Rot-Grüne Verkehrspolitik in München

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

mgka @ 5 Aug 2010, 00:52 hat geschrieben: (als Radfahrer darf man bei blockiertem Radweg sowieso nicht auf den Gehweg, sondern nur auf die Fahrbahn ausweichen).
Ist oft schlicht nicht möglich. Da müsstest Du dann das ganze Stück auf der Fahrbahn fahren oder zwischen den parkenden Autos quer auf die Fahrbahn - Bordstein runter und wieder rauf auf den Radweg. Also absteigen oder Rennrad durch den Bordstein ruinieren. Es mag in der Praxis verboten sein, aber die meisten machen es halt trotzdem und fahren auf dem Gehweg. Ich bin der Meinung, wenn man langsam fährt, ist das auch verantwortungsbewusst und weniger gefährlich als quer runter auf die Fahrbahn. Klar, die Polizei wird da nicht immer ein Auge zudrücken.

Schlimm finde ich auch die Geschwindigkeitskontrollen. Da wird kurzerhand der Fahrradweg gesperrt und die Radler zum Schieben verdonnert. Vorher auf die Fahrbahn ausweichen ist oft nicht möglich, da so was gerne hinter einer Kurve liegt und man es zu spät sieht.
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Beitrag von TramPolin »

mgka @ 5 Aug 2010, 00:58 hat geschrieben: Naja, wenn es nach unserem Herrn Verkehrsminister geht, dann gilt die alte Regelung nach wie vor. Er wollte zwar nur die Sache mit den alten Verkehrsschildern rückgängig machen, hat aber dabei nun halt mal maximale Rechtsunsicherheit erzeugt. Zumindest die zuständige Leiterin im StVO-Referat des Verkehrsministeriums hat das mittlerweile auch kapiert.
Bei so was kommt mir die Galle hoch. Man kann es also nur falsch machen, weil Rechtsverdreher es so hindrehen können, dass man automatisch zwar Recht hat, aber nicht Recht bekommt.

Ich weiß nun noch weniger, wo ich nun fahren darf und welche Ampeln ich bei welchen (ggf. nicht vorhandenen) Schildern zu beachten oder zu ignorieren habe.

Man kann nur Glück haben, dass man nicht erwischt wird.
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Beitrag von mgka »

TramPolin @ 5 Aug 2010, 01:02 hat geschrieben:Ist oft schlicht nicht möglich. Da müsstest Du dann das ganze Stück auf der Fahrbahn fahren oder zwischen den parkenden Autos quer auf die Fahrbahn - Bordstein runter und wieder rauf auf den Radweg. Also absteigen oder Rennrad durch den Bordstein ruinieren. Es mag in der Praxis verboten sein, aber die meisten machen es halt trotzdem und fahren auf dem Gehweg. Ich bin der Meinung, wenn man langsam fährt, ist das auch verantwortungsbewusst und weniger gefährlich als quer runter auf die Fahrbahn. Klar, die Polizei wird da nicht immer ein Auge zudrücken.
Mir gelingt das in den meisten Fällen, denn oft sieht man die Blockaden schon von weitem. Und ja, ich fahre mittlerweile an vielen Stellen trotz angeordneter Benutzungspflicht auf der Fahrbahn, weil ich genau weiß, dass dort wieder mal ein Kfz verkehrswidrig geparkt ist.
Dass die meisten Radfahrer oft auf den Gehweg ausweichen, ist keine Entschuldigung, es ist schlicht in der Regel nicht erlaubt. Schön, dass Du dabei langsam fährst, aber die meisten Radfahrer machen das nicht und gefährden damit die Schwächsten im Straßenverkehr - die Fußgänger. Oft hat man ja auch nur zu deren Lasten einen Radweg angelegt (eine Fahrspur weniger für die Autos? Wo kämen wir denn dahin?). Als Fußgänger spreche ich Radfahrer auf dem Gehweg an und bitte sie, auf die Fahrbahn zu fahren. Letzten Endes auch zu ihrem eigenen Schutz.
Schlimm finde ich auch die Geschwindigkeitskontrollen. Da wird kurzerhand der Fahrradweg gesperrt und die Radler zum Schieben verdonnert. Vorher auf die Fahrbahn ausweichen ist oft nicht möglich, da so was gerne hinter einer Kurve liegt und man es zu spät sieht.
Wenn der Radweg objektiv unzumutbar ist, dann ist Ausweichen auf die Fahrbahn angezeigt. Klar, geht nicht immer, aber ich steige dann genau vor der Polizei ab und schiebe das Rad auf die Fahrbahn, um dort meinen Weg fortzusetzen. Gibt natürlich in der Regel Gemecker, dann sage ich: "Ich möchte die Aufhebung der Benutzungspflicht dieses Radweges beim KVR beantragen. Darf ich Sie als Unterstützer dieses Antrags nennen?" Danach ist meistens Ruhe. Dass die Polizei nicht merkt, wie unglaubwürdig sie durch solche Aktionen wird. Einerseits nicht müde werden zu betonen, wie wichtig die Benutzungspflicht sei, aber auf der anderen Seite dann solche Aktionen. Oft wäre es ja möglich, mit einen bisschen guten Willen den Radweg befahrbar zu halten. Leider ist die Münchner Polizei bis heute nicht in der Lage, die seit 1997 geänderte Rechtslage korrekt auf ihren Webseiten darzustellen. Da steht oft: "Radfahrer müssen rechte Radwege benutzen". Das ist in dieser Allgemeinheit schlicht falsch.
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Beitrag von mgka »

