Grundsatzdiskussion Fernbus

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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andreas
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Beitrag von andreas »

es kommt doch - mein Fernbus fährt jetzt z.b. Nürnberg - Ulm, das ganze in im Vergleich zur Bahn einigermaßen konkurrenzfähiger Zeit und dann auch noch deutlich günstiger
und die fahren mittlerweile schon ein recht dichtes Netz, das nicht mehr nur die Rennstrecken bedient. Allerdings fehlt da noch der dichte Takt - viele Relationen fahren halt nur ein oder zweimal am Tag, das ist keine Konkurrenz zur Bahn, weil man da halt fast überall einen Stundentakt bietet im Fernverkehr
146225
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 30 Dec 2013, 10:09 hat geschrieben: es kommt doch - mein Fernbus fährt jetzt z.b. Nürnberg - Ulm, das ganze in im Vergleich zur Bahn einigermaßen konkurrenzfähiger Zeit und dann auch noch deutlich günstiger
und die fahren mittlerweile schon ein recht dichtes Netz, das nicht mehr nur die Rennstrecken bedient. Allerdings fehlt da noch der dichte Takt - viele Relationen fahren halt nur ein oder zweimal am Tag, das ist keine Konkurrenz zur Bahn, weil man da halt fast überall einen Stundentakt bietet im Fernverkehr
Aufregende Verbindung mit einer Hin- und Rückfahrt pro Tag. Damit reisst man nichts und fährt im Zweifelsfall am Bedarf vorbei, 2-Stunden-Takt wäre mal die mindeste Notwendigkeit. Aber das kommt eben davon, wenn man hier nur versucht, den Bus vom Allgäu <-> Berlin noch ein bisschen auszulasten.

Detailanalyse: Busfahrzeit 3:00 Stunden, Bahn mit IRE/IC und Umstieg in Aalen (alle 2 Stunden im Angebot) aber schon in 2:18 Stunden. Kosten Regeltarif "mein Fernbus 19,50 € plus die fälligen 2,00 € DING-Einzelfahrschein aus der Stadt heraus zur abseits gelegenen Haltestelle in Ulm. Bahn mit BC 50 = 19,00 € inklusive City-Tickets.

Warum sollte also ein ans Bahnfahren gewöhnter Mensch dieses Angebot nutzen? Mit diesem Angebot greifst Du höchstens Gelegenheitskundschaft ab, die am fraglichen Tag zeitlich flexibel (Tagesausflüge sind mit dem vorliegenden Fahrplan ja in beiden Richtungen unmöglich) irgendwann mal diese Relation bereisen möchte und sonst nicht genügend unterwegs ist, um eine BahnCard zu haben.

Wie, ich vergleiche Äpfel mit Birnen? (Stimmt sogar, ich vergleiche luschigen Bus mit Qualitäzreisen auf der Schiene...) Nicht jeder hat eine BahnCard? Gut, dann empfehle ich die Reise mit agilis und DB Regio via Donauwörth. Das geht zum Bayern-Ticket-Preis, auch deutlich öfter als 1x am Tag und mit Fahrzeiten von 2:35 bis 2:50 Stunden immer noch schneller als mit dem Bus.

Fazit: Aus diesem speziellen Fernbusangebot wird so nix.
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riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

EasyDor:
Ich für meinen Teil habe noch nie ein eigenes Auto besessen, einfach weil die Vernunft dagegen spricht wenn man
fähig ist die Sache objektiv zu sehen
Das ist Deine eigene "Vernunft" und "Objektivität". Für andere kannst Du das gar nicht beurteilen! Ich kann auch nichts dafür, dass Du in Schwabing wohnst, ob das vernünftig oder objektiv richtig ist.

Und die Beurteilung, ob ich "staugeplagt" bin oder nicht, mußt Du auch mir überlassen. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich im letzten Jahr irgendwohin länger gebraucht habe, als der Routenplaner errechnet hat.


Viele Grüsse,

Fritz
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146225
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Beitrag von 146225 »

riedfritz @ 30 Dec 2013, 10:58 hat geschrieben: Das ist Deine eigene "Vernunft" und "Objektivität". Für andere kannst Du das gar nicht beurteilen! Ich kann auch nichts dafür, dass Du in Schwabing wohnst, ob das vernünftig oder objektiv richtig ist.
Mathe ist manchmal tatsächlich notwendig und wunderbar objektiv, weil für alle Anwender die gleichen Regeln gelten. Von daher kann es objektiv höchst vernünftig sein, sich die Kosten für eine eigene Blechkalesche nicht aufzuhalsen.
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Was sind die Achillesfersen des Fernbuses in Deutschland?
1. Konzentration auf lukrative Strecken.
2. Kein Takt. Kein Netz mit garantierten Umsteigepunkten.
3. Fahrzeit meist länger als bei der Bahn, Auto oder Flugzeug.
4. Keine Fahrgastrechte. (Auf dem Papier schon, aber fast alles ist "höhere Gewalt"...)
5. Franchise bei einigen Anbietern. (Volles Risiko beim Fuhrunternehmen, dadurch kann leicht ein Bus ausfallen - was am Ende zu 100% auf den Anbieter zurückfällt.)

