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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 9 Jul 2008, 18:26 hat geschrieben: Nein. Das Verhältnis würde schlechter werden, aber es bleibt dabei, in der Nacht könnte man alle AKWs vom Netz nehmen und es würde nix passieren.
Die AKWs nachts vom Netz nehmen würde sicherlich gehen - so viele AKWs sinds dann ja auch wieder nicht. Nur dürfen wir nicht vergessen, dass eines unser dringlichsten Probleme momentan das CO2 ist - und für jedes nachts abgeschaltete AKW müssen die Kohle, Öl und Gaskraftwerke mehr arbeiten und CO2 ausstoßen. Ich hielte es momentan für wichtiger, die Braunkohlekraftwerke als die momentan umweltschädlichste Energieproduktionsart durch regenerative Energien zu ersetzen als die AKWs.
Selbst dann fahren wir ständig Überkapazitäten!
Was ist daran so schlimm? Irgendwer scheint die Energie ja zu brauchen.
Auch Solarenergie ist auf größere Flächen recht kostant (natürlich nur tagsüber).
Das muss dann aber eine sehr große Fläche sein, nachdem in Deutschland das Wetter auch mal im gesamten ziemich mieß sein kann. Darüber hinaus dürfte die CO2-Bilanz von Photovoltaik in Deutschland auch nach wie vor nicht so gut sein. Nicht grundlos ist ja in dem von Dir verlinkten SZ-Artikel die Rede von Photovoltaik in südlichen Ländern.
Genau das macht unser Netz so anfällig. Man denke mal an den Stromausfall in halb Europa letztes Jahr. Dezentrale Netzstruckturen wären da wesentlich weniger anfällig.
Sofern sie sich zentral steuern lassen. Nicht steuerbare Energiequellen (weil Privateigentümer oder eben unzuverlässig) dürften eher nicht zur Stabilität des Netzes beitragen denke ich.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ruhri »

Hot Doc @ 9 Jul 2008, 18:26 hat geschrieben:Jain. Wie gesagt, die Versorgungssicherheit in der Nacht wäre jetzt schon gegeben. Außerdem ist Windenergie auf größere Flächen gerechnet eine sehr zuverlässige Energiequelle, solange man nicht mit der Spitzenlast rechnet sondern mit einem Wert zwischen 33-66% (ja nach durchschnittlicher Windgeschwindigkeit). Auch Solarenergie ist auf größere Flächen recht kostant (natürlich nur tagsüber).
Ich würde bezüglich Wind- und Sonnenenergie nicht von „konstant“ sprechen. Beide Energieerzeugungsarten sind naturgemäß recht schwankend, aber sie sind auf jeden Fall verlässlich vorhersagbar. Wenn z.B. jetzt in diesem Augenblick eine Prognose abgegeben wird, wieviel Atomstrom in Gigajoule im Laufe des morgigen Tages erzeugt werden wird, so geht diese Prognose in Fetzen, wenn morgen zwei Kernkraftwerke Störfälle haben und abgeschaltet werden müssen. Der zu erzeugende Wind- bzw. Solarstrom kann hingegen praktisch exakt prognostiziert werden. Zwar mögen einige Anlagen vom Netz gehen, aber das ist Kleinkram und fällt nichts ins Gewicht. Man kann also mit der erwarteten Strommenge rechnen und muss dann mit Spitzenlastkraftwerken die zu erwartenden Spitzen abdecken. Dazu taugen diese beiden Energiequellen leider in der Tat nicht.

Tagsüber gilt übrigens grob, je mehr Solarstrom, destro weniger Windstrom und umgekehrt. Natürlich gibt es leider immer noch das Problem mit Stürmen, bei denen kaum Sonne durch die Wolken kommt und die Windräder aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden müssen. Planbar ist allerdings auch dieser Fall.
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Beitrag von Hot Doc »

