Zugunglück bei Bad Aibling 09.02.2016

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Zp T @ 9 Feb 2016, 13:11 hat geschrieben: Aber mir geht das einfach nicht mehr aus dem Kopf, dass auf uns DBler das EBA so akribisch überwacht, während man bei den Privaten nur stichpunktartig überprüft. Ich hoffe, dass sich das endlich mal ändert.
Dafür hätte ich doch gerne mal eine Erklärung?
The_mAtRiX @ 9 Feb 2016, 14:40 hat geschrieben:Ich würde mir wünschen wenn man als Konsequenz aus dieser Tragödie das Thema zweigleisigen Ausbau der Mangfalltalbahn wieder aufnehmen würde. Die Kapazitäten könnte man auf jeden Fall brauchen und freie Trassen mit Güterzügen belegen, die dann München Ost<>Rosenheim entlasten könnten.
Da glaub ich erst dran, wenn's eröffnet wird. Klar wärs schön, da eine sinnvolle Umleitungsstrecke zu haben, aber so viel Protest wie da kommen würde... Abgesehen davon glaub ich kaum, dass jemand freiwillig dort langfahren würde um Grafing zu entlasten, zumindest momentan kannst auf der Strecke locker die doppelte Fahrzeit rechnen.
ropix @ 9 Feb 2016, 15:55 hat geschrieben:Was genau, das wird dem Tf leider nicht gezeigt - er weiß also nicht dass es um eine Bremsung wegen einem roten Signal handelt (hatten wir das Thema nicht eigentlich neulich - ach ja genau, im Zusammenhang mit Mannheim) oder wegen einem orangenen oder sonst irgendwas.
Jein - der Flirt wäre neu genug, um sowas wirklich als Text relativ genau anzuzeigen, zumindest andere Fahrzeuge können das. Bei der dort verbauten PZB hab ich eher meine Zweifel, aber zumindest an den Leuchtmeldern erkennt mans ja trotzdem grob. Wenn man drauf achtet...
Martin H. @ 9 Feb 2016, 16:18 hat geschrieben:Weiß jemand ob es Stefan G.  erwischt hat?
Einer war bei Regio EiB 09, Tobias...
Fichtenmoped @ 9 Feb 2016, 19:24 hat geschrieben:Alternativtheorie zu den Datenschreibern: Irgendwo wurde durch Stille Post von zwei Black Boxen dann drei Stück. Dem nächsten ist aufgefallen, dass bei zwei Fahrzeugen eine Blackbox zu viel vorhanden ist und daraus wurden dann drei Boxen je Fahrzeug...
Je nachdem, was man alles einzeln zählt, kann man schon auf drei Stück kommen: Da wäre mal die normale DSK (Datenspeicherkassette), der Kurzwegspeicher (der aber Teil der DSK ist) und die Aufzeichnung der Werkstattdaten. Oder hat der Sechsteiler am Ende sogar zwei Ausrüstungen?

@DSG: Du weißt schon, was Zp1 ist? Hat jedenfalls nix mit Vorbeifahren an haltzeigenden Signalen zu tun. Weil's grad so oft drin stand... Genauso wie das Zs2 von der 218 keinen Befehl 2 ersetzt...

@Boris: Danke für die Fdl-seitige Erklärung - hat mir viel Schreibarbeit gespart, und die technische Seite kenn ich da eh nicht so genau, nur die betriebliche.


Edit: Alle Zitate in einen Beitrag.
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Tegernseebahn
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Beitrag von Tegernseebahn »

Die wirst du von ihm nie erhalten, die Anschuldigung bringt er bei jedem beliebigen Vorfall.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

ET 423 @ 10 Feb 2016, 12:07 hat geschrieben: Nein, der kann, wenn er die Rotausleuchtung löscht, auch auf Hp1/Hp2 ausfahren lassen, ansonsten nur Zs1/Zs7/Befehl 2.

Ausfahrgeschwindigkeit wäre dann Vmax40, nach Ende des Weichenbereichs wäre dann Fahrplangeschwindigkeit zulässig (außer bei Zs7, aber das dürfte hier gar nicht vorhanden sein).
Also von der Stellwerksbauform her gehe ich mal eher von Gleisstromkreisen aus. Löschen kann man aber eigentlich nur bei Achszählern.
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Beitrag von Fichtenmoped »

chris232 @ 10 Feb 2016, 13:10 hat geschrieben: Dafür hätte ich doch gerne mal eine Erklärung?
Wenn der Fdl wirklich Schuld hat, dann wird das EBA auch in Zukunft seine Sicht bestätigen...

