Zugbegleiterin setzt Zwölfjährige aus

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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MadMax
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Beitrag von MadMax »

TramPolin @ 14 Nov 2008, 16:59 hat geschrieben: Es ist wohl gemeint, wenn sich jeder zivilisiert verhält, wäre es nirgends gefährlich. Die Gefahr bestünde nur darin, sich in der Kälte einen Schnupfen zu holen. So habe ich es zumindest verstanden.
Danke, wenigstens versteht mich einer...
Auf der einen Seite finde ich es unfair, dass es jetzt so dargestellt wird, als hätten die "Schaffner" biggrin.gif die Ische aus dem Zug geworfen. Denn wie Mellertime schon schrieb, hatte sie die Wahl zwischen einem 40er oder aussteigen.

Auf der anderen Seite finde ich es ziemlich kleinlich, dass man sie nicht mit einer mündlichen Verwarnung weiterfahren hat lassen. Von daher geschieht es den Kontrolleuren schon recht, dass sie jetzt Ärger haben.
Diese Sichtweise beleuchtet in kurzer Art und Weise alle Aspekte. Bravo!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Was mich abgesehen von den Sachverhalten, die hier schon genügend diskutiert wurden, sehr bedenklich stimmt, ist die Tatsache, dass die Bahn ihren Laden nicht mehr im Griff hat bzw die eklatante Disziplinlosigkeit.
Glaubt man der Bahn, dann gibt es eine klare Vorschrift, Kinder nicht aus dem Zug zu werfen. Trotzdem war hat sich dieser Vorfall mehrfach wiederholt. Alkohol im Dienst ist generell unverzeihlich, trotzdem ist jetzt zum zweiten Mal ein Bahnbediensteter nicht nünchtern (erst der besoffen eingeschlafene Fahrdienstleiter und jetzt der Bericht zum ICE Schafsunfall - da war es der Fahrer vom Hilszug). ja wo samma denn ?!
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ropix
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Beitrag von ropix »

Beim größten Unternehmen in Deutschland. Und wenn von den hunderttausenden 10 in der Presse stehen sind das vergleichsweise immer noch sehr wenig, nicht mal ein Promil.
-
ruhri
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Beitrag von ruhri »

gmg @ 14 Nov 2008, 17:33 hat geschrieben:Auf der einen Seite finde ich es unfair, dass es jetzt so dargestellt wird, als hätten die "Schaffner"  :D  die Ische aus dem Zug geworfen. Denn wie Mellertime schon schrieb, hatte sie die Wahl zwischen einem 40er oder aussteigen.
Das ist doch Unsinn! Auf der einen Seite der Schaffner, erwachsen, uniformiert, eine Respektsperson (mit klarer Anweisung, Kinder nicht des Zuges zu verweisen), auf der anderen ein kleines Mädchen, das mit durchaus etwas Schuldbewusstsein völlig verängstigt den vermeintlich leichteren Weg wählt. Haben die Schaffner das nötig, mit Kindern Machtspielchen zu spielen? Wie gesagt, das unter Missachtung der „heiligen“ DB-Regeln.

In NRW ist vor zwei Jahren mal etwas ähnliches geschehen. Ein elfjähriger Junge ist da von seinem Freund aus nach Hause gefahren und musste eine Fahrkarte ziehen. Leider war der Automat defekt. Was macht der Kleine also? Er steigt ein und sucht nach dem Schaffner, um ihm zu sagen, dass er keine Fahrkarte kaufen konnte. Dafür durfte er auch bei nächster Gelegenheit wieder aussteigen.

Solche Zugbegleiter braucht das Land nun wirklich nicht! Da sollen diese Leute vielleicht lieber in Outbound-Callcentern arbeiten und den Leuten Sachen andrehen, die sie nicht brauchen.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Was muss ein 12jähriges Kind anstellen um rausgeworfen zu werden?
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Netman
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Beitrag von Netman »

Aber was ist denn die Konsequenz daraus? Schaffen wir doch gleich den Ausbildungstarif I ab, braucht man eh nicht. :o
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Beitrag von Hot Doc »

