Bahnstreiks 2014/2015

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Zuckerberg
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Beitrag von Zuckerberg »

NJ Transit @ 5 May 2015, 10:04 hat geschrieben: Blubb
Streiks sind richtig wenn angemessen, damals waren andere Zeiten - wir hatten eine Beamtenbahn und ordentliche Tariflöhne...nur nach den 90er Jahren kamen die Reformfetischisten an die Macht und zerstören die Grundlagen einer demokratischen sozialen und gerechten Wirtschaftspolitik in Deutschland und haben begonnen die normalen demokratischen und vor allem stabilen Einkommensstrukturen zu zerstören.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Damals war vor allem mal Hitler. Aber in den 40ern kamen ja die Reformfetischisten an die Macht.
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
Zuckerberg
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Beitrag von Zuckerberg »

NJ Transit @ 5 May 2015, 11:33 hat geschrieben: Damals war vor allem mal Hitler. Aber in den 40ern kamen ja die Reformfetischisten an die Macht.
Ich weiss nicht ob Du das belegen kannst, was Du da schreibst oder ob das Provokation ist.

Nach der Gründung der Bundesrepublik wurde auch die Deutsche Bundesbahn gegründet....und brachte den Arbeitern dort Lohn und Brot und gesicherte Existenz ...das war bis 1994 sehr gut gelaufen, bis man glaube mit den Privatisierungsphantasien die Existenzen von Millionen werktätigen Zerstören zu müssen.

Insoweit ...gilt zu sagen, dass der Streik notwendig ist - desssen Übel aber eigentlich bei der Bundesregierung liegt und wenn diese nur Konzern und Autoindustriebosse Interessen vertreten...sind diese pseudo Demokraten nicht mehr in meinen Augen berechtigt im Bundestag zu sitzen und wir haben keine Demokratie mehr....
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Meine Prognose, die Bahn wird das aussitzen, weil man hat schlicht keine andere Wahl....
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ropix
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Beitrag von ropix »

Zuckerberg @ 5 May 2015, 16:09 hat geschrieben: sind diese pseudo Demokraten nicht mehr in meinen Augen berechtigt im Bundestag zu sitzen und wir haben keine Demokratie mehr....
Sie entsprechen nicht deiner Meinung, also isses nicht demokratisch. Trotzdem bildet es die Mehrheit ab. Irgendwie hab ich das Gefühl, mit der Meinung bist du nicht der einzige.

@Lazi: Natürlich hätte man eine andere Wahl, aber die Bequemste ist darauf zu hoffen dass der Eigentümer die Sklavenhaltung ins Gesetz schreibt. Nachdem er das so drastisch dummerweise nicht tun kann werden halt hier und da ein paar Zugeständnisse gemacht. Aber Aufmucken is nicht erlaubt wenn Mutti nicht zustimmt.
-
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Lazarus @ 5 May 2015, 16:28 hat geschrieben: ..., weil man hat schlicht keine andere Wahl....
Wieso?
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Zuckerberg @ 5 May 2015, 16:09 hat geschrieben: Nach der Gründung der Bundesrepublik wurde auch die Deutsche Bundesbahn gegründet....und brachte den Arbeitern dort Lohn und Brot und gesicherte Existenz ...das war bis 1994 sehr gut gelaufen, bis man glaube mit den Privatisierungsphantasien die Existenzen von Millionen werktätigen Zerstören zu müssen.
Vor allem hat die Bundesbahn in diesen Jahren Unsummen an Geld verschlungen - Du willst also DDR 2.0 - der Staat hat gefälligst für alle und alles zu sorgen - auf Staatskosten natürlich, wozu ist denn der Staat der Staat, wenn er nicht für seine Werktätigen sorgt? Planwirtschaft für alle, und alles ist gut.


Mir doch egal, wenn der Staat dann pleite geht. Zur Not kann ich ja umziehen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Martin H. @ 5 May 2015, 16:59 hat geschrieben: Wieso?
Du glaubst doch nicht ernsthaft, das die EVG da tatenlos zusehen würde, wenn sich die GDL in deren Betätigungsfeld einmischt. Warum wohl hat man bisher kein Tarifangebot der DB angenommen und wird es ziemlich sicher auch so schnell nicht tun?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

DDR 2.0, eine wahrlich sonnige Vorstellung. ;)
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Beitrag von 146225 »

Lazarus @ 5 May 2015, 17:22 hat geschrieben: Du glaubst doch nicht ernsthaft, das die EVG da tatenlos zusehen würde, wenn sich die GDL in deren Betätigungsfeld einmischt. Warum wohl hat man bisher kein Tarifangebot der DB angenommen und wird es ziemlich sicher auch so schnell nicht tun?
Ah ja, und weil man Angst vor zwei verschiedenen Gewerkschaften hat, muss man zwingend sein Personal weiter mies behandeln? Interessante Logik.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

146225 @ 5 May 2015, 17:27 hat geschrieben: Ah ja, und weil man Angst vor zwei verschiedenen Gewerkschaften hat, muss man zwingend sein Personal weiter mies behandeln? Interessante Logik.
Das hab ich nicht gesagt, zumal ich mir da auch nie eine Aussage erlauben würde, weil ich selbst nie für die Bahn tätig war.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Lazarus @ 5 May 2015, 16:28 hat geschrieben: Meine Prognose, die Bahn wird das aussitzen, weil man hat schlicht keine andere Wahl....
Das ist offensichtlich der Plan. Am Ende wird sie trotzdem der GdL nachgeben müssen, weil Frau Nahles mit ihren Tarifeinheitsmüll nach dem Urteil des das BVerfG gleich wieder abzischen kann.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

218 466-1 @ 5 May 2015, 17:29 hat geschrieben: Das ist offensichtlich der Plan. Am Ende wird sie trotzdem der GdL nachgeben müssen, weil Frau Nahles mit ihren Tarifeinheitsmüll nach dem Urteil des das BVerfG gleich wieder abzischen kann.
Problem ist nur, das man dann vermutlich riskiert, das die EVG die Tarifverhandlungen platzen lässt und man ist im Grunde genauso weit wie jetzt.
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JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

WELT: Der Gesetzgeber soll das Streikrecht einschränken

Ergo: Das Streikrecht ist kein schrankenlos garantiertes Grundrecht, wenn es um wichtige öffentliche Dienstleistungen (Unabhängig davon, ob sie staatlich oder privat sind) geht.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Lazarus @ 5 May 2015, 17:22 hat geschrieben: Du glaubst doch nicht ernsthaft, das die EVG da tatenlos zusehen würde, wenn sich die GDL in deren Betätigungsfeld einmischt. Warum wohl hat man bisher kein Tarifangebot der DB angenommen und wird es ziemlich sicher auch so schnell nicht tun?
Auch wenn die EVG sauer wird, was hindert dann die DB daran, einen Abschluss mit der GDL zu machen? EVG und DB doch eins?

Wieso eigentlich Betätigungsfeld der EVG, wo steht das? Auf den Vertrag hätten erst mal nur GDL-Mitglieder Anspruch, das ist jetzt auch nicht anders, nur zahlt die DB "freiwillig" Tariflohn, um nicht die unorganisierten auch noch in die Gewerkschaften zu treiben, es stünde jedem Arbeitnehmer frei, seine Bezahlung etc. selbst zu verhandeln.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Martin H. @ 5 May 2015, 18:21 hat geschrieben: Auch wenn die EVG sauer wird, was hindert dann die DB daran, einen Abschluss mit der GDL zu machen? EVG und DB doch eins?
Stimmt ja soweit auch, nur dürfte die DB auch ein gewisses Interesse daran haben, das die EVG so handzahm bleibt. Weil wenn man eins sicher nicht auch noch braucht, ist das eine Tarifauseinandersetzung mit der EVG.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

JLanthyer @ 5 May 2015, 18:17 hat geschrieben: Ergo: Das Streikrecht ist kein schrankenlos garantiertes Grundrecht, wenn es um wichtige öffentliche Dienstleistungen (Unabhängig davon, ob sie staatlich oder privat sind) geht.
Das schließt du woraus?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wenn es eine rechtliche Handhabe gäbe, wäre der Arbeitgeber schon längt beim Gericht. Hatte man ja in der Vergangenheit schon probiert.
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Beitrag von 146225 »

JLanthyer @ 5 May 2015, 18:17 hat geschrieben: WELT: Der Gesetzgeber soll das Streikrecht einschränken

Ergo: Das Streikrecht ist kein schrankenlos garantiertes Grundrecht, wenn es um wichtige öffentliche Dienstleistungen (Unabhängig davon, ob sie staatlich oder privat sind) geht.
Darf man Dir auch sonst noch Rechte nehmen, wenn es dem Vorteil anderer oder dem "gesunden Volksempfinden" dient?
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JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

@146225: Eine Gegenfrage: Darf man Dir als betroffener Fahrgast zwei Wochen lang sämtliche Zugverbindungen von Heilbronn nach Ludwigsburg streikbedingt (Für den Fall, daß entweder keine Beamten mehr gibt, oder der Beamtenstreikverbot (Letzeres kollidiert mit Art 11 EMRK, wenn die Beamte außerhalb der Staatsverwaltung (Gehört Deutsche Bahn eigentlich zur Staatsverwaltung, auch wenn sie eine Behördenbahn war?) tätig sind) aufgehoben wird) nehmen oder den Fahrplan im Berufsverkehr (erheblich) ausdünnen?

Dir dürfte auch bekannt sein, daß die Grundrechte der betroffenen Fahrgästen durch den Streik ebenfalls angegriffen werden!? - Stichwort: persönliche Freiheit
Nochmals der Bericht: Italien Die Ausarbeitung und Inkrafttreten von Streikregeln in Italien wurde mit dem Schutz der verfassungsgemäßen (Kopie) "Persönlichkeitsrechte auf Leben, Gesundheit, Freiheit und Sicherheit, Bewegungsfreiheit, soziale Beihilfe und Fürsorge, sowie auf Bildungs-und Kommunikationsfreiheit" begründet und beschränkt sich auf (ebenfalls Kopie) "den Bereich des öffentlichen Transportwesens, d.h. den Busverkehr, Eisenbahn, Luftverkehr und Fährverkehr mit den Inseln". Der Rest hat uneingeschränktes Streikrecht.

Interessant finde ich den Luftverkehr, daß er ebenfalls den Streikregeln unterliegt. Das hängt vermutlich damit zusammen, daß die Fluggäste ebenfalls vom Streik betroffen sind. Durch die vorgeschriebene Ankundigungsfrist (In Italien 10 Tage vor Streikausbruch) erhalten die betroffene Fluggäste, wenn ihnen die Streikmaßnahmen bekannt werden, die Gelegenheit, die Flugbuchungen zu stornieren oder die Buchung entweder auf andere Flugverbindung oder zur Bahn zu ändern.
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Beitrag von ET 423 »

JLanthyer @ 5 May 2015, 21:40 hat geschrieben:Darf man Dir als betroffener Fahrgast zwei Wochen lang sämtliche Zugverbindungen [...] streikbedingt [...] nehmen oder den Fahrplan im Berufsverkehr (erheblich) ausdünnen?
Ja, das darf man, uneingeschränkt! Denn niemand wird eingesperrt oder in 'Geiselhaft' genommen, es stehen noch andere Verkehrsmittel zur Verfügung, und seien es die eigenen zwei Beine. Und ja, das ist der Preis, der eben gezahlt wird, für Privatisierungen, für Einsparungen, für Wettbewerb.
JLanthyer @ 5 May 2015, 21:40 hat geschrieben:Dir dürfte auch bekannt sein, daß die Grundrechte der betroffenen Fahrgästen durch den Streik ebenfalls angegriffen werden!? - Stichwort: persönliche Freiheit
Schwachsinn, aber von dir nicht anders zu erwarten. Wie mir jemand ja erklärt hat: Deine Mobilität wird nicht eingeschränkt, nur eben die Wahl der Verkehrsmittel. Aber du kannst ja sicherlich ausführen und/oder den Artikel im Grundgesetz nennen, welches Grundrecht des Fahrgastes durch den Streik angegriffen wird? Ich habe keinen gefunden, aber du kannst das sicherlich besser. :)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von ET 423 »

