Bayrische Landespolitik

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 1 Sep 2011, 07:28 hat geschrieben: Was hat Gutteberg denn in seinem Amt so "verbockt"? um ihn als Blender zu bezeichnen? Das einzige, was ich ihm ein wenig anlaste, ist sein schwaches Verhalten nach Bekanntwerden der Unsauberkeiten bei seiner Doktorarbeit. Seine Ideen zur Neuordnung der Bundwehr waren zB sicher nicht die schlechtesten.
Siehe z.B. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,762559,00.html
Und das andrere: Wir leben heute in einer medialen Welt. Und gerade die Politik ist eine einzige grosse Bühne. Wer sich da nicht drauf bewegen kann, wird sich nicht lagne halten können. Acuh von da her geht es ohne ein wenig "Show" einfach nicht. Das beste BEispiel dafür ist doch Gerhard Schröder. Der war in meinen Augen bestenfalls zu 10% in der Politik, und zu mindestesn 90% Showman.
Hat das noch viel mit Demokratie zu tun?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Lazarus @ 1 Sep 2011, 01:32 hat geschrieben: Also Guttenberg würde für die CSU ohne Probleme die absolute Mehrheit zurückholen. Ich kenn da auch einige, die ihn liebend gerne wieder in Regierungsverantwortung sehen wollen.
Da sieht man einfach wie dumm viele Bürger sind! Da vera... sie einer nach Strich und Faden und macht in typischer Politikermanier Karriere und dann laufen ihm die Leute hinterher.
Wahrscheinlich auch noch wegen dem Adelstitel, weil manche buckeln sich da ja krumm. Bei mir gibt es das nicht und diese Titel gehören abgeschafft. Bei mir ist es einfach der Karl-Theodor Guttenberg.
Es muss doch keiner kennzeichnen dass seine Urvorfahren alle miteinander verwandt waren. ;)

Aber mit Guttenberg ist es wie beim Franz-Josef, auch dem himmeln sie heute noch hinterher.
Das ist so als würde man in Sizilien bestimmten für ihre großen Verdienste nachtrauern. ;)

Scheinbar wollen die Bürger Spezlwirtschaft, Amigopolitik und sonstige Dinge die im Hintergrund ablaufen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Gab es jemanls einen Minister, der sich hingestellt hat, und verkündet, daß er selbst schlechter ist als sein Vorgänger? Hinterher wird immer gern und leicht nachgetreten. De Maiziere ist übrigens auch Adel, weillst du den auch nur noch als Herrn Maiziere führen? Ähnlich auch wie Jung ist De Maiziere ein guter, und vor allem stiller Arbeiter im Hintergrund. Damit schafft man zwar Ergebnisse, aber Wahlen zu gewinnen wird schwierig. Die Vielzahl der Stäbe im Bund ist nicht wirklich auf Guttenberg zurück zu führen.
Siehe auch zB Berlin: Wowi ist sympatscih, gut aussehend und kann sich verkaufen. Seine Regierungsarbeit lässt dagegen zu wünschen übrig. Trotzdem wurde erneut als Spitzenkandidat aufgestellt. Nicht wegen seiner guten Arbeit, sondern wegen seiner hohen Symapthiewerte. Und Guttenberg hat eben auch Symathiewerte, von denen ein De Maiziere, Jung, Oder Seehofer nur träumen können.

Demokratie bedeutet, es gewinnt der jenige, der die meisten Stimmern erhält. Und es ist ein Gebot der Demokratie nicht zwischen klugen und unklugen, überzeugten, versehentlichen, gewohnten oder Proteststimmen zu unterscheiden. Stimme ist Stimme, und nur die Mehrheit zählt. Und die Stimmungs. und Meinungsmache durch "Bild" und Konsorten übt einen immer grösseren Einfluß darauf aus. Früher hat man in Bayern die CSU gewählt, weil man sie halt immer gewählt hat. War das so viel demokratischer als die heutige Zeit, in der Momentan-Stimmungen, und die Berichterstattung über ein auf der anderen Seite der Welt bestehendes Umweltproblem Stimmverscheibungen in der Grössenordnung von 10-15% bewirken? In der ein Richter "Gnadenlos" aus dem Stand in eine Regierungskoalition kommt, die er selbst daraufhin von innen auseinander nimmt, bis ihm nur noch die Flucht ins Ausland blieb?