Aktuell sollen zwei Eisenbahnkrane (einer aus Fulda, einer aus Leipzig) vor Ort eingetroffen sein.

So wie es aussieht, bleibt es wohl bei 10 Todesopfern. Die Verletzten sind außer Lebensgefahr und Vermisste gibt es auch keine mehr.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von rabauz »

In dem Video sieht man dass der Strom völlig ausgefallen war.
Frage: Ist das vom Design des Fahrzeuges her gewollt?

Notbeleuchtung würde die Selbstrettung ja sehr erleichtern, aber offenbar hat auch diese nicht mehr funktioniert.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die Beleuchtung wird aus der Batterie gespeist. Im Regelfall hat bei solchen Triebzügen nicht jeder Wagen eine eigene Batterie. Da es die jeweils ersten Wagen total zerlegt hat, wird es hier wohl zum Kurzschluss gekommen sein und somit zum Ausfall der Notbeleuchtung.
Hier war es noch dunkel, aber am Tag gibt es keine Verpflichtung mit Licht zu fahren - anderes Thema - und eine automatisch anspringende Notbeleuchtung bei Unfällen gibt es auch nicht.
riedfritz
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Beitrag von riedfritz »

rabauz @ 10 Feb 2016, 13:44 hat geschrieben:In dem Video sieht man dass der Strom völlig ausgefallen war.
Frage: Ist das vom Design des Fahrzeuges her gewollt?

Notbeleuchtung würde die Selbstrettung ja sehr erleichtern, aber offenbar hat auch diese nicht mehr funktioniert.
Notbeleuchtung würde die Selbstrettung ja sehr erleichtern, aber offenbar hat auch diese nicht mehr funktioniert.
Von irgendwoher müssen die Leuchten auch mit Strom versorgt werden.
Es wird immer Zerstörungen geben, die selbst die Notbeleuchtung nicht überlebt!
Was Du alles dem "Design" zurechnest.


Viele Grüße,

Fritz
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Beitrag von Harras »

Eine grundsätzliche Frage: An welchen Signalen wird denn normalerweise dieses Ersatzsignal Zs1, das eine Fahren trotz rotem oder nicht leuchtenden Signal ermöglicht, installiert? An jedem Hauptsignal? An besonders störungsanfälligen? An Punkten, an denen sich eine Störung gravierend auswirkt?

Und die spezielle Frage: Sind denn in Kolbermoor und Aibling solche Ersatzsignale vorhanden?
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Beitrag von Mühldorfer »

Hallo,
allgemein gefragt, was gab es denn an deratigen Unfällen aufgrund technischen Versagens der Signal- und Sicherungstechnik?

Vereinfacht als technisches Versagen ein denkbares Beispiel, nicht das sage es könnte es geben, ein Ausfahrtsignal der vorhergehende Fahrt wird nicht auf HPO zurückgenommen, die Stellwerkstechnik zeigt aber HP0 an und einweiter Zug führt planmäßig duch....

( Laienhaft, Formsignal mit Drahtzug in HP1 festgefroren UND Drahtbruch, würde man das an der Hebelbank merken?
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

So schlimm der Unfall ist, aber sehe ich das richtig, dass es in Bayern der erste "Zusammenstoß auf eingleisiger Strecke" seit Warngau 1975 ist? Oder verdränge ich da jetzt was?

Im Hinblick auf die große Zahl der eingleisigen Streckenkilometer heißt das ja schon, dass die Betriebsvorschriften und die Zugsicherung eigentlich sehr gut funktionieren, wenn's alle 40 Jahre (!) mal zu einem schweren Unfall kommt. Wenn man jetzt auf die Situation an den vielen Bahnübergängen schaut, wo's in Bayern alle Woche mal irgendwo aufgrund der fast immer gleichen Fehler (außerhalb des Eisenbahnsystems) zu Unfällen kommt und entsprechend die bayerischen Bahnübergang-Unfälle der letzten 40 Jahre hochrechnet, dann sieht man eindeutig, wo für eingleisige Strecken das sehr viel akutere Sicherheitsrisiko besteht. Auf den zweigleisigen Strecken werden die Bahnübergänge sehr viel häufiger zurückgebaut.
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Beitrag von riedfritz »

Mühldorfer @ 10 Feb 2016, 10:18 hat geschrieben: Was mich noch beschäftigt, die Politik rotiert mit Trauer, Absagen usw., auf den Straßen sterben im Schnitt täglich auch um die 10 Personen, das ist völlig normal und keiner Betroffenheit wert )
Wer ist "die Politik"?

