Neues billigeres Konzept für den Münchner Hbf
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- König
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Naja die Bahn und Durchsagen, war schon immer ein Thema für sich. Entweder tagesschautaugliche Hochdeutschsprecher (Achtung: ein gewöhnlicher Norddeutscher, der ja für sich in Anspruch nimmt "dialektfrei" zu sprechen hat dafür starken Akzent, zB das Näseln der Hamburger und aus jedem "g" ein "ch" zu machen, fehlende Betonung der meisten "r" was teilweise lokale Ortsnamen bis zur Unkenntlichkeit verändert in der Aussprache) ODER Sprecher mit jeweiligem Lokalkolorit (ungleich Dialekt!). Aber Durchsagen mit sächsischem Akzent in Stuttgart oder dergleichen, das war schon immer seltsam. Das andere Extrem sind langatmige und redundante Durchsagen vom Band, aus dem Tonstudio. Weil es sich um die immergleichen Floskeln rund um die Information handelt wartet man regelrecht ungeduldig auf die eigentliche Information/den aktuellen Tonbaustein. Dann bitte gleich auf Displayanzeigen reduzieren, sowas bringt mir nix wenn ein Computer zur jeweiligen Displayanzeige halt den entsprechenden Tonbaustein auflegt. Von einer Durchsage erwarte ich zusätzliche Information die ein Mensch nur spontan und situationsbezogen geben kann, ("...10, evtl. auch 20 minütige Verspätung...").
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Herrschaftszeiten, das die bisherigen Ansagen oft nicht verständlich sind, weiß ich selber und bin auch für eine Verbesserung, dazu gehört dann auch die Einstellung. Ich wollte in der Hauptsache sagen, dass den Durchsagen am Tage die durchaus angenehm waren, eben diese längere Schleife in der Nacht voraus ging und das einem dann irgendwann auf den Wecker ging, aber hilft´s was? Nein.Woodpeckar @ 18 Jul 2011, 21:12 hat geschrieben: Wenn die Bahn in einem relativ großen Bahnhof die Beschallung und Beleuchtung modernisiert, hat das natürlich so zu geschehen, wie es sich der gemeine Forenuser vorstellt. Unberücksichtigt bleibt, dass dieser Umbau im laufenden Betrieb stattfindet und eben nicht in Sekundenbruchteilen für den gesamten Bahnhof vollzogen sein kann. Aber bei allem was angefasst und modernisiert wird, finden sich genügend, die das für überflüssig und/oder falsch halten. Willkommen im Stillstand.
Wenn das nicht ausreicht, gibt man eben dem Betreiber noch die Schuld und Verantwortung für diejenigen, die sich mit Vandalismus an fremden Eigentum vergreifen. Stammtischpopulismus, nur um zu zeigen was man doch alles besser wüsste, aber nicht besser machen muss.
Die Testdurchsagen, die ich letzte Woche hören konnte, fand ich sehr überzeugend. Noch nie habe ich am Bahnhof so klar und gut verständliche Durchsagen gehört.
Dass man die Hälfte der Pfosten hätte einsparen können hat sich mittlerweile auch erledigt, lediglich die Positionierung einiger ist etwas unglücklich. Ich habe nirgends was von Stillstand gesagt, wir haben jetzt unser Auto nun doch auch endlich mit Tagfahrlicht ausgestattet, demnächst wird das stille Örtchen renoviert. Wenn da wer kommt und rein muss, muss man ja fast schon im Boden versinken.
Und was das mit dem Vandalismus soll, wenn das auf die Aufkleber anspielt, es ist doch leider heutzutage so, da kann die Bahn nichts für, hätte die Dinger nur einen Meter höher montieren können.
Nichtsdestotrotz werde ich versuchen, an einen der alten Lautsprecher ranzukommen, so wie andere sich schon die Zugzielanzeiger gekrallt haben.
Gestern wurde übrigens der erste Teil der neuen Beschallungsanlage am Hbf in Betrieb genommen.
