[M] MVG droht Millionen-Minus

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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Arthur Spooner @ 12 Jul 2009, 17:40 hat geschrieben: Bei der MVG rennen einige der Illusion hinterher, die Gehälter müsse man komplett mit Fahrgeldeinnahmen abdecken. Dann kann man natürlich die Fahrgäste schön gegen das Personal ausspielen und ihnen sagen, sie sollen doch für einen Hungerlohn arbeiten, weil mehr kann man sich ja nicht leisten.
Aber die Steuergelder braucht man ja auch für andere Dinge...
Bei der MVG werden in die Tat bereits jetzt schon die Gehälter in der Tat durch die Fahrgeldeinnahmen abgedeckt.
Und vieles andere auch.

Denn wenn ich die MVG-Aussagen richtig deute, dann werden die Betriebskosten seit Jahren komplett durch die Einnahmen abgedeckt.

Ergo sind es nur die Investitionen, einschließlich Fahrzeuge, die ein Defizit verursachen.

Laut letzten Zeitungsartikeln rechnet die MVG ja mit Problemen mit der Finanzierung der neuen U-Bahn-Wagen nach 40 Jahren im Einsatz.
Werden dafür eigentlich Rückstellungen gebildet?
Ich habe jedenfalls noch nichts davon gehört, dass BMW sagt, demnächst müssen die Autos teurer werden, da die Fertigungsanlagen demnächst nach 20 Jahren ersetzt werden müssen.
Oder dass die Lufthansa die FLugpreise erhöht, weil die Airbus-Flotte schon 10 Jahre alt ist und neue Flugzeuge beschafft werden müssen.

Aber das können bestimmt die MVGler hier erklären.
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Beitrag von viafierretica »

Soweit ich das mitbekommen habe, sind das Problem die Ersatzinvestitionen: die Stadt München hat vor 40 Jahren bis vor wenigen Jahren den SWM die fertigen U-Bahn-Tunnels "geschenkt", vermutlich mit dem heimlichen Kommentar: "so, und jetzt kümmert Ihr Euch drum". Von den Kosten wurden ja "dank" GVFG bekanntlich 80% von Bund und Land "gefördert", für die Stadt war das also auch nur ein Bruchteil der echten Kosten. Darum war es ja so beliebt, U-Bahnen zu bauen, auch zum Mangfallplatz und all die Strecken, die man sich heute genau überlegen würde. Leider ist es bei der U-Bahn wie bei allem: irgendwann kommt das Ding in die Jahre. Die SWM konnten ja vermutlich gar keine Rückstellungen bilden, zumindest keine Abschreibungen, da der Ausgangswert ja 0 (oder 1 Euro) ist, darauf kann man nichts abschreiben. (bin kein Buchhalter, aber stelle mir das so vor). Also vermute ich mal, dass im Gegensatz zu BMW keiner die Anlagen in seiner Bilanz hat, und damit also auch keine Rückstellungen. Bisher war das ja auch kein wirkliches Problem. Nur hat halt gerade München in Rekordzeit U-bahn gebaut wie blöd, und selbst Trambahntunnels nochmal untertunnelt. Nur irgendwann kommt die Rechnung und stellt sich die Frage, wer sie zahlt. Die Stadt München macht es sich einfach und sagt: "Die Tunnels gehören doch Euch, hehe, also zahlt mal schön, aber passt mal schön auf, dass ihr uns trotzdem noch genügend Gewinn überweist."
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Beitrag von TravellerMunich »

viafierretica @ 12 Jul 2009, 22:17 hat geschrieben: Soweit ich das mitbekommen habe, sind das Problem die Ersatzinvestitionen: die Stadt München hat vor 40 Jahren bis vor wenigen Jahren den SWM die fertigen U-Bahn-Tunnels "geschenkt", vermutlich mit dem heimlichen Kommentar: "so, und jetzt kümmert Ihr Euch drum". Von den Kosten wurden ja "dank" GVFG bekanntlich 80% von Bund und Land "gefördert", für die Stadt war das also auch nur ein Bruchteil der echten Kosten. Darum war es ja so beliebt, U-Bahnen zu bauen, auch zum Mangfallplatz und all die Strecken, die man sich heute genau überlegen würde. Leider ist es bei der U-Bahn wie bei allem: irgendwann kommt das Ding in die Jahre. Die SWM konnten ja vermutlich gar keine Rückstellungen bilden, zumindest keine Abschreibungen, da der Ausgangswert ja 0 (oder 1 Euro) ist, darauf kann man nichts abschreiben. (bin kein Buchhalter, aber stelle mir das so vor). Also vermute ich mal, dass im Gegensatz zu BMW keiner die Anlagen in seiner Bilanz hat, und damit also auch keine Rückstellungen. Bisher war das ja auch kein wirkliches Problem. Nur hat halt gerade München in Rekordzeit U-bahn gebaut wie blöd, und selbst Trambahntunnels nochmal untertunnelt. Nur irgendwann kommt die Rechnung und stellt sich die Frage, wer sie zahlt. Die Stadt München macht es sich einfach und sagt: "Die Tunnels gehören doch Euch, hehe, also zahlt mal schön, aber passt mal schön auf, dass ihr uns trotzdem noch genügend Gewinn überweist."
Ich würde ja gerne zustimmen. Aber auch wenn ein Unternehmen Anlagen und Fahrzeuge übernimmt, werden diese buchhalterisch wirksam. Für Wiederbeschaffungen werden Mittel eingestellt. Und für besondere Risiken durch Ersatzbeschaffungen erst recht.
Dies gehört doch im Allgemeinen zur Kalkulation.
Auch die Lufthansa war mal staatlich und musste ihre Flugzeugflotte erneuern.