Nun übertreib mal nicht! Zahl der Unfalltoten im Strassenverkehr 2014: 1575 = 4,32 /Tag (Quelle: ADAC Motorwelt 2/2016) bei einem wesentlich höheren Verkhersaufkommen als bei der Bahn, wobei ich davon ausgehe, daß in einer von einem tödlichen Verkehrsunfall betroffenen Region genauso Trauer und Bestürzung herrschen!


Viele Grüße,

Fritz
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Harras @ 10 Feb 2016, 14:07 hat geschrieben: Eine grundsätzliche Frage: An welchen Signalen wird denn normalerweise dieses Ersatzsignal Zs1, das eine Fahren trotz rotem oder nicht leuchtenden Signal ermöglicht, installiert?
Es gibt an fast jedem Hauptsignal entweder ein Zs1 oder (v.a. an Einfahr- und Zwischensignalen gelegentlich) Zs7. Letzteres ist fast dasselbe wie das Ersatzsignal, nur dass auf Sicht gefahren wird.

Was die Notbeleuchtung angeht: Gibt's im Flirt eigentlich auch so fluoreszierende Markierungen? Bei der 189 hats die "Notausgang"-Aufkleber z.B. in dieser Art.
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Beitrag von Luchs »

riedfritz @ 10 Feb 2016, 13:23 hat geschrieben: Nun übertreib mal nicht! Zahl der Unfalltoten im Strassenverkehr 2014: 1575 = 4,32 /Tag (Quelle: ADAC Motorwelt 2/2016) bei einem wesentlich höheren Verkhersaufkommen als bei der Bahn, wobei ich davon ausgehe, daß in einer von einem tödlichen Verkehrsunfall betroffenen Region genauso Trauer und Bestürzung herrschen!
Keine Ahnung, was der ADAC für letztes Jahr scheibt (von denen kommt selten sinnvolles), laut statistischem Bundesamt (www.destatis.de) waren es 2014 3377 im Strassenverkehr getötete Menschen. Und ich glaube nicht an eine Halbierung innerhalb eines Jahres.

Und nein, usser bei schweren Busunfällen mit mehreren toten gibt es maximal regionales Interesse, dass deswegen irgendwas abgesagt wird (auch bei Massenkarambolagen) habe ich noch nicht gehört.


Luchs.
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Beitrag von Mühldorfer »

riedfritz @ 10 Feb 2016, 14:23 hat geschrieben: Wer ist "die Politik"?
Nun übertreib mal nicht! Zahl der Unfalltoten im Strassenverkehr 2014: 1575 = 4,32 /Tag (Quelle: ADAC Motorwelt 2/2016) bei einem wesentlich höheren Verkhersaufkommen als bei der Bahn, wobei ich davon ausgehe, daß in einer von einem tödlichen Verkehrsunfall betroffenen Region genauso Trauer und Bestürzung herrschen!

Viele Grüße, Fritz
Leider nicht übertrieben, die ADAC-Zahl las ich auch, die war nur von der 1.Jahreshälfte 2014.

Das Bundesamt für Statistik meldet für 2014 Verletzte: 392 388 und Tote : 3 368, also ziemlich genau die von mir genannten 10, leider habe ich recht.

https://www.destatis.de/DE/PresseService/Pr...01AC922ACD.cae2
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Beitrag von mmouse »

Aktuell fällt auch der Presse langsam auf, dass die vorschnelle Schuldzuweisung an den FdL "aufgrund übereinstimmender Medienberichte" (die diese Medien wiederum selbst verfasst haben...) wohl eher Unsinn ist:
Bad Aibling (dpa) - Nach ersten Vernehmungen der Polizei ergibt sich im Zusammenhang mit dem Zugunglück von Bad Aibling kein dringender Verdacht gegen den Fahrdienstleiter. "Wir wehren uns vehement gegen dieses Gerücht", sagte Polizeisprecher Jürgen Thalmeier im Hinblick auf entsprechende Berichte.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Beitrag von ropix »