Vorteile?
1. Preis
2. Preis
3. Preis

Ich befürchte, dass der Fernbus die Erwartungen die in ihn gesetzt wurden langfristig nicht erfüllen kann. Er wird sich letztendlich in einer Marktlücke wiederfinden, die da heißt: "BILLIG!!!". Denn er wird nicht das Angebot ergänzen, sondern nur etwas erweitern. Kein Fernverkehr für Städte, die jetzt an keinen Fernverkehr angeschlossen sind. Am Ende wird sich eine Konsolidierung auf zwei große Anbieter geben. Die sind eh schon am Markt. Der eine wird die DB sein, der andere wahrscheinlich der ADAC-Postbus.

Denn auch der Fernbus konkurriert mit dem gleichen Verkehrsmittel wie die Bahn und das Flugzeug: dem privaten Auto.

Ach ja, seit dem ich die BC50First besitze (Dezember 2010), ist die Verspätung der Bahn im Moment bei 80 Minuten insgesamt. Im selben Zeitraum ist das Auto absolut auf 150 Minuten gestiegen. Flugzeug liegt bei 30 Minuten.
Die größte Verspätung bei der Bahn war 59 Minuten im Schneechaos 2010. Die mit dem Auto ebenfalls bei 60 Minuten durch Personen Rehe auf der Straße.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

146225 @ 30 Dec 2013, 11:31 hat geschrieben: Mathe ist manchmal tatsächlich notwendig und wunderbar objektiv, weil für alle Anwender die gleichen Regeln gelten. Von daher kann es objektiv höchst vernünftig sein, sich die Kosten für eine eigene Blechkalesche nicht aufzuhalsen.
Dummerweise gelten aber nicht für alle Anwender dieselben Ausgangsvorraussetzungen. Wie du ja sagst - es kann vernünftig sein. Es kann aber auch schlicht unmöglich sein. Alle über einen Kamm zu scheren sollte man daher lieber lassen.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Mathe ist manchmal tatsächlich notwendig und wunderbar objektiv, weil für alle Anwender die gleichen Regeln gelten. Von daher kann es objektiv höchst vernünftig sein, sich die Kosten für eine eigene Blechkalesche nicht aufzuhalsen.
Eine durchaus richtige Feststellung, nur hat nicht jeder die Wahl und deshalb ist diese Anschaffung individuell zu entscheiden und es steht keinem zu, hierüber eine so pauschale Aussage hinsichtlich "Vernunft" und "Objektivität" zu treffen. Ein Trambahnfahrer, der kostenlos zu seinem Depot fahren kann, hat andere Entscheidungskriterien als ein Selbständiger, der zu ständig wechselnden Einsatzstellen sein Handwerkszeug mitnehmen muss!

Trotzdem handeln beide "mathematisch" vernünftig und objektiv, nur sind in der Rechnung viele Unbekannte.

Genau so ist es bei der Wahl zwischen Fernreisebus und Bahn.


Viele Grüsse,

Fritz
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Wollen wir das mit dem Auto vielleicht HIER hin verschieben?
Ich finde das nämlich in der Tat eine interessante Diskussion die ihre Daseinsberechtigung hat, allerdings nur nicht im Fernbusthema... ;)

@riedfritz:

War das jetzt eine Flucht nach vorne zum Gegenangriff obwohl ich dich gar nicht angegriffen hatte? Als staugeplagt habe ich dich nämlich nie bezeichnet...
In Schwabing zu wohnen ist übrigens für mich nicht nur die schönste Lösung sondern nebenbei bemerkt, man glaubt es kaum, auch die wirtschaftlichste.

