Ähnliches System gibt es übrigens auf der Linie 9657 SOG - Altenstadt (Dort ist eine Förderzentrum für Kinder) - Hohenfurch - SOG. Diese Linie wird meist durch einen Peitinger Privatanbieter, ich meine Koch oder so, der einen Bus im RVO Logo hat betrieben. Dort werden weiße einlaminierte Fahrscheine oder Wertmarken ausgegeben.
NÜ313 CNG
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von NÜ313 CNG »

(Kleiner Exkurs zu diesem Thema: Die Linien 9820, 9826 und 9827 im Bereich Schongau sind keine RVO-Linien, die sind auf die Firma Enzian Bustouristik konzessioniert und werden auch von dieser betrieben. Das ist an den - zugegebenermaßen fast gleich aussehenden - Aushang- und Fahrplantabellen auch so angegeben. Mittlerweile sollte auf den Linien das Bayern-Ticket übrigens gelten (9820 = Stadtbus Schongau auf jeden Fall), da wurden beide Tarifsysteme (RVO und Enzian fahren fallweise parallel) aufeinander angeglichen, und es gibt auch nur noch ein Kassensystem. Ist aber schon einige Zeit so. Hochflurbus dürfte der Enzian übrigens auch keinen mehr haben, der hat die letzten Jahre ganz massiv in die Modernisierung des Wagenparks investiert.

In der Region GAP gilt das BayernTicket auf jeden Fall in allen RVO-Bussen. Jedoch: Auf der Eibseebus-Linie wurde, wenn ich mich recht erinnere, letzten Sommer ein roter RVO-Gelenkbus als Verstärker eingesetzt, evtl. könnte das also dort gewesen sein (und dort werden definitiv im Gegensatz zu Gemeindewerken GAP und RVO nur Fahrscheine nach Haustarif verkauft und anerkannt). Solche Leiheinsätze sind problemlos möglich, da beide Unternehmen das gleiche Kassensystem verwenden und vor Einsatzbeginn ggf. nur Details angepasst werden müssten (softwareseitig).)


Zurück zum eigentlichen Thema: Mich würde beim 9€-Ticket grundsätzlich interessieren, wie das mit der Gültigkeit gehandhabt wird, wenn es um ländliche Verkehrsgebiete oder gar verbundfreie Bedienungsgebiete geht. Es gibt ja auch Verkehrsverbünde, in denen z.B. LänderTickets nicht oder nur teilweise anerkannt werden (z.B. die LVG Landsberg am Lech). Bislang war darüber ja nicht sehr viel zu erfahren, hoffen wir also, dass da noch ein Bisserl ins Detail gegangen wird. Sonst gibt's nur Ärger am Ende und frustrierte Kundschaft. Aber ein Bisserl Zeit ist ja noch. ;-)
Valentin
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Valentin »

Rätselfrage: Ist das 9€ Ticket für
RE 2082, RE 2083, RE 2191 und RE 2192 gültig?


Antwort: Nein, die RE sind für die DB Fernverkehr:

https://www.berchtesgadener-anzeiger.de ... 05018.html

Wird sicherlich viele "Schwarzfahrer" geben
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
AK1
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von AK1 »

Gemäß Beförderungsbedingungen sind Züge des Fernverkehrs generell ausgeschlossen, auch wenn sie ansonsten mit Nahverkehrsfahrkarten genutzt werden dürfen.
Wenn der Zug (ausschließlich) IC heißt, ist die Situation damit klar. Bei denen, die zwei Zuggattungen gleichzeitig haben oder wie hier nur als RE firmieren, wüsste ich nicht was gegen eine Nutzung sprechen sollte. Einen als RE bezeichneten Zug sollte man nutzen dürfen, egal welche Farbe er hat...
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Jogi »

