Weltpolitik

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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Fichtenmoped @ 5 Dec 2014, 18:36 hat geschrieben: 54% ist zwar die Mehrheit, aber auf der Krim gab es schon damals Unabhängigkeitsbestrebungen.
Aber deutlich ist die Mehrheit nicht unbedingt.
Klar. Da wäre es sicher besser gewesen, die Ukraine hätte damals die 46% für Russland für maßgeblich erklärt und die Krim gleich an Russland überstellt. :ph34r:
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Fichtenmoped @ 5 Dec 2014, 22:46 hat geschrieben: In Polen gibt es auch viele, die sofort den "Gefällt mir!"-Button drücken würden, wenn Lemberg, Tarnopol oder Wilna wieder polnisch werden würde...
Nachdem gerade Polen in den letzten 250 Jahren von den netten Nachbarn (insbesondere Deutsche wie Russen) vom Subjekt zum Objekt gemacht und nach Gusto aufgeteilt wurde, bleibt mir bei solchen Bemerkungen das Lachen im Halse stecken.

So geht es auch derzeit der Ukraine: Was die Ukraine will, ist wurscht. Es wird auch gerade wieder von vielen Deutschen so getan, als wäre das etwas, was Deutsche und Russen untereinander ausmachen sollten. So sind ja auch die Talkshows besetzt - Ukrainer tauchen da fast nie auf, während die Russen ihre Sicht stets erläutern dürfen.

Frei nach dem "Die Deutschen werden den Juden Auschwitz nie verzeihen" - kommt wohl noch ein "Die Deutschen werden den Polen ihr 300-jähriges Leiden wohl nie verzeihen". Bestimmt werden die Polen von einigen Deutschen bald noch als Faschisten bezeichnet, weil Sie sich den imperialen Bestrebungen Russlands widersetzen und klar auf der Seite der Ukraine stehen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

TravellerMunich @ 5 Dec 2014, 22:59 hat geschrieben: So geht es auch derzeit der Ukraine: Was die Ukraine will, ist wurscht.
Was die Ukraine will, ist mir persönlich auch absolut wurscht. Mich interessiert, was die Bewohner der Krim und die Ostukrainer wollen.

Die Presse, das Fernsehen etc. widmet sich dieser Frage aber noch nicht mal ansatzweise. Ist die Krim denn militärisches Sperrgebiet, wo kein Reporter mehr hinkommt, oder warum hört man von der Krim gar nichts mehr?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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ropix
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Beitrag von ropix »

Nachdem alle andersdenkenden von der Krim vertrieben sind braucht man da auch nicht mehr nachfragen, da kannste auch gleich das Statement vom Kreml verkünden.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Boris Merath @ 5 Dec 2014, 23:35 hat geschrieben: Was die Ukraine will, ist mir persönlich auch absolut wurscht. Mich interessiert, was die Bewohner der Krim und die Ostukrainer wollen.

Die Presse, das Fernsehen etc. widmet sich dieser Frage aber noch nicht mal ansatzweise. Ist die Krim denn militärisches Sperrgebiet, wo kein Reporter mehr hinkommt, oder warum hört man von der Krim gar nichts mehr?
Weil unsere Medien (und wahrscheinlich die Politiker auch) die Krim als russisches Gebiet abgeschrieben haben.

Sei mal ehrlich - WAS kann man jetzt noch machen, damit die Krim wieder zur Ukraine kommt? Abgesehen von einem 3.Weltkrieg? Ich geh davon aus, dass der Osten der Ukraine (die Separatistengebiete) über kurz oder lang ebenfalls an Russland fallen werden. Außer man riskiert einen 3.Weltkrieg.

Und leider sieht der konventionell geführte 3.Weltkrieg dann so aus, das russische Panzer bis nach Frankfurt/Main durchrollen werden. Und wenn der 3.Weltkrieg dann doch nicht konventionell geführt wird? Schon einen Schutzbunker gebaut und mit genügend Konserven, Wasser und anderen nützlichem Zeug gefüllt?
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 5 Dec 2014, 23:35 hat geschrieben: Was die Ukraine will, ist mir persönlich auch absolut wurscht. Mich interessiert, was die Bewohner der Krim und die Ostukrainer wollen.

Die Presse, das Fernsehen etc. widmet sich dieser Frage aber noch nicht mal ansatzweise. Ist die Krim denn militärisches Sperrgebiet, wo kein Reporter mehr hinkommt, oder warum hört man von der Krim gar nichts mehr?
Man hört etwas, wenn man will.
Und das ist nicht unbedingt gut - zumindest für die ursprüngliche Bevölkerung:
http://www.nzz.ch/international/krimtatare...rden-1.18387316
http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-10...kraine-russland
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karhu
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Beitrag von karhu »

Die Situation vom Juli 2011 auf der Krim: National Georaphic

In der Sowjetunion war es am besten, ausgenommen die Stalin Terrorzeit. Stalinismus ist kein Kommunismus. In der Sowjetunion konnten alle friedlich zusammenleben: Die Welt War zwar nicht perfekt, auch nicht richtig demokratisch aber war besser als jetzt.

Mit rechtsliberaler Politik wie von Putin funktioniert das nicht, der Fehler ist das viele Putin als den Mann sehen der die Sowjetzeit zurückbringt, aber Putin spaltet die ehemalige Sowjetunion noch mehr und fördert rechtslastigen Nationalismus. Wer würde sich denn jetzt noch Russland freiwillig anschließen wollen? Nur die Oligarchen haben vom Kapitalismus jetzt in Russland profitiert, der großen Mehrheit geht es schlechter, dank der Politik von Jelzin und Putin.

Putin, der selbst bedauert das die Sowjetunion zusammengebrochen ist, spaltet doch nur noch mehr, warum erkennen das die Menschen in Russland nicht?
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Fichtenmoped @ 5 Dec 2014, 18:36 hat geschrieben: Seien wir mal ehrlich - die Krim ist für die Ukraine verloren, da best die Maus keinen Fäden ab. Und was wollen WIR jetzt dagegen machen?
Die Krim ist verloren, und vielleicht auch die weiteren östlichen Gebiete der Ukraine. Dagegen können wir nicht machen. Was wir aber machen können ist verhindern das sich das gleiche Drama in anderen Ländern wiederholt. In dem Putin erfährt wie teuer das ganze wird. Die russische Öl-Firma Rosneft muss 2015 €10 Milliarden Schulden bedienen, und kann sich nicht an den Märkten der Welt refinanzieren. Der Rubel ist im freiem Fall und der russischen Zentralbank geht langsam die Munition aus. Der fallende Ölpreis ist hier ein erfreulicher Segen.
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Beitrag von Galaxy »

karhu @ 6 Dec 2014, 01:27 hat geschrieben:
In der Sowjetunion war es am besten, ausgenommen die Stalin Terrorzeit. Stalinismus ist kein Kommunismus. In der Sowjetunion konnten alle friedlich zusammenleben: Die Welt War zwar nicht perfekt, auch nicht richtig demokratisch aber war besser als jetzt.
Nun, ich bin froh das ich das Elend Sowjetunion nicht miterleben musste.
Mit rechtsliberaler Politik wie von Putin funktioniert das nicht,
Liberal bedeutet das sich der Staat aus dem Leben der Bürger raushält, so lange die Bürger nicht Rechte Dritter verletzen. Liberal ist an Putin gar nichts.
der Fehler ist das viele Putin als den Mann sehen der die Sowjetzeit zurückbringt, aber Putin spaltet die ehemalige Sowjetunion noch mehr und fördert rechtslastigen Nationalismus. Wer würde sich denn jetzt noch Russland freiwillig anschließen wollen? Nur die Oligarchen haben vom Kapitalismus jetzt in Russland profitiert, der großen Mehrheit geht es schlechter, dank der Politik von Jelzin und Putin
Jelzin und Putin haben ihren Beitrag geleistet, aber Du unterschlägst die Schuld des Kommunismus. Wegen Mangel an Unternehmertum, und Mangel an Wettbewerb haben die Unternehmen der Sowjetunion überwiegend Müll produziert. Juwelen wie das Raumfahrtprogramm sind natürlich ausgenommen. Fast die gesamte sozialistische Wirtschaft war dem Kapitalismus unterlegen. Weil es sich im Sozialismus i.d.R. nicht lohnt Ambitionen zu zeigen. Deswegen kollabierte im Osten die Wirtschaft. Ein Trabi war vielleicht 1950 konkurrenzfähig, aber nicht 1990.


