Eine Fahrt von Witten nach Frankfurt

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Antworten
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

Konkretes Beispiel für Taktlücken? RE11, RE16, RE99 und etliche mehr. Nun stell Dich nicht doof, Du weißt selber, daß es davon massenhaft gibt, seit die Regionalisierungsgelder gekürzt wurden.

@ Christian:

Das tun ja die meisten. Ich tue das nicht. Ich werdem dem System Eisenbahn auch weiterhin den Spiegel vorhalten :)
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Larry Laffer @ 13 Jun 2009, 14:38 hat geschrieben: Das tun ja die meisten. Ich tue das nicht. Ich werdem dem System Eisenbahn auch weiterhin den Spiegel vorhalten :)
Das ist kein Spiegel - das ist ein geladenes Gewehr, das regelmäßig feuert.

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr - in diesem Fall auf das ganze System Bahn bezogen.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Larry Laffer @ 13 Jun 2009, 14:38 hat geschrieben: Konkretes Beispiel für Taktlücken? RE11, RE16, RE99 und etliche mehr. Nun stell Dich nicht doof, Du weißt selber, daß es davon massenhaft gibt, seit die Regionalisierungsgelder gekürzt wurden.
Nein. Ein Konkretes Beispiel dafür, dass der Status Quo ist, wie in deinem Fiktiven Beispiel.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

JeDi @ 13 Jun 2009, 13:40 hat geschrieben: Nein. Ein Konkretes Beispiel dafür, dass der Status Quo ist, wie in deinem Fiktiven Beispiel.
Z. B. die Rhein-Ruhr-S-Bahn-Linie (S) 2, die drei (!) verschiedene Linienwege kennt.

Bei der (S) -Bahn München sind die Endbahnhöfe z. T. auch recht originell.

Und die KBS 940 (München-Mühldorf) und die Fortsetzung KBS 941 (?) (Mühldorf-Simbach) werden in genau dem von Larry angeprangerten Hinketakt befahren, jeder Zug hält wieder woanders. Manchmal fahren drei Züge in sauberen Stundentakt in München los, mal einfach wie der Fahrplangestalter gerade lustig war. Hinter Mühldorf fängt dann das Durchbindungschaos an: Manche Züge fahren nach Simbach weiter (aber nur an bestimmten Wochentagen), manche nach Linz... Diese Züge sind natürlich auch wieder völlig zufällig über den Tag verteilt.

Reicht das als Beweis?

Gruß,
Taschenschieber
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

ChristianMUC @ 13 Jun 2009, 14:40 hat geschrieben: Das ist kein Spiegel - das ist ein geladenes Gewehr, das regelmäßig feuert.

Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr - in diesem Fall auf das ganze System Bahn bezogen.
Du vertust Dich. Das geladene und regelmäßig feuernde Gewehr kommt nicht von mir, sondern von der Politik. Mit Bahn-an-die-Börse, mit Konzentration auf wenige Schnellfahrstrecken, mit Kürzungen der Regionalisierungsgelder: Das habe ich mir doch nicht ausgedacht.

Daß es anders geht, ist allgemein bekannt, Pläne liegen fertig in den Schubladen. Was fehlt sind Investitionsmittel. Witten-FFM könnte laut Bahn21 in 2:40 zu schaffen sein. Wenn dann entsprechende Betriebszeiten dazukommen, würde die Eisenbahn eine Renaissance feiern können. Nicht ich habe entschieden, daß die Gelder für die Ertüchtigung von Ruhr-Sieg-Strecke und Dillstrecke zum Einsatz von Neigezügen nicht bereitgestellt werden, sondern die Politik. Ich weise nur auf die Probleme hin - und das werde ich weiterhin tun. Ich will eine Eisenbahn, die im Wettbewerb gegen das Auto bestehen kann, weil ich weiß, daß die Autofahrer dann von sich aus umsteigen - andere Länder machen es vor, auch einzelne Erfolgsmodelle in Deutschland. Das geht aber nur mit einer guten Eisenbahn, nicht indem man Autos bekämpft, nicht indem man Autofahrer beschimpft.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Larry Laffer @ 13 Jun 2009, 14:20 hat geschrieben: Nicht ich habe entschieden, daß die Gelder für die Ertüchtigung von Ruhr-Sieg-Strecke und Dillstrecke zum Einsatz von Neigezügen nicht bereitgestellt werden, sondern die Politik. Ich weise nur auf die Probleme hin - und das werde ich weiterhin tun.
Weiter so!