Netman @ 14 Nov 2008, 19:00 hat geschrieben: Aber was ist denn die Konsequenz daraus? Schaffen wir doch gleich den Ausbildungstarif I ab, braucht man eh nicht. :o
Was soll denn das???
Es heißt ja nicht, dass Kinder schwarzfahren dürfen. Es können genau so Personalien festgestelt werden und Strafen verlangt werden, oder eben nachgeforscht werden, ob der Automat wirklich kaputt ist. Zur Not können die Eltern angerufen werden oder die Polizei benachrichtige werden, aber was hat die Bahn davon wenn sie irgendwen aus dem Zug wirft (Penner und Randalierer jetzt mal ausgenommen).
Die Möglichkeit wird doch auch sonst nicht angewendet. 40 EURO-Ticket heißt die Lösung. Ich versteh bis heute nicht, wie man überhaupt auf die Idee kommt Kunden aus dem Zug zu werfen, und solange mir das noch keiner erklären kann, werd ich auch die ganze Diskussion hier nicht wirklich begreifen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

ropix @ 14 Nov 2008, 18:44 hat geschrieben: Beim größten Unternehmen in Deutschland. Und wenn von den hunderttausenden 10 in der Presse stehen sind das vergleichsweise immer noch sehr wenig, nicht mal ein Promil.
Das größte Unternehmen in Deutschland ist die Telekom.

Die Lufthansa ist auch nicht gerade klein und die müsste wohl zusperren, wenn innerhalb kurzer Zeit zwei Piloten besoffen aufgefallen wären.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich versuche mir gerade einmal vorzustellen, es wären keine minderjährigen Mädchen, sondern erwachsene Personen gewesen. Diese wären argumentativ in der Lage gewesen, dem Schaffner (jetzt mit Absicht diese Bezeichnung!) klar zu machen, dass sie entweder die vergessene Monatskarte am Kundencenter vorzeigen oder 40 Euro bezahlen werde. Der Schaffner hätte sich gehütet, daraufhin diesen Kunden aus dem Zug zu weisen und die entsprechenden Belege ausgestellt. Aber bei Kindern, die argumentativ nicht so stark sind, kann man ja den "Beamten" spielen. Ein Zeichen für die geistige Reife für den Beruf ist das nicht. Hier haben Mitarbeiter der Bahn eine Machtposition an Schwächerern ausgespielt, möglicherweise um ihr eigenes EGO zu stärken.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Schmeißt die Lufthansa auch Kinder aus'm Flugzeug, wenn sie kein Ticket haben?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 14 Nov 2008, 19:31 hat geschrieben:Das größte Unternehmen in Deutschland ist die Telekom.
Wenn die so weiter machen, nicht mehr lange :lol:
Die Lufthansa ist auch nicht gerade klein und die müsste wohl zusperren, wenn innerhalb kurzer Zeit zwei Piloten besoffen aufgefallen wären.
Wie Du sicher weißt, 24 Stunden vor Dienstbeginn kein Alkohol ;)
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

mellertime @ 14 Nov 2008, 20:00 hat geschrieben: Schmeißt die Lufthansa auch Kinder aus'm Flugzeug, wenn sie kein Ticket haben?
Nee, die dürfen auf der Tragfläche spielen :lol:
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JNK
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Beitrag von JNK »

MadMax @ 14 Nov 2008, 18:12 hat geschrieben: Danke, wenigstens versteht mich einer...
Trotz Trampolins Bemühungen hat's bei mir nicht Klick gemacht. Also ich versuch's mal mit einem Umkehrschluss: Wenn alle zivilisert handeln wird's kalt in Deutschland. Ergo: Bei Verbechen wird's warm.
Welche Kälte ist eigentlich gemeint? Soziale Kälte bei Brüderlichkeit?
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Beitrag von JeDi »

gmg @ 14 Nov 2008, 17:33 hat geschrieben: Nein! Ich weiß, dass man es inzwischen geändert hat, und ich kenne die aktuellen Zeiten nicht. Aber in den 90er Jahren war es noch so, dass man unter 16 ab 22 Uhr nicht mehr ohne volljährige Begleitung auf der Straße sein durfte, und unter 18 nicht mehr ab 0:00 Uhr.
Das wird in Schülerkreisen immer wieder erzählt - ist aber nicht so und ist auch schon lange nicht so.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

JNK @ 14 Nov 2008, 16:38 hat geschrieben: Ähm, ist das nicht ein bisschen einfach gedacht? Grade bei Kindern, deren Verständnis von ihrer Umwelt noch nicht so entwickelt ist. (Auch wenn 12 jährige mitunter wie 16 aussehen) Zudem gibt es ja viele verschiedene Kinder, von Rotzgören aus Vorstadt / "Ghetto", genau wie Schüchterne und leicht zu Verunsichernde aus Vorstadt / "Ghetto". Also: Kind ist nicht gleich Kind.