Alleine die Vorstellung einen Trabi zu fahren, in einer Plattenbauwohnung mit der Ästhetik einer Bunkeranlage zu wohnen, und Krimsekt zu trinken.... sehr deprimierend. Ich glaube ich werde mir einen Gin Tonic mischen um wieder bei Laune zu kommen.
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Beitrag von TravellerMunich »

karhu @ 6 Dec 2014, 01:27 hat geschrieben: Die Situation vom Juli 2011 auf der Krim: National Georaphic
Der Artikel ist sicher realistisch, was aber noch keine Annexion rechtfertigt, zumal Russland selbst vor genau 20 Jahren die Grenzen der Ukraine anerkannt und sogar als unverletzlich garantiert hat. Zur Krim hat man da keinen Ton gesagt, wohl weil sich die Mehrheit beim Referendum damals für die Ukraine entschieden hat.

Eine interessante andere Angabe aus dem Artikel, die 2011 realistisch war:
"2009 ergab eine Um­frage des Rasumkow-Zentrums, einer führen­den ukrainischen Denkfabrik, dass beinahe ein Drittel der Befragten auf der Krim es vorzögen, wenn ihre Region sich von der Ukraine trennen und ein Teil Russlands werden würde."

30% sind keine Mehrheit.

Wie häufig soll man übrigens über die Zugehörigkeit eines Gebietes abstimmen dürfen?
Russland hat diese Frage für sich beantwortet und seine Gesetzte nochmals verschärft. Selbst der Anschein von Separatismus weg von Russland steht jetzt unter harter Strafe.

Es wird im Artikel auch prima beschrieben, dass sich Russland vor 200 Jahren als klimatisch günstige Beute geschnappt hat, so wie andere Kolonialstaaten sich Teile von Afrika und Asien schnappten.

Die Krim wird die Ukraine so schnell wohl nicht wiederbekommen. Dennoch muss man Brüche des Völkerrechtes auch so benennen, zumal wenn von Russland weiter nach Kiew und ins Baltikum geschielt wird.
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Beitrag von Balduin »

Boris Merath @ 5 Dec 2014, 23:35 hat geschrieben: Was die Ukraine will, ist mir persönlich auch absolut wurscht. Mich interessiert, was die Bewohner der Krim und die Ostukrainer wollen.

Die Presse, das Fernsehen etc. widmet sich dieser Frage aber noch nicht mal ansatzweise. Ist die Krim denn militärisches Sperrgebiet, wo kein Reporter mehr hinkommt, oder warum hört man von der Krim gar nichts mehr?
Der kleine Mann in Donezk will momentan sicher nur, dass er ein warmes Dach über dem Kopf hat, Brot auf dem Tisch und er über die Straße gehen kann ohne abgeknallt zu werden. Und das auch noch morgen. Welche Bande von Strolchen (Moskauer oder Kiewer) jetzt genau das Sagen hat wird ihm momentan (verständlicherweise) scheißegal sein. Wenn in ein paar Jahren der Wiederaufbau vorangekommen ist, kann man wieder drüber reden, wo die Ostukraine politisch hin will, momentan macht es keinen Sinn. Man müsste wie auf dem Balkan der 90er für mehrere Jahre eine neutrale Friedenstruppe dort stationieren, die Ruhe und Ordnung wiederherstellt und unter deren Schutz sich die wirtschaftliche und politische Lage in Ruhe wieder positiv entwickeln kann. Und dann kann man mal in Ruhe abstimmen und ggf. die Grenzen korrigieren.
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

Also Jungs, ich lese euere Kommentare und mir wird's langsam lustig :rolleyes: .
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Beitrag von karhu »

Galaxy @ 6 Dec 2014, 08:16 hat geschrieben:Nun, ich bin froh das ich das Elend Sowjetunion nicht miterleben musste.
Elend gibt es jetzt mehr, les doch den Artikel der Welt: DIE WELT
Der Kapitalismus hat dort nur die Reichen reicher gemacht, der Mehrheit geht es schlechter. Natürlich hatte die Sowjetunion einige demokratische Mängel das will ich auch gar nicht abstreiten. Doch nach dem Ende der Sowjetunion ist es weder demokratisch besser geworden, noch wirtschaftlich bei der arbeitenden Bevölkerung.
Liberal bedeutet das sich der Staat aus dem Leben der Bürger raushält, so lange die Bürger nicht Rechte Dritter verletzen. Liberal ist an Putin gar nichts.
Joo geb ich dir Recht, sagen wir rechtskonservativ und wollte eigentlich illiberal schreiben.
Jelzin und Putin haben ihren Beitrag geleistet, aber Du unterschlägst die Schuld des Kommunismus. Wegen Mangel an Unternehmertum, und Mangel an Wettbewerb haben die Unternehmen der Sowjetunion überwiegend Müll produziert. Juwelen wie das Raumfahrtprogramm sind natürlich ausgenommen. Fast die gesamte sozialistische Wirtschaft war dem Kapitalismus unterlegen. Weil es sich im Sozialismus i.d.R. nicht lohnt Ambitionen zu zeigen. Deswegen kollabierte im Osten die Wirtschaft. Ein Trabi war vielleicht 1950 konkurrenzfähig, aber nicht 1990.
Besonders Jelzin hatte doch keine Ahnung was er machte, der war wirr, peinlich und alkoholabhängig. Die alte Sowjetunion war im Chaos und die Oligarchen und das Kapital bekamen die Macht.
Die Politik hätte hier für Impulse sorgen müssen, das wurde vernachlässigt, auch mehr Mitsprache und Mitbestimmung der arbeitenden Bevölkerung in den staatlichen Betrieben. In den 60er Jahren war die Sowjetunion den USA technologisch noch gleich oder teilweise überlegen. Kleine Familienbetriebe hätten durchaus auch im Pirvatbesitz sein können.
Alleine die Vorstellung einen Trabi zu fahren, in einer Plattenbauwohnung mit der Ästhetik einer Bunkeranlage zu wohnen, und Krimsekt zu trinken.... sehr deprimierend.
Plattenbauten hätten nicht sein müssen, sehe da eigentlich keinen Bezug was das mit den Ideen des Kommunismus zu tun haben soll. Doch viele der schönsten Altstädte sind in ehemaligen Ostblookstaaten.
Der Westen hat viele historische Bauten abgerissen im Zuge der autogerechten Stadt.
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Beitrag von Galaxy »

karhu @ 6 Dec 2014, 17:54 hat geschrieben:
Galaxy @ 6 Dec 2014, 08:16 hat geschrieben:Nun, ich bin froh das ich das Elend Sowjetunion nicht miterleben musste.
Elend gibt es jetzt mehr, les doch den Artikel der Welt: DIE WELT
Der Kapitalismus hat dort nur die Reichen reicher gemacht, der Mehrheit geht es schlechter. Natürlich hatte die Sowjetunion einige demokratische Mängel das will ich auch gar nicht abstreiten. Doch nach dem Ende der Sowjetunion ist es weder demokratisch besser geworden, noch wirtschaftlich bei der arbeitenden Bevölkerung.
Weil es für die Arbeiter keine Arbeit gibt. Die Betriebe waren alle heruntergewirtschaftet. Der Ostblock musste wirtschaftlich fast bei Null anfangen.




Besonders Jelzin hatte doch keine Ahnung was er machte, der war wirr, peinlich und alkoholabhängig. Die alte Sowjetunion war im Chaos und die Oligarchen und das Kapital bekamen die Macht.
Nun, da sind wir uns einig.
Die Politik hätte hier für Impulse sorgen müssen, das wurde vernachlässigt, auch mehr Mitsprache und Mitbestimmung der arbeitenden Bevölkerung in den staatlichen Betrieben. Kleine Familienbetriebe hätten durchaus auch im Pirvatbesitz sein können.
Auch Großbetriebe sollten überwiegend im Privatbesitz sind. Wird eine Firma durch ein Komitee geführt, entscheiden 60 Jährige Männer was 16 Jährige Mädchen in 5 Jahren tragen werden. Im Kapitalismus würde solch ein Unternehmen scheitern. Und zwar zu recht.
In den 60er Jahren war die Sowjetunion den USA technologisch noch gleich oder teilweise überlegen.
Im militärischen Bereich. Nicht im Zivilleben. In den 50er Jahren hatten in den USA Familienautos wie der Dodge Lancer Klimaanlage, Plattenspieler, und Automatikgetriebe.

Und der militärische Bereich ging im Osten derart den Bach runter das in der kontinentalen USA Anfang der 80er die integrierte Luftabwehr aufgegeben wurde. Die F-15, und F-16 hätten alleine die absolute Luft Dominanz erreicht.

Plattenbauten hätten nicht sein müssen, sehe da eigentlich keinen Bezug was das mit den Ideen des Kommunismus zu tun haben soll.
Weil die Einfamilienhäuser als Bonsentum betrachten
Doch viele der schönsten Altstädte sind in ehemaligen Ostblookstaaten.
Der Westen hat viele historische Bauten abgerissen im Zuge der autogerechten Stadt.
Nein, das hat mit der autogerechten Stadt überhaupt nichts zu tun. Der Ostblock war nicht annähernd so stark im Krieg zerstört wie die westlichen Teile Europas. Außerdem hat man im Ostblock fast Null alte Hauser repariert. Deswegen haben die alten Häuser überlebt. Wenn die Geld hatte wurden die Altbauten abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt. Die wunderschönen Altbauten wurden doch im Kommunismus alt Dekadenz betrachtet. In Städten wie Dresden gab es noch 1990 Häuser mit Kriegsschäden.

Die ganzen Städte die nach der Wende restauriert wurden, sind alle mit durch den Kapitalismus erwirtschaftetes Geld renoviert wurden.
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Beitrag von spock5407 »

karhu @ 6 Dec 2014, 17:54 hat geschrieben: Besonders Jelzin hatte doch keine Ahnung was er machte, der war wirr, peinlich und alkoholabhängig.
Bei den Zuständen, die man damals vorgefunden haben dürfte, hätt ich mich wohl auch besoffen.
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Beitrag von Bayernlover »

Den Sozialismus in seinem Lauf...

Jaja, früher war das alles besser. Böse Amis, die den Kommunismus haben ausbluten lassen. Dabei haben die Leute damals doch nur deshalb gegen die Mauer demonstriert, damit sie den Klassenfeind im Westen endlich übernehmen können :ph34r:
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

karhu @ 6 Dec 2014, 17:54 hat geschrieben: Nur die Oligarchen haben vom Kapitalismus jetzt in Russland profitiert, der großen Mehrheit geht es schlechter, dank der Politik von Jelzin und Putin.


Der Kapitalismus hat dort nur die Reichen reicher gemacht, der Mehrheit geht es schlechter. Natürlich hatte die Sowjetunion einige demokratische Mängel das will ich auch gar nicht abstreiten. Doch nach dem Ende der Sowjetunion ist es weder demokratisch besser geworden, noch wirtschaftlich bei der arbeitenden Bevölkerung.



Besonders Jelzin hatte doch keine Ahnung was er machte, der war wirr, peinlich und alkoholabhängig. Die alte Sowjetunion war im Chaos und die Oligarchen und das Kapital bekamen die Macht.
Die Politik hätte hier für Impulse sorgen müssen, das wurde vernachlässigt, auch mehr Mitsprache und Mitbestimmung der arbeitenden Bevölkerung in den staatlichen Betrieben. In den 60er Jahren war die Sowjetunion den USA technologisch noch gleich oder teilweise überlegen. Kleine Familienbetriebe hätten durchaus auch im Pirvatbesitz sein können.


Die Politbüromitglieder samt Entourage in allen kommunistischen Ländern egal ob UdSSR, Kuba, DDR, China, Nordkorea, Venezuela etc. waren und sind de-facto Mulitmilliardäre. Denen ging und geht es weit, weit besser als Regierungsmitgliedern in westlichen Staaten oder z.B. einem Dax-Konzern-Vorstand. Auch wenn sie es nie zugeben würden. Die Vermögensverteilung ist im Kommunismus weit ungerechter als im Kapitalismus!

Und dem durchschnittlichen Russen geht es heute (noch) um einiges besser als in den 80ern. Also so falsch kann der Kapitalimus der letzten 20 Jahre nicht gewesen sein. Die 90er waren zwar schlimm, aber das musste nach 70 Jahren sozialistischer Murkswirtschaft zwangsläufig so kommen. Man hätte es vielleicht mit einer besseren Politik etwas abfedern können, aber grundsätzlich war da nichts dran zu ändern. Man kann Jelzin zwar eben sicher vorwerfen, die Krise falsch angegangen zu sein. Aber die Krise verschuldet haben Chruschtschow, Breschniew und Co.

Und dass sich in den 50ern und 60ern die UdSSR leisten konnte technologisch im militärischen mit dem Westen mitzuhalten gelang auch nur deshalb, in dem man die besetzten Satellitenstaaten bis zum geht nicht mehr ausgepresst hat. Und der Punkt "geht nicht mehr" kam dann im Übrigen gegen 1980.
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Beitrag von karhu »

Galaxy @ 6 Dec 2014, 18:51 hat geschrieben:Auch Großbetriebe sollten überwiegend im Privatbesitz sind. Wird eine Firma durch ein Komitee geführt, entscheiden 60 Jährige Männer was 16 Jährige Mädchen in 5 Jahren tragen werden. Im Kapitalismus würde solch ein Unternehmen scheitern. Und zwar zu recht.
Ja sehe ich auch so dass das nicht funktioniert. Das war der Fehler der Sowjetunion, eine herrschende Klasse bestimmte das was produziert wird, ohne eine Ahnung zu haben was die Bevölkerung eigentlich braucht.

Doch im Kapitalismus wird das produziert womit sich Geld verdienen lässt. Und Geld lässt sich damit verdienen indem man so billig wie möglich herstellt. Kapitalitische Großbetriebe haben die Standorte in Europa geschlossen und sind dahin wo man die Arbeiter am meißten ausbeuten kann: ZDF Arbeitsbedingungen Textil

Im Kommunismus, wenn er demokratisch ist, kann man das produzieren was die Menschen gerne hätten, durch demokratische Mitbestimmung in den Betrieben, und mit fairen Arbeitsbedingungen. Mehrere Staatsbetriebe können durchaus auch konkurrieren. Kleine Familienbetriebe die die Kleidung fair produzieren lassen können meiner Meinung nach in privater Hand bleiben. Sehr possitives Beispiel: Trigema
Aber Großbetriebe denen ist es egal, da bestimmen nur Zahlen die Firmenpolitik, und deswegen müssen solche Unternehmen verstaatlicht oder unter demokratische Kontrolle der Belegschaft überführt werden um faire Arbeitsbedingungen zu garantieren, ohne Hungerlöhne.
Im militärischen Bereich. Nicht im Zivilleben. In den 50er Jahren hatten in den USA Familienautos wie der Dodge Lancer Klimaanlage, Plattenspieler, und Automatikgetriebe.
Schön und gut, doch wer konnte sich das leisten? Nur die reiche Oberklasse. In der Sowjetunion wurde mehr auf öffentlichen Verkehr gesetzt, durchaus richtig meiner Meinung nach. Das Bahnnetz der Sowjetunion bzw. Russlands ist besser und moderner ausgebaut als das der USA.
Weil die Einfamilienhäuser als Bonsentum betrachten
Naja das ist Quatsch eigentlich. In der Sowjetunion wollte man eben Wohungen für alle, hätte man auch schöner bauen können. Hätten auch Einfamilienhäuser sein können nicht nur Plattenbau. Gibt aber durchaus so einige interresannte Bauten: Spiegel

