Weltpolitik

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Catracho
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Beitrag von Catracho »

Russischer Spion @ 12 May 2015, 21:32 hat geschrieben: Ich kann nur den Kopf schütteln. Die engen deutsch-russischen Beziehungen gehen ins 17. Jahrhundert zurück als die USA auf der Weltkarte noch gar nicht gab. Viele Deutsche lebten in Russland, die bekannteste Deutsche war gewisse Katharina die Große  B-) . Und es ist schon klar, dass für transatlantische Fetischisten eine enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Russland ein Dorn im Auge ist.
Und mindestens seit dem 17. Jahrhundert ist Russland traurigerweise für zwei Dinge bekannt: Sein wahrlich umfassendes Potential nicht zu nutzen um zu einer wirklichen Führungsmacht (politisch, wirtschaftlich, kulturell) aufzusteigen; und ein Hort der Verfolgung und der Unfreiheit zu sein - und das egal unter welchem System. Zaren, Sowjets, Post-Sowjet - im Grunde ist es seit Jahrhunderten der gleiche Murks und das wohlgemerkt immer auch für einen Großteil der eigenen Bevölkerung. In den ganz schlimmen Zeiten dann auch für Nachbarstaaten und -völker. Und das hat man sich letzen Endes ganz alleine zuzuschreiben, trotz aller positiven wie negativen Einflüsse von außen (die im Übrigen natürlich bei jeder Nation vorhanden sind). Die Möglichkeiten waren und sind immer noch da, das mal endlich zu ändern.
Die USA und auch die weitere westliche Welt sind weit davon entfernt, das Paradies auf Erden zu sein als das sie sich selber sehen. Die haben genug Dreck am Stecken, gerade außerhalb der Wohlstandszone. Aber wer tatsächlich glaubt, dass das mit Russland irgendwie positiver aussehen würde (egal für wen auf der Welt), dem ist echt nicht mehr zu helfen. Wo wäre ein Partnerschaft mit diesem Russland der letzten paar Hundert Jahre irgendeine Verbesserung für Europa, vor allem auf moralischer Ebene?

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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Russischer Spion @ 12 May 2015, 21:32 hat geschrieben: Ich kann nur den Kopf schütteln. Die engen deutsch-russischen Beziehungen gehen ins 17. Jahrhundert zurück als die USA auf der Weltkarte noch gar nicht gab. Viele Deutsche lebten in Russland, die bekannteste Deutsche war gewisse Katharina die Große B-) . Und es ist schon klar, dass für transatlantische Fetischisten eine enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Russland ein Dorn im Auge ist.
Ich habe nichts gegen eine deutsch-russische Freundschaft. Ich würde mir sogar eine amerikanisch-russische Freundschaft wünschen. Putin und Bush kamen eine Zeit lang recht gut miteinander aus. Mein Problem ist dass ich schon länger den Verdacht habe das Russland seine "verlorenen Kolonien" gerne zuruck haben will. Ein Vorurteil, gewiss. Nur, ich sehe mein Vorurteil in der Ukraine bestätigt.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Russischer Spion @ 12 May 2015, 21:32 hat geschrieben: Ich kann nur den Kopf schütteln. Die engen deutsch-russischen Beziehungen gehen ins 17. Jahrhundert zurück als die USA auf der Weltkarte noch gar nicht gab. Viele Deutsche lebten in Russland, die bekannteste Deutsche war gewisse Katharina die Große B-) . Und es ist schon klar, dass für transatlantische Fetischisten eine enge Partnerschaft zwischen Deutschland und Russland ein Dorn im Auge ist.
"Es gibt von der Ostsee bis zum schwarzen Meer kein Problem zwischen Russland und Deutschland dass sich nicht zur beiderseitigen Zufriedenheit lösen lässt."
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Beitrag von Balduin »

