50 bis 70 Grad im ICE

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Teef
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Beitrag von Teef »

Lazarus @ 12 Jul 2010, 17:17 hat geschrieben: sorry Taschenschieber, aber du hörst dich mittlerweile an, wie der Pressesprecher der DB. Nur keinen Fehler einsehen... :rolleyes:
Danke.

@Taschenschieber

Als vehementer Bahn-Verfechter sollte dir klar sein, dass eine ordnungsgemäße Bahnfahrt nicht nur vom Wohl und Wehe der Zugbegleiter abhängt. Es gibt eine Reihe anderer Personen, die dafür Ordnung zu tragen haben, dass ein Zug einwandfrei funktioniert.

Übrigens verstehe ich die von dir gestellte Frage "Wer hat dann versagt?" nicht, denn laut deinen eigenen Posts sollten wir uns mit Mutmaßungen zurückhalten. Ich zitiere: "Also, ich nehme an, keiner hier weiß, was los ist. Bitte haltet euch dementsprechend mit Vorwürfen zurück."

Aber irgendjemand hat wohl auch aus deiner Sicht, "versagt", denn, du schriebst - ich zitiere: " Menschen machen nun einmal Fehler."

Es liegt nun an der Staatsanwaltschaft diesen Menschen / diese Menschen zu ermitteln.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Taschenschieber @ 12 Jul 2010, 17:24 hat geschrieben: Du hast Teefs Antwort auf meinen (eingezogenen) ersten Post gelesen?

Im Übrigen klinge ich wenigstens nicht nach einer Seite-1-Schlagzeile der BILD-Zeitung. Das ist doch schon mal was.

Gruß,
Stephan
Ich habe net deinen Twist mit Teef gemeint....

Eher schon solltest du auch mal sehen, das bei der Bahn eben net alles rundläuft und eben auch Fehler passieren. Aber das ist ja laut deinen Aussagen gänzlich unmöglich. Zumindest lesen sie sich so.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Teef
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Beitrag von Teef »

Taschenschieber @ 12 Jul 2010, 17:24 hat geschrieben: Du hast Teefs Antwort auf meinen (eingezogenen) ersten Post gelesen?

Im Übrigen klinge ich wenigstens nicht nach einer Seite-1-Schlagzeile der BILD-Zeitung. Das ist doch schon mal was.

Gruß,
Stephan
Richtig. Deine Beiträge klingen wie frisch aus der PR-Abteilung der Bahn.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Teef @ 12 Jul 2010, 17:24 hat geschrieben: Als vehementer Bahn-Verfechter sollte dir klar sein, dass eine ordnungsgemäße Bahnfahrt nicht nur vom Wohl und Wehe der Zugbegleiter abhängt. Es gibt eine Reihe anderer Personen, die dafür Ordnung zu tragen haben, dass ein Zug einwandfrei funktioniert.

Übrigens verstehe ich die von dir gestellte Frage "Wer hat dann versagt?" nicht, denn laut deinen eigenen Posts sollten wir uns mit Mutmaßungen zurückhalten. Ich zitiere: "Also, ich nehme an, keiner hier weiß, was los ist. Bitte haltet euch dementsprechend mit Vorwürfen zurück."
Wenn du schon weißt, dass jemand versagt hat, solltest du auch wenigstens sagen können, wer das ist. Ansonsten muss ich davon ausgehen, dass du - völlig wider Erwarten - doch keine geheimen Einblicke hast.
Aber irgendjemand hat wohl auch aus deiner Sicht, "versagt", denn, du schriebst - ich zitiere: " Menschen machen nun einmal Fehler."
Das interpretierst du da rein. Ich bezog mich damit auf den Fall, dass tatsächlich ein Fehlverhalten vorliegt - was ich nicht ausschließen kann (und auch nirgendwo ausgeschlossen HABE, gell, lieber Lazarus?), aber auch nicht beweisen. Und zwischen "Fehler" und "Versagen" liegt noch ein gewisser kleiner aber feiner Unterschied.
Es liegt nun an der Staatsanwaltschaft diesen Menschen / diese Menschen zu ermitteln.
WAS SCHREIBE ICH HIER EIGENTLICH DIE GANZE ZEIT? JA, WAS PASSIERT IST, OB JEMAND VERSAGT HAT ODER NICHT, IST ERSTMAL SACHE DER STAATSANWALTSCHAFT UND DANN DIE EINES GERICHTS! UND NICHT DIE DES BENUTZERS TEEF IM EISENBAHNFORUM! UND SOLANGE KEIN GERICHT ETWAS GESAGT HAT, SIND DIE INVOLVIERTEN PERSONEN ALS UNSCHULDIG ZU BETRACHTEN!

Gruß,
Stephan
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Jean
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Beitrag von Jean »

ALS UNSCHULDIG ZU BETRACHTEN!
Zum Glück!
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Taschenschieber @ 12 Jul 2010, 17:04 hat geschrieben: DAS VERSAGEN AUF DEN GIPFEL GETRIEBEN!!!!11! WIR WERDEN ALLE STÖRBEN!!!!1!

Vielleicht war den Zubs des ersten Zugs nicht bekannt, dass die Klimaanlage im zweiten nicht funktionierte? Oder es war überhaupt noch niemandem aufgefallen?
Den Zubs im ersten Zug sicherlich nicht. Woher auch! Aber den Zubs im zweiten und offenbar bereits gut gefüllten Zug wird doch irgendetwas aufgefallen sein müssen. Es sind mehr als ein Zub an Bord und ein ICE 2 ist nicht so furchtbar lang. Den Satz "WIR WERDEN ALLE STÖRBEN!!!!1!" finde ich unabgebracht. So etwas ist nicht witzig, hätte durchaus passieren können und hätte die Sache für alle Beteiligten eher noch Schlimmer gemacht.
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Beitrag von Taschenschieber »

