Bayrische Landespolitik
Um meinen Server mache ich mir weniger Sorgen, auch wenn ich aus anderen Gründen evtl eine USV kaufen sollte. Wegen einem Kohleblock wneiger wird das netz in Süddeutschland auch nicht instabiler.spock5407 @ 5 Nov 2017, 19:21 hat geschrieben: Zum Glück hab ich ne USV für meinen Server.
ich mache mir eher Sorgen weil ich an der Fernwärme hänge für Heizung und Warmwasser.
Aber dann heize ich halt mit Strom und bade mit nem Wasserkocher. :ph34r:
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Zumindest nimmt man München damit vorzeitig die Inselnetzfähigkeit. Die war 2006 von Vorteil.Iarn @ 5 Nov 2017, 19:27 hat geschrieben: Wegen einem Kohleblock wneiger wird das netz in Süddeutschland auch nicht instabiler.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
Merkur
Für mich die interessanteste Zahl des Abends ist das Quorum, welches mit 118K Stimmen bei 111K Quorum denkbar knapp erreicht wurde.
Das sind nicht mal 11% der Wahlbeteiligten, die sich hauptsächlich deshalb durchsetzen konnten, weil so ein Thema nur wenige an die Urnen zieht.
Für mich die interessanteste Zahl des Abends ist das Quorum, welches mit 118K Stimmen bei 111K Quorum denkbar knapp erreicht wurde.
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Who the fuck is Manfred Weber?? Und nein, ich google den aus Prinzip jetzt nicht...Lazarus @ 5 Nov 2017, 19:48 hat geschrieben: Übrigens ist mit Manfred Weber inzwischen ein neuer Name für die Seehofer Nachfolge aufgetaucht. Man munkelt, das der Chef da nicht ganz unschuldig ist. Sein Ziel ist ja bekanntlich, Söder zu verhindern und das könnte mit Weber durchaus gelingen. Quelle BR.
Zu der Abstimmung bzgl. Kohlekraftwerk: Irgendwie aufschlussreich, wenn eine SPD die ja besonders gern im Wahlkampf zu solchen Themen möglichst weitreichende, wohlklingende Allgemeinplätze abgibt jetzt auf die Bremse drückt wo es mal konkret wird. Scheinbar ist das alles nicht so einfach, wie man es bei den Sonntagspredigten auf einer heile Welt Demo wie am Wochenende in Bonn behauptet...
Irgendwie scheinen die Schweizer die einzigen zu sein die komplexe Themen auch mit direkter Demokratie sachlich und vernünftig behandeln können. Die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Wahrscheinlich aufgrund von Jahrhunderterlanger praktischer Übung.
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Direkte Demokratie funktioniert nicht, da die meisten sich von subjektiven Gefühlen leiten lassen und bei Abstimmungen vorher nicht gut informiert sind. Entweder sie lassen ihre eigenen Gefühle einfließen oder haben sich von einer besonders lauten Seite beeinflussen lassen weil das perfekt ins eigene Weltbild passt.
Also müsste man vorher eine Prüfung machen lassen, dass die Leute auch verstanden haben um was es bei der Abstimmung geht.
Müsste man eigentlich auch bei Abgeorneten machen, da schon oft bewiesen wurde, dass diese abgestimmt haben, obwohl sie nicht wussten um was es geht.
Also müsste man vorher eine Prüfung machen lassen, dass die Leute auch verstanden haben um was es bei der Abstimmung geht.
Müsste man eigentlich auch bei Abgeorneten machen, da schon oft bewiesen wurde, dass diese abgestimmt haben, obwohl sie nicht wussten um was es geht.
Wie schlecht direkte Demokratie funktioniert sieht man in der Schweiz.Trapeztafelfanatiker @ 6 Nov 2017, 15:28 hat geschrieben: Direkte Demokratie funktioniert nicht, da die meisten sich von subjektiven Gefühlen leiten lassen und bei Abstimmungen vorher nicht gut informiert sind. Entweder sie lassen ihre eigenen Gefühle einfließen oder haben sich von einer besonders lauten Seite beeinflussen lassen weil das perfekt ins eigene Weltbild passt.