@all: wäre es besser, die Bahn-Problematiken einfach zu ignorieren? Wenn regelmäßig wer kritisiert, besteht wenigstens noch die Chance, dass Bahnchef Grube etwas in die Richtung unternimmt.

Trotzdem: Vielleicht sollten wir Herrn Grube erstmal 2 oder 3 Monate Schonfrist einräumen - vielleicht wird ja wirklich alles besser *hoff*
ChristianMUC

Beitrag von ChristianMUC »

Larry Laffer @ 13 Jun 2009, 15:20 hat geschrieben: Das geladene und regelmäßig feuernde Gewehr kommt nicht von mir, sondern von der Politik.
Dann geh in die Politik und änder was. Aber hier regelmäßig rumheulen bringt niemandem was - die Leute, die etwas ändern könnten, lesen und schreiben hier nicht.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Taschenschieber @ 13 Jun 2009, 15:08 hat geschrieben: Z. B. die Rhein-Ruhr-S-Bahn-Linie (S) 2, die drei (!) verschiedene Linienwege kennt.

Bei der (S) -Bahn München sind die Endbahnhöfe z. T. auch recht originell.

Und die KBS 940 (München-Mühldorf) und die Fortsetzung KBS 941 (?) (Mühldorf-Simbach) werden in genau dem von Larry angeprangerten Hinketakt befahren, jeder Zug hält wieder woanders. Manchmal fahren drei Züge in sauberen Stundentakt in München los, mal einfach wie der Fahrplangestalter gerade lustig war. Hinter Mühldorf fängt dann das Durchbindungschaos an: Manche Züge fahren nach Simbach weiter (aber nur an bestimmten Wochentagen), manche nach Linz... Diese Züge sind natürlich auch wieder völlig zufällig über den Tag verteilt.

Reicht das als Beweis?

Gruß,
Taschenschieber
Ich schlage mal vor, ein paar Kursbuchtabellen, die Du beschrieben hast, als Link bereitzustellen.

Vielleicht wird es manchen, die es nicht wahr haben wollen, was das für seltsame Fahrplankonstrukte sind, klarer, wenn sie die Kursbuchtabellen lesen.

Ein Takt sollte nicht nur sauber, sondern auch ansprechend sein, die sich ein Fahrgast leichter merken kann. Das allein reicht leider nicht, was nützt ein guter Takt, wenn die Züge (wenn ich mal die RB/RE, als Beispiel nehme), die überall halten (auf Dauer nervt das wirklich* und sorgt für eine relativ "lange Fahrt") und die Fahrgäste dadurch längere Fahrzeit mangels schnellere Verbindungen (falls vorhanden, die aber zu teuer sind) in Kauf nehmen müssen... u.a. sollen die Halte sich wirklich lohnen, häufig halten die Züge irgendwo, wo kaum einer, oder vielleicht ein paar Fahrgäste ein- und aussteigen.

* Die Haltezeiten der Bahn sind im gegensatz zu denen der Straßenbahn nicht wirklich kurz.
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

@ Taschenschieber

Sorry, aber weder Mehdorn noch Grube sind dafür verantwortlich. Die Entscheidung, welche Strecken gebaut oder ertüchtigt werden, die wird nicht im Bahntower gefällt. Das ist Sache der Verkehrsminister. Wenn die Herren Lienenkämper und Posch entscheiden, daß die Strecke von Hagen nach Gießen durchgängig für 160km/h mit Neigetechnik ausgebaut wird, um in unter einer Stunde aus Hagen in Siegen und in unter 1:45 von Siegen nach Gießen zu kommen, wenn Herr Posch zusätzlich den vergleisigen Ausbau der Main-Weser-Bahn ab Friedberg inklusive Vmax von 160km/h durchgehend beschließt, dann wird Herr Grube nicht sagen können "Näää, will ich aber nicht", im Gegenteil, er würde sich vermutlich freuen.