Andre_HD @ 12 Jul 2010, 18:27 hat geschrieben: Den Zubs im ersten Zug sicherlich nicht. Woher auch!
Eben. Und durch diese mangelnde Information haben die Zubs des ersten Zugs möglicherweise™ eine falsche Entscheidung getroffen.
Aber den Zubs im zweiten und offenbar bereits gut gefüllten Zug wird doch irgendetwas aufgefallen sein müssen. Es sind mehr als ein Zub an Bord und ein ICE 2 ist nicht so furchtbar lang.
Da habe ich auch einige Ideen geäußert, siehe oben.
Den Satz "WIR WERDEN ALLE STÖRBEN!!!!1!" finde ich unabgebracht. So etwas ist nicht witzig,
Ich will damit nur darauf hinweisen, dass hier zum Teil völlig überzogen Panik gemacht wird. Witzig finde ich es tatsächlich ebenfalls nicht.
hätte durchaus passieren können und hätte die Sache für alle Beteiligten eher noch Schlimmer gemacht.
Du sagst schon das Zauberwort: Hätte. Wenn alles noch einmal deutlich schlimmer gelaufen wäre, als es ist.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Taschenschieber
Du meinst die Podcasts, von denen ich bis grade nicht mal wusste, dass sie existieren? Nein.
Den passenden Link hatte ich heute bereits um 12:21h (!) unmittelbar vor Deinem Beitrag von 12:27h eingestellt. Er wurde 13:02h von JNK und um 13:11h von Markus wiederholt. Du hattest also genügend Hinweise auf diese Podcasts. JNK hat sogar den Inhalt des ersten Potcasts in Zeilen gefasst. Das Du den Link nicht verfolgt und Du Dier die Radiobeiträge angehört hast, legt die Vermutung nahe, dass sie Dich nicht interessiert haben.

Du hast in der Tat nicht behauptet, dass die Bahn Notärzte alarmiert hat, das war die Bahn selber! Das wiederum legt die Vermutung nahe, dass Du den Podcast immer noch nicht angehört hast, denn sonst hättest Du den Schluß gezogen, worauf sich meine Aussage bezog.

Du wirst sicher gemerkt haben, dass ich aus diesem Vorfall nicht auf die ganze Bahn geschlossen habe. Genügend eigene negative Erfahrungen habe ich aber, um das tun zu können. Und es sind ja nicht die einzigen Probleme, die der Rote Riese mit seiner ICE-Flotte (und anderen) hat. Und wenn ich schreibe: „die verantwortlichen Mitarbeiter“ habe ich keinen explizit gemeint. Die Verantwortung kann auch an ganz anderer Stelle als bei den direkt Beteiligten liegen und dann zu einer indirekten Verantwortung werden, die rechtlich schwer zu greifen ist. Bekannterweise fallen die Klimaanlagen häufger aus, wenn dann nicht so dramatisches passiert, wird nur eine kleine Randnotiz daraus. Und ich finde es schon richtig, dass die Presse in diesem Fall genauer berichtet.

Wenn Rüdiger Grube sich persönlich in einem Telefonat bei der Lehrerin der am stärksten betroffenen Schüler entschuldigt, ist das ein Signal eines Schuldeingeständnisses.
WAS SCHREIBE ICH HIER EIGENTLICH DIE GANZE ZEIT? JA, WAS PASSIERT IST, OB JEMAND VERSAGT HAT ODER NICHT, IST ERSTMAL SACHE DER STAATSANWALTSCHAFT UND DANN DIE EINES GERICHTS! UND NICHT DIE DES BENUTZERS TEEF IM EISENBAHNFORUM! UND SOLANGE KEIN GERICHT ETWAS GESAGT HAT, SIND DIE INVOLVIERTEN PERSONEN ALS UNSCHULDIG ZU BETRACHTEN!
Von einer strafrechtlichen Betrachtung sind wir noch weit entfernt, auch wenn auf den ersten Blick der § 229 StGB (fahrlässige Körperverletzung) in Betracht käme. Dahingehend wird zur Zeit ermittelt.
Du sagst schon das Zauberwort: Hätte. Wenn alles noch einmal deutlich schlimmer gelaufen wäre, als es ist.
Für die Betroffenen war es schon schlimm genug. Was Dehydrierung bewirken kann, liest Du Dir mal in aller Ruhe durch. Tante Wiki wird Dir schon die richten Ergebnisse liefern.

Nachtrag:
zughalt.de @ , hat geschrieben:Schulleiterin Brigitte Borgstedt kündigte dem Westfalen-Blatt gegenüber an, die Bahn „in Regresspflicht“ nehmen zu wollen. Sollten sich die Verdachtsfälle der fahrlässigen Körperverletzung und der unterlassenen Hilfeleistung, wegen denen die Strafverfolgungsbehörden bereits ermitteln, erhärten, wird die Schulleiterin den Eltern „zu einer Sammelklage raten“.
http://zughalt.de/uberhitzter-ice-schullei...forderungen-an/
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Autobahn @ 12 Jul 2010, 19:24 hat geschrieben: Den passenden Link hatte ich heute bereits um 12:21h (!) unmittelbar vor Deinem Beitrag von 12:27h eingestellt. Er wurde 13:02h von JNK und um 13:11h von Markus wiederholt. Du hattest also genügend Hinweise auf diese Podcasts. JNK hat sogar den Inhalt des ersten Potcasts in Zeilen gefasst. Das Du den Link nicht verfolgt und Du Dier die Radiobeiträge angehört hast, legt die Vermutung nahe, dass sie Dich nicht interessiert haben.
Okay, den habe ich dann wohl übersehen. Angehört habe ich ihn deshalb nicht, weil ich gegen Podcasts etc. eine notorische Abneigung habe.
Du hast in der Tat nicht behauptet, dass die Bahn Notärzte alarmiert hat, das war die Bahn selber!
Sehe ich aus, als wäre ich die Bahn? Ich sehe hier nicht, inwiefern sich das auf meine Thesen bezieht.
Das wiederum legt die Vermutung nahe, dass Du den Podcast immer noch nicht angehört hast, denn sonst hättest Du den Schluß gezogen, worauf sich meine Aussage bezog.
Vollkommen korrekt. Bin ich dazu verpflichtet, das zu tun?
Du wirst sicher gemerkt haben, dass ich aus diesem Vorfall nicht auf die ganze Bahn geschlossen habe.
Du nicht. Das ist durchaus korrekt.
Genügend eigene negative Erfahrungen habe ich aber, um das tun zu können.
Das kann ich ganz im Gegenteil nicht bestätigen. Meine Erfahrungen mit der DB, was Sauberkeit, Pünktlichkeit und Freundlichkeit des Personals angeht, sind überwiegend gut.
Und es sind ja nicht die einzigen Probleme, die der Rote Riese mit seiner ICE-Flotte (und anderen) hat. Und wenn ich schreibe: „die verantwortlichen Mitarbeiter“ habe ich keinen explizit gemeint. Die Verantwortung kann auch an ganz anderer Stelle als bei den direkt Beteiligten liegen und  dann zu einer indirekten Verantwortung werden, die rechtlich schwer zu greifen ist. Bekannterweise fallen die Klimaanlagen häufger aus, wenn dann nicht so dramatisches passiert, wird nur eine kleine Randnotiz daraus. Und ich finde es schon richtig, dass die Presse in diesem Fall genauer berichtet.
Richtig, es gibt noch andere Probleme mit dem ICE. Wo habe ich behauptet, defekte Klimaanlagen seien kein Problem? Aber Probleme mit Technik GIBT. ES. NUN. EINMAL! Diese können natürlich durch mangelhafte Wartung oder schlampige Konstruktion entstehen. Das ist aber lange nicht zwangsläufig, es können auch ganz andere Ursachen dahinter stecken.