War denn immer der beste Schüler der Klassensprecher? Oder doch eher der beliebteste? Werden die besseren TF schneller befördert als die mit einem guten Draht "nach oben"? Es ging noch nie um die reine Leistung. Das kann man im Sport machen, wo gewinnt, wer als erster über die Ziellinie kommt, Aber bei freien Wahlen ist der Wähler eben in seiner Entscheidung frei. Also hat er auch die Freiheit, die schönste Nase, oder den lustigsten Vornamen, oder etwas ganz anderes zu wählen...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Tja, die langjährige CSU-Spezlwirtschaft hat zu Zeiten 50+x nicht genug intressiert, um den Weg zu anderen Mehrheiten zu bereiten. Alle hams immer geschimpft, aber trotzdem ihr Kreuzerl ganz oben gemacht. Erst als die Haudraufwienixxe weg waren, fiel der Laden zusammen.
Wenn man aber sieht, was die letzten Jahre verseppelt worden ist bzw. man sich verrannt hatte.

Welche Chance hatte denn die ruhige SPD da neben einer übermächtigen, polternden CSU und den Grünen? Da konnt man nicht viel dagegen ausrichten. Das ist nun anders, die CSU "entfärbt" sich zunehmends, während die SPD ein bekanntes Gesicht aufstellen könnte.
Das könnte durchaus Chancen bieten.
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Beitrag von Electrification »

Der CSU sterben langsam auch die Leute weg die meinen es wäre eine Sünde die CSU nicht zu wählen. ;)
Es ist eh schon verrückt dass die C für "Christlich" stehen soll, denn die Politik ist alles andere als christlich.
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich sehe auch bei der SPD nicht mehr all zu viel Soziales. Und '90 ist inzwischen auch schon über 20 Jahre her. Wie grün es ist, erst gegen ein Kohlekraftwerk zu wetten, um es als Regiertungspartei dann doch zu bauen ist sicher auch verhandelbar. Und unter "Links" verstehen auch drei Leute vier verschiedene Richtungen.

Was wäre denn in deinen Augen "Christlich"? Dürfen nur noch Äbte und Kardinäle für die Union antreten?

Vielleicht sollten die Parteein sich alle umbenennen in die Roten, die Blauen, die Gelben.. obwohl wäre ja ungerecht, wenn die GRünen als Einzige ihren Namen behalten dürften.
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Beitrag von Catracho »

Cloakmaster @ 2 Sep 2011, 06:43 hat geschrieben: Was wäre denn in deinen Augen "Christlich"? Dürfen nur noch Äbte und Kardinäle für die Union antreten?
"Christlich", nicht "kirchlich". Wo bitte sind die Kirchen denn christlich? Wäre er nicht auferstanden würde der gute Jesus sich im Grabe umdrehen bei der Verbrechertruppe. :ph34r:

Mfg
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Zp T
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Beitrag von Zp T »

Electrification @ 1 Sep 2011, 22:14 hat geschrieben: Der CSU sterben langsam auch die Leute weg die meinen es wäre eine Sünde die CSU nicht zu wählen. ;)
Es ist eh schon verrückt dass die C für "Christlich" stehen soll, denn die Politik ist alles andere als christlich.
Das "christlich" kannst du heute mit früher nicht mehr vergleichen... Früher warst du ein krasser Außenseiter, wenn du keiner christlichen Religion angehörst hast! Und heute treten permament Leute aus der Kirche aus! Das "christlich" ist eben ein Überbleibsel aus der Vergangengenheit, nix anderes... Heute hat dies keinen besonderen Stellenwert mehr
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
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Beitrag von Electrification »

Cloakmaster @ 2 Sep 2011, 06:43 hat geschrieben: Was wäre denn in deinen Augen "Christlich"? Dürfen nur noch Äbte und Kardinäle für die Union antreten?
Es ging mir um christliche Werte und nicht um irgendwelche religiösen Vertreter. Du verstehst scheinbar den Unterschied nicht. Außerdem muss man kein Christ sein um christlich zu handeln.

Wer sich z. B. gegen den Mindestlohn stellt ist nicht christlich, wer gegen Tariftreuegesetze ist, kann nicht christlich sein und da gibt es tausende Beispiele die man hier nennen könnte.