Zur kaufmännischen Kalkulation der Kosten gehören doch solche Bestandteile stets dazu und müssen normalerweise in den Fahrpreis einkalkuliert werden.

Ich bin mir fast sicher, dass bei der SWM solche Rückstellungen gebildet wurden.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

viafierretica @ 12 Jul 2009, 22:17 hat geschrieben: und selbst Trambahntunnels nochmal untertunnelt.
Wo?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

also ich kenn nur 2

beide nimmer in Betrieb und die U-Bahn etliche Meter weg
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

TravellerMunich @ 12 Jul 2009, 21:50 hat geschrieben: Laut letzten Zeitungsartikeln rechnet die MVG ja mit Problemen mit der Finanzierung der neuen U-Bahn-Wagen nach 40 Jahren im Einsatz.
Klar, genauso wie man in dieser Stadt trotz überbordender Wirtschaftskraft ständig und überall Probleme mit der Finanzierung hat... ich frag mich manchmal echt wo andere Städte das Geld für Neufahrzeuge und Streckenausbauten hernehmen, wenn in München schon ständig so gejammert wird.

Ich bin ja überhaupt mal gespannt, wann sich die Stadt der alternden A-Wagen-Flotte annehmen wird... aber 45+ Betriebsjahre scheinen durchaus wahrscheinlich. Vor 2011 ist ja nicht mit einer Bestellung von Neufahrzeugen zu rechnen, und bis die neue Flotte dann mal ausgeliefert wird und auch tatsächlich läuft... wird's wohl 2016. Man hat ja schon beim C-Wagen gesehen, wie schnell sich die Inbetriebnahme in den Fahrgastbetrieb mal eben um ein paar Jahre verzögern kann...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Oliver-BergamLaim @ 12 Jul 2009, 23:31 hat geschrieben: Ich bin ja überhaupt mal gespannt, wann sich die Stadt der alternden A-Wagen-Flotte annehmen wird... aber 45+ Betriebsjahre scheinen durchaus wahrscheinlich.
Die A-Wagen sind für ihr Alter bisher eigentlich sehr gut in Schuss. Aus Fahrgastsicht ist es meiner Meinung nach relativ egal, ob man jetzt in einem A-Wagen oder einem Neubaufahrzeug sitzt, die C-Züge haben (bis auf die Haltestellenanzeigen im Innenraum) eigentlich keine nennenswerten Verbesserungen gebracht.

Deswegen ist es in München eine reine wirtschalftliche Entscheidung, wann man die A-Wagen ersetzt - und wenn das Geld für Neufahrzeuge nicht da ist, wird man ide As halt noch ein paar Jährchen weiterfahren - warum auch nicht?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Boris Merath @ 13 Jul 2009, 00:08 hat geschrieben: Die A-Wagen sind für ihr Alter bisher eigentlich sehr gut in Schuss. Aus Fahrgastsicht ist es meiner Meinung nach relativ egal, ob man jetzt in einem A-Wagen oder einem Neubaufahrzeug sitzt, die C-Züge haben (bis auf die Haltestellenanzeigen im Innenraum) eigentlich keine nennenswerten Verbesserungen gebracht.

Deswegen ist es in München eine reine wirtschalftliche Entscheidung, wann man die A-Wagen ersetzt - und wenn das Geld für Neufahrzeuge nicht da ist, wird man ide As halt noch ein paar Jährchen weiterfahren - warum auch nicht?
Zumindest ein Redesign wie bei dem ICE1 würde es auch tun...
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Beitrag von MVG-Wauwi »

TravellerMunich @ 11 Jul 2009, 18:01 hat geschrieben:Ist sehr verbreitet, das Outsourcen. Keine Münchner Spezialität.

Um die MVG auf das Niveau der anderen Unternehmen zu drücken, müssten bei den anderen keine Kooperationspartner fahren, in München hingegen nochmal 2700 Mitarbeiter extern arbeiten.
Dem ist nicht so.
Es müssten in München derzeit mehrere hundert externe Busfahrer unterwegs sein.
Keinesfalls tausende.
Die Subunternehmer sind in München mit etwa 220 Fahrzeugen im Einsatz. Der Personalfaktor je Wagen dürfte etwa bei zwei liegen, so dass noch ca. 450 Personale zusätzlich Fahrleistungen erbringen. Zum Teil sind auch einige Nebenleistungen wir die Automatenleerung extern vergeben, was manche Verkehrsunternehmen selbst machen. Selbiges gilt für das Thema U-Bahn-Wache. Ich schätze die externen Personale für München in der Summe auf maximal 600.
Sicherlich liegt die MVG damit über dem Durchschnitt vergleichbarer Unternehmen, die mehr Fahrleistungen durch das eigene Haus erbringen. Ich habe irgendwo mal einen Branchenwert von 25 - 30% gelesen, was kommunale Betriebe extern fahren lassen. Wenn man das auf die von Traveller Munich genannten Referenzunternehmen draufschlägt, dürfte die MVG auch mit der relativ hohen Vergabequote nach wie vor sehr gut dastehen.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von viafierretica »