Also müsste man vorher eine Prüfung machen lassen, dass die Leute auch verstanden haben um was es bei der Abstimmung geht.
Müsste man eigentlich auch bei Abgeorneten machen, da schon oft bewiesen wurde, dass diese abgestimmt haben, obwohl sie nicht wussten um was es geht.
Warum nicht grad auch Wahlen komplett abschaffen? Die meisten Wähler sind eh uninformiert und lassen sich von subjektiven Gefühlen leiten.

Wenn damals die Raucher jammerten, werden dann diesmal diejenigen über möglicherweise höhere Müllgebühren jammern, welche nicht zur Wahl gingen?Trapeztafelfanatiker @ 6 Nov 2017, 14:28 hat geschrieben: Direkte Demokratie funktioniert nicht, ...
Demokratie muss vlt. auch "schmerzhaft" erlernt werden, so dass sich die 89% die nicht zur Wahl gingen nicht aufzuregen brauchen.
Noch ein paar solcher Entscheidungen und die Leute kapieren, da geht es auch um meinen Geldbeutel, da muss ich mich informieren und mitmachen. Also nicht weniger, sondern öfter abstimmen.
Trotzdem, in diesem Fall passiert wahrscheinlich nicht so viel, weil ich das Veto der Netzagentur erwarte. Aber man wird wohl die Umstellung beschleunigen...
Für die dauerhafte werktägliche U8
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Nö, lieber Wahlpflicht einführen.
Wer nicht wählen geht, muss mit dem Ergebnis leben können. Es gibt ja vorab Unterschriftensammlungen, damit es überhaupt zu einem Bürgerentscheid kommt. Daher wird man ja nicht genötigt alle paar Wochen über Pille-Palle abstimmen zu müssen.
Zu den paar Abstimmungen sollte man doch ne Meinung entwickeln können und abstimmen - man muss ja nicht mal mehr hingehen (Briefwahl).

Wer nicht wählen geht, muss mit dem Ergebnis leben können. Es gibt ja vorab Unterschriftensammlungen, damit es überhaupt zu einem Bürgerentscheid kommt. Daher wird man ja nicht genötigt alle paar Wochen über Pille-Palle abstimmen zu müssen.
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Die Wahlbeteiligung lag bei...ich glaub ca. 18%, auf jeden Fall höher als 11%.imp-cen @ 6 Nov 2017, 20:59 hat geschrieben: Demokratie muss vlt. auch "schmerzhaft" erlernt werden, so dass sich die 89% die nicht zur Wahl gingen nicht aufzuregen brauchen.
Das bedeutet dann aber dass ein Bürgerentscheid mit 35% Wahlbeteiligung schon ungültig sein kann.Jean @ 6 Nov 2017, 21:17 hat geschrieben:Wie wäre es wenn man die Wahlbeteiligung ändert? Gültig erst ab 20%?
Wenn man dem mal die Wahlbeteiligung von den Kommunalwahlen gegenüberstellt, dann ist schon etwas zweifelhaft ob es sinnvoll ist bei Bürgerentscheiden eine ähnlich hohe Wahlbeteiligung zu fordern wie sie bei Kommunalwahlen üblich ist.
Auch wenn es mir in dem Fall nicht in den Kram passt und ich es gern gesehen hätte wenn der Entscheid am Quorum scheitert - so grundsätzlich gilt halt trotzdem, wer nicht abstimmt hat einfach Pech gehabt.
Damit die Leute die eignetlich gar nicht wählen wollten dann alle Protestparteien wählen, und man dann keine Chance mehr hat sinnvolle Koalitionen zu bilden? Nein, das muss auch nicht unbedingt sein.imp-cen @ 6 Nov 2017, 21:25 hat geschrieben:Nö, lieber Wahlpflicht einführen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Mahl ehrlich Herr Fanatiker: Bei der Landtagswahl lagen wird schon häufig in den 50ern, bei den Kommunalwahlen durchweg darunter (in manchen Kommunen bei unter 20%).