TramPolin @ 5 Aug 2010, 01:06 hat geschrieben:Bei so was kommt mir die Galle hoch. Man kann es also nur falsch machen, weil Rechtsverdreher es so hindrehen können, dass man automatisch zwar Recht hat, aber nicht Recht bekommt.

Ich weiß nun noch weniger, wo ich nun fahren darf und welche Ampeln ich bei welchen (ggf. nicht vorhandenen) Schildern zu beachten oder zu ignorieren habe.

Man kann nur Glück haben, dass man nicht erwischt wird.
Achtung, Werbung: als ADFC-Mitglied ist man für solche Dinge rechtsschutzversichert. Bei solch unklarer Rechtslage ist Widerspruch und ggf. Amtsgericht bei einem Knöllchen angesagt. Der Münchner Kreisverband des ADFC bietet für Mitglieder auch eine kostenlose Erstberatung durch einen Rechtsanwalt für solche Fälle an.
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Beitrag von andreas »

TramPolin @ 5 Aug 2010, 00:37 hat geschrieben: ....

Schlimmer ist in beiden Richtungen der Pfanzeltplatz. Richtung stadteinwärts muss man durch eine Fußgängerzone fahren, der "Radweg" ist dort benutzungspflichtig. Zügig fahren ist da unmöglich.

......
hmm, den autofahrern predigt man immer, man muß seine Geschwindigkeit an die verhältnisse anpassen - Radfahrer fordern das recht, immer und überall 'zügig' fahren zu können .....
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Beitrag von glemsexpress »

andreas @ 5 Aug 2010, 09:28 hat geschrieben:hmm, den autofahrern predigt man immer, man muß seine Geschwindigkeit an die verhältnisse anpassen - Radfahrer fordern das recht, immer und überall 'zügig' fahren zu können .....
Es geht nur darum das man nicht unnütz behindert wird. Und das wird mit diesen Rad weg en eben getan.
Was würden Autofahrer sagen wenn man jetzt z.B. alle schwarzen Autos auf hoprige Sonderwege abschieben wöllte weil man so die Sicherheit erhöhen will (wenn man so Vorurteile über schwarze/graue Straßenbahnen hört kann man das ja schon fast glauben). Ich glaube die Revulution wäre komplett.
Das gleiche wird ja beim Fahrrad gemacht, denn wir erinnern uns noch mal:
Ein Fahrrad ist oft schneller als ein Mofa oder ein 25er Traktor, dennoch müssen Mofa und 25er Traktor auf die Straße und das Fahrrad auf den Radweg.
Daher ist die Radwegbenutzungspflicht eine unbegründbare Verkehrsbehinderung.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

andreas @ 5 Aug 2010, 09:28 hat geschrieben:
TramPolin @ 5 Aug 2010, 00:37 hat geschrieben: ....

Schlimmer ist in beiden Richtungen der Pfanzeltplatz. Richtung stadteinwärts muss man durch eine Fußgängerzone fahren, der "Radweg" ist dort benutzungspflichtig. Zügig fahren ist da unmöglich.

......
hmm, den autofahrern predigt man immer, man muß seine Geschwindigkeit an die verhältnisse anpassen - Radfahrer fordern das recht, immer und überall 'zügig' fahren zu können .....
Autofahrer werden oft gegängelt, Radfahrer aber eben auch. Ich würde mir an einigen Stellen eben wünschen, frei entscheiden zu können, ob ich einen Umweg durch eine Fußgängerzone fahren muss und dort auf Schritttempo runter muss oder auf der Fahrbahn bleiben kann.

An vielen Stellen müssen die Radfahrer runter mit der Geschwindigkeit, oft auf Schritttempo oder offiziell an Baustellen das Rad schieben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

andreas @ 5 Aug 2010, 09:28 hat geschrieben:hmm, den autofahrern predigt man immer, man muß seine Geschwindigkeit an die verhältnisse anpassen - Radfahrer fordern das recht, immer und überall 'zügig' fahren zu können .....
Dieser Gedanke schwirrt mir schon lange im Kopf herum.