Jean @ 10 Feb 2016, 12:56 hat geschrieben:Laut Süddeutsche soll der Fdl das Signal manuell Aug Grün gestellt haben.
Ja, auf Grün kann er maximal ein Signal stellen und das wird automatisch wieder rot wenn irgendwas nicht passt. Beide Signale auf grün wie in der SZ behauptet ist technisch nicht möglich und ist ausgeschlossen und auch mit Sicherheit nicht passiert.
Martin H. @ 10 Feb 2016, 13:32 hat geschrieben:
ET 423 @ 10 Feb 2016, 12:07 hat geschrieben: Nein, der kann, wenn er die Rotausleuchtung löscht, auch auf Hp1/Hp2 ausfahren lassen, ansonsten nur Zs1/Zs7/Befehl 2.

Ausfahrgeschwindigkeit wäre dann Vmax40, nach Ende des Weichenbereichs wäre dann Fahrplangeschwindigkeit zulässig (außer bei Zs7, aber das dürfte hier gar nicht vorhanden sein).
Also von der Stellwerksbauform her gehe ich mal eher von Gleisstromkreisen aus. Löschen kann man aber eigentlich nur bei Achszählern.
Nein, im Bereich des Stellwerks Bad Aibling müssten alle Gleisabschnitte per Achszähler freigemeldet sein.
Harras @ 10 Feb 2016, 14:07 hat geschrieben:Und die spezielle Frage: Sind denn in Kolbermoor und Aibling solche Ersatzsignale vorhanden?
An allen Signalen im Stellbereich, ja.
Mühldorfer @ 10 Feb 2016, 14:11 hat geschrieben:( Laienhaft, Formsignal mit Drahtzug in HP1 festgefroren UND Drahtbruch, würde man das an der Hebelbank merken?
Ja das wird bemerkt weil es in einer Blockstörung endet. Zumindest bei Einfahrsignalen. Aber die Wahrscheinlichkeit dass ein Signal auf Hp1 kleben bleibt und vom Stellwerk aber wegen Drahtbruchs ganz normal gestellt werden kann dürfte eigentlich ausgeschlossen sein. Normalerweise fällt ja das Spanngewicht ab und die noch intakte Leitung befördert dann den Stellwerker durch die Stellwerksbude wenn er nicht loslässt. (Signalhebel können nicht ausscheren.) Dazu gibt es noch Signalrückmelder im Stellwerk, in den Alten Krauss ggf. sogar akustische wenn dem Stellwerk die Flügelstellung nicht passt. Außerdem muss bevor das Signal auf Halt gestellt wird kontrolliert werden ob das Signal auf Halt steht - zumindest dort wo eine Signalflügelkupplung verbaut ist die nach passieren des Zuges das Signal automatisch auf Halt stellt. (Ok, Schwindegg auf dem Ausweichgleis hat sowas nicht, aber in z.B. Weidenbach sind alle Ausfahrsignale damit ausgestattet)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Martin H. @ 10 Feb 2016, 13:32 hat geschrieben: Also von der Stellwerksbauform her gehe ich mal eher von Gleisstromkreisen aus. Löschen kann man aber eigentlich nur bei Achszählern.
Es sind Achszähler verbaut, sieht man auch bei dem hier verlinkten Video, wenn man genau hinschaut.
Harras @ 10 Feb 2016, 14:07 hat geschrieben:Eine grundsätzliche Frage: An welchen Signalen wird denn normalerweise dieses Ersatzsignal Zs1, das eine Fahren trotz rotem oder nicht leuchtenden Signal ermöglicht, installiert?

Und die spezielle Frage: Sind denn in Kolbermoor und Aibling solche Ersatzsignale vorhanden?
Faustregel: Lichtsignale haben praktisch immer, Formsignale manchmal. Kolbermoor und Aibling haben.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Airdinger »

Mal eine andere Frage (eines Laien) zur Absicherung gegen menschliche Fehler.

So wie ich das bislang verstanden habe, dienen die meisten Sicherungsmechanismen gegen theoretisch mögliche Fehler eines Tf (wie das Übersehen eines Signales).
Das scheint recht zuverlässig und bewährt zu sein (auch wenn es immer Optimierungspotential geben mag).
Und es wird immer mal den Bedarf geben, Sicherungsmechanismen in Ausnahmefällen zu überschreiben.

