ruhri @ 28 Jul 2007, 00:02 hat geschrieben: Essen nicht schlecht (S1, S2, S3, S6 und S9 sowie U11, U17, U18, 101, 103, 105, 106, 107 und 109) und Dortmund besser (S1, S2, S4, S5, U41, U42, U45, U46, U47, U49, 403 und 404). Regionalzüge sind da noch gar nicht drin, aber auch da hat Dortmund noch etwas mehr zu bieten.
Guten Morgen!
Innerstädtischer SPNV findet in Witten ja nur zwischen dem Hbf und dem Hp Witten-Annen Nord statt. Allerdings ist der 20/40-Minutentakt der S5 dabei alles andere als attraktiv, zumal vom Bahnhof Witten-Annen Nord mit den Buslinie 320, 350 und 375 insgesamt neun Fahrten pro Stunde in die Innenstadt gehen. Die Chance, den Ortsteil Rüdinghausen an die S5 anzuschließen, hat man vor ca. zehn Jahren verpaßt, als ein Lebensmittelgeschäft an der Friedrich-Ebert-Straße auf dem in der S-Bahnplanung der 70er Jahre vorgesehenen Zugangsweg gebaut wurde. Allenfalls der Haltepunkt Witten-Universität könnte in Fahrtrichtung Dortmund hinter dem Bahnübergang Pferdebachstraße gebaut werden. So würde die Privatuniversität Witten/Herdecke einen Anschluß an das S-Bahnnetz erhalten.
Was den Haltepunkt in Rüdinghausen betrifft: Es gibt bestimmte Mindestabstände zwischen S-Bahnstationen, die zur Förderungsfähigkeit eines Projektes eingehalten werden müssen. Eine S-Bahn-Neubaustrecke kann einen Kosten-Nutzen-Koeffizienten von +25 haben, wenn auch nur zwei Stationen nicht den Mindestabstand voneinander haben, ist das Projekt nicht mehr förderungsfähig. Der geplante Haltepunkt Witten-Rüdinghausen (alternativ: Witten-Rüdinghauser Feld) kann aber nur an dem einst geplanten Punkt gebaut werden, um nicht zu nah an den Haltepunkten Witten-Annen Nord oder Dortmund-Kruckel zu sein.
Der Haltepunkt Witten-Annen Nord kann nicht in Richtung Witten verlegt werden, weil man sonst auf den Haltepunkt Witten-Universität verzichten müßte. Und der Haltepunkt Dortmund-Kruckel kann nicht in Richtung Dortmund verlegt werden, weil zwischen diesem und dem jetzigen Haltepunkt Dortmund-Barop der neue Haltepunkt Dortmund-Hombruch gebaut werden soll. Dortmund-Barop soll aufgelassen werden und durch einen neuen Haltepunkt Dortmund-Barop Nord am U-Bahn/Bus-Knoten Barop Parkhaus ersetzt werden. Der geplante S-Bahnknoten Dortmund-West, der eine Umsteigemöglichkeit zur S4 gewährleisten würde, würde noch zwischen den geplanten Haltepunkt Dortmund-Barop Nord und Dortmund Hbf passen. Das bedeutet also für Rüdinghausen, daß man das Dorf dauerhaft nicht an den SPNV anschließen kann. Deswegen habe ich ja bereits einmal geschrieben, daß die Dortmund Buslinie 445, die derzeit nur die Haltestelle Auf dem Wellerskamp mit dem S-Bahn-Haltepunkt Dortmund-Kruckel verbindet, durch Rüdinghausen fahren müßte, auch durch die Brunebecker Straße und die Kreisstraße, wie die Linie 320. Das wiederum scheitert an der Stadt Witten, die ja einen guten ÖPNV-Anschluß an andere Städte verhindern will.
Oh ja, ganz bestimmt! Wenn man dann noch Sonntags im 7,5-Minuten-Takt fahren würde...
Ich glaube, daß man an Sonn- und Feiertagen mindestens im Zwanzigminutentakt fahren sollte. Denn eine Straßenbahn, die nur alle halbe Stunde fährt, verlagert den Verkehr an Sonn- und Feiertagen zusätzlich aufs Auto, weil die Wartezeiten im Verhältnis zu den Fahrzeiten unangemessen lang sind. Wenn Familie Meyer aus Wattenscheid sonntags Besuch von Tante Ilse aus Altenbochum bekommt, dann ist es für Tante Ilse einfach nicht zuzumuten, daß sie für eine 24minütige Straßenbahnfahrt nochmal dieselbe Zeit an der Haltestelle warten muß. Da verliert der ÖPNV an Konkurrenzfähigkeit im Vergleich zum Auto.
Ich war heute, wie schon erwähnt, in Linden, und zwar mit meiner Schwester. Die hat dabei sich ein wenig gewundert, wie oft da eine Straßenbahn durchrauscht. Beide Linien, beide Richtungen, macht 18 Bahnen die Stunde.