Mal ein paar Bilder aus Düsseldorf. Ortsunkundige können die Stelle in der flickr-Karte sehen.

http://www.flickr.com/photos/bundesautobah...ith/4862879330/
glemsexpress @ , hat geschrieben:Ein Fahrrad ist oft schneller als ein Mofa oder ein 25er Traktor, ........
Es mag ja sein, dass Du auf Grund guter Kondition solche Geschwindigkeiten erreichen kannst, der normale, nicht sportlich orientierte Radfahrer schafft das aber nicht. Die gefahrene Geschwindigkeit eines "normalen" Radfahrers liegt deutlich unter 20 Km/h. Und so sind die Radwege auch ausgelegt.

Und denke mal darüber nach, warum Mofas ein Versicherungskennzeichen brauchen. Ich halte eine Geschwindigkeit von 25 Km/h und mehr ohne Versicherungsschutz für grob fahrlässig (O.K., jeder sollte eine private Haftpflichtversicherung haben, die wird aber möglicherweise die Leistung verweigern, wenn das Schadensereignis auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen ist).
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:06 hat geschrieben:Dieser Gedanke schwirrt mir schon lange im Kopf herum.

Mal ein paar Bilder aus Düsseldorf. Ortsunkundige können die Stelle in der flickr-Karte sehen.

http://www.flickr.com/photos/bundesautobah...ith/4862879330/
Bei den Bildern ist wenig dabei, was ich als vorbildlich halten würde. Viele unübersichtliche Stellen, steile Kurven, wechselnde Arten von Fahrbahnbelägen und Markierungen, das hässliche verroste Radweg-Verkehrsschild spricht auch Bände. Daneben der Autoverkehr auf einer schnurgeraden Strecke. Da würde man sich einen Fahrradstreifen auf der Fahrbahn wünschen oder zumindest einen gescheiten Bordsteinradweg. Platz wäre oft genug da, ohne dass man eine Individualverkehrsspur opfern müsste.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:06 hat geschrieben:Und denke mal darüber nach, warum Mofas ein Versicherungskennzeichen brauchen. Ich halte eine Geschwindigkeit von 25 Km/h und mehr ohne Versicherungsschutz für grob fahrlässig (O.K., jeder sollte eine private Haftpflichtversicherung haben, die wird aber  möglicherweise die Leistung verweigern, wenn das Schadensereignis auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen ist).
Es gibt ja immer wieder die Forderung, Radfahren generell auf 15 km/h zu begrenzen. Mal abgesehen davon, dass ich nichts davon halte, würde es bereits an der technischen Realisierung scheitern. Oder soll auf jedem Rad ein Tacho angebracht werde?
Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:06 hat geschrieben:Es mag ja sein, dass Du auf Grund guter Kondition solche Geschwindigkeiten erreichen kannst, der normale, nicht sportlich orientierte Radfahrer schafft das aber nicht. Die gefahrene Geschwindigkeit eines "normalen" Radfahrers liegt deutlich unter 20 Km/h. Und so sind die Radwege auch ausgelegt.
Dann lass halt die Radfahrer selbst entscheiden. Wer langsam fahren will bzw. nicht schneller kann, der kann ja z.B. durch die Fußgängerzone am Pfanzeltplatz fahren, die anderen fahren auf der Fahrbahn. Oft ist die Einteilung sehr inkonsequent. Da gibt es Stellen, da muss man den Radweg benutzen und das sogar auf der linken Straßenseite, obwohl Tempo 30 gilt. Dann gibt es Straßen mit Tempo 50 und gutem Radweg auf der rechten Seite, da aber hat der Radfahrer auf einmal die freie Wahl. Ich wäre auch dafür, die Entscheidung, ob man ein benutzungspflichtiger Radweg momentan zumutbar ist, freier handzuhaben. Es ist ja ein Unding, wenn ein Radfahrer im Zweifelsfall nachweisen muss, dass der Räumdienst den Schnee auf dem Radweg abgeladen hat und er deshalb auf die Fahrbahn wechselte. Vorschlag zur Güte: Wenn ein Fahrradfahrer niemand gefährdet hat durch seinen Abstecher auf die Fahrbahn, soll er in Zukunft nicht mehr bestraft werden.
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Beitrag von Boris Merath »

TramPolin @ 5 Aug 2010, 13:28 hat geschrieben: Bei den Bildern ist wenig dabei, was ich als vorbildlich halten würde.
Stimmt. Besonders die Wege, die mit einem weißen Strich in Radweg- und Fußgängerweg unterteilt sind kann ich nicht ausstehen. Zwar kann man am Schild vorne/hinten erkennen, welche Hälfte jetzt der Radweg darstellen soll, wenn man aber zwischendrin auf den Weg stößt hat man keine Ahnung und bekommt u.U. erst beim ersten andüsenden Radfahrer mit dass man auf der falschen Hälfte läuft...
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von Taschenschieber »

