Bahnstreiks 2023/2024

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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218 466-1
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Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

Da das Thema im Stadverkehr ungeeignet ist, gibt es hier eins fuer die Eisenbahn.
Am kommenden Montag geht lt. DB nichts mehr.
Warnstreik der EVG: massive Beeinträchtigungen für gesamten Bahnbetrieb erwartet
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat für Montag, 27. März einen ganztägigen und flächendeckenden Warnstreik angekündigt. Dieser wird sich auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken, da Mitarbeitende aus allen Bereichen der DB und anderer Bahnunternehmen zum Ausstand aufgerufen sind. Der Fernverkehr der DB wird deshalb komplett eingestellt. Auch bei DB Regio wird während des Streiks größtenteils kein Zug fahren. Bereits am Sonntagabend sind laut Aussagen der Gewerkschaft erste Auswirkungen durch streikende Mitarbeitende möglich. Auch am Dienstag werden noch zahlreiche Züge durch Nachwirkungen des Streiks bedingt ausfallen. Die DB bittet die Fahrgäste, wenn möglich ihre für den 27. März geplanten Fahrten im Fern- und Nahverkehr vorzuziehen oder die Reise später anzutreten.

Die DB bietet für die betroffenen Reisenden umfangreiche Kulanzregelungen: Alle Fahrgäste, die ihre für den Zeitraum vom 27. bis zum 28. März 2023 geplante Reise aufgrund des Streiks der EVG verschieben möchten, können ihr bis einschließlich heute (23. März) gebuchtes Ticket für den Fernverkehr ab sofort bis einschließlich Dienstag, 4. April flexibel nutzen. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Weitere Informationen dazu unter www.bahn.de/sonderkulanz.

Zudem gelten bei Verspätung oder Zugausfall die allgemeinen Fahrgastrechte. Weitere Informationen: www.bahn.de/fahrgastrechte.

Die DB wird so schnell wie möglich über die Auswirkungen des EVG-Streiks informieren. Informationen sind im Laufe des Freitags auf bahn.de und in der App DB Navigator zu finden. Außerdem wird die DB ab Freitagmittag eine kostenlose Streikhotline unter 08000 99 66 33 einrichten.

Auch DB Cargo wird alles tun, um durch eine ständige Kommunikation und eine enge Zusammenarbeit mit den Kund:innen die Auswirkungen des Streiks so gering wie möglich zu halten. Vor allem ist wichtig, dass die Versorgung von Kraftwerken, Seehäfen, Raffinerien und anderen zentralen Industrien sichergestellt wird.
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Valentin
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Valentin »

Auch die ÖBB wird den Verkehr durch Deutschland komplett einstellen.

Hintergrund ist der erwartete Ausfall auch z.B. bei Fahrdienstleitern. Wie die DB da einen Güterverkehr planen will, bleibt die große Frage. Die Züge zur Versorgung von Kraftwerken hatten doch ach schon vorher absoluten Vorrang vor allen anderen Zügen?
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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218 466-1
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Valentin hat geschrieben: 25 Mär 2023, 16:45 Auch die ÖBB wird den Verkehr durch Deutschland komplett einstellen.

Hintergrund ist der erwartete Ausfall auch z.B. bei Fahrdienstleitern. Wie die DB da einen Güterverkehr planen will, bleibt die große Frage. Die Züge zur Versorgung von Kraftwerken hatten doch ach schon vorher absoluten Vorrang vor allen anderen Zügen?
Hat mit dem Vorrang nichts zu tun. Streik ist Streik und Hp0 bleibt Hp0. Da wird niemand den Streik unterbrechen, weil gerade ein Ölbomber durchkommen will. Nur ist es halt nicht so dramatisch, wenn ein Gz auf der freien Strecke am Sbk strandet weil davor alles belegt ist, wie wenn 300 Leute im ICE mitten im Wald oder in einem Kaff fest sitzen. Insofern kann man GZ vlt. auf gut Glueck versuchen aber weit wird man nicht kommen.
Bei RE & RB duerften auch nur einzelne Inselbetriebe im Pendel moeglich sein.

In AT wird man GZ wohl via Bischofshofen umleiten. Bei RJX Wien - Zuerich waeren die Verspaetungen dabei zu hoch und die SBB nimmt nichts mehr an, was die Trasse verpasst hat bzw. verspaetete Zuege muessten mit freien Luecken vorlieb nehmen und sich hinter allen puenktlichen Zuegen anstellen.
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ralf.wiedenmann
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Aus Scotty zur Streikauswirkung auf Deutsches Eck:
Wegen des Streiks in Deutschland können keine Züge zwischen Salzburg und Tirol über das Deutsche Eck fahren.