Beim Bürgerentscheid geht es eben darum auch Themen, die nicht groß genug sind um für einen Wahlkampf herzuhalten oder die einigen auch einfch wurscht sind, zur Abstimmung stellen zu können. Und vor allem auch darum den regierenden Politikern aufzuzeigen an welchen Stellen Sie an Ihrem Stimmvieh vorbei regieren.
- Beim Flughafen gehts ja in München weniger um die 3te Startbahn, als um eine Grundsatzentscheidung welche Verkehrspolitik man sich wünscht.
- Beim Hochhausstreit ging es weniger um eine Höhenbegrenzung, als um einen Denkzettel nach mehreren komplett vermurksten Hochhausprojekten (O2, die beiden Kotzbrocken an der Donnerbergber und das SZ-Hochhaus) - nur leider kann man Aussehen nicht in ein Gesetz pressen.
- Beim Kraftwerk ging es auch mehr um die grundsätzliche Entscheidung, dass die SWM zwar immer in regenerative investieren, aber in der Stadt selber eigentlich gefühlt zu wenig machen. (Mir wäre ein geordneter Ausstieg auch ein paar Jahre später durchaus auch recht gewesen, aber nicht diese ziemlich arrogant vorgetragene geht-nicht-gibts-nicht-Mentalität. Man hätte dem ganzen Entscheid locker die Luft rauslassen können, hätte man ein ambitioniertes aber machbares Szenario entworfen....da war man sich aber zu fein.
Klar, kann man jetzt darüber reden, ob die Grenzen etwas justiert werden müssen. Ich finde aber - dafür dass die politische Bindung eh zeitlich sehr begrenzt ist - passt das schon so.
Beim Bürgerentscheid geht es eben darum auch Themen, die nicht groß genug sind um für einen Wahlkampf herzuhalten oder die einigen auch einfch wurscht sind, zur Abstimmung stellen zu können. Und vor allem auch darum den regierenden Politikern aufzuzeigen an welchen Stellen Sie an Ihrem Stimmvieh vorbei regieren.
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- Beim Hochhausstreit ging es weniger um eine Höhenbegrenzung, als um einen Denkzettel nach mehreren komplett vermurksten Hochhausprojekten (O2, die beiden Kotzbrocken an der Donnerbergber und das SZ-Hochhaus) - nur leider kann man Aussehen nicht in ein Gesetz pressen.
- Beim Kraftwerk ging es auch mehr um die grundsätzliche Entscheidung, dass die SWM zwar immer in regenerative investieren, aber in der Stadt selber eigentlich gefühlt zu wenig machen. (Mir wäre ein geordneter Ausstieg auch ein paar Jahre später durchaus auch recht gewesen, aber nicht diese ziemlich arrogant vorgetragene geht-nicht-gibts-nicht-Mentalität. Man hätte dem ganzen Entscheid locker die Luft rauslassen können, hätte man ein ambitioniertes aber machbares Szenario entworfen....da war man sich aber zu fein.
Klar, kann man jetzt darüber reden, ob die Grenzen etwas justiert werden müssen. Ich finde aber - dafür dass die politische Bindung eh zeitlich sehr begrenzt ist - passt das schon so.
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Man sollte v.a. in die Richtung justieren, dass man Behörden die im Endeffekt dann noch die Entscheidungshoheit haben, vor der Abstimmung fragt.Hot Doc @ 7 Nov 2017, 17:04 hat geschrieben: Klar, kann man jetzt darüber reden, ob die Grenzen etwas justiert werden müssen. Ich finde aber - dafür dass die politische Bindung eh zeitlich sehr begrenzt ist - passt das schon so.
Das Votum war doch voll für die Katz, die Bundesnetzagentur wird die Abschaltung garantiert nicht erlauben, da in Süddeutschland sowieso schon Strom knapp ist, wenn Gundremmingen B+C und Isar 2 Ende 2022 vom Netz sind. Da fehlen dann mal schnell 4000 MW. Mittelfristig wird jedes Uralt-Dreckskraftwerk anlaufen, nur um diese Lücke schließen zu können und die Leute nicht im dunklen, kalten Zimmer sitzen müssen.