Boris Merath @ 5 Aug 2010, 14:01 hat geschrieben: Stimmt. Besonders die Wege, die mit einem weißen Strich in Radweg- und Fußgängerweg unterteilt sind kann ich nicht ausstehen. Zwar kann man am Schild vorne/hinten erkennen, welche Hälfte jetzt der Radweg darstellen soll, wenn man aber zwischendrin auf den Weg stößt hat man keine Ahnung und bekommt u.U. erst beim ersten andüsenden Radfahrer mit dass man auf der falschen Hälfte läuft...
Eine sinnvolle und imho machbare Lösung wären regelmäßige Symbole auf dem Boden.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:06 hat geschrieben:Es mag ja sein, dass Du auf Grund guter Kondition solche Geschwindigkeiten erreichen kannst, der normale, nicht sportlich orientierte Radfahrer schafft das aber nicht.
Komisch nur dass ich auch mitten in der Stadt genügend Radfahrer treffe die mich überhohlen (und nicht nur Überland wo wirklich gefühlte 50% der Radfahrer auf Vmax aus sind)
Zudem möchte ich dch noch mla an Pedelecs erinnern mit denen 90% der Benutzer eben problemlos die 25km/h erreichen können, also so schnell fahren können wie ein Mofa oder 25er Traktor.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:06 hat geschrieben:Und denke mal darüber nach, warum Mofas ein Versicherungskennzeichen brauchen.
Wegen des Mo in Mofa?
Und sobald du auf einen Fahrrad oder Pedelec steuerungsunfähig wirst wird die Fahrt automatisch verringert, bei einen klassischen Motorfahrzeug ist das eben nicht zwingend der Fall.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 13:06 hat geschrieben:(O.K., jeder sollte eine private Haftpflichtversicherung haben, die wird aber möglicherweise die Leistung verweigern, wenn das Schadensereignis auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen ist). 
Drumm muss die Streckenführung verbessert werden und auf die tatsächlich erreichten Geschwindigkeiten angepasst werden.
Ich frage daher noch mal:
Was wäre wenn man auf Autobahnen sonderspuren für schwarze autos anlegen würde die nur mit 100km/h zu befahren sind nur weil der Großteil der Autofahrer nicht großartig schneller fährt. Silberne autos könnten natürlich auf der normalen Autobahn weiterhin mit 200km/h dahinbrettern. Wäre schwachsinn, nicht war?
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Die Fahrbahnbeläge könnten besser sein, da gebe ich Dir Recht. Sie sind aber durchaus akzeptabel. An der Streckenführung habe ich nichts auszusetzen. Vor allem die Strecken hinter der Lärmschutzwand sind beruhigend. Vor allem kann man auch zwischen den Kreuzungen an weiteren Stellen in das östliche Wohngebiet abbiegen, was bei einem Verlauf vor der Lärmschutzwand nicht möglich wäre.

Die Frankfurter Straße wurde für eine Geschwindigkeit von 70 Km/h gebaut und bis vor wenigen Jahren war sie auch dort erlaubt. Heute sind es 50 Km/h, an die sich aber niemand hält, vor allem, weil die Ampelschaltungen nicht entsprechend geändert wurden.

Die Fahrspuren sind auch nicht wirklich breit, wie man auf dieser Karte gut erkennen kann:

Google-Karte

Das Verkehrsaufkommen mit Kraftfahrzeugen ist auf dieser Bundesstraße sehr hoch, der Radverkehr in Nord-/Südrichtung dagegen verschwindend gering. Hinter der Rostocker Straße schwenkt der Radweg nach rechts und erschließt noch einen kleinen Siedlungsteil, um dann im Wald zu verschwinden. Wer mit dem Rad in die Innenstadt will (sind aber mehr als 10 Km) nimmt den Radweg entlang der weiter westlich verlaufenden Koblenzer Straße. Der Hauptradverkehr findet in Ost-/West Richtung innerhalb des Stadtteils statt. Und das sind durchgängig 30 Km/h Zonen.

Eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahrräder (innerorts) macht aus dem Aspekt der Sicherheit schon Sinn. Wenn man die genannten 15 Km/h zu Grunde legt (und das dürfte die Geschwindigkeit sein, welche die Masse der Radfahrer fährt) und sie mit den 50 Km/h für den Kraftfahrzeugverkehr vergleicht, entsprächen 20 Km/h mit dem Rad in der Relation 67 Km/h mit dem Auto, bei 25 Km/h (Rad) sind es 83 Km/h (Auto) und bei 30 Km/h (Rad) sind es 100 Km/h (Auto). Bei den E-Bikes, die bis zu 45 Km/h schnell sein sollen, wären das in der Relation 200 Km/h!