Es gibt folgende Ersatzmaßnahmen:

-) Sonderzüge von Salzburg Hbf nach Wörgl Hbf ohne Halt
(Abfahrt um 07:00, 08:30, 10:30, 12:30, 14:30, 16:30, 18:30, 20:30, 22:30 Uhr)

-) Sonderzüge von Wörgl Hbf nach Salzburg Hbf mit Halt in Schwarzach-St. Veit und Bischofshofen
(Abfahrt um 07:00, 09:00, 11:00, 13:00, 15:00, 17:00, 19:00, 21:00, 23:00 Uhr)

-) Schienenersatzverkehr mit Bussen im Stunden-Takt zwischen Salzburg Hbf ? Wörgl Hbf eingerichtet. Informationen zu den Abfahrtszeiten des Schienenersatzverkehrs finden Sie hier.

Planen Sie in diesem Bereich bis zu 120 Minuten mehr Reisezeit ein.
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218 466-1
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Aktueller Stand: Es faehrt so gut wie gar nichts.
5:30 Uhr | EVG-Warnstreik bringt Verkehr nahezu zum Erliegen
Der heutige Streik der EVG hat den Bahnverkehr nahezu vollständig zum Erliegen gebracht. Der Fernverkehr hat den Betrieb eingestellt, auch im Regionalverkehr der DB fahren seit Betriebsbeginn keine Züge mehr. Ob im Laufe des heutigen Nachmittags im Regionalverkehr einzelne Verbindungen aufgenommen werden können, hängt vom Streikverlauf ab. Der Güterverkehr wird weitgehend zurückgehalten, um nach dem Streik ein rasches Anfahren des Zugbetriebs zu ermöglichen.
Quelle
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

In NRW versuchen die nicht beim Fahrpersonal betroffenen EVU wie u.a. NX, Transdev, VIAS, welche ja theoretisch fahren könnten - aber natürlich bei einem Streik des EIU-Personales auch zum Stillstand verdammt sind - über einen BNV zumindest rudimentär ein Mobilitätsangebot zu machen. Das ist natürlich auch maximal der Tropfen auf den heißen Stein und wird nicht allzu vielen Fahrgästen heute helfen, aber der Gedanke ist löblich! DB-uns-doch-alles-sch***egal-NRW, die es ja schon bei planmäßigem Verkehr und ohne Streik für überflüssig und verzichtbar halten, ihr komplettes Liniennetz zu fahren stellt einfach den Betrieb ein und gut ist für den Laden.

Mehr Infos: https://www.zuginfo.nrw/
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Jean
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Jean »

Ich widerhole mich zwar, aber der Streik ist auch in meinen Augen ein Signal zur Politik hin. Wollt ihr Verkehrswende, dann müsst ihr dafür zahlen! Und den 49 Euro Ticket halte ich da für ein fatales Signal. Irgendwo muss ja das Geld her kommen um den ÖPNV, Schienenverkehr, zu stärken. Die Regierung denkt einfach nicht!
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gmg
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von gmg »

Jean hat geschrieben: 27 Mär 2023, 09:18 Irgendwo muss ja das Geld her kommen um den ÖPNV, Schienenverkehr, zu stärken.
Querfinanzierung!
Heute musste ich wegen dem Streik mit dem Auto fahren. Es ist sehr ernüchternd, zu sehen, wie schnell das im Vergleich zum ÖPNV ging. Mein Arbeitgeber, die Landeshauptstadt zahlt mir das M-Zonen-Ticket. Ich finde, das ist schon eine gute Motivation, um mit der Bahn zu fahren.
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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von rautatie »

gmg hat geschrieben: 27 Mär 2023, 10:52
Heute musste ich wegen dem Streik mit dem Auto fahren. Es ist sehr ernüchternd, zu sehen, wie schnell das im Vergleich zum ÖPNV ging.
Ich habe die vergangene Nacht sicherheitshalber in einem Hotel in der Nähe meines Arbeitsplatzes verbracht. Es waren einfach zu viele potentielle Hindernisse zugleich aufgetreten: es war damit zu rechnen, dass gar kein ÖPNV fährt (dass doch Busse fahren würden, darauf wollte ich mich nicht verlassen), auf die Verfügbarkeit von Taxis wollte ich mich auch nicht verlassen, und für die Optionen Fußweg, E-Scooter oder Fahrrad war mir die Wetterlage zu instabil bzw. zu schlecht. Ein Auto besitze ich leider bislang nicht (aber so ein Streik dient auch mal wieder dazu, diese Einstellung zu überdenken).