Boris Merath @ 9 Jul 2008, 18:49 hat geschrieben: Was ist daran so schlimm? Irgendwer scheint die Energie ja zu brauchen.
Nö! Braucht keiner. Deswegen wird sie auch zu Schleuderpreisen verramscht. Hast du schon Nachtstrom? Da lassen sich gleich mal n paar Cent/kWh sparen (und in Wirklichkeit wären es noch mehr).
Es lohnt sich für Speicherkraftwerkbetreiber Wasser nachts hochzupumpen um tagsüber ordentlich Geld zu machen. Dafür brauchst du nicht einmal n natürlichen See oder sowas, da reichen 2 Tanks.
Das muss dann aber eine sehr große Fläche sein, nachdem in Deutschland das Wetter auch mal im gesamten ziemich mieß sein kann. Darüber hinaus dürfte die CO2-Bilanz von Photovoltaik in Deutschland auch nach wie vor nicht so gut sein. Nicht grundlos ist ja in dem von Dir verlinkten SZ-Artikel die Rede von Photovoltaik in südlichen Ländern.
Dass Photovoltaik in südlicheren Ländern noch effzienter ist, ist unbestritten. Aber auch bei uns erzielt sie schon durchaus sehenswerte Erträge. Die Fläche von Deutschland reicht für eine relativ konstante Produktion völlig aus (dafür reicht ungefähr schon die Fläche von Niedersachsen, also ungefähr 50.000km^2). Nicht vergessen, dass die Solarzellen inzwischen auch infrarotes und ultraviolettes Licht verarbeiten können, was lockerflockig durch dicke Wolkenschichten durchpfeift.
Die CO2 Bilanz hängt bei den Solarzellen fast vollständig an der Produktion und der produzierten Energiemenge. Hier sind multikristalline Zellen bei den meisten Berechnungen tatsächlich nicht so wahnsinnig gut dabei, das liegt aber auch an der im Normalfall geschätzten Betriebszeit von 20 Jahren. In Wirklichkeit laufen die Dinger im Schnitt wesentlich länger. Trotz allem haben selbst diese Zellen die verbrauchte Energie nach maximal 5 Jahren wieder reingeholt und arbeiten ab dann sozusagen CO2 neutral.
Sofern sie sich zentral steuern lassen. Nicht steuerbare Energiequellen (weil Privateigentümer oder eben unzuverlässig) dürften eher nicht zur Stabilität des Netzes beitragen denke ich.
Wie bei der Windkraft und bei den Solarzellen gilt auch hier. Wenn du genug kleine Teile hast ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein relevanter Teil gleichzeitig ausfällt oder vom Netz geht. Wogegen ein Großkraftwerk viel schwerer abzusichern ist. Wenn das mal ausfällt brauchst du ein weiteres Großkraftwerk als Reserve...eine Riesenverschwendung!
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Beitrag von ruhri »

Hot Doc @ 9 Jul 2008, 19:18 hat geschrieben:Dass Photovoltaik in südlicheren Ländern noch effzienter ist, ist unbestritten. Aber auch bei uns erzielt sie schon durchaus sehenswerte Erträge. Die Fläche von Deutschland reicht für eine relativ konstante Produktion völlig aus (dafür reicht ungefähr schon die Fläche von Niedersachsen, also ungefähr 50.000km^2). Nicht vergessen, dass die Solarzellen inzwischen auch infrarotes und ultraviolettes Licht verarbeiten können, was lockerflockig durch dicke Wolkenschichten durchpfeift.
Die CO2 Bilanz hängt bei den Solarzellen fast vollständig an der Produktion und der produzierten Energiemenge. Hier sind multikristalline Zellen bei den meisten Berechnungen tatsächlich nicht so wahnsinnig gut dabei, das liegt aber auch an der im Normalfall geschätzten Betriebszeit von 20 Jahren. In Wirklichkeit laufen die Dinger im Schnitt wesentlich länger. Trotz allem haben selbst diese Zellen die verbrauchte Energie nach maximal 5 Jahren wieder reingeholt und arbeiten ab dann sozusagen CO2 neutral.
Das mit dem IR- und UV-Licht wusste ich noch nicht, aber umso besser, wenn es heutzutage bereits funktioniert.