Ich denke da vor allem an die Bremsverzögerung, die beim Rad meist schlechter ist, als bei einem Auto. Und mit besseren Bremsen wird es nicht getan sein, sonst steigt der Radler „über Kopf“ ab.

Technisch wird es aber schwierig, die Höchstgeschwindigkeit zu begrenzen, aber einen Fahrradtacho einzubauen, dürfte das kleinste Problem sein. Die gibt es schon für 9,95 € zum Nachrüsten.
Vorschlag zur Güte: Wenn ein Fahrradfahrer niemand gefährdet hat durch seinen Abstecher auf die Fahrbahn, soll er in Zukunft nicht mehr bestraft werden.
In den Fällen, wo es nicht zu einer Behinderung oder Gefährdung kommt, ist das durchaus machbar. Doch leider sehen (einige) Radfahrer nur die Dinge, durch die sie selbst behindert werden, nicht aber, wo sie andere behindern. Und vor allem schätzen sie die eigene Gefährdung viel zu gering ein.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 5 Aug 2010, 14:36 hat geschrieben: Eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Fahrräder (innerorts) macht aus dem Aspekt der Sicherheit schon Sinn. Wenn man die genannten 15 Km/h zu Grunde legt (und das dürfte die Geschwindigkeit sein, welche die Masse der Radfahrer fährt) und sie mit den 50 Km/h für den Kraftfahrzeugverkehr vergleicht, entsprächen 20 Km/h mit dem Rad in der Relation 67 Km/h mit dem Auto, bei 25 Km/h (Rad) sind es 83 Km/h (Auto) und bei 30 Km/h (Rad) sind es 100 Km/h (Auto). Bei den E-Bikes, die bis zu 45 Km/h schnell sein sollen, wären das in der Relation 200 Km/h!
Die Vergleichsrechnungen bringen doch gar nichts. Ein Radler mit 45 km/h fährt 45 km/h und eben nicht 200 km/h. Ein Radler mit 45 km/h ist halt so schnell wie innerorts der Autoverkehr, ja und? Auch wenn er damit doppelt so schnell ist wie viele andere Radler muss man auch das Verhältnis zum übrigen Verkehr sehen.

Es würde eher Sinn geben, Radler schnell fahren zu lassen, damit sie in Tempo 30-Zonen mit dem Verkehr mitschwimmen. Eine Herunterbremsen auf 15 km/h wäre kontraproduktiv.

Ebenso könnte ich fordern, generell Tempo 30 in der Stadt einzuführen und die Tempo 30-Zonen in Tempo 20-Zonen umzuwandeln. Da sich viele Menschenleben retten ließen, habe ich gute Argumente dafür. Ähnlich wurde ja bei Tempo 30 argumentiert. Aber weißt Du was, ich tue es nicht. Ich möchte weder die einen Verkehrsteilnehmer noch die anderen gängeln. Geschwindigkeitsbeschränkungen vor z.B. Schulen ergeben Sinn, auch wenn ich es traurig finde, dass da viele selbst nicht draufkommen. Ein wenig mehr Eigenverantwortung für alle wäre angebracht, der Staat kann nicht alles regeln. Der Trend geht aber wo anders hin: Irgendwann haben wir das satellitengestützte Zwangs-Herunterbremsen von Autos, wenn man zu schnell fährt.

Bezeichnend ist hierbei dieser Artikel:

http://www.muenchengefluester.de/?p=1690

In diese Richtung geht es also.
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Beitrag von Hot Doc »