Vor dem Hintergrund ist es nebenbei ganz "witzig", dass die max. Einsatzdauer mit dem Kalenderjahr endet - also mitten im dunklen Winter mit viel Heizbedarf und wenig Sonnenstrom.
Von daher war die Abstimmung nutz- und belanglos sowie Geldverschwendung.
@Balduin: Weber ist ein Europaabgeordneter der CSU. Kannte ich auch nicht, bevor Seehofer den Namen vor ein paar Monaten nannte. Quasi der Martin Schulz der CSU

Wenn ich Söder wär, würd ich ihm den Posten sogar für die Landtagswahl überlassen. Nach der verlorenen Wahl - die absolute Mehrheit ist in jedem Fall utopisch - und den folgenden Krisensitzungen kann dann Söder übernehmen und die Koalition - mit wem auch immer - anführen.
Also aktuell haben wir ziemlich Überschuss an Strom. Klar, wenn die AKWs nach und nach vom Netz gehen, schauts anders aus. Aber bis dahin läuft auch noch viel Wasser die Isar runter.
Es ist keineswegs klar, dass das Kraftwerk (es ist ja nur ein Blockvon 3en) in 5 Jahren als netzrelevant eingestuft wird. Im Vergleich ist das ein kleines Kraftwerk. Für die Münchner Autarkie ist das ganz nett, aber darum gehts nicht.
Laut Koalitionsparteien muss ja bis 2020 eh noch einiges passieren, was Energieeinsparung und Erneuerbare angeht. Gut möglich, dass dem einen Kohleblock keiner mehr nachweint.
Mir gings auch mehr um die Symbolik. Ich hätte gerne einem Kompromiss zugestimmt. Z.B. ein paar Jahre mehr Laufzeit, dafür schnellerer und konsequenterer Ausbau alternativer Lösungen. Aber wenn die SWM in der Richtung nichts anbieten.......
Es ist keineswegs klar, dass das Kraftwerk (es ist ja nur ein Blockvon 3en) in 5 Jahren als netzrelevant eingestuft wird. Im Vergleich ist das ein kleines Kraftwerk. Für die Münchner Autarkie ist das ganz nett, aber darum gehts nicht.
Laut Koalitionsparteien muss ja bis 2020 eh noch einiges passieren, was Energieeinsparung und Erneuerbare angeht. Gut möglich, dass dem einen Kohleblock keiner mehr nachweint.
Mir gings auch mehr um die Symbolik. Ich hätte gerne einem Kompromiss zugestimmt. Z.B. ein paar Jahre mehr Laufzeit, dafür schnellerer und konsequenterer Ausbau alternativer Lösungen. Aber wenn die SWM in der Richtung nichts anbieten.......
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Das wird durch dauernde Wiederholung auch nicht richtiger. Außer Du meinst "wir haben häufig Überschuss an Strom". Häufig reicht aber nicht.Hot Doc @ 8 Nov 2017, 00:25 hat geschrieben: Also aktuell haben wir ziemlich Überschuss an Strom.
Es ist keineswegs klar, dass das Kraftwerk (es ist ja nur ein Blockvon 3en) in 5 Jahren als netzrelevant eingestuft wird. Im Vergleich ist das ein kleines Kraftwerk.
Die Größe spielt da erstmal keine sonderlich große Rolle. Ein großes Kraftwerk ist auch nicht netzrelevanter als zwei kleine. Wobei die zwei kleinen den Vorteil haben dass sie im Gegensatz zum großen nur selten gleichzeitig ausfallen.
Was sollen die SWM im Strombereich denn an alternativen Lösungen ausbauen?Mir gings auch mehr um die Symbolik. Ich hätte gerne einem Kompromiss zugestimmt. Z.B. ein paar Jahre mehr Laufzeit, dafür schnellerer und konsequenterer Ausbau alternativer Lösungen.