In diesem Fall darf die Presse natürlich genauer berichten. Aber bitte vorurteilsfrei und ohne gleich auf die "Scheiß-Bahn"-Schiene zu gehen.
Wenn Rüdiger Grube sich persönlich in einem Telefonat bei der Lehrerin der am stärksten betroffenen Schüler entschuldigt, ist das ein Signal eines Schuldeingeständnisses.
A-Ha! Rüdiger Grube ist also schuld. Super, dann wäre das geklärt.
Man kann sich im Übrigen auch für etwas entschuldigen, das einfach dumm gelaufen ist, ohne daran unbedingt schuld zu sein.
Von einer strafrechtlichen Betrachtung sind wir noch weit entfernt, auch wenn auf den ersten Blick der § 229 StGB (fahrlässige Körperverletzung) in Betracht käme. Dahingehend wird zur Zeit ermittelt.
Richtig, und das ist auch gut so. Man beachte dazu aber trotzdem meinen obigen, extra in Großbuchstaben verfassten Text, den ich nicht noch einmal wiederholen werde und den du auch netterweise zitierst. Inwiefern deine Auffassung mit dieser Aussage zu tun hat, bleibt mir weiterhin unklar.
Für die Betroffenen war es schon schlimm genug.
Habe ich irgendwo irgendwas Gegenteiliges behauptet?
Was Dehydrierung bewirken kann, liest Du Dir mal in aller Ruhe durch. Tante Wiki wird Dir schon die richten Ergebnisse liefern.
Obwohl das sehr nach Befehl klingt, ignoriere ich ihn einfach mal. Dass mit einer Dehydrierung nicht zu spaßen ist, ist mir klar. Unklar hingegen ist, was das mit der Frage des Verschuldens der Bahnmitarbeiter sowie mit der Verallgemeinerung auf die gesamte Bahn zu tun haben soll.

Gruß,
Stephan
146225
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Beitrag von 146225 »

Sorry, Freunde der Sonne - (ja, Du auch, Genosse !) - ich find' das ganze Kasperl- äh, Sommertheater eigentlich nur grotesk bis lächerlich. Was ist denn eigentlich passiert ? Es ist der Jahreszeit - die nennt sich Sommer - angepaßt warm in Deutschland, und es hat als kleine Ausnahmesituation nun schon ein paar Tage lang landauf bis landab Temperaturen > 30° C gegeben. In diesen äußeren Umständen ist es nun vorgekommen, daß einzelne Züge auf Deutschlands Gleisen - bislang war nur von ICE der DB die Rede, ob und in wie weit Zugleistungen anderer EVU betroffen waren/sind, ist bislang unbekannt - mit technischen Problemen der Klimaanlage unterwegs waren.

Halten wir mal als Fakt fest: Eine Klimaanlage muß bei Außentemperaturen von 35 °C mehr Leistung erbringen als bei 22°C - und bei einem Zug mit 150% Belegung mehr als bei einem Zug mit 25%. Beide Faktoren ungünstig miteinander kombiniert ergeben eine Spitzenbelastung, die als Ausnahmesituation nicht die Regel sein dürfte (bzw. meiner Erfahrung nach auch nicht ist). Eine Klimaanlage ist kein göttliches Wunderwerk mit unbegrenzter Leistungsreserve, sondern ein von Menschen gebautes technisches Gerät, daß irgendwann einen Punkt X in der Leistungskurve erreicht, bei dem Schluß ist - wo die Überlastsicherung abschaltet, um Schäden zu vermeiden.

Aber was ihr aus diesen wenigen echten Fakten hier zum Teil schon gemacht habt, ist wirklich Spott auf jede menschliche Kultur. Ich gebe dem Kollegen "Taschenschieber" recht - wir werden vermutlich alle innerhalb der nächsten 48 Stunden sterben, der Untergang ist nahe. Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.

Doch ein Teil von euch hatte erkennbar Freude daran, unbewiesene Behauptungen in den Raum zu stellen, böse Worte zu poltern und als Maulheld aufzutreten. Selber es besser lösen wäre aber vermutlich schon zu viel verlangt. In diesem Sinne gibt es von mir zuerst die Feststellung, daß ich die wie auch immer eingeschlagene Scheibe des ICE als nicht gerechtfertigten gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr verfolgt sehen möchte und als zweites die nachdrückliche Bitte an alle Betriebseisenbahner, zukünftig Züge mit "Risikopotential" - also erkennbarer Überbesetzung ab Abgangsbahnhof bei Temperaturen > + 30° C einfach ausfallen zu lassen - die ach so wundervollen Fahrgastrechte greifen ja so oder so, aber bei Zugausfall ist die Zahl potentieller Maulhelden kleiner.

Ach ja, Stichwort: Maulhelden. Diejenigen, welche bei jeglicher Störung im Eisenbahnbetrieb am lautesten schreien und den Kumpel Reporter von der Boulevardpresse scharfmachen sind oftmals jene Zeitgenossen, bei deren Verhalten man sich schon mehr oder weniger fragen muß, wie es diese Menschen überhaupt auf den Bahnhof geschafft haben, ohne sich oder viel schlimmer anderen Schaden zuzufügen. Und die Klimaanlage im (0)628 oder im DBza 751 suchen sie immer noch...