Nein, das hat mit der autogerechten Stadt überhaupt nichts zu tun. Der Ostblock war nicht annähernd so stark im Krieg zerstört wie die westlichen Teile Europas. Außerdem hat man im Ostblock fast Null alte Hauser repariert. Deswegen haben die alten Häuser überlebt. Wenn die Geld hatte wurden die Altbauten abgerissen und durch Plattenbauten ersetzt. Die wunderschönen Altbauten wurden doch im Kommunismus alt Dekadenz betrachtet.  In Städten wie Dresden gab es noch 1990 Häuser mit Kriegsschäden.

Die ganzen Städte die nach der Wende restauriert wurden, sind alle mit durch den Kapitalismus erwirtschaftetes Geld renoviert wurden.
Naja sagen wir es so es hat zum Teil mit der autogerechten Stadt zu tun, in Stuttgart wurde viel für die autogerechte Stadt abgerissen. Einige Gebäude würde es auch heute nicht geben wenn sich die Bevölkerung nicht gegen den Abriss gewehrt hätte: Neues Schloss Stuttgart
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Beitrag von Balduin »

karhu @ 6 Dec 2014, 22:34 hat geschrieben:
Naja sagen wir es so es hat zum Teil mit der autogerechten Stadt zu tun, in Stuttgart wurde viel für die autogerechte Stadt abgerissen. Einige Gebäude würde es auch heute nicht geben wenn sich die Bevölkerung nicht gegen den Abriss gewehrt hätte: Neues Schloss Stuttgart
Hast du den Artikel überhaupt verstanden? Offensichtlich nicht, deshalb erklär ich dir mal das wichtigste: Das Stuttgarter Schloss war im 2. WK so gut wie vollständig zerstört worden - es ging darum, ob man es wieder aufbauen will oder stattdessen was anderes hinstellt. Zum Glück hat man ersteres getan. Mit dem Berliner Stadtschloss macht man momentan EXAKT das gleiche. Lustigerweise sind jetzt lauthals dagegen gerade Gestalten, die sich (wie du) als links bezeichnen. Was mal wieder beweist: die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche.

Man hat im Westen immer mal wieder sicher ohne Not einiges an historischer Bausubstanz zerstört. Im Osten aber nicht weniger, eher mehr, wie bei der Uni Leipzig
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Beitrag von Galaxy »

karhu @ 6 Dec 2014, 22:34 hat geschrieben:
Doch im Kapitalismus wird das produziert womit sich Geld verdienen lässt.
Und man kann nur mit dem Geld verdienen was Kunden kaufen. Egal ob B2B, oder B2C.
Und Geld lässt sich damit verdienen indem man so billig wie möglich herstellt.
Nicht zwingend. Die US Autoindustrie hat in den 70er, und 80er, teils 90er mit der Strategie bei den Kunden auf Granit gebissen. Zum teil sind die Kunden nicht mehr wiedergekommen. Märklin hat eine Zeit lang versucht aus Kosten gründen bei verschiedenen Loks die gleichen Drehgestelle Designs zu verwenden. Die Kunden haben denen schnell nahegelegt dies zu unterlassen. Mit Qualität kann man Kunden gewinnen, und höhere Preise durchsetzen. Man muss Geld ausgeben, um Geld zu verdienen.
Kapitalitische Großbetriebe haben die Standorte in Europa geschlossen und sind dahin wo man die Arbeiter am meißten ausbeuten kann: ZDF Arbeitsbedingungen Textil

Im Kommunismus, wenn er demokratisch ist, kann man das produzieren was die Menschen gerne hätten, durch demokratische Mitbestimmung in den Betrieben, und mit fairen Arbeitsbedingungen. Mehrere Staatsbetriebe können durchaus auch konkurrieren. Kleine Familienbetriebe die die Kleidung fair produzieren lassen können meiner Meinung nach in privater Hand bleiben. Sehr possitives Beispiel: Trigema
Aber Großbetriebe denen ist es egal, da bestimmen nur Zahlen die Firmenpolitik, und deswegen müssen solche Unternehmen verstaatlicht oder unter demokratische Kontrolle der Belegschaft überführt werden um faire Arbeitsbedingungen zu garantieren, ohne Hungerlöhne.
Bei dir würden die Firmen produzieren was die Arbeiter wollen. Die Marktwirtschaft produziert was die Menschen wollen.

Teilweise muss man Arbeitsplätze verlagern. Hätte die deutsche Elektronikindustrie dies gemacht, nun dann gäbe es vielleicht noch eine deutsche Elektronikindustrie. Mann kann ein TV Anno 2014 nicht mehr in Deutschland herstellen, der Preis lässt sich bei den Kunden nicht mehr durchsetzen. Hätten Firmen wie Grundig ausgelagert gäbe es diese Firmen vielleicht noch, und man hätte die Forschung und Entwicklung in Deutschland halten können. Und nein die Qualität singt nicht zwingend, es grenzt an Nationalismus dieses zu behaupten. Auslagern bedeutet auch nicht zwingenden das man Menschen ausbeutet, obwohl es sicherlich oft passiert.

Im Endeffekt hat man in der Marktwirtschaft das was Du willst! Die Kunden entscheiden demokratisch was sie wollen, keine Firma, keine Politiker. Leider gibt es viele Menschen die bei Firmen wie KiK Textildiscount einkaufen. Wahrscheinlich sind das die, die sich am lautesten über Auslagerung ärgern.
Schön und gut, doch wer konnte sich das leisten? Nur die reiche Oberklasse. In der Sowjetunion wurde mehr auf öffentlichen Verkehr gesetzt, durchaus richtig meiner Meinung nach. Das Bahnnetz der Sowjetunion bzw. Russlands ist besser und moderner ausgebaut als das der USA.
Ein Dodge ist kein Cadillac, sondern ein Mittelklasse Auto.

Besser ist relative. Russland hat 85.500km Schienen, USA 250.000km (2014). Russland transportierte 2010 2.011 Milliarden Tonnen-Km, die USA im gleichem Jahr 2.469 Milliarden Tonnen-km. Ja, Pax verkehr gibt es in den USA relative wenig, aber da fast jedes Dorf einen Flughafen hat....
Naja das ist Quatsch eigentlich. In der Sowjetunion wollte man eben Wohungen für alle, hätte man auch schöner bauen können. Hätten auch Einfamilienhäuser sein können nicht nur Plattenbau. Gibt aber durchaus so einige interresannte Bauten:  Spiegel
Sorry aber die Städte in der Ostzone waren alle bescheiden. Selbst so ein Genie wie Koroljow musste in einer kleinen Wohnung ausharren. Solch ein Menschen hat die Fähigkeiten sich was besseres zu leisten, wenn das bescheuerte System ihn nicht bremsen würde.
Naja sagen wir es so es hat zum Teil mit der autogerechten Stadt zu tun, in Stuttgart wurde viel für die autogerechte Stadt abgerissen. Einige Gebäude würde es auch heute nicht geben wenn sich die Bevölkerung nicht gegen den Abriss gewehrt hätte:  Neues Schloss Stuttgart
Ich habe nie behauptet das man im westen nicht auch hier teilweise großen Mist gebaut hat, aber im Großen und Ganzen was das bewahren der Vergangenheit angeht, und das einrichten von Nationalparks und Naturreservate angeht war der Westen besser.