Ob die CSU das jemals war ist natürlich die andere Frage, man hat es sicher nur in den Namen genommen weil man weiß dass man so die gläubigen Mütterchen, die ganzen Schützenvereine und 4/5 der Trachtenvereinsseppln erreichen kann und so sichere Stimmen hat.
Die Leute werden zwar weniger, aber bei denen könnte die CSU zehn Landesbanken in den Ruin treiben, 15 Bestechungsaffären und Spezlwirtschaftsfälle haben, sie würden wieder ihr Kreuz bei der Einheitspartei machen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Und wer mit dem Schwert loszog, um ungläubige zu Töten so wie es der alte Knacker in Rom wollte, der war asuch nicht christlich, weil das fünfte Gebot für jeden gilt, sogar für Ungläubige, Sklaven und Juden - um in der Geschichtlichen Sichtweise zu bleiben. Dennoch war und ist die Kirche für millonenfache Morde verantwortlich, ohne daß man sich je wirklich zu diesem Widerspruch bekannt hätte.

Was definierst du als "Christlich"? Das mit den Äbten und Kardinälem war natürlich überzeichnet. Wenn du jetzt mit Nächstenliebe Friedfertigkeit etc kommst, kannst du auch die Linkspartei als Chrsitlich bezeichnen. Obwohl die mit Kirche, Christentum und der gleichen absolut nichts zu tun haben wollen.

Sicher ist das "C" eher historisch zu sehen, ein Relikt aus der durchaus noch sehr konfessionell durchsetzten "Zentrumspartei", aus der die Union hervorgegangen ist. So, wie die "Bündnisgrünen" auch nur noch durch die Historie mit dem linksliberlalen "Bündnis'90" von einst verbunden sind.

Warum hängen in all unseren Schulen Kruzifixe, die nicht abgehängt werden dürfen? Und warum dürfen Symbole anderer Religionen nicht so offen ausgestellt sein, obwohl Kirche und Staat/Schule bekanntlich getrennt sind?
Weil es aus der Geschichte kommt. Das System "Schule" in Deutschland ist zu 95% auf die Kirche zurückzuführen, welche irgendwann begann, nicht nur ihre Mönche und den Adel, sondern auch das "gemeine Volk" im Lesen, Schreiben und Rechnen zu unterrichten.

Wenn du "chrsitlichkeit" an Dingen wie Tariftreue und Mindestlohn festmachen willst, dann ist die - bekennend astheistische - Linkspartei die in deiner Sicht "chrsitlichste" von allen. Wie christlich es ist, Geld, was schlicht nicht da ist, grosszügig vertelien zu wollen, mit dem Ergebnis, da0 der Staat genauso pleite geht wie die DDR und Greichenland, das lass ich jetzt einfach mal so dahingestellt.
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Beitrag von Electrification »

Cloakmaster @ 2 Sep 2011, 15:40 hat geschrieben: Wenn du "chrsitlichkeit" an Dingen wie Tariftreue und Mindestlohn festmachen willst, dann ist die - bekennend astheistische - Linkspartei die in deiner Sicht "chrsitlichste" von allen. Wie christlich es ist, Geld, was schlicht nicht da ist, grosszügig vertelien zu wollen, mit dem Ergebnis, da0 der Staat genauso pleite geht wie die DDR und Greichenland, das lass ich jetzt einfach mal so dahingestellt.
Geld das nicht da ist verteilen? Wurde doch die letzten Jahre munter gemacht, an Banken, Versicherungen etc., da war es scheinbar da. Die Staatsregierung hat über ihre Landesbank sogar munter auf unsere Kosten mitspekuliert.

Es gibt doch christliche Organisationen und christliche Arbeitnehmerverbände, die alle mehr oder weniger mit der Union zu tun haben und die haben eine ganz andere Haltung zum Thema Mindestlohn und Tariftreue wie die Union selber.

Aber ich verstehe nicht so ganz was du mit Geld verteilen meinst? Der Mindestlohn und Tariftreue kostet den Staat nichts und spart sogar Geld, denn die Aufstockerlöhne sind menschenverachtend und man subventioniert Dumpingunternehmen die ihrererseits die gut zahlenden Unternehmen ruinieren, das ist alles belegbar.
Tariftreue und Mindestlohn sind Gebote menschlichen Handelns, egal ob christlich oder moralisch-ethisch. Wer diese beiden Instrumente ablehnt ist Menschenverachtend und stellt Sachen (Wirtschaft) über den Menschen, dabei ist der Mensch und die Menschlichkeit das höchste Gut auf Erden.