Gerade gefunden; es ist zwar vom letzten Jahr, aber ganz sehenswert (hoffe, es war noch nicht da):

Die Anstalt - Max Uthoff über den Lokführer Streik (YouTube)
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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karhu
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Beitrag von karhu »

JA zum Streik bei der Bahn!

Stellungsnahme der SAV zum Streik der GDL und warum gerade jetzt Solidarität der arbeitenden Bevölkerung mit der GDL so wichtig ist: SAV
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Beitrag von 146225 »

JLanthyer @ 5 May 2015, 21:40 hat geschrieben: @146225: Eine Gegenfrage: Darf man Dir als betroffener Fahrgast zwei Wochen lang sämtliche Zugverbindungen von Heilbronn nach Ludwigsburg streikbedingt (Für den Fall, daß entweder keine Beamten mehr gibt, oder der Beamtenstreikverbot (Letzeres kollidiert mit Art 11 EMRK, wenn die Beamte außerhalb der Staatsverwaltung (Gehört Deutsche Bahn eigentlich zur Staatsverwaltung, auch wenn sie eine Behördenbahn war?) tätig sind) aufgehoben wird) nehmen oder den Fahrplan im Berufsverkehr (erheblich) ausdünnen?
Es ist unangenehm, keine Frage. Nur stelle ich mich persönlich nicht so hoch, dass ich meine eigene einzelne Person höher bewerte als die Rechte von Millionen von Arbeitnehmern. Wenn Grundrechte nämlich erstmal eingeschränkt sind, gilt dies für alle. Und in diesem speziellen Bereich werde ich niemals Einschränkungen freudig begrüßen können. Von Deiner Meinung halte ich nicht viel, weder in diesem, noch in anderen Themen - dass Du diese frei äußern darfst, wann und wo immer Du es möchtest, bleibt mir trotzdem ein Anliegen. Dass ich in der Zukunft uneingeschränkt und ungehindert von staatlichen Gängeleien und Vorgaben vielleicht ganz woanders leben, pendeln, arbeiten könnte, ebenso. Und das gilt nicht nur für mich, sondern für alle Menschen in Europa. Freiheit ist immer zuerst und vor allem die Freiheit aller als gemeinsames Gut.

Ich kann über den Tag hinaus denken - motivierte und gut ausgebildete Eisenbahner(innen) brauchen wir - auch ich - in Deutschland noch länger als jeder Streik jemals gehen könnte. Unabhängig von Strecke und EVU. Das trifft übrigens spiegelbildlich auf eine Vielzahl von Branchen und Berufen zu. In diesem Sinne bin ich bereit, temporär in den sauren Apfel zu beißen, wenn es langfristig dem Nutzen aller dient.

In diesem Sinne haben wir - glaube ich - die notwendigen Diskussionen in Deutschland erst ganz sachte angekratzt.
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Beitrag von JeDi »