Ob ich persönlich sehr viel schneller mit dem PKW am Ziel wäre, weiß ich nicht, da ich normalerweise relativ zügig zur Arbeit komme, wenn nicht die U-Bahn in den Störungsmodus übergeht.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Jean hat geschrieben: 27 Mär 2023, 09:18 Ich widerhole mich zwar, aber der Streik ist auch in meinen Augen ein Signal zur Politik hin. Wollt ihr Verkehrswende, dann müsst ihr dafür zahlen! Und den 49 Euro Ticket halte ich da für ein fatales Signal. Irgendwo muss ja das Geld her kommen um den ÖPNV, Schienenverkehr, zu stärken. Die Regierung denkt einfach nicht!
Bete, dass das 49,- € Ticket ein riesiger Erfolg wird - dann werden die bestehenden Probleme im deutschen ÖPNV mal wieder richtig sichtbar, nur verlangen dann mehr Wählerstimmen als bisher nach Veränderung, d.h. man kann selbst als gut geschmierter F.D.P.-Autominister das irgendwann nicht mehr völlig wegignorieren.

Mit dem leeren Propagandabegriff "Verkehrswende" hat der Streik nix zu tun. Eher damit, dass das ausgebeutete Personal doch bitte danke wenigstens vernünftig bezahlt werden möchte.
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218 466-1
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Solange die Politiker nicht begreifen, dass die besten E-Autos BR101, BR403, BR412, BR423, BR1440 usw. sind und stattdessen weiterhin die Gummi-Version des MIV oberste Prioritaet hat, wird es keine Verkehrswende geben.
Der D-Takt wurde schon auf 2070(!) verschoben, wenn niemend vom aktuellen Parlament mehr da sein wird und wenn er bis dahin nicht gestorben ist... :roll:

Auffaellig ist aber, dass DB bei GdL-Streiks (die stehen heuer im September/Oktober vsl. wieder an) Gerichte, Himmel und Hoelle in Bewegung setzt um Streiks abzuwenden und sich nun bei der EVG einfach zurueckgelehnt hat und eben 24h "Blau" macht. Da wird wieder mit zweierlei Mass vorgegangen.

Zw. München-Laim und München Leuchtenbergring scheinen aktuell S-Bahnen (S8) zu fahren.
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Rohrbacher
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

Jean hat geschrieben: 27 Mär 2023, 09:18 Ich widerhole mich zwar, aber der Streik ist auch in meinen Augen ein Signal zur Politik hin. Wollt ihr Verkehrswende, dann müsst ihr dafür zahlen!
Und deswegen streiken die Flughafenleute und die Autobahnmeistereien gleich mit?
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ralf.wiedenmann
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ralf.wiedenmann »

218 466-1 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 13:51 Zw. München-Laim und München Leuchtenbergring scheinen aktuell S-Bahnen (S8) zu fahren.
Die S8 fährt offensichtlich alle 20 Minunten im Pendelverkehr zwischen München-Pasing, Gleis 6 und Leuchtenbergring.
Laut live-Map sind genau 2 Langzüge unterwegs. Wende in Pasing: Ankunft Gleis 7, Abfahrt Gleis 6 und Leuchtenbergring, Ankunft Gleis 4, Abfahrt Gleis 1.
Zuletzt geändert von ralf.wiedenmann am 27 Mär 2023, 14:39, insgesamt 2-mal geändert.
andreas
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

müßten doch genug GDL Lokführer da sein um zu fahren oder?
andreas
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

ich war heute in München ausliefern, ich fands gar nicht so tragisch - kaum mehr Verkehr als sonst, kaum mehr Radfahrer als sonst - scheint zumindest am Vormittag ganz gut geklappt zu haben ohne ÖPNV.
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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von rautatie »

Ich würde halt vermuten, dass so ein Streik die Bemühungen um verstärkte Nutzung des ÖPNV eher zurückwerfen wird. Wer bisher schon von der Notwendigkeit eines eigenen Autos überzeugt war, wird wohl lieber nicht darauf verzichten, je mehr Ausfälle es gibt. Schon bisher war die Verwendung des ÖPNV eher eine Wanderung auf dünnem Eis, da man nie genau wissen konnte, ob einen nicht eine unerwartete Betriebsstörung oder gar spontane Streckensperrung erwischen würde. Und ein Tag wie der heutige zeigt letztlich: wenn man darauf angewiesen ist, seine Ziele halbwegs zuverlässig erreichen zu können, kommt man um ein eigenes Auto nicht herum - Verkehrswende hin oder her.