Galaxy @ 12 May 2015, 22:00 hat geschrieben: Putin und Bush kamen eine Zeit lang recht gut miteinander aus.
Ich meine die einzige Meinungsverschiedenheit die beide hatten war seinerzeit der Irak. Ansonsten haben sich beide politisch und erst recht persönlich immer sehr gut verstanden. Ein Schelm wie ich könnte meinen weil sie sich so sehrr ähnlich waren. :ph34r:
Jedenfalls die Beziehungen USA und Russland sind eigentlich erst mit Obama wirklich wieder schlechter geworden. Womöglich weil der bei allen Fehlern noch einer ist der über so etwas ähnliches wie ein Gewissen verfügt - ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger.
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Beitrag von 146225 »

Balduin @ 12 May 2015, 22:07 hat geschrieben: "Es gibt von der Ostsee bis zum schwarzen Meer kein Problem zwischen Russland und Deutschland dass sich nicht zur beiderseitigen Zufriedenheit lösen lässt."
Ui, der war fies. Vor allem, weil er von "Bündnispartnern" stammt, wo erst der eine dem anderen die verottete Bude eintreten wollte und der andere für seine allfällige Rache auch noch bedenkenlos ein paar Millionen Menschen mehr verheizt hätte, wenn es die Lage erfordert hätte.
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Beitrag von Russischer Spion »

Und mindestens seit dem 17. Jahrhundert ist Russland traurigerweise für zwei Dinge bekannt: Sein wahrlich umfassendes Potential nicht zu nutzen um zu einer wirklichen Führungsmacht (politisch, wirtschaftlich, kulturell) aufzusteigen; und ein Hort der Verfolgung und der Unfreiheit zu sein -  und das egal unter welchem System.
War sowas damals "im Westen" nicht anders?
Die USA und auch die weitere westliche Welt sind weit davon entfernt, das Paradies auf Erden zu sein als das sie sich selber sehen. Die haben genug Dreck am Stecken, gerade außerhalb der Wohlstandszone.
Gut, dass du das auch siehst.
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Beitrag von Russischer Spion »

Galaxy @ 12 May 2015, 22:00 hat geschrieben: Mein Problem ist dass ich schon länger den Verdacht habe das Russland seine "verlorenen Kolonien" gerne zuruck haben will. Ein Vorurteil, gewiss. Nur, ich sehe mein Vorurteil in der Ukraine bestätigt.
Russland war immer ein Imperium "nach aussen": Im Gegensatz zu England hat es seine "Kolonien" nicht ausgebeutet sondern nur aufgebaut. Das beste Beispiel ist Zentralasien.
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Beitrag von Balduin »

Russischer Spion @ 12 May 2015, 22:17 hat geschrieben: Russland war immer ein Imperium "nach aussen": Im Gegensatz zu England hat es seine "Kolonien" nicht ausgebeutet sondern nur aufgebaut. Das beste Beispiel ist Zentralasien.
Und am Nordpol wohnt der Weihnachtsmann.
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Beitrag von Catracho »

War sowas damals "im Westen" nicht anders?
Schau mal in jedes beliebige Geschichtsbuch. Irgendwann war das überall in der "europäischen Welt" mehr oder weniger das gleiche. Und dann hat es angefangen sich individuell(er) und in verschiedene Richtungen zu entwickeln. Der Rest sollte bekannt sein.
Gut, dass du das auch siehst.
Das habe ich hier immer wieder unterstrichen. Wünschen würde ich mir die selbe Erkenntnis von Dir was dein Heimatland betrifft. Aber die Erfahrung, deine selektive Zitierung in diesem konkreten Fall und auch dein folgender Post zeigen mir, dass das vergeblich ist.

Mfg
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Beitrag von Galaxy »

Balduin @ 12 May 2015, 22:12 hat geschrieben:Ich meine die einzige Meinungsverschiedenheit die beide hatten war seinerzeit der Irak. Ansonsten haben sich beide politisch und erst recht persönlich immer sehr gut verstanden. Ein Schelm wie ich könnte meinen weil sie sich so sehrr ähnlich waren.  :ph34r:
Jedenfalls die Beziehungen USA und Russland sind eigentlich erst mit Obama wirklich wieder schlechter geworden. Womöglich weil der bei allen Fehlern noch einer ist der über so etwas ähnliches wie ein Gewissen verfügt - ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger.