Und wenn dus noch 100x schreibst. 15km/h durchschnittliche Fahrgeschwindugkeit (also ohne Pausen) ist auf jeden Fall zu wenig für den normalen Radfahrer. Hier sind 20km/h+x realistischer.
Das mag dir bei deinen Freizeitausflügen so vorkommen, weil da auch viele Freizeit-Gemütlichkeitsradler unterwegs sind und vielleicht auch weil deine Stadt dem normalen Radverkehr ja eher feindlich gesinnt scheint und man daher als Radfahrer noch vorsichtiger und damit langsamer fahren muß. Wenn du aber im Rad-Berufsverkehr unterwegs bist, ist 20km/h eher das untere Ende der Nahrungskette (ok, es gibt immer noch ein paar langsamere) aber bei ca. 25 km/h schwimmt man da ganz gut mit.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 5 Aug 2010, 14:36 hat geschrieben:Vor allem kann man auch zwischen den Kreuzungen an weiteren Stellen in das östliche Wohngebiet abbiegen, was bei einem Verlauf vor der Lärmschutzwand nicht möglich wäre.
so wie ich das sehe werden da mal wieder Geisterradler gezüchtet.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 14:36 hat geschrieben:Ich denke da vor allem an die Bremsverzögerung, die beim Rad meist schlechter ist, als bei einem Auto.
dafür kann man mit den Rad besser ausweichen. Wenn mir z.B. einer in einer Engstelle die Vorfahrt nimmt, dann geh ich von meinen 1m Sicherheitsabstand zum Rad einfach etwas zurück und ich kann normal weiterfahren. Bei anderen Situationen läuft das ähnlich.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 14:36 hat geschrieben:Und mit besseren Bremsen wird es nicht getan sein, sonst steigt der Radler „über Kopf“ ab. 
Also Tempo 15 auch für Motorräder?
Autobahn @ 5 Aug 2010, 14:36 hat geschrieben:In den Fällen, wo es nicht zu einer Behinderung oder Gefährdung kommt, ist das durchaus machbar. Doch leider sehen (einige) Radfahrer nur die Dinge, durch die sie selbst behindert werden, nicht aber, wo sie andere behindern.
Auch wenn man es immer wieder wiederhohlen muss:
Die größte Behinderung für den MIV ist der MIV selbst. Nicht irgendwelche bösen Straßenbahnen oder Radfahrer.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 14:36 hat geschrieben: Und vor allem schätzen sie die eigene Gefährdung viel zu gering ein. 
Weil ihnen bekanntermaßen immer das falsche erzählt wird.
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin

Meine Vergleichsrechnung bezieht sich auf andere Radfahrer, die sich im gleichen Verkehrsraum befinden. Angenommen, es gäbe mehrspurige Fahrradstraßen mit Überholstreifen, greift dieser Vergleich. Ein Radler der 20 Km/h fährt und einen anderen, der 15 Km/h fährt, überholen will, wäre durch einen Dritten, der 45 Km/h schafft, stark gefährdet.

Aber auch auf der „normalen“ Fahrbahn spielt es eine Rolle, denn ein überholender Radfahrer „zischt“ mit der vierfachen Geschwindigkeit vorbei, wobei er in diesem Fall sogar noch weiter in den Verkehrsraum ausweichen muss. Da Fahrräder aber in der Regel keinen Rückspiegel und keinen Blinker haben und der Schulterblick scheinbar unbekannt ist, besteht eine erhebliche Gefährdung durch nachfolgende Kraftfahrzeuge.

Ein weiteres Problem sind plötzlich auftretende Hindernisse, wie z.B. ein plötzlich in den Weg laufendes Kind oder eine sich öffnende Fahrertür eines geparkten Autos. Ich habe arge Zweifel, ob ein plötzliches Ausweichmanöver gelingt oder doch zu einem Sturz führt. Mit dem Auto habe ich da genügend Erfahrung und kann mit solchen Situationen unfallfrei umgehen. So habe ich vor mehr als 35 Jahren über eine ganze Fahrspur ausweichen müssen, weil ein Fahrzeug von einem Parkplatz kommend meine Fahrspur blockierte, und das bei (erlaubten) ca. 60 Km/h. Und das auch noch ohne ESP, wo damals noch kein Ingenieur dran dachte, dass es jemals geben wird.

Und wie sieht es mit den Bremsen aus? Ist die Bremskraft, die ja bei Standartfahrrädern nicht hydraulisch erfolgt und nicht durch ABS unterstützt wird, ausreichend?

Hier mal eine Auflistung des Anhalteweges für ein Auto bei trockener und griffiger Fahrbahn:

15 Km/h – 4,07 Meter
20 Km/h – 6,02 Meter
25 Km/h – 8,24 Meter
30 Km/h – 10,74 Meter
35 Km/h – 13,52 Meter
40 Km/h – 16,58 Meter
45 Km/h – 19,90 Meter
49 Km/h – 22,76 Meter

Und wie heißt es doch so schön im § 4 der StVO:
Der Abstand von einem vorausfahrenden Fahrzeug muß in der Regel so groß sein, daß auch dann hinter ihm gehalten werden kann, wenn es plötzlich gebremst wird ...
Und das gilt auch für Radfahrer. Ich habe da als 14jähriger kostenpflichtige Erfahrung sammeln dürfen, als ich bei regnerischem Wetter einem bremsenden Autofahrer in den Kofferraum geknallt bin. Wirkung der Rücktrittbremse im dritten Gang (Nabenschaltung) nahe Null, Felgenbremse wg. Nässe kaum besser. Geschwindigkeit? Nun ja, was erreicht man nach dem Anfahren an einer roten Ampel bei gutem Tritt nach 15 Metern? Sicher kaum mehr als 10 Km/h.
Es würde eher Sinn geben, Radler schnell fahren zu lassen, damit sie in Tempo 30-Zonen mit dem Verkehr mitschwimmen. Eine Herunterbremsen auf 15 km/h wäre kontraproduktiv.
Die 30 Km/h muss man erst einmal schaffen. Ich zitiere aus einem Radfahrerforum:
Also 20 km/h würde ich rechnen, wenn man einigermaßen fit ist und ins Schwitzen kommen will.
und der gleiche Autor:
15km/h wenn man untrainiert ist, und das ganze mehr als Spaßtour denn als sportliche Betätigung sieht.
Ein Anderer schreibt:
so 10-15 kilometer in der stunde schaffst schon und wenn du etwas geübt bist dann schaffst schonmal 20-25 kilometer
Quelle: http://www.gutefrage.net/frage/fahrrad-dur...geschwindigkeit

