Pass deine Sichtweise doch einfach mal an die veränderten Realitäten an, 2024 ist halt nicht mehr 1991. Auch das Jammern über den ICE 4 wird so langsam aber sicher langweilig, die 137 Züge helfen halt doch ganz gut mit, das Reisenden-Aufkommen zu bewältigen. DB Fernverkehr hat sich dazu entschieden, ein Massenverkehrsmittel zu sein, kein Schienenkreuzfahrtanbieter für ausgewählte Reisende, und das ist im Großen und Ganzen auch richtig so. Wenn es aber weiter für 19 oder 29 € durch die Republik gehen soll, muss der Betrieb vor allem kosteneffizient sein.rabauz hat geschrieben: ↑03 Jul 2024, 12:54 Der ICE ist wie der TGV und einige ähnliche Projekte aus meiner Sicht ein sogenannter Superzug, der Hochgeschwindigkeit mit außergewöhnlichem Komfort paart. Da war schon beim sogenannten ICE4 nichts mehr zu sehen und generell ist der Komfort ja nach dem ICE2 stetig schlechter geworden. Ich finde ja das Talgo Konzept gut, aber dann bitte eben auch als Superzug. Rein theoretisch könnte der ICE-L wie der Railjet auch mindesten 250km/h fahren, aber das will man ja wieder in Europa bei lokbespannten Zügen nicht haben - man begrenzt sich da ja auf 230km/h.
Ich finde es falsch da auf eine Marke zu setzen, deren Wert man auf diese Weise seit Jahren mindert. Aus meiner Sicht hätte man sich ruhig am RJ Projekt beteiligen sollen oder eben weiterhin die Schweizer Züge als EC labeln sollen. Das RJ oder auch das Comfort Jet Projekt der Tschechen finde ich durchaus interessant. Auch Interregios sind eine zusätzliche sinnvolle Kategorie - aber bei der DB will man eben nur noch ein einheitliches verwässertes ICE Produkt Jedenfalls werden die ICE-L sicherlich wieder auf Strecken herumbummeln die weit höhere Geschwindigkeiten erlauben. Einen echten Talgo ICE würde ich durchaus gerne sehen. Und statt dieser ICE-L hätte ich mir eben sehr gut eine Übernahme des RJ Konzepts vorstellen können. Etwas langsamer, aber beispielsweise eine Business Class mit 1+1 Bestuhlung und generell eben keine Legebatterie.
Und was soll man sagen, bislang hat noch nicht mal die grottige Performance von DB Fernverkehr zu einem deutlichen Rückgang der Fahrgastzahlen geführt. Was wäre also möglich, könnte man bessere Qualität im Sinne von höherer Pünktlichkeit und damit besser funktionierenden Anschlüssen sowie hohe Qualität der Reisendeninformation liefern? Denn das, und nicht gefühlte fehlende "Superzug"-Eigenschaften des ICE 4 sind die Kritikpunkte an denen es täglich am Gleis hakt, und die von Reisenden auch zurecht bemängelt werden.
Der kommende ICE L hebt vor allem die Barrierefreiheit im Fernverkehr auf ein neues Level und lässt die Chance, auch zukünftig Ziele anzufahren, wo (noch) keine Fahrleitung über dem Gleis hängt. Ob der Zug dafür als ICE oder IC oder TalgoX oder Roswitha 44 vermarktet wird, ist doch so lange völlig nebensächlich, wie es funktioniert.