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Ja nur 1 Block von 3en .. blöderweise erzeugt dieser einzelne Block aber 88% der elektrischen Leistung aller 3 Blöcke. Außerdem passen diese 5 Jahren, sprich Abschalttermin 2022 wie die Faust aufs Auge. Weil - wie schon besagt 2022 auch noch das letzte KKW Isar2 vom Netz geht. Die beiden Gundremmiger Blöcke sind schon vorher dran.Hot Doc @ 8 Nov 2017, 00:25 hat geschrieben: Also aktuell haben wir ziemlich Überschuss an Strom. Klar, wenn die AKWs nach und nach vom Netz gehen, schauts anders aus. Aber bis dahin läuft auch noch viel Wasser die Isar runter.
Es ist keineswegs klar, dass das Kraftwerk (es ist ja nur ein Blockvon 3en) in 5 Jahren als netzrelevant eingestuft wird.
Die Stadtwerke wollten das Teil sowieso schon 2027-2029 abschalten, also wegen 5 Jahre mehr oder minder so ein Tamtam zu machen ist aus meiner Sicht unverständlich. Da gibts Wichtigeres und größere Dreckschleudern woanders.
Das Teil in München ist außerdem relativ klimaschonend, da es auch noch Fernwärme erzeugt, deswegen heißt es ja Heiz-Kraftwerk. Dadurch erzielt man dann Wirkungsgrade über 80%. Selbst wenn der Netz-Strom ausreichen würde und die BNA sagt, "schaltet es ab", dann müsste jeder angeschlossenen Fernwärme-Haushalt noch schauen, wo er seine Heizungswärme herbekommt, denn in 5 Jahren bekommt man in Deutschland kaum nen Ersatzbau geplant, genehmigt und gebaut. Viele wären dann gezwungen sich anderweitig umzuschauen und werden sich z.B. sich nen eigenen Ölbrenner in den Keller stellen. Einige werden vielleicht sogar eine - in der Anschaffung billige - Elektroheizungen kaufen, die dann das Stromnetz weiter belasten würden. Ob das dann unterm Strich klimaschonend ist, bezweifle ich stark.
Fazit: Blinder Aktionismus
Mei, einerseits wird gejammert, dass soviel in Windparks investiert wird. Und jetzt tut man zuwenig. Wie man es macht, man macht es verkehrt.Boris Merath @ 7 Nov 2017, 23:36 hat geschrieben: Was sollen die SWM im Strombereich denn an alternativen Lösungen ausbauen?
Mal abgesehen davon, dass aus dem Kamin sauberere Luft rauskommt, als angesaugt wird.....wie ich es in einem anderen Thema schon schrieb gehe ich davon aus, dass die Erschließung neuer Gebiete langsamer voran geht....und damit die vorhandenen Öl- und Gasheizungen ohne Rauchgasreinigung über Jahre weiter laufen.Das Teil in München ist außerdem relativ klimaschonend, da es auch noch Fernwärme erzeugt, deswegen heißt es ja Heiz-Kraftwerk. Dadurch erzielt man dann Wirkungsgrade über 80%. Selbst wenn der Netz-Strom ausreichen würde und die BNA sagt, "schaltet es ab", dann müsste jeder angeschlossenen Fernwärme-Haushalt noch schauen, wo er seine Heizungswärme herbekommt, denn in 5 Jahren bekommt man in Deutschland kaum nen Ersatzbau geplant, genehmigt und gebaut. Viele wären dann gezwungen sich anderweitig umzuschauen und werden sich z.B. sich nen eigenen Ölbrenner in den Keller stellen. Einige werden vielleicht sogar eine - in der Anschaffung billige - Elektroheizungen kaufen, die dann das Stromnetz weiter belasten würden. Ob das dann unterm Strich klimaschonend ist, bezweifle ich stark.