Die wenigsten Radfahrer sind sportlich trainiert und wollen ins Schwitzen kommen, auch wenn sie ihr Rad als Verkehrsmittel nutzen.
Hot Doc @ , hat geschrieben:Und wenn dus noch 100x schreibst. 15km/h durchschnittliche Fahrgeschwindugkeit (also ohne Pausen) ist auf jeden Fall zu wenig für den normalen Radfahrer. Hier sind 20km/h+x realistischer.
Ist das eine Forderung oder Deine persönliche Einschätzung? Als ich 25 Jahre alt war, habe ich auch 20 Km/h fahren können, streckenweise auch mehr. Mit nun fast 60 Jahren geht das aber nicht mehr, und auch mit 40 oder 50 ging es schon mit der Geschwindigkeit bergab. Meine Fahrgeschwindigkeit schwankt (gemessen mit Tacho) zwischen 15 und 18 Km/h – die ich aber nur dank Tretunterstützung überhaupt erreiche. Dabei überhole ich viele weitaus jüngere Menschen und werde nur sehr selten, dann aber von besonders „sportlichen“ Radfahrern überholt. Also niemand, der mit normaler Straßenkleidung auf dem Rad sitzt, sondern spezielle „Radsportkleidung“ trägt. Deren Geschwindigkeit schätze ich auf 25 – 30 Km/h.

Heute fuhr ich zufällig hinter einem solchen (von der Kleidung und dem Typ des Rades her) "sportlichen" Radler her. Da ein Überholen wegen des Gegenverkehrs nicht möglich war, hielt ich einen gleichbleibenden Abstand und schaute auf den (nicht justierten) Tacho meines Autos. Obwohl die Strecke abschüssig war, fuhr er nicht schneller als 30 Km/h. Eigentlich hätte er den Radweg benutzen müssen, der allerdings unmittelbar an Werkseinfahrten vorbei führt. An einer Stelle mündet sogar eine Hallenausfahrt dirket auf den Fußweg und den angrenzenden Radweg. Daher hatte ich Verständnis dafür, dass er den Radweg mied, den er am Ende des gefährlichen Streckenteils freiwillig aufsuchte und das dabei sogar noch vorschriftsmäßig mit einem Handzeichen signalisierte. Mit solchen Radfahrern kann ich kooperieren, doch leider sind nur wenige dazu bereit.

