Bahnstreiks 2023/2024

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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

146225 hat geschrieben: 31 Jan 2024, 09:35
Also: Gelassenheit lässt sich lernen. Vor allem bei Dingen, die man selbst nicht ändern kann.
Du kannst ja mal bei den nächsten Streiks einigen Leuten, die ihr Ziel nicht erreichen können, die Kunst der Gelassenheit beibringen (z.B. an einem Bahnhof oder einer großen Umsteigestation). Wenn Du großer Meister darin bist, jederzeit gelassen zu bleiben, wirst du sicher sehr gut andere Menschen überzeugen können.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

Ich muss mich nicht überschätzen, und nein, ich bin nicht der große Meister, sondern das Niveau an Gelassenheit welches ich heute erreicht habe, war mühsam und mit langwieriger zäher Arbeit an mir selbst verbunden.

Doch was bringt einem bei allem nachvollziehbaren Ärger die Aufregung über Dinge ein, welche man nicht oder nur sehr mittelbar ändern kann? Kann ich etwas dafür tun, dass in den laufenden Tarifverhandlungen alle zu einer vernünftigen Einigung kommen? Nein. Kann ich was daran ändern, wenn auf dem Weg nach Hause die S-Bahn ausfällt? Nein. Kann ich was daran ändern, dass mich im weiteren Jahresverlauf die mehrmonatige Sperrung der Riedbahn einiges an Zeit kosten wird? Nein. Also, warum soll ich dafür Energie verschwenden?
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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

146225 hat geschrieben: 31 Jan 2024, 10:45

Doch was bringt einem bei allem nachvollziehbaren Ärger die Aufregung über Dinge ein, welche man nicht oder nur sehr mittelbar ändern kann?
Naja, wenn man beispielsweise deswegen einen wichtigen Termin verpasst (z.B. Familienfeier, Beerdigung, wichtiger Flug, wichtiger beruflicher Termin oder eine medizinische Behandlung, Kümmern um eine pflegebedürftige Angehörige etc.), dann muss man schon sehr stoisch eingestellt sein, um dies mit achselzuckender Gelassenheit hinzunehmen. Schön, dass Dir das anscheinend sehr gut gelingt. Vor allem, wenn es sich nicht um ein singuläres Problem handelt, sondern aufgrund häufiger Streikvorgänge auch wiederholt zu befürchten ist.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

Das hat nichts mit stoisch zu tun (und zum Glück auch nix mit 10 Minuten wie einst bei Stoiber), sondern eher damit, seine Energie/Ressourcen so einzusetzen, dass sie möglichst großen Nutzen bewirken können.

Das mag jetzt komisch klingen, aber ich bin neben meinem Berufsalltag auch noch im Einsatz für behinderte Menschen, habe dieselben Aufgaben des Alltagslebens wie alle anderen und, da ich auch nicht jünger werde, nimmt auch die Anzahl der Termine bei Ärzten zu. Und dennoch funktioniert das alles irgendwie, auch wenn der ÖPNV in NRW an manchen Tagen nicht wirklich dazu beitragen möchte.

Oh, und Warnhinweis: für wirklich wichtige Termine wie z.B. die genannte Beerdigung würdest du in Deutschland auch Zeitreserven einplanen müssen wenn nie wieder jemand streiken könnte oder dürfte: alleine der Personalmangel plus die in miserablem Zustand befindliche Infrastruktur werden noch lange Zeit für reichlich Probleme im Bahnverkehr (und sonstigen Nahverkehr) sorgen.

Von daher: Tu, was dir möglich ist, um sachorientiert und situationsbezogen die Probleme im Alltag zu beherrschen, sinnlose Aufregung schadet die selbst und nützt nichts. Und freue dich, dass Beschäftige, die streiken noch Interesse an ihrer Arbeit haben: hätten sie ob der miesen Bedingungen gekündigt, um in Zukunft was ganz anderes zu machen, wären sie für immer verloren.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

146225 hat geschrieben: 31 Jan 2024, 12:40
Von daher: Tu, was dir möglich ist, um sachorientiert und situationsbezogen die Probleme im Alltag zu beherrschen, sinnlose Aufregung schadet die selbst und nützt nichts.
Ich möchte noch einmal deutlich machen, dass es mir keineswegs (nur) um meine Belange geht. Es geht mir durchaus darum, dass die Menschen sehr unterschiedlich gestrickt sind und ganz unterschiedliche Leben leben. Deswegen wirken sich die Streiks ganz unterschiedlich aus, und keineswegs jeder kann darauf immer mit der geforderten Gelassenheit reagieren.

