Schwarzfahren - Anzeige!?!
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Der Tarif ist undurchsichtig und die Automaten sind durch die Vielzahl von Auswahlmöglichkeiten nichts für "mal eben eine Fahrkarte kaufen".
Es hat wohl mal Versuche gegeben den ganzen Automatenquatsch wegzulassen und einfach in jeden Zug einen zu setzen der Fahrkarten verkauft. Die Zufriedenheit ist viel höher und die Kosten waren die gleichen, ist ja nicht so dass es so ein Automatennetz geschenkt gibt. Frag mich jetzt nicht mehr wo das stand, aber auf jeden Fall hier irgendwo im Forum.
Es hat wohl mal Versuche gegeben den ganzen Automatenquatsch wegzulassen und einfach in jeden Zug einen zu setzen der Fahrkarten verkauft. Die Zufriedenheit ist viel höher und die Kosten waren die gleichen, ist ja nicht so dass es so ein Automatennetz geschenkt gibt. Frag mich jetzt nicht mehr wo das stand, aber auf jeden Fall hier irgendwo im Forum.
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Einige der Dinge die in den Leserkommentaren angesprochen werden (Pünktlichkeit, Sauberkeit, Anwesenheit von Personal) kann ich ja auch durchaus nachvollziehen. Ich bezog mich dann eher auf solche Dinge wie
Mfg
Catracho
Denn wie wir alle wissen ist die Deutsche Bahn dafür verantwortlich dass Rheinbahn und KVB nicht identisch ausgestattete Fahrzeuge haben.Hinzu kommt ja noch, dass jede Stadt bzw. Region unterschiedliche Systeme hat. In Köln z.B. kann man sein U-Bahnticket im Zug kaufen. Aber wehe man steigt in Düsseldorf ohne Ticket in eine Bahn ein, da hat man direkt verloren, muss aussteigen und sich erst einmal ein Ticket kaufen.
Mfg
Catracho
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Wobei man hier sehr stark zwischen Land und Ballungsgebiet unterscheiden muss:Du weißt genau was ich damit ausdrücken wollte - nämlich dass der Modal Split nicht der Brüller ist.
Auf dem Land (insbesondere dünnbesiedelt) ist einerseits das Autofahren angenehm und einfach, es ist nicht schwierig, man kann einfach fahren, es gibt wenig Hindernisse, wenig Verkehr und viel Platz zum Parken, sodass Landleute oft gar net gescheit rückwärts einparken können. Und Stau ist da in der Regel auch nicht groß. Andererseits ist das Bahnangebot recht mäßig. Selbst wenn man in einem Ort mit Bahnanschluss wohnt, z. B. Bad Tölz, dann hat man schon mal die Eindimensionalität der Bahn als Problem. Will man von Bad Tölz nach Wolfratshausen, ist das mit der Bahn ne halbe Weltreise, mit dem Auto kein Problem. Aber selbst wenn Start und Ziel auf der selben Bahnachse liegen, es also eine Direktverbindung gibt, hat man noch (z. B. Bad Tölz -> Holzkirchen, oder Schliersee -> Miesbach, oder Bruckmühl -> Holzkirchen, oder Altomünster -> Markt Indersdord) oft einen Stundentakt, bestenfalls 30min Takt. Dies bindet immer noch sehr stark und nimmt massiv Flexibilität weg, die eben das Auto hat. Zumal Orte auf dem Land oftmals recht verstreut sind und die Bahnstation dementsprechend weit entfernt ist.
Hier hat es die Bahn nun mal sehr schwer und ich wüsste nicht, wie man das grundsätzlich verbessern kann. Ja, bessere Takte, aber man wird da kaum Takt 10 fahren

In der Stadt (und insbesondere in der Innenstadt) sieh es ganz anders aus, und hier (zumindest in München) ist der Modal Split schon nicht schlecht bei steigender Tendenz. Ist aber auch ganz klar, da einerseits Autofahren nimmer so schön ist und schon anstrengender, Parkplätze teilweise rar sind (zumindest in manchen Gebieten), im Berufsverkehr es oft recht zäh vorangeht, Straßen/Parkpätze eng sind etc. Andererseits ist der ÖPNV hier viel, viel besser, viel höhere Netzdichte, Taktdichte. Es gibt sicher auch Schwächen (insbesondere Tangenten in München), aber insbesondere bei stumpfwinkligen Umsteigen (also z. B. Südost -> Nord) ist die Fahrtzeit gut.