Karuh, warum willst Du unbedingt alle mit ins verderben schleppen? Du hast die Option auszusteigern. Selbst in den USA gibt es z.B. mit den Hutterite Kolonien kommunistische Gesellschaften, und die sind demokratische organisiert. Im Prinzip kann jeder beitreten, gib alle Wertgegenstände und eine Vollmacht für deine Konten am Eingang ab. Keine sorge die sprechen Deutsch besser als English. Das einzige was die Individuen dort besitzen sind die Kleider die sie tragen, ansonsten ist alles gemeinsames Eigentum. Die US Regierung betrachtet die zwar mit Argwohn, lässt die aber gewähren. Das liegt daran das die, anderes als normale Commies keinen zwingen wollen. Im gegenteil jeder der nicht ein Teil von deren Gemeinde sein will, empfinden die als unter deren Würde. Allerdings bedienen die sich durchaus bei den Früchten der Marktwirtschaft, die Kommunen haben das teuerste was Firmen wie John Deere und Miele herstellen.
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Beitrag von karhu »

Balduin @ 6 Dec 2014, 22:27 hat geschrieben:Die Politbüromitglieder samt Entourage in allen kommunistischen Ländern egal ob UdSSR, Kuba, DDR, China, Nordkorea, Venezuela etc. waren und sind de-facto Mulitmilliardäre.
Joo in der UdSSR herrschte seit Stalin eine abgehobene politische Klasse, erst Gorbatschow hat hier sich in die richtige Richtung bewegt, man hätte ihn nur lassen müssen. Jelzin hat alles ins Chaos gestürtzt.

Kuba sehe ich eigentlich zum Großteil possitiv bis auf die Demokratiedefizite.

DDR undemokratischer wie die UdSSR, Stasi und Mauer ist kein Kommunismus. Umsetzung von Marx Ideen war unzureichend. Doch hatte auch ihre possitiven Seiten. Ich sehe aber die DDR nicht als gutes Beispiel für den Kommunismus.

China ist kein Kommunismus, da herscht zwar die kommunistische Partei, aber das wars dann auch schon damit, hat auch nichts mit Marx's Ideen gemeinsam.

Nordkorea ist kein Kommunismus, wird zwar immer so geschrieben in den Massenblättern, aber das hat 100% nichts mit den Ideen von Karl Marx zu tun, da herscht ein Spinner mit diesem System: Chuch’e-Ideologie

Venezuela, mit diesem Land hab ich mich kaum beschäftigt bisher, ist leider sehr korrupt.
Denen ging und geht es weit, weit besser als Regierungsmitgliedern in westlichen Staaten oder z.B. einem Dax-Konzern-Vorstand. Auch wenn sie es nie zugeben würden. Die Vermögensverteilung ist im Kommunismus weit ungerechter als im Kapitalismus!
Gibts da eine Quelle? Was denkst du wie reich die Scheichs sind, oder auch Putin und Poroschenko.
Sonnst muss ich hier auch absolut wiedersprechen:
Nicht jeder verdiente in der DDR dasselbe. Aber die Unterschiede zwischen den Einkommen waren viel geringer als heute. Eine Verkäuferin verdiente pro Monat 600 bis 800 Ostmark, ein Ingenieur höchstens 1200 Mark. Quelle: WELT
Wo ist das Verhältnis wenn ein BigBoss das Unternehmen in die Insolvenz treibt aber dafür als "Belohnung" eine Millionenabfindung bekommt? Ist das gut? Das ist aber der Kapitalismus den wir heute haben. Gutes Beispiel: Abfindung Peter Löscher
Und dem durchschnittlichen Russen geht es heute (noch) um einiges besser als in den 80ern. Also so falsch kann der Kapitalimus der letzten 20 Jahre nicht gewesen sein. Die 90er waren zwar schlimm, aber das musste nach 70 Jahren sozialistischer Murkswirtschaft zwangsläufig so kommen. Man hätte es vielleicht mit einer besseren Politik etwas abfedern können, aber grundsätzlich war da nichts dran zu ändern. Man kann Jelzin zwar eben sicher vorwerfen, die Krise falsch angegangen zu sein. Aber die Krise verschuldet haben Chruschtschow, Breschniew und Co.
Wie gesagt die Sowjetunion wurde falsch regiert, das System selber ist eine gute Idee wenn es demokratisch und gut organisiert ist. Auch die hohen Militärausgaben hätten nicht sein müssen, da hat aber auch die USA eine Mitschuld dran, die genauso wettgerüstet hat. Dem durchschnittlichen Russen ging es in der Sowjetunion besser: Armut und Reichtum im modernen Russland
Das die Reichen vom Kapitalismus natürlich profitiert haben steht außer Frage, aber das ist eine kleine Minderheit. Die Russen die man in Westeuropa in Luxushotels sieht hat überhaubt nichts mit dem Leben des Durchschnittsrussen gemeinsam.
Putin ist genau der, der Politik für die reiche Oberklasse macht, im Kapitalismus werden nur die reicher die schon reich sind.

Im westeuropäischen Kapitalismus ist das zum Glück noch nicht so stark ausgeprägt weil es Gewerkschaften und soziale Standarts gibt. Doch wie viel wurde hier schon gekürzt wenn man sich da mal die 80er Jahre anschaut. Ein User hat hier mal geschrieben das die BRD eigentlich das Arbeiterparadies war, dem kann ich sogar zustimmen, denn damals war der Kapitalismus nicht so ausufernd wie heute. Man muss da wieder hin, das war mal die Politik der CDU und SPD, doch was ist davon geblieben? Die Rechte in der EU profitiert von den Unzufriedenen mit billigen Populismus davon. Die Linke das sind alles Kommunisten, man muss von dem Gedanken wegkommen das Kommunismus immer böse ist. Karl Marx war einer der sich Gedanken machte das der Kapitalismus nicht alternativlos ist, man sollte sich da mal wieder mit mehr beschäftigen, und schauen in welche Richtung wir in Zukunft zusammen leben wollen.
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Beitrag von karhu »