@ Christian

So gesehen können wir das Forum dichtmachen, Boris kann Geld sparen, weil ja eh keine Entscheidungen getroffen werden. Fotocommunities gibt es ja genug, um seine Fotos zu zeigen.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

yeg009a @ 13 Jun 2009, 14:29 hat geschrieben: Ich schlage mal vor, ein paar Kursbuchtabellen, die Du beschrieben hast, als Link bereitzustellen.

Vielleicht wird es manchen, die es nicht wahr haben wollen, was das für seltsame Fahrplankonstrukte sind, klarer, wenn sie die Kursbuchtabellen lesen.
Bitte, kein Problem!

München-Mühldorf und Mühldorf-München

Wie gesagt, z. T funktioniert der Takt, z. t. nicht, und die Durchläufer sind unregelmäßig wie noch was. Vor allem die unterschiedlichen Halte bei jedem Zug nerven echt.
Ein Takt sollte nicht nur sauber, sondern auch ansprechend sein, die sich ein Fahrgast leichter merken kann. Das allein reicht leider nicht, was nützt ein guter Takt, wenn die Züge (wenn ich mal die RB/RE, als Beispiel nehme), die überall halten (auf Dauer nervt das wirklich* und sorgt für eine relativ "lange Fahrt") und die Fahrgäste dadurch längere Fahrzeit mangels schnellere Verbindungen (falls vorhanden, die aber zu teuer sind) in Kauf nehmen müssen... u.a. sollen die Halte sich wirklich lohnen, häufig halten die Züge irgendwo, wo kaum einer, oder vielleicht ein paar Fahrgäste ein- und aussteigen.

* Die Haltezeiten der Bahn sind im gegensatz zu denen der Straßenbahn nicht wirklich kurz.
Naja, also der Lumpensammler auf der KBS 940 hält überall ca. 10 Sekunden. Und wenn die 628 nicht eine Beschleunigung wie eine Nacktschnecke auf Vailum ( :ph34r: ) hätten, würde die Haltzeit gegen Null gehen.

Bei einer Elektrifizierung der Strecke mit Umstellung auf :quietsch: s wäre die beschleunigung eigtl. kein Problem mehr (*träum*).

Dass der Takt sinnvoll sein sollte, da stimme ich Dir zu.
@Larry: Vielleicht traut sich Grube im Gegensatz zu Mehdorn, auch mal mit der Regierung auf Konfrontationskurs zu gehen oder zumindest überhaupt so was wie eine Meinung zu haben.
Bezüglich des Forums stimme ich dir zu, so könne Boris echt dicht machen.
Basisdemokratie Level 1: Wenn das Volk lange genug quengelt, tut sich vielleicht doch was, und freie Meinungsäußerung sollte schon erlaubt sein. Wer nix sagt, dem kann auch niemand zuhören :ph34r:

Gruß,
Taschenschieber
pippo946
Routinier
Beiträge: 269
Registriert: 07 Mai 2008, 12:48
Wohnort: Pattenham

Beitrag von pippo946 »

ich weiß gar nicht, was das Problem auf der KBS 940 sein soll? Manche Züge halten in kleinen Bahnhöfen, die meisten nicht (z.B. Walpertskirchen, Weidenbach). Das richtet sich völlig nach dem Bedarf...Soll unbedingt immer gehalten werden, damit es in den Takt passt?
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

pippo946 @ 13 Jun 2009, 15:11 hat geschrieben: ich weiß gar nicht, was das Problem auf der KBS 940 sein soll? Manche Züge halten in kleinen Bahnhöfen, die meisten nicht (z.B. Walpertskirchen, Weidenbach). Das richtet sich völlig nach dem Bedarf...Soll unbedingt immer gehalten werden, damit es in den Takt passt?
JA!

So wie bisher, musst Du bei jeder (!) Zugfahrt von München aus erstmal ausgiebig auf dem Fahrplan suchen, welcher Zug bei dir zuhause überhaupt hält, wobei dir gelegentlich auch noch das Symbol mit den zwei Kringeln eine Strich durch die Rechnung macht.