Weil solche automatischen Zugangskontrollen das Schwarzfahrerproblem nicht lösen. Wer schwarzfahren will, der springt über diese Kontrollschranken hinweg. Diese automatischen Kontrollsperren halten Schwarzfahrer nicht davon ab, schwarzfahren zu wollen. Der psychologische Abschreckungseffekt tritt nicht an der Kontrollsperre, sondern bei einer Kontrolle durch Prüfer ein, wenn die Täter auf frischer Tat gestellt und dem Rechtsweg zugeführt werden. Kontrollen durch Prüfer sind daher immer effizienter als automatische Kontrollsperren, weil die Täter von den Prüfern gestellt und dem Rechtsweg zugeführt werden.rautatie @ 18 May 2011, 13:14 hat geschrieben:Woran liegts eigentlich, dass sich in Deutschland nirgendwo Zugangskontrollen zu den Bahnsteigen durchsetzen konnten, wie es sie in vielen anderen Ländern gibt?
Naja das kommt aber ganz darauf an, wie man diese Zugangsschranken ausgestaltet und überwacht. Wenn da an jeder Station einer sitzt und aufpasst und Zugangsschranken verwendet werden, die nicht so einfach zu überspringen sind, dann würde das schon was bringen. Und selbst wenn es nix bringt ist das auch keine rechte Erklärung dafür, dass sowas in Deutschland nicht existiert 
In München hätten wir aber einfach das Problem, dass zahlreiche Sperrengeschosse gar nicht darauf ausgelegt sind und zu wenig Platz bieten, um alle Fahrgäste halbwegs schnell durch Zugangsschleusen zu bringen. Z.B. am Marienplatz stelle ich mir das schwierig vor.

In München hätten wir aber einfach das Problem, dass zahlreiche Sperrengeschosse gar nicht darauf ausgelegt sind und zu wenig Platz bieten, um alle Fahrgäste halbwegs schnell durch Zugangsschleusen zu bringen. Z.B. am Marienplatz stelle ich mir das schwierig vor.
Anzeige beim ersten Mal, davon halte ich nichts. Denn es kann wirklich mal sein, dass man sein Tickets einfach vergessen hat, völlig ohne böse Absicht. Und was das erhöhte Beförderungsentgelt angeht. Ich würde mich da über gestaffelte Lösungen freuen. Das erste Mal 70 Euro, das zweite Mal 120 und das Dritte mal 200 plus Anzeige oder sowas in der Art. Damit wird es für diejenigen, die grundsätzlich schwarzfahren gefährlicher, aber diejenigen, die einfach Mal das Ticket vergessen haben, werden nicht gleich komplett vergraultLazarus @ 18 May 2011, 23:38 hat geschrieben: 100 Euro erhöhetes Beförderungsentgeld plus Anzeige und das Problem sollte nimmer so gravierend sein.