Daher ergibt es gar nicht so viel Sinn, lebensweise Tipps an mich persönlich zu richten (da ich auch gar nicht im Detail geschrieben habe, in wieweit mich welcher Streik wie stark betrifft), sondern ich möchte die Aufmerksamkeit auf die Situation der Fahrgäste im Allgemeinen lenken. Und ich kann mir eben schon viele Situationen vorstellen, in denen man streikbedingte Behinderungen nicht mit etwas Gelassenheit mal eben wegstecken kann.

Ich würde mir wünschen, dass auch von Seiten der Streikenden etwas mehr Empathie gegenüber den Fahrgästen aufgebracht werden könnte (so wie man ja auch immer viel Verständnis für die Streiks einfordert).l
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

Grundsätzlich durchaus verständlich, nur: was nützt ein Streik von dem niemand etwas mitbekommt? Oder anders herum gefragt: wie sollen denn Mitarbeitende in Verkehrsbetrieben aller Art streiken, ohne dass sie Fahrgäste dadurch beeinträchtigt werden?
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von andreas »

146225 hat geschrieben: 31 Jan 2024, 16:56 Grundsätzlich durchaus verständlich, nur: was nützt ein Streik von dem niemand etwas mitbekommt? Oder anders herum gefragt: wie sollen denn Mitarbeitende in Verkehrsbetrieben aller Art streiken, ohne dass sie Fahrgäste dadurch beeinträchtigt werden?
Der Streik sollte halt das letzte Mittel sein...
am 9. November haben die Tarif'verhandlungen' begonnen - seit dem hat die GDL Warnstreiks veranstaltet, Urabstimmung gemacht, gestreikt usw....
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rautatie
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

andreas hat geschrieben: 01 Feb 2024, 12:12 [
am 9. November haben die Tarif'verhandlungen' begonnen - seit dem hat die GDL Warnstreiks veranstaltet, Urabstimmung gemacht, gestreikt usw....
Hauptsächlich gestreikt und vergleichsweise wenig verhandelt. Ich wiederum würde meinen, dass man per MIteinander-Reden auch viel erreichen könnte, oder auch mal die Motivation und Begründung der Gegenseite besser verstehen kann. Das ständige Gestreike ohne ernsthafte Gesprächversuche fand ich auf die Dauer wenig zielführend, ehrlich gesagt.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

Da bin ich ja bei euch, es wäre natürlich besser gewesen man hätte bei der DB wie bei anderen EVU auch ganz ohne Streiks einen neuen Tarifvertrag abschließen können.

Das das nicht geklappt hat, ist sicherlich nicht die Alleinschuld der GdL. Wir erinnern uns, die Kernanliegen der Gewerkschaft wurden über Monate von Arbeitgeberseite als nicht verhandelbar abgewiesen. Über was soll man dann reden?
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

andreas hat geschrieben: 01 Feb 2024, 12:12 Der Streik sollte halt das letzte Mittel sein...
am 9. November haben die Tarif'verhandlungen' begonnen - seit dem hat die GDL Warnstreiks veranstaltet, Urabstimmung gemacht, gestreikt usw....
Ich warte immernoch auf eine Alternative Idee von dir, was die GDL haette anders machen sollen, wenn DB-Seiler Verhandlungen ueber Kernforderungen verweigert.
Immer nur deine selben "schlauen" Kommentare jede Woche hier zu widerholen, ist nicht wirklich sinnvoll...
Auf eine andere Reaktion wirst du vergeblich warten, egal wie oft du deine exakt selben Beitraege nochmal postest.
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andreas
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von andreas »