Ich schätze übrigens, wenn man aus alten Solarzellen das Silizium für neue Halbleiter-Bauelement (Solarzellen inklusive) gewinnt, wird das erheblich weniger Energie kosten als bei der Gewinnung aus Quarzsand. Die wirtschaftlich ergiebigsten Quarzsande auf der Welt liegen übrigens in Deutschland und Kanada, wobei der kanadische Sand doch schon wieder etwas schlechter ist. Solarstromgewinnung liegt mithin im ureigenen Interesse Deutschlands, zumal wir kein einfacher Rohstofflieferant sind, sondern auch viele fertige Solarelemente gleich selber produzieren. Und wie hieß es neulich im Radio so schön? Auch George Walker Bush hat eine Solaranlage auf seiner Ranch in Texas.
Wie bei der Windkraft und bei den Solarzellen gilt auch hier. Wenn du genug kleine Teile hast ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein relevanter Teil gleichzeitig ausfällt oder vom Netz geht. Wogegen ein Großkraftwerk viel schwerer abzusichern ist. Wenn das mal ausfällt brauchst du ein weiteres Großkraftwerk als Reserve...eine Riesenverschwendung!
Mein Reden! :D
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Beitrag von Hot Doc »

Für alle dies wirklich interessiert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Photovoltaik

Solaranlagen auf 2% von Deutschland könnten den gesammten Bedarf decken (theoretisch).
9% von Sizilien würden für 25% der EU reichen.
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Beitrag von LugPaj »

Hot Doc @ 9 Jul 2008, 19:18 hat geschrieben: Dass Photovoltaik in südlicheren Ländern noch effzienter ist, ist unbestritten. Aber auch bei uns erzielt sie schon durchaus sehenswerte Erträge. Die Fläche von Deutschland reicht für eine relativ konstante Produktion völlig aus (dafür reicht ungefähr schon die Fläche von Niedersachsen, also ungefähr 50.000km^2).
Schon? Willst du Niedersachsen mit Solaranlagen zupflastern?
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Beitrag von ruhri »

Ich schätze, er würde Bayern nehmen. Das hätte mehrere Vorteile. Zum einen ist die Fläche größer, es blieben also noch ein paar Stückchen freien Himmels übrig. Außerdem liegt Bayern weiter südlich und hat folglich einen besseren Einfallswinkel der Strahlen und zuguterletzt liegt Bayern etwas höher und so ist der Dämpfungseffekt der Atmosphäre geringer.
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Beitrag von LugPaj »

Wildwechsel @ 9 Jul 2008, 09:17 hat geschrieben: Was in meinen Augen noch zu schleppend aufgegriffen wird, sind die Chancen der Solarenergie in den Wüstenregionen Nordafrikas. Und damit meine ich jetzt nicht die in der Herstellung der Zellen zweifelhafte Photovoltaik, sondern ordinäre Hohlspiegel in großer Stückzahl, die (Meer-)Wasser kochen, und daran angeschlossen die handelsübliche Dampfturbine, die jedes Akw auch hat.
Das wird auch nie kommen. Europa wird den Teufel tun und nach der Oelabhaengigkeit von den Golfstaaten und Russland nun wieder seine Energie von auslaendischen (hier instabilen, diktatorisch regierten, islamischen Laendern) abhaengig machen.

Die Zukunft der Energieversorgung der EU wird nur auf dem Gelaende der EU stattfinden.
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Beitrag von Hot Doc »

LugPaj @ 9 Jul 2008, 20:19 hat geschrieben: Schon? Willst du Niedersachsen mit Solaranlagen zupflastern?
Quark, eine Verteilung von Anlagen relativ gleichmäßig über eine solche Fläche, resultiert in einer relativ gleichmäßigen Stromproduktion. Ob man da jetzt 10qm verteilt aufstellt oder das ganze Land zupflastert ist prinzipiell wurscht.
Und wie gesagt, 2% von Deutschland würden ja reichen...für den Anfang reicht mir auch die Hälfte, also 1%, das müßte man noch bequem auf Dachern etc. unterbringen können.
Die Zukunft der Energieversorgung der EU wird nur auf dem Gelaende der EU stattfinden.
Es gibt durchaus Spanisches Gelände auf dem Afrikanischen Kontinent.(..und wenn ich mich nicht ganz irre auch Englisches.)
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Beitrag von ruhri »

LugPaj @ 9 Jul 2008, 20:29 hat geschrieben: Das wird auch nie kommen. Europa wird den Teufel tun und nach der Oelabhaengigkeit von den Golfstaaten und Russland nun wieder seine Energie von auslaendischen (hier instabilen, diktatorisch regierten, islamischen Laendern) abhaengig machen.