Angeblich wohnen übrigens auch in Walpertskirchen Leute :ph34r:
Und: Einige Züge halten nicht mal (!) in Markt Schwaben. Du kriegst echt die Verzweifeleritis, wenn du versuchst, ohne Kursbuch im Gepäck von München nach Markt Schwaben, Walpertskirchen, Schwindegg etc. zu fahren. Da ist das Auto dann die bessere Variante.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Taschenschieber @ 13 Jun 2009, 16:15 hat geschrieben: wobei dir gelegentlich auch noch das Symbol mit den zwei Kringeln eine Strich durch die Rechnung macht.
2 Kringel kenn ich eigentlich nur aus Tschechien als "Zug wartet nicht auf Verspätete Anschlusszüge"
eine Nacktschnecke auf Vailum
Beschleunigt extrem gut! Vorteil Lebewesen gegen Maschine!
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Es ist sicherlich nicht falsch, auch über Bahnpolitik zu diskutieren. Das gebetsmühlenhafte Wiederholen von Verschwörungstheorien ist auf Dauer aber etwas arg nervig, vorallem wenn diese teilweise sehr weit hergeholt oder nicht nachvollziehbar sind.

Es gibt be der DB sicherlich viele Dinge die nicht gut sind, das bestreite ich nicht. Die Zustände vieler Züge und auch Bahnsteige in NRW sind teilweise ziemlich miserabel. Das Aufstellen irgendwelcher herbeigezogenen Behauptungen ohne Nachweise dagegen kann nicht Basis einer sinnvollen Diskussion sein.

Ich denke auch, das Forum kann gut ohne das bestehen - aber wenns denn unbedingt sein muss, beschränkt euch damit doch bitte auf ein Thema, es muss sich nicht gleich auf vier verteilen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

@ Boris

Nur weil Du etwas nicht verstehst, nicht weißt oder es Dich nicht interessiert, bedeutet das nicht, daß es sachlich falsch wäre. Es gibt Dinge, die weder bei Eisenbahn-Romantik noch in der Drehscheibe thematisiert werden, und trotzdem existieren.

Aber dafür hast Du ja uns, wir erklären es Dir gerne auch mehrfach :)
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Larry Laffer @ 13 Jun 2009, 16:31 hat geschrieben: @ Boris

Nur weil Du etwas nicht verstehst, nicht weißt oder es Dich nicht interessiert, bedeutet das nicht, daß es sachlich falsch wäre. Es gibt Dinge, die weder bei Eisenbahn-Romantik noch in der Drehscheibe thematisiert werden, und trotzdem existieren.

Aber dafür hast Du ja uns, wir erklären es Dir gerne auch mehrfach :)
Ähm.... ja.
Habe ich da was verpasst? Wo hat Boris gesagt, dass er irgendwas nicht versteht?
Und die Verschwörungstheorien halte ich für im Ansatz richtig, z. T. aber einfach deutlich überzogen. Mehdorn ist weg vom Fenster - ihr erinnert euch?
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Larry Laffer @ 13 Jun 2009, 17:31 hat geschrieben: Nur weil Du etwas nicht verstehst, nicht weißt oder es Dich nicht interessiert, bedeutet das nicht, daß es sachlich falsch wäre. Es gibt Dinge, die weder bei Eisenbahn-Romantik noch in der Drehscheibe thematisiert werden, und trotzdem existieren.
Da kann ich nur eins sagen: Du kennst mich verdammt schlecht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18022
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

gerade zur Tagesrandlage sollen Züge alles andere als sicher sein.
Ich hätte nicht gedacht, daß das autogeile Phrasengedresche noch steigerungsfähig ist. Aber er hat es geschafft - ich bin beeindruckt.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
DaMat
Routinier
Beiträge: 310
Registriert: 11 Dez 2007, 19:57
Wohnort: Letmathe

Beitrag von DaMat »

@ Larry Laffer

Liegt aber auch hauptsächlich am VRR. Der hat nunmal finanzielle Probleme. Abellio würde gerne mehr Fahrten anbieten, aber wenn der VRR die nicht bestellen kann, dann geht es nunmal nicht. Aufgrund dessen fahren die ersten beiden RE16 sonntags ja auch nur noch bis Hagen von Siegen. Ich wäre ja schon froh, wenn am Wochenende der durchgehende Halbstundentakt wieder da wäre.
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

