Hat die S-Bahn München die Bahnreform nicht mitgemacht und werden Netz- und Betriebsplanung da immer noch zentral in der Direktion gemacht? Am Ende noch ohne BEG und EBA?

Denn darum geht's hier gerade, dass das EIU die EVU mit so kurzen Vorlaufzeiten über Sperrungen und Baustellen informiert, die nichtmal mehr für Änderung der Schichtplanung reichen, geschweige denn für das ordentliche Ändern des Betriebs oder das Bestellen eines Ersatzverkehrs und dann die Fahrgastinformation. (Bis der gute Jean über den Ausfall seiner S-Bahn informiert wird, hat die Information ja in der Regel heute eine ganz schön lange Wegstrecke hinter sich!) Und das hat mal wieder nichts damit zu tun, dass DB InfraGo und DB Regio Unternehmen im de jure selben Mutterkonzern sind und Arverio nicht, sondern damit dass die Infrastruktur, bei der's nach 30 Jahren vorne und hinten einfach brennt, statt sich primär darum zu kümmern Eisenbahnbetrieb zu ermöglichen, mittlerweile eine so große Fülle an u.a. "Wettbewerbsbürokratie" machen muss, dass das im aktuellen Personalmangel wohl hier und da und immer öfter und in manchen Regionen speziell immer öfter schiefgeht.
Ausufernde Bürokratie bei gleichzeitig massiven strukturellen Defiziten inkl. sich gegenseitig bekämpfender Mehrfachstrukturen, Kostendruck und auch noch steigendem Personalmangel bei zunehmendem Arbeitsvolumen haben wir in ganz vielen Branchen. Und wenn die Altenpflegerin bestimmt bei jedem Händewaschen Datum, Uhrzeit, die Chargennummer der Seife, die Nummer des Wasserhahns etc. (ich hoffe, das ist und bleibt eine Übertreibung meinerseits) für die eigene Firma, den Auftraggeber, die Kasse, die Aufsicht etc. dokumentieren muss, kann's schon immer öfter mal sein, dass was liegenbleibt, was eigentlich die Aufgabe einer Altenpflegerin wäre. Dann regen sich alle auf und fordern wahrscheinlich mehr Wettbewerb.

Erst vor ein paar Tagen hatte ich über 48 Stunden lang kein Festnetzinternet. Der Fehler hätte zwar technisch angeblich binnen einer Stunde behoben sein können, hat's geheißen, aber da jedes Stück Kabel und jeder Anschlusskasten mittlerweile in einer anderen Zuständigkeit liegt und daher sicher erstmal viel kommuniziert, berichtet, dokumentiert, geprüft und abgerechnet werden muss, hat's die beteiligten Unternehmen wohl doch einige Mühe gekostet, die vor allem untereinander geltenden gesetzlichen Fristen zur Fehlerbehebung einzuhalten. Helau!