Wie ich das eigentlich noch schaffe, quer und längs durch Deutschland per Bahn zu reisen, ohne nennenswerte Probleme und Verspätungen ? Vielleicht weil ich mir vor Reiseantritt über meinen Fahrplan mal 5 Minuten Gedanken mache und meine eigenen Bedürfnisse nicht unbedingt immer und rücksichtslos an oberster Stelle platziere - was ja modern ist. In diesem Sinne bin ich 2005 in [acronym title="FG: Gießen <Bf>"]FG[/acronym] auch mal aus einem IC ausgestiegen, der mit Kirchentagsrückkehrern aus Hannover überlastet war, und bei dem dann auch die Klimaanlage aufgab - ein Wechsel in einen RE mit kühlen Dosto, es hat mich auf dem Weg von [acronym title="FKW: Kassel-Wilhelmshöhe <Bf>"]FKW[/acronym] nach [acronym title="TH: Heilbronn Hbf <Bf>"]TH[/acronym] eine Stunde gekostet, ja und ? - Die habe ich gerne gegeben, und ich lebe immer noch...

So, und es ist mir egal, wenn mich mancher hier jetzt für herzlich durchgeknallt hält...

"Wir sind gewöhnt, daß die Menschen verhöhnen, was sie nicht verstehen." (Goethe)
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Taschenschieber

Natürlich bist Du nicht verpflichtet, angebotenen Links zu folgen und auch nicht, Dir Podcasts anzuhören. Ich habe diese Beiträge aber live im Radio gehört. Da Du dies – weil außerhalb des Sendegebiets wohnhaft – nicht konntest, habe ich den Link angeboten. JNK hat einen dieser Beiträge in Zeilen gefasst, zwar nicht in der Absicht, Dir das Anhören zu ersparen. Aber spätestens da hast Du möglicherweise gemerkt, das es Deiner Argumentation zuwider läuft.

Gäbe es diese Beiträge des WDR in Schrifform, ich hätte sie gerne hier verlinkt. Aber ich befürchte, dass Du sie dann auch nicht gelesen hättest.

Wenn Du keine negativen Erfahrungen mit der DB AG gemacht hast, herzlichen Glückwunsch. Aber was nicht ist, kann auch noch werden. Wünschen tue ich es Dir allerdings nicht.

Der WDR ist als öffentlich-rechtlicher Sender ein seriöses Medienangebot und nicht zu vergleichen mit der Blöd-Zeitung oder den Dumpfbackensendern RTL & Co. Die beiden letztgenannten wirst Du niemals von mir als Quelle angegeben sehen.

Die Tatsache, dass 44 Reisende notärztlich versorgt, einige davon stationär behandelt werden mussten, kann man bei aller Bescheidenheit nicht als „dumm gelaufen“ abtun. Wenn überhaupt, gehört Rüdiger Grube zu den „indirekt Verantwortlichen“. Ich verkneife mir jetzt mal den Vergleich mit der Politik.

Und noch einmal zur Info: Es wird gegen Bahnmitarbeiter ermittelt, weil es durch den Ausfall der Klimaanlage zur Dehydrierung von Fahrgästen kam, die im schlimmsten Fall zum Tod hätten führen können. Und selbst wenn es glücklicherweise nicht so weit gekommen ist, die betroffenen Personen haben neben den erlittenen Qualen möglicherweise auch psychische Störungen im Bezug auf die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel erlitten. Für Schüler, die weitgehend auf Bus und Bahn angewiesen sind, kann sich das zu einem Trauma entwickeln. Aber so weit denkt der geneigte Eisenbahnfreund nicht, dem solches noch nicht widerfahren ist.

Über diesen Personenkreis hinaus, wird es auch Menschen geben – ohnehin von einer Phobie geplagt – die auf Grund solcher Vorfälle die Eisenbahn weiträumig umgehen.

Es mag ja durchaus sein, dass der Ausfall der Klimaanlage durch mangelhafte Wartung oder schlampige Konstruktion hervorgerufen wurde. Auf Grund der bisherigen Ausfälle dürfte das Problem aber bekannt gewesen sein. Und somit schließt sich der Kreis bei den „indirekt“ Verantwortlichen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Schweizer Bahn hat auch Probleme mit Klimaanlagen. Meine Eltern musste in einem Nachtwagen schlafen wo die Klimaanlage ausgefallen war und das Fenster nicht aufging. Der Schaffner wusste Bescheid hat aber nichts gemacht da der Zug voll war. Schweizer haben dann teilweise Entschädigung gekriegt!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von MisterH »

Naja, ich stell mir die Frage, über die genauen Umstände. Ich kenne es von uns, dass ich Störungen an den Triebzügen der Transportleitung melde und die über die weitere Verwendung entscheidet. Wenn ich ihr jetzt melde, dass bei einem Kurzzug alle Klimaanlagen ausgefallen sind (hatte ich schon) und die Transportleitung sagt, dass der Zug weiter fährt, wer ist dann im zweifelsfall Schuld???

Evtl. hat der Schaffner es ja auch gemeldet, als sie ausgefallen war kam aber durch die Überfüllung nicht mehr and den Wagen ran und bekam deshalb nichts von den Folgen mit?!?!?


Und um sowas zu klären, bräuchten wir alle mehr Hintergrundinfos. Und vor allem ist da eben die Rechtsfrage, wer die Verantwortung trägt.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Autobahn @ 12 Jul 2010, 20:48 hat geschrieben: @ Taschenschieber

Natürlich bist Du nicht verpflichtet, angebotenen Links zu folgen und auch nicht, Dir Podcasts anzuhören. Ich habe diese Beiträge aber live im Radio gehört. Da Du dies – weil außerhalb des Sendegebiets wohnhaft – nicht konntest, habe ich den Link angeboten. JNK hat einen dieser Beiträge in Zeilen gefasst, zwar nicht in der Absicht, Dir das Anhören zu ersparen. Aber spätestens da hast Du möglicherweise gemerkt, das es Deiner Argumentation zuwider läuft.