Und ein 12jähriges Mädchen ist kein Kleinkind mehr.
Zudem ist es für ein Kind, denke ich, möglich einen Weg, den es kennt zu absolvieren. Also man fährt ein-/ zweimal mit und erklärt es dem Kind: An derunder Haltestelle musst du xyz. Aber wenn dieser Weg verlassen wird ist das Neuland und es ist auch für Erwachsene eine schwierige Situation, wenn von definierten Wegen abgewichen wird, nur halt nicht beim Bahnfahren. (Als Stichwort: Eigenmächtigkeit)
Ich glaub Du verwechselts grade 12jährige mit 6jährigen. Ein 12jähriger ist sehr wohl in der Lage unbekannte Wege selbstständig zu absolvieren ohne ihn fünfmal von den Eltern vorgeführt zu bekommen.

Dazu kommt, dass auch ohne gemeine Kontrolleure Abweichungen vom Regelweg passieren können z.B. im Störfall. Auch damit müssen alleinfahrende Kinder klarkommen.
Das die Medien ihr übriges tun, ist nicht von der Hand zu weisen, allerdings frage ich mich, warum so etwas passiert, wenn schon zwei Fälle vorher waren (mit entsprechenden Schlagzeilen)
Das frage ich mich auch - und das lässt mich auch etwas an den Schilderungen zweifeln. Ich vermute dass die Schilderungen ziemlich übertrieben sind.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
hauseltr
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Beitrag von hauseltr »

Ein 12jähriger ist sehr wohl in der Lage unbekannte Wege selbstständig zu absolvieren ohne ihn fünfmal von den Eltern vorgeführt zu bekommen.

Da kennst Du aber meine Enkeltochter nicht, die schafft das nicht mal mit 18! :o

Aber das ist ein Einzelfall!

Ansonsten:
Ich habe mal einen Sonderzug begleitet. Kinder, waren die alle besoffen!
Auch die Fahrgäste! :ph34r:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

mellertime @ 14 Nov 2008, 20:00 hat geschrieben: Schmeißt die Lufthansa auch Kinder aus'm Flugzeug, wenn sie kein Ticket haben?
Glaube das ist eine Bahnspezialität ;)
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Iarn @ 14 Nov 2008, 19:31 hat geschrieben: Die Lufthansa ist auch nicht gerade klein und die müsste wohl zusperren, wenn innerhalb kurzer Zeit zwei Piloten besoffen aufgefallen wären.
Genau, und wenn ein Lokführer ausfällt weil er besoffen ist, die Störschalter ausgelegt sind, der Zug selbstständig fährt, die NBÜ aktiv ist und die Weichen richtig gestellt fährt der Zug gegen die Wand am Ende vom Flughafentunnel. Wenn die Piloten ausfallen erledigt sich die Geschichte spätestens wenn der Sprit alle ist, auf jeden Fall aber mit 100%iger Sicherheit. Kleiner Unterschied oder ned?
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Und ein 12jähriges Mädchen ist kein Kleinkind mehr.
Sicher nicht. Umso erschreckender, dass so manches Bahnpersonal (angeblich Profis in Sachen Kundenkommunikation, Freude im Umgang mit Menschen, hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein) sich so benimmt und infantile Verhaltensweisen an den Tag legt.

Natürlich sind das Einzelfälle. Manager mit Millionengehältern, Sportwagen und SUVs auch, müssen aber dennoch immer herhalten...
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Beitrag von reinhold_by »

Für die Nicht-Münchner nochmal ein paar Fakten über das Münchner Mädchen:
Die Tariferhöhung war Anfang Juli, die Fahrkarte noch 3 Monate gültig. An dem Termin war sie also 'nur' etwa 4 Wochen abgelaufen. Andere Verbünde z.B. erlauben 6 Monate. Auch ist umtauschen nicht gerade einfach: Geht nur an wenigen Stellen und kostet Gebühr (2 Euro).
Es handelte sich um eine Preissteigerung von 6 Cent (Ein Streifen zu 1,04 alte Kinderkarte auf 1,10 aktuell.
Mich hat ohnehin massiv gewundert dass die Kinderfahrkarte nicht schon früher abgeschafft wurde, sie war nur um 1 Cent billiger (1,04 zu 1,05) als die Erwachsenenkarte. Auf den Karten selbst steht keinerlei klares Gültigkeitsdatum., obwohl diese beim Verkaufsvorgang am Automaten mit Text versehen werden, es also keine technischen Argumente gibt.
Die 3 Monaten halte ich für viel zu kurz, 1 Jahr wäre angemessen. Am besten allerdings die inzwischen auf 3 Jahre vereinheitlichte gesetzliche Verjährung (Der 31.12. des dritten Jahres nach Kauf, also von jedem noch so dummen Automaten locker vor dem Drucken berechenbar).