Galaxy @ 7 Dec 2014, 00:35 hat geschrieben:Nicht zwingend. Die US Autoindustrie hat in den 70er, und 80er, teils 90er mit der Strategie bei den Kunden auf Granit gebissen. Zum teil sind die Kunden nicht mehr wiedergekommen. Märklin hat eine Zeit lang versucht aus Kosten gründen bei verschiedenen Loks die gleichen Drehgestelle Designs zu verwenden. Die Kunden haben denen schnell nahegelegt dies zu unterlassen.  Mit Qualität kann man Kunden gewinnen, und höhere Preise durchsetzen. Man muss Geld ausgeben, um Geld zu verdienen.
Da muss sich aber der Großteil der Gesellschaft ändern, denn zur Zeit ist eben mit Billig- und Wegwerfmentalitätsprodukten das womit sich am besten verdienen lässt. Ich sehe hier kein Fortschritt in eine bessere Richtung.
Bei dir würden die Firmen produzieren was die Arbeiter wollen. Die Marktwirtschaft produziert was die Menschen wollen.
Der Verbraucher will aber zur Zeit so billig wie möglich und kaum einen interressiert unter welchen Bedingungen eigentlich das hergestellt wird. Ich war selber aktiv in Stuttgart um die Menschen zu informieren über Ausbeutung in Taxtilfabriken, kaum einen hat es interressiert, war teilweise sehr frustrierend. Die kapitalistische Gesellschaft ist zu unsozial.
Teilweise muss man Arbeitsplätze verlagern. Hätte die deutsche Elektronikindustrie dies gemacht, nun dann gäbe es vielleicht noch eine deutsche Elektronikindustrie. Mann kann ein TV Anno 2014 nicht mehr in Deutschland herstellen, der Preis lässt sich bei den Kunden nicht mehr durchsetzen. Hätten Firmen wie Grundig ausgelagert gäbe es diese Firmen vielleicht noch, und man hätte die Forschung und Entwicklung in Deutschland halten können. Und nein die Qualität singt nicht zwingend, es grenzt an Nationalismus dieses zu behaupten. Auslagern bedeutet auch nicht zwingenden das man Menschen ausbeutet, obwohl es sicherlich oft passiert.
Ja zu oft leider :( Hier muss die Politik einschreiten, Auslagern verbieten wo es keine menschenwürdigen Mindeststandarts bei den Arbeitnehmern gibt.
Im Endeffekt hat man in der Marktwirtschaft das was Du willst! Die Kunden entscheiden demokratisch was sie wollen, keine Firma, keine Politiker. Leider gibt es viele Menschen die bei Firmen wie KiK Textildiscount einkaufen. Wahrscheinlich sind das die, die sich am lautesten über Auslagerung ärgern.
Das sind oft die, die selber zu den Verlieren des Kapitalismus gehören, Geringverdiener und Arbeitslose, die ihren Arbeitsplatz vlt. selber durch Auslagerung verloren haben. Hier dreht sich die Abwärtsspirale weiter, ohne politische Gegenmaßnamen nicht zu stoppen.
Sorry aber die Städte in der Ostzone waren alle bescheiden. Selbst so ein Genie wie Koroljow musste in einer kleinen Wohnung ausharren. Solch ein Menschen hat die Fähigkeiten sich was besseres zu leisten, wenn das bescheuerte System ihn nicht bremsen würde.
Klar eine bessere Wohnung oder ein kleines Haus, aber nicht so was wie Janukowitsh hatte, das sollte schon noch verhältnismäßig sein, alles andere würde der klassenlosen Gesellschaft wiedersprechen, und eine arrogante Oberklasse entstehen lassen. Natürlich soll Leistung gewürdigt werden aber es darf nicht der Eindruck und die Kultur entstehen, man ist was besseres nur weil man jetzt viel Geld hat und protzen kann.
Ich habe nie behauptet das man im westen nicht auch hier teilweise großen Mist gebaut hat, aber im Großen und Ganzen was das bewahren der Vergangenheit angeht, und das einrichten von Nationalparks und Naturreservate angeht war der Westen besser.
Ja Naturschutz war in der Sowjetunion dürftig, das wurde schwer vernachlässigt, wurde aber auch durch Putin nicht besser. Auch die USA sind ein großer Umweltverschmutzer. Einzig die EU tut was, wenn auch nicht genug.
Karuh, warum willst Du unbedingt alle mit ins verderben schleppen?
:D Das macht doch Putin schon. Ich will aber nicht aussteigen denn mir ist nicht egal was auf der Welt passiert, ich will über linke Ideen diskutieren, aktiv sein gegen rechts und mich für die Arbeiterklasse einsetzten.

Man sollte nur mal weiterdenken als der Kapitalismus es zulässt. Es braucht keine Ausbeutung, kein Niedriglohn, hohe Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit in vielen Teilen Europas. Jeden kann es treffen. Demokratie ja, aber nicht radikalliberaler Kapitalismus; starke Gewerkschaften und Mindeststandarts bei den Arbeitnehmerrechten, damit ist schon viel gewonnen. Ein sozialeres sozialistisches Europa das nicht nur Wirtschaftsinterressen verfolgt sondern für die gesamte Gesellschaft da ist.
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Beitrag von Galaxy »

karhu @ 7 Dec 2014, 02:32 hat geschrieben: Da muss sich aber der Großteil der Gesellschaft ändern, denn zur Zeit ist eben mit Billig- und Wegwerfmentalitätsprodukten das womit sich am besten verdienen lässt. Ich sehe hier kein Fortschritt in eine bessere Richtung.


Der Verbraucher will aber zur Zeit so billig wie möglich und kaum einen interressiert unter welchen Bedingungen eigentlich das hergestellt wird. Ich war selber aktiv in Stuttgart um die Menschen zu informieren über Ausbeutung in Taxtilfabriken, kaum einen hat es interressiert, war teilweise sehr frustrierend. Die kapitalistische Gesellschaft ist zu unsozial.
DAS ist der Kern des Problems. Das hat aber nichts mit Kapitalismus zu tun, so sind viele Menschen. Auch im Sozialismus/Kommunismus bekommst Du das nur mit der Brechstange hin. Ich behaupte aber Du richtest mit der Brechstange mehr Schaden an als Du reparierst.

Außerdem finde ich schon das ein Umdenken stattfindet, der Supermarket wo ich oft hingehe hat seit 2 Jahren oder so vermehrt lokale Produkte wo die Bauernfamilien auf das Etikett gedruckt werden. :D Es geht in fast jeder Branche hochwertige Firmen die auf Qualität achten.



Ja zu oft leider :(   Hier muss die Politik einschreiten, Auslagern verbieten wo es keine menschenwürdigen Mindeststandarts bei den Arbeitnehmern gibt.  
Die Politik missbraucht solche Instrumente aber gerne für Protektionismus. Frankreich hat vor ein paar Jahren angeordnet das alle Produkte aus Japan in nur einen Hafen verzollt werden dürfen, und hat gleichzeitig die Zöllner reduziert. Das hat nichts mit Mindeststandards zu tun, sondern bestraft die japanische Industrie weil sie zu viel Erfolg hatten. Die WTO musste Frankreich züchtigen.
Das sind oft die, die selber zu den Verlieren des Kapitalismus gehören, Geringverdiener und Arbeitslose, die ihren Arbeitsplatz vlt. selber durch Auslagerung verloren haben. Hier dreht sich die Abwärtsspirale weiter, ohne politische Gegenmaßnamen nicht zu stoppen.
Teils, viele Menschen sind einfach geizig.

Klar eine bessere Wohnung oder ein kleines Haus, aber nicht so was wie Janukowitsh hatte, das sollte schon noch verhältnismäßig sein, alles andere würde der klassenlosen Gesellschaft wiedersprechen, und eine arrogante Oberklasse entstehen lassen. Natürlich soll Leistung gewürdigt werden aber es darf nicht der Eindruck und die Kultur entstehen, man ist was besseres nur weil man jetzt viel Geld hat und protzen kann.
Ich finde es sollte keinen interessieren was andere Menschen für Häuser bauen. Außerdem denk dran wie viel Arbeiter am Bau solch einer Villa beteiligt sind, Schreiner der Reference klasse werden auch in der Ukraine gut bezahlt. Deutschland ist Marktführer bei Motoryachten über 100m, solche Schiffe kosten i.d.R über $100 Millionen, und ganze Armeen an Arbeitern sind am Bau beteiligt. Das Geld fließt aus der Tasche der Milliardäre in die Taschen von Tausenden Schreinern, Tischlern, Metal- und Steinarbeiter etc. Das nennt man Umverteilung.
Ja Naturschutz war in der Sowjetunion dürftig, das wurde schwer vernachlässigt, wurde aber auch durch Putin nicht besser. Auch die USA sind ein großer Umweltverschmutzer. Einzig die EU tut was, wenn auch nicht genug.
Es kommt darauf an was für eine Umweltverschmutzung.
Es braucht keine Ausbeutung, kein Niedriglohn, hohe Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit in vielen Teilen Europas. Jeden kann es treffen.
Man kann die Wahrscheinlichkeit aber gewaltig reduzieren.