Griechenland ging vor allem Pleite weil eine kleine Minderheit sich am Land bereichert hat. Sicher hat die Normalbevölkerung tw. mitgemacht, aber die Eliten haben es eben vorgemacht und von da aus ging das Problem, nur dass es die Normalbevölkerung eben ausbaden darf, während die Vermögenden das Kapital außer Landes geschafft haben.
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Beitrag von Catracho »

Cloakmaster @ 2 Sep 2011, 15:40 hat geschrieben: Warum hängen in all unseren Schulen Kruzifixe, die nicht abgehängt werden dürfen? Und warum dürfen Symbole anderer Religionen nicht so offen ausgestellt sein, obwohl Kirche und Staat/Schule bekanntlich getrennt sind?
Weil es aus der Geschichte kommt.
Nein. Weil es in diesem Land keine wirkliche Trennung von Kirche und Staat gibt. Zumindest nicht in gewissen Bereichen, ganz besonders bei den Finanzen.

Schau mal nach Frankreich, da hat auch die Kirche geschichtlich mit der Bildung begonnen, trotzdem siehst du da nirgendwo ein Kruzifix (und auch keine Symbole anderer Kirchen/Sekten/Religionen). Denn dort gibt es sie wirklich, die Trennung von Kirche und Staat.

Mfg
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Beitrag von LugPaj »

Electrification @ 2 Sep 2011, 21:00 hat geschrieben: Der Mindestlohn und Tariftreue kostet den Staat nichts und spart sogar Geld, denn die Aufstockerlöhne sind menschenverachtend und man subventioniert Dumpingunternehmen die ihrererseits die gut zahlenden Unternehmen ruinieren, das ist alles belegbar.
Wenn das so schön belegbar ist, dann belege das doch bitte.
Electrification @ 2 Sep 2011, 21:00 hat geschrieben: Tariftreue und Mindestlohn sind Gebote menschlichen Handelns, egal ob christlich oder moralisch-ethisch. Wer diese beiden Instrumente ablehnt ist Menschenverachtend und stellt Sachen (Wirtschaft) über den Menschen, dabei ist der Mensch und die Menschlichkeit das höchste Gut auf Erden.
Tariftreue und Mindestlohn sind ganz unterschiedliche Instrumentarien, bitte nicht vermischen.
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Beitrag von Electrification »

LugPaj hat geschrieben: Wenn das so schön belegbar ist, dann belege das doch bitte.
Google doch einfach ein bisschen, ich habe keine Lust rumzusuchen, ich habe auch noch was anderes zu tun.
LugPaj hat geschrieben: Tariftreue und Mindestlohn sind ganz unterschiedliche Instrumentarien, bitte nicht vermischen.
Habe ich das vermischt? Ich meinte nur dass beides wichtig ist.
Der Mindestlohn ist ja nur die absolute Untergrenze, was manche immer nicht verstehen. Viele meinen ja das wäre dann quasi der generelle Lohn, dabei würde es ja nur heißen unter diese Grenze darf man nicht gehen.

Tariftreue ist einfach in Bereichen wichtig wo ausgeschrieben wird und es ist ein Skandal wenn im Freistaat Bayern Aufträge an Unternehmen vergeben werden, die unter Tarif zahlen und damit der Volkswirtschaft und den Unternehmen schaden die anständig zahlen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Electrification @ 3 Sep 2011, 22:19 hat geschrieben: Tariftreue ist einfach in Bereichen wichtig wo ausgeschrieben wird und es ist ein Skandal wenn im Freistaat Bayern Aufträge an Unternehmen vergeben werden, die unter Tarif zahlen und damit der Volkswirtschaft und den Unternehmen schaden die anständig zahlen.
Tut mir leid aber das ist Gewerkschaftspropaganda. Es gibt durchaus Firmen die Tarifverträgen fernbleiben und durchaus sogar besser zahlen als der Branchenschnitt.

Kleines Gedankenspiel: Eine einzelne Buslinie wird ausgeschrieben. Ein kleines Familienunternehmen wird vom Wettbewerb ausgeschlossen, weil nicht im Tarif.. fair?
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Beitrag von spock5407 »

Wo ist dann das Problem mit Tarif? Tarifvertrag ist nur die Absicherung nach unten, wenn Firmen bessere Bedingungen bieten wollen ist ein Tarifvertrag kein Problem.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 3 Sep 2011, 23:02 hat geschrieben: Wo ist dann das Problem mit Tarif? Tarifvertrag ist nur die Absicherung nach unten, wenn Firmen bessere Bedingungen bieten wollen ist ein Tarifvertrag kein Problem.
Aus eigener Erfahrung: wäre schön dass es so wäre.