Taschenschieber @ 13 Jun 2009, 17:36 hat geschrieben: Und die Verschwörungstheorien halte ich für im Ansatz richtig, z. T. aber einfach deutlich überzogen. Mehdorn ist weg vom Fenster - ihr erinnert euch?
Mehdorn war zwar oberpeinlich, aber nicht Kern des Problems. Kern des Problems ist der "integrierte Konzern" an sich. Kern des Problems ist, daß die bundeseigene Deutsche Bahn AG in den letzten elf Jahren, in denen insgesamt fünf sozialdemokratische Verkehrsminister im Amt waren, ein Eigenleben entwickelt hat, das völlig aus dem Ruder gelaufen ist.

Das hat auch nichts mit Verschwörungstheorien zu tun. Trassen- und Stationspreise kann jeder nachhalten, darum geht es hier aber nicht. Die zu langen Reisezeiten kann auch jeder nachhalten, selbst die DB bietet auf ihren Internetseiten einen Mobilcheck an, mit dem man die Fahrtdauer ausrechnen kann.

Es geht darum, daß der Verkehrsträger Eisenbahn im Wettbewerb mit dem Verkehrsträger Straße steht. Und daß die Eisenbahn in diesem Wettbewerb aufgrund politischer Entscheidungen nicht bestehen kann. Sei es, weil Investitionsmittel nicht zur Verfügung gestellt werden, weil Betriebsgelder einseitig gekürzt werden oder sonstiges. Wenn man mit einem Dreijährigen Verstecken spielt, dann hält der sich die Hände vor die Augen und glaubt, man würde ihn nicht mehr sehen. In diesem glückseligen Zustand leben einige Leute hier bis heute. Das ändert aber nichts daran, daß die Eisenbahn ein besseres politisches Standing braucht.
Liegt aber auch hauptsächlich am VRR. Der hat nunmal finanzielle Probleme. Abellio würde gerne mehr Fahrten anbieten, aber wenn der VRR die nicht bestellen kann, dann geht es nunmal nicht. Aufgrund dessen fahren die ersten beiden RE16 sonntags ja auch nur noch bis Hagen von Siegen. Ich wäre ja schon froh, wenn am Wochenende der durchgehende Halbstundentakt wieder da wäre.

Und, was glaubst Du, warum der VRR finanzielle Probleme hat? Weil Herr Husmann das Geld versoffen hat? :lol: Oder weil der VRR seine Konten bei den Lehman-Pleite-Brüder hatte?

Sicher nicht! Die Kürzung der Regionalisierungsgelder waren die Ursache dafür, daß der aktuelle Vertrag nicht mehr finanziert werden konnte. Daß der VRR als größter SPNV-Aufgabenträger Europas in einer der größten Metropolregionen der Welt mit der Besonderheit polyzentrischer Ausrichtung auch davor unterfinanziert war, kommt erschwerend hinzu. Daß Abellio nicht sagt "Nach 20 Uhr haben wir keine Lust mehr auf den RE16" dürften die meisten hier wissen ;)
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Och, ich finde Zugfahren nach 20 Uhr auch öde :D
Mehdorn war zwar oberpeinlich, aber nicht Kern des Problems. Kern des Problems ist der "integrierte Konzern" an sich. Kern des Problems ist, daß die bundeseigene Deutsche Bahn AG in den letzten elf Jahren, in denen insgesamt fünf sozialdemokratische Verkehrsminister im Amt waren, ein Eigenleben entwickelt hat, das völlig aus dem Ruder gelaufen ist.
Ich dachte immer, das Gegenteil sei der Fall und Mehdorn nur Handlanger der Regierung...
Es geht darum, daß der Verkehrsträger Eisenbahn im Wettbewerb mit dem Verkehrsträger Straße steht. Und daß die Eisenbahn in diesem Wettbewerb aufgrund politischer Entscheidungen nicht bestehen kann. Sei es, weil Investitionsmittel nicht zur Verfügung gestellt werden, weil Betriebsgelder einseitig gekürzt werden oder sonstiges.
Beim ersten Satz stimme ich dir zu, aber den zweiten Satz muss ich noch etwas einschränken: Du tust ja fast so, als wäre die DB generell, auf jeder Distanz, unterlegen! das halte ich für so nicht richtig. Von mir zu Hause aus (an der KBS 940) ist man mit der Bahn z. T. schneller in Nürnberg als mit dem Auto. Trotz Autobahn ab München. Und OHNE den teuren Fernverkehr.