Und das sage ich, der bisher ohne eigenes Auto ausgekommen ist.
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ralf.wiedenmann
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ralf.wiedenmann »

S4 Geltendorf ab 16:14, Zorneding an 17:28 soll wieder fahren.

S3 ab Maisach (statt Mammemdorf) 16:11 verkehrt bis Holzkirchen.
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Jean
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Jean »

rautatie hat geschrieben: 27 Mär 2023, 15:44 Und das sage ich, der bisher ohne eigenes Auto ausgekommen ist.
Jup, und die Politik schweigt mehr oder minder. Ich verstehe eh nicht warum die Grünen nicht das Verkehrsminsterium genommen haben wenn ihnen das Thema so sehr am Herzen liegt. :roll:
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von ET 415 »

218 466-1 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 13:51 Auffaellig ist aber, dass DB bei GdL-Streiks (die stehen heuer im September/Oktober vsl. wieder an) Gerichte, Himmel und Hoelle in Bewegung setzt um Streiks abzuwenden und sich nun bei der EVG einfach zurueckgelehnt hat und eben 24h "Blau" macht. Da wird wieder mit zweierlei Mass vorgegangen.
Das ist klar. Die EVG macht ja kräftig Lobbyarbeit für den "integrierten Konzern". Gegen so jemanden zieht die DB natürlich nicht vor Gericht. :evil:
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Jean
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Jean »

ET 415 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 16:25
218 466-1 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 13:51 Auffaellig ist aber, dass DB bei GdL-Streiks (die stehen heuer im September/Oktober vsl. wieder an) Gerichte, Himmel und Hoelle in Bewegung setzt um Streiks abzuwenden und sich nun bei der EVG einfach zurueckgelehnt hat und eben 24h "Blau" macht. Da wird wieder mit zweierlei Mass vorgegangen.
Das ist klar. Die EVG macht ja kräftig Lobbyarbeit für den "integrierten Konzern". Gegen so jemanden zieht die DB natürlich nicht vor Gericht. :evil:
Füttere doch kein Troll. Es ist ja nicht wirklich bekannt (zumindest wird es nicht überall propagiert) was vorher im Hintergrund passiert ist.

Klar ist, Verkehrswende gibt es nicht zum Nulltarif, und den Deutschlandtakt 2070 ist ein Armutszeugnis für die Ampel!
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von rautatie »

Gestern hatte ich gelesen, dass von Seiten der Gewerkschaft Verdi den verhinderten Fahrgästen empfohlen würde, doch das Fahrrad zu benutzen. Solche "Tipps" halte ich persönlich eher für ein Zeichen, dass einem das Weiterkommen der Fahrgäste ziemlich egal ist. Und letztlich sind Fahrräder ja nur in relativ wenigen Fällen eine geeignete Alternative, da viele Menschen entweder zu weite Strecken zurücklegen müssen oder z.B. gesundheitlich nicht zu langen Radtouren bei Wind und Regen in der Lage sind.

Was ich mir ehrlich gesagt mal wünschen würde: wenn die Gewerkschaften auch die Fahrgäste als unfreiwillige Mitwirkende an der tariflichen Auseinandersetzung mal wirklich ernst nehmen und konkret in die Kommunikation mit einbeziehen würden: zumindest mal eine ernsthafte Ansprache an sie richten, um Verständnis bitten und betonen, dass es einem Leid tue, wenn die Leute ihre Ziele nicht erreichen können und deswegen womöglich in Schwierigkeiten geraten könnten.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von andreas »