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Ich glaube Lazarus meinte eher was passiert wenn Schwarzfahrer trotz Bahnsteigsperren erwischt werden. Da finde ich harte Strafen gerechtfertigt, denn ausversehen drüberhüpfen wird wohl keiner :rolleyes:Flo_K @ 18 May 2011, 23:40 hat geschrieben: Anzeige beim ersten Mal, davon halte ich nichts. Denn es kann wirklich mal sein, dass man sein Tickets einfach vergessen hat, völlig ohne böse Absicht.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
ok, wenn jemand tatsächlich mit einem personalisiertem Ticket nachweisen kann, das er seine Fahrkarte nur vergessen hat, kann man darüber reden. Ansonsten sollte man schon durchgreifen.Flo_K @ 18 May 2011, 23:40 hat geschrieben: Anzeige beim ersten Mal, davon halte ich nichts. Denn es kann wirklich mal sein, dass man sein Tickets einfach vergessen hat, völlig ohne böse Absicht. Und was das erhöhte Beförderungsentgelt angeht. Ich würde mich da über gestaffelte Lösungen freuen. Das erste Mal 70 Euro, das zweite Mal 120 und das Dritte mal 200 plus Anzeige oder sowas in der Art. Damit wird es für diejenigen, die grundsätzlich schwarzfahren gefährlicher, aber diejenigen, die einfach Mal das Ticket vergessen haben, werden nicht gleich komplett vergrault![]()
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Das ist unter Anderem auch ein Grund dafür, dass bei der Salzburger Lokalbahn (wo die Züge außerhalb der HVZ nicht länger sind als ein R2) Zubs Fahrscheine verkaufen. Die Fahrgäste äußern immer wieder in Umfragen, dass sie das am meisten an der Lokalbahn schätzen und gleichzeitig spart man sich Entwerter und Automaten an den Stationen. Und Schwarzfahren kann auch keiner.Bayernlover @ 18 May 2011, 22:46 hat geschrieben:
Es hat wohl mal Versuche gegeben den ganzen Automatenquatsch wegzulassen und einfach in jeden Zug einen zu setzen der Fahrkarten verkauft. Die Zufriedenheit ist viel höher und die Kosten waren die gleichen, ist ja nicht so dass es so ein Automatennetz geschenkt gibt.
@Lazarus.
Nein, das finde ich nicht. Ich zum Beispiel kaufe aus absoluter Überzeugung immer ein Ticket, auch für Kurzstrecken. Aber nach Ende der 13. Klasse... Was meinst Du, wir schwierig es war, nach 9 Jahren Monatskarten ans Stempeln zu denken. Das ist einfach Routine, ohne Stempeln in die Bahn zu steigen. Klar ist Vergesslichkeit keine Entschuldigung und die 40 Euro sind fällig. Aber man muss schon aufpassen, dass man Leute, die komplett ohne ABsicht mal schwarzfahren, nicht durch Strafanzeigen plus 100 Euro vergrault. Daher eher die gestaffelte Variante

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Es gibt sehr viele Probleme, wenn man einigermaßen perfekte Zugangssysteme haben will. Neben der teuren und aufwändigen Technik kann man in jedem U-Bahnhof eine ganze Reihe an Leuten einstellen. Der Bahnhof muss ja fast rund um die Uhr besetzt sein, da kann man sich ausrechnen, was das an Personal bedeutet, wenn man 40-Stundenwoche, Urlaubszeiten, Krankstände usw. berücksichtigt.Flo_K @ 18 May 2011, 23:32 hat geschrieben: Naja das kommt aber ganz darauf an, wie man diese Zugangsschranken ausgestaltet und überwacht. Wenn da an jeder Station einer sitzt und aufpasst und Zugangsschranken verwendet werden, die nicht so einfach zu überspringen sind, dann würde das schon was bringen. Und selbst wenn es nix bringt ist das auch keine rechte Erklärung dafür, dass sowas in Deutschland nicht existiert
In München hätten wir aber einfach das Problem, dass zahlreiche Sperrengeschosse gar nicht darauf ausgelegt sind und zu wenig Platz bieten, um alle Fahrgäste halbwegs schnell durch Zugangsschleusen zu bringen. Z.B. am Marienplatz stelle ich mir das schwierig vor.
Auch finde ich es entwürdigend, wenn Rollstuhlfahrer und Kinderwagen schiebende Mütter erst einen Bettelknopf drücken müssen, damit das freundliche Personal das Tor aufmacht. Das ist das keine echte Barrierefreiheit mehr. Dann gibt es die vielen S-Bahnstationen, mit denen man direkt in das Untergrundsystem reinfahren kann, ohne Kontakt mit den innerstädtischen Sperren zu machen. Oder will man die ganzen S-Bahnstationen auch noch einzäunen und bewachen? Oder will man in gemischten U-/S-Bahnstationen auch von Bahnsteig zu Bahnsteig noch zusätzliche Sperrenkontrollen einbauen?
Die Schwarzfahrerquote dürfte ferner zwar sinken, aber noch ganz weit weg von 0 % sein, da es immer Schlupflöcher gibt, über die man an den Sperren vorbeikommt. Diese Schlupflöcher werden sich auch durch Twitter & Co rumsprechen und ausgiebig genutzt werden, bevor sie geschlossen werden können.