AK1 hat geschrieben: 25 Mai 2022, 20:47Wenn der Zug (ausschließlich) IC heißt, ist die Situation damit klar. Bei denen, die zwei Zuggattungen gleichzeitig haben oder wie hier nur als RE firmieren, wüsste ich nicht was gegen eine Nutzung sprechen sollte. Einen als RE bezeichneten Zug sollte man nutzen dürfen, egal welche Farbe er hat...
Nicht die Farbe, das EVU ist entscheidend. Die betreffenden Fahrten werden von DB Fernverkehr durchgeführt, die im Anhang 1 der BB des 9-Euro-Tickets nicht aufgeführt wird. Sie erhält keine Ausgleichszahlungen im Rahmen der ganzen Aktion und erkennt folgerichtig das Angebot nicht an, mit allen möglichen rechtlichen und menschlichen Konsequenzen. Da beißt die Maus keinen Faden ab, egal ob in irgendeiner der XXXXL-Diskussionen bei DsO oder andernorts suboptimierte Winkelzüge ausgefeilt werden oder irgendwelche Vorstadt-Heroen todesmutig ankündigen, sich trotzdem in so einen Zug zu setzen.

Davon unbenommen ist das natürlich ein Fallstrick, der wie so manch andere Sachen des offensichtlich mit der heißen Nadel gestickten 9-Euro-Aktion dazu führen kann, den gewonnen Fahrgäste nachhaltig den ÖP(N)V madig zu machen: Wer sich eine Verbindung mit "nur Nahverkehr" raussucht und später mit einem EBE in der Hand von der Polizei aus dem Zug geleitet wird, der fährt so schnell nicht mehr Bahn.

[OT]Immerhin, für die Gäubahn haben sich DB Fern und das Land auf eine Anerkennung des 9-Euro-Tickets geeinigt, so dass zwischen Konstanz, Singen und Stuttgart der Fallstrick beseitigt wurde. Vielleicht springen noch die Aufgabenträger in NRW, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen, Berlin/Brandenburg und Bayern auf den selben Zug auf...[/OT]
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von AK1 »

Wenn ich eine Verbindung mit nur Nahverkehr raussuche, erkenne ich das ja zumindest noch, dass das 9-Euro-Ticket nicht gilt, weil es mir ganz einfach nicht angeboten wird.
Aber es sollte doch möglich sein, nach Belieben den nächsten Nahverkehrszug zu nehmen unabhängig von Farbe und EVU. Dann wäre es für Otto Normalverbraucher einfach nutzbar.
Was sinnvoll ist oder nicht, ist wieder was anderes. Wer Pendler entlasten will (was ich schon deswegen für unnötig halte, da die von höheren Energiepreisen bisher gar nicht betroffen sind, da es ja noch keine Preiserhöhungen gibt), müsste sowieso auch den Fernverkehr einbeziehen. Es gibt bekanntlich auch ICEs, die gern von Pendlern genutzt werden, z.T. stellt der Nahverkehr auch gar keine ernstzunehmende Alternative dar.
Martin H.
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Martin H. »

AK1 hat geschrieben: 26 Mai 2022, 11:19 ..... Wer Pendler entlasten will (was ich schon deswegen für unnötig halte, da die von höheren Energiepreisen bisher gar nicht betroffen sind, da es ja noch keine Preiserhöhungen gibt),......
Die aktuellen Benzinpreise sind Dir geläufig?
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von AK1 »

Die ist geläufig in welchem Forum wir hier sind?
Autofahrer werden durch entsprechende Rabatte entlastet. Warum Bahnpendler entlastet werden müssen, ist mir dagegen nicht bekannt.
Valentin
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Valentin »

Jogi hat geschrieben: 26 Mai 2022, 11:08 Nicht die Farbe, das EVU ist entscheidend. Die betreffenden Fahrten werden von DB Fernverkehr durchgeführt, die im Anhang 1 der BB des 9-Euro-Tickets nicht aufgeführt wird. Sie erhält keine Ausgleichszahlungen im Rahmen der ganzen Aktion und erkennt folgerichtig das Angebot nicht an, mit allen möglichen rechtlichen und menschlichen Konsequenzen. Da beißt die Maus keinen Faden ab, egal ob in irgendeiner der XXXXL-Diskussionen bei DsO oder andernorts suboptimierte Winkelzüge ausgefeilt werden oder irgendwelche Vorstadt-Heroen todesmutig ankündigen, sich trotzdem in so einen Zug zu setzen.
/OT: In ganz Deutschland?