Jean hat geschrieben: 27 Mär 2023, 16:12
rautatie hat geschrieben: 27 Mär 2023, 15:44 Und das sage ich, der bisher ohne eigenes Auto ausgekommen ist.
Jup, und die Politik schweigt mehr oder minder. Ich verstehe eh nicht warum die Grünen nicht das Verkehrsminsterium genommen haben wenn ihnen das Thema so sehr am Herzen liegt. :roll:
weil sie lieber den Landwirten Knüppel zwischen die Beine werfen wollten...
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

andreas hat geschrieben: 27 Mär 2023, 14:22 müßten doch genug GDL Lokführer da sein um zu fahren oder?
Das Problem sind ja genau nicht die Tf, sonst gäbe es abseits der "wir-stellen-alles-ein-DB" mehr als genug EVU sowohl bei den Regionalverkehren als auch im Cargobereich, die sofort fahren würden. Weil z.B. deren Tf nach dem GdL-Rahmentarifvertrag bezahlt werden. Wenn aber die EVG wie heute geschehen die Fdl. streiken lässt, dann fährt halt auch nix von keinem EVU, solange der für die jeweilige Strecke örtlich zuständige Fdl nicht arbeitet.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

rautatie hat geschrieben: 27 Mär 2023, 15:44 Ich würde halt vermuten, dass so ein Streik die Bemühungen um verstärkte Nutzung des ÖPNV eher zurückwerfen wird. Wer bisher schon von der Notwendigkeit eines eigenen Autos überzeugt war, wird wohl lieber nicht darauf verzichten, je mehr Ausfälle es gibt. Schon bisher war die Verwendung des ÖPNV eher eine Wanderung auf dünnem Eis, da man nie genau wissen konnte, ob einen nicht eine unerwartete Betriebsstörung oder gar spontane Streckensperrung erwischen würde. Und ein Tag wie der heutige zeigt letztlich: wenn man darauf angewiesen ist, seine Ziele halbwegs zuverlässig erreichen zu können, kommt man um ein eigenes Auto nicht herum - Verkehrswende hin oder her.
Die bisherigen Streiks und die ganzen Unzulänglichkeiten seit der Bahnreform vom Verlust von tausenden Netzkilometern bis hin zu verfallenen Bahnhöfen oder der bekannt unterirdischen Betriebsqualität schaden sicherlich wesentlich mehr. Der Streik ist morgen erstmal wieder vorbei, dann merken die Leute wieder, dass Skoda-Züge seit sechs Jahren (!) nicht richtig einsatzfähig sind, Go Ahead gerade in der wettbewerbsbedingten, mindestens zweijährigen Erstverschlimmerung ist, der ALEX im wettbewerbsbedingten Endstadium und bei der S-Bahn München ein äh ... ganz normaler Dienstag ist. Und wenn man an einem der in den 90ern mit einem Supermarkt überbauten früheren Dorfbahnhöfe steht, ist so ein Bahnstreik oder der Begriff Verkehrswende im Alltag eh recht abstrakt und weit weg.

Ein Großteil der Bevölkerung hätte gerne überhaupt mal einen ÖPNV, den man bestreiken kann.
146225 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 17:40Das Problem sind ja genau nicht die Tf, sonst gäbe es abseits der "wir-stellen-alles-ein-DB" mehr als genug EVU sowohl bei den Regionalverkehren als auch im Cargobereich, die sofort fahren würden
... wenn sie denn genug Lokführer hätten. Wie gesagt, z.B. bei Go Ahead Bayern ist so gesehen ja nur ein Teil des heutigen Ausfalls wirklich streikbedingt und fährt daher auch morgen nicht und ist überhaupt noch nie gefahren seit jenem Tag im Dezember als von heute auf morgen ein nennenswerter Teil der Tf im Augsburger Netz in einem Schwarzen Loch verschwunden sind. Soweit jedenfalls die aktuelle Theorie der Wissenschaft zu diesem Mysterium.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Das Mittel der Einheiz-Bundesbahn, die bei Personalmangel (soll es da früher auch schon gegeben haben) einfach solange völlig fern der Fahrgäste Züge aus dem Fahrplan streicht und/oder Strecken stilllegt, bis es wieder passt, ist aber irgendwie auch nicht mehr für 2023 ff. geeignet.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

rautatie hat geschrieben: 27 Mär 2023, 15:44 Und ein Tag wie der heutige zeigt letztlich: wenn man darauf angewiesen ist, seine Ziele halbwegs zuverlässig erreichen zu können, kommt man um ein eigenes Auto nicht herum - Verkehrswende hin oder her.