Ich würde ja gerne zustimmen. Aber auch wenn ein Unternehmen Anlagen und Fahrzeuge übernimmt, werden diese buchhalterisch wirksam. Für Wiederbeschaffungen werden Mittel eingestellt. Und für besondere Risiken durch Ersatzbeschaffungen erst recht.
Dies gehört doch im Allgemeinen zur Kalkulation.
Auch die Lufthansa war mal staatlich und musste ihre Flugzeugflotte erneuern.

Zur kaufmännischen Kalkulation der Kosten gehören doch solche Bestandteile stets dazu und müssen normalerweise in den Fahrpreis einkalkuliert werden.

Ich bin mir fast sicher, dass bei der SWM solche Rückstellungen gebildet wurden.
Ich weiss es nicht, was da an Rückstellungen vorhanden ist und hoffe mal, dass es so ist. Aber wenn sie in ausreichender Höhe vorhanden wären, dann gäbe es ja keinen Grund zum Jammern......
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Beitrag von Michi Greger »

viafierretica @ 12 Jul 2009, 22:17 hat geschrieben: und selbst Trambahntunnels nochmal untertunnelt.
Der Petueltunnel (Tram) ist durch den Bau des Petueltunnels (Auto) zerstört worden. Die beiden Tunnel hätten sich fast höhengleich (mit nem Versatz von etwa 75 cm) nach der Einfahrt Belgradstraße gekreuzt.

Der Tunnel an der Drygalski-Allee wird von der U-Bahn nicht untertunnelt, die U läuft südlich am Tunnel vorbei. Und nein, man hätte ihn für die U-Bahn nicht weiternutzen können - zu klein, falsche Lage, zu enger Kurvenradius.

Gruß Michi
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Boris Merath @ 13 Jul 2009, 00:08 hat geschrieben: Die A-Wagen sind für ihr Alter bisher eigentlich sehr gut in Schuss. Aus Fahrgastsicht ist es meiner Meinung nach relativ egal, ob man jetzt in einem A-Wagen oder einem Neubaufahrzeug sitzt, die C-Züge haben (bis auf die Haltestellenanzeigen im Innenraum) eigentlich keine nennenswerten Verbesserungen gebracht.
Ich würde auch noch die Durchgängigkeit als große Verbesserung sehen. Aber wenn das Geld knapp ist, hätte ich auch nix gegen eine Modernisierung der A-Wagen - die Frage ist nur, ob das wirklich günstiger ist als ein Neuwagen. Das müsste schon eine ziemlich grundlegende Modernisierung sein: die Wagenkästen dürften vermute ich größtenteils noch ein paar Jahrzehnte halten (das muss natürlich von Fall zu Fall geprüft werden, bei welchen sich der Umbau lohnt), aber man sollte schon die Technik auf den neuesten Stand bringen (also Drehstromtechnik - vielleicht mit Syntegra-Drehgestellen? ;) - statt der Gleichstromtechnik, für die man in ein paar Jahren keine Ersatzteile mehr kriegt). Das Design des Fahrgastraum muss meiner Meinung nach nicht geändert werden, aber man sollte schon Haltestellenanzeigen einbauen und eventuell einen Durchgang zwischen den "Hälften" eines Doppeltriebwagens, wie bei den DT3 in Nürnberg.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

