Alles rund um den ICE 4

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Xenon
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Beitrag von Xenon »

josuav @ 17 Dec 2009, 15:16 hat geschrieben: Klar, ich geb dir Recht, so billig, wie die Bahn sie will, sind ordentliche Züge halt nicht zu bekommen.
Naja man kann es auch umgekehrt verstehen:
"Wenn wir eh schon Schrott bekommen, dann soll er wenigstens güstig sein" ;-)
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karhu
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Beitrag von karhu »

Ich würde ganz normale Reisezugwagen nehmen statt Treibwagen, die dürften preislich billiger sein. Die 101er hat noch lange nicht ihre Lebendsdauer beendet und dürfte noch 30 Jahre fahren können. Weiterhin kann man auch V-Loks anhängen um auch auf Dieselstrecken zu fahren.

Für die EC's die ja international fahren muss sowieso die Möglichkeit gegeben sein bei unterschiedlichen Stromsystemen zu fahren, und da dürfte ne Mehrsystemlok billiger sein als nen ganzer Triebzug.
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Kann ich nur unterstützen. Es gibt zeitgemässe moderne Reisezugwagen von der Stange (z.B. IC-Wagen der OSE), mit denen man wesentlich preisgünstiger genau produzieren und die Anforderungen erreichen kann, die man an den neuen ICX stellt. Man muss sich ja dabei nicht künstlich einschränken wie die ÖBB mit ihren Railjet.
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ICE-T-Fan
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Beitrag von ICE-T-Fan »

firefly @ 17 Dec 2009, 19:24 hat geschrieben:
josuav @ 17 Dec 2009, 15:16 hat geschrieben: Das soll B-FERNVERKEHR sein!

Also Ersatz für die Intercitys. Die schaffen heute nur 200 km/h, von daher ist das eine Verbesserung.

Klar, ich geb dir Recht, so billig, wie die Bahn sie will, sind ordentliche Züge halt nicht zu bekommen.
Das soll vielleicht Kategorie B werden. Aber sobald die Züge da sind und die Fahrpreise festgelegt werden, wird daraus ganz schnell Kategorie A. Wie war das nochmal mit dem ICE-T?
Ursprünglich waren es ja mal, und so stand es auch fast 3 Jahre auf dem Zugzielanzeiger in Eisenach, ICT.. also Intercity-Triebzüge.

Erst später wurde daraus ICE-T also InterCityExpress-Tilt(ing).

Ganz ursprünglich sollten diese Tfz sogar als Zuggattung IR durch ostdeutsche Lande fahren...

@ Geschwindigkeit

Für rein innerdeutsche Züge sind 230 km/h voll ok, da es bei uns eh nur 7 Routen* gibt, wo auf einer Teilstrecke die 200 km/h überschritten werden und wo die ICx zum Einsatz kommen sollen.

*
Berlin-Hannover-Bielfeld-Ruhrgebiet (SFS Oebisfelde-Rathenow);
Berlin-Kassel-Frankfurt-Mannheim-Stuttgart-München (SFS Oebisfelde-Rathenow, Nord-Süd-SFS; SFS Mannheim-Stuttgart);
Berlin-Kassel-Frankfurt-Mannheim-Freiburg-Basel (SFS Oebisfelde-Rathenow, Nord-Süd-SFS, SFS Baden Baden-Offenburg);
Hamburg-Hannover-Kassel-Würzburg-Nürnberg-München (Nord-Süd-SFS, SFS NIM);
Hamburg-Hannover-Kassel-Frankfurt-Mannheim-Stuttgart (Nord-Süd-SFS; SFS Mannheim-Stuttgart);
Hamburg-Hannover-Kassel-Frankfurt-Mannheim-Freiburg-Basel (Nord-Süd-SFS, SFS Baden Baden-Offenburg)
Hamburg-Berlin-Leipzig-Nürnberg-München (SFS Berlin-Hamburg, NBS Halle/Leipzig-Erfurt, NBS Erfurt-Nürnberg (ab 2017), SFS NIM)

Für alle anderen Relationen gibt es die ICE3. Nur zwischen Nürnberg und Halle/Leipzig lohnt sich ab 2017 ein Tfz mit mehr als 280 km/h zulässiger Höchstgeschwindigkeit.