@ NJ Transit:

Es kommt immer darauf an wie objektiv man ist und wie man sein Leben ausrichtet. Wenn man nach Hinterdupfing zieht, wo, wenn überhaupt, 2x am Tag ein Bus fährt, dann ist es klar dass man ohne Auto nicht auskommt.
Aber das ist nicht was ich mit absoluter Objektivität meine. Denn da bist du schon wieder von der derzeitigen Situation beeinflusst. Warum fährt denn nur 2x am Tag ein Bus?
Weil jeder mit dem Auto fährt da ein Bus der 2x am Tag fährt nichts anderes als ein nach Fahrplan verkehrender Schulbus ist.
Eine Angebotsverdichtung kommt aber aus o.g. Grund nicht in Frage... So, jetzt kann man sich aber mal vorstellen wie die Situation aussähe wenn dieser Bus einen 20 Minuten-Takt zu jeder (!), 3 Orte weiter verkehrenden
S-Bahn hätte. Dazu würde zwar erstmal Mut und natürlich Geld gehören ihn so oft fahren zu lassen, aber ich wette, einige der Hinterdupfinger würden ihr Auto stehen lassen.
Es ging mir einfach darum zu vermitteln dass ein rein auf IV basierendes Verkehrssystem nie funktionieren kann, ein rein auf ÖPNV basiertes System allerdings sehr wohl.
Klar dass es momentan nicht funktioniert... Aber es könnte funktionieren wenn man nur wollte.

Edit basierend auf riedfritz letzten Beitrag:
Der Selbstständige der sein Handwerkszeug dabei haben muss ist etwas ganz anderes, da geht es natürlich nicht ohne Lieferwagen. Genauso wie es beim Transport von Gütern auch in den kühnsten Visionen nie ohne LKWs gehen würde...
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Beitrag von 146225 »

Fichtenmoped @ 30 Dec 2013, 11:55 hat geschrieben: 2. Kein Takt. Kein Netz mit garantierten Umsteigepunkten.
"Mein Fernbus" versucht dank des zugegeben gewachsenen Liniennetzes zwischenzeitlich auch Umsteigeverbindungen zu verkaufen. Allerdings alles mit max. 1x Umstieg und zum Teil auch sehr ausgedehnten Umsteigezeiten. Wodurch sich die ewig langen Fahrzeiten gleich noch mal verlängern, wenn auf den Anschlussbus schon planmäßig 1:00 bis 2:00 Stunden oder mehr gewartet werden soll. Teilweise ist die Software da auch noch nicht ganz frei von Bugs, so wird mir zum Beispiel morgen die Verbindung Neckarsulm - Stuttgart-Vaihingen angeboten, mit Umstieg in Karlsruhe (!). Gesamtplanfahrzeit dann 5:20 Stunden, Neckarsulm ab 15:30 - Karlsruhe an 16:30, Karlsruhe ab 20:00 - Stuttgart-Vaihingen an 20:50 Uhr. Für ein solch tolles Angebot sind sogar 11,50 € noch deutlich zu teuer. :lol: :rolleyes:
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Beitrag von Fichtenmoped »

EasyDor @ 30 Dec 2013, 12:15 hat geschrieben: Genauso wie es beim Transport von Gütern auch in den kühnsten Visionen nie ohne LKWs gehen würde...
Der geht schon und wurde Jahrtausende vom Menschen praktiziert: Pferde(fuhrwerke)...

Das ist das Problem mit dem ganzen, was viele nicht bedenken. Die Alternative zu der heutigen Mobilität ist 18. Jahrhundert.
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Beitrag von EasyDor »

Fichtenmoped @ 30 Dec 2013, 12:33 hat geschrieben: Der geht schon und wurde Jahrtausende vom Menschen praktiziert: Pferde(fuhrwerke)...

Das ist das Problem mit dem ganzen, was viele nicht bedenken. Die Alternative zu der heutigen Mobilität ist 18. Jahrhundert.
Na aber mal ganz sicher nicht...
Ist allerdings wirklich ein immer wieder gerne gebrachtes Argument: "Ohne Auto wären wir wieder im 18. Jahrhundert."
Klar würden wir, wenn wir das Auto abschaffen oder einschränken, auch ICE, Traxx und Co sowie Busse abschaffen und uns wieder ein paar Adler zulegen.
Au man...
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andreas
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Beitrag von andreas »

Fichtenmoped @ 30 Dec 2013, 11:55 hat geschrieben: Was sind die Achillesfersen des Fernbuses in Deutschland?
1. Konzentration auf lukrative Strecken.
2. Kein Takt. Kein Netz mit garantierten Umsteigepunkten.
3. Fahrzeit meist länger als bei der Bahn, Auto oder Flugzeug.
4. Keine Fahrgastrechte. (Auf dem Papier schon, aber fast alles ist "höhere Gewalt"...)
5. Franchise bei einigen Anbietern. (Volles Risiko beim Fuhrunternehmen, dadurch kann leicht ein Bus ausfallen - was am Ende zu 100% auf den Anbieter zurückfällt.)

