Regionalverkehr Bayern

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Rohrbacher
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Rohrbacher »

Cloakmaster hat geschrieben: 26 Jan 2023, 08:14 Wieso kann man als Ortsteil nicht sehr viel wachsen?
Weil die meisten Gemeinden in der Regel im Außenbereich und den Ortsteilen nur mäßig Bauaktivitäten zulassen. Die heutige Struktur mit meist einem großen, namensgebenden Hauptort und meist erheblich kleineren Ortsteilen ist ja erst durch die Baukonzentration auf die mit der Gebietsreform geschaffenen Hauptorte entstanden. Du musst ja auch so Dinge wie das Kanalnetz unterhalten und daher hat bei uns als einziger Ortsteil der mal ein größeres Neubaugebiet bekommen, der wohl gar nicht mal so zufällig zwischen Hauptort und Kläranlage eh an der großen Leitung liegt. Das gilt interessanterweise auch für die Nachbargemeinde, fällt mir gerade auf. ;-)

Auch für die ÖPNV-Versorgung und den Schülerverkehr ist es für eine Gemeinde wesentlich einfacher, die Neubaugebiete geballt im Hauptort auszuweisen statt hinterher ein paar hundert Kinder mehr dauerhaft mit'm Bus befördern zu müssen. Deswegen und wegen weiterer Gründe ist das Wachstum unselbstständiger Orte heute meist sehr organisch und auf Einheimische beschränkt, die halt auch nicht mehr zu teils 20 Leuten und drei Generationen in einem großen Bauernhaus wohnen, sondern heute in drei, vier weiteren Haushalten mit je einem Einfamilienhaus mehr oder weniger nah drumrum. Das sieht dann optisch nach viel mehr aus als früher. Genauso wie in München 1972 auch fast die heutige Einwohnerzahl auf viel weniger Fläche gewohnt hat, bevor man aus vielen kleinen Arbeiterwohnungen mit Etagenklo von anno 1900 die heutigen 3- bis 5-Zimmerwohnungen mit Küche/Bad gemacht hat, wo im Extremfall ein geldiger Single meist gar nicht wohnt, weil er verreist ist.
andreas hat geschrieben: 26 Jan 2023, 11:26 es gibt Gemeinden mit 10 000 Einwohner, wo die Bahn einfach nur durchfährt, wenn dann sollte man solche Bahnhalte reaktivieren und nicht so kleine.
Die Stadt Grafing hat 12.682 Einwohner. Allerdings liegt der Bahnhof nicht im Ortsteil Elkofen. Aber wenn Grafing Bf dort läge, dann wär's ja wurscht wie viele Einwohner der Ortsteil hat, in dem der Bahnhof liegt oder ob ein 20-Einwohner-Weiler an der Bahnstrecke überhaupt zur gleichen Gemeinde gehört, die ein dortiger Bahnhof erschließt oder erschließen würde.

Im Falle von Elkofen sehe ich allerdings wenig. Auch haben wir bahnseitig, abgesehen von der Kapazität, dort keine s-bahnartige RB. Auch deswegen kann man z.B. an der Mangfalltalbahn alle paar Kilometer auch mal einen Stadtteil-Hp eröffnen, man wird aber selbst wenn die ICE woanders fahren würden, braucht man erstmal wieder lokale Züge. Man darf nicht vergessen mit dem eilzugmäßigen Fahren sind ja nicht nur die kleinen Halte abgeschafft worden, sondern auch die lokalbahnartig bedienenden Nahverkehrszüge! Die heutigen RB sind ja meistens ex-Eilzug.
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Cloakmaster »

Ja, so in Etwa wird es wohl sein, und gilt auch für meine alte Schule. Die haben zwar im Park ein neues Gebäude dazu gebaut, (ich weine um den ehemaligen Baumbestand...) was gefühlt größer ist, als der bisher einzige Bau, aber die Schülerzahlen haben sich trotzdem nicht verdoppelt. Es sieht von außen betrachtet nach "viel" aus, aber natürlich kann ich nicht abschätzen, wie viel an Verkehrsbedarf da wirklich ist. Den Bus haben wir irgendwie nie genommen, sondern sind meistens zu Fuß bis nach Grafing ins Kino, zu Schwimmbad, S-Bahn. etc. Im Höchstfall mal mit dem Radl.
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von 146225 »

Infrastruktur der Staudenbahn geht an SWU über:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/es ... er,TmnAWxD
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von 146225 »

Einmal wird es soweit sein, vielleicht: BEMU für die "Zwieseler Spinne" im Bayrischen Wald geplant.