Richtige Tarifabschlüsse mit anderen EVU hinzubekommen ohne den Vorbehalt 'Branchenstandard' wäre ein guter Anfang gewesen - denn nur wenn die Bahn merkt, die anderen wollen und machen kommen sie in Zugzwang - jetzt hat sich die GDL ein Ei gelegt und das schwächt ihre Verhandlungsposition massiv - darum müssen sie viel zu früh zu viel zu harten Maßnahmen greifen. Hat die GDL den einen richtigen Abschluß hinbekommen, der gilt unabhängig davon, was sie bei den anderen erreichen (außer bei Fairtrain?)
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von andreas »

die Verhandlungen sind gescheitert, angeblich weil laut GDL von der Bahnseite internes aus den Verhandlungen an die Bildzeitung getragen worden sein soll - aber vermutlich werden sie gemerkt haben, daß ihr neuer Branchenstandard von 35 h mit der Bahn so nicht zu machen ist, man sich aber mit den ganzen Scheinabschlüssen mit den anderen keinen eigenen Spielraum gelassen hat....
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

GDL

Einladung zur Pressekonferenz
GDL nimmt Stellung zu Tarifverhandlungen mit der DB
29. Februar 2024

Während die GDL Vereinbarungen einhält, hat die DB über BILD Interna aus den Tarifverhandlungen in die Öffentlichkeit gebracht. Die GDL äußert sich am kommenden Montag in einer Pressekonferenz zu den Verhandlungen. Bis dahin gilt eine Informationssperre.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ist es gewohnt, sich an Vereinbarungen zu halten. Dies bedeutete: bis einschließlich 3. März 2024 keine Kommunikation und Einhaltung der Friedenspflicht.

Wenn die Deutsche Bahn in gewohnter Manier irgendeine Meldung in der BILD durchsticht, dann ist dies kein Grund für die GDL, ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht einzuhalten.

Tendenziös und schuldzuweisend

Wie allseits bekannt, gibt die GDL der BILD seit Jahren keinerlei Interviews oder Hintergrundinformationen. Nunmehr veröffentlicht gerade dieses Medium, wie immer tendenziös und schon vorab schuldzuweisend, sämtliche Details zum Tagungsort als auch zur Beteiligung von Dritten, obwohl zwischen allen Beteiligten Vertraulichkeit vereinbart wurde! Diese Informationen sind gezielt vom DB-Management durchgestochen worden, um es dann der Gewerkschaftsseite anzuhängen.

Informationssperre bis kommenden Montag

Die ursprüngliche Vereinbarung einhaltend, gibt es seitens der GDL keinerlei Information zu den DB-Verhandlungen bis zu einer Pressekonferenz.

Diese findet statt

am Montag, 4. März 2024, 11:00 Uhr in der GDL-Geschäftsstelle Mohrenstraße 59, 10117 Berlin

Bis zu diesem Zeitpunkt steht die GDL für Statements nicht zur Verfügung.

Quelle


Und DB Seilers Mimimi nach dem in Wirklichkeit ER es ist, der sich Null bewegt...

29. Februar 2024, 16:45 Uhr
Berlin
Artikel: „Unfassbar“: DB macht enorme Zugeständnisse, GDL bewegt sich keinen Millimeter und lässt Verhandlungen platzen
Trotz Moderation beharrt GDL dogmatisch auf der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich • Seiler: „Wir haben uns bei Entgelt und Arbeitszeit massiv bewegt. Mehr lassen Demografie und Fachkräftemangel nicht zu, sonst bleiben Züge stehen.“ • De Maizière und Günther moderierten
Trotz weitreichender Zugeständnisse der Deutschen Bahn (DB) und trotz des Einsatzes von zwei erfahrenen Moderatoren hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) die vertraulichen Tarifverhandlungen mit der Bahn heute frühzeitig platzen lassen. Eigentlich sollte noch bis Sonntag verhandelt werden. Die GDL beharrte bis zuletzt dogmatisch auf der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Moderatoren Dr. Thomas de Maizière und Daniel Günther hatten Kompromissvorschläge auch zur wöchentlichen Arbeitszeit gemacht.