Also, extra für dich habe ich den erwähnten Beitrag von JNK nochmal gelesen. Diesen hatte ich tatsächlich gesehen, allerdings habe ich auch jetzt - nach zweifachem Durchlesen - nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, inwiefern er meiner Argumentation zuwiderläuft.
Gäbe es diese Beiträge des WDR in Schrifform, ich hätte sie gerne hier verlinkt. Aber ich befürchte, dass Du sie dann auch nicht gelesen hättest.
Befürchtest du?
Wenn Du keine negativen Erfahrungen mit der DB AG gemacht hast, herzlichen Glückwunsch. Aber was nicht ist, kann auch noch werden. Wünschen tue ich es Dir allerdings nicht.
Ich habe nichts von "keine negativen Erfahrungen" gesagt, sondern ich habe von ÜBERWIEGEND positiven Erfahrungen gesprochen. Lies bitte etwas gründlicher.
Der WDR ist als öffentlich-rechtlicher Sender ein seriöses Medienangebot und nicht zu vergleichen mit der Blöd-Zeitung oder den Dumpfbackensendern RTL & Co.
Gegenteiliges habe ich wo behauptet? (wobei ich die Argumentation öffentlich-rechtlich = seriös als leicht naiv empfinde...)
Die beiden letztgenannten wirst Du niemals von mir als Quelle angegeben sehen.
Das ist auch gut so, da ich mir die Quellen in diesem Fall erst recht nicht ansähe.
Die Tatsache, dass 44 Reisende notärztlich versorgt, einige davon stationär behandelt werden mussten, kann man bei aller Bescheidenheit nicht als „dumm gelaufen“ abtun.
Ob etwas einfach nur Pech ist, hängt vom Zustandekommen ab, nicht von den Folgen.
Wenn überhaupt, gehört Rüdiger Grube zu den „indirekt Verantwortlichen“. Ich verkneife mir jetzt mal den Vergleich mit der Politik.
Aha. Dann frage ich mich aber erst recht, was der Hinweis auf Grubes Entschuldigung mir sagen wollte.
Und noch einmal zur Info: Es wird gegen Bahnmitarbeiter ermittelt, weil es durch den Ausfall der Klimaanlage zur Dehydrierung von Fahrgästen kam, die im schlimmsten Fall zum Tod hätten führen können.
Es wird ermittelt, ja.

Wofür mache ich mir überhaupt die Mühe, hier irgendwas von Unschuldsvermutung zu schreiben?
Im Übrigen reicht es nicht, dass Menschen krank wurden, damit jemand in den Knast wandert. Es muss auch jemand dafür verantwortlich sein.
Und selbst wenn es glücklicherweise nicht so weit gekommen ist, die betroffenen Personen haben neben den erlittenen Qualen möglicherweise auch psychische Störungen im Bezug auf die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel erlitten. Für Schüler, die weitgehend auf Bus und Bahn angewiesen sind, kann sich das zu einem Trauma entwickeln. Aber so weit denkt der geneigte Eisenbahnfreund nicht, dem solches noch nicht widerfahren ist.

Über diesen Personenkreis hinaus, wird es auch Menschen geben – ohnehin von einer Phobie geplagt – die auf Grund solcher Vorfälle die Eisenbahn weiträumig umgehen.
WAS ZUR HÖLLE hat das mit meiner Argumentation zu tun?
Es mag ja durchaus sein, dass der Ausfall der Klimaanlage durch mangelhafte Wartung oder schlampige Konstruktion hervorgerufen wurde. Auf Grund der bisherigen Ausfälle dürfte das Problem aber bekannt gewesen sein.
Richtig, das Problem, dass Klimaanlagen nun einmal nicht zu 100% funktionieren, ist bekannt, seit es Klimaanlagen gibt.
Und somit schließt sich der Kreis bei den „indirekt“ Verantwortlichen.
Bei denen, die Züge mit Klimaanlage bauen, obwohl sie wissen, dass diese nicht 100% ausfallsicher sind? Was soll man dagegen tun? Zwingend Fenster vorschreiben und HGV verbieten?
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Beitrag von Autobahn »

146225 @ 12 Jul 2010, 20:42 hat geschrieben:Sorry, Freunde der Sonne - (ja, Du auch, Genosse !) - ich find' das ganze Kasperl- äh, Sommertheater eigentlich nur grotesk bis lächerlich. Was ist denn eigentlich passiert ?
Es sind 44 Reisende in einem überfüllten und überhitzten Zug kollabiert, ein Großteil davon Kinder und Jugendliche. Diese sind vorher den Weisungen des Bahnpersonals, den Zug zu wechseln, weil die Klimaanlage defekt war, gefolgt und in einen Zug eigestiegen, in dem ebenfalls die Klimaanlage ausfiel. Erwartest Du etwa, dass ein gewöhnlicher Bahnreisende Deine expliziten Kenntnisse über Alternativmöglichkeiten hat?

P.S.: In einen überfüllten Zug steige ich ohnehin nicht ein. Eher nehme ich mir einen One-Way Mietwagen (oder warte ein paar Stunden), im Nahverkehr Bus und Straßenbahn. Für die "letzte Meile" darf es dann auch ein Taxi sein, wenn es nicht anders geht.
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Beitrag von JNK »

Taschenschieber @ 12 Jul 2010, 21:05 hat geschrieben:Also, extra für dich habe ich den erwähnten Beitrag von JNK nochmal gelesen. Diesen hatte ich tatsächlich gesehen, allerdings habe ich auch jetzt - nach zweifachem Durchlesen - nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, inwiefern er meiner Argumentation zuwiderläuft.
Du hattest zum Beispiel behauptet, wir hätten zu wenig Informationen, um zu beurteilen ob Fehler passiert sind. Dazu gibt es in dem Podcast einige Informationen, die von einem Augenzeugen stammen. Das interessiert dich nicht. Wegen der Form des Mediums.
Befürchtest du?
Vielleicht liest da ja auch schrifliche Ausführungen westdeutscher öffentlich-rechtlicher Anstalten aus Prinzip nicht?