Vorteile?
1. Preis
2. Preis
3. Preis

Ich befürchte, dass der Fernbus die Erwartungen die in ihn gesetzt wurden langfristig nicht erfüllen kann. Er wird sich letztendlich in einer Marktlücke wiederfinden, die da heißt: "BILLIG!!!". Denn er wird nicht das Angebot ergänzen, sondern nur etwas erweitern. Kein Fernverkehr für Städte, die jetzt an keinen Fernverkehr angeschlossen sind. Am Ende wird sich eine Konsolidierung auf zwei große Anbieter geben. Die sind eh schon am Markt. Der eine wird die DB sein, der andere wahrscheinlich der ADAC-Postbus.

Denn auch der Fernbus konkurriert mit dem gleichen Verkehrsmittel wie die Bahn und das Flugzeug: dem privaten Auto.

Ach ja, seit dem ich die BC50First besitze (Dezember 2010), ist die Verspätung der Bahn im Moment bei 80 Minuten insgesamt. Im selben Zeitraum ist das Auto absolut auf 150 Minuten gestiegen. Flugzeug liegt bei 30 Minuten.
Die größte Verspätung bei der Bahn war 59 Minuten im Schneechaos 2010. Die mit dem Auto ebenfalls bei 60 Minuten durch <s>Personen</s> Rehe auf der Straße.
ja, aber dann sind wir wieder da, wo wir schon lange sind - wenn der Fernbus ohnehin keine Chance hat, dann frag ich mich, warum die Bahnfans hier jede Chance nutze, um den schlecht zu reden?

Und grad auf den lukrativen Strecken wird der Bus der Bahn das Wasser abgraben, gerade bei den Gelegenheitsfahrern.
Bsp: München - Nürnberg:
Bus: 2 h - 2 h 20 Minuten, ja nach Anbieter, Preis 6 - 20 Euro, 19 Verbindungen am Tag
Bahn: 1h 15 m bis 1h 23 im ICE, Fahrpreis 55 Euro
Nahverkehr immer noch 1:46, alle 2 h und 23 Euro mit Bayernticket
Hans Mayerson
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Beitrag von Hans Mayerson »

@ 146225

Du beschreibst Deine „persönliche Staubilanz“ mit der Bahn. Die hat sicher ihre Berechtigung. Allerdings übersiehst Du hierbei, das neben Dir auch noch die anderen Fahrgäste betroffen sind.

Wenn 500 Fahrgäste eines Zuges jeweils 10 Minuten Verspätung haben ist es das gleiche, als wenn 500 Autofahrer (oder Fernbusfahrgäste) wegen zähfließendem Verkehr oder Stau jeweils 10 Minuten verspätet ihr Ziel erreichen.

Nun könnte man darüber streiten, was in den jeweiligen Regionen häufiger vorkommt. Darauf gehe ich aber bewusst nicht ein.

Jedes Verkehrsmittel hat seine Vor- und Nachteile und jeder muss diese für sich selbst abwägen.
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Beitrag von 146225 »

Hans Mayerson @ 30 Dec 2013, 14:18 hat geschrieben: @ 146225

Du beschreibst Deine „persönliche Staubilanz“ mit der Bahn. Die hat sicher ihre Berechtigung. Allerdings übersiehst Du hierbei, das neben Dir auch noch die anderen Fahrgäste betroffen sind.
Nein, das übersehe ich keineswegs. Vielleicht hatte ich das eine oder andere Mal einfach auch nur Glück, wenn trotz Verspätungen Anschlüsse noch geklappt haben und ähnliches. Da kommt bei mir halt aber auch viel Gewohnheit und Orientierung dazu. Ich kenne genug Leute, die von Heilbronn ausgehend per Bahn schon Probleme hatten mit Anschlussbrüchen in den nächsten Fernbahnknoten wie Würzburg Hbf, Mannheim Hbf oder auch Heidelberg Hbf. So kommt natürlich schnell eine Stunde Verspätung zusammen. Bei mir ist das selten tragisch, wenn es mal eng wird mit dem Anschluss, weil ich diese und viele andere Bahnhöfe seit Jahren wie meine Westentasche kenne und mich nicht lange neu orientieren muss. Aber der Zufall sollte eigentlich kein Kriterium sein, und auch wenn für meine Einschätzung die Bahn als Gesamtsystem längst nicht so schlecht ist, wie sie allgemein dargestellt wird, entbindet das wirklich noch lange nicht von der Pflicht zur immer währenden Verbesserung.
Jedes Verkehrsmittel hat seine Vor- und Nachteile und jeder muss diese für sich selbst abwägen.
Definitiv richtig, ich bin zwischenzeitlich sogar dankbar, wenn Menschen mit vorgefasster negativer Meinung der Bahn fernbleiben, es erhöht meinen Reisekomfort, wenn ich mir deren Genörgel nicht anhören muss. Voll werden die meisten Züge auch so. Ich frage mich allerdings, ob solche Gestalten im Fernbus bei Stau auch den Busfahrer eine gefühlte Ewigkeit lange mit ihren diversen Beschwerden vollnörgeln würden.