PM der DB vom 09. August 2011
PM der DB vom 09. August 2011
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- Kaiser
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Meine Zusammenfassung der Baunotwendigkeiten am HBF München:
1. Ästhetisch, gestalterisch, das dunkle Vordach am Osteingang weg, die Fahrradschrottsammlung dort beseitigen. ( ich fahre selbst viel Fahrrad, in Nürnberg funktioniert das auch mit der Fahrradfreiheit vor dem Haupteingang).
2. An der Westseite der Haupthalle oder am Ostende von Gleis 8 und 9 eine Querverbindung zu allen Bahsnteigen, bis zum "Starnberger Bahnhof", weitergeführt zum Busterminal und dem Ostende der S-Bahnstation Bahnsteig Hackerbrücke.
Von und zu Zugteilen langer Züge die ausserhalb der Halle stehen wäre das eine deutlich kürzere Verbindung mit der S-Bahn.
1. Ästhetisch, gestalterisch, das dunkle Vordach am Osteingang weg, die Fahrradschrottsammlung dort beseitigen. ( ich fahre selbst viel Fahrrad, in Nürnberg funktioniert das auch mit der Fahrradfreiheit vor dem Haupteingang).
2. An der Westseite der Haupthalle oder am Ostende von Gleis 8 und 9 eine Querverbindung zu allen Bahsnteigen, bis zum "Starnberger Bahnhof", weitergeführt zum Busterminal und dem Ostende der S-Bahnstation Bahnsteig Hackerbrücke.
Von und zu Zugteilen langer Züge die ausserhalb der Halle stehen wäre das eine deutlich kürzere Verbindung mit der S-Bahn.
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- Kaiser
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Hast Recht, war wohl zu pessimistisch und zuschnell mit meinem virtuellen Abbruchbagger.
Ein weiterer ( kleiner ) Wunsch wäre es vom Starnberger Bahnhof direkt an das Westende des Bahnsteiges der S-Bahn, eine Abkürzung um nicht erst via Zwischengeschoss weite Wege zu haben.
Insgesamt aber eben kleine Maßnahmen statt ein neues Architekturdenkmal zu errichten.
Ein weiterer ( kleiner ) Wunsch wäre es vom Starnberger Bahnhof direkt an das Westende des Bahnsteiges der S-Bahn, eine Abkürzung um nicht erst via Zwischengeschoss weite Wege zu haben.
Insgesamt aber eben kleine Maßnahmen statt ein neues Architekturdenkmal zu errichten.
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Dabei finde ich die Kabelführung im Bereich mancher Prellböcke sehr optimistisch, wenn´s mal wieder kracht, dann war´s das erst mal mit Durchsagen.Flo_K @ 10 Aug 2011, 10:10 hat geschrieben: Gestern wurde übrigens der erste Teil der neuen Beschallungsanlage am Hbf in Betrieb genommen.
PM der DB vom 09. August 2011
- Boris Merath
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Ich fürchte ja nur dass mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage auch automatische Durchsagen kommen...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Nicht nur Du fürchtest das. Bin gerade durch die Halle gelaufen, bis jetzt ist alles beim Alten und die Durchsagen kommen aus den alten Lautsprechern. Zumindest am Querbahnsteig.Boris Merath @ 10 Aug 2011, 14:22 hat geschrieben: Ich fürchte ja nur dass mit der Inbetriebnahme der neuen Anlage auch automatische Durchsagen kommen...
Hat es eigentlich einen Grund, dass die Ansagen bisher manuell gemacht werden? Der dürfte ja eigentlich nicht in der Art der Lautsprecher liegen, oder doch?
DB ist sich jetzt doch mit Auer&Weber (fast) einig
Hier dürfte der Grund verstckt sein
Hier dürfte der Grund verstckt sein
Inzwischen gilt der Bahnhof nach den Plänen von Auer + Weber wieder als Favorit.
Er lässt der Bahn auch mehr planerische Freiheit: Denn in der Zwischenzeit haben die Behörden den aus den 50er Jahren stammenden Starnberger Flügelbahnhof unter Denkmalschutz gestellt - er müsste eigentlich erhalten bleiben. "Auer + Weber ist dem Denkmalschutz aber zuvorgekommen", berichtete Ude. In einem solchen Fall gilt Vertrauensschutz - weshalb die Bahn nur bei der Realisierung dieses Entwurfs die Abrissbirne schwingen darf
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Das ist auch das, was ich an Stuttgart21 nicht begreife, wie man etwas denkmalgeschütztes abreißen kann. In meinem Bekanntenkreis gibt es selbst so ein Haus. Abreißen ist unmöglich, bei einer Sanierung wird jedes Sandkorn im Putz vorgeschrieben usw.