MVG-Wauwi @ 13 Jul 2009, 08:37 hat geschrieben: Die Subunternehmer sind in München mit etwa 220 Fahrzeugen im Einsatz. Der Personalfaktor je Wagen dürfte etwa bei zwei liegen, so dass noch ca. 450 Personale zusätzlich Fahrleistungen erbringen.
Eher mal 3,5 oder so um den Dreh - die Fahrer haben auch mal Urlaub oder sind krank, außerdem gibt es Wochenenden, und es sind mehr als zwei Schichten an einem Tag pro Bus.
Zum Teil sind auch einige Nebenleistungen wir die Automatenleerung extern vergeben, was manche Verkehrsunternehmen selbst machen. Selbiges gilt für das Thema U-Bahn-Wache. Ich schätze die externen Personale für München in der Summe auf maximal 600.
Inklusive oder exklusive externe Fahrer? Wenns inklusive wäre wärs sicherlich zu wenig, nachdem schon einiges extern vergeben ist, u.a. Reinigungsleistungen. Was den Vergleich dann endgültig schwer macht sind so Posten wie Bauleistungen, die manche Unternehmen selber durchführen, andere auch extern vergeben.
rob74 @ 13 Jul 2009, 11:33 hat geschrieben:die Wagenkästen dürften vermute ich größtenteils noch ein paar Jahrzehnte halten (das muss natürlich von Fall zu Fall geprüft werden, bei welchen sich der Umbau lohnt)
Wagenkästen bekommen mit der Zeit Risse und müssen dann geschweißt werden. Das gehört aber zur regulären Wartung dazu.
aber man sollte schon die Technik auf den neuesten Stand bringen (also Drehstromtechnik - vielleicht mit Syntegra-Drehgestellen? ;)
letztlich - wozu? Gut, Drehstromtechnik ist energetisch etwas effizienter, und man bekommt natürlich gewisse Verluste weg, die heute in den Anfahrwiderständen entstehen, allerdings ist die Leistungselektronik auch nicht völlig verlustfrei, und die Effizienz des Rückspeisens sinkt auch immer weiter, je mehr rückspeisefähige Fahrzeuge im Netz sind.
statt der Gleichstromtechnik, für die man in ein paar Jahren keine Ersatzteile mehr kriegt)
Guter Witz :-) An der Gleichstromtechnik ist nicht viel dran, was kaputtgehen kann, und was nicht ersetzt werden kann. Die Stadtwerke haben ne eigene Motorenwickelei, das ist also schon mal kein Problem. So ein Schaltwerk besteht aus einem Antriebsmotor (den kann man problemlos ersetzen), einer Steuerwalze (die kann man wenns sein muss auch selbst bauen) und einem Stapel Schütze samt Funkenkammern. Letztere bin ich grade nicht sicher, ob die SWM die selber bauen können, aber da sollte es kein Problem sein einen Hersteller zu finden, Schütze sind nach wie vor in so großen Stückzahlen im Einsatz.
Außerdem brauchts für das ganze noch ne elektronische Ansteuerung - aber die ist auch nicht so hochkomplex, dass man die nicht selber bauen könnte wenn man will.

Irgendwann wirds halt mal ne finanzielle Frage, weil Ersatzteile selber schnitzen ist natürlich vergleichsweise personalaufwendig. Bei Fahrzeugen die eine so große Stückzahl wie die A-Wagen haben, könnte sich aber teilweise auch ne Kleinserie rentieren.

Wirklich große Ersatzteilprobleme hat man eigentlich erst ab Drehstrom.

Fortsetzung:
Schlimm ist eigentlich alles, was elektronisch ist. Am schlimmsten ist hier die Leistungselektronik. Hier gab es zum einen eine schnelle Fortentwicklung in der Vergangenheit, zum anderen sind Leistungselektronik und deren Steuerung sehr stark aufeinander abgestimmt. Man kann also nicht mal eben so Teile der Leistungselektronik durch andere Teile oder gar Teile eines anderen Herstellers ersetzen, und man wird in der Regel auch keinen anderen Hersteller finden, der einem Teile der Leistungselektronik nachbaut. Auch hat der Kunde in der Regel nicht die nötigen Unterlagen, die er für einen teilweisen Nachbau brauchen würde, da die Schnittstellen zwischen den einzelnen Bauelementen eines Zuges auch immer komplexer wurden.

und eventuell einen Durchgang zwischen den "Hälften" eines Doppeltriebwagens, wie bei den DT3 in Nürnberg.
Da stellt sich nur die Frage, ob der Nutzen wirklich die Kosten rechtfertigt....
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von MVG-Wauwi »

rob74 @ 13 Jul 2009, 11:33 hat geschrieben:Das Design des Fahrgastraum muss meiner Meinung nach nicht geändert werden, aber man sollte schon Haltestellenanzeigen einbauen und eventuell einen Durchgang zwischen den "Hälften" eines Doppeltriebwagens, wie bei den DT3 in Nürnberg.
Das kann man wohl vergessen, wenn man sieht, dass Stuttgart bei der Sanierung seiner gerade 20 - 25 Jahre alten DT.8 auf eine solche Durchgängigkeit verzichtet - vermutlich nicht aus der dort verbreiteten Sparsamkeit.
Und vom Design... :rolleyes: - also wegen mir könnte man das afrikanische Wurzelholzimitat gerne entsorgen - wobei es ja mit zunehmenden Alter (und absteigender Bauserie B) ) ja auch fast schon wieder kultig wird. Schön fände ich, wenn es neue Sitze im aktuellen Design gäbe. Damit könnte man mit geringem Aufwand eine ordentliche Aufwertung des Fahrgastraums erreichen.
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Beitrag von Jean »

Ich mag die Lederkunstsitze viel mehr. Sind auch viel hygenischer...aber halt auch leichter zu beschädigen...
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Beitrag von MVG-Wauwi »

Boris Merath @ 13 Jul 2009, 12:40 hat geschrieben:Eher mal 3,5 oder so um den Dreh - die Fahrer haben auch mal Urlaub oder sind krank, außerdem gibt es Wochenenden, und es sind mehr als zwei Schichten an einem Tag pro Bus.
Ich denke schon, dass der Personalfaktor bei den Privaten relativ gering ist.
Bei der Firma Watzinger gibt es sogar eine offizielle Zahl dazu. Der Faktor liegt hier rechnerisch sogar unter zwei.
Man muss bei den Privaten ja berücksichtigen, dass die nicht nur Linie, sondern auch Gelegenheitsverkehr machen und so deutlich flexibler beim Personaleinsatz sind. Und damit lässt sich der Kostenunterschied nicht nur auf die "bösen" Tarifsteigerungen bei der MVG zurückführen.
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Beitrag von Boris Merath »