Neben Irak, waren da noch das geplante Raketenabwehrsystem der USA, und Georgien. Georgien hat das Verhältnis zwischen Bush und Putin komplett zerstört.
Russischer Spion @ 12 May 2015, 22:17 hat geschrieben:Russland war immer ein Imperium "nach aussen": Im Gegensatz zu England hat es seine "Kolonien" nicht ausgebeutet sondern nur aufgebaut. Das beste Beispiel ist Zentralasien.
England hat seine Kolonien auch aufgebaut. Nicht nur USA, Kanada, Neuseeland, Australien, sondern auch Länder wie z.B. Indien benutzen heute noch die britischen Strukturen.
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Beitrag von spock5407 »

Russischer Spion @ 12 May 2015, 22:17 hat geschrieben: Im Gegensatz zu England hat es seine "Kolonien" nicht ausgebeutet sondern nur aufgebaut. Das beste Beispiel ist Zentralasien.
Und in der DDR nach WK2 auch gar nicht demontiert...
Und am 17. Juni 1953 nur freundschaftliche Ordnungshüter auf die Straßen geschickt, als die Bevölkerung die Nase voll hatte und die Vasallenregierung in Ostberlin kurz davor war, die Kontrolle zu verlieren und Gefahr war, dass die "Beute Ostdeutschland" entkommen könnte.

Die Menschen in der DDR hätten sicher gerne auf diese "Aufbauhilfen" dankend verzichtet.

Aber die Westgruppe der roten Armee war sicher auch nur ein Urlaubskommando.
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Beitrag von Balduin »

Galaxy @ 12 May 2015, 22:27 hat geschrieben: Neben Irak, waren da noch das geplante Raketenabwehrsystem der USA, und Georgien. Georgien hat das Verhältnis zwischen Bush und Putin komplett zerstört.
OK, das mit Georgien habe ich vergessen. Wobei das ja aber wirklich in den letzten Monaten von Bush II. Amtszeit war, also kaum noch von praktischen Belang.
Beim Raketenschild bin ich der Meinung dass es insbesondere zu Bushs Zeiten eher Theaterdonner von Putin war. Mein Eindruck war, im Grunde hatten da beide ein Gentleman's Agreement, man neckt sich etwas, aber arbeitet nicht wirklich gegeneinander. Man liefert sich in der Hinsicht nur gegenseitig Argumente schönes neues tolles Spielzeug zu kaufen, und zwar mehr als die blöden Vorgänger einem durch lästige Verträge erlauben wollte.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Galaxy @ 12 May 2015, 22:27 hat geschrieben: England hat seine Kolonien auch aufgebaut. Nicht nur USA, Kanada, Neuseeland, Australien, sondern auch Länder wie z.B. Indien benutzen heute noch die britischen Strukturen.
Natürlich gab es weder in den USA noch in Indien blutige Unabhängigkeitskriege.

PS Lustigerweise würde der amerikanische Unabhängigkeitskrieg nahezu vollständig durch das Eingreifen Frankreichs entschieden. Ironischerweise denken die Amerikaner sie hätten die Briten durch ihre Kampfkraft vertrieben und halten mehrheitlich die Franzosen wiederum für schwache Feiglinge.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 12 May 2015, 22:51 hat geschrieben: Natürlich gab es weder in den USA noch in Indien blutige Unabhängigkeitskriege.
Ich hätte schreiben sollen "in gewisser Hinsicht aufgebaut."
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Beitrag von 146225 »

spock5407 @ 12 May 2015, 22:36 hat geschrieben: Und am 17. Juni 1953 nur freundschaftliche Ordnungshüter auf die Straßen geschickt, als die Bevölkerung die Nase voll hatte und die Vasallenregierung in Ostberlin kurz davor war, die Kontrolle zu verlieren und Gefahr war, dass die "Beute Ostdeutschland" entkommen könnte.
Natürlich. Der sowjetische Panzer ist eine touristische Karosse gewesen, für schöne Ausflüge in freundschaftlich gesinnte Länder. Und konnte sogar Salut schießen.

Das wirklich eklige daran: Irgendwie hat man das Gefühl, der ganze Mist könnte sich nochmals wiederholen.
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Beitrag von TravellerMunich »

Russland ist ein letztlich rücksichtslos-egoistisches Land. Nicht nur den Nachbarn gegenüber, sondern insbesondere auch gegenüber der eigenen Bevölkerung. Die eigenen Menschen sind der russischen Führung am allerwenigsten Wert.