Die Komponente Mensch existiert in diesem System aber ein zweites Mal, nämlich in der Rolle des Fdl.
Welche Hilfen hat er zur Verfügung, die verhindern dass ihm mal ein Lapsus passiert?

Wie genau weiß er über die Position der Züge und deren Abweichung vom Fahrplan (meist Verspätung) Bescheid?
Ist die Belegung eines Blocks (durch mind. 1 Zug) und (immerhin) Sprachkommunikation mit den Tf alles, was ihm zur Verfügung steht?

Wird er bei (von ihm geplanten) Änderungen (wie z.B. die Ausweichstelle wegen Verspätung verschieben) vor einem möglichen Lapsus (der verspätete Zug ist doch schon zu weit) gewarnt?
Kann er überhaupt sehen wie weit genau der verspätete Zug schon ist, um zu beurteilen welche Entscheidung im Gesamtkontext am meisten Sinn macht?

Ich hoffe ihr findet bei all den Emotionen Zeit, das mal zu erklären.
Danke.
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Beitrag von Boris Merath »

mmouse @ 10 Feb 2016, 14:49 hat geschrieben: Aktuell fällt auch der Presse langsam auf, dass die vorschnelle Schuldzuweisung an den FdL "aufgrund übereinstimmender Medienberichte" (die diese Medien wiederum selbst verfasst haben...) wohl eher Unsinn ist:
Kein Wunder, dass die alle übereinstimmen, schließlich haben alle von der selben Quelle abgeschrieben.

Übrigens: Selbst wenn die Aussage, dass der Fahrdienstleiter das Ersatzsignal bedient hat, stimmt, heißt das nicht zwingend, dass das die Ursache war. Auch da lassen sich Szenarien ausdenken, bei denen die Ursache wo anders liegt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Zp9 »

++ 13.54 Uhr: In den Führerständen der in Bayern verunglückten Züge waren nach Angaben der Lokführergewerkschaft GDL jeweils zwei Lokführer anwesend. Die regulären Lokführer seien in beiden Zügen von Lehrlokführern begleitet worden, sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Lehrlokführer sind Ausbilder. Einer von ihnen besaß nach Worten Weselskys die Berechtigung, Prüfungen abzunehmen.
Quelle : http://www.merkur.de/welt/zugunglueck-bad-...zr-6111466.html

Dass sich vier (!) Tf ( davon zwei Ausbilder) falsch verhalten, halte ich für ausgeschlossen...

In der Haut des Fdl möchte ich nicht stecken.
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Beitrag von Boris Merath »

Zp9 @ 10 Feb 2016, 15:14 hat geschrieben: Dass sich vier (!) Tf ( davon zwei Ausbilder) falsch verhalten, halte ich für ausgeschlossen...

In der Haut des Fdl möchte ich nicht stecken.
Ich halte das nicht für ausgeschlossen. Ausgeschlossen ist es erst, wenn die UNtersuchung festgestellt hat, dass es nicht so war.

Und bis dahin bitte ich auch von Vorverurteilungen abzusehen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von RFZ »

Airdinger @ 10 Feb 2016, 15:11 hat geschrieben: Wie genau weiß er über die Position der Züge und deren Abweichung vom Fahrplan (meist Verspätung) Bescheid?
Ist die Belegung eines Blocks (durch mind. 1 Zug) und (immerhin) Sprachkommunikation mit den Tf alles, was ihm zur Verfügung steht?
Guter Punkt. Eigentlich aus Fahrgastsicht wünsche ich mir seit gut 10 Jahren (seit ich ein Smartphone habe :D ) dass man Züge auf einer Karte per GPS verfolgen könnte. Im Prinzip wie der Live-Plan der S-Bahn, nur hald GPS basiert, so dass es wirklich funktioniert, und nicht so peinlich falsch liegt wie bei der S-Bahn. Aber gut, die Münchner S-Bahn zeigt zumindest guten Willen mit dem System. So ein System könnte auch Fdls und Tfs in manchen Situationen sicher gut helfen.
Aber man darf ja noch träumen ;)
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Beitrag von Harras »

Danke den Experten Ropix und Boris für ihre ausführlichen, fachkundigen und gut zu verstehenden Erklärungen!