„Wir waren bereit, Schritte bei der Arbeitszeitverkürzung zu gehen, die weit über unser letztes Angebot hinausgehen“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler. „Es ist unfassbar, dass die Lokführergewerkschaft trotzdem vom Tisch aufsteht und damit für die Kund:innen weitere Streiks drohen. In den letzten vier Wochen hat sich die Lokführergewerkschaft keinen einzigen Millimeter bewegt. Ohne Kompromisse kann es in einem Konflikt aber keine Lösung geben. Wir sind an die absolute Grenze dessen gegangen, was finanziell und personell möglich ist. Mehr lassen Demografie und Fachkräftemangel nicht zu, sonst bleiben Züge stehen.“

Allein in den kommenden zehn Jahren werden über 60 Prozent der Belegschaft die DB alters- und fluktuationsbedingt verlassen. Über ein Drittel des Zugpersonals in GDL-Betrieben ist 55 Jahre und älter. Die DB stellt deswegen seit Jahren auf absolutem Rekordniveau ein und bildet so viel aus wie nie. Aber der Arbeitsmarkt ist historisch eng, jede:r neue:r Lokführer:in muss mühsam gefunden und aufwendig ausgebildet werden.

Auch beim Entgelt hat die DB große Zugeständnisse gemacht und war bereit, eine Entgelterhöhung mit Festbeträgen zu vereinbaren, die in der Höhe mit den Abschlüssen von EVG und öffentlichem Dienst vergleichbar sind [echt jetzt? Wahnsinn LOL]. Dazu wäre eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von insgesamt 2.850 Euro gekommen.

Die vertraulichen Verhandlungen fanden in Berlin statt. Sie wurden von Dr. Thomas de Maizière und Daniel Günther moderiert. De Maizière (CDU), ehemaliger Innen- und Verteidigungsminister, wurde von der DB benannt und war bereits 2023 als Schlichter in Tarifverhandlungen zwischen DB und EVG tätig. Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, wurde von der GDL benannt und fungierte bereits 2021 als Vermittler in Tarifverhandlungen zwischen DB und GDL. Die DB bewertet nun die aktuelle Situation und prüft die nächsten Schritte.

Quelle
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

Kennt dieser komische Personalvorstand seinen eigenen Laden eigentlich oder labert der nur? "Sonst bleiben Züge stehen" - hat dem irgendwer mal gesagt, dass Zugausfälle wegen Personalmangel bei der DB bereits heute Alltag sind und mehr oder weniger ständig vorkommen? Und da brauche ich noch nicht mal auf die S68 hier in NRW schauen...
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Minga Jung »

:D
146225 hat geschrieben: 01 Mär 2024, 05:18 Kennt dieser komische Personalvorstand seinen eigenen Laden eigentlich oder labert der nur? "Sonst bleiben Züge stehen" - hat dem irgendwer mal gesagt, dass Zugausfälle wegen Personalmangel bei der DB bereits heute Alltag sind und mehr oder weniger ständig vorkommen? Und da brauche ich noch nicht mal auf die S68 hier in NRW schauen...
Ach komm ... Genauso kann ich doch auch sagen: Kennt die GDL seinen eigenen Laden nicht, oder warum hat der GDL Typ die Gehaltserhöhung vom Vorstand zugestimmt? Anschließend waren es wieder die bösen anderen, nur man selbst natürlich nicht...

Dieses Gegenseitige hin und her kennt man doch von beiden Seiten. Da nimmt sich niemand etwas! Also lasst uns lieber auf das Inhaltliche schauen und bewerten, anstatt den Affentanz von beiden Seiten zu befeuern.