Für mich eines der größten Probleme sowohl in Europa, als auch in N. Amerika sind die Schulen. Wie kann man es erlauben das Schüler Naturwissenschaften abwählen können!?! Damit schränken sich die Kinder schon in jungen Jahren ein. Ich würde solche Fächer zur Pflicht machen. Chemie, Physik, Biologie. Das komplette Programm. Das Problem ist in den USA noch größer als in Europa, es gibt Kinder die haben einen Highschool Abschluss den sie eigentlich gleich in die Tonne hauen können. Das man in vielen Bundesstaaten Mathe komplett abwählen kann, unglaublich. Die haben ihre Chancen schon mal erheblich eingeschränkt. Und dann das studieren. Eines der häufigsten, wenn nicht sogar der häufigste Abschluss ist der Bachelor/Master of Arts. Da studiert man Jahre lang, und hat dann einen Abschluss in Soziologie oder was auch immer. M'Okay und was dann? Es ist nicht die Schuld des Kapitalismus das man damit kein Geld verdient.

Ein sozialeres sozialistisches Europa das nicht nur Wirtschaftsinterressen verfolgt sondern für die gesamte Gesellschaft da ist.

Streich das "sozialistisches" raus, und ich könnte den Satz sogar unterschreiben.
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Beitrag von imp-cen »

Wie gesagt die Sowjetunion wurde falsch regiert, das System selber ist eine gute Idee wenn es demokratisch und gut organisiert ist.
Die Theorie würde immer soo schön funktionieren, wenn der böse/gierige/korrupte Mensch nicht wär. Ein System dass die Masse über den einzelnen stellt, trägt den Untergang schon in sich.
... ich will über linke Ideen diskutieren, aktiv sein gegen rechts und mich für die Arbeiterklasse einsetzten.
Man sollte nur mal weiterdenken als der Kapitalismus es zulässt. Es braucht keine Ausbeutung, kein Niedriglohn, hohe Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit in vielen Teilen Europas. Jeden kann es treffen.  Demokratie ja, aber nicht radikalliberaler Kapitalismus; starke Gewerkschaften und Mindeststandarts bei den Arbeitnehmerrechten, damit ist schon viel gewonnen.
Und auch die Gewerkschaften könnten so schön funktionieren, wenn alle Mitglieder wären. Es liegt aber auch oft an unfähigen/gierigen/korrupten Gewerkschaftlern, dass sich die "Arbeiterklasse" davon nicht angesprochen fühlt und nicht mitmacht.

Oder warum ist die Zahl der gewerkschaftlich Organisierten oft so gering? Im Gegensatz zum Kommunismus wird keiner zum Mitmachen gezwungen, aber eben auch nicht daran gehindert.

Auch hier die Theorie wäre soo schön - dass Leben ist ebend anders...

Also raus aus der Uni und rein in das Hamsterrad Arbeit. Oder downshiften, sich auf das wesentliche Besinnen und es einfach selbst in die Hand nehmen, dass andere auch eine Chance erhalten. Und sich für einen gemeinsamen Zweck in einer Genossenschaft organisieren.
Nicht über den großen Wurf vergeistigt reden, sondern lieber im kleinen etwas bewegen.

Im übrigen mag irgendwann in der Zukunft eine KI das gleiche Dilemma erkennen und zum Schutze der Menschheit selbige einfach abschaffen - auch da wäre die Theorie dann stichfest - allein das Leben wäre immer noch anderst als jede "vereinfachende" Theorie.
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Beitrag von TravellerMunich »

Das Problem mit Janukowitsch und seinem riesigen Anwesen (im Großraum München mit seinen Milliardären und Millionären ist mir nichts vergleichbares bekannt) lag aber an der Art und Weise, wie er das Vermögen erworben hat.

Den sowieso schon korrupten Grenzbeamten wurden geheime Zusatztabellen an die Hand gegeben, wie viel sie extra abpressen sollen - und das Geld dann monatlich durch den Janukowitsch-Klan bzw. deren Abgesandte einkassiert. Echte Mafia.

Den Getreideproduzenten wurde per Gesetz verboten, das Getreide selbst zu exportieren. Begonnen hat das in einem Jahr mit Rekordernte in der Ukraine, bei der dann als Begründung für den Stopp privater Exporte die Verhinderung von Getreidemangel angegeben wurde. Der Export durfte nur noch durch eine Firma des Janukowitsch-Klans abgewickelt werden, der die Gewinne einstrich und die Getreideproduzenten an den Rand des Konkurses trieb.

Irgendwann hat man sich dann auch nicht nur an den großen Betrieben gütlich gehalten, sondern auch die mittelständischen Unternehmen ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Nicht zum Zweck des Staates, sondern als private Bereicherung.

Die Hoffnung der Bürger auf dem Maidan - zu 90% gut bis sehr gut gebildete, Mittelschicht und Studenten - ruhten darauf, dass bei einem Freihandel mit der EU die strengeren Regularien auch zur Korruption beachtet werden müssen und sich endlich etwas ändert.

Janukowitsch hat offenbar versucht, beim Besitz mit Putin mitzuhalten - dem wahrscheinlich reichsten Mann Europas.

Janukowitschs Anwesen ist inzwischen ein "Museum der Korruption".

Es gibt zur Villa auch ein schönes Video untermalt mit einem Lied einer meiner Lieblingsbands - Lyapis Trubetskoy aus Weißrussland: https://www.youtube.com/watch?v=CixtFOItthw

Ist ein eher melancholisches Lied über einen Clown der aufwacht - und sein Zirkus ist ohne ihn weiter gezogen.
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Beitrag von Balduin »

In der Psychatrie ist das erste Gebot, dem Patienten nicht zu widersprechen... Ich machs aber doch noch mal:
karhu hat geschrieben: Nordkorea ist kein Kommunismus, wird zwar immer so geschrieben in den Massenblättern, aber das hat 100% nichts mit den Ideen von Karl Marx zu tun, da herscht ein Spinner mit diesem System: Chuch’e-Ideologie
Ja, da sieht man wieder: Nordkorea ist der Lackmustest für den akadamischen Unterschied zwischen so genannten "dogmatischen" und "undogmatischen" Linken: Die einen sagen (fragt mich aber nicht welche von beiden), die Darstellungen über die Zustände in Nordkorea sind lediglich Horrormärchen von den zionistischen CIA-Rothschilds, in Wirklichkeit fließen dort Milch und Honig. Die anderen (wie du) hingegegen behaupten, die Jauche-Ideologie hat gaaaaar nichts mit Kommunismus zu tun. Dämlich und mitunter gefährlich sind aber beide Ausprägungen. Interessant und mal wieder entlarvend ist ja auch, wie du z.B. bei Kuba sagst, ist doch gar nicht so schlimm da, und das ist ja ganz anders als z.B. in der DDR. Wenn da so ein Riesenunterschied ist, wieso waren diese dann so enge Verbündete?
karhu hat geschrieben:Gibts da eine Quelle? Was denkst du wie reich die Scheichs sind, oder auch Putin und Poroschenko.
Sonnst muss ich hier auch absolut wiedersprechen:
Nicht jeder verdiente in der DDR dasselbe. Aber die Unterschiede zwischen den Einkommen waren viel geringer als heute. Eine Verkäuferin verdiente pro Monat 600 bis 800 Ostmark, ein Ingenieur höchstens 1200 Mark. Quelle: WELT

Wo ist das Verhältnis wenn ein BigBoss das Unternehmen in die Insolvenz treibt aber dafür als "Belohnung" eine Millionenabfindung bekommt? Ist das gut? Das ist aber der Kapitalismus den wir heute haben. Gutes Beispiel: Abfindung Peter Löscher
Google mal nach Schlagwörtern wie "Honecker Ceausescu Castro Jagd Villa Luxus Vermögen". Oder schau in diverse einschlägige Geschichtsbücher. Aber Vorsicht: Dein Weltbild könnte Schaden nehmen!
Und komm mir nicht mit Statistik, da glaub ich nur denjenigen die ich selbst gefälscht hab. Offiziell arbeite(te)n Kim, Castro, Honecker, Chavez ja auch nur für ein Butterbrot. Lustigerweise fahren sie inkl. Kumpels und Familien die teuersten (westlichen ) Autos, haben Luxusvillen mit zig Bediensteten, man geht in den teuersten Geschäften in Mailand, Paris, London shoppen, die Kinder sind in den teuersten Privatschulen, man fliegt im Privatjet durch die Weltgeschichte usw. Wie schaffen sie das nur? Weil es ja alles offziell "nur" Staatsbesitz ist. Den Staat samt Bewohner betrachtet dieses Gesindel aber am Ende des Tages aber doch als persönlichen Privatbesitz. Da unterscheiden sich kommunistische Führer nicht von Ludwig XIV., Saudi-Scheichs und anderen Autokraten.
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Beitrag von TravellerMunich »

Das gefährlichste am Sozialismus ist, dass er noch immer als nette Ideologie betrachtet wird mit Pop-Ikonen wie Che Guevara oder Fidel Castro. Menschen, die rücksichtslos gegen das Leben anderer agiert haben und zu den größten Egozentrikern zählen dürften. Menschen, die das Leben anderer zerstört haben.