Die zu ersetzenden IC-Verbindungen wie z.B. Hamburg-Köln-Rheintal-Frankfurt enthalten sogar gar keine Abschnitt wo mehr als 200 km/h irgendwie benötigt werden.
Maximal kann man einen Fahrzeitangleich für die IC-Verbindungen erreichen, die heute parallel zu ICE auf einigen SFS verkehren. Da aber keine IC auf der SFS KRM oder SFS NIM fahren, sind auch keine ICx für mehr als 250 km/h nötig, da diese beiden SFS die einzigen sind, wo regulär und dauerhaft schneller als 250 km/h gefahren wird. (Für 280 km/h auf den 1991er SFS braucht es ja eh jedesmal eine Sondergenehmigung und die Anhebung ist auch nur auf tunnelfreie Abschnitte beschränkt, daher bringt es fast nichts.)

Es wird wohl eher so laufen, dass das heutige B-Netz mit dem A-Netz, welches von ICE-A(401/402) bedient wird zu einer Art A2-Netz zusammen gelegt wird, während das A1-Netz und die internationalen ICE dann mit ICE-W (403, 406, 407) gefahren werden.
Gruß Markus aus Eisenach,
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Beitrag von holleb »

Ja, der Fernverkehr wird immer mehr auf einige wenige Kernrelationen zurückgezogen. Der tollen Bahnreform sei Dank. Statt dessen darf man sich dann mit engen DoStos oder Triebwagen rumschlagen. Aber was solls. Wenn ich beispielsweise weiter wegfahren will, nehme ich zumindest als Zubringer das Auto. Leider ist das Auto oft billiger als der ICE. Und das wird durch eine Abschaffung des IC oder einer Zusammenlegung IC/ICE nicht besser

Mich würde das ohnehin mal interessieren, wie man auf die glorreiche Idee gekommen ist, Nahverkehr und Fernverkehr als zwei unterschiedliche Systeme zu definieren und den Fernverkehr dann der Eigenwirtschaftlichkeit zu unterwerfen. Normalerweise ist doch der ÖPNV sowie der Fernverkehr ein System, das Hand in Hand in einander greifen sollte. Wie richtig geht, sieht man in Österreich und der Schweiz, wo es bei der Bepreisung der Züge keine Unterschiede zwischen den Produkten gibt.
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Beitrag von firefly »

holleb @ 24 Dec 2009, 18:12 hat geschrieben: Mich würde das ohnehin mal interessieren, wie man auf die glorreiche Idee gekommen ist, Nahverkehr und Fernverkehr als zwei unterschiedliche Systeme zu definieren und den Fernverkehr dann der Eigenwirtschaftlichkeit zu unterwerfen.
Man hat eben erkannt, dass nicht die ganze Bahn ein negatives betriebswirtschaftliches Ergebnis erzielt. Einige Zugläufe, die nur in grossen Städten halten und dazwischen schnell durchfahren, erwirtschaften dagegen Gewinne. Und da haben sich die schlauen Leute im Ministerium an die alten Sprüche erinnert: die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen... und haben diese Trennung vorgenommen.
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Beitrag von holleb »

viafierretica @ 17 Dec 2009, 23:19 hat geschrieben: Kann ich nur unterstützen. Es gibt zeitgemässe moderne Reisezugwagen von der Stange (z.B. IC-Wagen der OSE), mit denen man wesentlich preisgünstiger genau produzieren und die Anforderungen erreichen kann, die man an den neuen ICX stellt. Man muss sich ja dabei nicht künstlich einschränken wie die ÖBB mit ihren Railjet.
Kann ich nur unterstützen. Es gibt zeitgemässe moderne Reisezugwagen von der Stange (z.B. IC-Wagen der OSE), mit denen man wesentlich preisgünstiger genau produzieren und die Anforderungen erreichen kann, die man an den neuen ICX stellt. Man muss sich ja dabei nicht künstlich einschränken wie die ÖBB mit ihren Railjet.
Reisezugwagen haben ein paar ganz pragmatische Vorteile: Die Laufruhe ist besser als bei Triebwagen. Kein Gequitsche eines Drehstrommotors stört die Fahrt. Und sie sind wesentlich flexibler als Triebwagen. Vor allem aber sind die billiger. Die Antriebseinheiten, sprich also die Loks sind ja da.
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Beitrag von JeDi »

holleb @ 29 Dec 2009, 09:52 hat geschrieben: Die Antriebseinheiten, sprich also die Loks sind ja da.
Zumal es für die Fahrgäste völlig egal ist, wie neu oder alt die Lok ist. Die kann man, wenn man neue Wagen hat, immer noch sukzessive Ersetzen.
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Beitrag von BMI »

holleb @ 29 Dec 2009, 09:52 hat geschrieben:

Reisezugwagen haben ein paar ganz pragmatische Vorteile: Die Laufruhe ist besser als bei Triebwagen. Kein Gequitsche eines Drehstrommotors stört die Fahrt. Und sie sind wesentlich flexibler als Triebwagen. Vor allem aber sind die billiger. Die Antriebseinheiten, sprich also die Loks sind ja da.
Jein... Flexibler im Sinne von Bedarfsspitzen abfangen? Ja! Flexibel im Sinne von "Flügeln"? Nein!
Allerdings braucht man bei Reisezugwagen auch entsprechende Abstellmöglichkeiten, entsprechende Rangiermöglichkeiten...
Wenn die Lok defekt ist, steht der ganze Zug, wenn ein Triebwagen im Verband defekt ist, dann fährt der Zug trotzdem, entweder mit weniger Platz (Triebwagen wird aus dem Verband rausgenommen) oder halt mit weniger Leistung (Triebwagen bleibt im Verband).

Allerdings kann mans auch übertreiben mit den Triebwagen, siehe ICE-TD... Sehr viel Leistung für wenige Fahrgäste! (Wenn sie mal da ist! ) http://de.wikipedia.org/wiki/DBAG-Baureihe_605 im Vergleich zu http://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_130
Leistung ICE-TD : 2240kW zu BR 232 : 2200kW
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Beitrag von holleb »

Die Loks sind ja mit der Reihe 101 etc. noch auf dem aktuellen Stand. Allerdings ist es den Fahrgästen nicht unbedingt egal, ob alte oder neue Loks die Züge ziehen. Man denke nur an 2001/2002 als die BR 103 abgestellt wurden. Die Reaktionen waren zahlreich
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chris232
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Beitrag von chris232 »

holleb @ 29 Dec 2009, 09:52 hat geschrieben: Vor allem aber sind die billiger.
Genau. Wenn nach Augsburg extra um den Königssee zu flügeln eigens ein Rangierer anreist (!) und da 'ne halbe Stunde durch die Gegend wurschtelt um anschließend wieder zurückzufahren, ist das natürlich billiger, als einfach zwei Triebzüge zusammenzufahren...
Mal im ernst - das ganze Rangieren kostet Geld, was man sich mit Triebzügen sparen kann ohne große Einbußen zu haben im Bezug auf Flexibilität. Und bevor ich auf meinen Wagenzug dann lettische Städtenamen pinsel kann ich auch gleich Triebzüge fahren...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von JeDi »

Und was spricht dagegen, automatische Kupplungen in Reisezugwagen einzubauen? Außerdem frag ich mich grad, mit was für Triebwagen du den Königssee dann fahren willst.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Frag doch nicht mich was die letzten hundert Jahre dagegen gesprochen hat, allgemein Wagen mit AK auszurüsten (mal ausgenommen die Erzzüge) - an MIR soll's nicht scheitern ;)
Na - wenn ich schon neue Wagen bauen kann, kann ich doch auch neue Triebwagen bauen... Kriegt eh erst mal beides keine Zulassung :rolleyes:
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Beitrag von JeDi »

chris232 @ 29 Dec 2009, 17:12 hat geschrieben: Na - wenn ich schon neue Wagen bauen kann, kann ich doch auch neue Triebwagen bauen... Kriegt eh erst mal beides keine Zulassung :rolleyes:
Mit welcher Begründung sollten Wagen keine Zulassung kriegen? Die neuen Dostos für Südbaden fahren ja auch...
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Beitrag von sbahnfan »

BMI @ 29 Dec 2009, 13:14 hat geschrieben:Wenn die Lok defekt ist, steht der ganze Zug, wenn ein Triebwagen im Verband defekt ist, dann fährt der Zug trotzdem, entweder mit weniger Platz (Triebwagen wird aus dem Verband rausgenommen) oder halt mit weniger Leistung (Triebwagen bleibt im Verband).
Das stimmt, aber man kann es auch umgekehrt sehen.

Was muss man machen, wenn man einen Triebwagen mit zur Hälfte ausgefallenem Antrieb reparieren will? Man muss das ganze Fahrzeug aus dem Verkehr ziehen, also auch die Hälfe mit nicht-defektem Antrieb.