In weiter gefassten Zusammenhängen bin ich auch hier der Ansicht, dass die Freiheit des Einzelnen da endet, wo andere deshalb dauerhaft Schaden erleiden. Insbesondere die egoistischere Sorte unter den Autofahrern mit ihrem gepachteten Daueranspruch auf immer freie überbreite Autobahnen ohne Tempolimits sowie überall überreichlich vorhandene kostenlose Parkplätze habe ich da im Visier, aber auch die Kurzstreckenflieger mit dem extra Plus an klimaschädlichen Emissionen. Oder die offensivere Version der Fernbuskutscher, die gerne von jeder angefahrenen Stadt top angelegte Bushaltestellen mit allem Schnickschnack hätten - für lau, versteht sich. Solche Dinge sind irgendwie nach meiner Ansicht nicht mehr vernünftig.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 30 Dec 2013, 22:15 hat geschrieben: Ich frage mich allerdings, ob solche Gestalten im Fernbus bei Stau auch den Busfahrer eine gefühlte Ewigkeit lange mit ihren diversen Beschwerden vollnörgeln würden.
Natürlich nicht. Am Flughafen wird ja auch nicht genörgelt.
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 30 Dec 2013, 13:03 hat geschrieben: Und grad auf den lukrativen Strecken wird der Bus der Bahn das Wasser abgraben, gerade bei den Gelegenheitsfahrern.
Bsp: München - Nürnberg:
Bus: 2 h - 2 h 20 Minuten, ja nach Anbieter, Preis 6 - 20 Euro, 19 Verbindungen am Tag
Bahn: 1h 15 m bis 1h 23 im ICE, Fahrpreis 55 Euro
Nahverkehr immer noch 1:46, alle 2 h und 23 Euro mit Bayernticket
Nein, er wird nicht. Es ist eine Illusion zu glauben, wegen der Fernbusse fährt der MüNüX in Zukunft halbleer durch die Gegend. Selbst wenn die BEG ihn im Stundentakt bestellen könnte, wären diese Züge stets gut ausgelastet, allein schon wegen der Zwischenortsverbindungen (fahr mal Kinding-München im Fernbus) und der tariflichen Integration mit weiterführenden Verkehren (München, St.Quirin-Platz nach Zirndorf sind halt beim Fernbus 3 Fahrkarten statt 1 Bayernticket). Da werden eher zusätzliche Mobilitätsbedürfnisse geweckt und diese befriedigt, so in etwa Menschen die seither die Bahn zu teuer fanden ("weiß man ja") und keine Lust hatten, selbst auf der A9 zu fahren/stehen.

Du solltest bitte übrigens fairerweise beim Fernbus mal die Preise für jederzeit und spontan beim Busfahrer erhältliche Tickets verwenden, da finde ich 19,50 € bei mein Fernbus, 17 € bei Flixbus, keine klaren Preisangaben beim den Nürnberger Flughafen anfahrenden Postbus. "Ab 19 €" bietet die Bahn im ICE auch an, ob es für den konkreten Fahrtwunsch jeweils die Wahrheit ist, siehst Du erst bei der Buchung.
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Beitrag von Cloakmaster »

Der Fernbus wird sich vor allem auf Diagonal-Routen durchsetzen, bei denen es keine oder kaum umsteigefreie Bahnverbindungen gibt. So zB (Oldenburg-)Bremen-Berlin. Aber auch da wird sich noch die Spreu vom Weizen trennen. drei konkuriernede busanbieter mit jeweils 3 Fahrten täglich kann ich mir auf Dauer nicht vorstellen - und dann sind es immer noch gerade 9 Fahrten je Richtung, also deutlich weniger als die Bahn hat - Sitzplätze will ich erst gar nicht anfangen, zu zählen.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

146225 @ 30 Dec 2013, 22:15 hat geschrieben:..., ich bin zwischenzeitlich sogar dankbar, wenn Menschen mit vorgefasster negativer Meinung der Bahn fernbleiben, es erhöht meinen Reisekomfort, wenn ich mir deren Genörgel nicht anhören muss. Voll werden die meisten Züge auch so. Ich frage mich allerdings, ob solche Gestalten im Fernbus bei Stau auch den Busfahrer eine gefühlte Ewigkeit lange mit ihren diversen Beschwerden vollnörgeln würden.