Ein Land mit einer so erschreckend niedrigen Lebenserwartung von 69 Jahren (bei Männern von nur 64 Jahren) und Platz 152 aller Länder kann nicht den Anspruch haben, für irgend etwas außer Wodkakonsum, einer korrupten Gesundheitspolitik und einer perspektivlosen Bevölkerung zu stehen. Das mit extra großen Panzerkanonen zu kaschieren, ist da nur konsequent. Dafür ist dann das Geld da, aber nicht für die Menschen.

Georgien übrigens hat eine Lebenserwartung von 77 Jahren (bei Männern immerhin 74 Jahren) - und das ganz ohne russische Rohstoffe und mit sehr viel geringeren finanziellen Mitteln.
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Beitrag von Pendler »

TravellerMunich @ 12 May 2015, 20:27 hat geschrieben:Was ich mich bei diesem ganzen Hass auf Amerika immer frage?
Möchten diese Hasser lieber in einer von Russland dominierten Welt leben?
Entschuldige @Traveller, aber das ist mir jetzt eine zuu simple Betrachtung. Für die "Hasser" (wer immer das auch sein soll) möchte ich jetzt nicht sprechen. Ich möchte genausowenig unter einer "von Russland dominierten Welt leben" wie unter einer kriegerischen amerikanischen Vorherrschaft, sondern in einer Welt der guten Kompromisse für alle. Und die scheinen mal wieder nicht gewollt zu sein. Putin hierfür die Alleinschuld zuzuschieben ist Schwarzweissmalerei. Genausowenig hat Obama allein Schuld, denn die Aussenpolitik wird schon lange von sehr reichen gierigen Eliten und dem Militärisch-Industriellen Complex (MIC) bestimmt, vor dem Präsident Eisenhower in seiner farewell-Rede gewarnt hat.

Mit Deinem Vorwurf "Hass auf Amerika" wirfst Du jede Kritik undifferenziert in einen Topf "der Bösen". Diese Kritiken an der US-Kriegstreiberei und Propaganda gibt es in den USA von US-Bürgern genauso. Dort werden sie aber von der (rein privaten) Presselandschaft oft entweder diskreditiert oder überbrüllt. Auch in den USA kaufen sich Oligarchen das Land durch fortschreitende Privatisierung, was die Demokratie immer weiter aushölt.

:unsure: Man könnte meinen, dass die USA in die Richtung gehen aus der Russland gekommen ist.
TravellerMunich @ 12 May 2015, 23:00 hat geschrieben:Russland ist ein letztlich rücksichtslos-egoistisches Land. 

"rücksichtslos-egoistisch" ist nicht das Land, es sind z.B. die postsowjetischen Oligarchen, die Perestroika und Glasnost missbraucht haben für ihr egoistisches Machtstreben. Der versoffene Jelzin hat das Volksvermögen verschleudert. Ich denke es konnte Russland nach Jelzin nichts Besseres passieren als vom KGB-Mann Putin regiert zu werden. Er hat es offensichtlich geschafft sich mit den Oligarchen und Ultranationalisten zu arrangieren und ein Gleichgewicht herzustellen in dem der Lebensstandard für die Bevölkerung wachsen konnte. Ein Knochenjob, der bis jetzt auch dem Frieden mit den Nachbarn gedient hat.

Durch Bedrohung von aussen und evtl. Destabilisierierung werden IMHO am ehesten die rücksichtslosen Egoisten, Ultranationalisten und Militaristen gestärkt. Und das ist offenbar von den US-NEOCONs gewünscht. Siehe: Methode Reagan, Russischland durch Aufrüstung wieder in den Ruin zu treiben.

Wer kauft denn zur Zeit billig den fruchtbaren ukrainischen Ackerboden auf und beutet im Osten des Landes das Schiefergas aus während der Lebensstandard dort dramatisch weiter sinkt? Wer hat die russlandfeindlichen Bandera-Faschisten unterstützt?