In Stuttgart kein Problem, in München auch kein wirkliches.
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Die Stadt hat doch den Tipp gegeben dass der Starnberger nicht unter Denkmalschutz steht wenn der Auer+Weber-Entwurf genommen wird.c-a-b @ 3 Feb 2012, 21:02 hat geschrieben: DB und Denkmalschutz halt… :ph34r:
Ich finde das gut, der ganze Hauptbahnhof ist ein hässliches Ensemble das so im tiefsten, dunkelsten Osteuropa der 70er Jahre stehen könnte. Zu einer Weltstadt hat diese miefige, provinzielle Gestaltung des Hbf nie gepasst.
Jetzt muss man klotzen statt kleckern und der Auer+Weber-Entwurf kann hier weltstädtisches Flair reinbringen und das hässliche Sewastopol-Gedächtnis-Empfangsgebäude sollte lieber heute als morgen abgerissen werden.
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Auch wenn du es wahrscheinlich nicht gerne hörst, ist das Münchner Bahnhofsgebäude eben ein Kind seiner Zeit und als solches auch zu sehen. Es ist halt ein typischer 50er-Jahre-Wirtschaftswunder-Klotz, 'möglichst praktisch und schnell gebaut, über das Aussehen reden wir nachher'. Sicherlich kein architektonisches Meisterwerk, aber eines der letzten unverfälschten Gebäude aus den 50ern in der näheren und weiteren Umgebung. Gerade die Schalterhalle des starnberger Flügelbahnhofs strahlt meiner Meinung anch einen unverwechselbaren morbiden Charme ausElectrification @ 3 Feb 2012, 21:30 hat geschrieben: Die Stadt hat doch den Tipp gegeben dass der Starnberger nicht unter Denkmalschutz steht wenn der Auer+Weber-Entwurf genommen wird.
Ich finde das gut, der ganze Hauptbahnhof ist ein hässliches Ensemble das so im tiefsten, dunkelsten Osteuropa der 70er Jahre stehen könnte. Zu einer Weltstadt hat diese miefige, provinzielle Gestaltung des Hbf nie gepasst.
Jetzt muss man klotzen statt kleckern und der Auer+Weber-Entwurf kann hier weltstädtisches Flair reinbringen und das hässliche Sewastopol-Gedächtnis-Empfangsgebäude sollte lieber heute als morgen abgerissen werden.


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Die 50er Jahre sind nun lange vorbei. Ich habe auch kein Problem damit wenn man sich einige hässliche 50er-Jahre Bauwerke als Zeitzeugen erhält, aber dann nicht so ein repräsentatives Gebäude wie den Hbf.
Auch die Stadt will ein modernes Bahnhofsgebäude, das man auch vorzeigen kann und wo Touristen nicht meinen sie wären in der falschen Stadt.
Dieses lächerliche Bewahren wollen von überflüssiger Architektur ist so typisch deutsch. Wo anders würde man sagen "weg mit dem Schund", abreißen und was schönes neues hinstellen, fertig.
München als Millionenstadt braucht repräsentative Gebäude und weltstädtisches Flair, das kann ich mit einem miefigen Provinzbahnhof einfach nicht schaffen.
Auch die Stadt will ein modernes Bahnhofsgebäude, das man auch vorzeigen kann und wo Touristen nicht meinen sie wären in der falschen Stadt.
Dieses lächerliche Bewahren wollen von überflüssiger Architektur ist so typisch deutsch. Wo anders würde man sagen "weg mit dem Schund", abreißen und was schönes neues hinstellen, fertig.
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Na und, das 15. Jahrhundert ist doch auch lange vorbei, trotzdem kam noch niemand auf die Idee, das hier einreißen zu wollen.Electrification @ 3 Feb 2012, 22:40 hat geschrieben:Die 50er Jahre sind nun lange vorbei.