Die Zukunft der Energieversorgung der EU wird nur auf dem Gelaende der EU stattfinden.
Glaubst du daran wirklich? Mit der „Erdölabhängigkeit“, wie du es nennst, sind die großen Industrienationen bisher eigentlich nicht schlecht gefahren. Das Problem ist doch nun, dass unsere Lieferanten immer weniger in der Lage sind, in der gewünschten Menge zu liefern.

Solarenergie aus den Tropen und Subtropen wird sich so entwickeln, dass mit Geld aus Europa und Amerika Anlagen gebaut werden und die Besitzer die gewonnene Energie dann verkaufen. Oder es wird mit lokalem Geld, etwa in den heutigen Ölstaaten, in entsprechende Anlagen investiert. Ab dann läuft es wie im ersten Fall weiter. Das regelt dann alles der Markt.
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Beitrag von ruhri »

Hot Doc @ 9 Jul 2008, 20:38 hat geschrieben:Quark, eine Verteilung von Anlagen relativ gleichmäßig über eine solche Fläche, resultiert in einer relativ gleichmäßigen Stromproduktion. Ob man da jetzt 10qm verteilt aufstellt oder das ganze Land zupflastert ist prinzipiell wurscht.
Und wie gesagt, 2% von Deutschland würden ja reichen...für den Anfang reicht mir auch die Hälfte, also 1%, das müßte man noch bequem auf Dachern etc. unterbringen können.
Das passiert ja schon! Besitzer von Fabrik- und Lagerhallen verpachten ihre Dachflächen an Solaranlagenbetreiber.
Es gibt durchaus Spanisches Gelände auf dem Afrikanischen Kontinent.(..und wenn ich mich nicht ganz irre auch Englisches.)
Das dürfte kaum reichen, aber netter Versuch. Dachtest du übrigens an Gibraltar? Das liegt auf der iberischen Halbinsel und somit in Europa.
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ich fand die Idee mit Bayern nicht schlecht... Die Fläche ist doch da, oder warum heißt das Ding Frei-Staat?
Wäre auch was für den @mund: Ähhhhnergiewirtschaft
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Beitrag von LugPaj »

JNK @ 9 Jul 2008, 20:47 hat geschrieben: Ich fand die Idee mit Bayern nicht schlecht... Die Fläche ist doch da, oder warum heißt das Ding Frei-Staat?
Wäre auch was für den @mund: Ähhhhnergiewirtschaft
Hab vor kurzem irgendwo gelesen, dass in Bayern sogar mehr Energie mit der Solarenergie gewonnen wird, als mit der Windkraft.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Prinzipiell befürworte ich Wind-, Wasser-, und Solarenergie. Selbstverständlich auch Biogas oder Biosprit, wenn es nicht zu Lasten der Nahrungsmittelversorgung oder der Abholzung von Lebensräumen von Pimaten produziert wird. Aber so schnell, wie von Umweltfuzzis gefordert, werden wir die "Energiewende" nicht schaffen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 10 Jul 2008, 00:03 hat geschrieben: Prinzipiell befürworte ich Wind-, Wasser-, und Solarenergie. Selbstverständlich auch Biogas oder Biosprit, wenn es nicht zu Lasten der Nahrungsmittelversorgung oder der Abholzung von Lebensräumen von Pimaten produziert wird. Aber so schnell, wie von Umweltfuzzis gefordert, werden wir die "Energiewende" nicht schaffen.
Noch viel schneller! Die Geschwindigkeit der letzten Jahre liegt in Deutschland weit über dem, was da gefordert wird. Allerdings haben wir viel zu spät angefangen, d.h. wir liegen arg im Rückstand.
Um das aufzuholen müssen wir nochmal nachlegen, aber auch das ist kein Problem.
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Beitrag von ruhri »