In weiter gefassten Zusammenhängen bin ich auch hier der Ansicht, dass die Freiheit des Einzelnen da endet, wo andere deshalb dauerhaft Schaden erleiden. Insbesondere die egoistischere Sorte unter den Autofahrern mit ihrem gepachteten Daueranspruch auf immer freie überbreite Autobahnen ohne Tempolimits sowie überall überreichlich vorhandene kostenlose Parkplätze habe ich da im Visier, aber auch die Kurzstreckenflieger mit dem extra Plus an klimaschädlichen Emissionen. Oder die offensivere Version der Fernbuskutscher, die gerne von jeder angefahrenen Stadt top angelegte Bushaltestellen mit allem Schnickschnack hätten - für lau, versteht sich. Solche Dinge sind irgendwie nach meiner Ansicht nicht mehr vernünftig.
So mancher Horizont endet lotrecht unter dem eigenen Schwerpunkt ...
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Beitrag von 146225 »

Woodpeckar @ 30 Dec 2013, 23:06 hat geschrieben: So mancher Horizont endet lotrecht unter dem eigenen Schwerpunkt ...
Nur: Wenn Du den von mir wahrgenommenen Horizont nicht wahrnimmst, kannst Du ihn auch nicht verorten. Ob das jetzt für oder gegen Deine Wahrnehmung spricht, lassen wir an dieser Stelle zur geneigten Betrachtung offen.
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Beitrag von 218 466-1 »

andreas @ 30 Dec 2013, 13:03 hat geschrieben: ja, aber dann sind wir wieder da, wo wir schon lange sind - wenn der Fernbus ohnehin keine Chance hat, dann frag ich mich, warum die Bahnfans hier jede Chance nutze, um den schlecht zu reden?

Und grad auf den lukrativen Strecken wird der Bus der Bahn das Wasser abgraben, gerade bei den Gelegenheitsfahrern.
Bsp: München - Nürnberg:
Bus: 2 h - 2 h 20 Minuten, ja nach Anbieter, Preis 6 - 20 Euro, 19 Verbindungen am Tag
Bahn: 1h 15 m bis 1h 23 im ICE, Fahrpreis 55 Euro
Nahverkehr immer noch 1:46, alle 2 h und 23 Euro mit Bayernticket
IC-Bus, ICE und RE bedienen zw. München und Nürnberg drei völlig unterschiedliche Zielgruppen.
IC-Bus ist vorwiegend für die Flughafenanbindung zuständig.
ICE für eilige Fahrgäste.
RE für sparsame Fahrgäste und für die Zweischenstationen, die vom FV nicht bedient werden.

Lediglich manche Durchfahrer [acronym title="MH: München Hbf <Bf>"]MH[/acronym]-[acronym title="NN: Nürnberg Hbf <Bf>"]NN[/acronym] würden ohne den MüNüX z.T. ICE fahren, aber der Großteil dieser Kunden würde in dem Fall gar nicht fahren. Außerdem gibt es beim RE seit dem Fahrplanwechsel an Fr, Sa+S nachmittags einige Taktverdichtungen, wenn auch teilweise mit Umstieg in [acronym title="MIH: Ingolstadt Hbf <Bf>"]MIH[/acronym]. Die Auslastung ist unverändert sehr hoch.

Die gegenseitige "Eigenkonkurrenz" ist also äußerst gering und alle drei Verbindungen haben ihre Berechtigung.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

Und grad auf den lukrativen Strecken wird der Bus der Bahn das Wasser abgraben, gerade bei den Gelegenheitsfahrern.
Bsp: München - Nürnberg:
Bus: 2 h - 2 h 20 Minuten, ja nach Anbieter, Preis 6 - 20 Euro, 19 Verbindungen am Tag
Bahn: 1h 15 m bis 1h 23 im ICE, Fahrpreis 55 Euro
Nahverkehr immer noch 1:46, alle 2 h und 23 Euro mit Bayernticket
Glaube ich nicht.
Eine wichtige Frage ist, wo die Haltestellen sind, z.B. ADAC-Bus ist Nbg Flughafen.

Zwischen 1:46 und 2:20 ist nunmal ein Zeitunterschied von 34 Minuten bei so kurzer Distanz. Es fragt sich, ob ich mir die Zeitersparnis bei 4 Euro nicht gönne. Ausserdem habe ich beim RE noch Unterwegshalte, die mir evtl. entgegenkommen.