"Hässlich" ist deine subjektive Meinung, meine ist eine Andere; hilft der Diskussion auf objektiver Ebene aber keinen Deut weiter. Beim aufheben kommen wir glaube ich schon eher auf einen gemeinsamen Nenner.Ich habe auch kein Problem damit wenn man sich einige hässliche 50er-Jahre Bauwerke als Zeitzeugen erhält,
Anscheinend hast du meinen Beitrag nicht ganz gelesen - oder zumindest nicht vollständig erfasst - ... Denn genau darum geht es mir: moderne, nützliche Infrastruktur, ohne die Wurzeln jedoch völlig zu vergessen. Und da geht es mir nicht konkret darum, das gebäude "Hauptbahnhof" keinesfalls anzutasten, sondern es fit für Gegenwart und Zukunft zu machen, ohne die Historie des Gebäudes - welche nunmal untrennbar mit der frühen Nachkriegszeit verbunden ist - zu verleugnen.aber dann nicht so ein repräsentatives Gebäude wie den Hbf.
Auch die Stadt will ein modernes Bahnhofsgebäude, das man auch vorzeigen kann und wo Touristen nicht meinen sie wären in der falschen Stadt.
ähm... du weißt schon, was der typische Münchner Neubau ist? Messestadt oder nördlich der Bahnachse Pasing-Hbf? Bevor man mir so ein liebloses, kaltes und identitätsbefreites Empfangsgebäude hinklatscht, wie es diese Neubauten ausstrahlen, bleib ich lieber bei der Zeitreise 60 Jahre zurück...Dieses lächerliche Bewahren wollen von überflüssiger Architektur ist so typisch deutsch. Wo anders würde man sagen "weg mit dem Schund", abreißen und was schönes neues hinstellen, fertig.

Den ersten Teil unterschreibe ich vollständig, den zweiten eher nicht, denn - ich wiederhole mich - renovieren ist eine kosten- und aufwands-reduzierte Alternative, bei der man durch wenig Tun viel erreichen kann.München als Millionenstadt braucht repräsentative Gebäude und weltstädtisches Flair, das kann ich mit einem miefigen Provinzbahnhof einfach nicht schaffen.
Und was an einem Kopfbahnhof mit 36 Gleisen (okay, eigentlich nur 32) und bis zu 500 Meter langen Bahnsteigen provinzmäßig sein soll, musst du mir bitte mal erklären

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Bei diesen Gebäuden wirst du 99% finden die sie für wertvoll und erhaltenswert halten. Suche mal Leute die 50er-Jahre-Architektur für Erhaltenswert halten, da ist Minderheit schon freundlich formuliert.Na und, das 15. Jahrhundert ist doch auch lange vorbei, trotzdem kam noch niemand auf die Idee,
"Hässlich" ist deine subjektive Meinung, meine ist eine Andere; hilft der Diskussion auf objektiver Ebene aber keinen Deut weiter. Beim aufheben kommen wir glaube ich schon eher auf einen gemeinsamen Nenner.
Entscheidend ist moderne Akzente zu setzen, eine Stadt muss sich ständig neu erfinden und genau das macht München nicht. Wenn was neu gebaut wird, dann in Langweilerarchitektur a la Messestadt.
Wenn man was für die Historie des Hbf übrig gehabt hätte, dann hätte man den alten Hbf wieder aufgebaut. In den 50ern/60ern hat sich keiner darum geschert. Warum sollte man jetzt die Notarchitektur der 50er Jahre erhalten?Denn genau darum geht es mir: moderne, nützliche Infrastruktur, ohne die Wurzeln jedoch völlig zu vergessen. Und da geht es mir nicht konkret darum, das gebäude "Hauptbahnhof" keinesfalls anzutasten, sondern es fit für Gegenwart und Zukunft zu machen, ohne die Historie des Gebäudes - welche nunmal untrennbar mit der frühen Nachkriegszeit verbunden ist - zu verleugnen.
Ich bin sofort dabei wenn es darum geht die Fassade und Halle des alten, im Krieg zerstörten, Hbf wieder aufzubauen, denn das ist wirklich historisch!