Daher halte ich von den Zugangskontrollen rein gar nichts. Bei großem Andrang in U-Bahnstationen (Wiesn, Konzerte, Fußballspiele!) werden diese dann zu einem richtigen Ärgernis. Der Fahrgastdurchsatz würde dann auch reduziert werden, Wartezeiten beim Zugang zur U-Bahn würden zusätzlich entstehen. Bei Großveranstaltungen, die ja so selten nicht sind, wird man auch ein zentrales Tor öffnen müssen, um die Staus aufzulösen, was zum Schwarzfahren einlädt.
Wir haben es hier mal vor lange Zeit grob überschätzt, Personal- und Technikosten dürften wesentlich höher sein als die Mehreinnahmen durch weniger Schwarzfahrer.
Die meisten der Gründe sind auch die Gründe, warum die Stadt München diese Zugangskontrollen nicht will.
Edit: Es gibt übrigens auch Fahrstühle, mit denen man direkt von der Oberfläche an der Straße zum Bahnsteig fahren kann. Da ist so viel an Zugangssperren einzubauen, manchmal dürfte es daran scheitern, dass an der jeweiligen Stelle kein Platz mehr da ist.
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Und das funktioniert, wenn z.B. ein Rollstuhlfahrer mit Begleiter unterwegs ist und jeder ein separates Ticket hat, die getrennt "bewertet" und folglich die Sperren separat geöffnet werden müssen? O.k., das ist ein polemischer Extremfall. Aber ich fürchte hier große Probleme. Bei breiteren Durchgängen könnte auch die Möglichkeit, sich da irgendwie durchzuquetschen, größer werden.Flo_K @ 18 May 2011, 23:51 hat geschrieben: Naja da gibts in der heutigen zeit aber auch andere Lösungen. Zum Beispiel einen breiteren Durchgang. Gibts in Paris auch (teilweise).
Ich stelle mir auch vor, dass z.B. am U-Bahnhof Quiddestraße mit drei weit auseinander liegenden Zugängen (Nord, Süd, Fahrstuhl von der Straßenoberfläche zwischen den beiden anderen Zugängen) an zwei Stellen gleichzeitig Fahrgäste nicht durch die Sperren kommen und das Personal eingreifen muss. Da kann aber kaum mehr als eine Person anwesend sein, sonst wird es erst recht unbezahlbar. Man müsste in den Stationen mit nur mäßigem Fahrgastdurchsatz einige Zugänge schließen. Das dürfte zu einem Proteststurm führen, den ich auch verstehen würde, da sich Fußwege beträchtlich verlängern würden.
Ich sage: Das funktioniert nicht. Die Stadt München will es zum Glück nicht, nicht mal einen Pilotversuch an einer Station soll es geben.
Ja, das funktioniert. Und ja, da kann sich jemand mit durchdrücken. Aber wie oft kommt das schon vor? Außerdem, wenn Personal da sitzt, dann kann das ja unterbunden werden. Also ich sehe schon, dass das ned einfach ist. Aber es ist jetzt nicht DER Grund, der das ganze System unmöglich oder zweifelhaft macht. Da gibts schon Lösungen. Drehkreuze sind ja ohnehin nicht mehr wirklich das neueste, sondern eher diese schwingenden Glastüren. (Was weiß ich wie die heißen ^^). Und an Stationen, mit wenig Frequenz gibt es meist auch nur an einem Eingang nen AUfzug, also musste auch nur da Personal haben, falls es Schwierigkeiten gibt. Und alle Stationen mit Personal zu besetzen... Wäre bestimmt ned das Schlechteste. Aber vermutlich tatsächlich unbezahlbar, ja.TramPolin @ 19 May 2011, 00:07 hat geschrieben: Und das funktioniert, wenn z.B. ein Rollstuhlfahrer mit Begleiter unterwegs ist und jeder ein separates Ticket hat, die getrennt "bewertet" und folglich die Sperren separat geöffnet werden müssen? O.k., das ist ein polemischer Extremfall. Aber ich fürchte hier große Probleme. Bei breiteren Durchgängen könnte auch die Möglichkeit, sich da irgendwie durchzuquetschen, größer werden.