Ansonsten ist Autobahn nicht Teef. (Nicht, dass Du da etwas durcheinander gebracht hast ;) )

Und noch ein ungebetener Ratschalg:
Auf Teef lohnt es sich gar nicht einzugehen, also lasse ich es sein. Das ist besser für meine Laune und ich lauf nicht Gefahr meinen Glauben an die Menschheit zu verlieren. :)
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Beitrag von Teef »

Wenn man hier rhetorische Fragen von Gusto "Was ist den eigentlich Schlimmes passiert?" liest, kann man in Anbetracht von 44 betroffenen Fahrgästen nur mit dem Kopf schütteln.

Und zum Umstieg vom IC in einen Regionalexpress und einer damit verbundenen Fahrverlängerung von 1 Stunde: 1 Stunde Zeitverlust bedeutet bei manchem einen Verlust von rund 500 Euro. Wohl dem, dem diese 1 Stunde egal sein kann.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

JNK @ 12 Jul 2010, 21:25 hat geschrieben: Du hattest zum Beispiel behauptet, wir hätten zu wenig Informationen, um zu beurteilen ob Fehler passiert sind. Dazu gibt es in dem Podcast einige Informationen, die von einem Augenzeugen stammen. Das interessiert dich nicht. Wegen der Form des Mediums.


Das habe ich aber schon länger nicht mehr behauptet... Interessieren tut es mich schon, nur finde ich Podcasts immer... nervig. Von mir aus ziehe ich es mir rein, wenn ihr dann Ruhe gebt... :P
Vielleicht liest da ja auch schrifliche Ausführungen westdeutscher öffentlich-rechtlicher Anstalten aus Prinzip nicht?
Tu ich schon, auch wenn ich bei der journalistischen Qualität nicht wirklich viel erwarte (BR-geschädigt). Und was hat das mit "westdeutsch" zu tun? :P
Ansonsten ist Autobahn nicht Teef. (Nicht, dass Du da etwas durcheinander gebracht hast ;) )
Habe ich nicht - auch wenn Autobahn einige Angriffe auf Teef wohl auf sich zu beziehen scheint.
Und noch ein ungebetener Ratschalg:
Auf Teef lohnt es sich gar nicht einzugehen, also lasse ich es sein. Das ist besser für meine Laune und ich lauf nicht Gefahr meinen Glauben an die Menschheit zu verlieren.  :)
Genau das versuche ich, seit es diesen Thread gibt. Leider mit eher mäßigem Erfolg.

Gruß,
Stephan
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Teef @ 12 Jul 2010, 21:28 hat geschrieben: Wenn man hier rhetorische Fragen von Gusto "Was ist den eigentlich Schlimmes passiert?" liest, kann man in Anbetracht von 44 betroffenen Fahrgästen nur mit dem Kopf schütteln.
Halluzinationen, oder wo liest du diese Frage?

In bezug auf die Podcasts: Ich kann daraus trotzdem noch nicht exakt rekonstruieren, was passiert ist. Zumal die Berichterstattung auch nicht wirklich exakt ist. Ich kann daraus NICHT nachvollziehen, ob die Klimaanlage des zweiten Zugs schon bei Fahrtantritt defekt war. Es klingt zwar so ein bisschen danach, aber explizit gesagt wird nichts, und die Präzision der Berichtserstattung zu Bahnthemen ist ja legendär.

Bei "Zug fahren, bis der Arzt kommt" sagt der WDR übrigens selbst, dass niemand exakt weiß, was passiert.

Und schlimm - es waren nicht nur drei Züge mit defekter Klima, sondern im Podcast werden gleich SECHS erwähnt. Das ändert natürlich alles. Drei von 1.400 Züge sind gar nichts, aber sechs sind eine wahre Katastrophe... m(
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 12 Jul 2010, 20:48 hat geschrieben: Und noch einmal zur Info: Es wird gegen Bahnmitarbeiter ermittelt, weil es durch den Ausfall der Klimaanlage zur Dehydrierung von Fahrgästen kam
Ja und? Dass in so einem Fall ermittelt wird ist Standard, und sagt nichts, aber auch gar nichts über die Schuld aus.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Teef
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Beitrag von Teef »

Nach Aussage der Reisenden wurden die Notärzte in Bielefeld nicht von der Bahn arrangiert, sondern von den Reisenden selbst.

Im Übrigen waren heute erneut wieder ICEs von Ausfall der Klimaanlage betroffen.
mic
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Beitrag von mic »

Um mal ein bisschen Ordnung bzgl. Verantwortlicher in die Diskussion zu bringen:

Transnet versucht, es der Bahnindustrie in die Schuhe zu schieben hier.

Fakt ist aber, dass es sich bei den betroffenen Zügen um ICE 2 handelt, die schon 15 Jahre im Einsatz sind und die - ohne dass Reisende dabei zusammengebrochen wären - den Irrsinnssommer 2003 überstanden haben. Also mal schön in den Bahn-eigenen Reihen suchen.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

mic @ 12 Jul 2010, 22:48 hat geschrieben: Fakt ist aber, dass es sich bei den betroffenen Zügen um ICE 2 handelt, die schon 15 Jahre im Einsatz sind und die - ohne dass Reisende dabei zusammengebrochen wären - den Irrsinnssommer 2003 überstanden haben. Also mal schön in den Bahn-eigenen Reihen suchen.
Gibt es belastbare Zahlen über Probleme mit den Klimaanlagen 2003? Möglich wäre es, dass es diese durchaus gab, die Presse darauf aber nicht so sehr reagiert hat, weil es nicht zu derart drastischen Fällen gekommen ist.
Airdinger
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Beitrag von Airdinger »

Mich würde nochmal ein wenig die Technik der Klimaanlagen interessieren, da ich leider in den letzten Wochen (zum Glück bei relativ moderater Aussentemperatur) mehrfach in einem ICE mit - in einigen Wagen - defekter Klimaanlage fahren durfte.

Interssanter oder zufälliger Weise immer am späten Nachmittag auf der Strecke von Frankfurt nach München. Es kann nicht jedes mal die gleiche Wagengarnitur gewesen sein, da immer jeweils Wagennummern betroffen waren... und zum Glück nicht immer die Wagen in denen ich gerade saß.

Zweimal war ein Wagen 27 betroffen (das war jeweils der zweite 1.Klasse Wagen des ICE), es waren aber auch mal andere Wagen betroffen, mehrheitlich eher die 2. Klasse (vermutlich weil es davon pro Zug mehrere gibt).