Was macht man, wenn bei einem lokbespannten Zug die Lok ausfällt? Man tauscht die Lok aus, und während die defekte Lok in Reparatur ist, kann ihr Wagenpark vollzählig mit einer anderen Lok weiterfahren und muss nicht ebenfalls in der Werkstatt rumstehen. Deshalb ist die Verfügbarkeit der nichtmotorisierten Wagen besonders hoch.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

BMI @ 29 Dec 2009, 13:14 hat geschrieben: Jein... Flexibler im Sinne von Bedarfsspitzen abfangen? Ja! Flexibel im Sinne von "Flügeln"? Nein!
Man kann auch Loks und Wagenzüge zu flügelbaren Einheiten zusammenstellen - und das ganze sogar deutlich flexibler, weil man die Längen der beiden Zugteile frei wählen kann, und so z.B. 7 Wagen nach Ziel A und 3 Wagen nach Ziel B flügeln kann.
Allerdings braucht man bei Reisezugwagen auch entsprechende Abstellmöglichkeiten, entsprechende Rangiermöglichkeiten...
Bei Triebwagen nicht?
Wenn die Lok defekt ist, steht der ganze Zug, wenn ein Triebwagen im Verband defekt ist, dann fährt der Zug trotzdem, entweder mit weniger Platz (Triebwagen wird aus dem Verband rausgenommen) oder halt mit weniger Leistung (Triebwagen bleibt im Verband).
Also im Fernverkehr hat man häufig Einfachtraktionen rumfahren, das dürfte mit den ICX genauso sein. Generell: Auch in Lokomotiven hat man viele Bauteile in zweifacher Ausfertigung verbaut, so dass in vielen Fällen nur eine von zwei Anlagen ausfällt. Problematisch wirds halt bei den wenigen zentralen Komponenten wie Trafo oder Luftpresser.

Wenn die Lok ausfällt steht aber keineswegs der ganze Zug, weil man dann auch einfach die Lok austauschen kann.

Der Vorteil von Triebwagen ist in erster Linie das bessere Beschleunigungsvermögen - wo man das nicht brauhct fällt schonmal das wichtigste Argument weg. Generell ist die Aufteilung in Lokomotiven (benötigen viel Wartung von stark qualifiziertem Personal) und Wagenzug (benötigen nur wenig Wartung, deutlich einfacher zu handhaben) schon nicht so blöd. Allgemein ist es eine Einzelfallentscheidung.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich denke, der Trend für Triebwagen im Personenbeförderungsbereich ist nicht wegzudiskutieren. Und auch wenn sich das ganze Forum dagegen sträubt, es wird Gründe haben. Ich bin nicht wirklich tief in der Materie drin, aber ich denke, der Dreh- und Angelpunkt ist Beschleunigung pro €.

Allerdings wird die Zukunft evtl neue Konzepte bereithalten, es sind jetzt schon Einzelwagen mit autonomen Antrieb in Entwicklung, zumindest im Nahverkehr ist das wahrscheinlich eine Alternative.

Die Einzigen die in letzter Zeit gegen den Trend auf Lok - Wagen - Technologie gesetzt haben sind die Österreicher, aber hier sprechen wir von einem Unternehmen, welches als Auffangbecken für gescheiterte Parteifunktionäre dient und horrende Verluste einfährt.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von viafierretica »

Die Einzigen die in letzter Zeit gegen den Trend auf Lok - Wagen - Technologie gesetzt haben sind die Österreicher, aber hier sprechen wir von einem Unternehmen, welches als Auffangbecken für gescheiterte Parteifunktionäre dient und horrende Verluste einfährt.
Zumal sie ihre Lok+Wagen-Züge mit den Nachteilen der Triebwagen kombinieren, in dem sie fest gekuppelt sind und die Zuglänge nicht variiert werden kann.....
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Beitrag von BMI »

JeDi @ 29 Dec 2009, 17:05 hat geschrieben: Und was spricht dagegen, automatische Kupplungen in Reisezugwagen einzubauen? Außerdem frag ich mich grad, mit was für Triebwagen du den Königssee dann fahren willst.
Man könnte ja auch eine Mittelpufferkupplung entwickeln, wie die Amis... Ach nee, ich vergaß, die Idee gabs schon mal...
http://www.ba-bautzen.de/wirtschaftssenioren/amk http://www.ba-bautzen.de/wirtschaftssenior...-geschichte.htm
http://www.ba-bautzen.de/wirtschaftssenior...stennutzen.html O.K. bezieht sich mehr auf den Güterverkehr...

Triebwagen vs. Lok ist wohl mehr eine Glaubensfrage... ;)

Wenn ich aber sehe, dass teilweise für den Fernverkehr total untaugliche Triebwagen dem Kunden (Beförderungsfall / selbstverladendes Stückgut) untergejubelt werden, dann wunderts mich nichts mehr. (Ja, der 612er soll schon im Fernverkehr gesehen worden sein! )

Auch gehört zu einem atraktiven Fernverkehr auch ein entsprechendes Konzept! Aber das gibts bei der DB leider kaum, so dass der Nahverkehr mit den Länder-/ Wochenendtickets dem Fernverkehr die Kunden abspenstig macht. Dazu kommt noch, das auf inzwischen vielen Verbindungen teilweise der Nahverkehr schneller ist! Und dadurch ists halt schwierig dem Kunden zu vermitteln, warum er für eine unatraktivere Verbindung auch noch Zuschlag zahlen muss.