Erkläre mir warum man da die Wurzeln vergessen hat und eiskalt den Hbf zu einem Schandfleck gemacht hat, statt den alten Hbf wieder aufzubauen?
Die Wurzeln werden ja auch beim Neubau nicht vergessen, die Haupthalle ist durchaus erhaltenswert und genau die wird ja erhalten. Damit stellt die Haupthalle die Verbindung zum neuen Empfangsgebäude her.
Beim Empfangsgebäude ist gar nichts zu machen.
Vergleiche doch mal den visionären Auer+Weber-Entwurf mit dem biederen 50er-Jahre Bau, der auch in Wladiwostok stehen könnte.
Die Messestadt ist eine Todsünde, aber genau die erinnert so an die 60er/70er Jahre.ähm... du weißt schon, was der typische Münchner Neubau ist? Messestadt oder nördlich der Bahnachse Pasing-Hbf? Bevor man mir so ein liebloses, kaltes und identitätsbefreites Empfangsgebäude hinklatscht, wie es diese Neubauten ausstrahlen, bleib ich lieber bei der Zeitreise 60 Jahre zurück...![]()
Die Achse Pasing - Hbf ist nicht das beste, aber das eine oder andere geht noch. Tausend mal besser als die 50er-Jahre Steinzeitarchitektur ist es allemal. Glas ist immer einer der besten Bauträger.
Man hätte auf der Achse Pasing - Hbf aber architektonische Zeichen setzen müssen. Die Stadt hätte darauf bestehen müssen dass die Gebäude was hermachen und es hätten auch mal ein paar höhere Gebäude sein können, das wäre die perfekte Hochhausachse gewesen. München hat zu wenige Wolkenkratzer, was ich schade finde.
Ich rede hier vom Empfangsgebäude und das ist ein osteuropäischer Provinzbau (das soll jetzt nicht abwertend gegenüber Osteuropa sein, der Sozialismus war nun mal hässlich und München hat das eben kopiert).Und was an einem Kopfbahnhof mit 36 Gleisen (okay, eigentlich nur 32) und bis zu 500 Meter langen Bahnsteigen provinzmäßig sein soll, musst du mir bitte mal erklären![]()
Die Haupthalle kann so bleiben, ich finde sie gut, nur ein Quertunnel fehlt und ebenso würde ich mir Bahnhofshallen für den Starnberger und Holzkirchener Bf. wünschen.
Aber eben auch ein modernes Empfangsgebäude mit modernster Ausstattung wie moderne Großflughäfen, die den Fahrgästen ein Wohlfühlambiente bieten.
Das macht das alte Empfangsgebäude nicht. Sicher mögen einige auf diesen minimalistischen Stil stehen, die Mehrheit nicht.
Naja, das kann man schwer vergleichen, wobei ich persönlich auch den Mittelteil vom Stuttgarter EG abreißen würde und den kompletten Bf. durch einen visionären Neubau ersetzen würde, allerdings natürlich den Kopfbahnhof erhalten.Bayernlover hat geschrieben: Das gleiche hat man in Stuttgart auch gesagt
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Gut, dann muss ich mich dieser Minderheit zugehörig wohl mal outen.Bei diesen Gebäuden wirst du 99% finden die sie für wertvoll und erhaltenswert halten. Suche mal Leute die 50er-Jahre-Architektur für Erhaltenswert halten, da ist Minderheit schon freundlich formuliert.
Der ziemlich konsequente Verzicht auf Fassaden-Zierrat jeglicher Art und die filigrane Leichtigkeit vieler Gebäude aus den 50er-Jahren ist, für mich jedenfalls, ein geradezu wohltuender Kontrast zu dem historisierenden Monumental-Geklotze, das zuvor in den 30er- und 40er-Jahren produziert wurde.
Die Aufgabe des Denkmalschutzes ist es (Gottseidank) nicht, Gebäude als erhaltenswert einzustufen, die 99% der Leute "schön" finden, sondern Gebäude, die die typische Architektur ihrer Zeit repräsentieren. Die Münchner Innenstadt ist im Krieg stark zerstört worden, es gibt auch zahlreiche in der Nachkriegszeit gebaute Gebäude, denen man ihre Herkunft aus den 50er-Jahren nicht ansieht, weil sie mit ihren Sprossenfenstern und ein bisschen Stuck an der Fassade wie Vorkriegsbauten aussehen. Diese Gebäude fände die Mehrzahl der Leute wohl "schön", jedenfalls aber "schöner" als z.B. die "Neue Maxburg" oder das Kino am Goetheplatz. Trotzdem stehen nicht Erstere, sondern Letztere unter Denkmalschutz, und zwar völlig zu Recht.