Hot Doc @ 10 Jul 2008, 06:46 hat geschrieben:Noch viel schneller! Die Geschwindigkeit der letzten Jahre liegt in Deutschland weit über dem, was da gefordert wird. Allerdings haben wir viel zu spät angefangen, d.h. wir liegen arg im Rückstand.
Um das aufzuholen müssen wir nochmal nachlegen, aber auch das ist kein Problem.
Das wage ich mal zu bezweifeln. Die Richtung stimmt so in etwa (sie ist ja auch quasi durch die Umstände vorgegeben), an der Geschwindigkeit kann man gerne noch schrauben, aber der Weg ist trotzdem noch sehr weit. Atom- und Kohlekraftwerke jetzt bereits abzuschalten, könnten wir uns nicht leisten. Mit viel Mühe könnten wir vielleicht auf eine der beiden Energiequellen verzichten, müssten dann aber die andere vorerst ausbauen. Da habt ihr Umweltfuzzis die freie Auswahl zwischen Pest und Cholera!

Und eine zukunftssichere Stromversorgung deckt noch nicht vollends den Individualverkehr ab, zumindest nicht ohne Perfektionierung des Elektroautos. Aber natürlich kann man intelligente Leute mit naturwissenschaftlichem Universitätsabschluss finden, die behaupten, dass die für Mobiltelefone erzielten Erfolge in der Akku-Technologie den großflächigen Einsatz von E-Autos zuließen. <_<

Und womit sollen z.B. in Zukunft die Lastkraftwagen betankt werden? Auf langen Strecken kann man mit Schienenverkehr sicherlich noch mehr machen, aber unverzichtbar werden sie sicherlich nie werden.
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Beitrag von LugPaj »

ruhri @ 10 Jul 2008, 13:25 hat geschrieben: Und womit sollen z.B. in Zukunft die Lastkraftwagen betankt werden? Auf langen Strecken kann man mit Schienenverkehr sicherlich noch mehr machen, aber unverzichtbar werden sie sicherlich nie werden.
Ich koennte mir zum Beispiel vorstellen, dass man in der Zukunft die Autobahnen mit einem Stromabnehmer ausstattet. Wenn Lastwagen und Autos eine Einrichtung haben, um diesen aufzunehmen, koennte man Langstrecken ohne Probleme zuruecklegen.
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Beitrag von Iarn »

LugPaj @ 11 Jul 2008, 13:01 hat geschrieben: Ich koennte mir zum Beispiel vorstellen, dass man in der Zukunft die Autobahnen mit einem Stromabnehmer ausstattet. Wenn Lastwagen und Autos eine Einrichtung haben, um diesen aufzunehmen, koennte man Langstrecken ohne Probleme zuruecklegen.
Und wie soll die elektrische Rückleitung geschehen :o ? Die Bahn fährt mit Stahlrädern auf Stahlschienen, ein Auto mit Gummireifen auf Asphalt... Ich verzichte auf Vergleiche der spezifischen Widerstände dieser Materialien.
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 11 Jul 2008, 13:01 hat geschrieben: Ich koennte mir zum Beispiel vorstellen, dass man in der Zukunft die Autobahnen mit einem Stromabnehmer ausstattet. Wenn Lastwagen und Autos eine Einrichtung haben, um diesen aufzunehmen, koennte man Langstrecken ohne Probleme zuruecklegen.
Und wie soll das technisch funktionieren?

Gängige Stromabnehmer, wie sie bei O-Bussen üblich sind, sind nicht mal im Stadtverkehr störungsfrei. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich eine vergleichbare Technik eignet (die ja wohl auf Gleichstrom basiert), so große Entfernungen zu überbrücken. Es ist was ganz anderes, ob man ein paar O-Busse in einem überschaubaren Stadtnetz hat oder eine riesige Anzahl an Lkws, die große Entfernungen überbrücken.

Es stellt such auch das Problem mit den "Weichen". Da dürften die Stromabnehmer immer mal wieder raushüpfen. Ein Anhalten zum Wiedereinfädeln auf der Autobahn dürfte problematisch sein.