Ja, und das ist noch zu wenig, im Grunde bräuchte man 24, zudem den 318-Ausbau, den wir schon besprochen haben. Wenn es dann noch einen Fünfminutentakt auf der Ost-West-Strecke zwischen Laer und Stahlhausen gäbe, dann wäre der Straßenbahnverkehr so attraktiv, daß Fahrpläne gar nicht mehr wichtig wären, denn man muß auf den beiden Stammstrecken sowieso nie länger als fünf Minuten warten.
Da sollte sich doch etwas machen lassen. Oder ist die Love Parade nicht am Sonntag? Ja, eine Einsatzlinie von Arena bis Essen Hauptbahnhof unter Umgehung des Hauptbahnhofs Gelsenkirchen müsste etwas bewegen können, selbst wenn dort nur die alten M6er zum Einsatz kommen würden. Mal schauen, was die Bogestra dazu sagen wird.
Sonntags braucht man zwar für den Linienbetrieb weniger M6 als sonst (zumal die 301 an Sonn- und Feiertagen teilweise mit NF6D gefahren wird, dann allerdings nur bis vor den Bahnübergang, nicht jeder Kurs fährt dann bis Gelsenkirchen-Horst), montags morgens allerdings braucht man wieder sehr viel, da auf der 306 ebenso Verstärker fahren wie auf der 301 (auch wenn die 301-Verstärker nicht im Fahrplan auftauchen, sie fahren). Das Reinigungsunternehmen, das die Straßenbahnen nachts reinigt, müßte in der Nacht von Sonntag auf Montag also mit einem riesigen Personalaufwand in die Fahrzeuge reingehen, es stellt sich die Frage, ob die Städte Bochum und Gelsenkirchen das bezahlen müssen, ob man da nicht die Veranstalter der Love-Parade in die Pflicht nehmen müßten. Wobei die meisten Besucher allerdings vermutlich auf Einzelticket fahren werden. Dann muß die Bogestra die zusätzlichen Fahrgeldeinnahmen allerdings wirklich für die zusätzlichen Reinigungskräfte ausgeben. Denn wie die Fahrzeuge aussehen werden, kann sich wohl jeder denken.
Hat die EVAG wirklich nicht zwei oder drei Fahrzeuge "übrig", um die 107 zu verstärken? Weil mehr als zwei oder drei zusätzliche Fahrzeuge wird man doch wohl nicht benötigen, bis zur Stadtgrenze Essen/Gelsenkirchen fährt die 107 ja sowieso im Zehnminutentakt. Ich verstehe nicht, wieso die Stadt Gelsenkirchen keinen Zehnminutentakt fahren läßt, insbesondere weil die Linie ja auf Gelsenkirchener Gebiet ja durchaus Stadtbahncharakter hat. Ansonsten müßten halt zusätzlich noch M6 der Bogestra aushelfen. Ggf. müßte man Fahrzeuge von der StOAG ausleihen, denn über Oberhausen wird ja wohl kein Anreiseverkehr laufen. Da sowohl Oberhausen als auch Gelsenkirchen an der Cöln-Mindener Strecke liegen (Essen nicht!) müßte der Anreiseverkehr, der über diese Strecke kommt auf einen der Hauptbahnhöfe konzentriert werden. Dann müßte man halt am Samstag vorher StOAG-Fahrzeuge (ggf. auch StOAG-Fahrpersonal) rüberholen. Allerdings fallen die NF6D der StOAG da aus, da diese wegen der Einzelradeinzelfahrwerke den Bahnübergang an der Zeche Zollverein nicht überqueren können.
Da fällt mir was ein: In diesem Thread habe ich mal vorgeschlagen, daß die NF6D der StOAG bei Engpässen die Bogestra im Stadionverkehr unterstützen könnten. Allerdings geht das nicht, weil die einzige Verbindung über diesen Bahnübergang führt, an dem die Entgleisungsgefahr zu groß wäre.
Die MHVG könnte ebenfalls Meterspurfahrzeuge schicken, über Mülheim wird ja sicher kein Anreiseverkehr laufen. Und da die sonntags auch weniger Fahrzeuge brauchen, denke ich, daß StOAG und MHVG durchaus in der Lage sein sollten, EVAG und Bogestra mit Rollmaterial zu unterstützen, ggf. auch mit Fahrpersonal.
Die S2? Das kann die Bogestra aber nicht leisten, sondern vermutlich nur DB Regio NRW. Die wollen aber nicht...
Nein, eine verstärkte S2 zwischen Gelsenkirchen Hbf und Essen Hbf muß vom VRR bei der DB Regio NRW GmbH (oder auch bei einem anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen, z.B. Abellio, die ja vor der Übernahme der Ruhr-Sieg-Netzes eine Menge nicht benötigter FLIRTs haben) bestellt werden. Die Weigerung, z.B. Stadionverkehr zu übernehmen, wird allerdings möglicherweise gerichtlich gekippt. Da muß man abwarten, wie das weitergeht.