Kahlschlag in Sachsen

[Chemin de fer]

Eine Frage zu meinem letzten Beitrag: Wäre eine direkte Strecke Nossen - Wilsdruff - Dresden topografisch möglich, also ohne unverhältnismäßigen Aufwand? Ich kenne mich in der Ecke nicht so aus.
Ich habe jedoch Zweifel daran, denn sonst wäre die Strecke doch so gebaut worden oder? Dresden dürfte doch schon immer wichtiger als Meißen gewesen sein und Wilsdruff ist recht groß für einen damals abgelegenen Anschluss per Schmalspurbahn.

[Bayernlover]

Nein, ist so einfach nicht möglich.

[Ionenweaper]

Eine Frage zu meinem letzten Beitrag: Wäre eine direkte Strecke Nossen - Wilsdruff - Dresden topografisch möglich, also ohne unverhältnismäßigen Aufwand? Ich kenne mich in der Ecke nicht so aus.
Ich habe jedoch Zweifel daran, denn sonst wäre die Strecke doch so gebaut worden oder? Dresden dürfte doch schon immer wichtiger als Meißen gewesen sein und Wilsdruff ist recht groß für einen damals abgelegenen Anschluss per Schmalspurbahn.

Da musst du halt durch das Meißner Hochland, was durch kleine Flüsse die dem Elbtal zustreben und selbst dann schon sehr ordentliche Tallagen bilden - das ist topographisch alles anderes als einfach. Dresden liegt auf knapp 120m ü. NN (Zentum/HBF), Kesselsdorf dagegen schon direkt auf 300m ü. NN. Will man brauchbare Neigungsverhältnisse und Kurven, muss man also schon mit ordentlichen Ingenieurbauwerken ran. Von der Trassierungsidee war daher die Schmalspurbahn von Freital nach Nossen noch eine relativ direkte Idee. Wenn man die auf Normalspur gebaut hätte, wäre das aber vermutlich auch nicht exorbitant schneller als die Strecke jetzt über Meißen, da die ja zwischen Willsdruff und Nossen im Süden bis Dittmansdorf abknippt, um dem Triebischtal zu entkommen. Und klar hat man damals schon den Fokus eher auf Dresden gehabt. Meißen ist zwar die kulturelle Wiege Sachsens, aber Dresden ist schon ein paar Jahrhunderte lang die wichtigere Stadt und dementsprechend lag der Fokus auch schon 1850 entsprechend.

Die ja sehr junge A17 hat in der Gegend mit der Weißeritztalbrücke und den drei Tunneln auch die meisten Ingenieurbauwerke. (Und zwar nicht ganz geographisch passend, da auf der falschen Seite des Weißeritztals, aber ebenso ein guter Hinweis: Bei der 1999 beschleunigten Anbindung Coschützs ans Dresdner Straßenbahnnetz hat man auch eine große Serpentine gebaut, obwohl man heutzutage ja antriebstechnisch mit ganz anderen Steigungsverhältnissen zurecht kommt als hundert Jahre eher).