Beispiel kleine Luft und Raumfahrtfirma mit 120k Beschäftigten. Laut IG Metall irgendwas ist 35h Regelarbeitszeit, also darf maximal die Hälfte nen 40 Arbeitsvertrag mit mehr Gagen haben. Wenn jemand so nen Vertrag haben will, dann heißt es warten, warten, warten, egal ob der Arbeitnehmer das möchte der Tarifvertrag verbietet mehr Regelarbeitszeit und damit mehr Geld.
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Beitrag von Electrification »

Iarn @ 3 Sep 2011, 22:46 hat geschrieben: Tut mir leid aber das ist Gewerkschaftspropaganda. Es gibt durchaus Firmen die Tarifverträgen fernbleiben und durchaus sogar besser zahlen als der Branchenschnitt.

Kleines Gedankenspiel: Eine einzelne Buslinie wird ausgeschrieben. Ein kleines Familienunternehmen wird vom Wettbewerb ausgeschlossen, weil nicht im Tarif.. fair?
Ich sehe keinen Grund warum man Tarifverträgen fern bleiben muss wenn man angeblich besser zahlt. Vor allem besteht ein Tarifvertrag nicht nur aus Bezahlung, sondern hat auch andere Faktoren. Was nützt mir die beste Bezahlung wenn die Rahmenbedingungen nicht passen?
Nur schwarze Schafe umgehen Tarifverträge.

Das kleine Familienunternehmen kann doch mit einem Mindesttarif kalkulieren, wenn es das nicht kann, hat es auf dem Markt nichts verloren. Sollen denn die Arbeitnehmer dort zu Hungerlöhnen fahren nur damit ein sogenannter Familienbetrieb überleben kann? Was ist daran gerecht?

Gerade darum braucht es einen Regierungswechsel in Bayern, weg von den marktradikalen Menschenverachtern. Es gibt dutzende Bundesländer mit Tariftreuegesetze, dort gehen die "Familienunternehmen" auch nicht reihenweise Pleite, die müssen eben dann anders kalkulieren, so verhindert man einen ruinösen Wettbewerb.
Iarn hat geschrieben: Beispiel kleine Luft und Raumfahrtfirma mit 120k Beschäftigten. Laut IG Metall irgendwas ist 35h Regelarbeitszeit, also darf maximal die Hälfte nen 40 Arbeitsvertrag mit mehr Gagen haben. Wenn jemand so nen Vertrag haben will, dann heißt es warten, warten, warten, egal ob der Arbeitnehmer das möchte der Tarifvertrag verbietet mehr Regelarbeitszeit und damit mehr Geld.
Ich wäre über eine 35-Stundenwoche froh und dankbar, da verzichte ich doch lieber auf Geld. Freizeit und Zeit mit der Familie ist wichtiger, davon können die meisten ÖPNV-Beschäftigten nur träumen.
Mehr Geld rein über eine Arbeitszeiterhöhung ist eh der falsche Weg. Was dann? Als nächstes die 45 Stundenwoche weil man noch mehr will?
Das hat alles seinen Sinn, denn je mehr 40 Stunden arbeiten, desto weniger Leute brauche ich und somit ist das alles andere als Beschäftigungsförderlich.
Abgesehen davon, ich glaube kaum dass man bei einem IGM-Tarifvertrag in der Luft- und Raumfahrtbranche schlecht verdient. Da bekommen wohl manche den Hals nicht voll.
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Beitrag von Iarn »

Electrification @ 4 Sep 2011, 00:28 hat geschrieben:Ich sehe keinen Grund warum man Tarifverträgen fern bleiben muss wenn man angeblich besser zahlt. Vor allem besteht ein Tarifvertrag nicht nur aus Bezahlung, sondern hat auch andere Faktoren. Was nützt mir die beste Bezahlung wenn die Rahmenbedingungen nicht passen?
Wie gesagt zu den anderen Faktoren gehören nun mal eine andere Einschränkungen (s.u. zur Arbeitszeit).
Nur schwarze Schafe umgehen Tarifverträge.