Und das sage ich, der bisher ohne eigenes Auto ausgekommen ist.
Muss dir nicht peinlich sein, das ist einfach nur deutsch. V.a. in deiner Altersgruppe wird auch in der Zukunft mit wutverzerrtem Gesicht und lautem "Brumm! Brumm!" mit dem Fuß aufgestampft und auf Verbrennungsmotoren, billigen Sprit und kostenlose Parkplätze überall bestanden (was dann wiederum die F.D.P. und alles andere rechts der Mitte zum populistisch-hirnlosen "Durchdrehen" verleitet). Ob die dadurch weiter geschädigte Erde dann halt mit seither ignorierten Fakten wie noch nie gekannten Dürreperioden und massiven Unwettern antwortet, das ist egal. Komm einem Deutschen bloß nicht mit Fakten, wenn er Vollgas geben will.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 218 466-1 »

Durch diverse Orkane, Bauarbeiten, Skoda-Zuege, Betreiberwechsel der Ausschreibungsbahn, Personalmaengel, fehlerhaften Schwellen usw. ist man es eh gewohnt, dass auch mal ein ganzer Tag (z.T. auch Wochen) nichts faehrt. Das offenbar weitgehend ausgebliebene Chaos zeigt, dass sich das Jahrelange taegliche "Training" gelohnt hat. :lol:
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Rohrbacher
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

146225 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 18:09 Das Mittel der Einheiz-Bundesbahn, die bei Personalmangel (soll es da früher auch schon gegeben haben) einfach solange völlig fern der Fahrgäste Züge aus dem Fahrplan streicht und/oder Strecken stilllegt, bis es wieder passt, ist aber irgendwie auch nicht mehr für 2023 ff. geeignet.
Das ist jetzt halt Whataboutismus-Quatsch und zudem inhaltlich falsch. Bekanntlich hatte die Behördenbahn vielleicht hinten raus zu wenige Loks, aber stets als die Bundesstatistik schönende ABM eher zu viel Personal als zu wenig. Man hätte sonst nach der Bahnreform nicht bald die Hälfte der Leute abbauen können. Und dann wären wir schon wieder beim Thema mit zu wenigen, überlasteten und schlecht bezahlten "Privatbahnern" heute (!), die komischerweise in Augsburg bei der DB bleiben wollten und anders als bei der Behördenbahn auch noch eine schlechtere Altersversorgung haben. Was ja Sinn und Zweck der neoliberalen Reformen war. Oder streiken die Leute weil man zu viel Geld verdient?

Oder haben wir heute Personalmangel, weil die ÖPNV-Jobs mit ihren familienuntauglichen und ungesunden Wechselschichten ohne Beamtenstatus und Beamtenversorgung viel zu attraktiv wären gegenüber dem Mittelstand, wo man sich teilweise für Dinge wie Viertagewochen öffnet und statt einem eigenen Pkw zu Dienstzwecken mitzubringen eher einen Firmenwagen zur Privatnutzung nach Feierabend bekommt?
146225 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 18:13 Komm einem Deutschen bloß nicht mit Fakten
Dann bist du der Prototyp eines Deutschen, der mit wutverzerrtem Gesicht und Gestampfe einfach nur gerne der DB eins reingewürgt haben will, selbst dann wenn damit nichts besser oder zumindest billiger wird. :roll: Schon hier warte ich noch drauf, dass du endlich mal anerkennst, dass das was, du permanent auf teils unflätigste Weise beklagst genau die Folgen sind, von dem, was du selbst permanent propagierst.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von 146225 »