(Übrigens: Ich bin eh ned dafür, das in München einzuführen. Aber ich sehe es eben jetzt auch nicht so furchtbar kritisch. )
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Ich möchte auch ein System sehen, das meine IsarCard 9 Uhr Innenraum, kombiniert mit einer Tageskarte Außenraum und einer Fahrradtageskarte, mich zusammen mit meinem Fahrrad korrekt bewertet und da korrekt durchlässt. Drei Karten nacheinander ins Lesegerät und dann gibt's eine (automatische?) Sonderöffnung, sodass ich mit meinem Rad durchkomme und nicht stranguliert werde.
Außerdem könnte ich ja schummeln und eine Fahrt im Innenraum vortäuschen, aber dann doch nach Tutzing fahren. Um so was zu verhindern, müsste man dieselbe Prozedur zum Auschecken vorsehen, was das System noch einmal drastisch verteuern würde.
Schon mal am komplizierten Tarifsystem dürfte es scheitern, da müsste man schon alles auf ein elektronisches Ticket umstellen. Dann wäre das Megaprojekt erst einmal das elektronische Ticket, bevor man in ferner Zukunft über das Zugangssystem nachdenken könnte.
Außerdem könnte ich ja schummeln und eine Fahrt im Innenraum vortäuschen, aber dann doch nach Tutzing fahren. Um so was zu verhindern, müsste man dieselbe Prozedur zum Auschecken vorsehen, was das System noch einmal drastisch verteuern würde.
Schon mal am komplizierten Tarifsystem dürfte es scheitern, da müsste man schon alles auf ein elektronisches Ticket umstellen. Dann wäre das Megaprojekt erst einmal das elektronische Ticket, bevor man in ferner Zukunft über das Zugangssystem nachdenken könnte.
Das mit dem Fahrrad... Okay. Das ist was, das öfter vorkommt und was wirklich echte Nachteile für Fahrgäste haben könnte. Kinderwagen und Gepäck übrigens auch. Denn diese wären dann auch immer auf einen Eingang festgelegt.
Was die Austrittskontrolle angeht:
Realistisch ist das ganze doch nur bei der U-Bahn. Bei der S-Bahn hüpfen doch dann die Leute nur übers Gleis zur Bahn. Und bei der U-Bahn hast Du nur Innenraum. Allerdings auch nur bei Nicht-Zeitkarten. In Paris hat man es so gelöst, dass es bei der U-Bahn keine Austrittskontrollen gibt, bei der S-Bahn aber schon. Wäre für München mit dem jetzigen Tarifsystem aber in der tat schwierig. Das müsste man natürlich ändern. Es wäre eine riesengroße Umstellung in jeder Hinsicht und schweineteuer. Auch deswegen bin ich sicherlich keiner, der das fordern würde. Aber die Sinnhaftigkeut von Sperren an sich, von ihrem Prinzip her, die kann man ja nicht wirklich von derzeitigen Münchner Tarifsystem abhängig machen
Was die Austrittskontrolle angeht:
Realistisch ist das ganze doch nur bei der U-Bahn. Bei der S-Bahn hüpfen doch dann die Leute nur übers Gleis zur Bahn. Und bei der U-Bahn hast Du nur Innenraum. Allerdings auch nur bei Nicht-Zeitkarten. In Paris hat man es so gelöst, dass es bei der U-Bahn keine Austrittskontrollen gibt, bei der S-Bahn aber schon. Wäre für München mit dem jetzigen Tarifsystem aber in der tat schwierig. Das müsste man natürlich ändern. Es wäre eine riesengroße Umstellung in jeder Hinsicht und schweineteuer. Auch deswegen bin ich sicherlich keiner, der das fordern würde. Aber die Sinnhaftigkeut von Sperren an sich, von ihrem Prinzip her, die kann man ja nicht wirklich von derzeitigen Münchner Tarifsystem abhängig machen

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Um wie viel niedriger ist eigentlich die Schwarzfahrerquote in Paris und in anderen Städten mit aufwändigen Zugangssystemen? Gibt es da belastbare Zahlen?Flo_K @ 19 May 2011, 00:10 hat geschrieben:Ja, das funktioniert. Und ja, da kann sich jemand mit durchdrücken. Aber wie oft kommt das schon vor? Außerdem, wenn Personal da sitzt, dann kann das ja unterbunden werden. Also ich sehe schon, dass das ned einfach ist. Aber es ist jetzt nicht DER Grund, der das ganze System unmöglich oder zweifelhaft macht. Da gibts schon Lösungen. Drehkreuze sind ja ohnehin nicht mehr wirklich das neueste, sondern eher diese schwingenden Glastüren. (Was weiß ich wie die heißen ^^). Und an Stationen, mit wenig Frequenz gibt es meist auch nur an einem Eingang nen AUfzug, also musste auch nur da Personal haben, falls es Schwierigkeiten gibt. Und alle Stationen mit Personal zu besetzen... Wäre bestimmt ned das Schlechteste. Aber vermutlich tatsächlich unbezahlbar, ja.