Fast alle Unternehmensberatungsunternehmen sind nicht im Tarif, zahlen aber Top Gehälter. Mein Ding wäre das nicht für Roland Berger oder PWC zu arbeiten, aber schwarzue Schafe würde ich die nicht nennen.
Das kleine Familienunternehmen kann doch mit einem Mindesttarif kalkulieren, wenn es das nicht kann, hat es auf dem Markt nichts verloren. Sollen denn die Arbeitnehmer dort zu Hungerlöhnen fahren nur damit ein sogenannter Familienbetrieb überleben kann? Was ist daran gerecht?
Nochmal es gibt einen Unterschied von Mindestlohn und Tarif. Mindestlohn sorgt für gewisse Lohnstandards, Tarif sorgt dafür, dass man einen paarhundertseitigen Katalog akzeptieren muss. Und bei nem Familienunternehmen finde ich es ok, wenn der Inhaber bestimmt, wer wo arbeitet und nicht jede Stelle intern am schwarzen Brett aushängen muss. Das sind Kleinigkeiten aber so was kann sich läppern.
Ich wäre über eine 35-Stundenwoche froh und dankbar, da verzichte ich doch lieber auf Geld. Freizeit und Zeit mit der Familie ist wichtiger, davon können die meisten ÖPNV-Beschäftigten nur träumen.
Mehr Geld rein über eine Arbeitszeiterhöhung ist eh der falsche Weg. Was dann? Als nächstes die 45 Stundenwoche weil man noch mehr will?
Das hat alles seinen Sinn, denn je mehr 40 Stunden arbeiten, desto weniger Leute brauche ich und somit ist das alles andere als Beschäftigungsförderlich.
Abgesehen davon, ich glaube kaum dass man bei einem IGM-Tarifvertrag in der Luft- und Raumfahrtbranche schlecht verdient. Da bekommen wohl manche den Hals nicht voll.
Zum einen haben die Leute mit nem 35 Stunden Vertrag nicht zwangsläufig wenig zu tun als die mit einem 40h Vertrag, haben aber viel mehr Schererein meit ihren Überstunden. Für den hypothetischen Fall das ein Angestellter mit 35h Vertrag 40h arbeitet und sich die Überstunden auszahlen lässt, fährt er deutlich schlechter als einer mit 40h Vertrag, deswegen sind 40h Verträge so beliebt. Nur dass der Betriebsrat wegen dem Tarifvertrag dauernd njet sagt. Und zudem bin ich der Meinung dass Erwachsene (wir reden hier i.d.R. von Leuten mit Dipl.-Ing. oder Dr. in Naturwissenschaften, nicht von Sekretariat Azubis), wenn sie denn wollen, sich durchaus auch für eine 40h Woche entscheiden dürfen, ohne von irgendwem gegängelt zu werden. Sorry aber ich finde solange Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich einig sind, dann sollten die sich einigen dürfen ohne dass dritte da rumpfuschen. Und wenn DU gerne ne 35h Woche hättest, heisst das nicht, dass es alle anderen toll findne müssen.
Gerade Dein Beitrag von wegen Hals nicht vollbekommen, stößt bei mir auf Unverständnis. Wenn jemand gut verdient, hat der dann kein recht mehr, irgendwelche Wünsche an die Gestaltung seines Arbeitslebens zu haben?
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Beitrag von Fichtenmoped »

45-Stunden- Woche? Was kommt als nächstes? Schule auch am Samstag? Ach nee, der Vorschlag war ja schon da ist aber am ÖPNV am Samstag gescheitert! :lol:

Ich kann das kann das schon verstehen mit den Überstunden, das Ausbezahlen wird zum großen Teil von der Steuer gefressen... Hatte es mal als Zeitarbeiter, der Arbeitsvertrag schrieb vor dass (bei einer 35-Stunden-Woche) Überstunden auf ein Konto gesammelt werden und erst bei aufgefülltem Stundenkonto (160 Überstunden) wurde dann auch die gearbeitete Zeit ausgezahlt, vorher halt nur das Gehalt der regulären 35-Stunden-Woche... Als ich dann einen anderen Job gefunden habe könnt ich es bloß auszahlen lassen, das Finanzamt hat sich am meisten darüber gefreut!

Und auch beim Lohnsteuerjahresausgleich gabs nicht allzuviel zurück da ich in dem Jahr auch Insolvenzausfallgeld vom Arbeitsamt bekam. (Wird auf das zu versteuernde Einkommen angerechnet, obwohl man im Jahr wo man es eigentlich verdient hat - aber wegen der Firmeninsolvenz nicht bekommen hat - zu 100% schon Steuern gezahlt hat...)
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Lazarus »

Fichtenmoped @ 4 Sep 2011, 14:47 hat geschrieben: 45-Stunden- Woche? Was kommt als nächstes? Schule auch am Samstag? Ach nee, der Vorschlag war ja schon da ist aber am ÖPNV am Samstag gescheitert! :lol:
Einmal im Schuljahr gabs tatsächlich mal Samstagsunterricht, nämlich direkt nach Fasching um den Rosenmontag nachzuholen. Soweit ich weiss, gabs für diesen Schulsamstag sogar eigene Samstagsfahrpläne. Ich weiss nur net mehr, wann man das abgeschafft hat.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 4 Sep 2011, 00:28 hat geschrieben: Ich wäre über eine 35-Stundenwoche froh und dankbar, da verzichte ich doch lieber auf Geld. Freizeit und Zeit mit der Familie ist wichtiger, davon können die meisten ÖPNV-Beschäftigten nur träumen.
Es steht jedem frei seine Prioritäten zu setzen wie er es beliebt. Gewerkschaften die sich anmaßen zu wissen was für mündige Arbeitnehmer besser ist, sind in meinen Augen überflüssig.
Abgesehen davon, ich glaube kaum dass man bei einem IGM-Tarifvertrag in der Luft- und Raumfahrtbranche schlecht verdient. Da bekommen wohl manche den Hals nicht voll.
Dieser Satz ist eine Frechheit.
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Beitrag von Iarn »

Zurück zur bayrischen Landespolitik:
Schnarri schließt Koalition mit SPD nicht aus

Sollte die FDP sich als Gesamtpartei bis dahin stabilisieren wäre die Ampel in Bayern mit Schnarri als Justizministerin ja meine persönliche Wunschkoalition.
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Beitrag von Bayernlover »

Iarn @ 4 Sep 2011, 19:18 hat geschrieben: Sollte die FDP sich als Gesamtpartei bis dahin stabilisieren
Von was träumst Du sonst noch so nachts? :P
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Beitrag von Iarn »

Bayernlover @ 4 Sep 2011, 19:22 hat geschrieben: Von was träumst Du sonst noch so nachts? :P
Ich halte der Einzug der FDP für realistischer als konstruktive Politik mit den FW :D
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Beitrag von Cloakmaster »

Eine Grün-Rot-Gelbe Ampel, die sich nur zusammen tut um schwarz zu verhindeern? Ob da noch sinnvolle Landespolitik machbar wäre?
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Beitrag von spock5407 »

Geht in aller Regel schief auf längere Frist. Die FDP beweist immer wieder, wie springfreudig die sind bzgl. Koalitionen. Nur als Mehrheitsbeschaffer sind sie gefährlich, weil sie als 3. im Bunde dann mehr Macht haben, als ihnen zusteht. Wenn ihnen was net passt, lassen sie die Koalition platzen mit dem Hinweis, dass sie nicht mehr hinter den Themen stehen können.
Aber die gelbblauen sind zäh, die kommen immer wieder hoch. Ihr aktueller Sinkflug ist nicht der erste.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 4 Sep 2011, 21:00 hat geschrieben: Eine Grün-Rot-Gelbe Ampel, die sich nur zusammen tut um schwarz zu verhindeern? Ob da noch sinnvolle Landespolitik machbar wäre?
So wie die CSU die FDP behandelt hat, würde es mich nicht wundern wenn die FDP da mitmachen würde - schon allein um es der CSU heimzuzahlen. Auf Landesebene könnte ich mir auch vorstellen dass die Ampel funktioniert - im Gegensatz zur Bundes-FDP hat die Landes-FDP ja doch einige Leute die durchaus was drauf haben.
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Beitrag von Electrification »

Iarn hat geschrieben: Fast alle Unternehmensberatungsunternehmen sind nicht im Tarif, zahlen aber Top Gehälter. Mein Ding wäre das nicht für Roland Berger oder PWC zu arbeiten, aber schwarzue Schafe würde ich die nicht nennen.
Was haben diese Unternehmensberater mit öffentlichen Ausschreibungen zu tun? Und falls die Betroffen sind, dann kann man solche "Exoten" ausklammern. Es ging mir um Bauaufträge, ÖPNV-Vergaben und andere öffentliche Aufträge wo oftmals auch Dumper zum schaden der ehrlichen Firmen gewinnen.
Iarn hat geschrieben: Nochmal es gibt einen Unterschied von Mindestlohn und Tarif.
Habe ich was anderes behauptet? Ich habe das weiter oben ja schon selber erklärt. ;)
Iarn hat geschrieben: Mindestlohn sorgt für gewisse Lohnstandards, Tarif sorgt dafür, dass man einen paarhundertseitigen Katalog akzeptieren muss. Und bei nem Familienunternehmen finde ich es ok, wenn der Inhaber bestimmt, wer wo arbeitet und nicht jede Stelle intern am schwarzen Brett aushängen muss. Das sind Kleinigkeiten aber so was kann sich läppern.
Sorry, aber wenn ein branchenweiter Tarif herrscht, muss sich auch der Familienunternehmer dran halten und man kann ja bestimmte Dinge wie interne Stellenausschreibungen und andere Dinge erst ab einer bestimmten Betriebsgröße verbindlich machen (vielleicht ist das ja auch so geregelt, wer weiß).
Wichtig ist doch nur dass alle mit den gleichen Gehältern kalkulieren müssen. Bei organisatorischen Sachen kann ich die auch erst ab einer bestimmten Betriebsgröße wirksam werden lassen, denn wenn ein Busunternehmen nur 5 Mitarbeiter hat, kann man die auch einzeln ansprechen ob denn der und der Posten nichts für sie wäre...
Iarn hat geschrieben: Zum einen haben die Leute mit nem 35 Stunden Vertrag nicht zwangsläufig wenig zu tun als die mit einem 40h Vertrag, haben aber viel mehr Schererein meit ihren Überstunden. Für den hypothetischen Fall das ein Angestellter mit 35h Vertrag 40h arbeitet und sich die Überstunden auszahlen lässt, fährt er deutlich schlechter als einer mit 40h Vertrag, deswegen sind 40h Verträge so beliebt.
Ich bin ja der Meinung dass bei Überstunden der Regelfall der Freizeitausgleich sein sollte. Denn auch ausbezahlte Überstunden kosten Arbeitsplätze und wie gesagt, Freizeit ist ein kostbares Gut und doch tausend mal wichtiger als ein paar Euro mehr. Aber das sollte natürlich jeder selber entscheiden können.
Die Besteuerung von Überstunden gehört eh geändert, denn man darf doch niemanden bestrafen wenn er sich Überstunden auszahlen lässt bzw. wenn sie zwangsweise ausgezahlt werden, da kein Freizeitausgleich gewährt werden kann.
Wenn so viele Leute für die 40-Stundenwoche sind, wieso gründen sie bei der nächsten BR-Wahl nicht eine eigene Liste und winken das durch? Es steht doch jedem frei. Man wird aber schnell erkennen dass vieles nicht so einfach ist wie sich manch einer das vorstellt, nach dem Motto der böse BR...

Aber grundsätzlich bin ich bei dir, wenn jemand 40 Stunden arbeiten will, dann soll er es auch. Wenn bei zu vielen aber Arbeitsplätze gefährdet sind, ist es aber auch verständlich wenn das keine Zustimmung findet. Auch du wirst erkennen dass wenn der große Teil 40 Stunden arbeitet statt 35 Stunden auch Arbeitsplätze verloren gehen. Hier muss man immer im Sinne der Mehrheit entscheiden. Alle wird man nie zufrieden stellen können, das ist unmöglich.
Wobei ich das vielleicht so sehe, weil ich im Wechselschichtdienst arbeite und da der Unterschied immens ist, während bei einer geregelten Arbeitszeit die 5 Stunden wahrscheinlich überhaupt nicht ins Gewicht fallen, vor allem wenn man sich das über die Woche verteilt. Wer will arbeitet dann eine Stunde am Tag länger und es passt. Bei geregelter Arbeitszeit ist sowas auch flexibel und leicht lösbar.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Electrification @ 4 Sep 2011, 23:47 hat geschrieben:...

Wenn so viele Leute für die 40-Stundenwoche sind, wieso gründen sie bei der nächsten BR-Wahl nicht eine eigene Liste und winken das durch? Es steht doch jedem frei. Man wird aber schnell erkennen dass vieles nicht so einfach ist wie sich manch einer das vorstellt, nach dem Motto der böse BR...

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Die Qualität als Stammtischgeschwätz - hier beispielhaft nur ein Ausschnitt aus dem letzten Beitrag zitiert - wird allein daran deutlich, dass einerseits mit Tarifverträgen, Tariftreuegesetzen, Dumping-Unternehmern, bösen (und natürlich schlechten) Unternehmern, Freizeitausgleich, schwarzen Schafen und ähnlich populistischen Schlagworten lautstark umhergeworfen wird, andererseits dargestellt wird, ein genehm gewählter Betriebsrat könne Dinge, die im Tarifvertrag geregelt sind oder üblicherweise in Tarifverträgen geregelt werden, einfach so, per durchwinken aushebeln ...
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