https://beg.bahnland-bayern.de/de/press ... soll-enden
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Iarn
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Iarn »

Eine Frage zum RE80 (München Hbf - Würzburg Hbf). Warum sind einige Umläufe durchgehend, andere erfordern Umstieg in Treuchtlingen (in einen anderen RE80 wenige Minuten später)?
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Lobedan »

Weil einige der Umläufe zwischen Treuchtlingen und Würzburg seit letztem Sommer von der WFL mit Altbauzügen und eigenem Personal gefahren werden. Derzeit sind es drei Umläufe, erkennbar an der abweichenden Zugnummer (77xxx statt 57xxx). Das ganze läuft voraussichtlich noch bis zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni.
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Iarn
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Iarn »

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Lobedan »

SWU stellt Reaktivierungskonzept zur Staudenbahn vor (ausführliche Details mit vielen Bildern und Grafiken in dort verlinkter Präsentation):
  • Elektrifizierung und geringfügige Neutrassierung von 13,5 km Strecke zwischen Gessertshausen und Langenneufnach (Gessertshausen - Fischach 140 km/h, Fischach - Wollmetshofen 110 km/h, Wollmetshofen - Langenneufnach 90 km/h)
  • Neubau von sechs Stationen mit jeweils 155 m/76 cm Bahnsteigen in teils besserer Lage zu den Siedlungen als heute: Margertshausen (Hp), Fischach-Nord (Hp), Fischach (Schwab) (Bf), Wollmetshofen (Hp), Langenneufnach-Nord (Hp), Langenneufnach (Bf)
  • Neubau Betriebsbahnhof Fischach-Reitenbuch ermöglicht Fahrzeugabstellungen und Bedienung der Anschlussstelle Fischach ohne Beeinträchtigung der Ortslagen (Lärmreduktion)
  • DSTW und vollständige technische Sicherung aller verbleibenden Bahnübergänge (bis zu 19 der 29 Bahnübergänge werden aufgelassen, das betrifft überwiegend Feldwege)
  • Verlegung der Neufnach auf rund 150 m Länge bei Langenneufnach-Nord zur Stabilisierung des Bahndamms
  • Aktuell läuft die Entwurfs- und Genehmigungsplanung, im kommenden Winter sollen die Planfeststellungsunterlagen eingereicht werden, sodass man 2026 mit dem Bau beginnen kann. Als Inbetriebnahmetermin wird Dezember 2027 angestrebt.
  • Betriebskonzept ist ebenfalls schon in Planung/Abstimmung mit der BEG: Kalkuliert wird aktuell mit einer Fahrtzeit von ca 40 Minuten zwischen Augsburg Hbf und Langenneufnach, wobei ein Stundentakt mit dauerhafter Durchbindung von/bis Augsburg zwischen 5 und 24 Uhr angestrebt wird. Zugleich Entfall der Buslinie zwischen Gessertshausen und Langenneufnach (derzeit ca 50 Fahrten pro Tag). P&R, B&R an allen neuen Stationen, Busbahnhof in Fischach Nord.
  • Einbindung in den Bahnhof Gessertshausen soll geschwindigkeitsoptimiert werden. Voraussichtlich Bau eines zusätzlichen Stumpfgleises neben Gleis 1 zum Wenden für Staudenbahnzüge.
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Iarn
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Iarn »

Sehr schön, danke für die Info!
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andreas
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von andreas »

ist ja auch lustig - in der SZ stand gestern noch ein Artikel, daß in Ulm eine Buslinie gekappt werden soll, das einen 2000 Einwohner Ort direkt mit Ulm verbindet, weil sie Verluste einfährt und hier baut man in einem 2000 Einwohnerdorf 2 zwei neue Bahnhöfe....
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von AK1 »

andreas hat geschrieben: 08 Jun 2024, 07:14 ist ja auch lustig - in der SZ stand gestern noch ein Artikel, daß in Ulm eine Buslinie gekappt werden soll, das einen 2000 Einwohner Ort direkt mit Ulm verbindet, weil sie Verluste einfährt und hier baut man in einem 2000 Einwohnerdorf 2 zwei neue Bahnhöfe....
Die SWU machen das, wofür sie Geld bekommen. Was ist daran lustig? Für die Buslinie gibt der Freistaat auch, falls die in Bayern ist, kein Geld aus, in Baden-Württemberg sowieso nicht.
andreas
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von andreas »

ja, ist nicht Bayern, aber ich finds halt 'lustig', wenn man auf der einen Seite einer Gemeinde die Direktverbindung kappt weil man das Defizit nicht finanzieren will und auf der anderen Seite baut man dann so einen Defiziterzeuger für sehr viel Geld mit einen sehr knapp über unrentabelen KNF....
Klar finanziert den Bau der Freistaat Bayern und für die Ulmer ist es ein Geschäft - aber unterm Strich zahlt der Steuerzahler das Defizit der Staudenbahn genauso wie der Steuerzahler das Defizit für die Buslinie bezahlen muß. Aber da sind wir halt wieder beim Punkt 'Verkehrswende'....

