Relentel @ 8 Mar 2012, 10:32 hat geschrieben:Dann musst du genauer lesen. Ich schreibe hier jetzt zum dritten Mal dass ich denke dass die normalen Mitarbeiter nichts dafür können. Wo hab ich was von Vollidioten geschrieben? Schade dass du hier irgendwas reinliest was ich nicht geschrieben habe.
Was ist für Dich ein normaler Mitarbeiter?
Im Übrigen glaube ich nichtmal dass das Management dumm ist. Die haben bloß nicht in erster Linie das Wohl ihrer Fahrgäste im Sinn, sondern Gewinnmaximierung. Und zwar genau so weit bis die Leute gerade noch nicht richtig sauer werden sondern nur unterschwellig.
Und hier verallgemeinerst Du schon mal viel zu sehr. Das Management bei der DB ist aufgrund der Größe des Unternehmens sehr vielseitig. "Das Management" gibt es nicht.
Ich hab mich übrigens hier angemeldet eben um Informationen zu erhalten warum die SBahn so unzuverlässig ist. Schade dass du mir vorwirst, ich würde mich nicht informieren wollen. Auch hier gilt: Genauer lesen.
Ich habe übrigens der Bahn nicht vorgeworfen, daran Schuld zu sein, wenn wieder Selbstmörder / Spielende Kinder...etc ins Gleis laufen. Nochmals: Genauer lesen.
Jetzt sei doch nicht gleich dauer-angepi**t wenn hier ab und an ein wütender Fahrgast mal reinschreibt dass er sich ver****** fühlt.
Doch, weil das nicht der Sinn dieses Forums ist, als erstes mal den Dampf abzulassen - und vielleicht anschließend mal nachzufragen. Sinn des Forums ist nur der Teil "nachfragen".
Keine Ahnung wer du im echten Leben bist, aber ich glaube nicht dass Bahn-Manager hier reinschreiben. Insofern bist du vermutlich ein ganz normaler Mensch, vielleicht einer der Fahrer und wohl extrem loyal gegenüber deinem Brötchengeber.
Ich bin ein ganz normaler Mensch, der mit der DB nichts zu tun, aber aufgrund langjähriger Beschäftigung mit dem Thema einen relativ guten Einblick in die Thematik hat. Ich verteidige die DB nicht deswegen, weil ich ein loyaler Arbeitnehmer bin, sondern weil ich davon überzeugt bin, dass die DB nicht ganz so schlimm ist wie von vielen behauptet wird - und ich habe hier im Forum durchaus auch schon öfter mal Kritik geäußert.
Natürlich stimmt vieles nicht, vorallem unter Mehdorn wurden viele Fehler gemacht - aber nicht nur von Mehdorn, sondern auch von der Politik. Und hier den Managern der unteren Ebenen Unfähigkeit vorzuwerfen, weil sie sparen, ist nicht zielführend - diese können auch nur das Geld ausgeben, das sie haben - auch wenn es natürlich auch einige Spezialisten (hier kann man die alte Führungsetage der S-Bahn-Berlin nennen) gibt, die aus eigener Überzeugung rauspressen was geht - aber das halte ich nicht für die übliche Situation in der DB.
- Bestehendes Gleissystem ist bis zum Anschlag ausgelastet
- Wegen der extremen Auslastung führen schon kurze Systemstörungen zu kaskadierenden Folgestörungen die auch Stunden nach Behebung der eigentlichen Störung anhalten.
- Die S1 ist scheinbar (vielleicht nicht allein) besonders Störungsgefährdet da sie sich ihr Gleis mit überdurchschnittlich vielen Regionalzügen und Güterzügen teilen muss weswegen sie im Verspätungsfall zusätzlich ausweichen und warten muss. Obendrauf kommt noch die Störanfällige Flügelung.
Stimmt.
- Die unterstützende Technik (Stellwerke und alles drumrum) ist teils veraltet, teils zusammengepfuscht, teils billig, teils aus Geldmangel nicht redundant (Relais aus anderen Stellwerken ausbauen...??) und daher deutlich weniger zuverlässig als für einen ordentlichen Betrieb nötig wäre
Das ist in der Form eben nicht korrekt. Veraltet - es ist schlicht nicht möglich, Stellwerke alle 10 bis 20 Jahre auszutauschen, diese müssen 40 bis 50 Jahre halten. Das ist im Normalfall auch kein Problem, das Stellwerk Ostbahnhof schlägt hier aber leider ein bisschen aus der Reihe. Und es spricht nun wirklich nichts dagegen, den Zugverkehr mit 40 Jahre alten Relaisstellwerken abzuwickeln - die Zuverlässigkeit ist jedenfalls in der Regel kein Problem. Und zusammengepfuscht ist im Stellwerksbereich definitiv nichts - ein zusammengepfuschtes Stellwerk könnte nie in Betrieb gehen, da sind die Sicherheitsvorschriften viel zu streng.
Was es mit der aus einem anderen Stellwerk hergeholten Relaisgruppe auf sich hat - ich kenne die Hintergründe nicht, ich weiß auch nicht ob an der Geschichte überhaupt etwas dran ist. Das normale Vorgehen ist es jedenfalls nicht, möglicherweise war aus irgendeinem anderen Grund keine Ersatzbaugruppe verfügbar. Redundanz ist bei Stellwerken jedenfalls überall da, wo es realisierbar ist (und das ist es erst bei elektronischen Stellwerken) vorhanden.
Und genau das ist das was ich meine - Du kommst hier her, und behauptest, dass Stellwerke billig und zusammengepfuscht sind, ohne auch nur annähernd die Hintergründe zu kennen. Das ist für mich nicht "fragen, wie es ist", sondern das sind Vorwürfe ohne Hintergrundwissen. Wenn Du wissen willst, wie es ist, warum fragst Du nicht einfach nach, ohne gleichzeitig Behauptungen aufzustellen?
Ich störe mich allein an den Verspätungen die auf technischen Unzlulänglichkeiten basieren, und das dürften die allermeisten sein.
Dann nenn doch mal Zahlen. Und nein, technische Störungen kann man nicht auf 0 reduzieren, selbst wenn man den finanziellen Aufwand vervielfacht.
Der Schluss, dass es am Geld fehlt, na der ist wohl absolut trivial. Das ist ja praktisch immer so.
Das nächste Vorurteil.
Der Knackpunkt ist, dass der Gewinn nur zu einem gaaaanz kleinen Teil reinvestiert wird. Der Großteil wird irgendwohin in den Konzern abgezogen.
Auch hier hätte ich gerne Zahlen, wenn Du das so genau weißt. Ja, natürlich wird Gewinn abgeführt statt investiert, und das sehe ich genauso kritisch wie Du, hier aber zu behaupten, dass der abgeführte Anteil ein vielfaches von dem ist, was investiert wird, ist ziemlich dreist, und einer sachlichen Diskussion sicherlich nicht zuträglich.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876