Ich vermute mal Du warst in den USA?Oliver-BergamLaim @ 20 Jun 2007, 23:45 hat geschrieben: Da gehen wir auch dem wahren Problem auf den Grund - ein besch**** Land mit einer noch besch****eneren Gesetzgebung, die von Alt-68ern nach deren Gusto und persönlichen Ansichten diktiert wird...
Findest Du die Lösung, dass ein des Mordes Angeklagter seine Unschuld beweisen muss und wenn er das nicht kann hat er Pech gehabt besser? Und wenn er kein Geld für den dafür nötigen DNA-Test hat isser selber schuld?
In dubio pro reo ist keine Erfindung der 68er, sondern hat wie die Sprache vermuten lässt jahrtausendelange Tradition (leider mit Unterbrechungen).
Nein, steht es nicht. Im Regelfall sind die Zugeständnisse die die Mehrheit den Minderheiten machen muss eher mit geringen Auswirkungen, umgekehrt für die Minderheiten aber eine sehr wichtige Sache. Und ich hab kein Problem damit wenn dafür, dass eine Minderheit am Leben teilnehmen kann, meine Bequemlichkeit etwas beeinträchtigt wird.Oliver-BergamLaim @ 21 Jun 2007, 00:14 hat geschrieben: Ganz genau, und so toll das ist, haben sie darüber eines völlig vergessen: die Mehrheit. Und da brauchen sie sich jetzt nicht wundern, wenn sie bei selbiger nicht sonderlich beliebt sind. Das Ganze steht auch völlig im Widerspruch zur Demokratie, lt. Bundeszentrale für politische Bildung zu übersetzen mit "Mehrheitsherrschaft". Von "Minderheitsherrschaft" kündet dieser Begriff nicht - das wird aber leider so praktiziert. Gut für die Minderheiten, schlecht für den Rest.
Standardfall: Man steht im relativ vollen Bus gemütlich an der Wand des Mehrzweckabteils, vor sich zwei schwere Einkaufstaschen. Dann kommt ein Rollstuhlfahrer und will einsteigen. Es beträchtigt eindeutig meine Bequemlichkeit wenn ich dann meine schweren Einkaufstaschen nehmen muss und mich in irgendeinen Gang reinquetschen. Aber für den Rollstuhlfahrer ermöglicht das die Teilnahme am Leben, und eine Unabhängigkeit, die er ohne diese Möglichkeit nicht hätte. Und welcher Minderheitenschutz beeinträchtigt Dich so weit dass es Dein Leben stark beeinträchtigt?
Es besteht schon noch ein Unterschied zwischen dem Schutz des Lebensraum des Einzelnen und zwischen politischen Entscheidungen.
Und noch als Anmerkung: Minderheiten sind zwar meißt kleinere Gruppen - aber es gibt verdammt viele davon. Wer heute noch zu keiner Minderheit angehört, kann nicht damit rechnen dass das so bleibt. Zum Beispiel schwer erkranken oder einen UNfall haben kann jeder. Und das wäre interessant was Du sagen würdest wenn Du in 10 Jahren beispielsweise blind bist und auf die Bitte Dir bei irgendwas zu helfen nur die Antwort bekommst "nö, das kostet mir zu viel Zeit.". Oder jegliche Hilfe von der Krankenkasse abgelehnt wird mit der Begründung dass die arme gesunde Mehrheit dann ja für Dich blöde Minderheit aufkommen muss.
Ausgelöst wurde das ganze durch die Art der Verhaltensregeln und Verbote. Dabei gehts doch gar nicht um solche Lächerlichkeiten wie Füße hochlegen, sondern um Unterdrückung durch angebliche moralische Vorschriften, die unnötig in die Freiheit jeden einzelnen eingreifen. Ein Beispiel dafür wäre zum Beispiel der berühmte Paragraph 175. Aber auch sonst war in der damaligen Gesellschaft viel vorgeschrieben was einfach Blödsinn und Unterdrückung war. Wertevorstellungen sind nicht nur gut, auch wenn das Wort so klingt. Es kommt auf die Art der Werte an.Oliver-BergamLaim @ 21 Jun 2007, 00:49 hat geschrieben:Das gute alte Wiki nennt als eines der Hauptziele der 68er-Bewegung den Kampf gegen die Autorität. Autorität bedeutet für mich u.a., dass jemand die soziale oder rechtliche Stellung hat, anderen Menschen gewisse Verhaltensregeln oder Verbote aufzuerlegen.
Dass bei den 68ern wohl auch ein paar "gute" Werte mit auf der Strecke geblieben sind ist sicherlich schade. Wenn man in einer so konservativen Gesellschaft aufgewachsen ist ist das finde ich aber auch teilweise verständlich, dass man bei der Befreiung von dem Unsinn nicht jede einzelne Wertevorstellung penibel auf ihren Sinn überprüft sondern sich erstmal von allem befreien will.
Spricht da was dagegen? Wenn jemand gegen alle Gesetze demonstriert, OK, aber wenn jemand gegen Gesetze demonstriert gegen die er ist?Oliver-BergamLaim @ 21 Jun 2007, 00:58 hat geschrieben:Demonstrant gegen Gesetze von oben
Was betrachtest Du als Ausschweifung?Oliver-BergamLaim @ 21 Jun 2007, 04:17 hat geschrieben:Insbesondere auch im Hinblick auf die sexuellen Ausschweifungen heutiger Jugendlicher untereinander.
Ziel müsste es mehr sein, dass sowohl Vater als auch Mutter sich die Erziehung teilen können - und das beide ohne beruflich Nachteile zu haben.Zudem gehen heute auch die meisten Frauen arbeiten - auch nicht unerheblich Folge der 68er-Frauenbewegung - so dass letztendlich auch eine Erziehung durch die Mutter immer weniger stattfindet (oder nur noch 2 Stunden am Tag, abends).
Wäre nur die Frage zu klären gegen was ein Kirchenbesuch ein Gegengewicht sein soll. Ich möchte jetzt niemand die Kirche ausreden, und es ist sicherlich sehr abhängig vom jeweiligen Pfarrer, aber das was in ner Kirche abläuft ist schon teilweise ein großes Geheuchel - und dazu kommt, dass viele Pfarrer auch sehr weltfremd und mit unterdrückerischen Moralvorstellungen ausgestattet sind.oder der Kirchenbesuch 2x im Jahr (zu Weihnachten und zu Ostern) ist da doch kein ernstzunehmendes Gegengewicht mehr...
Gerade was in den USA religionsmäßig so abläuft ist teils ja ziemlich heftig (und wäre sicherlich auch nicht im Sinn von Jesus (was nicht heißen soll dass ich an die Existenz von Jesus glaube - ich glaube allerdings auch nicht daran dass es ihn nicht gab. Ich sag nur ich weiß es nicht, ich kanns nicht rausfinden, deswegen mach ich mir keine Gedanken drüber.) ).