Gruß!
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 218 466-1 »

GDL

Pressemitteilung
DB provoziert Verhandlungsabbruch und erneute Streiks
04. März 2024

Kein Einigungswille, keine Kompromissbereitschaft

Insgesamt vier Wochen wollten Deutsche Bahn und GDL hinter verschlossenen Türen verhandeln, um einen Abschluss in dieser Tarifrunde zu erzielen. Die Verhandlungen wurden vonseiten der DB allerdings zu keinem Zeitpunkt lösungsorientiert geführt. Die vermeintlich „enormen Zugeständnisse“ des Arbeitgebers sind wieder einmal mehr Schein als Sein und bedeuten bei näherer Betrachtung oftmals sogar eine Verschlechterung des Status quo. Da es der DB am Willen fehlte, die Verhandlungen mit guten Kompromissen zum Erfolg zu führen, hat die GDL die Verhandlungen vorzeitig beendet, das abermalige Scheitern erklärt und wird nun zu weiteren Streiks aufrufen.

Arbeitgeber treibt seine eigenen Beschäftigten auf die Straße

Der Druck der streikenden GDL-Mitglieder hat offensichtlich bisher nicht ge- reicht, um den Bahnvorstand zum Einlenken zu bewegen, sodass die Streiks nun ausgeweitet werden müssen. Die GDL weist ausdrücklich darauf hin, dass bei den nun folgenden Streikmaßnahmen voraussichtlich kein Notfallfahrplan gewährleistet werden kann und die Deutsche Bahn damit noch un- pünktlicher wird, als sie ohne Streik schon ist. „Diese neue Eskalationsstufe hat der Bahnvorstand zu verantworten und nicht die GDL oder ihre Mitglieder,“ so der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky. „Der Bahnvorstandschert sich nicht um die berechtigten Interessen der Eisenbahner und hat damit selbst die Verhandlungen bestreikt, sodass auch keine Lösung zustande kommen konnte.“

35 – die Zahl, die die GDL dem Bahnvorstand beibringen muss

Die Forderungen der GDL nach einer 35-Stunden-Woche hat der Bahnvorstand bis heute scheinbar nicht verstanden. Aus diesem Grund wird die GDL dem Management der DB diese Zahl ins Gedächtnis rufen – wenn es sein muss, immer und immer wieder. Daher wird der erste Streik nach dem erneuten Scheitern der Verhandlungen 35 Stunden dauern.

Die GDL ruft ihre Mitglieder bei der Deutschen Bahn
von Donnerstag, 7. März 2024, 2:00 Uhr, bis
Freitag, 8. März 2024, 13:00 Uhr,

zu einem Streik auf.
Der Streik im Güterverkehr wird bereits am Mittwoch, den 6. März 2024, um 18:00 Uhr beginnen und bereits am Freitag, den 8. März 2024, um 5:00 Uhr enden. Zu weiteren Streiks wird die GDL zunächst keine Informationen abgeben. Die GDL weist aber schon jetzt darauf hin, dass sie bei künftigen Streiks eine rechtzeitige Information der Reisenden nicht mehr gewährleisten kann.

Einigungsvorschlag mit 28 Unternehmen abgeschlossen

Bereits Ende Januar ist die GDL mit den an die Deutsche Bahn übersendeten Einigungsvorschlägen weit von ihren Forderungen abgerückt. „Es ist die GDL, die in dieser Tarifrunde bereits umfangreiche Zugeständnisse gemacht hat und es ist der Bahnvorstand, der sich keinen Millimeter bewegt und die GDL-Mitglieder in weitere Streiks treibt,“ so Weselsky, „Inzwischen haben wir mit 28 Eisenbahnunternehmen die Inhalte unserer Einigungsvorschläge abgeschlossen. Unsere Mitglieder bei der Deutschen Bahn fragen sich zu Recht: Warum geht es hier nicht, wenn es überall geht?.“

Die GDL hat mit den genannten 28 Eisenbahnunternehmen in fairen und schnellen Verhandlungen gute Kompromisse erzielen können – fast überall Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) • Baumweg 45 • 60316 Frankfurt Pressesprecher Stefan Mousiol • Tel.: (069) 40 57 09-2112 • E-Mail: presse@gdl.de Homepage: www.gdl.de ohne Streiks. Die DB hingegen ist klar erkennbar auch weiterhin nicht daran interessiert, den Konflikt zu befrieden und im Sinne der GDL-Mitglieder und ihrer eigenen Beschäftigten einen Tarifvertrag abzuschließen. Für Weselsky steht fest: „Das Management der DB macht die Eisenbahnberufe mit ihrem Verhalten und ihren Angeboten nicht nur unattraktiver, sondern verwehrt den Eisenbahnern echte Belastungssenkung und einen nachhaltigen Inflationsausgleich.“

Zudem geht die GDL davon aus, dass die bereits terminierten Tarifverhandlungen mit weiteren Eisenbahnverkehrsunternehmen in den nächsten Wochen ebenfalls erfolgreich zu Abschlüssen auf dem derzeitigen Marktniveau führen werden. Der GDL Bundesvorsitzende abschließend: „Die ersten Kollegen im direkten Bereich bei der DB stimmen so oder so mit den Füßen ab und wechseln bereits jetzt den Arbeitgeber, um so die tarifvertraglichen Verbesserungen der GDL zu erhalten – ein Vorgang, der einen redlichen Arbeitgeber eigentlich nachdenklich stimmen müsste.“

Die GDL stellt ihren Einigungsvorschlag und das letzte Angebot der Bahn gegenüber
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Jean
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Jean »

Und wieso mischt sich die Politik immer noch nicht ein? Ich verstehe das nicht. :evil:
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Rohrbacher »

Jean hat geschrieben: 04 Mär 2024, 15:57 Und wieso mischt sich die Politik immer noch nicht ein? Ich verstehe das nicht. :evil:
Weil wir in diesem Land Tarifautonomie haben, da hat sich die Politik rauszuhalten: "Tarifautonomie ist das in Deutschland in Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz verankerte Recht der Koalitionen, Vereinbarungen (laut Tarifvertragsgesetz mit normativer Wirkung) frei von staatlichen Eingriffen über Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen, insbesondere Tarifverträge über Arbeitsentgelt und Arbeitszeit, abzuschließen."

(Mit Koalitionen sind hier Arbeitgeber und Arbeitnehmer gemeint.)
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Christoph »

Soweit, wie Bahn und GDL auseinander sind, sollte man von Bahnreisen in diesem Jahr absehen 8)
Pünktlichkeitsquote S7 Ost: Jan 24: 22%, März 24: 29%, April 24: 50%
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Jean »

Rohrbacher hat geschrieben: 04 Mär 2024, 16:03 Weil wir in diesem Land Tarifautonomie haben, da hat sich die Politik rauszuhalten: "Tarifautonomie ist das in Deutschland in Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz verankerte Recht der Koalitionen, Vereinbarungen (laut Tarifvertragsgesetz mit normativer Wirkung) frei von staatlichen Eingriffen über Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen, insbesondere Tarifverträge über Arbeitsentgelt und Arbeitszeit, abzuschließen."
Ich rede von einer Schlichtung. :roll:
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von andreas »

passt doch, wenn alle anderen einen so tollen Tarifvertrag haben, dann erledigt sich das Thema DB doch bald von selber, weil ja alle Lokführer zu den anderen wechseln oder?
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Lazarus »

Jean hat geschrieben: 04 Mär 2024, 18:03
Rohrbacher hat geschrieben: 04 Mär 2024, 16:03 Weil wir in diesem Land Tarifautonomie haben, da hat sich die Politik rauszuhalten: "Tarifautonomie ist das in Deutschland in Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz verankerte Recht der Koalitionen, Vereinbarungen (laut Tarifvertragsgesetz mit normativer Wirkung) frei von staatlichen Eingriffen über Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen, insbesondere Tarifverträge über Arbeitsentgelt und Arbeitszeit, abzuschließen."
Ich rede von einer Schlichtung. :roll:
Dafür gibt es aber keine rechtliche Handhabe. Ein Tarifpartner kann eine Schlichtung durchaus ablehnen, wenn er keinen Sinn darin sieht.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

Christoph hat geschrieben: 04 Mär 2024, 17:16 Soweit, wie Bahn und GDL auseinander sind, sollte man von Bahnreisen in diesem Jahr absehen 8)

Präzisiere das bitte auf "von Bahnreisen, welche Züge der DB beinhalten".
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Rohrbacher »