Rohrbacher hat geschrieben: 27 Mär 2023, 19:12 Das ist jetzt halt Whataboutismus-Quatsch und zudem inhaltlich falsch. Bekanntlich hatte die Behördenbahn vielleicht hinten raus zu wenige Loks, aber stets als die Bundesstatistik schönende ABM eher zu viel Personal als zu wenig. Man hätte sonst nach der Bahnreform nicht bald die Hälfte der Leute abbauen können. Und dann wären wir schon wieder beim Thema mit zu wenigen, überlasteten und schlecht bezahlten "Privatbahnern" heute (!), die komischerweise in Augsburg bei der DB bleiben wollten und anders als bei der Behördenbahn auch noch eine schlechtere Altersversorgung haben. Was ja Sinn und Zweck der neoliberalen Reformen war. Oder streiken die Leute weil man zu viel Geld verdient?
Schlimmer als dein ewig gleicher "Das heute ist so doof und böse, früher war alles, alles viel schöner und aus Holz!" - Sound kann es auch nicht sein - das kannst du dir halt auch nur so bequem leisten, weil das Vorgestern noch nie eine Gegendarstellung losgeschickt hat. Schon klar, dass es dann nicht so gefällt, wenn so alte Säcke wie ich, die seinerzeit auch schon auf deutschen Schienen unterwegs waren, die heile Welt stören. So, und die DB (West) hatte in den 1980ern tatsächlich schon Personalmangel, der sicherlich in den 1990ern auch schon 30 Jahre früher zu Diskussionen geführt hätte, wenn, tja, wenn da nicht ab 1990 quasi über Nacht jede Menge Personal der DR (Ost) zur Verfügung gestanden hätte, was die Lücken schließen konnte. Die DR hatte tatsächlich aufgrund ihrer weniger stark auf Technik beruhenden Betriebsweise und den sozialistischen Spielregeln im Arbeiter- und Bauernstaat Personal satt, und das brachte teilweise die "Produktionsmittel" auch noch selber mit. Statt eines rund 30 Jahre alten Bm (nur echt mit Asbest) hinter einer im Mittel genauso alten 140 gab es dann auch im tiefsten Südwesten 5 Jahre alte Bom hinter einer fast nagelneuen 143. Und im 628 die Ansage des nächsten Halts auf Sächsisch. Und nur dieser historische Zufall hat der DB (West) seinerzeit den Allerwertesten gerettet, wäre die DDR 50 Jahre und älter geworden, hätte es anders ausgesehen. Vermutlich wäre das Angebot mittelfristig weiter eingekürzt worden, was hätte denn eine erbarmungslos im Würgegriff des Finanzministeriums befindliche Bundesbehörde groß anderes machen sollen? Ach, gibt es nicht, kann gar nicht sein? Schon mal den Zustand der Bundeswehr angeschaut?

Oh, und um auf einen Sprung in die jüngere Geschichte zu kommen: es gibt jede Menge "privater" EVU, die z.B. den GdL-Bundesrahmentarifvertrag für ihre Tf einfach so von Beginn an angewendet haben. Die Mitarbeitenden der DB AG mussten dafür erstmal streiken und sich vom Personalvorstand als übler Kostenfaktor abqualifizieren lassen. Und auch sonst gibt es heute "Zoff" um den Tarifvertrag eher bei staatlichen EVU wie z.B. zuletzt bei der SWEG, wo das Land Baden-Württemberg als höchst sozialer Arbeitgeber gar nicht gut damit klar kam, dass seine Mitarbeitenden gern vernünftige Arbeitsbedingungen hätten.
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Re: Bahnstreiks 2023

Beitrag von Rohrbacher »

146225 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 19:52 Schlimmer als dein ewig gleicher "Das heute ist so doof und böse, früher war alles, alles viel schöner und aus Holz!" - Sound kann es auch nicht sein
Doch, weil im Gegensatz zu deinem widersprüchlichen Genöle gibt's den halt gar nicht. Es geht um den Widerspruch deiner Aussage. Man kann nicht den Wettbewerb bejubeln und sich dann wundern, dass sich Leute mit einer alten Lok selbstständig machen oder die Leute keine Beamtenpension mehr kriegen. Ganz einfach.
146225 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 19:52weil das Vorgestern noch nie eine Gegendarstellung losgeschickt hat.
Doch, die Fakten, die du gerne agressiv verdrehst, lassen sich z.B. in Geschäftsberichten nachlesen. Das Gegenteil ist der Fall: Deine imaginäre Zukunft oder Parallelwelt hat noch nie eine Gegendarstellung losgeschickt.
So, und die DB (West) hatte in den 1980ern tatsächlich schon Personalmangel, der sicherlich in den 1990ern auch schon 30 Jahre früher zu Diskussionen geführt hätte, wenn, tja, wenn da nicht ab 1990 quasi über Nacht jede Menge Personal der DR (Ost) zur Verfügung gestanden hätte
Das ist schlicht falsch bzw. nur teilweise richtig. Das verwechelst du mit dem Lokmangel im Bereich der schweren E-Loks, der durch Spardiktat, Wirtschaftsflaute, Warten auf die Drehstromtechnik in den 80ern aufgebaut worden war. Der Grund, warum die Bahnreform unbedingt zum 1. Januar 1994 kommen musste, war der entsprechende Passus im Einigungsvertrag, der dazu geführt hätte, dass die DR-Personale ab diesem Tag alle auch noch verbeamtet hätten werden müssen und das Bundesbahndefizit erheblich in die Höhe getrieben hätten. Und genau das wollte man noch weniger als auf den tollen Vorteil viel billigeren Personals zu verzichten, den man schon bei der Umwandlung der Bahnbusgesellschaften in einzelne GmbH hatte. Genau das war der Anlass, warum 1989 unter CSU-Mann Friedrich Zimmermann (das ist der, der Tschernobyl für weit weg hielt) eine Kommission gegründet wurde mit dem Ziel das bei der ganzen DB umzusetzen. Es ging vor allem um die Personalkosten! Auch deswegen der Streik 1992.