Viele Grüsse,

Fritz
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Beitrag von Auer Trambahner »

Und wenn man am selben Tag zurück will schauts beim Preis auch schon wieder andes aus.
Da ist die Bahn schon bei 12.50 per Fahrt, und wenn man noch ein Billetl vom und zum ZOB braucht wirds nochmal günstiger.

##########
Weiter mit den Preisen im Bahnregipnalverkehr, Länderticket im Verhältnis zum Normalpreis, geht's dann hier.
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=0...ST&f=31&t=14801
Nächste Antwort von Ionenweaper, 14:44:


Deswegen gibts auch relativ viele Fahrgäste auf längeren Strecken und kürzeren, aber bundesländerüpbergreifenden Strecken im Fernbus. Da sind die Bahntarife nämlich im Nahverkehr ziemlich teuer.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
andreas
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Beitrag von andreas »

naja, wenn der Fernbus keine Chance hat, dann wundert es mich schon, warum die Bahnfans hier über 1200 Beiträge ihre Angst vor dem Verkehrsmittel zur schau tragen.
Da müßte man dann doch locker drüberstehen oder?

##########
Antwort von 218 446-1 um 14:44 im verschobenen Teil:

Lies die doch alle mal durch und ziehe alle Beiträge ab, die zur Information, allgemeine Diskussion etc. beitragen.
Die "Angstbeiträge" sind nähmlich deutlich weniger. :rolleyes:
Rev
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Beitrag von Rev »

So ich hab mich jetzt mal erdreistet den Fernbus als alternative zur Bahn zu sehen. Aufgabenstellung war es mich von Bremen nach München zu bringen also von der 10 Größten deutschen Stadt zur drittgrößten. Sollte machbar sein ... Das ganz soll am 17 März passieren.

Nun ja Preis 40€ Fahrzeit 14 Stunden, abfahrt 09:45 Ankunft 23:35. Das ganze mit einem umstieg in Deutschlands größer Stadt Berlin ca. 1 Stunde. Mit der Bahn fahre ich erste gegen 12 Los steig einmal um und bin gegen 8 in München... Umsteige bei der Bahn 1er beim Bus auch... Verbindungen am Tag beim Bus 2 (eine mit Ankunft am nächsten Tag), bei der Bahn praktisch unendlich viele.


Dann rechne ich mal alles zusammen

Bus:

München -- Bremen = 40€
München -- Heimatort = 9,7

Gesamt= 49,7

Fahrzeit 14 Stunden



Bahn

München -- Bremen = 33,5
München -- Heimatort = 0,0

Gesamt: 33,5 2. Klasse inklusive Sitzplatz, mit BC25 26,25 und Sitzplatzreservierung
Gesamt: 43,5 1. Klasse inklusive Sitzplatz, mit BC25 33,75 und Sitzplatzreservierung

Fahrzeit

Fahrzeit ohne Umweg über München 5:45
Fahrzeit mit Umweg über München 6:52


Wenn das die Alternative bleib ich gern bei der Bahn.
146225
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 31 Dec 2013, 14:26 hat geschrieben: Naja, wenn der Fernbus keine Chance hat, dann wundert es mich schon, warum die Bahnfans hier über 1200 Beiträge ihre Angst vor dem Verkehrsmittel zur Schau tragen.
Da müßte man dann doch locker drüberstehen, oder?
Das lese ich doch von Dir auch nicht zum ersten Mal hier. Und nein, es geht nicht um Angst vor irgendwas, aber es ist schlichtweg eine neue Entwicklung, die diskussionswürdig ist. Einige Initiatoren und Marktteilnehmer der Fernbuslinien preisen sich als die Alternative zur Bahn - da ist es für ein Eisenbahnforum doch nur naheliegend, solche Behauptungen auf den Prüfstand zu stellen. Dazu kommt dann ein Mix aus neuen und scheidenden Anbietern, neuen und wieder eingestellten Linien - so schnell füllen sich die Seiten.

Für mich persönlich kann ich sagen: Ich stehe sehr weit und sehr locker drüber.
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Beitrag von Hans Mayerson »

146225 @ 30 Dec 2013, 22:15 hat geschrieben:Da kommt bei mir halt aber auch viel Gewohnheit und Orientierung dazu.
Ich glaube, Du hast mich nicht verstanden. Jede Verzögerung aus welchem Grund auch immer, egal ob bei der Bahn, dem Fernbus oder dem PKW hat die gleichen Auswirkungen.

Bei der Bahn kommt noch das Problem hinzu, dass man den Anschlusszug verpassen könnte. Darauf bin ich aber noch nicht einmal eingegangen. Wenn Dein verspäteter Zug nach Abfahrt Deines Anschlusszuges eintrifft, hilft aber keine Gewohnheit und keine Erfahrung.

