Gezielte Tötung von Osama bin Laden

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 9 May 2011, 16:17 hat geschrieben: Vergiss Bitte nicht das ein Land nicht nur Rechte hat, sondern auch Pflichten. Eine Pflicht ist das man verhindert das das eigene Territorium benutzt wird um Unrecht zu tun. Diese Pflicht haben die Pakistanis nicht erfüllt. Wenn es bestätigt wird das Teile der Pakistanischen Regierung Bin Laden geschützt haben, dann war dies keine einfache Straftat, sondern man könnte es als Kriegerische Handlung auslegen.
Das ist aber nicht bestätigt - und eine Pflicht, jedes Haus alle paar Tage von der Polizei nach Terroristen zu durchsuchen existiert nunmal nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 9 May 2011, 16:22 hat geschrieben: Das ist aber nicht bestätigt - und eine Pflicht, jedes Haus alle paar Tage von der Polizei nach Terroristen zu durchsuchen existiert nunmal nicht.
Es darf aber mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß die pakistanische Regierung selbst dann wenn sie "offiziell" Bescheid gewußt haben sollte/würde, nicht dazu in der Lage gewesen wäre, Bin Laden und evtl. Spießgesellen rechtsstaatlich einwandfrei zu verhaften und per Auslieferungsverfahren auch der Weltgerichtsbarkeit zu übergeben. Dafür sind die dortigen Verhältnisse dann doch zu instabil. Ein bißchen "anti-westliche" Haltung dazugemischt, schon hätten sich die Terroristen dort noch auf Jahre sicher fühlen können. Wobei das allerdings insoweit ein bißchen pervers ist, als daß die nichtmuslimischen Bevölkerungsteile Pakistans einem Islamisten genauso sehr als wertlose Ungläubige erscheinen dürften wie Europäer oder Amerikaner.


Eines noch zu den Theorien hinsichtlich der Möglichkeit einer Gefangennahme durch amerikanische Soldaten: Bei einem solchen Einsatz auf fremden Territorium gegen eine zweifelhafte Anzahl Gegner mit ungenau bekannter Bewaffnung ist es m.E. völlig legitim, daß Soldaten zuerst an den Eigenschutz denken und ggf. eben manche Teilnehmer das Feuergefecht nicht überleben. Wer möchte sich anmaßen eine solche Entscheidung im Streß einer Gefechtssituation in Sekunden(bruchteilen) "besser" fällen zu können als dafür ausgebildete Soldaten?
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 9 May 2011, 18:37 hat geschrieben: Es darf aber mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß die pakistanische Regierung selbst dann wenn sie "offiziell" Bescheid gewußt haben sollte/würde, nicht dazu in der Lage gewesen wäre, Bin Laden und evtl. Spießgesellen rechtsstaatlich einwandfrei zu verhaften und per Auslieferungsverfahren auch der Weltgerichtsbarkeit zu übergeben.
Und wieder stellen wir uns hin (und die Amerikaner vorneweg) und sagen: Unser System ist das allerbeste, handelt danach oder sterbt! Wir sind der Nabel der Welt und die anderen können es eh nicht also müssen wir alles selbst machen!
Wer möchte sich anmaßen eine solche Entscheidung im Streß einer Gefechtssituation in Sekunden(bruchteilen) "besser" fällen zu können als dafür ausgebildete Soldaten?
Ich wage mal vorsichtig anzuzweifeln dass die Entscheidung über Tod oder Leben Osama bin Ladens bei den ausführenden Soldaten lag.
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 9 May 2011, 02:29 hat geschrieben: Deer Zweck heiligt die Mittel? Wohl kaum. Wenn man als Staat selbst am predigen ist wie toll Menschenrechte und allgemeine Sicherheit sind, kann man nicht über seine eigenen Werte und Vorstellungen hinwegsehen nur weil es woanders ist.