Konkurrenz bedeutet halt, dass mal das eine und mal das andere Angebot besser ist.
DaMat
Routinier
Beiträge: 310
Registriert: 11 Dez 2007, 19:57
Wohnort: Letmathe

Beitrag von DaMat »

Larry Laffer @ 14 Jun 2009, 15:56 hat geschrieben:
Und, was glaubst Du, warum der VRR finanzielle Probleme hat? Weil Herr Husmann das Geld versoffen hat? :lol: Oder weil der VRR seine Konten bei den Lehman-Pleite-Brüder hatte?

Sicher nicht! Die Kürzung der Regionalisierungsgelder waren die Ursache dafür, daß der aktuelle Vertrag nicht mehr finanziert werden konnte. Daß der VRR als größter SPNV-Aufgabenträger Europas in einer der größten Metropolregionen der Welt mit der Besonderheit polyzentrischer Ausrichtung auch davor unterfinanziert war, kommt erschwerend hinzu. Daß Abellio nicht sagt "Nach 20 Uhr haben wir keine Lust mehr auf den RE16" dürften die meisten hier wissen ;)
Sonst regst du dich über die Bahn tierisch auf - zu langsam, zu teuer etc. Aber den VRR nimmste komischerweise in Schutz. Wenn man nicht mit Geld umgehen kann, dann soll man es lassen.
Benutzeravatar
autolos
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2040
Registriert: 26 Jul 2004, 14:08
Wohnort: Aschaffenburg

Beitrag von autolos »

Autobahn @ 6 Jun 2009, 19:30 hat geschrieben: @ Rohrbacher

Was jeder persönlich unter Urlaub versteht, liegt weit auseinander. Ebenso weit auseinander liegen die Urlaubsziele. Junge Menschen zieht es nach Malle und ähnlichen Dauerpartyzielen, ältere Semester mieten sich eine Ferienwohnung in einem Fischerdorf. Bevor es gänzlich OT wird, ich bevorzuge es, eine Region zu bereisen, in der möglichst wenig Touristen zu finden sind, dafür aber viel Natur und bodenständige Menschen. Dem entsprechend dürftig, um wieder zur Eisenbahn zurück zu finden, ist auch das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln.
Wir fahren immer in den Thüringer Wald. Der ist mit Bus und Bahn sehr gut zu erreichen, man findet dort wenige Touristen, sehr viel Natur und auch bodenständige Menschen.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

autolos @ 15 Jun 2009, 12:30 hat geschrieben:Wir fahren immer in den Thüringer Wald. Der ist mit Bus und Bahn sehr gut zu erreichen, man findet dort wenige Touristen, sehr viel Natur und auch bodenständige Menschen.
Das will ich auch nicht besteiten. Aber ich kenne Ziele, die vom letzten ÖPNV-Halt nur mit langen Fußmärschen erreichbar sind (wobei in diesem Fall "lang" ein individueller Begriff ist). Bei der Suche nach einem willkürlich gewählten Ort in der mecklenburgischen Seenplatte (wo ich mir ein Ferienhaus mieten könnte) finde ich den nächsten Bahnhof in 5 Km Entfernung. Eine Busverbindung wird mir nicht angezeigt. Möglicherweise gibt es dort nur Schulbusse.

Aber so weit braucht man gar nicht zu fahren. Ich habe lange Zeit nahe der holländischen Grenze gewohnt. Dort verkehrt nur in der HVZ eine Buslinie, sonst ein "Taxi-Bus" mit 30 Minuten Voranmeldung. In beiden Fällen liegt die Fahrtzeit zum 17 Km entfernten Bahnhof (RE-Stundentakt) bei knapp einer Stunde. Weiter bis zum Hbf. Düsseldorf sind es zusammen 1:53h (aktuelle Fahrplandaten).