Ob nun die 50er-Jahre-Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs erhaltenswert sind oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich finde das Empfangsgebäude am Bahnhofplatz allerdings architektonisch interessanter als das Empfangsgebäude des Starnberger Bahnhofs, das mit seiner Freitreppe und seiner Säulenhalle auch aus den 30er-Jahren stammen könnte.
Richtig, das hätte man damals ohne weiteres machen können. Hat man aber nicht. Diesen Fehler, wenn es denn einer war, muss man jetzt aber nicht wiederholen.Wenn man was für die Historie des Hbf übrig gehabt hätte, dann hätte man den alten Hbf wieder aufgebaut. In den 50ern/60ern hat sich keiner darum geschert.
Nein, das ist nicht historisch und schon gar nicht "wirklich historisch", sondern nur historisierend. Typisches Ergebnis solcher "Wiederaufbau"-Versuche ist das Hotel Adlon am Pariser Platz in Berlin: Modernes Stahlbeton-Gebäude, Möchtegern-Gründerzeitfassade vorgehängt. Das ist nicht historisch, das ist Disneyland!Ich bin sofort dabei wenn es darum geht die Fassade und Halle des alten, im Krieg zerstörten, Hbf wieder aufzubauen, denn das ist wirklich historisch!
Das Empfangsgebäude des Münchner Hauptbahnhofs sieht so aus, wie Gebäude dieser Art in den 50er-Jahren in der Bundesrepublik halt ausgesehen haben. Da gibt es zig Beispiele dafür, man betrachte nur mal das Empfangsgebäude des Kasseler Hauptbahnhofs alias Kulturbahnhof. Dass in Osteuropa vielleicht auch so gebaut wurde, macht das Münchner Empfangsgebäude weder osteuropäisch noch sozialistisch. Im Übrigen hat man im sozialistischen Osteuropa in den 50er-Jahren noch den stalinschen "Zuckerbäckerstil" bevorzugt (den wohl auch wieder 99% der Leute schön finden). Wenn diesbezüglich also jemand kopiert hat, dann der Osten vom Westen.Ich rede hier vom Empfangsgebäude und das ist ein osteuropäischer Provinzbau (das soll jetzt nicht abwertend gegenüber Osteuropa sein, der Sozialismus war nun mal hässlich und München hat das eben kopiert).
Der Auer+Weber-Entwurf gefällt mir im Übrigen ziemlich gut. Ich hoffe nur, dass aus dem Münchner Hauptbahnhof nicht irgendein beliebiges, austauschbares Glas-Stahl-Einkaufszentrum mit Bahnanschluss wird. Seine "Seele" sollte der Bahnhof schon behalten.
Ich muß Willibaldplatz 100%ig zustimmen. Der alte Bahnhof ist nicht so schlecht wie sein Ruf. Natürlich gehörte er mal dringendst saniert und die besonderen Merkmale besser betont und auch der Vorplatz muß unbedingt umgestaltet werden. Aber dann könnte man daraus durchaus noch einen repräsentativen Bahnhof machen. Aber das scheint z.Z. nicht "in" zu sein in den Erhalt zu investieren, sondern man läßt den Bestand einfach mal 20 Jahre verrotten, doskutiert dann 20 Jahre über einen Neubau und baut dann einen Minimalkompromiss.
Den Auer + Weber-Entwurf finde ich auch ziemlich ansprechend, ich bin aber skeptisch, was nach der Sparorgie davon noch übrig bleibt.
Den Auer + Weber-Entwurf finde ich auch ziemlich ansprechend, ich bin aber skeptisch, was nach der Sparorgie davon noch übrig bleibt.