Also gar so simpel die Lage nicht.
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

Ein Land mit einer so erschreckend niedrigen Lebenserwartung von 69 Jahren (bei Männern von nur 64 Jahren) und Platz 152 aller Länder kann nicht den Anspruch haben, für irgend etwas außer Wodkakonsum, einer korrupten Gesundheitspolitik und einer perspektivlosen Bevölkerung zu stehen.
Die "Statistik" von 1993 :D ?
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

So viel Unterschied besteht dann doch eigentlich gar nicht. In den USA kannst du nur mit einem hohen Vermögen oder reichem Kapital Präsident werden, also alles hoch demokratisch und da muss du viele Millionen aufwenden um überhaupt beim Wahlkampf mitmischen zu können.
Im Grunde ist das alles von schwer reichen Familien (daher immer wieder z. B. die Bush-Familie) besetzt oder von Leuten die entsprechende Kontakte und Beziehungen haben bzw. sich eben den reichen Geldgebern unterwerfen.

Ob das bei uns allerdings anders ist? Auch da muss man sich schon selbst und andere verraten und verkaufen um an die Spitze zu kommen. Idealisten haben doch meist keine Chance, die landen in der Liste weit abgeschlagen und werden kalt gestellt, je nachdem. Nur wer mit der Masse mitschwimmt und gut intrigieren kann, bringt es zu was.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von viafierretica »

TravellerMunich @ 12 May 2015, 23:00 hat geschrieben: Russland ist ein letztlich rücksichtslos-egoistisches Land. Nicht nur den Nachbarn gegenüber, sondern insbesondere auch gegenüber der eigenen Bevölkerung. Die eigenen Menschen sind der russischen Führung am allerwenigsten Wert.

Ein Land mit einer so erschreckend niedrigen Lebenserwartung von 69 Jahren (bei Männern von nur 64 Jahren) und Platz 152 aller Länder kann nicht den Anspruch haben, für irgend etwas außer Wodkakonsum, einer korrupten Gesundheitspolitik und einer perspektivlosen Bevölkerung zu stehen. Das mit extra großen Panzerkanonen zu kaschieren, ist da nur konsequent. Dafür ist dann das Geld da, aber nicht für die Menschen.

Georgien übrigens hat eine Lebenserwartung von 77 Jahren (bei Männern immerhin 74 Jahren) - und das ganz ohne russische Rohstoffe und mit sehr viel geringeren finanziellen Mitteln.
Die USA ist jedoch ein ähnlich rücksichtloses Land, das den Nahen Osten als Tankstelle betrachtet und jeden, jeden, der nicht pariert, dort um die Ecke bringt. Im Irak gab es rund 1 Million Tote - vergebens, denn das Land hatte dummerweise gar keine Atomwaffen. Aber man hat die Weltöffentlichkeit jahrelang belogen. Man hat Afghanistan überfallen, weil ein paar Verbrecher in das World Trade Center geflogen sind, Afghanistan in Sippenhaft genommen und hat Al Quaida hochgezüchtet und mit Waffen ausgestattet. Nun erntet man den selbst gezüchteten Terrorismus, welch Wunder.
Das Land (die USA) hat die Todesstrafe, wendet diese nach China am fleissigsten an, und finanziert Saudi-Arabien, das einfach mal so in den Jemen einfällt und dort Andersdenkende umbringt.

Mir ist diese Schwarz-Weiß-Malerei - gute Amis, böse Russen - zu naiv. Jede dieser Großmächte hat massiv Dreck am Stecken und Russland im Moment extrem viel, so wie auch die europäischen Kolonialmächte im 18. und 19. Jahrhundert. Natürlich möchte ich nicht in Russland leben, aber das berechtigt nicht, die USA in höchsten Tönen zu loben, nur weil sie im Moment keinen überfallen. Ich möchte aber auch nicht in den USA leben.

Die Ukraine ist ebenso ein Opfer Russlands wie der Irak ein Opfer der USA war, nachdem er 15 Jahre vorher noch der beste Freund war, um den Iran anzugreifen. Im Irak heute zu leben ist genauso die Hölle wie im Donbass, beides sind v.a. sozial restlos kaputte Gebiete, wo man keinem mehr über den Weg trauen kann, auch nicht den jahrelang befreundeten Nachbarn.
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Beitrag von Russischer Spion »

Wer möchte Bewerbung schicken?

