Autobahn @ 27 Jan 2008, 08:50 hat geschrieben:Leider gehen die Forderungen in diesem Nichtraucherforum tatsächlich in diese Richtung und bei einzelnen Beiträgen sogar noch weiter! Die Hetze dort ist wirklich mit Göbbels zu vergleichen. Auch die Nazis haben vor der Wahl 1933 nichts davon verlauten lassen, dass sie "minderwertige Rassen" vernichten wollen. Allerdings dürfte es heute ungleich schwerer sein, einen solchen Genozid durchzuführen. Auch in diesem Nichtraucherforum hütet man sich davor, zu strafbaren Handlungen aufzurufen. Aber alles unterhalb dieser Linie findet statt.
Wenn Du mir nicht glaubst, google mal dorthin.
Ich habe nie bestritten, dass es es solche radikale Forderungen gibt. Foren, in denen dumme Forderungen gestellt werden, existieren nun mal. In der Gesellschaft kann ich aber keine solche Hetze gegen Raucher im großen Stil erkennen. Eine Tendenz in eine feinere Richtung gibt es aber. Auch wenn ich mich hier wiederhole, finde ich es immer wieder beeindruckend, wie man auf RTL Aktuell jedem Raucher-Beitrag die Floskel hinterherschießt "Wenn auch Sie mit dem Rauchen aufhören wollen, finden Sie auf unserer Internetseite blah blah bla...". Hier aber - auch was diese radikalen Foren angeht - das Wort "Genozid" zu erwähnen, entbehrt jeder Tatsache. Mal davon abgesehen wäre das Wort unpassend, selbst wenn es diese Ausgrenzung von Rauchern geben würde. Genozid hat für mich was mit den Genen zu tun. Ein Völkermord, ein Volk der Raucher? Gut, es wird auch bei der Vernichtung religiöser Gruppen verwendet. Aber ist in jedem Fall fehl am Platz. Es geht nicht um die Vernichtung von Menschen, sondern allenfalls darum, Menschen zu einem bestimmten Verhalten zu bringen, in diesem Fall in öffentlichen geschlossenen Räumen. So wie es zigtausend andere Vorschriften gibt. Wenn ich nachts um drei meine Hi-Fi-Anlage voll aufdrehen möchte, fühle ich mich auch in meiner Freiheit eingeschränkt, da ich dies nicht darf. Allerdings erkenne ich an, dass ich andere im Haus damit belästige, da die Wände zu dünn sind, und auch ihre Gesundheit gefährde. Die Einschränkung meiner Freiheit betrifft in diesem Fall sogar Privaträume.
Autobahn @ 27 Jan 2008, 08:50 hat geschrieben:Ich betone noch einmal: Nichtraucherschutz ist richtig. Aber dort, wo keine Nichtraucher sind, müssen sie auch nicht geschützt werden.
Da stimme ich Dir im Prinzip zu. Allerdings wird auch die These vertreten, dass bei Kindern Asthma ausgelöst werden kann, wenn sie in einem Raucher-Auto mitfahren, in dem ausgiebig geraucht wird, selbst, wenn man in ihrer Anwesenheit auf das Rauchen verzichtet. Angeblich würden die Polster die Stoffe auch noch später absondern. Ich kann dies nicht beurteilen, ob hier nicht viel Übertreibung steckt, eine Diskussionsgrundlage ist es aber allemal.
Autobahn @ 27 Jan 2008, 08:50 hat geschrieben:Und für mich zählt eine Kneipe, weil die Menschen dort freiwillig hingehen
So ganz freiwillig ist es eben auch nicht immer. Mit dem Chef einen Trinken gehen? Wer will da schon ein Spielverderber sein? Oft müssen auch private Kontakte gepflegt werden. Man kann da nicht immer nein sagen. Zwar könnte man argumentieren, daheim wird ja auch geraucht. Allerdings verhält es sich so, dass der Gestank und Rauch in Kneipen weit intensiver ist, da dort viele Dutzend Raucher sich eine Zigarette nach der anderen anzünden, während in Privaträumen meist nur wenige Leute rauchen. Viele Raucher rauchen zudem gar nicht zu Hause, um ihr Mobiliar zu schonen. Sie gehen zum Rauchen auf den Balkon. Dafür wird in der Kneipe umso mehr geraucht.