MVG-Wauwi @ 13 Jul 2009, 13:01 hat geschrieben: Man muss bei den Privaten ja berücksichtigen, dass die nicht nur Linie, sondern auch Gelegenheitsverkehr machen und so deutlich flexibler beim Personaleinsatz sind. Und damit lässt sich der Kostenunterschied nicht nur auf die "bösen" Tarifsteigerungen bei der MVG zurückführen.
Wodurch sollen sie dadurch flexibler werden?
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Beitrag von rob74 »

Boris Merath @ 13 Jul 2009, 12:40 hat geschrieben:letztlich - wozu? Gut, Drehstromtechnik ist energetisch etwas effizienter, und man bekommt natürlich gewisse Verluste weg, die heute in den Anfahrwiderständen entstehen, allerdings ist die Leistungselektronik auch nicht völlig verlustfrei, und die Effizienz des Rückspeisens sinkt auch immer weiter, je mehr rückspeisefähige Fahrzeuge im Netz sind.
Echt? Ich dachte bisher naiverweise, dass es besser ist, wenn mehr Drehstromfahrzeuge (am besten nur Drehstromfahrzeuge) unterwegs sind. Das erklärt dann natürlich auch, warum die MVG ihre B- und C-Wagen gleichmäßig auf alle Linien verteilt statt sie auf einer Linie zu konzentrieren...
Boris Merath @ 13 Jul 2009, 12:40 hat geschrieben:Guter Witz :-) An der Gleichstromtechnik ist nicht viel dran, was kaputtgehen kann, und was nicht ersetzt werden kann. Die Stadtwerke haben ne eigene Motorenwickelei, das ist also schon mal kein Problem. So ein Schaltwerk besteht aus einem Antriebsmotor (den kann man problemlos ersetzen), einer Steuerwalze (die kann man wenns sein muss auch selbst bauen) und einem Stapel Schütze samt Funkenkammern. Letztere bin ich grade nicht sicher, ob die SWM die selber bauen können, aber da sollte es kein Problem sein einen Hersteller zu finden, Schütze sind nach wie vor in so großen Stückzahlen im Einsatz.
Außerdem brauchts für das ganze noch ne elektronische Ansteuerung - aber die ist auch nicht so hochkomplex, dass man die nicht selber bauen könnte wenn man will.

Irgendwann wirds halt mal ne finanzielle Frage, weil Ersatzteile selber schnitzen ist natürlich vergleichsweise personalaufwendig. Bei Fahrzeugen die eine so große Stückzahl wie die A-Wagen haben, könnte sich aber teilweise auch ne Kleinserie rentieren.
Hmmm, wenn das so einfach ist, frage ich mich wieso es in München noch immer so wenige mit 750V fahrfähige Museums-Trambahnen gibt? Desinteresse seitens der MVG, die Werkstätten für nicht dem Fahrbetrieb dienenden Aktivitäten zur Verfügung zu stellen?
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Beitrag von Boris Merath »

rob74 @ 13 Jul 2009, 13:43 hat geschrieben: Echt? Ich dachte bisher naiverweise, dass es besser ist, wenn mehr Drehstromfahrzeuge (am besten nur Drehstromfahrzeuge) unterwegs sind. Das erklärt dann natürlich auch, warum die MVG ihre B- und C-Wagen gleichmäßig auf alle Linien verteilt statt sie auf einer Linie zu konzentrieren...
Absolut steigt natürlich die Menge Energie, die wiederverwendet wird. Aber die genutzte Bremsenergie pro Fahrzeug, das rückspeisen kann, sinkt.

Das liegt daran, dass die Speisebereiche bei der U-Bahn sehr klein sind. Die Bremsenergie kann nur genutzt werden, wenn gleichzeiig in der Nähe ein Fahrzeug ist, das den Strom abnimmt. Wenn man jetzt z.B. am Scheidplatz einen C und drei A hat die grade ankomen, hat man einen rückspeisenden und drei Energie aufnehmende Fahrzeuge (Die ganzen Nebenverbraucher wie Beleuchtung, Lüftung etc), bei diesem Bremsvorgang brignt es dann gar nichts, wenn dtie anderen drei auch noch rückspeisen können.
Hmmm, wenn das so einfach ist, frage ich mich wieso es in München noch immer so wenige mit 750V fahrfähige Museums-Trambahnen gibt? Desinteresse seitens der MVG, die Werkstätten für nicht dem Fahrbetrieb dienenden Aktivitäten zur Verfügung zu stellen?
Vermutlich weil Arbeitskraft und Materialien auch Geld kosten.
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Beitrag von rob74 »