Meine bisherigen Bahnreisen konnte ich alle ohne Umsteigen planen. Liegt aber sicher auch am Wohnort und an der Auswahl der Ziele. :D

Mit einem Fernbus bin ich mangels Bedarf aber noch nicht gefahren.
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Beitrag von JeDi »

Hans Mayerson @ 31 Dec 2013, 21:02 hat geschrieben: Ich glaube, Du hast mich nicht verstanden. Jede Verzögerung aus welchem Grund auch immer, egal ob bei der Bahn, dem Fernbus oder dem PKW hat die gleichen Auswirkungen.

Bei der Bahn kommt noch das Problem hinzu, dass man den Anschlusszug verpassen könnte.
Umgekehrt kann mir bei +5 und 10 Minuten Umsteigezeit die Verspätung aber auch völlig egal...
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Beitrag von Hans Mayerson »

JeDi @ 31 Dec 2013, 21:24 hat geschrieben:Umgekehrt kann mir bei +5 und 10 Minuten Umsteigezeit die Verspätung aber auch völlig egal...
Mein Einstieg in dieses Thema war der von @ 146225 verlinkte Artikel über die Staubilanz.

Sicher kann Dir eine Verspätung egal sein, wenn Du den Anschlusszug noch erreichst. Auf der anderen Seite kann man beim Auto oder Bus eine Verzögerung durch zähfließendem Verkehr oder Stau auch wieder ausgleichen.

Ich will damit weder die Bahn schlecht und das Auto/den Bus gut reden. In Endeffekt kommt es auf die Ankunftsverspätung an. Und da tun sich Bahn und Auto/Bus gleichermaßen nichts.
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Beitrag von 146225 »

Hans Mayerson @ 31 Dec 2013, 21:52 hat geschrieben: Auf der anderen Seite kann man beim Auto oder Bus eine Verzögerung durch zähfließendem Verkehr oder Stau auch wieder ausgleichen.
Beim Auto eventuell, wenn Du die Anstrengungen, Risiken und ggf. Regelverletzungen einer schnelleren Fahrweise auf Dich nimmst. Der Bus ist jedoch aufgrund seiner limitierten Höchstgeschwindigkeit eher chancenlos.
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Beitrag von 146225 »

Zum Jahresabschluss 2013 versucht sich die "Welt" in Panikmache: Bahn hat Fernbus-Konkurrenz sträflich unterschätzt.

Ich würde ja sagen: Sie hat nicht. Oder warum sonst ist der zweitgrößte Marktanteil im Fernbussektor schon wieder bei den Unternehmen des DB-Konzerns? Im Zweifelsfall sehe ich da auch durchaus noch Potential, diesen Marktanteil nicht nur zu halten, sondern auch zu Lasten anderer Marktteilnehmer auszubauen.

Es ist ja auch nett, mit Zahlen um sich zu werfen. 5100 Fahrten per Woche hört sich erstmal nach viel an. Wieviel Züge verkehren doch gleich jeden Tag? Vor allem bringen die 5100 Fahrten pro Woche dem potentiellen Kunden erstmal nichts, wenn sie nicht auf einer von ihm benötigten Relation erfolgen bzw. auf seiner Relation nur sporadisch und nicht zu den nachgefragten Zeiten. Die alte Geschichte von der Netzwirkung, die nach vorliegendem Muster auch bei weit höherer Fahrtenzahl nicht gegeben wäre.

Süß auch die mittelgroßen Städte in Bayern und Baden-Württemberg, die laut dem Artikel vor dem Fernbus keine anderen Reisemöglichkeiten als das Auto gehabt haben sollen. Fällt euch dazu konkret was ein? Also mir nicht, tut mir leid. Denn so schlecht aufgestellt ist das Bahnstreckennetz in beiden Bundesländern nun auch wieder nicht, und das Künzelsau jetzt plötzlich ein Brennpunkt des Fernbusnetzes sein soll, ist an mir auch glatt vorbei gegangen.

Und die Heilsversprechen, wie toll das alles erst noch werden wird, müssen die Fernbuskutscher aus wolkigen Phrasen in ein nutzbares Angebot umwandeln - Ankündigungsweltmeisterschaften nutzen keinem Kunden etwas. Und sorry, nein, ADAC Postbus, ein Angebot wie Berlin-München ist keine aufregende Neuerung und Revolution, sondern wieder etwas, was eure Wettbewerber längst anbieten und wo ihr euch dann nach einer Weile wundern könnt, warum der Preis so im Keller ist und ihr ihn da auch nicht mehr herausbekommt.
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