Die einst im Zuge der Hamburg-Venloer-Bahn bestehende Bahnstrecke, welche die Busfahrt erspart hätte, wurde bereits 1936 stillgelegt.

Selbsverständlich ist auch dieser Ort an den ÖPNV angebunden und man kann ihn erreichen bzw. von dort fortkommen. Es ist nur die Frage, wie viele Menschen ein solches Angebot als GUT empfinden.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
pippo946
Routinier
Beiträge: 269
Registriert: 07 Mai 2008, 12:48
Wohnort: Pattenham

Beitrag von pippo946 »

Taschenschieber @ 13 Jun 2009, 16:15 hat geschrieben: JA!


Angeblich wohnen übrigens auch in Walpertskirchen Leute :ph34r:
Und: Einige Züge halten nicht mal (!) in Markt Schwaben. Du kriegst echt die Verzweifeleritis, wenn du versuchst, ohne Kursbuch im Gepäck von München nach Markt Schwaben, Walpertskirchen, Schwindegg etc. zu fahren. Da ist das Auto dann die bessere Variante.
Von München nach Markt Schwaben fährt die S-Bahn, braucht der Mühldorfer meiner Meinung nach nicht immer halten (empfinde die Züge, die durchfahren, als sehr angenehm, da schneller). In Deinen weiteren angesprochenen Orten halten zu den Zeiten, in denen München-Pendler Verbindungen brauchen, Züge. Zu Zeiten, zu denen keine erwartet werden, fahren sie durch. Das ist doch immer so bei dem Massenverkehrsmittel Eisenbahn: Man kann nicht auf jeden Rücksicht nehmen. Wenn man ohne Bedarf stur an jedem Bhf hält und damit die Reisezeit für die Masse der Pendler verlängert (die nicht an besagten Bahnhöfen ein- oder aussteigen möchte), sucht sich der ein oder andere das dann evtl. schnellere Auto zum Pendeln aus. Und die paar durch zusätzliche Halte gewonnenen Fahrgäste sind durch abspringende Fahrgäste egalisiert...
Ein reiner Taktfahrplan mit stets gleichen Fahrzeiten und -halten funktioniert nicht auf allen Strecken (z.B. solchen Strecken mit überwiegend Start-/Zielverkehren wie Mühldorf-München /(Ampfing-München, Dorfen-München).
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Zwischen Markt Schwaben und MOP hält die RB ja auch nicht...

Und was ist mit Weidenbach? Unattraktiv hoch 3.
Benutzeravatar
norlas
Jungspund
Beiträge: 22
Registriert: 30 Apr 2009, 16:03
Wohnort: Bergkamen
Kontaktdaten:

Beitrag von norlas »

Larry Laffer @ 5 Jun 2009, 20:14 hat geschrieben: Ich habe es weder nötig zu jammern noch zu betteln. Ich stelle nur sachlich fest, daß die Eisenbahn im Wettbewerb nicht bestehen kann. Tja, schade!
Auch wenn ich wieder ganz am anfang in der brühe rumrühre...

finde ich das die bahn viele preisgünstigere alternativen als das auto bietet.

z.B NRW-Tarif oder sonstiges in der art.


dann kommt man vllt ehr aus dem quark und reserviert vllt 3 wochen vorher die reise dann gibt es auch einen spartarif.
aber man muss es so sehen, man fährt nicht jede woche nach frankfurt am main.
daher finde ich das man auch mehr geld ausgeben kann, wenn du sagst ich muss da mehrmals im monat hin, dann ja, dass auto ist die bessere alternative, aber einmal so aus jucks und dollerei, kein problem.
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

Hallo Norlas!