Der Starnberger Flügelbahnhof sieht eigentlich gar nicht mal so schlecht aus. Er müsste halt saniert werden. Die Buden entlang der Arnulfstraße sehen hingegen katastrophal aus.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Die Bauwerke aus den 30ern/40ern sind natürlich noch schlimmer als die der 50er, sind sie doch Zeugen einer falschen Weltanschauung und von größenwahnsinnigen Irren.Willibaldplatz hat geschrieben: Gut, dann muss ich mich dieser Minderheit zugehörig wohl mal outen.
Der ziemlich konsequente Verzicht auf Fassaden-Zierrat jeglicher Art und die filigrane Leichtigkeit vieler Gebäude aus den 50er-Jahren ist, für mich jedenfalls, ein geradezu wohltuender Kontrast zu dem historisierenden Monumental-Geklotze, das zuvor in den 30er- und 40er-Jahren produziert wurde.
Ich stimme dir ja zu dass man Gebäude als Zeitzeugen erhalten muss, aber deswegen muss man doch nicht jedes 50er-Jahre-Gebäude erhalten und schon gar nicht in repräsentativen Lagen.Willibaldplatz hat geschrieben: Die Aufgabe des Denkmalschutzes ist es (Gottseidank) nicht, Gebäude als erhaltenswert einzustufen, die 99% der Leute "schön" finden, sondern Gebäude, die die typische Architektur ihrer Zeit repräsentieren.
In der Innenstadt müsste man hier alle Bausünden ausmärzen, inkl. der 70er-Jahre Kaufhaussünden und im historischen Stil wieder aufbauen, denn das wollen die Touristen sehen. Wegen 50er-Jahre-Architektur bekommst du keinen einzigen Touristen nach München!
Darum würde ich auch alles abreißen, abgesehen von der Haupthalle und dann was visionäres hinstellen. Der Hbf ist zu groß und zu repräsentativ für eine Weltstadt um genau sowas als Repräsentant einer Epoche zu lassen, die nur die Fehler der beiden Jahrzehnte davor geradebügeln musste.Willibaldplatz hat geschrieben: Ob nun die 50er-Jahre-Empfangsgebäude des Hauptbahnhofs erhaltenswert sind oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Ich persönlich finde das Empfangsgebäude am Bahnhofplatz allerdings architektonisch interessanter als das Empfangsgebäude des Starnberger Bahnhofs, das mit seiner Freitreppe und seiner Säulenhalle auch aus den 30er-Jahren stammen könnte.
Das sehe ich anders, das ist klasse, weil es einen modernen, komfortablen Bau mit den Annehmlichkeiten die heute notwendig sind mit einer historischen Fassade verbindet.Willibaldplatz hat geschrieben: Nein, das ist nicht historisch und schon gar nicht "wirklich historisch", sondern nur historisierend. Typisches Ergebnis solcher "Wiederaufbau"-Versuche ist das Hotel Adlon am Pariser Platz in Berlin: Modernes Stahlbeton-Gebäude, Möchtegern-Gründerzeitfassade vorgehängt. Das ist nicht historisch, das ist Disneyland!
Ich bin ein Fan von Gebäude die im historischen Stil wiederaufgebaut werden und das Adlon ist in Berlin ein Blickfang, hätte man da einen 08/15-Klotz hingestellt, würde sich keiner dafür interessieren.
Was soll denn die Seele eines Bahnhofs sein?Willibaldplatz hat geschrieben: Der Auer+Weber-Entwurf gefällt mir im Übrigen ziemlich gut. Ich hoffe nur, dass aus dem Münchner Hauptbahnhof nicht irgendein beliebiges, austauschbares Glas-Stahl-Einkaufszentrum mit Bahnanschluss wird. Seine "Seele" sollte der Bahnhof schon behalten.
Die Aufgabe eines modernen Bahnhofs ist es den Fahrgästen allen erdenklichen Komfort zu bieten, wie moderne Großflughäfen und dazu gehört auch ein Einkaufszentrum.
Mit einem 50er-Jahre Ambiente wo man ein paar Kioskbuden hinstellt, lockt man heute keinen mehr hinterm Ofen vor. Die Zeiten ändern sich und auch die deutschen Bürger müssen das erkennen und nicht immer nach dem alten Mist greifen.