Die Lösung kann wahrscheinlich nur darin bestehen, auch wenn es eine einfache Floskel ist, mehr Güter auf die Schiene zu bringen.

Edit - added
Iarn @ 11 Jul 2008, 13:09 hat geschrieben:Und wie soll die elektrische Rückleitung geschehen :o ? Die Bahn fährt mit Stahlrädern auf Stahlschienen, ein Auto mit Gummireifen auf Asphalt... Ich verzichte auf Vergleiche der spezifischen Widerstände dieser Materialien.
Wie ich es gerade angedeutet habe, werden halt zwei Strippen verwendet. Ob's störungsfrei funzt, ist eine andere Frage.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Wie wärs mit induktiver Spannungsübertragung durch Lineargenerator? :-)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Fastrider »

TramPolin @ 11 Jul 2008, 13:14 hat geschrieben:Gängige Stromabnehmer, wie sie bei O-Bussen üblich sind, sind nicht mal im Stadtverkehr störungsfrei. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich eine vergleichbare Technik eignet (die ja wohl auf Gleichstrom basiert), so große Entfernungen zu überbrücken. [...]

Es stellt such auch das Problem mit den "Weichen". Da dürften die Stromabnehmer immer mal wieder raushüpfen. Ein Anhalten zum Wiedereinfädeln auf der Autobahn dürfte problematisch sein.
Also die SNCF und die NS haben grössere Netze mit 1,5 kV Gleichstrom, im Stadtverkehr kommen derzeit 750 V zum Einsatz. Das müsste also beherrschbar sein. Das mit den Weichen könnte man auch beherrschen, wenn man zum Besipiel vor der Ausfahrt einfach abbügelt und mit dem Akku weiter fährt. Dann hat man schon mal keine Weichen im abzweigenden Strang. Falls das aufbügeln problematisch ist, könnte man ja die Aufbügelstellen reduzieren (z.B. ein Parkplatz alle 50 km). Bis dahin muss man mit dem Akku fahren.

Beim PKW-Verkehr dürften die hohen Geschwindigkeiten ein Problem sein, aber beim LKW dürfte das beherrschbar sein. Nur Überholen für LKW ist dann nicht mehr möglich.
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Beitrag von Autobahn »

@ Fastrider

Statt eines Akku bietet sich wohl eher ein Verbrennungsmotor an. Macht auch schon deshalb Sinn, weil LKW ja nicht nur auf Autobahnen fahren, sondern die Ware ja auch in Städten anliefern. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind Weichen im abzweigenden Stamm ein Problem, beim Einfädeln aber nicht. So könnte dann vor Auffahrt auf die BAB aufgebügelt werden, vor Verlassen dann wieder abgebügelt. Überholen ist auch nicht nötig, wenn alle LKW die gleiche Geschwindigkeit fahren. Mit weiteren technischen Hilfsmitteln (Abstandsradar, GPS/Galileo, Spurassistent, Buetoothkommunikation der Autos untereinander) lassen sich auch Unfälle verhindern.

Ein wenig problematisch wird dann aber das Miteinander von (dann weitgehend Spur geführten) LKW und (frei beweglichen) PKW, weil die Geschwindigkeiten höher liegen, als in der Stadt, wo sich ja auch PKW und Straßenbahn begegnen. Wirklich Sinn machen würde es nur, wenn man die LKW-Spur auch baulich von dem übrigen Verkehr trennt, zumindest im Bereich von Autobahnkreuzen und Abfahrten.

