@bayerhascherl: Lange nicht mehr so viel Unsinn gelesen.
auch einfach an den viel kürzeren Produktzyklen.
Es wird zwar dauernd dran rumverändert, aber unter'm Strich muss ein Motortyp im Pkw-Bau ca. 10 Jahre durchhalten, im Nutzfahrzeugbau dürften noch Motorblöcke auf'm Markt sein, deren Ursprungsversion vor 20 Jahren das Licht des Marktes erblickt hat. In der CO2-Bilanz musst du übrigens auch die Herstellung des Fahrzeugs miteinrechnen. Bei einem Pkw ist der CO2-Ausstoß bei der Herstellung sogar im Schnitt größer als im Betrieb das ganze Autoleben lang. Jeder Oldtimer ist in der Gesamtbetrachtung umweltfreundlicher als das neuste Spritsparmodell, Metallherstellung und -verarbeitung ist nunmal extrem energieaufwändig. Für die Umwelt bringt es deswegen eigentlich nichts, wenn du nach 10 Jahren einen neuen Bus kaufst, der dann vielleicht 10% weniger verbraucht. Denn in 30 Jahren brauchst du somit quasi drei Busse, bei der Bahn aber nur einen Zug. Allein dadurch dass der Posten "Herstellung" zwei Mal wegfällt wird bei der Bahn eigentlich schon wesentlich weniger CO2 ausgestoßen.
Und so gerne ich mit der Eisenbahn fahre, ich will kein Bahngleis in meiner Nähe haben. Nachts die extrem lauen Güterzuge, die Landschaft wird schon enorm durch das Gleisbett dominiert (meist ein aufgeschütteter Damm, der landschaftlich und auch für Flora und Fauna wie eine "Mauer" wirkt, , dadrauf trohnt dann noch der ganze Aufbau für den Fahrdraht, ebenfalls wunderschön... ). Da ist mir jede normale Bundesstraße im Zweifel lieber, vielleicht noch links und rechts mit Alleebäumen bepflanzt.. ganz anders Landschaftsbild.
Jaja, die schöne Straße mit den Alleebäumchen und den einzelnen Pkw, die locker flockig draufrumfahren. Wohn' du lieber mal an einer Autobahn mit einem 24-Stunden-Dauerpegel von 80 dB. Einen Absatz vorher hast du ja von der Leistungsfähigkeit einer Autobahn geredet, nicht von einer kleinen Landstraße! Und ich wüsste jetzt nicht, was eine Autobahn trassenmäßig großartig von einer Bahnstrecke unterscheidet, außer dass die in der Regel zweigleisige Bahnstrecke deutlich weniger Platz in Anspruch nimmt als eine 6+2 spurige Autobahn, die den Boden komplett versiegelt. Und statt Oberleitungsmasten hast du auf der Autobahn eben Schilder- oder Mautbrücken. Teilweise sind die Autobahnen dann sogar noch beleuchtet,
was ist jetzt schöner?
Ich hab' beides, Autobahn (zum Glück hier hinter'M Berg nur bei südlichem Wind zu hören...) und Eisenbahn (300 m) und letzteres ist mir deutlich lieber, selbst mit Güterzügen, die übrigens längst nicht auf jeder Strecke in großer Zahl unterwegs sind. Reisezüge hört man eh kaum, der Güterzug kommt und ist dann wieder weg, genauso wie ein Moped oder Auto in der Bilderbuchwohnstraße. Aber an einer Autobahn hast du 24 Stunden Dauerschall. Wenn du das haben möchtest, gerne... solche Häuser sind meistens günstig.
Wir müssen aufgrund des demografischen Wandels unsere Verkehrswege deutlich effektiver nutzen
Richtig. Schwerlastverkehr, dazu zählen auch Busse, gehört auf die Schiene (und auf's Wasser). Die Schiene ist dafür ausgelegt, die Straßen und Brücken (!) sind nach wenigen Jahren Schwerlastverkehr bereits geschädigt. Ein Lkw oder ein Bus (!) belastet die Straße so stark wie
10.000 Pkw. Von dem her sind Fernbusse verkehrspolitisch eigentlich kontraproduktiv, mit Pkw bekommt man eine Autobahn in 100 Jahren nicht kaputt, das besorgen eher ein paar Winter... Oder andersrum: Ohne oder zumindest mit deutlich weniger Schwerlastverkehr könnte man Straßen sehr viel billiger bauen, man müsste nicht so oft renovieren, das ergibt weniger Baustellen und natürlich einen deutlich besseren Verkehrsfluss. Eigentlich müsste jeder Autofahrer riesengroßer Eisenbahnfan sein. Das eigentlich ineffiziente sind große Warenströme auf der Straße.
Das mit der Auslastung gilt ebenso für die Bahn, außerhalb der Spitzen (...) wird da viel klimatisierte Luft mit tonnenschweren Schienenfahrzeugen durch die Gegend bewegt.
Ein VT628 (144 Sitzplätze, inkl. Stehplätze passen 300 Personen rein) ist gegenüber statistischen Pkw-Fahrten (1,3 Personen, 7 Litern/100 km) bereits spritsparender, wenn sich 12 Personen darin befinden. Über den Tag verteilt hast du diese Auslastung auf jeder Nebenbahn. Bei 10 Zugpaaren am Tag sind das täglich nur 240 Fahrgäste: Zwei Mal die Hütte voll mit Schülern und du kannst den Rest des Tages sogar leer rumpendeln! Wenn du jetzt eine Klimaanlage und mehr Motorleistung haben möchtest, z.B. in einem LINT, dann setzte ganz grob zwei, drei Leute mehr rein.
Gewicht hin oder her, welches wegen der geringen Reibung bei der Eisenbahn eine vergleichsweise geringe Rolle spielt. Schönes Beispiel ist immer ein Zweiwege-Unimog. Wenn der Schienenfahrzeuge zieht, darf er je nach Bremsanlage bis zu 1000 t ziehen. Wenn man mal ausblendet, dass auf der Straße maximal 40 t zugelassen sind, aber mal theoretisch 25 große Lkw mit je 5 Achsen auf Asphalt hinten dran, würde der ganz besimmt nicht mehr ziehen.
Da Fernbusse der Natur nach keinerlei Subventionen bekommen
Doch, die kriegen die Infrastruktur einfach so geschenkt.
Pragmatiker sind in der absoluten Minderzahl.
Richtig. Du bist anscheinend auch keiner. Tja. :rolleyes: