Zukunft des Fernverkehrs?

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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146225
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 8 Oct 2014, 20:00 hat geschrieben: Der Maximalpreis interessiert mich nicht, er sollte grundsätzlich unter dem des eigenen KFZ liegen, sonst fahr ich nicht "fremd". Bei der Bahn kann man halt Glück haben und für 29€ fahren, bei der LH weiß ich halt sicher ein halbes Jahr vorher, ob es klappt oder nicht. Das meinte ich mit Glücksspiel ;)
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Beitrag von Bayernlover »

An welcher Stelle genau? Ich kann dir auf den Cent genau aufschlüsseln was mich die Berlin-Fährt KFZ-technisch kostet. Daran messe ich den Rest.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Bayernlover @ 8 Oct 2014, 20:00 hat geschrieben: Der Maximalpreis interessiert mich nicht, er sollte grundsätzlich unter dem des eigenen KFZ liegen, sonst fahr ich nicht "fremd".
Diese Rechnung brauche ich schon mal nicht machen, da ich kein eigenes KFZ besitze...
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 9 Oct 2014, 08:24 hat geschrieben: An welcher Stelle genau? Ich kann dir auf den Cent genau aufschlüsseln was mich die Berlin-Fährt KFZ-technisch kostet. Daran messe ich den Rest.
Aber halt auch erst im Nachhinein?
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 9 Oct 2014, 11:30 hat geschrieben: Aber halt auch erst im Nachhinein?
Naja ich kann's für bisher sagen, zumindest eine Tendenz für die Zukunft kann man ja daraus ableiten. Ob es jetzt 31 oder 33 Cent/km sind macht das Kraut ja dann auch nicht fett ;)

Wobei ja nur variable Kosten eine Rolle spielen - manche Dinge ändern sich durch die eine Fahrt nicht (Steuer, Versicherung etc.)
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Beitrag von andreas »

auf die Kosten je km mußt die aber schon berechnen - denn je mehr km du fährt um so günstiger je km wird für dich Steuer und Versicherung.
Genauso wie du den Wertverlust anteilig mit berechnen mußt.
Wobei du für eine Fahrt von München nach Berlin schon bei 85 Euro nur für den Sprit bist, da langt ja schon fast eine Bahncard 25, daß du mit den Normalpreis günstiger weg kommst
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Beitrag von Bayernlover »

Wenn wir pauschal mal 25 Cent/km als variabel ansetzen:
300€ hin und zurück. Da ich nicht allein bin, bekomme ich noch 120€ dazu. Bleiben halt 180€ übrig. 90€/Strecke ist teurer als Flugzeug -> also bleibt es bei der LH

Man kann auch versuchen bei der Bahn noch günstiger unterwegs zu sein, aber da man erst drei Monate vorher überhaupt einen Vergleich anstellen kann, kann es sein, dass der günstige Preis für das Flugzeug schon weg ist.

Im Prinzip ist das ewig vorher Buchen am sichersten, und kann am günstigsten sein. Am schnellsten und stressfreisten ist es eh, und ich liebe das Gefühl beim Start ;)
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

andreas @ 9 Oct 2014, 12:25 hat geschrieben: Wobei du für eine Fahrt von München nach Berlin schon bei 85 Euro nur für den Sprit bist, da langt ja schon fast eine Bahncard 25, daß du mit den Normalpreis günstiger weg kommst
So viel? (als Nichtautofahrer habe ich kein rechtes Gefühl für die Kosten einer Autofahrt, mir wird nur immer erzählt, dass Autofahren so viel billiger sei als Bahnfahren).
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Beitrag von andreas »

rautatie @ 9 Oct 2014, 13:11 hat geschrieben: So viel? (als Nichtautofahrer habe ich kein rechtes Gefühl für die Kosten einer Autofahrt, mir wird nur immer erzählt, dass Autofahren so viel billiger sei als Bahnfahren).
Bayernlovers Auto braucht laut Spritmonitor 9,6 Liter Super auf 100 km. Spritpreis ca. 1,50 Euro.
Auf die 600 km nach Berlin gerechennet sind das eben knappe 90 euro nur der sprit.

Ein Diesel kommt da natürlich günstiger hoch, da bist bei 6 Liter mal 1,30, da bist bei knappen 50 Euro Sprit
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Beitrag von Bayernlover »

rautatie @ 9 Oct 2014, 13:11 hat geschrieben: So viel? (als Nichtautofahrer habe ich kein rechtes Gefühl für die Kosten einer Autofahrt, mir wird nur immer erzählt, dass Autofahren so viel billiger sei als Bahnfahren).
Ist es natürlich nicht, wer behauptet ein eigenes Auto ist viel billiger als ÖPNV oder SPFV, kann nicht rechnen.
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Beitrag von Fichtenmoped »

rautatie @ 9 Oct 2014, 13:11 hat geschrieben: So viel? (als Nichtautofahrer habe ich kein rechtes Gefühl für die Kosten einer Autofahrt, mir wird nur immer erzählt, dass Autofahren so viel billiger sei als Bahnfahren).
Die meisten Leute biegen sich die Realität™ halt schön...

Die Rechnung ist eben komplizierter als das "normale" Rechnen bei Fernstrecken - hier wird meist nur das Auto voll getankt und das sind die Kosten für die Fahrt. Andere Sachen werden nicht berücksichtigt. Warum? Die Versicherung bucht ja nicht für jeden gefahrenen Kilometer ab, die Steuer wird nur einmal im Jahr fällig und die Inspektion meist auch. Das man nach X Jahren auch wieder ein neues Auto benötigt, wird ausgeblendet. Das macht es äußerst leicht, sich selbst in die Tasche zu lügen.

Ein Auto ist halt eine Geldvernichtungsmaschiene - auch für Kleinstwagen (VW UP, Fiat500,...) werden realistische Fixkosten von 100Euro/Monat leicht erreicht. Da wird aber noch kein Kilometer gefahren!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Bayernlover »

Ich bin bei meinen ca. 30.000km jährlich bei in etwa 9.000€. Kann sich jetzt jeder selbst ausrechnen, was günstiger ist ;)

Dabei mache ich aber eigentlich alles selbst. Das kostet ziemlich viel Zeit, spart aber ne Menge Geld. Das muss man wollen und auch können. Da ist auch ne Menge Idealismus dabei - ich liebe Autofahren einfach, ansonsten würde ich mir das auch nicht antun.

Um den Forenfrieden zu wahren: Ich fahre keinen meiner städtischen Wege mit'm Auto, höchstens mal zum Baumarkt alle halben Jahre :) Rest wird alles per MVV und Fahrrad erledigt
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Beitrag von rautatie »

Bayernlover @ 9 Oct 2014, 14:48 hat geschrieben: Dabei mache ich aber eigentlich alles selbst. Das kostet ziemlich viel Zeit, spart aber ne Menge Geld. Das muss man wollen und auch können. Da ist auch ne Menge Idealismus dabei - ich liebe Autofahren einfach, ansonsten würde ich mir das auch nicht antun.
Ich denke auch, dass da oft auch die persönliche Neigung eine unterschwellige, aber wichtige Rolle spielt. Bei mir ist es eher so, dass ich ziemlich ungern Auto fahre. Sobald ich am Steuer sitze, fühle ich mich gestresst. Längere Autofahrten sind für mich anstrengend wie ein Marathonlauf. Und mit der Technik von Autos habe ich schon rein gar nichts am Hut. Insofern müsste ich alle Reparaturen fachmännisch von der Werkstatt ausführen lassen...
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Beitrag von Entenfang »

Also halten wir fest: Jeder hat andere Vorlieben und Einstellungen und es gibt nicht DAS beste, günstigste, bequemste... Verkehrsmittel. Zum Glück kann ja jeder in einem gewissen Rahmen die für sich beste Alternative auswählen. Entscheidend wäre allerdings eine echte Kostenwahrheit im Verkehr die auch alle externen Effekte mit einbezieht - das würde ich mir jedenfalls für die Zukunft des (Fern-)Verkehrs wünschen.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von 146225 »

In der Zu(g)kunft des DB-Fernverkehrs spielt die selten gewordene Spezies der Nachtzüge ja schon geraume Zeit keine allzu große Rolle mehr. Auch eine der letzten innerdeutschen Verbindungen, nämlich die zwischen Berlin und München, steht jetzt auf der Abschussliste, was eine bekannte Münchner Zeitung zu einem erbärmlich primitiven Kommentar veranlasst hat: Jaja, der tolle Fernbus durch die Nacht. Sonst gehts aber noch? Und der Nachtzug besteht nur aus Ruhesesselwagen? Natürlich kostet die Schlafwagenfahrt so viel wie eine gute Hotelübernachtung - ist aber auch an Komfort mit keinem anderen Landverkehrsmittel zu vergleichen. Doch wie soll dass auch jemand wissen, der es vermutlich noch nie ausprobiert hat..? :(
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

146225 @ 11 Aug 2015, 05:57 hat geschrieben:In der Zu(g)kunft des DB-Fernverkehrs spielt die selten gewordene Spezies der Nachtzüge ja schon geraume Zeit keine allzu große Rolle mehr. Auch eine der letzten innerdeutschen Verbindungen, nämlich die zwischen Berlin und München, steht jetzt auf der Abschussliste, was eine bekannte Münchner Zeitung zu einem erbärmlich primitiven Kommentar veranlasst hat: Jaja, der tolle Fernbus durch die Nacht. Sonst gehts aber noch? Und der Nachtzug besteht nur aus Ruhesesselwagen? Natürlich kostet die Schlafwagenfahrt so viel wie eine gute Hotelübernachtung - ist aber auch an Komfort mit keinem anderen Landverkehrsmittel zu vergleichen. Doch wie soll dass auch jemand wissen, der es vermutlich noch nie ausprobiert hat..?  :(
Weil die Bahn Industrie den Ruf der Nachzüge selber zerstört hat. Etwas wie die City Night Line Abteile ist in der Tat nicht schlecht (wobei die i.d.R nicht dort hin fahren wo die Kunden hin wollen) aber wenn die meisten Menschen Nachtzug hören, denken sie an so etwas:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...echser_leer.jpg

^ Das ist vielleicht für eine Klassenfahrt akzeptable (vielleicht sogar lustig) aber ansonsten tut sich das keiner an.
andreas
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Beitrag von andreas »

seh ich ähnlich. Man hat uralte Züge und die Fahrzeiten sind einfach unter aller sau. Und wenn wir den nach Berlin nehmen, Abfahrt München um 22.15 ist schon sehr früh und die Ankunft in Berlin um 8 in Berlin ist mindestens eine Stunde zu spät. Zudem hält der Zug nochmal in Augsburg und dann ab Hildesheim überall, was heißt, Schlafen kann man mit Glück von 23 - 5 Uhr....

Anderseits gibt's genug Leute, die in der Nacht fahren wollen. Ich bin öfters mit ICE 618 gefahren, der war immer gut gefühlt - ebenso die Nachtzüge mit denen ich gefahren bin.

Aber es stehen wohl schon private Betreiber in Stellung, die die Lücken nehmen wollen, die ihnen die Bahn anbietet.
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Beitrag von viafierretica »

146225 @ 11 Aug 2015, 05:57 hat geschrieben: In der Zu(g)kunft des DB-Fernverkehrs spielt die selten gewordene Spezies der Nachtzüge ja schon geraume Zeit keine allzu große Rolle mehr. Auch eine der letzten innerdeutschen Verbindungen, nämlich die zwischen Berlin und München, steht jetzt auf der Abschussliste, was eine bekannte Münchner Zeitung zu einem erbärmlich primitiven Kommentar veranlasst hat: Jaja, der tolle Fernbus durch die Nacht. Sonst gehts aber noch? Und der Nachtzug besteht nur aus Ruhesesselwagen? Natürlich kostet die Schlafwagenfahrt so viel wie eine gute Hotelübernachtung - ist aber auch an Komfort mit keinem anderen Landverkehrsmittel zu vergleichen. Doch wie soll dass auch jemand wissen, der es vermutlich noch nie ausprobiert hat..? :(
Der Artikel strotz vor Dummheit und Ignoranz. Grenzkontrollen nach Berlin? Dieselqualm? Welcher Nachtzug von Deutschland aus fährt bitte noch mit Diesellok? Ein selten dämliches und wirres Geschreibsel mit Erinnerungen vor 30 Jahren.
andreas
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Beitrag von andreas »

Dieselqualm - das hat man doch im Bus, der war halt vernebelt vom vielen Fernbus fahren - trotzdem, der Punkt mit der Zeit, der ist schon was, was stimmt.
Ich würde mir das halt so vorstellen, der Nachtzug fährt irgendwann zwischen 23 und 0.00 Uhr in München ab und fährt dann ohne halt bis sagen wir Berlin Ostbahnhof oder wo halt Platz ist (und nicht grad am Ende der Welt ist wie z.b. Lichtenberg), da der Zug dann da ab 6 oder 6.30h für eine Stunde oder mehr stehen kann. dann können die Leute am Bahnhof sich gemütlich fertigmachen, frühstücken oder die, denen es pressiert können gleich weiter.

dann kann man beide Zielgruppen bedienen - die, die es eiliger haben und die, die Zeit haben
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 11 Aug 2015, 07:54 hat geschrieben: seh ich ähnlich. Man hat uralte Züge und die Fahrzeiten sind einfach unter aller sau. Und wenn wir den nach Berlin nehmen, Abfahrt München um 22.15 ist schon sehr früh und die Ankunft in Berlin um 8 in Berlin ist mindestens eine Stunde zu spät. Zudem hält der Zug nochmal in Augsburg und dann ab Hildesheim überall, was heißt, Schlafen kann man mit Glück von 23 - 5 Uhr....
Der Zug wird auch eher weniger von München nach Berlin genutzt, sondern tendenziell von Reisenden nach Braunschweig und Magdeburg. Spätestens nach Inbetriebnahme der VDE8 dürfte sich das Thema Nachtzug München-Berlin aber ohnehin erledigt haben (aber die Weitstrecken stellt man ja auch ein...).
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 11 Aug 2015, 06:42 hat geschrieben: ^ Das ist vielleicht für eine Klassenfahrt akzeptable (vielleicht sogar lustig) aber ansonsten tut sich das keiner an.
Komischerweise ist grade der Liegewagen das Butter-und-Brot-Geschäft im Nachtreiseverkehr. Sieht man ja auch schön an der Zugzusammenstellung.
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 11 Aug 2015, 10:06 hat geschrieben: Ich würde mir das halt so vorstellen, der Nachtzug fährt irgendwann zwischen 23 und 0.00 Uhr in München ab
...dann kommste auch nicht vor 0 Uhr ins Bett.
und fährt dann ohne halt bis sagen wir Berlin Ostbahnhof oder wo halt Platz ist (und nicht grad am Ende der Welt ist wie z.b. Lichtenberg)
Was ist an Lichtenberg Ende der Welt? Platz ist in Ostbahnhof jedenfalls nicht, am ehesten noch in Hauptbahnhof tief (und der ist dafür am Ende der Welt).
da der Zug dann da ab 6 oder 6.30h für eine Stunde oder mehr stehen kann.
Steigen also um 6 die ersten aus, ergibt Schlaf bis 5:30 - zumindest deiner Rechnung von oben nach.
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Beitrag von DumbShitAward »

Auch wenn der Artikel natürlich gewisse Klischees aufgreift, die (so) nicht mehr den Tatsachen entsprechen (und hier natürlich auf die Goldwaage gelegt werden), hat er durchaus nicht unrecht, dass der Nachtzug weitestgehend mausetot ist.

Ich bin auch nicht unbedingt der Fan des Fernbusses, aber ich käme dennoch nicht im Traum darauf (Wortspiel nicht beabsichtigt) dieses Produkt zu nutzen: entweder ich gebe einen richtigen Haufen Geld für den Schlafwagen 1. Klasse aus und schlafe vielleicht ein paar Stunden oder ich nehme den Liegewagen/Sitzwagen und da kann ich dann eigentlich auch gleich einen regulären ICE (oder meinetwegen den Fernbus) nehmen, da schlafe ich auch nicht schlechter, habe dafür aber kürzere Fahrzeiten.

Mir ist durchaus bewusst, dass der Nachtzug seine Fangemeinde hat, aber auch die schrumpft stetig und mit den paar Nasen ist einfach auf Dauer kein Blumentopf zu holen, das reißen ein paar Überzeugungstäter und vereinzelte Urlaubsreisende mit stark subventionierten Tickets einfach nicht mehr raus. Da hilft dann auch keine gelegentlich mal hohe Auslastung mehr, wenn die potenziellen Vollpreiszahler im Flugzeug sitzen, dann macht man mit einem CNL eben Miese.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von JeDi »

Wo unterscheidet sich der Schlafkomfort im Schlafwagen 1. Klasse von dem im Schlafwagen 2. Klasse? Machen die Nachtzüge überhaupt Miese? Wenn alles so schlimm ist, warum sind die Züge dann ständig ausgebucht?

Fragen, die mir von euch Nachtzughassern immer niemand beantworten kann oder will ;)
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Beitrag von andreas »

warum will die Bahn einstellen, wenn sie so ein tolles Geschäft sind?
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 11 Aug 2015, 11:54 hat geschrieben: warum will die Bahn einstellen, wenn sie so ein tolles Geschäft sind?
Weil man schlechtrechnet. Frag doch mal die Bahn, wie sie die Auslastung, insbesondere von Double- und Single-Abteilen ermittelt (dafür wurde mir mal nahegelegt, eine Pressekonferenz zu verlassen). Oder beschäftige dich mal mit den Einnahmenaufteilungsverfahren, die die DB so anwendet. Schau auf die Versuche, diese zu umgehen. Mehr darf ich dazu aber leider nicht sagen.
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Beitrag von andreas »

ja, aber es ist doch dämlich, ein lukratives Produkt kaputtzureden/rechnen und damit der Konkurrenz Tür und Tor zu öffnen - sind die Bahnmanager wirklich so inkompetent?
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Beitrag von DumbShitAward »

Ahja. Die Bahn rechnet also ein lukratives Produkt schlecht, weil sie damit was erreichen will? Dich ärgern? Is scho Recht...

Die Frage hinsichtlich der Auslastung sollte doch vielmehr sein, weshalb diese Züge TROTZ der nicht von der Hand zu weisenden negativen Aspekte voll sind: das beantwortet sich meist schon mit einem Blick auf den Fahrplan. "Komischerweise" gibt es rund um die CNLs üblicherweise keine andere Verbindung, die nicht irgendwelche stundenlangen Aufenthalte oder bis zu einem halben Dutzend Umstiege in incl. Regionalverkehrsnutzung beinhalten. Dazu kommt noch, dass ich selbst einen Güterwagen mit Fahrgästen (freiwillig! Nicht, dass hier noch einer auf sinnenstellende Vergleiche mit Ereignissen aus der Vergangenheit kommt!) füllen könnte, wenn ich die Tickets für Zwofuffzich anbiete.

Es ist doch wohl viel mehr so, dass die CNLs künstlich am Leben gehalten werden, mit Angebotsverknappung bei den anderen Verbindungen und primär mit nicht oder gerade so kostendeckenden Tickets gefüllt werden. Gerade in Anbetracht nicht unerheblicher Investitionen, kann das nicht mehr auf Dauer funktionieren. Ein Nacht-ICE kann da wohl mit wesentlich größerer Marge mehr Leute transportieren. Das kann man aber nicht so sagen, weil sonst die ganzen Schreihälse zur Bild-Zeitung rennen.

Es hat schon seinen Grund, weshalb Lufthansa und Air Berlin frühmorgens die Strecke bald im 30 Minutentakt bedienen...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 11 Aug 2015, 15:00 hat geschrieben: Ahja. Die Bahn rechnet also ein lukratives Produkt schlecht, weil sie damit was erreichen will? Dich ärgern? Is scho Recht...
Es ist komischerweise immer nur von angeblich schlechter Auslastung die Rede, und weniger von Verlusten.
Die Frage hinsichtlich der Auslastung sollte doch vielmehr sein, weshalb diese Züge TROTZ der nicht von der Hand zu weisenden negativen Aspekte voll sind:  das beantwortet sich meist schon mit einem Blick auf den Fahrplan. "Komischerweise" gibt es rund um die CNLs üblicherweise keine andere Verbindung, die nicht irgendwelche stundenlangen Aufenthalte oder bis zu einem halben Dutzend Umstiege in incl. Regionalverkehrsnutzung beinhalten.  Dazu kommt noch, dass ich selbst einen Güterwagen mit Fahrgästen (freiwillig! Nicht, dass hier noch einer auf sinnenstellende Vergleiche mit Ereignissen aus der Vergangenheit kommt!) füllen könnte, wenn ich die Tickets für Zwofuffzich anbiete.
Achja? 418/618 existieren für dich nicht? Oder die nachts durchlaufenden IC-Wagengruppen (übrigens auch mal eine nette Frage an die DB, ob die wohl zum Nachtzuggeschäft dazugerechnet werden...)? Und wo gibts CNL-Fahrscheine für "zwofuffzich" (oder von mir aus auch 29/39 EUR, also zum jeweiligen Einstandspreis)? Im November vielleicht...
Es ist doch wohl viel mehr so, dass die CNLs künstlich am Leben gehalten werden, mit Angebotsverknappung bei den anderen Verbindungen und primär mit nicht oder gerade so kostendeckenden Tickets gefüllt werden.  Gerade in Anbetracht nicht unerheblicher Investitionen, kann das nicht mehr auf Dauer funktionieren.  Ein Nacht-ICE kann da wohl mit wesentlich größerer Marge mehr Leute transportieren.  Das kann man aber nicht so sagen, weil sonst die ganzen Schreihälse zur Bild-Zeitung rennen.
Ein Nacht-ICE bedient vorallem mal eine deutlich andere Zielgruppe. Da finde ich den Vergleich Ruhesesselwagen <-> Fernbus sogar einigermaßen angemessen. In der Liga würde auch ein Nacht-ICE spielen. In der Liga spielt nicht: Ein Liege- oder gar Schlafwagen. Ich persönlich würde sogar so weit gehen und das Produktionskonzept dahin ändern, dass man den Nachtsitzwagen (tendenziell: Der Tagesrandverbindung) ein größeres Gewicht bemisst, und solchen Zügen a la IC 2020 (der genau das ist, verbunden mit einem Wagenaustausch zwischen FF und ALA) dann eben Schlaf- und Liegewagen noch dazustellt.
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Beitrag von 218 466-1 »

JeDi @ 11 Aug 2015, 15:08 hat geschrieben:Es ist komischerweise immer nur von angeblich schlechter Auslastung die Rede, und weniger von Verlusten.
Man soll nicht alles glauben, was DB Bahn der Öffentlichkeit vorgaukelt. ;)

Wenn man den wahren Grund, nähmlich Wagenmangel nennen würde, dann würde sich DB Bahn bis auf die Knochen blamieren (als ob das noch einen Unterschied machen würde).
Bimz müssen wegen Fristablauf und Ersatzteilmangel abgestellt werden und darum wird das IC-Netz nun nachdem bereits einige IC eingestellt wurden, auf Kosten der Nachtzüge noch künstlich aufrecht erhalten.

Der schöne Plan mit den IC-D hat eben nicht so funktioniert, wie sich Bahnens Pinguine erträumt haben. :lol:
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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