Boris Merath @ 13 Jul 2009, 13:23 hat geschrieben: Wodurch sollen sie dadurch flexibler werden?
Naja, die Fahrer die man am Wochenende nicht im Fahrgast- und Schulverkehr einsetzen muss, kann man die Reisebusse fahren lassen, die am Wochenende vemehrt unterwegs sind. Aber das Verhältnis unter 2 erklärt sich glaube ich eher dadurch, dass man verschiedene Bustypen hat - man kann ja keinen Reisebus im Linienverkehr einsetzen, und die Reisegruppen würden auch eher säuerlich reagieren, wenn man sie mit einem Linienbus befördern will. Nur im Schulbusverkehr kann man mit beiden Bustypen oder auch mit Bussen, die weder als Linienbusse noch als Reisebusse taugen, fahren :blink:
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Beitrag von Boris Merath »

rob74 @ 13 Jul 2009, 13:56 hat geschrieben: Naja, die Fahrer die man am Wochenende nicht im Fahrgast- und Schulverkehr einsetzen muss, kann man die Reisebusse fahren lassen, die am Wochenende vemehrt unterwegs sind.
Da sehe ich trotzdem keine größere Flexibilität, bei der MVG gibt man halt mehr Fahrern am Wochenende frei, wo ist das Problem?

Aber das Verhältnis unter 2 erklärt sich glaube ich eher dadurch, dass man verschiedene Bustypen hat - man kann ja keinen Reisebus im Linienverkehr einsetzen, und die Reisegruppen würden auch eher säuerlich reagieren, wenn man sie mit einem Linienbus befördern will. Nur im Schulbusverkehr kann man mit beiden Bustypen oder auch mit Bussen, die weder als Linienbusse noch als Reisebusse taugen, fahren :blink:
Ich dachte die angegebenen Buszahlen beziehen sich auf die Zahl Busse, die im Auftrag der MVG fahren? Was das Unternehmen im Reisebusverkehr oder in Landshut oder sonstwo fährt, ist dafür ja irrelevant.
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Beitrag von rob74 »

Boris Merath @ 13 Jul 2009, 14:16 hat geschrieben: Ich dachte die angegebenen Buszahlen beziehen sich auf die Zahl Busse, die im Auftrag der MVG fahren? Was das Unternehmen im Reisebusverkehr oder in Landshut oder sonstwo fährt, ist dafür ja irrelevant.
Nee, ich glaube die auf der von MVG-Wauwi verlinkten Seite angegebenen Zahlen sind für die ganze Firma - auf der Seite werden ja auch alle Niederlassungen genannt, also sind die Anzahl der Mitarbeiter (nicht Fahrer!) und Busse wahrscheinlich auch für alle Niederlassungen...
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Beitrag von viafierretica »

Der Petueltunnel (Tram) ist durch den Bau des Petueltunnels (Auto) zerstört worden. Die beiden Tunnel hätten sich fast höhengleich (mit nem Versatz von etwa 75 cm) nach der Einfahrt Belgradstraße gekreuzt.
Der Petueltunnel war aber erst später in Planung als der U-Bahn-Tunnel. Umgekehrt: der Peteultunnel war erst dadurch möglich, dass die Tram aufgelassen wurde.

Außerdem gibt es noch die Unterführung unter der A95 in Fürstenried, wo die U3 exakt unter der Tramtrasse durchfährt. Dort wäre die Trasse mit Einzäunung für eine U-Bahn umnutzbar gewesen.

Und die U3 Süd war ursprünglich auch, was ja auch sinnvoller gewesen wäre, unter der Boschetsrieder Str. geplant und wäre dann auf den Tramtunnel gestossen - möglicherweise ein Grund, die U-Bahn auf die unselige Gütergleistrasse zu legen, die im Nirwana liegt und abseits der frequentierten Straßen (besonders toll der Hinterhofeingang in Obersendling!).
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Beitrag von Lazarus »

viafierretica @ 13 Jul 2009, 17:36 hat geschrieben: Der Petueltunnel war aber erst später in Planung als der U-Bahn-Tunnel. Umgekehrt: der Peteultunnel war erst dadurch möglich, dass die Tram aufgelassen wurde.
ist aber schlicht falsch

Anfang der 80er Jahre hatte die CSU schonmal mit dem Bau eines Tunnels begonnen. Dann kam 1984 Kronawitter und hat den wieder zuschütten lassen

Ausserdem hat man den Tramtunnel nur abgetragen, weil man ihn schllicht nimmer gebraucht hat
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Beitrag von viafierretica »

ist aber schlicht falsch
Auch das ist leider um 10 Jahre verzogen: der Bau des Petueltunnels wurde erst in den 90er-Jahren gestoppt (ich weiss nicht, ob da wirklich schon was im Bau war). Das war ja der Grund für das 1996-er-Bürgerbegehren "Drei Tunnels braucht die Stadt!"oder so ähnlich.
In den 80-er Jahren waren ja Westendtunnel und Brudermühltunnel (zeitgleich mit U3) im Bau, daher gab es diese Diskussion um den Petueltunnel noch gar nicht...