Was mir aufgefallen ist - es wurde nicht nur unangenehm warm, vor allem machte mir die hohe Luftfeuchtigkeit und die stickige Luft zu schaffen... mein Deo hat komplett versagt.

Es gab Durchsagen in denen mitgeteilt wurde welche Wagennummern betroffen sind und in welchen Wagen es noch freie Sitzplätze geben sollte. Zusätzlich wurden in den betroffenen Wagen Getränke verteilt.

Was mich schon damals erschreckt hat (ich bin in dem betroffenen Wagen geblieben, da es trotz Deo-Versagen überlebbar war) ist, dass es trotz moderater Aussentemperatur (ich würde sagen sonnig und ca. 25 Grad) und trotz weniger als 20 Prozent belegter Plätze so extrem warm, stickig und schwül wurde. Ich habe in der Folge von Frankfurt bis München bestimmt mehr als einen Liter Wasser getrunken.

Bedeutet ein Ausfall der Klimaanlage beim ICE evtl doch auch den Ausfall der Lüftung?

Aber nochmal zur "Zuverlässigkeit" bzw. zur "Leistung" einer Klimaanlage (egal ob wie hier im Zug oder aber in einem Auto). Ich erwarte nicht, dass die Klimaanlage es schafft bei 35°C Aussentemeratur und bei zusätzlich praller Sonne einen zu 150% besetzten Zug permanent auf 21°C herunterzukühlen. Es ist möglich dass die Systeme aus Kostengründen evtl. nicht so leistungsfähig ausgelegt werden. Aber ich erwarte, dass sie zumindest eine Temperaturdifferenz von mind. 5°C zur Aussentemperatur aufrechterhalten kann und vor allem aber erwarte ich, dass sie nicht ausfällt.

Dass es bei der max. erreichbaren Zemperaturdifferenz zur Aussentemperatur in einem überfüllten Zug Grenzen gibt, das ist klar. Dann wird es eben nicht mehr 21°C kühl. Na und? Aber das ist doch kein Grund dass die Klimaanlagen in schöner regelmäßigkeit ausfallen - und zwar schon bei moderateren Temperaturen.

Ich habe ein wenig das Gefühl, dass der gelegentliche Ausfall der Klimaanlagen in Kauf genommen wird. Meist ist es nicht so warm, dass es wirkliche Probleme gibt... und wenn doch, dann kann man entweder einzelne Wagen räumen (bzw. den Fahrgästen empfehlen diese zu verlassen) oder aber Getränke verteilen.

Mich ärgerts aber trotzdem - auch wenn nicht schlimmes passiert, da ich immer vorab reserviere, immer in der 1. Klasse fahre und immer am tisch arbeiten möchte. Davon habe ich nichts mehr wenn ich im Nachbarwagen suchen muß. Dafür ist das ticket zu teuer.
mic
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Beitrag von mic »

Es gibt mit Sicherheit keine belastbaren Zahlen, und ich bin sicher, dass auch 2003 Klimaanlagen ausgefallen sind.

Allerdings gab es damals z. T. monatelang Temperaturen über 30 Grad und im August ging es da über mehrere Wochen über 40 Grad, ohne dass es zu solchen Vorkommnissen wie gestern geführt hätte. Denn die wären - gerade auch wegen des Sommerlochs - mit Sicherheit bekannt geworden.
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Teef
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Beitrag von Teef »

Kölner Stadtanzeiger:
Das Problem mit den Klimaanlagen bei den ICE-Zügen ist der Bahn bereits seit erstten Pannen im heißen Sommer von 2003 bekannt. Die jüngsten Pannen belegen eindrucksvoll, wie wenig das Unternehmen seitdem gelernt hat.
[...]
Warum erst jetzt? Schließlich ist das Problem schon lange bekannt. Schon im Sommer 2003, der ebenfalls als besonders schweißtreibend in Erinnerung ist, hatte es Beschwerden gegeben, weil Klimaanlagen in ICE-Zügen kollabiert waren. Gelernt hat man daraus offenbar wenig. Da darf die Bahn sich nicht wundern, mal wieder den Vorwurf erhoben wird, Pannen würden aus Kostengründen bewusst in Kauf genommen - im Zweifel sei es eben billiger, einzelne Fahrgäste zu entschädigen, als Klimaanlagen auszutauschen.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Natürlich weiß der Kölner Stadtanzeiger, dass sich Klimaanlagen einfach so tauschen lassen und danach garantiert einwandfrei funktionieren. m(

Im Übrigen sind Klimaanlagen im Gegensatz zu Radsätzen nicht sicherheitskritisch, insofern sollte man sich da mit Vergleichen ohnehin etwas zurückhalten.

Gruß,
Stephan
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Teef
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Beitrag von Teef »

Taschenschieber @ 12 Jul 2010, 23:12 hat geschrieben: Natürlich weiß der Kölner Stadtanzeiger, dass sich Klimaanlagen einfach so tauschen lassen und danach garantiert einwandfrei funktionieren. m(

Im Übrigen sind Klimaanlagen im Gegensatz zu Radsätzen nicht sicherheitskritisch, insofern sollte man sich da mit Vergleichen ohnehin etwas zurückhalten.

Gruß,
Stephan
Ja, sieben Jahre sind für ein Unternehmen wie die Bahn natürlich eine sehr kurze Zeit, um ein solches Hightec-Produkt wie eine Klimaanlage störungsfrei laufen lassen zu können.

Deswegen scheint es wirklich so zu sein, als würde die Zeitung etwas zu naiv davon ausgehen, dass man in dieser kurzen Zeit eine Klimaanlage wirklich effektiv hätte fortentwickeln können.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Teef @ 12 Jul 2010, 23:14 hat geschrieben: Ja, sieben Jahre sind für ein Unternehmen wie die Bahn natürlich eine sehr kurze Zeit, um ein solches Hightec-Produkt wie eine Klimaanlage störungsfrei laufen lassen zu können.
Stimmt. Denn eine Klimaanlage mit 100.00000000% Zuverlässigkeit zu bauen, wird niemand schaffen. Auch nicht in 70 oder 700 Jahren.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

mic @ 12 Jul 2010, 21:48 hat geschrieben: Um mal ein bisschen Ordnung bzgl. Verantwortlicher in die Diskussion zu bringen:

Transnet versucht, es der Bahnindustrie in die Schuhe zu schieben hier.