Wenn nun dieses Ersatzsignal bei fast allen Lichtsignalen vorhanden ist, und wie ich gelesen habe, nur aus einem blinkenden weissen Licht besteht: Wird durch irgendwelche technische Massnahmen sichergestelt, dass es keinesfalls "versehentlich" zu blinken beginnt, z.B. Kurzschluss in mehradriger Leitung oder so? Oder ist diese Wahrscheinlichkeit (auch da es blinken muss) zu gering?
uferlos
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Beitrag von uferlos »

nur aus einem blinkenden weissen Licht besteht
das tut es aber nur bei KS-Signalen... ältere Lichtsignale haben das Zs1 in Form von drei weißen Lichtern in Form eines A.
vgl. Signalbuch Ril 301 im Modul 301 Zusatzsignale
mfg Daniel
ropix
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Beitrag von ropix »

Airdinger @ 10 Feb 2016, 15:11 hat geschrieben:Mal eine andere Frage (eines Laien) zur Absicherung gegen menschliche Fehler.

So wie ich das bislang verstanden habe, dienen die meisten Sicherungsmechanismen gegen theoretisch mögliche Fehler eines Tf (wie das Übersehen eines Signales).
Das scheint recht zuverlässig und bewährt zu sein (auch wenn es immer Optimierungspotential geben mag).
Und es wird immer mal den Bedarf geben, Sicherungsmechanismen in Ausnahmefällen zu überschreiben.

Die Komponente Mensch existiert in diesem System aber ein zweites Mal, nämlich in der Rolle des Fdl.
Welche Hilfen hat er zur Verfügung, die verhindern dass ihm mal ein Lapsus passiert?

Wie genau weiß er über die Position der Züge und deren Abweichung vom Fahrplan (meist Verspätung) Bescheid?
Ist die Belegung eines Blocks (durch mind. 1 Zug) und (immerhin) Sprachkommunikation mit den Tf alles, was ihm zur Verfügung steht?

Wird er bei (von ihm geplanten) Änderungen (wie z.B. die Ausweichstelle wegen Verspätung verschieben) vor einem möglichen Lapsus (der verspätete Zug ist doch schon zu weit) gewarnt?
Kann er überhaupt sehen wie weit genau der verspätete Zug schon ist, um zu beurteilen welche Entscheidung im Gesamtkontext am meisten Sinn macht?

Ich hoffe ihr findet bei all den Emotionen Zeit, das mal zu erklären.
Danke.
Naja, das Stellwerk lässt gefährliche Kommandos des FDL nicht zu. (Beim ESTW kommt der lapidare Satz "Kommando abgewiesen", ein Spurplanstellwerk tut einfach gar nichts)

Im konkreten Falle gibt es die Anzeige der Streckenbelegung zwischen den Signalen und bei den Weichen noch etwas genauer - wo sich ein Zug auf der Strecke befindet sieht der FDL nicht, er könnte es aber an der Reaktion der Bahnübergänge vermuten. Allerdings gibt's nur einen BÜ auf dem Streckenabschnitt.

Jetzt kann es passieren dass ein Gleisabschnitt besetzt anzeigt und der Fahrdienstleiter vermutet dass das nicht sein kann weil da überhaupt keine Eisenbahn fährt. Das passiert bei Achszählern durchaus mal. Ein ICE3 mit Wirbelstrombremse kann eine solche Störung verursachen, Gewitter oder auch ein sehr ungünstiger Vogel in der Oberleitung.

Grob und nicht vollständig, die Verhaltensregel besagt dafür mal dass der nächste Zug auf Befehl "Fahren auf Sicht, Gleis kann besetzt sein" aus dem Bahnhof hinausfährt. Ist der Zug heile im nächsten Bahnhof angekommen werden die gezählten Achsen auf 0 zurückgestellt und der Betrieb geht ganz normal weiter.

Ist ein Zug im fraglichen Abschnitt unterwegs gewesen muss der Zug im nächsten Bahnhof melden dass er dort mit allen Wagen angekommen ist und keinen verloren hat. Bei solo verkehrenden Triebwagen geht das recht schnell - schaun ob man im Bahnhof ist, wenn ja werden wohl alle Zugteile mitgekommen sein.