Zuallererst: Der NRW-Tarif gilt nicht bis Frankfurt am Main. Er ist auch, entgegen landläufiger Meinungen, kein "verbundüberschreitender Verbundtarif", sondern er ist vom DB-Nahverkehrstarif abgeleitet und kommt überall da zur Anwendung, wo verbundüberschreitender Grenzverkehr nicht tarifierbar ist. Wobei auch da habe ich z.B. letztes Jahr im Düsseldorfer Reisezentrum die Erfahrung gemacht, daß die Mitarbeiter keine ausreichenden Kenntnisse über den VRR/VRS-Grenzverkehr haben. Nachdem ich mit einigen VRS-Verantwortlichen darüber gesprochen habe, erhielt ich später die Rückmeldung, daß die dortige Belegschaft zu einer Nachschulung verdonnert worden ist. Tja, es gibt halt überall Leute, die für ihren Job nicht ausreichend qualifiziert sind.

Nein, ich sehe nicht ein, wieso ich mich drei Wochen vorher auf einen bestimmten Zug festlegen sollte. Dafür gibt es keinen Grund. Was ist, wenn der Termin sich kurzfristig verschiebt? Nach vorne oder nach hinten? Oder gar um einen ganzen Tag?

Und gerade wenn man nur einen Tag dahin muß, dann ist das Auto die bessere Alternative. Wenn man oft dahin fahren muß, dann ist das mit diversen Vielfahrerregelungen vielleicht noch was anderes. Aber wer nur einmal für einen Tag dahinfahren muß, der nimmt erst recht das Auto. Am Anfang dieses Threads wurde eine hahnebüchene Fahrt über Köln, den Rhein runter nach Mainz und dann mit irgendeiner S-Bahn vorgerechnet, die irgendwann um 5 Uhr am Hp Witten-Annen Nord angefangen hätte. Und wenn man morgens hin und abends zurückfährt, da ist es schon ein Unterschied, ob man um 5 Uhr an irgendeinem gottverlassenen Bahnhof stehen muß, oder ob man um 7.30 mit dem Auto losfährt. Ob man um Mitternacht oder später ankommt, oder ob man um 21 Uhr wieder zu Hause ist.

Und dann das Geld: Für jemanden, der "sowieso" ein Auto hat, werden nur die Spritkosten fällig. Das sind rund 60 Euro. Das bedeutet, daß die Eisenbahn zeitlich und finanziell nicht mithalten kann. Das Auto ist, anders als der DB-Spezialpreis, immer verfügbar. Es ist zuverlässiger, bietet eine Sitzplatzgarantie, es ist schneller, es ist im Regelfall so sauber, daß man keine Angst haben muß, sich Krankheiten zu holen und einiges mehr.

Die Verkehrsträger stehen im Wettbewerb zueinander. Daß die Eisenbahn in diesem Wettbewerb gegen das Auto nicht bestehen kann, liegt zwar an politischen Entscheidungen und ist kein Naturgesetz, nutzt dem, der aus dem östlichen Ruhrgebiet in die Metropolregion Rhein-Main will, aber im Moment wenig.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
DaMat
Routinier
Beiträge: 310
Registriert: 11 Dez 2007, 19:57
Wohnort: Letmathe

Beitrag von DaMat »

Also das der NRW-Tarif nicht bis Frankfurt gilt ist wohl jedem hier klar. Glaube sowas braucht man nicht erwähnen. Er schrieb ja auch "oder sonstiges in der Art". Wir wissen langsam wie du dazu stehst :lol:.

Bist wahrscheinlich auch jemand, der sich darüber aufregt, wenn es im Fernverkehr länger dauert. Wenigstens hat man dann im Zug einen Platz mehr frei B). Und dass das fast alles Muss-Fahrer sind ist auch totaler Quatsch.

Andere Leute wären froh, wenn sie solche Probleme hätten...
Benutzeravatar
Larry Laffer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2591
Registriert: 15 Dez 2005, 22:47
Wohnort: Witten

Beitrag von Larry Laffer »

Du irrst Dich! Ich habe keine Probleme. Ich habe eine bessere Lösung.

Nur damit ich keinen Ärger mit meinem speziellen Freund aus Rohrbach kriege: Es gibt auch andere Formen von Problemlösung.

Aber was mich wundert ist, wieso Du von Fernverkehr sprichst. Auf dem schnellsten Weg (via Siegen) gibt es keinen Fernverkehr mehr.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
Antworten