(Übrigens: Ich bin eh ned dafür, das in München einzuführen. Aber ich sehe es eben jetzt auch nicht so furchtbar kritisch. )
Ich habe halt die Befürchtung, dass bei aufgerüsteten Zugangskontrollen auch die Schwarzfahrer aufrüsten. Letztendlich dürfte auch das aufwändigste System Schwächen haben.
Ich glaube auch, dass viele eine Herausforderung darin sehen und sich wie der King fühlen, wenn sie sich unberechtigt durch die Sperre durchquetschen oder einen Baustellenzugang zweckentfremden. Schwarzfahren als eine Art Sport mit besonderem Adrenalinschub. Zugangs-Hacking statt Kopierschutz-Hacking. Ums Fahrgeld sparen alleine geht es dann nicht mehr.
Daher dürfte das "Aber wie oft kommt das schon vor?" eher mit "oft" beantwortet werden. Oder wie sieht es da aus z.B. in Paris?
Also zum Beispiel in La Défense ist so ein breites Tor. Wenn da ein Rollstuhlfahrer oder sonst wer durchgeht, dann gehen da so lange auch normale Leute mit durch, bis irgendwann man 3 Sekunden keiner mehr durchgeht und das Tor Zeit hat, zu schließen. Allerdings ist da keine Aufsicht.
Ob es den Anteil der Schwarzfahrer wirklich minimiert, wage ich auch zu bezweifeln. Allerdings: Nur von der subjektiven Beobachtung her... In meinen fünf Tagen Paris habe ich lediglich zweimal jemanden über das Drehkreuz klettern sehen (übrigens vor Augen der AUfsicht, die das aber nicht störte ^^). Bei Schwarzfahrerquoten muss man allerdings auch immer andere Faktoren mit berücksichtigen, wie Fahrpreise, soziale Struktur der Fahrgäste, kulturelle Einstellungen.
Ob es den Anteil der Schwarzfahrer wirklich minimiert, wage ich auch zu bezweifeln. Allerdings: Nur von der subjektiven Beobachtung her... In meinen fünf Tagen Paris habe ich lediglich zweimal jemanden über das Drehkreuz klettern sehen (übrigens vor Augen der AUfsicht, die das aber nicht störte ^^). Bei Schwarzfahrerquoten muss man allerdings auch immer andere Faktoren mit berücksichtigen, wie Fahrpreise, soziale Struktur der Fahrgäste, kulturelle Einstellungen.
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Das alles spricht doch selbst in Paris gegen das System. Möglicherweise sinkt die Schwarzfahrerrate kaum, wozu dann der ganze immense, schweineteure Aufwand? Nur aus Prinzip, dafür zum Nachteil der ehrlichen Fahrgäste, die neben dem Finanzamt dann einen neuen Feind haben: die Zugangssperre, die manchmal zu viel sperrt oder zumindest lästig ist.Flo_K @ 19 May 2011, 00:26 hat geschrieben: Also zum Beispiel in La Défense ist so ein breites Tor. Wenn da ein Rollstuhlfahrer oder sonst wer durchgeht, dann gehen da so lange auch normale Leute mit durch, bis irgendwann man 3 Sekunden keiner mehr durchgeht und das Tor Zeit hat, zu schließen. Allerdings ist da keine Aufsicht.