Saudi-Arabien sucht Henker für Enthauptungen
Das Königreich hat wegen der wachsenden Zahl an Hinrichtungen Henker-Stellen ausgeschrieben. Vorbildung sei nicht gefragt, geübter Umgang mit Schwertern von Vorteil.
Wo bleiben "westliche Sanktionen"? B-)
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Beitrag von Iarn »

Solange Saudi Arabien zwar formell im Krieg aber de facto im Frieden mit Israel ist, gibt es keine Sanktionen. Wahrscheinlich die einzige Wahrheit die jemals von einem Mitglied von Saddams Regime ausgesprochen wurde ist folgende
''North Korea has admitted to having a secret nuclear program. The United States is not asking that North Korea be inspected in the way they are asking for Iraq to be inspected. Why? Because there are two things absent in North Korea: oil and Israel. The reason for this warmongering policy toward Iraq is oil and Israel.''
Auch wenn Aziz sonst ein Höllenhund war, er hat hier wohl recht behalten.
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Beitrag von TravellerMunich »

Russischer Spion @ 19 May 2015, 17:54 hat geschrieben: Wer möchte Bewerbung schicken?

Saudi-Arabien sucht Henker für Enthauptungen



Wo bleiben "westliche Sanktionen"? B-)
Das wäre auch eine Alternative für die USA, nachdem dort die Medikamente für Hinrichtungen wegen europäischer Sanktionen ausgehen und die amerikanischen Medikamentencocktails nicht so richtig funktionieren.

Wobei mich es wundert, wie viele Selbstmörder auch mit der Hausapotheke einen halbwegs ordentlichen Exitus hinbekommen, die amerikanischen Vollzugsbehörden aber scheitern. Auch deutsche Krankenpfleger haben ja bereits dreistellige Mengen von Patienten ins Jenseits befördert. Spätestens eine hohe Dosis Insulin sollte doch stets funktionieren. :ph34r:
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Beitrag von Pendler »

Russischer Spion @ 12 May 2015, 18:51 hat geschrieben:Putin Troll!!!!!!!!!!!!!!

:lol:  :D  :lol:
Was hat dieses Forum bloss aus mir gemacht ? :unsure: :rolleyes:
ropix
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Beitrag von ropix »

Ah ja - na war ja klar. Warum RTpropaganda da jetzt gegenschlagen muss ist folgendes: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik...-a-1036286.html

eine hat ausgepackt :)
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Beitrag von Fichtenmoped »

http://mobil.stern.de/politik/ausland/ukra...83.html?mobil=1
Der ehemalige georgische Präsident Michail Saakaschwili wird Gouverneur der Region Odessa im Süden der Ukraine. Präsident Poroschenko verlieh ihm zuvor die ukrainische Staatsbürgerschaft.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Russischer Spion »

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Beitrag von Galaxy »

Airbus liefert auch weiter nach Russland also verstehe ich nicht die Problematik. Die Zivilluftfahrt im Allgemeinem ist nicht Bestandteil der Sanktionen. Einige Russen sind persönlich sanktioniert und bekommen keine Ersatzteile für ihre privat Flugzeuge mehr.

Ein Hauptgrund warum die westliche Zivile Luftfahrt nicht durch Sanktionen behindert wird wird sein das Russland einen Großteil der Titanium Legierungen herstellt. Firmen wie Boeing und Airbus haben zwar angefangen Titanium zu horten, aber trotzdem könnte das zum Problem werden. Russland seinerseits ist in vielen Bereichen auch Abhängig vom Westen und kann nicht wild Sanktionieren. Ist Handel nicht eine schöne Sache? Apropos: Im Weltall existiert momenan die Situation das die USA Russland braucht um Astronauten zur ISS zu fliegen, Russland braucht aber auch die USA, da man ohne die NASA die ISS nicht betreiben kann. Die USA und Russland sind also Partner. :)

Ist aber schon ein ziemliches Risiko das Bell eingeht.
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