Oder heiligt der Zweck auch bei Kinderschändern die Mittel (Folter etc.)?
Deine Antwort geht insoweit am Thema vorbei, als daß es hier nicht um eine Polizeiaktion geht, bei welcher ein Straftäter festgesetzt werden sollte, sondern um eine Kriegshandlung, wo doch ein wenig andere Regeln gelten. Natürlich müssen Dinge wie z.B. die Genfer Konventionen oder auch die zugegeben schon etwas antiquierte Haager Landkriegsordnung (welche deshalb auch nicht 1:1 auf Situationen wie multinational operierende Terroristen passt) beachtet werden das ist eminent wichtig - aber es dürfte auch klar sein, daß da mal nicht eben der Dorfbüttel klingeln konnte und den Verdächtigen schön artig mit auf die Wache nehmen.

Folter ist unter allen Umständen abzulehnen - hier sind die USA beim Stichwort "Guantanamo" zu recht in der Kritik.

Wir sollten dennoch nicht vergessen, daß es sich bei Terroristen dieser Kategorie eben nicht um die "böse-Buben-Bande" von nebenan handelt, welche Omi die Handtasche klaut und illegale Deoroller durch den Zoll schmuggelt sondern um höchst gefährliche menschenverachtende Gruppierungen die zur Erfüllung Ihrer Ideologie den Tod von hunderten oder auch tausenden Unschuldigen billigend in Kauf nehmen. Niemand im Lager von Bin Laden kann von sich behaupten, das alles so gar nicht gewollt zu haben, die Weltgemeinschaft und eben die USA als große Militärmacht wurden bewußt herausgefordert. Wenn man mit Streichhölzern spielt, verbrennt man sich.
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Beitrag von Bayernlover »

Also doch "Wie Du mir, so ich Dir?"

Ist es nicht gerade unsere Stärke, oder sollte sie es nicht zumindest sein, ein höheres Niveau im Umgang mit dem Fehlverhalten anderer an den Tag zu legen, als es in Terrorismuskreisen der Fall ist?
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 9 May 2011, 18:42 hat geschrieben: Ich wage mal vorsichtig anzuzweifeln dass die Entscheidung über Tod oder Leben Osama bin Ladens bei den ausführenden Soldaten lag.
Gegenfrage: Wo dann? Natürlich kann man einem Soldaten innerhalb der bestehenden Einsatzregeln befehlen, den Gegner zu töten. Die Entscheidung aber, tatsächlich zu schießen bzw. wie auf ungeplante Vorkommnisse reagiert wird, kann ihm keiner abnehmen. Ich sage es gerne nochmals: Wer niemals eine solche Situation durchlebt hat - ich auch nicht -, unter Kriegsverhältnissen gegen bewaffnete Gegner vorzugehen, sollte sich m.E. nicht anmaßen es besser wissen oder machen zu wollen.

Wenn Deine Theorie realitätsnah wäre, hätte es etliche Kriege weniger in der Geschichte geben müssen - es hätte gereicht, den jeweiligen Aggressor vor Kriegsausbruch durch die Polizei festsetzen zu lassen. Warum nur konnte das niemand mit Schergen vom Schlage Milosevic oder Hussein durchziehen?
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 9 May 2011, 18:50 hat geschrieben: Also doch "Wie Du mir, so ich Dir?"

Ist es nicht gerade unsere Stärke, oder sollte sie es nicht zumindest sein, ein höheres Niveau im Umgang mit dem Fehlverhalten anderer an den Tag zu legen, als es in Terrorismuskreisen der Fall ist?
Neville Chamberlain hat genau das mit seiner Appeasement-Politik versucht. Was daraus wurde, dürfte bekannt sein.
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 9 May 2011, 18:53 hat geschrieben: Gegenfrage: Wo dann?
In diesem Raum im Weißen Haus, ich hab den Namen vergessen. Die Soldaten waren die ganze Zeit über Video zugeschaltet, soviel steht fest. Und Obama saß direkt dabei. Die Interpretation überlasse ich jedem selbst, ich gebe aber nur nochmal zu bedenken dass wir es hier nicht mit Streifenpolizisten, sondern mit Eliteeinheiten zu tun haben. Und wenn die die Order haben jemanden lebend abzuliefern, dann tun sie es. Es gibt schließlich noch andere Methoden jemanden handlungsunfähig zu machen als mit einem gezielten Kopfschuss.
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 9 May 2011, 18:54 hat geschrieben: Neville Chamberlain hat genau das mit seiner Appeasement-Politik versucht. Was daraus wurde, dürfte bekannt sein.
Also soll die westliche Welt sich jetzt auf das Niveau absenken? Dann können wir bei uns gleich weitermachen und Til Schweiger als Wächter über Menschenwürde und Grundrechte einsetzen, der hatte da ja ganz tolle Ideen:

*klick*
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 9 May 2011, 18:59 hat geschrieben: Also soll die westliche Welt sich jetzt auf das Niveau absenken? Dann können wir bei uns gleich weitermachen und Til Schweiger als Wächter über Menschenwürde und Grundrechte einsetzen, der hatte da ja ganz tolle Ideen:
Eben genau das sollte nicht passieren. Aber wie, versucht zu vermitteln, hin und wieder gibt es Zeitgenossen, welche Menschenrechte auf kriegerischem und/oder diktatorischen Wege derart brutal mit Füßen treten, daß man ihnen auf die Füße treten muß. Und das muß hin und wieder auch mal weh tun, sonst ist der Nutzen nicht vorhanden. Oder was glaubst Du, wieviele Menschenrechte Du noch in einem extremistischen islamistischen sogenannten "Gottesstaat" haben würdest?

In diesem Zusammenhang gibt es durchaus noch ein paar mehr Leutchen und Staaten auf der Welt, denen deutlicher Grenzen aufgezeigt gehören, und ich verurteile es durchaus auch als scheinheilig und niederträchtig, wenn dies aus wirtschaftlichem (China) oder politischem (Syrien) Kalkül unterbleibt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

146225 @ 9 May 2011, 18:54 hat geschrieben:
Bayernlover @ 9 May 2011, 18:50 hat geschrieben: Also doch "Wie Du mir, so ich Dir?"

Ist es nicht gerade unsere Stärke, oder sollte sie es nicht zumindest sein, ein höheres Niveau im Umgang mit dem Fehlverhalten anderer an den Tag zu legen, als es in Terrorismuskreisen der Fall ist?
Neville Chamberlain hat genau das mit seiner Appeasement-Politik versucht. Was daraus wurde, dürfte bekannt sein.
Irgendwie hat diese Diskussion meine vorherige Meinung über viele User gefestigt, im Positiven wie im Negativen.
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 9 May 2011, 19:08 hat geschrieben: Irgendwie hat diese Diskussion meine vorherige Meinung über viele User gefestigt, im Positiven wie im Negativen.
Sprich Dich ruhig aus, wo es drückt.
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Beitrag von ICE-T-Fan »

Das Thema hat im TV sogar für einen ordentlichen Lacher gesorgt -> http://www.stern.de/digital/online/panne-b...en-1683269.html

*rofl*

Ich als Star Trek Fan finde diesen Fauxpas herrlich.
MfG Markus (ICE-T-Fan)
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Beitrag von 143 094-1 »

146225 @ 9 May 2011, 19:06 hat geschrieben: In diesem Zusammenhang gibt es durchaus noch ein paar mehr Leutchen und Staaten auf der Welt, denen deutlicher Grenzen aufgezeigt gehören, und ich verurteile es durchaus auch als scheinheilig und niederträchtig, wenn dies aus wirtschaftlichem (China) oder politischem (Syrien) Kalkül unterbleibt.
Kein Staat (und auch keine Staatengemeinschaft bzw. überstaatliche Institution) hat das Recht, in die inennpolitischen Belange eines anderen souveränen Staates einzugreifen.

Wenn man der Meinung ist, dass ein Staat sich nicht so verhält, wie man es aus ethisch-moralischen Gründen für angemessen hält, dann muss es in einer zivilisierten Weltordnung Möglichkeiten geben, politisch und wirtschaftlich Druck auszuüben. Es kann nicht sein, dass sich einzelne Staaten erdreisten, in andere Länder militärisch einzufallen, nur weil diese eben aus Sicht jener Regierungen nicht so agieren, wie man das gerne hätte. Das ist finsterstes Mittelalter.