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Aber war da nicht mal irgendwas, daß massenweise effiziente GuD-Kraftwerke stillstehen und sogar die Außerbetriebnahme überlegt wird, weil sie preislich nicht gegen den vermeintlich billigen Kohlestrom ankommen. Ich weiß aber nicht, inwiefern das für den Raum München zutrifft. Zumindest das Kraftwerk Irsching, bei dem 2 Blöcke stillgelegt werden sollen, ist nicht allzu weit weg.
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Im klassischen Kraftwerksbetrieb gibt es die Grundlast, Mittellast und Spitzenlast. Die Grundlast ist die LEistung, die den gesamten Tag über benötigt wird, die Mittellast sind erhöhte Lastbereiche z.B. tagsüber, die Spitzenlast dann zu bestimmten Zeitpunkten besonders stark erhöhte Lastbereiche (z.B. abends wenn viele Leute die Heizung einschalten und ihr ABendessen zubereiten). Die Last ist dabei relativ gut vorhersehbar, und jeden Tag zumindest ähnlich (von so Sachen wie alle Leute schauen das WM-Finale oder wetterbedingte Auswirkungen abgesehen). Die Produktionsmöglichkeiten sind dabei relativ konstant, von störungsbedingten Ausfällen abgesehen stellen z.B. die Grundlastkraftwerke (Atomkraftwerke etc) ihre Leistung zuverlässig und planbar zur Verfügung.Meikl @ 8 Nov 2017, 08:45 hat geschrieben: Aber war da nicht mal irgendwas, daß massenweise effiziente GuD-Kraftwerke stillstehen und sogar die Außerbetriebnahme überlegt wird, weil sie preislich nicht gegen den vermeintlich billigen Kohlestrom ankommen. Ich weiß aber nicht, inwiefern das für den Raum München zutrifft. Zumindest das Kraftwerk Irsching, bei dem 2 Blöcke stillgelegt werden sollen, ist nicht allzu weit weg.
Eine GuD-Anlage kann als Mittellast- und als Spitzenlastkraftwerk gefahren werden, ein Kohlekraftwerk dagegen ist immer eine Mischung zwischen Grund- und Mittellast (Die Leistung kann geregelt werden, Leistungsanpassungen brauchen aber Zeit und eine komplette Abschaltung der Anlage oder gar ein spontanes Anfahren ist nicht möglich).
Bisher war die Aufteilung der Aufgaben daher relativ klar - Kernkraft, Braunkohle und der nicht regelbare Teil der Steinkohleleistung liefern die Grundlast (auch über Nacht), Gasturbinen und der regelbare Teil der Steinkohle die Mittellast (die aber nur nachts komplett abgeschaltet wird, und den größten Teil des Tages läuft), und mit einem Teil der Gasturbinenleistung sowie den Speicherwasserkraftwerken wird die Spitzenlast abgedeckt.
Durch die Abschaltung der Atomkraftwerke und die Einspeisung von immer mehr Windenergie (die - was ja durchaus in Ordnung ist - bevorzugt genutzt wird) hat sich das Verhalten grundlegend geändert. Durch die Windkraft (und auch die Photovoltaik) haben wir lange Zeiten, in denen ein Überangebot an Strom besteht, aus dem Grund müssen die (relativ leicht abschaltbaren) GuD-Anlagen dann abgeschaltet werden, Pumpspeicherkraftwerke laufen ziemlich chaotisch (und mit entsprechend hohem Verschleiß) etc. Kohle- und erst recht Atomkraftwerke weredn hier immer mehr zum Fremdkörper, weil diese ihre Leistung nur in geringem Maße anpassen können.
Speziell bei den GuD-Anlagen gab es hier eine Verschiebung vom Mittellastbetrieb mehr in Richtung Spitzenlastkraftwerk - die GuD-Anlagen werden dann gebraucht, wenn halt mal kein Wind weht und keine Sonne scheint. Dadurch hat sich die Ausnutzungsdauer, also der Anteil zwischen tatsächlich erzeugter Energie und theoretisch erzeugbarer Energie, massiv verschlechtert, d.h. die GuD-Anlagen produzieren erheblich weniger Energie pro Jahr als früher. Damit ist der Betrieb von GuD-Anlagen aus Sicht einiger Betreiber nicht mehr wirtschaftlich - die hohen Fixkosten verteilen sich einfach auf zu wenig erzeugte Energie. Bei bestimmten Wetterlagen sind die GuD-Anlagen aber weiterhin unverzichtbar, und daher systemrelevant.