Die U2 Nord(damals U8) nord wurde auch schon 1993 eröffnet, war seit 1986 im Bau und damit entsprechend länger in Planung.....schon in sehr frühen Planungen war in diesem Bereich die Trasse so vorgesehen wir jetzt gebaut.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Ausserdem hat man den Tramtunnel nur abgetragen, weil man ihn schllicht nimmer gebraucht hat
Der andere Tunnel an der Boschetsrieder Straße steht ja auch noch, obwohl man ihn nicht mehr braucht.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

viafierretica @ 13 Jul 2009, 17:36 hat geschrieben: Und die U3 Süd war ursprünglich auch, was ja auch sinnvoller gewesen wäre, unter der Boschetsrieder Str. geplant und wäre dann auf den Tramtunnel gestossen - möglicherweise ein Grund, die U-Bahn auf die unselige Gütergleistrasse zu legen, die im Nirwana liegt und abseits der frequentierten Straßen (besonders toll der Hinterhofeingang in Obersendling!).
der Grund für die Verlegung war der Übergang zur S-Bahn/BOB.....

unter der Boschetsrieder wär die Entfernung schon arg gross
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
ruhri
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Beitrag von ruhri »

@Arthur Spooner:

Wenn du dir dein Leben dadurch leichter machen (und dein kärgliches Gehalt besser ertragen) kannst, indem du aus voller Kehle auf mich losschimpfst, bitte sehr! Mir macht das knapp die Hälfte.

Der Punkt ist doch einfach der, dass die finanzielle Situation deines Arbeitgebers - das war doch die MVG, oder? - schlicht und einfach nicht die ist, dass großartige Gehaltssteigerungen drin sind. Ja, das ist natürlich politisch gewollt, aber da können deine Chefs erst einmal auch nichts dran ändern. Du musst also quasi mit deinen Forderungen, wie berechtigt sie auch immer sein mögen, eine Ebene höher gehen und dich bei deinen politischen Vertretern von Bezirksvertretung, Stadtrat, Landtag oder Bundestag wenden. Alternativ musst du dir einen anderen Job suchen. Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass du schockiert wärst, wie wenig anderswo verdient wird. Zugegeben, die Lebenshaltungskosten in München sind auch unanständig hoch und haben schon lange jedes vernünftige Maß gesprengt.

Ja, und wenn dir das Wohlergehen von Stadt und Land sch...egal ist, dann organisier meinetwegen einen Streik und mach ggf. den ÖPNV von München kaputt - mir ist auch das völlig egal, denn nach Bayern komme ich eher selten. Ich frage mich allerdings schon, wie du deine Kollegen von den Subunternehmern siehst. Deren Chefs gleicht niemand ihr Defizit aus, folglich würde ich vermuten, dass deren Gehalt noch niedriger ist als deins. Leben die etwa bereits in Wohnheimen?

Ein Wort auf jeden Fall zu den Gehältern von Busfahrern und Akademikern. Wohin das führt, wenn man Akademiker zu sehr im Gehalt drückt, kann man gar trefflich im Vereinigten Königreich bestaunen. Da wurde einmal das Beispiel eines Forschungsinstituts erwähnt, deren Chef, seines Zeichens Professor, weniger verdient als der Mann, der im Dienste einer Getränkeforma regelmäßig den Cola-Automaten nachfüllt. Kein Wunder, wenn da Akademiker frustiert auf Handwerker umschulen. Hier in Europa können wir aber Bruttoinlandsprodukt nur dadurch generieren, dass wir hochwertige Arbeit leisten. Haare Schneiden, Getränke servieren oder Leute durch die Gegend kutschieren sind zwar auch für das Gemeinwohl wichtige Tätigkeiten, aber das können wir eben nicht alle machen.

Ich bin da also nicht ausschließlich egoistisch, sondern denke auch an die Zukunft unseres Landes. Gleicher Lohn für jede Tätigkeit wäre sogenannter "Steinzeitkommunismus". Ich weiß, das ist hart, aber wirklich nicht zu ändern. Übrigens: Ist dir schon einmal aufgefallen, dass das Durchschnittseinkommen in Deutschland zurzeit eher sinkt als steigt? Da kann man froh sein, wenn man seinen Job behalten kann und der Chef nicht auf einmal mit Lohnkürzungen ankommt. Was mich persönlich angeht: Von 2001 bis 2005 habe ich keinen müden Cent Lohnerhöhung bekommen, und dabei war ich nach Aussage meines Chefs schon ein "Kleinverdiener". Gekürzt wurde mein Gehalt zwar nicht, aber dafür hatte ich 2005 plötzlich die Kündigung in Händen und habe erst 2006 unter Gehaltsverzicht einen neuen Job gefunden.
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Beitrag von TravellerMunich »

ruhri @ 13 Jul 2009, 21:41 hat geschrieben: Der Punkt ist doch einfach der, dass die finanzielle Situation deines Arbeitgebers - das war doch die MVG, oder? - schlicht und einfach nicht die ist, dass großartige Gehaltssteigerungen drin sind. Ja, das ist natürlich politisch gewollt, aber da können deine Chefs erst einmal auch nichts dran ändern. Du musst also quasi mit deinen Forderungen, wie berechtigt sie auch immer sein mögen, eine Ebene höher gehen und dich bei deinen politischen Vertretern von Bezirksvertretung, Stadtrat, Landtag oder Bundestag wenden. Alternativ musst du dir einen anderen Job suchen. Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass du schockiert wärst, wie wenig anderswo verdient wird. Zugegeben, die Lebenshaltungskosten in München sind auch unanständig hoch und haben schon lange jedes vernünftige Maß gesprengt.