Die Legitimation einer militärischen Offensive besteht meines Erachtens erst, wenn ein Staat eine konkrete Bedrohung für die Weltgemeinschaft darstellt. Und diese "Bedrohung" darf kein Vorwand sein nach dem Motto "wir glauben, gehört zu haben, dass Staat X möglicherweise die Mittel zur Entwicklung von Massenvernichtungswaffen haben könnte", sondern muss konkret sein.

Ansonsten könnten wir ja auch gleich mal ein paar Panzer in Richtung Nordafrika verschiffen, so wie das einige Regierungschefs gerne wollten. Man bedenke, dass wir ja vor ein paar Jahrzehnten schonmal in der Region waren und das ist damals jetzt nicht so unbedingt toll gelaufen.

Überhaupt sollte Deutschland mit militärischen Aktionen im Ausland vorsichtig sein, wir sind da eben in gewisser Weise "vorbelastet" und der Rest der Welt schaut da recht genau hin. Dass wir eine Bundeswehr haben ist gut und richtig, aber sie sollte einzig und allein dem Zweck der Landesverteidigung dienen. Diese Aufgabe stellt sich zur Zeit zwar nicht wirklich konkret (und mit dem Ende des "kalten Kriegs" noch weniger als zuvor), aber wir können nicht davon ausgehen, dass dies für alle Zeiten so bleiben wird. Es gab in der Geschichte immer wieder Zeiten des Friedens und der scheinbar stabilen "Staatenbündnisse", aber wie uns die Geschichte lehrt, bestehen diese nicht ewig.
BZ-ESTW sind wie ein Computerspiel. Es fehlt nur noch das Fenster "Game over!" wenn sich zwei rote Linien treffen!
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Beitrag von 146225 »

143 094-1 @ 11 May 2011, 20:11 hat geschrieben: Kein Staat (und auch keine Staatengemeinschaft bzw. überstaatliche Institution) hat das Recht, in die inennpolitischen Belange eines anderen souveränen Staates einzugreifen.

In diesem Sinne wären dann durchaus auch diverse bekannte historische Grausamkeiten rechtens gewesen; letztendlich waren sie nach dem jeweiligen Rechtsverständnis des ausführenden Unrechtsregimes immer legal, auch wenn sie ziemlich offensichtlich abscheulich waren.
Wenn man der Meinung ist, dass ein Staat sich nicht so verhält, wie man es aus ethisch-moralischen Gründen für angemessen hält, dann muss es in einer zivilisierten Weltordnung Möglichkeiten geben, politisch und wirtschaftlich Druck auszuüben.
Von mir wurde ja auch nicht die Ausschließlichkeit militärischer Lösungen propagiert; ich glaube durchaus auch, daß eine gesunde Wirtschaftspolitik eine Möglichkeit sein kann, unsauber agierende Nationen ein bißchen zu beeinflussen. Warum z.B. vor China unbequeme Wahrheiten verschweigen, wenn es unsere Euros immer noch dringender braucht, als wir chinesische T-Shirts und billige Elektrogeräte zweifelhafter Qualität? Aber Geld stinkt seit den alten Römern bis heute nicht, etwas hübscher formuliert heißt das "Realpolitik".

Leider gab es immer schon - und die wird es auch weiter geben - politische Akteure jeglicher Couleur und Nationalität, die mit ihrem verabscheuungswürdigen Treiben erst aufgehört haben, als es angefangen hat, weh zu tun und klare Grenzen aufgezeigt wurden.
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Beitrag von 146225 »

Zwei Anmerkungen fallen mir zu dieser Thematik hier noch ein:

1.) Wie schön, daß die Satire - ganz nach dem Grundsatz von Kurt Tucholsky - immer noch alles darf, zumindest in einem freien Land wie unserem. Was D. Nuhr gestern abend aus der Aktion gegen Bin Laden gemacht hat, dürfte dem einen oder anderen hier allerdings schwer aufgestoßen sein, hätte er es denn gesehen...aber es war wie böse und sehr, sehr gut formuliert!