Technisch wird hier dem FDL nichts abgenommen, den Ablauf muss er wissen. Als Hilfe muss er aber bevor der Zug fährt und der Achszähler auf 0 gestellt wird eine ganze Reihe von Hilfssperren auf dem Stellwerk anbringen - ob er das tut ist ihm überlassen. Aber wenn er sich an die Reihenfolge hält lässt das Stellwerk so lange keine Zugfahren zu bis die Hilfssperren angebracht sind, ein Kontrollzug verkehrte und der FDL dann dem Stellwerk per Tastendruck mitgeteilt hat alles in Ordnung. Dieser Tastendruck wird mittels Zählwerk und oder Drucker registriert und muss nachgewiesen - sprich schriftlich begründet werden. Genau das hat die Polizei heute ja auch in Aibling gesucht und darauf hin wohl erklärt der FDL wars nicht.

Manche Stellwerke verhindern auch das fahren mit grünem Signal auf Streckenabschnitte die zuvor Grundgestellt worden, hier hilft dann nur fahren auf Ersatzsignal.

Wenn das nicht mehr hilft hilft nur noch der schriftliche Befehl. Dabei unterstützt die Technik überhaupt nichts mehr, mit dem Papier muss richtig gearbeitet werden (gilt dann allerdings für FDL und Tf)

Ansonsten, Vorraussetzung für Ersatzsignal, also das Signal das Ersatzweise für ein grünes Signal verwendet wird sind relativ gering - auch hier muss der FDL schon viel vorher ohne technische Unterstützung erledigt haben wie z.B. sichergestellt dass der Streckenabschnitt frei ist.

Technisch gesehen hat man sehr viel in die Logik investiert dass ein Ersatzsignal nicht fehlerhaft leuchtet.
-
Josef55
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Beitrag von Josef55 »

Ich hätte nochmal eine Frage, um den Ablauf zu verstehen. Wenn es so ist, dass alle zwei, bzw. vier Lokführer richtig gehandelt haben und dem Fahrdienstleiter ein Fehler unterlaufen ist (also das vielzitierte menschliche Versagen, was in einem von so und so vielen Fällen vorkommt), dann müsste doch das PZB90-System versagt haben, oder? Wenn jetzt die Bahn aber sagt, das Stellwerk und das PZB90-System an der Strecke sind erst letzte Wochen überprüft worden, kann es sein, dass dann das System an einem der Züge kaputt war???
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Beitrag von ropix »

Zp9 @ 10 Feb 2016, 15:14 hat geschrieben: Dass sich vier (!) Tf ( davon zwei Ausbilder) falsch verhalten, halte ich für ausgeschlossen...

In der Haut des Fdl möchte ich nicht stecken.
Der müsste aber auch wissentlich einen Zug und dann sofort den anderen losgeschickt haben, dabei alle Regeln der Kunst über den Haufen geworfen haben und das wo die Verspätungsproblematik alltäglich ist und gegen sein durchaus zuverlässiges Stellwerk. Kann man eigentlich genau so gut ausschließen. Zumal jetzt die Polizei ja eindeutig gesagt hat, der Anfangsverdacht gegen den FDL habe sich nicht erhärtet.

In der Haut möchte trotzdem niemand stecken. Wer erlebt schon gern mit wie solch ein Unfall zustande kommt, selbst wenn er vollkommen korrekt gehandelt hat (und wenn man dem EBFÖ glauben schenken mag sogar noch versucht hat das sich anbahnende zu verhindern)

Vielleicht sollte man statt auf die PZB mal ein Augenmerk auf die unzulängliche GSM-R Funkversorgung werfen? Hat angebliche Notruf die beiden Züge erwischt?
-
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Beitrag von ropix »