Ist Sicher ein AUfhänger für dei Zeitungen das ganze, aber besser so was als über Unfälle berichten zu müssen...
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Naja, der bedeutendste Unterschied ist eben dass man mit der Kinderstreifenkarte IMMER nur einen Streifen braucht egal wie weit man fährt. Also macht die Unterscheidung durchaus Sinn und es ist auch um einiges billiger.
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Beitrag von Hot Doc »

chris @ 15 Nov 2008, 00:16 hat geschrieben: Wenn die Piloten ausfallen erledigt sich die Geschichte spätestens wenn der Sprit alle ist, auf jeden Fall aber mit 100%iger Sicherheit. Kleiner Unterschied oder ned?
Naja, ganz so auch wieder nicht. Wenn ein Pilot ausfällt, is IMMER noch ein zweiter da. Sollte der jetzt auch ausfallen (vielleicht ham sie sich gegenseitig erschossen?!) fällt das sofort auf, wenn der Funkkontakt zum Tower abreisst. Dann kann man bei den meisten neueren Maschienen den Autopiloten vom Boden aus anstellen. Is nicht ganz einfach, aber geht. Und der landet das Ding dann sicher auf dem nächsten großen Flugplatz.
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Beitrag von Cloakmaster »

Autobahn @ 14 Nov 2008, 20:01 hat geschrieben: Wenn die so weiter machen, nicht mehr lange :lol:

Wie Du sicher weißt, 24 Stunden vor Dienstbeginn kein Alkohol ;)
Das Gesetz verlangt nur 8 Stunden. Die 24 sind eine company-interne Forderung. Und Die Zeit gilt nicht bis zum Eintreffen bei OPS, sondern bis "OFF BLOCKS"
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Beitrag von Cloakmaster »

Hot Doc @ 15 Nov 2008, 00:24 hat geschrieben: Naja, ganz so auch wieder nicht. Wenn ein Pilot ausfällt, is IMMER noch ein zweiter da. Sollte der jetzt auch ausfallen (vielleicht ham sie sich gegenseitig erschossen?!) fällt das sofort auf, wenn der Funkkontakt zum Tower abreisst. Dann kann man bei den meisten neueren Maschienen den Autopiloten vom Boden aus anstellen. Is nicht ganz einfach, aber geht. Und der landet das Ding dann sicher auf dem nächsten großen Flugplatz.
Wenn beide Piloten ausfallen, und niemand sonst an Board in der Lage ist, ein Flugzeug zu steuern und zu landen, wird die Maschine abstürzen, und mit 99.999% Wahrscheinlichkeit sämtliche Insassen töten. Kein Zivilflugzeug der Welt lässt sich in irgend einer Weise von ausserhalb steuern. Beim Militär gibt es nur ein paar sehr teure Experimentalspielzeuge, die von ausserhalb gesteuert werden können, welche aber auch nur eine extreme Ausnahme von der Regel darstellen.
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Beitrag von TramPolin »

mellertime @ 14 Nov 2008, 20:00 hat geschrieben: Schmeißt die Lufthansa auch Kinder aus'm Flugzeug, wenn sie kein Ticket haben?
Ich erinnere mich an einen Rudi Carell-Sketch, da mussten die Passagiere der Lufthansa-Touristenklasse ein wenig früher aussteigen als die übrigen Fluggäste - da war der Flieger aber noch in der Luft. :D

Na ja, heute ein fast schon harmloser Joke, aber bis in die frühen 1980er-Jahre war schwarzer Humor in Deutschland verpönt...
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Beitrag von tobster »