Ja, und wenn dir das Wohlergehen von Stadt und Land sch...egal ist, dann organisier meinetwegen einen Streik und mach ggf. den ÖPNV von München kaputt - mir ist auch das völlig egal, denn nach Bayern komme ich eher selten. Ich frage mich allerdings schon, wie du deine Kollegen von den Subunternehmern siehst. Deren Chefs gleicht niemand ihr Defizit aus, folglich würde ich vermuten, dass deren Gehalt noch niedriger ist als deins. Leben die etwa bereits in Wohnheimen?

Ein Wort auf jeden Fall zu den Gehältern von Busfahrern und Akademikern. Wohin das führt, wenn man Akademiker zu sehr im Gehalt drückt, kann man gar trefflich im Vereinigten Königreich bestaunen. Da wurde einmal das Beispiel eines Forschungsinstituts erwähnt, deren Chef, seines Zeichens Professor, weniger verdient als der Mann, der im Dienste einer Getränkeforma regelmäßig den Cola-Automaten nachfüllt. Kein Wunder, wenn da Akademiker frustiert auf Handwerker umschulen. Hier in Europa können wir aber Bruttoinlandsprodukt nur dadurch generieren, dass wir hochwertige Arbeit leisten. Haare Schneiden, Getränke servieren oder Leute durch die Gegend kutschieren sind zwar auch für das Gemeinwohl wichtige Tätigkeiten, aber das können wir eben nicht alle machen.

Ich bin da also nicht ausschließlich egoistisch, sondern denke auch an die Zukunft unseres Landes. Gleicher Lohn für jede Tätigkeit wäre sogenannter "Steinzeitkommunismus". Ich weiß, das ist hart, aber wirklich nicht zu ändern. Übrigens: Ist dir schon einmal aufgefallen, dass das Durchschnittseinkommen in Deutschland zurzeit eher sinkt als steigt? Da kann man froh sein, wenn man seinen Job behalten kann und der Chef nicht auf einmal mit Lohnkürzungen ankommt. Was mich persönlich angeht: Von 2001 bis 2005 habe ich keinen müden Cent Lohnerhöhung bekommen, und dabei war ich nach Aussage meines Chefs schon ein "Kleinverdiener". Gekürzt wurde mein Gehalt zwar nicht, aber dafür hatte ich 2005 plötzlich die Kündigung in Händen und habe erst 2006 unter Gehaltsverzicht einen neuen Job gefunden.
@ruhri:

Interessante Aussagen.

1. Die SWM GmbH, zu der die MVG gehört, hat laut Geschäftsbericht im Jahr 2008 ein Komzernergebnis NACH Steuern in Höhe von 1 Mrd. Euro erzielt. Dies mit dem Privilleg, Münchens Bürger mit Gas, Wasser und Strom zu versorgen und dafür das Defizit beim Nahverkehr und Bädern zu tragen. Klingt nicht nach Untergang.

2. Die MVG dürfte europaweit mit am besten, ggf. sogar am besten von allen kommunalen Verkehrsunternehmen dastehen was die Kostendeckung betrifft. Die Situation hat sich in den letzten Jahren sogar immer weiter verbessert. Nach Deinen Maßstäben dürfte es im Ruhrgebiet bei der dortigen miesen, miesen Kostendeckung gar keinen Nahverkehr mehr geben bzw. 1-Euro-Busfahrer.

3. Nach Deiner Argumentation müssten alle Löhne in Deutschland zukünftig sinken, um das Wohl von Gesellschaft und Unternehmen nicht zu gefährden. Das wäre dann das Ende unserer Volkswirtschaft. Aber erst recht die Gehälter von Polizisten, Lehrern, Feuerwehrleuten etc., die noch nicht mal einen Bruchteil Ihrer Einkommen durch Einnahmen abdecken können, wären dann auf ewig eingefroren.

4. In Großbritannien wurden Akademiker bislang oftmals 1. besser als in Deutschland bezahlt und 2. gibt es dort einen eklatanten Handwerkermangel, was nicht für eine verbreitete Hinwendung von Akademikern zu den Handwerksberufen spricht.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

rob74 @ 13 Jul 2009, 11:33 hat geschrieben: aber man sollte schon die Technik auf den neuesten Stand bringen (also Drehstromtechnik - vielleicht mit Syntegra-Drehgestellen? ;) - statt der Gleichstromtechnik, für die man in ein paar Jahren keine Ersatzteile mehr kriegt).
Man sollte schon die Technik auf dem bewährten funktionsfähigen Stand lassen (also Gleichstromtechnik, die jeder Maschinenschlosser reparieren kann) anstatt irgendwas einzubauen mit dem man sich nur Probleme ins Haus holt (wie Drehstromtechnik, für die es schon seit Jahren keine Ersatzteile mehr gibt).

Gruß Michi
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