Josef55 @ 10 Feb 2016, 15:38 hat geschrieben: Ich hätte nochmal eine Frage, um den Ablauf zu verstehen. Wenn es so ist, dass alle zwei, bzw. vier Lokführer richtig gehandelt haben und dem Fahrdienstleiter ein Fehler unterlaufen ist (also das vielzitierte menschliche Versagen, was in einem von so und so vielen Fällen vorkommt), dann müsste doch das PZB90-System versagt haben, oder? Wenn jetzt die Bahn aber sagt, das Stellwerk und das PZB90-System an der Strecke sind erst letzte Wochen überprüft worden, kann es sein, dass dann das System an einem der Züge kaputt war???
Nein. Das PZB-System wird sicher funktioniert haben. Das verhindert aber nicht unabhängig zu den Signalen ein Zusammenstoßen. Angenommen des auszuschließenden Falles der FDL hätte an allen 3 Signalen Ersatzsignal gedrückt (ich kann es mir nicht vorstellen, das wäre ja in etwa so wie bei einer Atombombe auf Zündung zu drücken, das tut niemand einfach aus Versehen), dann wären beide Lokführer davon ausgegangen sie dürfen über das Halt/Ersatzfahrtsignal drüberfahren und hätten beide die zu erwartende Zwangsbremsung überbrückt.

Natürlich kann auch an einem der Züge die PZB spontan kaputtgegangen sein in exakt dem Augenblick wo der Gleismagnet überfahren wurde. Ansonsten ist das System durchaus sicher aufgebaut, sprich wenn es kaputt ist wird das sofort bemerkt, für den Zug gilt dann VMax 50.
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Beitrag von Mühldorfer »

RFZ @ 10 Feb 2016, 15:25 hat geschrieben: Guter Punkt. Eigentlich aus Fahrgastsicht wünsche ich mir seit gut 10 Jahren (seit ich ein Smartphone habe :D ) dass man Züge auf einer Karte per GPS verfolgen könnte. Im Prinzip wie der Live-Plan der S-Bahn, nur hald GPS basiert, so dass es wirklich funktioniert, und nicht so peinlich falsch liegt wie bei der S-Bahn. Aber gut, die Münchner S-Bahn zeigt zumindest guten Willen mit dem System. So ein System könnte auch Fdls und Tfs in manchen Situationen sicher gut helfen.
Aber man darf ja noch träumen ;)
Hallo,
warum träumen, oder wenn dann nur von der Einführung:

1959, ja 1959 war ich mit meinen Eltern auf dem Campingplatz Tenero bei Locarno, als Bahninterssierter Lausbub ging ich mehrmals zum Bahnübergang der damals in Tenero war zum Schauen, ich war faziniert wie dort auf einem Leuchtpult die Zugfahrt von Giubiasco bis Locarno rot augeleuchtet verfolgbar war.

Die ca. 15km waren eben zwar nur eine 1-gleisige Strecke, aber wohl damls hochmodern ausgestattet., OHNE GSM-R, ohne GPS war das Leuchtpult neben der Dienstvorschrift und Signaltechnik ein 2. unabhängige Ebene.

GPS-basierte Echtzeitmeldung in den Zug wäre eine Rückfallebene, sozusagen NICHT-fahren auf elektrischer Sicht.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

RFZ @ 10 Feb 2016, 15:25 hat geschrieben:
Airdinger @ 10 Feb 2016, 15:11 hat geschrieben: Wie genau weiß er über die Position der Züge und deren Abweichung vom Fahrplan (meist Verspätung) Bescheid?
Ist die Belegung eines Blocks (durch mind. 1 Zug) und (immerhin) Sprachkommunikation mit den Tf alles, was ihm zur Verfügung steht?
Guter Punkt. Eigentlich aus Fahrgastsicht wünsche ich mir seit gut 10 Jahren (seit ich ein Smartphone habe :D ) dass man Züge auf einer Karte per GPS verfolgen könnte. Im Prinzip wie der Live-Plan der S-Bahn, nur hald GPS basiert, so dass es wirklich funktioniert, und nicht so peinlich falsch liegt wie bei der S-Bahn. Aber gut, die Münchner S-Bahn zeigt zumindest guten Willen mit dem System. So ein System könnte auch Fdls und Tfs in manchen Situationen sicher gut helfen.
Aber man darf ja noch träumen ;)
Das GPS ist zu ungenau - im Normalbetrieb hat man eine Abweichung von +/- 15m, selbst Diferential-GPS hat eine Abweichung von +/- 2,5m. Außerdem kann GPS gestört werden.

Das mag vielleicht auf eingleisigen Strecken funktionieren, aber was ist wenn zwei Gleise liegen?
Außerdem kann das GPS nicht wissen, welche Weiche wie gestellt wurde. Es kann höchstens ergänzend funktionieren - aber nicht als Sicherungssystem. Dazu sind die Risiken zu hoch.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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