Aber, was war eigentlich passiert, dass diese Diskussion solch einen Weg eingeschlagen hat? Die meisten Bundesländer haben ein Rauchverbot in geschlossenen Räumen, die öffentlich zugänglich sind, eingeführt. Das kritisierst Du. Das ist Dein gutes Recht. Du findest einige Aspekte des Gesetzes gut, möchtest aber z.B., dass Kneipen von der Regelung ausgenommen werden. Allerdings bist du dann auf ein sehr unsachliches Nebengleis eingefahren. Du hast die Nazis, die Judenstigmatisierung, Goebbels Propaganda und Völkermord ins Spiel gebracht und redest Dich nun mit irgendwelchen Foren raus.
Autobahn @ 27 Jan 2008, 08:50 hat geschrieben:und 80% der Gäste und
Wie hier schon geschrieben wurde, liegt dieser hohe Raucheranteil auch daran, dass Nichtraucher wegen der vielen Qualmerei Kneipen meiden. Die Rechnung mancher Wirte, nach dem Rauchverbot verliere ich 80 % meines Umsatzes, stimmt daher so nicht.
Autobahn @ 27 Jan 2008, 08:50 hat geschrieben:mehr als 99% der Wirte Raucher sind
Wo hast Du denn diese aberwitzig hohe Zahl her? Das ist doch eine reine Behauptung. Das kann nie und nimmer stimmen.
Autobahn @ 27 Jan 2008, 08:50 hat geschrieben:nicht zu den schützenswerten Bereichen. Das ist eigentlich der Kern meiner Aussage.
Schon mal an die Angestellten gedacht? Man kann ja die Nichtraucher vertreiben, aber die Angestellten sind auch schützenswert. Diese sind einer besonders hohen Belastung ausgesetzt, wenn sie sich fast Tag und Nacht in solchen Kneipen aufhalten. Man kann zwar sagen, es wird niemand gezwungen, dort zu arbeiten, aber ganz so einfach ist es nun auch wieder nicht. Es wird heute in der Gesellschaft verlangt, dass man jeden Job annimmt und anderen nicht auf der Tasche liegt. Studenten kellnern, um ihr Studium zu finanzieren. Und müssen sich dann letztendlich dem giftigem Qualm aussetzen.
Schlusswort: Es ist immer schwer, das Selbstbestimmungsrecht, die persönliche Freiheit, den liberalen Gedanken auf der einen Seite mit dem Schutz anderer, auch von Schwachen in der Gesellschaft (etwas Kleinkinder) in Einklang zu bringen. Mir wäre es am liebsten, dass die Vernunft in der Gesellschaft ausreichend verankert ist, sodass ein Zusammenleben ohne einen Wust an Gesetzen möglich ist. Leider hat dies nicht funktioniert. Vor allem un der Gastronomie nicht. Die Wirte haben sehr lange Zeit gehabt, Nichtraucherplätze und Räume auf freiwilliger einzuführen. Passiert ist sehr wenig. Sie haben ihre Chance vertan, sodass jetzt der Gesetzgeber einschreiten musste.
Ich bin ja dafür, dass auch in geschlossenen Gesellschaften, die in gastronomischen Betrieben und Gebäuden, die zum Teil öffentlich zugänglich sind, stattfinden, ein Rauchverbot eingeführt wird. Wer irgendwo eingeladen wird, muss sich letztendlich dem Rauch aussetzen. Warum muss ich mich weiterhin auf der Hochzeitsfeier zuqualmen lassen? Die Einladung abzulehnen, geht ja kaum. So sollten m.E. auch z.B. in Clubs Rauchverbot herrschen. Oft dienen ja die Clubs nur zur Umgehung bestehenden Rechts. Und das kann nicht sein.
Weit schwieriger wird es da schon in den Privaträumen. Diesen Bereich halte ich für etwas, bei dem höhere Hürden anzusetzen sind, da für mich Privatsphäre, die Unverletzlichkeit der Privatwohnung eine Säule in der Demokratie ist. Klar, Hochzeitsfeiern können auch in Privaträumen stattfinden. Es gibt Hausordnungen, die mich auch einschränken. Klar. Aber irgendwo muss man eine Grenze ziehen.
Die Raucher-Skigondel finde ich eigentlich ganz gut. Klar, die Vorschriften werden so ausgelegt, dass diese eine Erweiterung des Gastraumes sind. Daher werden die Behörden in Bayern wohl spätestens nach Ablauf der Schonfrist Mitte Februar hart durchgreifen. Dennoch könnte man auch argumentieren, dass nicht jeder Wirt die Möglichkeit hat, so was draußen aufzustellen, sodass man hier auch von einer Wettbewerbsverzerrung sprechen könnte. Aber wie gesagt, mich stören die Teile nicht.