Und wenn sich für eine Gemeinde mit 2000 Einwohner eine direkte Buslinie (nach Ulm) nicht rentiert, wie soll sich für eine Gemeinde mit 2000 Einwohner gleich zwei Bahnhöfe rechnen?

Einerseits streicht man die Angebote zusammen und da wirft man das Geld für ein nur bedingt sinnvolles Projekt raus?
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von 218 466-1 »

andreas hat geschrieben: 08 Jun 2024, 11:16 Einerseits streicht man die Angebote zusammen und da wirft man das Geld für ein nur bedingt sinnvolles Projekt raus?
Ja UND? Dieses ewige Gejammer was im ach so armen Deutschland mit dem mit dem so knappen Geld, besser gemacht werden sollte, als "in sowas nur bedingt sinnvolles" wie die Eisenbahn zu investieren, ist einfach nur noch peinlich.
Wenn es wirklich etwas zu kritisieren gibt, dann maximal, warum man nicht gleich bis Markt Wald oder Türkheim reaktiviert. Aber das kann sich ja in Zu(g)kunft noch amschliessen.
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von AK1 »

andreas hat geschrieben: 08 Jun 2024, 11:16 ja, ist nicht Bayern, aber ich finds halt 'lustig', wenn man auf der einen Seite einer Gemeinde die Direktverbindung kappt weil man das Defizit nicht finanzieren will und auf der anderen Seite baut man dann so einen Defiziterzeuger für sehr viel Geld mit einen sehr knapp über unrentabelen KNF....
Klar finanziert den Bau der Freistaat Bayern und für die Ulmer ist es ein Geschäft - aber unterm Strich zahlt der Steuerzahler das Defizit der Staudenbahn genauso wie der Steuerzahler das Defizit für die Buslinie bezahlen muß. Aber da sind wir halt wieder beim Punkt 'Verkehrswende'....

Und wenn sich für eine Gemeinde mit 2000 Einwohner eine direkte Buslinie (nach Ulm) nicht rentiert, wie soll sich für eine Gemeinde mit 2000 Einwohner gleich zwei Bahnhöfe rechnen?

Einerseits streicht man die Angebote zusammen und da wirft man das Geld für ein nur bedingt sinnvolles Projekt raus?
Ich hatte ja die unterschiedlichen Zuständigkeiten erläutert. Wenn Du das negierst und nur "man" und "den Steuerzahler" kennst (das Steueraufkommen fließt ja nicht in einen Topf, sondern wird verteilt auf Bund, Länder und Gemeinden) erscheint das natürlich widersprüchlich.
AODriver
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von AODriver »

Heissen nun die Go-Ahead Züge Averio Bayern ? Grad auf mehreren Zügen gelesen und seit wann fahren denn die 2462 schon aufm DIX RE 3 ? In Laim steht im übrigen eine Nightjet Garnitur mit 2 Roten ÖBB Taurus
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von uferlos »

AODriver hat geschrieben: 18 Aug 2024, 16:08 Heissen nun die Go-Ahead Züge Arverio Bayern ? Grad auf mehreren Zügen gelesen und seit wann fahren denn die 2462 schon aufm DIX RE 3 ? In Laim steht im übrigen eine Nightjet Garnitur mit 2 Roten ÖBB Taurus
Alles richtig... aus goAhead wurde Averio Bayern nach Übernahme durch die ÖBB.
Und ja erste 2462 fahren bereits München-Passau
mfg Daniel
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von 146225 »

Ich schenke euch ein "r" für ein korrektes Arverio.
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uferlos
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von uferlos »

146225 hat geschrieben: 18 Aug 2024, 19:09 Ich schenke euch ein "r" für ein korrektes Arverio.
Merci, Beitrag lässt sich nicht mehr editieren.
mfg Daniel
Cloakmaster
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Cloakmaster »

Hat jemand Erfahrung mit der Pünktlichkeit des RE 29 von Nürnberg nach Erfurt? Ich habe in ERfurt nur 6 Minuten Übergang bis zum RE 1 nach Göttingen. Das erscheint mir etwas knapp, aber die Alternative dauert 2 Stunden länger.
Cloakmaster
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Cloakmaster »

Gut, dann berichte ich eben selbst davon: Die RE 29 ist wohl die Linie, von der ich vor einiger Zeit auch etwas in den Nachrichten gehört habe: Es geht mit - laut Bericht - bis zu 190 km/h über die Schnellfahrstrecke, und das eben zum Regionalverkehrstarif, sprich Deutschland-Ticket. Auf den Zügen steht "Franken-Thüringen-Expreß".