Fakt ist aber, dass es sich bei den betroffenen Zügen um ICE 2 handelt, die schon 15 Jahre im Einsatz sind und die - ohne dass Reisende dabei zusammengebrochen wären - den Irrsinnssommer 2003 überstanden haben. Also mal schön in den Bahn-eigenen Reihen suchen.
Stimmt, der ICE2 http://de.wikipedia.org/wiki/ICE2 ist schon ne Weile im Einsatz, also MUSS etwas seit 2003 passiert sein... Das könnte sein:
-mangelnde Wartung
-Technik am Ende ihrer Lebenszeit
-Technik, die nicht ausgereift ist
-Technik die nicht richtig projektiert wurde (zu klein/groß dimensioniert)
Was sagt ein Absatz bei Wiki:
"Bis 2008 haben die Triebzüge bis zu acht Millionen Laufkilometer zurückgelegt und damit die vorgesehene Leistung erreicht. Die Deutsche Bahn prüfte, die Triebzüge (ähnlich dem Redesign des ICE 1) für weitere 15 Betriebsjahre umzurüsten. Die Umrüstung wird ab November 2010 (Stand: Mai 2010) bis voraussichtlich 2012 ... erfolgen."

Wie auch immer ist das ganze Spekulation!

Fakten: 44 Reisende zusammengeklappt, mehrere ICE (2) wegen defekter Klimaanlage ausgefallen, Staatsanwalt ermittelt...

Was hätte das Zugpersonal anders machen können?
Im ersten ICE: Weiterfahrenmit defekter Klima? - Resultat: siehe oben...
Im überfüllten Ersatz-ICE: Die Fahrgäste gnädigerweise aufnehmen oder den Zug von der Bundespolizei räumen lassen? (Letzteres ist auch schon mehrmals passiert!)
Und dann? Wenn ich es richtig rausgelesen habe, hielt der Zug eh am nächsten planmässigen Bahnhof...

WAS hätte in dem Fall das Zugpersonal anders machen können, wenn (falls) die Lage im Zug bekannt war?
Halt auf freier Strecke - schlecht für die medizinischen Notfälle, da auf <u>KEINEN</u> Fall rechtzeitig Hilfe da gewesen wäre!
Halt am nächsten Bahnhof - schlecht, da hätte man erst die Rettungsmaßnahmen koordinieren müssen (Rettungswagen/Notarzt ranholen, Getränke ranholen, ect. pp. ) = Rettung zwar möglich aber Zeitintensiv, vielleicht zu spät für einige.
Unabhängig davon ständen die Reisenden erstmal ohne Umsteigemöglichkeit irgendwo, nächste Reisemöglichkeit ein RE oder RB zum nächsten planmäßigem Halt, Zeitverlust ect. pp.
Halt am nächsten planmäßigem Halt - Meiner Meinung nach die beste Option...
Warum?
1.) Rettungsmaßnahmen können besser koordiniert werden
2.) Ersatzreisemöglichkeit für die gestrandeten Reisenden
3.) bessere "Verpflegungsmöglichkeiten" der Reisenden
und 4.) der wichtigste Punkt - etwas mehr Zeit die Hilfe heranzuholen, da sich der Bahnhof entsprechend vorbereiten kann

Schaun wir mal die möglichen Bahnhöfe zw. Hannover und Bielefeld an
Bielefeld Hbf : http://de.wikipedia.org/wiki/Bielefeld_Hauptbahnhof
Herford : http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Herford
Minden (Westf.) : http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Minde...den_(Westfalen)

Wenn ich einen vergessen habe, dann bitte ergänzen!

Die beste Alternative ist nach wie vor Bielefeld... Erklärung steht beim Wikiartikel für Minden: "
"Der Bahnhof Minden wird von der Bahntochter DB Station & Service AG betreut. Diese klassifiziert Bahnhöfe in sechs Kategorien. Minden gehört dabei der Kategorie 3 an (Regionalknoten mit möglichem Fernverkehrshalt). Die Bahn beschreibt die Serviceleistungen in dieser Bahnhofskategorie mit Hauptbahnhöfen meist mittelgroßer Städte, mit Serviceangeboten bis in den Abend. Auf die permanente Kundenbetreuung durch DB-Mitarbeiter wird jedoch aus Kostengründen verzichtet. Neben dem Bahnhof Minden gibt es in Ostwestfalen weitere Bahnhöfe der Kategorie 3, der Bahnhof Bielefeld erreicht als einziger die Bahnhofskategorie 2."

P.S.: Ich schau oder höhre mir verlinkte Videos oder Podcast generell NICHT an, da ich leider kein DSL habe- nicht aus Sparsamkeit sondern weil es bei mir dank Telekom nicht verfügbar ist und Alternativen auch nicht allzu schnell sind (EDGE).

P.P.S.: Artikel gefunden, weiß nicht ob er bereits verlinkt ist, wenn ja dann Entschuldigung!
http://nachrichten.t-online.de/44-bahnreis..._42227474/index
Ich zitiere mal: " Auf dem Bielefelder Hauptbahnhof seien 91 Rettungskräfte im Einsatz gewesen, schrieb die Zeitung. Neun Schülerinnen seien mit Kreislaufproblemen in Krankenhäuser gebracht worden. Für die übrigen Schüler - überwiegend 16- bis 18-Jährige - habe die Bielefelder Feuerwehr klimatisierte Busse besorgt, die die Jugendlichen und ihre Lehrer in der Nacht zu Sonntag nach Hause brachten. ... Zwei weitere Ausfälle von Klimaanlagen in ICE-Zügen verliefen dagegen glimpflich für die Reisenden. ... als bei einem Zug kurz vor und beim anderen beim Stopp im Hauptbahnhof Hannover nur noch warme Luft aus der Anlage kam, wie ein Bahnsprecher sagte. Daraufhin sei entschieden worden, beide Züge nicht weiterfahren zu lassen. Die Reisenden wurden im Hauptbahnhof von Mitarbeitern der Bahn und Helfern des Technischen Hilfswerks mit Getränken versorgt."

Ich möchte mit dem Artikel meinen Post nur Unterstreichen - Wo hätten sie sonst noch halten können?
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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