Es ist also nicht so dass massenweise GuD-Kraftwerke stillstehen, sondern nur so dass massenweise GuD-Kraftwerke meistens stillstehen. Sofern wir Stromverbraucher nicht bereit sind unsere Elektrogeräte aus zu lassen, wenn grade in der Nordsee eine Flaute ist, können wir auf die GuD-Kraftwerke aber auch nicht verzichten.
Was bedeutet das aber für die Kohlekraftwerke? Ganz einfach: Eigentlich sind Kohlekraftwerke für die heutigen Anforderungen nicht mehr so gut geeignet, da zu schlecht regelbar. Gleichzeitig sind GuD-Anlagen aber wirtschaftlich ein nicht geringes Problem, deswegen ist der Ersatz von Kohle durch GuD problematisch. Wenn man jetzt aber auf die Idee kommt Kohlekraftwerke durch Windkraft zu ersetzen hat man zwei Probleme: Zum einen sind die Übertragungsnetze überlastet, d.h. man bekommt die nötige Windenergie nur eingeschränkt nach Süddeutschland, zum anderen ersetzt man Kraftwerke die verlässlich Energie bereitstellen können durch Kraftwerke, für die man parallel nochmal nahezu die gleiche Leistung bereitstellen muss um wetterbedingte Ausfälle ersetzen zu können.
Man kann jetzt natürlich sagen dass die GuD-Anlagen kein technisches Problem sondern "nur" ein finanzielles sind, aber auch finanzielle Probleme müssen irgendwie gelöst werden. Und irgendwer muss die Kosten tragen.
GuD-Anlagen sind aber (auch) ein politisches Problem, da wir im Gasbereich relativ abhängig von Russland sind.
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Na klar, das sowieso. Keiner wird ausbauen wollen, wenn in 5 Jahren die Versorgung endet.Mark8031 @ 8 Nov 2017, 03:12 hat geschrieben: Mal abgesehen davon, dass aus dem Kamin sauberere Luft rauskommt, als angesaugt wird.....wie ich es in einem anderen Thema schon schrieb gehe ich davon aus, dass die Erschließung neuer Gebiete langsamer voran geht....und damit die vorhandenen Öl- und Gasheizungen ohne Rauchgasreinigung über Jahre weiter laufen.
@Meikl:
Irsching hat mit den noch betriebsfähigen 3 Blöcken knapp 2 MW Maximalleistung. Das wird man als Ersatz für Gundremmingen B+C schon eingeplant haben.
Ende diesen Jahres, also in ein paar Monaten geht Gundremmingen B vom Netz, dafür muss man dann 1,3 MW ersetzen. 2021 dann nochmal 1,3 MW und Ende 2022 kommt wie besagt noch Isar2 nach.
Insgesamt stünden den eventuell verfügbaren 2 MW in Irsching also 4 abgeschaltete MW gegenüber, da bleibt kein Raum mehr, um auch noch das Münchner Kraftwerk zu ersetzen. Es verbleibt auch das Problem der fehlenden Fernwärme.
Spätestens Ende 2021, beim Abschalten von Gundremmingen C, werden die 3 Blöcke in Irsching nahe Vollast laufen, oder weiss jemand von Kraftwerksneubauten, die es bis dahin geben wird?
@Boris:
Naja, das Problem ist nur die geringe Last,aber wenn die KKWs weg sind, wird die dann sicherlich steigen. Ein GuD-Werk kann auch als Grundlast eingesetzt werden, das kann eigentlicher jeder Kraftwerkstyp. Nur weil sich GuDKWs auch zur Spitzenlastsicherung eigenen, heißt das im Umkehrschluss ja nicht, dass sie für Grundlast total ungeeignet wären.Gleichzeitig sind GuD-Anlagen aber wirtschaftlich ein nicht geringes Problem, deswegen ist der Ersatz von Kohle durch GuD problematisch.