Leider wird die Verbindung bis nach Erfurt nur etwas unregelmäßig alle 2 bis 4 Stunden angeboten, das ist aber auch schon der einzige Kritikpunkt, den ich habe. Die anderen Verbindungen im Stundentakt enden vorzeitig, zB in Coburg. Die durchgehende Fahrt ist mit einer Reisezeit von 1:53 Stunden fast doppelt so schnell wie die Fahrt mit Umstieg in den Zwischentakten, die mit 3:39 veranschlagt wird.

Ich habe - auch im Gegenverkehr - ausschließlich neue, und sehr moderne DoSto-Züge im Einsatz gesehen, die zumindest an meinem Reisetag auch "gut gefüllt" waren - und zwar aus Fahrgast-Sicht: Es war zwar einiges los, und an jedem Halt viele Aus- und Einsteiger, aber keiner musste die ganze Fahrt über stehen, der es nicht wollte. Richtig gut finde ich auch, daß diese Züge mit zahlreichen Steckdosen ausgestattet sind. Da das Ticket im Handy gespeichert ist, und mein Akku nicht den ganzen Tag durch hält, wenn ich zum Zeitvertreib auch noch damit rumdaddel bin ich quasi auf eine Lademöglichkeit unterwegs angewiesen.

Nun zum Fahrplan: Dieser schein ungewöhnlich großzügig gestrickt zu sein: Wir waren an jedem Zwischenhalt etwa ein bis drei Minuten vor Plan angekommen, entsprechend wurde die Standzeit verlängert, und dann wieder (meist) pünktlich abgefahren. Aber selbst, wenn wir erst mit +1 los sind, waren wir am nächsten Halt wieder im Soll. Einzig in Coburg mussten wir dann wegen einer Überholung doch länger warten, und gingen mit +7 auf den letzten Abschnitt. ( den kurzen Stopp in Coburg-Nord nicht mitgezählt). Entsprechend bange war es mir mit meinem knappen 6-Minuten-Umstieg, der aber auch schon mit +2 angekündigt war.

Aber auch hier zeigte sich die großzügige Fahrplan-Reserve, trotz zwischenzeitlicher (und dem Fahrgast unerklärlicher) Bummelfahrt kamen wir nur noch mit +2 in Erfurt an, und da meine Weiterfahrt inzwischen bei +8 stand, gab es auch keine Probleme mit dem Anschluß.

Insgesamt also ein deutlich positives Erlebnis im "Bahnland Bayern".

Der anschließende RE 1 nach Göttingen danach war schon ein deutlicher "Qualitätsabfall". Mangels durchgehender Wäscheleine wird hier gedieselt, und diese Züge sind aus Bahnsicht "optimal ausgelastet" - sprich, die Leute standen die ganze Fahrt über so dicht gedrängt, daß Umfallen unmöglich gewesen wäre. Leider scheint es auf der "Niedersachsen-Magistrale" kein VDE-Projekt gegeben zu haben, welches den Menschen eine moderne Schienenstrecke mit modernen Schienenfahrzeugen beschert hätte.

Ach ne, doch noch ein Wertmutstropfen zumRE29 : Dieser fällt jetzt erst ein Mal eine Weile aus, und wird durch Busse ersetzt - Bauarbeiten. Deren BEginn war schon für gestern angekündigt, gestaern aber fuhren die Züge noch.
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ralf.wiedenmann
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Fährt heute RB74 mit Doppelstockzügen und Lok-bespannt? Mir fiel auf, das heute sämtliche RB74 in FFB auf Gleis 1 halten. Normalerweise halten die RB74 nach München nur dann auf Gleis 1, wenn sie für den Bahnsteig an Gleis 3 zu lang sind. D.h. Mo-Fr in der HVZ Ausserdem werden gemäss Navigator in der Wagenteilung Doppelzugwagen und ein Triebfahrzeug angezeigt.
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Kaufbeurer »