Ob es den Anteil der Schwarzfahrer wirklich minimiert, wage ich auch zu bezweifeln. Allerdings: Nur von der subjektiven Beobachtung her... In meinen fünf Tagen Paris habe ich lediglich zweimal jemanden über das Drehkreuz klettern sehen (übrigens vor Augen der AUfsicht, die das aber nicht störte ^^).
Und die Drehkreuz-Springer nutzen vielleicht einen geeigneten Moment, damit sie nicht so auffallen - auch bei den Fahrgästen nicht.
Ähm. Das geht bei den Drehkreuzen in Paris aber nur sehr schwer. Meist ist da ja nach den Drehkreuzen noch so ein Klappding. Das muss Dir der vorige (ehrliche Fahrgast) schon aufhalten, sonst wird es sehr schwer, da unauffällig durchzukommen. Denn übers Drehkreuz kommste einfach. Aber dann stehste vor der Klapptüre, die nicht aufgeht ^^
Ich sag doch, dass ich ned dafür bin, das hier einzuführen. Aber ich finds jetzt auch ned so schlimm, dass ich es in Städten, die es schon haben, abschaffen wollen würde. Ich finde es ganz okay. Und dass in jeder Station Personal ist, ist ein netter Nebeneffekt.
Ich sag doch, dass ich ned dafür bin, das hier einzuführen. Aber ich finds jetzt auch ned so schlimm, dass ich es in Städten, die es schon haben, abschaffen wollen würde. Ich finde es ganz okay. Und dass in jeder Station Personal ist, ist ein netter Nebeneffekt.
Die Zugangskontrollsysteme müßten dann aber auch mit ausgedruckten Fahrscheinen aus dem DB-Fahrkartendrucker oder DB-Automatenfahrscheinen oder Online-Tickets mit +City/CityMobil oder einer BC 100 klarkommen...
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Ich will und werde Dich nicht zum Befürworter schreiben.Flo_K @ 19 May 2011, 00:36 hat geschrieben:Ich sag doch, dass ich ned dafür bin, das hier einzuführen. Aber ich finds jetzt auch ned so schlimm, dass ich es in Städten, die es schon haben, abschaffen wollen würde. Ich finde es ganz okay. Und dass in jeder Station Personal ist, ist ein netter Nebeneffekt.
So sehen die Dinger wohl aus - habe lange rumgesucht, aber nur dieses eine Foto gefunden:Flo_K @ 19 May 2011, 00:36 hat geschrieben:Ähm. Das geht bei den Drehkreuzen in Paris aber nur sehr schwer. Meist ist da ja nach den Drehkreuzen noch so ein Klappding. Das muss Dir der vorige (ehrliche Fahrgast) schon aufhalten, sonst wird es sehr schwer, da unauffällig durchzukommen. Denn übers Drehkreuz kommste einfach. Aber dann stehste vor der Klapptüre, die nicht aufgeht ^^
http://www.flickr.com/photos/jmgalvan/6133.../in/photostream
Wo sind denn hier die Klappdinger? O.k., man sieht nur den unteren Teil. Hat jemand noch andere Fotos, ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Generell sehen die Teile so aus, als könnte man da unten einfach durchkrabbeln, aber das könnte auf dem Foto täuschen.
Richtig, im Zuge der Erhöhung von 40 auf 60 DM ist die Regel so geändert worden, dass die Personalien fortan auch bei sofortiger Zahlung aufgenommen werden, damit es bei sofortiger Zahlung nicht immer "das erste Mal" ist. Viele Schwarzfahrer haben seinerzeit darauf gebaut, dass sie bei sofortiger Zahlung laufen gelassen werden und haben deshalb immer die 40 DM abgezählt dabei gehabt, um bei sofortiger Zahlung unerkannt davon kommen zu kommen. Dem ist mit der Erhöhung von 40 auf 60 DM ein Riegel davor geschoben worden, in dem sich die ertappten Schwarzfahrer fortan auch bei sofortiger Zahlung ausweisen müssen und somit in Zukunft auch bei sofortiger Zahlung als Wiederholungstäter gelten. Ich kann mich noch gut an die Aushänge in den Infovitrinen und Fahrzeugen erinnern:u-bahn-fan @ 22 Jul 2009, 15:38 hat geschrieben:Also AFAIK werden die Personalien IMMER aufgenommen, egal ob man sofort zahlt oder später per Überweisung. :unsure:EasyDor @ 22 Jul 2009, 15:28 hat geschrieben: Toll find ichs ja in dem Zusammenhang auch, dass wenn man gleich die 40 Euro bezahlt, kein Name notiert wird und es dann immer "das erste" mal ist.