Gilt denn die NRW Pünktlichkeitsgarantie nicht für das 9 Euro Ticket?
Dann wären ICE, Taxi und sogar E-Tretroller als Ersatzverkehr für wegen heilloser Überfüllung >20 Minuten verspäteter Züge im 9 Euro Ticket eingeschlossen.

Leider in Bayern undenkbar.
Allein schon beim Münchner S-Bahn Netz würde das vielen Menschen die Fahrt erleichtern. Aber wegen der vielen und regelmäßigen Ausfälle, Umleitungen und Störungen einfach zu teuer für den Freistaat. Schließlich würde das verspätungssenkende Maßnahmen dann billiger als die heutigen Ausfälle werden lassen.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
Jogi
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Jogi »

Dann machen wir die OT-Quote noch vollends voll...
AK1 hat geschrieben: 26 Mai 2022, 11:19Aber es sollte doch möglich sein, nach Belieben den nächsten Nahverkehrszug zu nehmen unabhängig von Farbe und EVU. Dann wäre es für Otto Normalverbraucher einfach nutzbar.
Sollte wäre schön, ist es halt nun mal nicht.

Es sollte aber auch klargestellt werden, diese Tarifproblematik betrifft heuer eine Handvoll Strecken: alle 2h Bremen-Norddeich einschl. einiger weiterer IC Leer-Norddeich; alle 2h Elsterwerda-Berlin sowie einige weitere Fernzüge v/n Berlin im VBB; nahezu alle 2h Letmathe--Siegen--Dillenburg; bis zu drei Fahrtenpaare Erfurt-Gera alle 6h; ab Mitte Juni bis zu zwei Fahrtenpaare Dresden-Chemnitz (mehr oder weniger) am Tagesrand; die zwei Fahrtenpaare Freilassing-Berchtesgaden und schließlich noch der "Allgäu" südwärts Ulm-Oberstdorf. Mit der baden-württembergischen Gäubahn, wo die Tarifintegration je nach Streckenabschnitt außerhalb des S-Bahn-, Ringzug- & Seehasnetzes zwischen etwa 50 und nahezu 100 Prozent des Fahrtenangebots umfasst, ist der relativ größte Brocken beseitigt.

Da muss das Problem nicht größer gemacht werden als es ist, zumal es in der Reiseauskunft, wie Du sagst, einigermaßen ordentlich kommuniziert wird.

---
Valentin hat geschrieben: 26 Mai 2022, 13:38
Jogi hat geschrieben: 26 Mai 2022, 11:08[...]
/OT: In ganz Deutschland?

Gilt denn die NRW Pünktlichkeitsgarantie nicht für das 9 Euro Ticket?
Dann wären ICE, Taxi und sogar E-Tretroller als Ersatzverkehr für wegen heilloser Überfüllung >20 Minuten verspäteter Züge im 9 Euro Ticket eingeschlossen. [...]
Was hat meine vorherige Antwort mit der Frage zu tun?

Scheinbar liest Du auch bei DsO mit, in dem Thread wird doch die Frage beantwortet: Bei Fahrten mit dem 9-Euro-Ticket in NRW gilt auch die dortige Mobilitätsgarantie mit der Quintessenz, ab 20 Minuten Verspätung in der Reisekette einschließlich städtischer ÖPNV kann gegen Vorkasse ein alternatives Beförderungsmittel genutzt werden, das später erstattet wird.
Daneben gelten beim 9-Euro-Ticket auch die üblichen Fahrgastrechte nach EU-Verordnung 1371/2007, wonach u.a. ab 20 Minuten absehbarer Verspätung am Zielbahnhof der Fahrt (ausgenommen städtischer ÖPNV) auch gegen Vorkasse ein höherwertiger Zug benutzt werden kann. Wer also unbedingt von Bayern nach Sylt will und wenn in Neudietendorf der Anschluss vom RE7 zum RE1 platzt, kann sich ab Erfurt den ICE nach Hamburg freikaufen.

"Mit eingeschlossen" ist dann allerdings sehr dehnbar interpretiert.
Valentin
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Valentin »

Valentin hat geschrieben: 26 Mai 2022, 13:38
Jogi hat geschrieben: 26 Mai 2022, 11:08[...]
/OT: In ganz Deutschland?