JeDi @ 14 Nov 2008, 20:39 hat geschrieben: Das wird in Schülerkreisen immer wieder erzählt - ist aber nicht so und ist auch schon lange nicht so.
Hmm das Thema hatte ich früher auch des Öfteren mit meinen Eltern diskutiert, und so lang isses jetz net her dass ich unter 18 war.
Im meinem Heimatort Holzkirchen hat die Polizei wohl wirklich öfters "Taxi gespielt": Abends am Bahnhof kontrolliert wer da so mit der S-Bahn ankommt, und Minderjährige heimgefahren und den Eltern dann erzählt, dass sie besser auf ihre Kinder aufpassen sollen.
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Beitrag von JNK »

hauseltr @ 14 Nov 2008, 22:37 hat geschrieben: Ein 12jähriger ist sehr wohl in der Lage unbekannte Wege selbstständig zu absolvieren ohne ihn fünfmal von den Eltern vorgeführt zu bekommen.

Da kennst Du aber meine Enkeltochter nicht, die schafft das nicht mal mit 18! :o

Aber das ist ein Einzelfall!
Das ist es was ich meine. Einzelfall, klar und zwar jeweils Kinder mit einem ganz bestimmten geografische und sozialem Hintergrund, die unterschiedlich reagieren. Da helfen Formulierungen wie "mit 12 soll man das schaffen" wenig. Manche schaffens, manche nicht. Kind ist eben nicht gleich Kind.
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Beitrag von hauseltr »

Tequila @ 14 Nov 2008, 17:22 hat geschrieben: Ich möchte mich in vielen Teilen Hot Doc anschließen!


Was der Verfall von Fahrkarten angeht: Gabs da nicht schon diverse (teilweise auch hochinstanzliche) Urteile, wonach im Voraus gekaufte Karten mit später einlösbarem Gegenwert, also Telefonkarten, Gutscheine und wohl auch Fahrkarten nicht einfach so verfallen dürfen?

Da hätte das Unternehmen dann die Wahl:
- Anerkennung der vorhandenen Karte
- Anerkennung der vorhandenen Karte unter Nachzahlung der Differenz zum erhöhten Preis
- Rücknahme und Auszahlung des ursprünglichen Kaufwerts
Guckt mal hier:
Im nächsten Jahr verfallen die GVH Karten aus DM Zeiten:

http://drehscheibe-online.ist-im-web.de/fo...d.php?5,4043191
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gmg
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Beitrag von gmg »

MadMax @ 14 Nov 2008, 18:12 hat geschrieben:
Auf der einen Seite finde ich es unfair, dass es jetzt so dargestellt wird, als hätten die "Schaffner" biggrin.gif die Ische aus dem Zug geworfen. Denn wie Mellertime schon schrieb, hatte sie die Wahl zwischen einem 40er oder aussteigen.

Auf der anderen Seite finde ich es ziemlich kleinlich, dass man sie nicht mit einer mündlichen Verwarnung weiterfahren hat lassen. Von daher geschieht es den Kontrolleuren schon recht, dass sie jetzt Ärger haben.
Diese Sichtweise beleuchtet in kurzer Art und Weise alle Aspekte. Bravo!
Was passt dir denn jetzt nicht?
Ich werfe den Medien und vielen Mitgliedern hier vor, dass sie behaupten, die Kontrolleure hätten sie rausgeschmissen, obwohl das Aussteigen die Alternative zum 40er war.
Und ich werfe den Kontrolleuren vor, dass sie so kleinlich waren.
Hätte das Mädchen gar keine Karte gehabt, fänd ich die Vorgehensweise absolut fair.

Ich finde, die sollten einem eh die Möglichkeit geben, abgelaufene Karten umzutauschen. Wenn dir eine Telefonzellenkarte abläuft, tauscht die Telekom sie dir auch um. Also sind S-Bahn und MVV selber Schuld an dem Ärger.
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Beitrag von JeDi »

reinhold_by @ 15 Nov 2008, 00:17 hat geschrieben: Auf den Karten selbst steht keinerlei klares Gültigkeitsdatum., obwohl diese beim Verkaufsvorgang am Automaten mit Text versehen werden, es also keine technischen Argumente gibt.
Hinten steht drauf "3 Monate nach Tarifänderung" - man weiß ja vorher nicht, wann der genau angepasst wird - zumindest hier werden ein Jahr immer 4er-Tickets und ein Jahr EinzelTickets erhöht - immer abwechselnd...
(Und die 4er-Tickets gelten dann noch 1 Jahr...)
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