Die Abhängigkeit gilt auch im Umkehrschluss. Russland braucht die Einnahmen, um Renten zahlen und viele andere Ausgaben stemmen zu können.GuD-Anlagen sind aber (auch) ein politisches Problem, da wir im Gasbereich relativ abhängig von Russland sind.
Außerdem haben wir mit GasGerd doch dort einen Stein im Steering-Board. *lol*
Wenns mal einen Versorgungsengpass gab, dann lag das an den Transitländern. In den Niederlanden und in der Nordsee geht die Gasförderung in den nächsten Jahren zurück, ohne russ. Gas gingen bei uns dann die Lichter aus, soviel Gas könnten die USA gar nicht liefern, was wir (in der EU samt UK) dann bräuchten. Der Fracking-Boom in den USA ist außerdem auch schon wieder vorbei.
Als Alternative gäbs noch Iran, Qatar und Libyen als potentielle Gas-Lieferländer ... alles nicht so prickelnd.
Gas ist halt für den Brennwert relativ teuer.Metropolenbahner @ 8 Nov 2017, 15:11 hat geschrieben: Nur weil sich GuDKWs auch zur Spitzenlastsicherung eigenen, heißt das im Umkehrschluss ja nicht, dass sie für Grundlast total ungeeignet wären..
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Man könnte versuchen, mit Österreich das entz zu stabilisieren. Aber die sind diesen Winter ebenfalls erstmals an Ihre Grenzen gestoßen. Zur überbrückung längerer Kälteperioden, wenn die Pumpspeicherkraftwerke leergelaufen sind, fehlen verbrennungsbassierte Kraftwerke. Durch Importe gedecktes Spizendefitit erreichte dort inzwischen 4GW, Relative Stromknappheit herrscht dort inzwischen 40 Tage im Jahr..Metropolenbahner @ 8 Nov 2017, 15:11 hat geschrieben: Na klar, das sowieso. Keiner wird ausbauen wollen, wenn in 5 Jahren die Versorgung endet.
@Meikl:
Irsching hat mit den noch betriebsfähigen 3 Blöcken knapp 2 MW Maximalleistung. Das wird man als Ersatz für Gundremmingen B+C schon eingeplant haben.
Ende diesen Jahres, also in ein paar Monaten geht Gundremmingen B vom Netz, dafür muss man dann 1,3 MW ersetzen. 2021 dann nochmal 1,3 MW und Ende 2022 kommt wie besagt noch Isar2 nach.
Insgesamt stünden den eventuell verfügbaren 2 MW in Irsching also 4 abgeschaltete MW gegenüber, da bleibt kein Raum mehr, um auch noch das Münchner Kraftwerk zu ersetzen. Es verbleibt auch das Problem der fehlenden Fernwärme.
Spätestens Ende 2021, beim Abschalten von Gundremmingen C, werden die 3 Blöcke in Irsching nahe Vollast laufen, oder weiss jemand von Kraftwerksneubauten, die es bis dahin geben wird?
Und die Region Süddeutschland hat vergleichbare Probleme, in der München wiederum bisher eine (selbstversorgende Strom-) Insel war.Und das soll jetzt dank Volksbegehren geändert werden...
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Aber dafür wesentlich umweltfreundlicher was den Schadstoffausstoß anbelangt.Iarn @ 8 Nov 2017, 16:53 hat geschrieben: Gas ist halt für den Brennwert relativ teuer.
Außerdem sollen wir doch ab 2030 nur noch mit Elektroautos rumfahren - auch wenns unrealistisch ist, wenn man das Ziel hat kann man eigentlich kein Kraftwerk mehr abschalten (ohne Ersatz mit mindestens derselben Leistung) wenn dann genug Strom aus der Steckdose kommen soll...
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