Gilt denn die NRW Pünktlichkeitsgarantie nicht für das 9 Euro Ticket?
Dann wären ICE, Taxi und sogar E-Tretroller als Ersatzverkehr für wegen heilloser Überfüllung >20 Minuten verspäteter Züge im 9 Euro Ticket eingeschlossen. [...]
Was hat meine vorherige Antwort mit der Frage zu tun?

Scheinbar liest Du auch bei DsO mit, in dem Thread wird doch die Frage beantwortet:
[/quote]

Ich rufe nur sehr selten DsO auf,
Warum beantragst Du nicht beim Administrator eine komplette Schließung des Forums? Steht do alles auch irgendwo anders im Netz?

Bitte verlinke daher auch vom DsO auch alles zur den "Benzin-Freitage" ins EF.

Dann kann ich mir hier auch einen Post dazu sparen. Könnte der ein oder anderen Leser vielleicht doch noch nutzen.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
Mark82216
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falsches Thema!

Beitrag von Mark82216 »

Valentin hat geschrieben: 27 Mai 2022, 13:29 Könnte der ein oder anderen Leser vielleicht doch noch nutzen.
Der Nutzen für die Leser hier, wäre umso höher, wenn ihr euch alle mal angewöhnt, ins richtige Thema zu schreiben. :evil:
Jogi
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Re: 9 Euro Nahverkehrsticket gegen Ölpreis Anstieg

Beitrag von Jogi »

Ein kurzer Überblick zum 9-Euro-Ticket:

Die genauen Beförderungsbedingungen lassen sich etwa auf der Seite des Deutschlandtarifs einsehen (bisschen runterscrollen). In Anlage 1 findet sich auch eine Liste des Geltungsbereichs, der anerkennenden Verkehrsunternehmen und der Verkehrsverbünde.

Gerade bei einigen Sonderverkehrsmitteln scheint durchzuschlagen, dass die Aktion mit der heißen Nadel gestrickt wurde: Während die BB eine Nutzung davon ausschließen, weil nicht erwähnt, liest es sich auf der Seite der Betreiber oder des Verbundes anders. Von daher der Tipp, will etwa eine Seil- oder dampfbetriebene Schmalspurbahn benutzt werden, direkt an der Quelle beim Betreiber nachschauen.

Wo das Angebot außerhalb bestehender Zeitkartenregelungen von Verbünden definitiv nicht gilt, sind (Stand jetzt mit einer Ausnahme, s.u.) sämtliche von DB Fernverkehr betriebenen Züge, weil sie kein Ausgleich aus den Bundesmitteln erhält. Das schließt auch die tarifintegrierten Code-Sharing-Leistungen wie auch auf Teilstrecken bloß als RE vermarktete Fahrten ein. Diese Fahrten werden in der DB-Reiseauskunft markiert, zum einen als Hinweismeldung mit dem Ausrufezeichen, zum anderen in den Bemerkungen zu den zugscharfen Fahrtinformationen. Ein Hinweis kann auch sein, dass für diese Verbindungen kein Angebot mit 9 Euro Verkaufspreis angezeigt wird.
Keine Regel ohne Ausnahme, DB Fern und das Land Baden-Württemberg haben sich auf eine Anerkennung des 9-Euro-Tickets auf der Gäubahn geeinigt, d.h. auf der Strecke Stuttgart-Rottweil-Singen-Konstanz können alle IC-Züge genutzt werden.

Es gelten die üblichen Fahrgastrechte nach EU-Verordnung 1371/2007. Das heißt u.a., ist eine Verspätung von mindestens 20 Minuten am Zielbahnhof nach Deutschland-Tarif der Fahrt absehbar, kann gegen Vorkasse auch ein Fernzug benutzt werden. Die Fahrkarte ist dann bei dem EVU einzureichen, bei dem die maßgebliche Verspätung eingefahren wurde – das kann das Servicecenter Fahrgastrechte sein, muss aber nicht.
Daneben können auch die Mobilitätsgarantien von Verkehrsverbünden greifen, wie hierzuforum aufgeschrieben.
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