2.) Jetzt mal wieder ohne Satire: Einer der weniger pflegeleichten Menschen dieser Welt ist sicherlich auch Gaddafi. Und weil dieser gerade ein bißchen zuviel Spaß hat am unbequeme-Libyer-abschlachten, gibt es gegen ihn seit dem 17.05.11 auch ganz rechtsstaatlich und zivilisiert einen Haftbefehl des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag. Die Frage ist doch nur: Wer nimmt den Bruder Revolutionsführer jetzt fest, um ihn vor dieses Gericht zu bringen?
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Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Also bis heute konnte nicht geklärt werden, ob es eine gezielte Tötung war oder eine misslungene Festnahme war, wahrscheinlich wird die Wahrheit nie ans Licht kommen. Eine gezielte Tötung lehne ich ab.

Es gibt jedoch Indizien, Gerüchte, die für eine misslungene Festnahme sprechen könnten:
- ein Hubschrauber war abgestürzt (Platzproblem bei einer Gefangennahme)
- ein Leibwächter im Erdgeschoss hat angeblich geschossen
- angeblich soll Bin Laden eine Kalashnikov auf seinem Nachtkästchen gehabt haben
- Osama bin Laden keine Absicht deutlich gemacht, sich zu ergeben

Dagegen steht die Aussage der Tochter, die aber nicht unbedingt glaubwürdig sein muss. Daher wird viel Platz für Spekulationen, Gerüchte und Verschwörungstheorien.
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Beitrag von spock5407 »

Ich denke, über die Wahrheit werden wir nie Gewissheit bekommen. Das ist nun mal so bei geheimdienstlichen/militärischen Operationen.

Ich kann die Amerikaner in ihren Emotionen verstehen, doch wenn es gezielt war, so war das nicht in Ordnung. Man darf nicht als Freiheits+Rechtsstaatlichkeitsmacht der Welt auftreten und dann sowas gezielt machen; er hätte vor Gericht gemusst. Auf der anderen Seite hätte ein langwieriger Prozess zu einem Medienauflauf und -echo ohne Gleichen geführt und ihm eine Plattform zur Selbstdarstellung geboten.

Ganz ganz schwierig bis nicht zu entscheiden.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich glaube die Umfrage hat sich mittlerweile erledigt oder?
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Beitrag von Iarn »

Ein negativer Seiteneffekt der Tötung von Bin Laden durch das US Regime ist das Misstrauen, welches Impfaktionen nun in Pakistan entgegengebracht wird.
Aber was kümmert es die USA, wenn Kinderlähmung in Mittelasien wieder aufflammen könnte? Mission accomplished.
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Beitrag von vuxi »

Iarn @ 3 Jan 2013, 23:54 hat geschrieben:Ein negativer Seiteneffekt der Tötung von Bin Laden durch das US Regime ist das Misstrauen, welches Impfaktionen nun in Pakistan entgegengebracht wird.
Aber was kümmert es die USA, wenn Kinderlähmung in Mittelasien wieder aufflammen könnte? Mission accomplished.
Was für ein sch.... Artikel. Wer trägt denn jetzt bitte die Hauptschuld am Tod der Impfhelfer. Die Amerikaner, oder eventuell dann doch die religiösen Fanatiker? Aber es ist ja viel einfacher. Amerikaner schuld. Fertig. Weltbild gerettet.
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Beitrag von andreas »

Iarn @ 3 Jan 2013, 23:54 hat geschrieben: Ein negativer Seiteneffekt der Tötung von Bin Laden durch das US Regime ist das Misstrauen, welches Impfaktionen nun in Pakistan entgegengebracht wird.
Aber was kümmert es die USA, wenn Kinderlähmung in Mittelasien wieder aufflammen könnte? Mission accomplished.
wenn an jetzt böse wäre, würde man sagen, daß ist die langfristige Strategie im Kampf gegen den Terror.....
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