Die fahren seit ca 4 Wochen schon. Zum Teil ohne Halt in Fürstenfeldbruck da es Probleme mit der Länge oder ähnliches gibt . Muss aber auch sagen das die Züge von der RB74 gut gefüllt sind und ich es eine gute Idee finde Doppelstockwagen fahren zu lassen.
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von 146225 »

Was weniger mit "guter Idee" sondern schätzungsweise mit einem Mangel an verfügbaren 440/441 zu tun haben dürfte. Entweder Alstom braucht wieder länger für Ersatzteile oder die Personaldecke in den Werkstätten der DB ist wieder besonders dünn oder beides.
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ralf.wiedenmann
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Kaufbeurer hat geschrieben: 22 Sep 2024, 08:49 Die fahren seit ca 4 Wochen schon. Zum Teil ohne Halt in Fürstenfeldbruck da es Probleme mit der Länge oder ähnliches gibt . Muss aber auch sagen das die Züge von der RB74 gut gefüllt sind und ich es eine gute Idee finde Doppelstockwagen fahren zu lassen.
Der Ausfall des Halts in FFB Richtung hängt wohl damit zusammen, dass die Doppelstöcker nicht auf Gleis 3 halten dürfen (95 cm Bahnsteig) und 2x Kreuzen des Gegengleises bei Halt auf Gleis 1 bei Verspätungen nicht klappt.
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Lazarus
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von Lazarus »

Kaufbeurer hat geschrieben: 22 Sep 2024, 08:49 Die fahren seit ca 4 Wochen schon. Zum Teil ohne Halt in Fürstenfeldbruck da es Probleme mit der Länge oder ähnliches gibt . Muss aber auch sagen das die Züge von der RB74 gut gefüllt sind und ich es eine gute Idee finde Doppelstockwagen fahren zu lassen.
Ich weiß nicht. Die Dinger gehören meiner Meinung nach eher zum Schrotti als auf die Schiene. Hast du dir die mal näher angesehen? Nicht umsonst ist da ein Zug von der Schiene geflogen bei Garmisch...
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von uferlos »

In den letzten Tagen liefen dort 111+4x Dosto...

Was hat der Unfall von Garmisch mit den Dosto zu tun? Auch ein 442 wäre dort verunfallt!
Dort sind marode Schwellen gebrochen.
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von WeißNix »

Dann besteht ja aufm Ringzug West potenzielle Lebensgefahr. Nur Dostos, die unverhofft aus den Schienen springen können, weil sie ja nur noch Schrott sind. Und in Berlin-Brandenburg stellen wir gleich komplett den RE-Verkehr ein, weil fast nur Dostos. Ich find es irgendwie lustig, sich über das Alter der Dostos zu beklagen (was ja sogar maximal nicht mal 30 Jahre sind) aber die größere Gefahr gar nicht sieht, die Schrottloks, die da dran hängen, die sind nochmal 20 Jahre älter. *Ironie off
Ich persönlich genieße Fahrten im Dosto. Kaum schlagbar was Ruhe, Komfort und Laufruhe betrifft im Nahverkehr.
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von ET 412 »

Lazarus hat geschrieben: 22 Sep 2024, 10:27 Nicht umsonst ist da ein Zug von der Schiene geflogen bei Garmisch...
Du weißt, warum der Zug bei Garmisch entgleist ist? Das lag nicht am Wagenmaterial.
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ralf.wiedenmann
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von ralf.wiedenmann »

ralf.wiedenmann hat geschrieben: 22 Sep 2024, 10:20
Kaufbeurer hat geschrieben: 22 Sep 2024, 08:49 Die fahren seit ca 4 Wochen schon. Zum Teil ohne Halt in Fürstenfeldbruck da es Probleme mit der Länge oder ähnliches gibt . Muss aber auch sagen das die Züge von der RB74 gut gefüllt sind und ich es eine gute Idee finde Doppelstockwagen fahren zu lassen.
Der Ausfall des Halts in FFB Richtung hängt wohl damit zusammen, dass die Doppelstöcker nicht auf Gleis 3 halten dürfen (95 cm Bahnsteig) und 2x Kreuzen des Gegengleises bei Halt auf Gleis 1 bei Verspätungen nicht klappt.
Heute entfiel der Halt in Fürstenfeldbruck Richtung München um 16:02, da der entgegenkommende RB74 4 Minuten Verspätung hatte und damit Gleis 1 zwischen 16:00 und 16:01 blockierte.
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Re: Regionalverkehr Bayern

Beitrag von 218 466-1 »

Lazarus hat geschrieben: 22 Sep 2024, 10:27 Ich weiß nicht.
Man sieht es, weil der Rest deines Beitrags dein Unwissen deutlich offenbart hat.
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