In anderen Ländern erhält man auch nicht hässliche Gebäude, nur weil sie eine Epoche darstellen.
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Man hat immer mit Fassaden gearbeitet und gespielt. Klassizismus und Neoklassizismus sind da nur die gängisten Beispiele, die längst vergangene Antike fast 2000 Jahre wiederzubeleben, mit Fassaden. Und heute gelten diese Epochen als authentisch, obwohl sie "nur" Kopien waren, die mit Fassaden gearbeitet haben.
So lange man nicht in der Lage ist, etwas besseres hinzustellen, sollte man gerne vergangenes wiederaufbauen.
Ansonsten wäre München heute auch nicht schöner als Hagen oder Kassel (wo man genau das Gegenteil versucht hat).
So lange man nicht in der Lage ist, etwas besseres hinzustellen, sollte man gerne vergangenes wiederaufbauen.
Ansonsten wäre München heute auch nicht schöner als Hagen oder Kassel (wo man genau das Gegenteil versucht hat).
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Ich kenne genug Menschen und Meinungen zum Thema. Natürlich kann ich nicht für alle sprechen, aber wenn ich die Meinungen repräsentativ hernehme, dann kommen wir zum Schluss dass das EG des Hbf München ein hässlicher Klotz ist.Bayernlover @ 4 Feb 2012, 14:40 hat geschrieben: Electrification ist mir viel zu subjektiv - kennst Du denn die Meinung der Leute?
Natürlich schreibe ich in erster Linie subjektiv, da ich hier ja vor allem meine Meinung kund gebe und mir ist auch klar dass es dazu andere Positionen gibt und da muss man sich austauschen, ich verteidige dann eben meinen Standpunkt.
Wenn ich sehe wie sich manche Stadt in Deutschland nach dem Krieg zugerichtet hat, so dass sie touristisch so gut wie nichts zu bieten hat, dann muss ich das einfach kritisieren.
Die internationalen Touristen interessieren sich jedenfalls nicht für Nachkriegsarchitektur und Städte die fast nur daraus bestehen werden eben links liegen gelassen.
Es ist ja schön wenn die 50er-Jahre Architektur auch seine Fans hat und wie gesagt, man kann gerne Gebäude erhalten, irgendwo abseits, aber den Hbf München bitteschön nicht. Rein subjektiv betrachtet.

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Aber bitte mit "auf alt gemachten" Fassaden?Electrification @ 4 Feb 2012, 01:00 hat geschrieben:Entscheidend ist moderne Akzente zu setzen, eine Stadt muss sich ständig neu erfinden
Gelegentlich soll es ja durchaus schon heute den ein oder anderen Touristen in die Münchner Innenstadt verschlagen. Ich meine, am Donnerstag hätte ich zwei oder drei gesehen... Ich zweifle daran, dass München mehr jener Touristen braucht, die eine Stadt besuchen, um eine historisierte nachgebaute "Alt"stadt zu sehen.Electrification @ 4 Feb 2012, 14:24 hat geschrieben:In der Innenstadt müsste man hier alle Bausünden ausmärzen, inkl. der 70er-Jahre Kaufhaussünden und im historischen Stil wieder aufbauen, denn das wollen die Touristen sehen. Wegen 50er-Jahre-Architektur bekommst du keinen einzigen Touristen nach München!
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Rein subjektiv habe ich mich eigentlich nie am Aussehen der Aussenfassade gestört. Natürlich gehört auf der funktionellen Ebene viel gemacht, und natürlich kommt man da meist mit einem (Teil-)Abriß und Neubu weiter als mit einem aufwändigen Umbau. Und auf der anderen Seite finde ich den Bau auch nicht soo schön, daß er unbedingt in dieser Form ehalten bleiben muss. So lange da kein 08/15-Glas&Stahlbau hinkommt, der supermodern, superfunktionell, und superhässlich ist, wie das Berliner "Schreckensmodell" (bzw die Modelle, auch Bln-Südkreuz gefällt mir in seiner Ausgestaltung ganz und gar nicht) , dann meinetwegen. Auch wenns erstmal ein "Kulturschock" werden wird, wenn die gewohnte Fassade nicht mehr an ihrem Platz weilen sollte...