Irgendwo hab ich mal gelesen, dass die DB in Zukunft mehr Lokbespannte Züge im Fernverkehr verwenden will. (war ne Pressemitteilung) Scheinbar hat man selbst genug von Triebwagen, die ständig rumzicken.
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Beitrag von sbahnfan »

Boris Merath @ 30 Dec 2009, 00:17 hat geschrieben:Der Vorteil von Triebwagen ist in erster Linie das bessere Beschleunigungsvermögen
Auch das gilt nicht uneingeschränkt. So gab es früher lange IR-Züge in 112-Sandwichtraktion. Deren Beschleunigungsvermögen konnte locker mit dem von 411, 415 etc. mithalten. Wie es da um den Energieverbrauch bestellt ist, weiß ich allerdings nicht, jedoch sollte der bei Verwendung modernerer Loks wie der 101 geringer sein.
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Beitrag von spock5407 »

BMI @ 29 Dec 2009, 13:14 hat geschrieben: Allerdings kann mans auch übertreiben mit den Triebwagen, siehe ICE-TD... Sehr viel Leistung für wenige Fahrgäste! (Wenn sie mal da ist! ) http://de.wikipedia.org/wiki/DBAG-Baureihe_605 im Vergleich zu http://de.wikipedia.org/wiki/DR-Baureihe_130
Leistung ICE-TD : 2240kW zu BR 232 : 2200kW
Wobei die 605er aber Vmax 200 haben und ne 32er schon ne weil braucht, mit nem Zug auf 120 zu kommen. Die britischen HST ham ne ähnliche Leistung wie 2*605.
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Beitrag von sbahnfan »

Die DB hat mal wieder eine neue Ausschreibung über 300 ICEs angekündigt, siehe hier . Dabei soll angeblich verstärkt auf Qualität geachtet werden. Außerdem schreibt die DB 2009 schwarze Zahlen.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Dreihundert gleich! Ne ganz ordentliche Stückzahl! :huh: Wie viele sind es eigentlich im Moment?

Gehen wir mal von optimistischen 6 Milliarden Euro aus, teilen das durch 300, das ergibt dann pro Zug 20 Mio Euro. Bei 5 Mrd ergibt sich eine Summe von 1,6 Mio. pro Zug. Was war nun wieder die Zahl für bisherige Züge zum Vergleich?

Ein Fokus auf Qualität wäre sehr angebracht, besonders wenn man die jetzige Ist-Situation im Auge hat mit den mangelnden Reserven...
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Beitrag von josuav »

Ich glaub, der Grube ist auf einem guten Weg, die Bahn wieder auf die Qualität von vor ein paar Jahren zu bringen.
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Beitrag von firefly »

c-a-b @ 17 Jan 2010, 11:38 hat geschrieben: Dreihundert gleich! Ne ganz ordentliche Stückzahl! :huh: Wie viele sind es eigentlich im Moment?
59 Vollzüge und 111 Halbzüge hat die DB heute im Einsatz*, wenn die Angabe bei Wikipedia stimmen und ich mich nicht verrechnet habe.

* ICE 1, 2 und 3
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Beitrag von spock5407 »

Nimm noch die ICE-T dazu und rechne die 1er Vollzüge in Halbzüge um, dann kommst genau auf 300 Einheiten.... (32 411er, 28 411.5er und 10 415er lt. Wiki).
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Beitrag von c-a-b »

spock5407 @ 17 Jan 2010, 13:36 hat geschrieben: Nimm noch die ICE-T dazu und rechne die 1er Vollzüge in Halbzüge um, dann kommst genau auf 300 Einheiten.... (32 411er, 28 411.5er und 10 415er lt. Wiki).
Was jetzt aber nicht bedeuten soll, dass auch die ICE 3 und T damit ersetzt werden sollen...?
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Beitrag von spock5407 »

Sicher nicht heute oder morgen, aber seitens der DB muss man sicher frühzeitig drüber nachdenken. Die 415er will man sicher eher bald als spät loswerden.
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Beitrag von josuav »

spock5407 @ 17 Jan 2010, 14:08 hat geschrieben: Die 415er will man sicher eher bald als spät loswerden.
Wieso?
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Beitrag von spock5407 »

Economy of Scale: zu kleine Fahrzeuge. Solo kaum sinnvoll nutzbar und als Verstärkereinheit könntest genauso gut 411er hernehmen. IMO ist das eine Fehlbestellung gewesen.
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