...
Schwarze Zeiten für Schwarzfahrer:
Am 01.XX.198X treten 2 gesetzliche Änderungen für Schwarzfahrer in Kraft:
Fahrgäste, die ab 01.XX.198X ohne gültigen Fahrausweis angetroffen werden
- zahlen 60 statt bisher 40 DM
- müssen sich auch bei sofortiger Zahlung ausweisen
An alle Fahrgäste, denen das nicht deutlich genug gesagt sein kann:
Ab 01:XX.198X erfolgt die Registrierung der Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis auch bei sofortiger Zahlung! Legen Fahrgäste ohne gültigen Fahrausweis bei einer Kontrolle keinen amtlichen Lichtbildausweis vor, wird ab dem 01.XX.198X auch bei sofortiger Zahlung die Polizei hinzugezogen!
Im Interesse unser ehrlichen Fahrgäste bitten wir um Verständnis.
Hamburger Verkehrsverbund
@TramPolin
Da kannste sie sehen.Sind mittlerweile etwas breiter geworden, wenn ich mich ned täusche
(Aber mein Gedächtnis is soooo mies)
Da kannste sie sehen.Sind mittlerweile etwas breiter geworden, wenn ich mich ned täusche

Siehe hier:TramPolin @ 19 May 2011, 01:06 hat geschrieben: Wo sind denn hier die Klappdinger? O.k., man sieht nur den unteren Teil. Hat jemand noch andere Fotos, ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Generell sehen die Teile so aus, als könnte man da unten einfach durchkrabbeln, aber das könnte auf dem Foto täuschen.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...ion-abesses.jpg
Mfg
Catracho
PS: Flo_K war schneller

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O.k, jetzt kann ich es mir vorstellen. Drunter konnt man da kaum durch, darüber sollte es schon mit einem Sprung möglich sein, auch der Zaun scheint nicht unüberwindbar zu sein.Flo_K @ 19 May 2011, 01:08 hat geschrieben:@TramPolin
Da kannste sie sehen.Sind mittlerweile etwas breiter geworden, wenn ich mich ned täusche(Aber mein Gedächtnis is soooo mies)
Ähnliches gibt es auch bei Zugängen zu kostenpflichtigen Toiletten. Im Münchner Einkaufszentrum pep gibt es z.B. relativ ähnliche Teile. Aber der Tarif ist dort einfach: 50 Cent einschmeißen und gut ist.


Genaue Zahlen kann ich nicht nennen, aber ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass in Paris die Schwarzfahrerquote trotz aufwändigen Zugangssystem wesentlich höher als in deutschen Städten ohne geschlossenem Zugangssystem ist. Das liegt einfach daran, dass diese automatischen Kontrollsperren nicht den abschreckenden psychologischen Effekt wie Kontrollen durch Prüfer haben. Aus diesem Grunde sind in Amsterdam diese automatischen Kontrollsperren auch abgeschafft worden, weil sie die Schwarzfahrer nicht von ihrem Willen abhalten können. Amsterdam ist das Paradebeispiel dafür, dass die Schwarzfahrerquote nicht durch automatische Zugangssperren, sondern durch intensive Polizeirazzien in den Fahrzeugen und Stationen gesenkt worden ist.TramPolin @ 19 May 2011, 00:23 hat geschrieben:Um wie viel niedriger ist eigentlich die Schwarzfahrerquote in Paris und in anderen Städten mit aufwändigen Zugangssystemen? Gibt es da belastbare Zahlen?
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Oha, da sind die Dinger schon höher, auch der Zaun.Catracho @ 19 May 2011, 01:18 hat geschrieben: Siehe hier:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...ion-abesses.jpg
Mfg
Catracho
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