Selbst Stalin wird gerne verklärt.

Besonders verstörend ist, wenn National-Kleptokraten wie Putin dann auch noch von Linken verehrt werden, die in Russland noch immer irgend etwas sozialistisches sehen wollen. Und sich nicht dran stören, dass Putin auch für Faschisten inzwischen zur Ikone geworden ist und diese auch mit Geld unterstützt.

Gab es - abgesehen von der BRD bis 1989 - jemals einen irgendwie menschlichen Sozialismus (wobei der Sozialismus der BRD ja durch die CDU begründet wurde)?
Einen Sozialismus, der nicht ohne Paranoia und die Vernichtung Andersdenkender ausgekommen ist?

Und dann noch solche SPDler und Putinfreunde wie Schröder... Wenn Schröder irgendwo unterschreibt wie unter dem aktuellen Aufruf für einen netteren Umgang mit Russland, dann weiß man instinktiv dass dies falsch ist.

P.S.: Beim weiter oben propagierten Gedanken, dass Arbeiterräte die Produktlinie des nächsten Jahres gemeinsam beschließen würden, wird mir spontan schlecht. Gruselig diese Vorstellung weil man schon ahnt, was herauskommt.
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Beitrag von Balduin »

@ TravellerMunich
Sehe ich auch so!

Bei Gas-Gerd finde ich ja auch interessant, wie er von Linken in den letzten Monaten rehabilitiert wurde. War er wegen den Harz-Reformen (die ich teilweise auch kritisch sehe) lange der schlimmste Verräter der Arbeiterklasse, ist er durch seine Freundschaft mit Genossen Putin jetzt plötzlich wieder ein linker Säulenheiliger mit weltpolitischen Weitblick im tätigen Kampf gegen den kapitalistischen Imperialismus.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Ach ja, etwas neben Sozialismus und Co: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de...aktik-kopieren/
Mit einem komplexen juristischen System hat Russland so viele Fallstricke bei ukrainischen Staatsanleihen eingebaut, dass Moskau mehrfach Insolvenzen in der Ukraine auslösen kann. Diese Taktik ist so effektiv, dass sogar die FT anerkennend über Putins Völkerrechts-Juristen urteilt.
...
Alle Anleihen wurden nach „ausländischem Recht“ ausgegeben. Dies bedeutet, dass die Bedingungen nicht einseitig von der ukrainischen Regierung geändert werden können. Bis zum Ende des kommenden Jahres sind Zins- und Tilgungszahlungen nur nach britischem Recht wirksam. Schiedsgerichte in Skandinavien sollen am Ende entscheiden, wenn es zum Streitfall kommt.
...
Die Anleihe hat Zahlungsunfähigkeits-Klauseln, die ausgelöst werden, wenn die Ukraine irgendeine Zahlung an ein Unternehmen, an dem Russland mindestens die Mehrheit hält, ausfallen lässt. Das schließt auch die offenen Gazprom-Rechnungen mit ein.
...
Zudem kann Russland auf die Auszahlung bestehen, wenn die ukrainischen Staatsschulden im Verhältnis zum BIP über 60 Prozent steigen.
...
Sorry, DWN ist nicht gerade die seriöseste Seite. Hab aber bis jetzt noch keine bessere Zusammenfassung gefunden. Putin braucht keine Panzer in Ukraine schicken, er hat das Land eh im Griff. Er braucht nur warten - solange der Ukrainekonflikt am köcheln/kochen ist, ist die ukrainische Wirtschaft gelähmt und die Militärausgaben sind sehr hoch. Oder der Westen darf die Rechnungen bezahlen...
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von karhu »

Balduin @ 7 Dec 2014, 14:34 hat geschrieben:Ja, da sieht man wieder: Nordkorea ist der Lackmustest für den akadamischen Unterschied zwischen so genannten "dogmatischen" und "undogmatischen" Linken: Die einen sagen (fragt mich aber nicht welche von beiden), die Darstellungen über die Zustände in Nordkorea sind lediglich Horrormärchen von den zionistischen CIA-Rothschilds, in Wirklichkeit fließen dort Milch und Honig. Die anderen (wie du) hingegegen behaupten, die Jauche-Ideologie hat gaaaaar nichts mit Kommunismus zu tun. Dämlich und mitunter gefährlich sind aber beide Ausprägungen.

Nordkorea hat 2009 sämtliche Bezüge zum Kommunismus aus der Verfassung gestrichen. Wie kann man da von einem kommunistischen Staat sprechen wenn komplett alles aus der Verfassung gestrichen wurde, und das sind harte Fakten und nicht irgendwelche Einschätzungen.
Hier ein Kommentar von einer pro-kapitalistischen Zeitung was Nordkorea ist: World Street Journal
Sämtliche Aussagen das Nordkorea ein kommunistisches Land ist wiedersprechen den Fakten.
Balduin @ 7 Dec 2014, 14:34 hat geschrieben: Google mal nach Schlagwörtern wie "Honecker Ceausescu Castro Jagd Villa Luxus Vermögen". Oder schau in diverse einschlägige Geschichtsbücher. Aber Vorsicht: Dein Weltbild könnte Schaden nehmen!
Und komm mir nicht mit Statistik, da glaub ich nur denjenigen die ich selbst gefälscht hab. Offiziell arbeite(te)n Kim, Castro, Honecker, Chavez ja auch nur für ein Butterbrot. Lustigerweise fahren sie inkl. Kumpels und Familien die teuersten (westlichen ) Autos, haben Luxusvillen mit zig Bediensteten, man geht in den teuersten Geschäften in Mailand, Paris, London shoppen, die Kinder sind in den teuersten Privatschulen, man fliegt im Privatjet durch die Weltgeschichte usw. Wie schaffen sie das nur? Weil es ja alles offziell "nur" Staatsbesitz ist. Den Staat samt Bewohner betrachtet dieses Gesindel aber am Ende des Tages aber doch als persönlichen Privatbesitz. Da unterscheiden sich kommunistische Führer nicht von Ludwig XIV., Saudi-Scheichs und anderen Autokraten.
Nein mein Weltbild nimmt keinen Schaden denn ich bin der gleichen Meinung das der Fehler der Sowjetunion und auch DDR war das dort eine abgehobene politische Klasse herschte und hab das auch schon vorher so geschrieben und eingeschätzt. Aber im allgemeinen herrscht im Kapitalismus eine größere Kluft zwischen arm und reich und da gibt es sehr viele unabhänige Statistiken dazu.
Genauso gibt es zig Berichte von unverhältnismäßigen Abfindungen der Manger im heutigen Kapitalismus. In der Sowjetunion haben die recht ähnlich gelebt wie der Rest der Bevölkerung, z.B. Michail Timofejewitsch Kalaschnikow.
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