Teilweise richtig ist, dass in bestimmten Regionen, in denen man den Taktverkehr oder den S-Bahnbetrieb in jener Zeit massiv ausgebaut hatte (wohlgemerkt vor der Bahnreform), begannen die Leute zu fehlen, die man dann aber auch nicht einstellte, weil ja aus dem Osten viele umzuverteilen waren. Wirklich durchgeschlagen hat das aber erst nach der Bahnreform, weil man dann für bald zwei Jahrzehnte lieber Quartal für Quartal die Produktivität steigern wollte. Vor 20 Jahren - auf dem Weg zur Börse - hat die damals noch fast ohne Mitbewerber agierende DB z.B. in München pro Jahrgang geschätzt eine niedrige zweistellige Zahl an Azubis eingestellt, die wenigen Mitbewerber haben sich weitgehend auf den Abfluss von der DB und dem Bundeseisenbahnvermögen verlassen. Der Personalmangel heute (!) ist in den 2000ern und 2010ern entstanden, aber sicher nicht vor über 30 Jahren.

Die späten Bundesbahnpersonale, heute alle deutlich ü50 noch mit oder schon ohne Beamtenstatus sind ja die "Boomer", die in Rente gehen und das Hauptproblem damit "verursachen". Die ganzen Sondereffekte der Wendejahre und der produktiitätssteigernden Drehstromloks, die auch du immer noch als Wunder der Bahnreform verkaufen wilsst, haben halt so langsam sooooooooooooooooo einen Bart.
146225 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 19:52Statt eines rund 30 Jahre alten Bm (nur echt mit Asbest) hinter einer im Mittel genauso alten 140 gab es dann auch im tiefsten Südwesten 5 Jahre alte Bom hinter einer fast nagelneuen 143.
Und noch mehr Asbest. Ich hoffe, du willst jetzt nicht den Mangel an über 120 km/h laufenden DR-Materials ohne jegliche Türblockierung und eine entsprechend dann bundesweite Umverteilung der Rumpelwagen in die Nahverkehrszüge, wo's noch ging ohne Rücksicht auf die Himmelsrichtung, irgendwie der DB West anhängen ...
146225 hat geschrieben: 27 Mär 2023, 19:52Oh, und um auf einen Sprung in die jüngere Geschichte zu kommen: es gibt jede Menge "privater" EVU, die z.B. den GdL-Bundesrahmentarifvertrag für ihre Tf einfach so von Beginn an angewendet haben. Die Mitarbeitenden der DB AG mussten dafür erstmal streiken und sich vom Personalvorstand als übler Kostenfaktor abqualifizieren lassen.
Siehste, sag ich doch, das erklärt dein widersprüchliches Gelaber: Du hasst halt einfach die DB. Damals wie heute. Um mehr geht es bei dir nicht.

Meinst du nicht, die Mitarbeitenden der DB sind einfach ein paar mehr und haben es deswegen medial eher in deine Kanäle geschafft als eine fragmentierte Bude 30 Leuten, davon 50% zusammengekratzte Fremdpersonale? Und meinst du nicht, die Sache könnte dann doch etwas anders sein, wenn trotz aller Schauergeschichten die Leute "in Augsburg" mehrheitlich lieber bei der DB in München bleiben (oder in Rente gehen) statt bei Go Ahead anzuheuern, wo man vermutlich wie bei vielen privaten EVU z.B. erst mit eigenem Pkw, den man dienstlich verwenden soll, überhaupt in Frage kommt? Das relativiert selbst theoretische Gehaltsvorteile von 500 Euro im Monat, jedenfalls wenn ich mir anschaue, was mir als potentiellem Quereinsteiger schon vorgelegt wurde. Soso, ich soll de facto Betriebsmittel selbst mitbringen? Und eine eigene Lok wäre heutzutage noch besser, aber hey, wenn man nur Tagessatz 4.000 Euro oder so schreibt, klingt das dann nach viel mehr. ;-)
Zuletzt geändert von Rohrbacher am 27 Mär 2023, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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