146225 hat geschrieben: 04 Mär 2024, 18:41 Präzisiere das bitte auf "von Bahnreisen, welche Züge der DB beinhalten".
Präzisiere auf "Bahnreisen, welche Züge beinhalten, die mit der GdL angehörigem DB-Personal, das unter den derzeit strittigen Tarifvertrag fällt, an den GdL-Streitagen gefahren, vorbereitet oder sonstwie behandelt werden sollten".
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Iarn »

Tja dann wächst mein CO2 Fußabdruck dieses Jahr weiter und weiter. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass ich nicht so viele Lustreisen per Auto oder Flugzeug in meinem Leben durchgeführt habe, wie Bahnfahrten wegen GDL durch Auto und Flugzeug ersetzt wurden.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

Iarn hat geschrieben: 04 Mär 2024, 22:42 Tja dann wächst mein CO2 Fußabdruck dieses Jahr weiter und weiter. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass ich nicht so viele Lustreisen per Auto oder Flugzeug in meinem Leben durchgeführt habe, wie Bahnfahrten wegen GDL durch Auto und Flugzeug ersetzt wurden.
Und du bist natürlich nur das arme Opfer und völlig unschuldig an deinem eigenen Verhalten, klar.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Jean »

146225 hat geschrieben: 05 Mär 2024, 05:19 Und du bist natürlich nur das arme Opfer und völlig unschuldig an deinem eigenen Verhalten, klar.
Sag doch gleich die Bahn Fahrgäste sind am Streik Schuld. :roll:
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von rautatie »

Jean hat geschrieben: 05 Mär 2024, 06:55
Sag doch gleich die Bahn Fahrgäste sind am Streik Schuld. :roll:
Zumindest scheinen die Fahrgäste ebenfalls Tarifpartner zu sein, die mit den Streiks zur Räson gebracht werden müssen.
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von 146225 »

Bitte, ich wegen ja nur die Grundsatzfrage auf, ob unsere Volkswirtschaft als Ganzes nur dann funktioniert, wenn stets eine Menge x an Menschenmaterial bereit ist, sich für den Wohlstand anderer ausbeuten zu lassen. Was nicht nur im Verkehrsgewerbe und der Logistik bedauerliche Realität ist, sondern auch in Pflege, Bildung und Erziehung, Handel bis hin zu Teilen des öffentlichen Dienstes. Sind wir als Gesellschaft wirklich sicher, da auf dem richtigen Weg zu sein?

Die Eisenbahner stehen in diesem Kontext da nur stellvertretend für ganz viele Menschen in diesem Land. Das Problem als solches wird sich noch massiv verschlimmern, wenn wir uns nicht einen anderen Weg dafür einfallen lassen. Idealerweise einen weniger rücksichtslosen Weg.

Davon ab, persönlich fühle ich mich weder als die medial oft zitierte Geisel von Weselsky, noch habe ich bislang ein Auto kaufen müssen oder ein Flugzeug benutzen um meinen beruflichen und privaten Verpflichtungen und Zielen dennoch in gewohntem Umfang gerecht zu werden. Da mir die Arroganz fehlt, mich selbst für etwas besonderes zu halten, sollte das auch für andere Menschen machbar sein.

Grotesk in diesem Kontext auch der von der DB erhobene Vorwurf, die GdL würde durch ihr Handeln das System Bahn in Deutschland gefährden. Neben der automobil-zentrierten Verkehrspolitik ist die anhaltende Nichterfüllung von Aufgaben durch den Konzern Deutsche Bahn wohl die größte Gefahr für die Eisenbahn in Deutschland.
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Jean
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Re: Bahnstreiks 2023/2024

Beitrag von Jean »

Ach, jetzt werden die Eisenbahner schon ausgebeutet... :lol: tiefer geht es wohl nicht mehr?
Wenn sie sich ausgebeutet fühlen können sie sicherlich das Angebot der SPD nehmen...nennt sich Bürgergeld...oder wird man da auch vom Staat ausgebeutet?
Wir brauchen unbedingt einen Hirnregen...aber ob der die Situation noch verbessern kann? :roll:
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