JLanthyer @ 5 May 2015, 21:40 hat geschrieben: @146225: Eine Gegenfrage: Darf man Dir als betroffener Fahrgast zwei Wochen lang sämtliche Zugverbindungen von Heilbronn nach Ludwigsburg streikbedingt (Für den Fall, daß entweder keine Beamten mehr gibt, oder der Beamtenstreikverbot (Letzeres kollidiert mit Art 11 EMRK, wenn die Beamte außerhalb der Staatsverwaltung (Gehört Deutsche Bahn eigentlich zur Staatsverwaltung, auch wenn sie eine Behördenbahn war?) tätig sind) aufgehoben wird) nehmen oder den Fahrplan im Berufsverkehr (erheblich) ausdünnen?
Warum sollte man das nicht dürfen? (Aber die Frage, warum das Streikrecht bei Public Services eingeschränkt sein sollte, hast du ja auch nicht beantwortet - insofern rechne ich hier auch nicht mit einer Antwort...) Selbst wenn die NVBW auf die Idee kommt, die Strecke abzubestellen, wird sich Forenkollege 146225 wohl einen anderen Transportweg suchen, Umziehen (jaja, ich weiß) oder was auch immer müssen.
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Beitrag von 146225 »

Wenn ich so drüber nachdenke, sollten übrigens alle, die jetzt (immer noch) den Streik als Angriff auf die Kundschaft verstehen, mal ebenfalls einen Moment drüber nachdenken, was gewesen wäre wenn Deutschlands Eisenbahner seither nicht so oft und so bereitwillig noch eine Schicht (und noch eine) draufgelegt hätten. Wieviel Züge würden wohl "für länger" ausfallen, gäbe es ab Sonntag nur noch "Dienst nach Vorschrift" im vertraglich vereinbarten Rahmen?

Diese Aussage bedeutet nota bene nicht, dass ich Streik als das einzige mögliche Hilfsmittel gegen den Überstundenberg sehe. Doch wenn Geduld versagt, muss auch die Ungeduld mal temporär Raum greifen dürfen.

Oh, und @JeDi: Schräge Phantasien heute Abend... :rolleyes:
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Beitrag von 218 466-1 »

JLanthyer @ 5 May 2015, 21:40 hat geschrieben:Darf man Dir als betroffener Fahrgast zwei Wochen lang sämtliche Zugverbindungen (...) nehmen oder den Fahrplan im Berufsverkehr (erheblich) ausdünnen?
Klar darf man. Wird hier bei Bauarbeiten auch regelmäßig praktiziert. [acronym title="MIH: Ingolstadt Hbf <Bf>"]MIH[/acronym] ist dann über Wochenenden komplett vom Fernverkehr abgehängt <_< und es gibt sogar noch wesentlich weniger Verbindungen, als beim Streik.
Dir dürfte auch bekannt sein, daß die Grundrechte der betroffenen Fahrgästen durch den Streik ebenfalls angegriffen werden!? - Stichwort: persönliche Freiheit
Grütze. Die Fahrgäste können sich weiterhin frei bewegen. Außer in deiner eigenen Welt wird kein Grundrecht angegriffen.
Halt doch, das Grundrecht der GdL für ihre Mitglieder zu verhandeln. Das wird von der DB angegriffen.
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Beitrag von Lazarus »

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Beitrag von ropix »

JLanthyer @ 5 May 2015, 18:17 hat geschrieben: WELT: Der Gesetzgeber soll das Streikrecht einschränken

Ergo: Das Streikrecht ist kein schrankenlos garantiertes Grundrecht, wenn es um wichtige öffentliche Dienstleistungen (Unabhängig davon, ob sie staatlich oder privat sind) geht.
Der Gesetzgeber ist nur leider auch der Inhaber dieser Bahn. Warum schreibt der nicht gleich ins Gesetz Lokführer haben kostenlos zu arbeiten?

Ach ja - weil das vermutlich von Karlsruhe kassiert wird. Wie auch hoffentlich die Beschneidung vom Streikrecht.

Scheiße für die Dividende? Ach ja - daher kommt wohl der Vorschlag der CDU doch Karlsruhe auch mal in seine Schranken zu verweisen. Weil dem Bund Gewinn schmälern geht ja nun gar nicht.
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Nepal schickt 500 Not-Lokführer nach Deutschland, um humanitäre Krise zu lindern. Die Solidarität mit uns armen Reisenden finde ich dann doch sehr beachtlich.
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