Allerdings sehe ich (neben den Investitionen natürlich) ein gravierendes Problem. Wie schwer ist so ein E-Motor mit einer Leistung von z.B. 480 PS, wie sie ein moderner LKW hat? Das geht nämlich zu Lasten der Nutzlast. Das ist für Spediteure die fast wichtigste Größe.
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Beitrag von Fastrider »

Autobahn @ 12 Jul 2008, 19:53 hat geschrieben: Statt eines Akku bietet sich wohl eher ein Verbrennungsmotor an. Macht auch schon deshalb Sinn, weil LKW ja nicht nur auf Autobahnen fahren, sondern die Ware ja auch in Städten anliefern. Wenn ich das richtig verstanden habe, sind Weichen im abzweigenden Stamm ein Problem, beim Einfädeln aber nicht. So könnte dann vor Auffahrt auf die BAB aufgebügelt werden, vor Verlassen dann wieder abgebügelt.
Obwohl der Akku hat den Vorteil, dass der Strom sofort zur Verfügung steht und bei Entgleisen des Stromabnehmers nicht erst der Verbrennungsmotor angeworfen werden müsste. Auch weiss ich nicht, ob der Verbrennungsmotor inklusive Tank nicht schwerer wäre, als ein Akku. Der Akku könnte auch während einer Oberleitungsfahrt geladen werden. Auch Bremsenergie könnte in den Akku gespeist werden. Auch wichtige Überlandstrassen könnte man mit Oberleitung ausstatten.
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Beitrag von Autobahn »

Fastrider @ 13 Jul 2008, 17:32 hat geschrieben:Auch wichtige Überlandstrassen könnte man mit Oberleitung ausstatten.
Womit wir wieder bei den Weichen wären. Ein O-Bus z.B. in Solingen fährt immer die gleiche Strecke. Wie bei den Straßenbahnen wird bei Annährung durch einen Kontakt die Weiche gestellt, weil ein eindeutiges Signal (Linie, Busnummer etc.) ausgesendet wird. Sehr schwierig bei LKW, hier müssten die Fahrer die Weiche manuell (z.B. durch Blinkerhebel) stellen. Wenn sie das zu spät tun, ist es schon passiert, der Stromabnehmer springt raus oder reißt den Fahrdraht herunter.

Die zweite Frage, welche Leistung gibt der Akku ab? Können damit Motoren mit 480 PS über eine längere Strecke angetrieben werden?

P.S.: Die O-Busse in Solingen haben einen PKW-Motor, der im Notfall als Generator fungiert. Damit sind allenfalls Rangierfahrten möglich.

So schön es wäre, der LKW-Diesel wird uns noch eine Weile erhalten bleiben.
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 13 Jul 2008, 19:08 hat geschrieben: So schön es wäre, der LKW-Diesel wird uns noch eine Weile erhalten bleiben.
Denke ich auch, damit ist die Menge des LKW Verkehrs dann Halt eine Funktion der Dieselpreise.
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Beitrag von Wildwechsel »

Autobahn @ 13 Jul 2008, 19:08 hat geschrieben: Womit wir wieder bei den Weichen wären. Ein O-Bus z.B. in Solingen fährt immer die gleiche Strecke. Wie bei den Straßenbahnen wird bei Annährung durch einen Kontakt die Weiche gestellt, weil ein eindeutiges Signal (Linie, Busnummer etc.) ausgesendet wird. Sehr schwierig bei LKW, hier müssten die Fahrer die Weiche manuell (z.B. durch Blinkerhebel) stellen.
Gibt's beim Autoscoouter Weichen? :rolleyes:
Beste Grüße usw....
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Beitrag von Iarn »

Wildwechsel @ 13 Jul 2008, 19:31 hat geschrieben: Gibt's beim Autoscoouter Weichen? :rolleyes:
Autoscooter hat aber die Rückleitung im Boden...
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 13 Jul 2008, 19:33 hat geschrieben:Autoscooter hat aber die Rückleitung im Boden...
Nee, auf einer Stahlfäche

Klar, dass die irgendwo geerdet ist ;)

Edit: Link korrigiert
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Beitrag von Iarn »

Autobahn @ 13 Jul 2008, 21:57 hat geschrieben: Nee, auf einer Stahlfäche

Klar, dass die irgendwo geerdet ist ;)
Du bist doch sonst kein solcher Haarspalter ;)
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 13 Jul 2008, 21:58 hat geschrieben: Du bist doch sonst kein solcher Haarspalter ;)
Na ja, Ordnung muss sein ;) .

Aber im Ernst habe ich mal einige Sekunden darüber nachgedacht, ob dieses Konzept nicht auf den Stadtverkehr mit E-Autos übertragbar wäre.
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