P.S.: Während einer Radtour mit einer Jugendgruppe durch die Eifel habe ich (mit anderen Teilnehmehmern) vor 45 Jahren auf Gefällestrecken Sattelzüge in Kurven links überholt. Wenn ich heute daran zurück denke, kann ich nur Gott danken, dass es nicht in die Hose gegangen ist.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Die Angaben aus dem Radforum beziehen sich auf die Durchschnittsgeschwindigkeit (zwar ohne Pausen) aber dennoch mit Halt z.B. an einer Kreuzung oder einem Abbremsen wenn ein Hindernis o.ä. kommt. Ebenso muß man Berge einrechnen, die meistens an der Durchschnittsgeschwindigkeit ziehen, weil man bergauf wesentlich langsamer ist, als man bergab wieder reinholen kann (oder will).
Ca. 18km/h sind auch als Frau oder nicht so sportliche Typen noch sehr gut machbar, würde ich sagen. 15km/h wenn man untrainiert ist, und das ganze mehr als Spaßtour denn als sportliche Betätigung sieht.
18km/h Durchschnitt in der Ebene, da muß man dann schon deutlich über 20km/h unterwegs sein um auf so einen Schnitt zu kommen, wenn man ein paar Mal abbremsen mit einberechnet, was einem in einer Stunde Fahrt so gut wie nie erspart bleibt. Ich finde mich durch deinen Link eigentlich nur bestätigt.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:Meine Vergleichsrechnung bezieht sich auf andere Radfahrer, die sich im gleichen Verkehrsraum befinden. Angenommen, es gäbe mehrspurige Fahrradstraßen mit Überholstreifen, greift dieser Vergleich. Ein Radler der 20 Km/h fährt und einen anderen, der 15 Km/h fährt, überholen will, wäre  durch einen Dritten, der 45 Km/h schafft, stark gefährdet.
Noch mal:
Man sollte allgemein als Radfahrer versuchen 1m Sicherheitsabstand zu allen anderen Verkehrsteilnehmern einzuhalten. Da ein Fahrrad aber nur 0,6m breit ist kann man zur Not immer noch ausweichen. Zudem ist es nie verkehrt beim Überhohlen durch benutzung der Klingel auf sich aufmerksam zu machen.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:Aber auch auf der „normalen“ Fahrbahn spielt es eine Rolle, denn ein überholender Radfahrer „zischt“ mit der vierfachen Geschwindigkeit vorbei, wobei er in diesem Fall sogar noch weiter in den Verkehrsraum ausweichen muss.
da kann er auf der gleichen Spur bleiben.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:Ein weiteres Problem sind plötzlich auftretende Hindernisse, wie z.B. ein plötzlich in den Weg laufendes Kind
Die besteht vor allem auf den von dir verlinkten Radweg.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:oder eine sich öffnende Fahrertür eines geparkten Autos.
drum sollte man einfach Abstand halten.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:Mit dem Auto habe ich da genügend Erfahrung und kann mit solchen Situationen unfallfrei umgehen.
Alle Radfahrer sind also unerfahrene Stümper? :blink:
Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:Und das gilt auch für Radfahrer. Ich habe da als 14jähriger kostenpflichtige Erfahrung sammeln dürfen, als ich bei regnerischem Wetter einem bremsenden Autofahrer in den Kofferraum geknallt bin. Wirkung der Rücktrittbremse im dritten Gang (Nabenschaltung) nahe Null, Felgenbremse wg. Nässe kaum besser. Geschwindigkeit? Nun ja, was erreicht man nach dem Anfahren an einer roten Ampel bei gutem Tritt nach 15 Metern? Sicher kaum mehr als 10 Km/h. 
Dir ist schon bekannt dass sich auch beim Fahrrad die Technik verbessert hat? <_<
Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:Die 30 Km/h muss man erst einmal schaffen. Ich zitiere aus einem Radfahrerforum:
Du solltest mal lesen was du postest:
Da will einer 1h fahren, also so 15-20km. Da zählen ganz andere Bedingungen als wenn man jetzt nur 5km fährt. Zudem wird da nur was von der gesammten Durchschnittsgeschwindigkeit geschrieben (also z.B. auch mit wartezeiten an roten Ampeln usw.). Um das zu ermitteln kukst du auf die Uhr wenn du losfährst und wenn du ankommst und misst auf einen Stadtplan die Strecke. Zum ermitteln der tatsächlich gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeit musst du solche Haltezeiten rausrechnen. Das bringt dann gleich ein paar km/h mehr.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:Heute fuhr ich zufällig hinter einem solchen (von der Kleidung und dem Typ des Rades her) "sportlichen" Radler her. Da ein Überholen wegen des Gegenverkehrs nicht möglich war, hielt ich einen gleichbleibenden Abstand und schaute auf den (nicht justierten) Tacho meines Autos. Obwohl die Strecke abschüssig war, fuhr er nicht schneller als 30 Km/h.
Für weniger als 30min fahrt hohle ich meine Radbekleidung auch nicht aus den Schrank. Weißst du ob der nicht schon 100km hinter sich hatte?
Da tritt man halt nicht mehr so durch wie wenn man jetzt nur 5km in die Stadt fährt.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

So, jetzt schreib´ich auch mal was, erst mal paar Zahlen. Ich fahre seit etwa letztem November seit ich es wieder habe mit dem Rad in die Arbeit, es sind genau 8,52 Kilometer, laut GPS nur 8,51 Kilometer.
Die beste Zeit beträgt 22,5 Minuten, 24-28 sind normal, je nach Tageszeit auch normal. Ich schätze, dass 20 Minuten am Sonntag in der Früh zur Frühschicht zwischen 05:00 Uhr und 05:30 schon drin wären. Der Tacho zeigt im Durchschnitt 18-21 km/h, warum so wenig, dazu komme ich nachher.
Das Rad hat 21 Gänge, ich benutze meist nur den Kettenkranz vorne mit 1-3, der hintere steht zu 99 Prozent auf 7. Zum losfahren die 7, dann 14 und in letzter Zeit immer öfter auch mal die 21.
Die angenehmsten Geschwindigkeiten bei 14 sind dann 10-12 oder 24-27 km/h.
Jetzt gab´s grad´ noch den Nachtisch, jetzt bin ich bissl aus´m Konzept.
Ich mach mal mit dem Durchschnitt weiter. Ich fahre dann teils schneller, fahre dann aber in kleinen Abschnitten wie der Lützowstraße von der Alten Allee bis zur Pippinger langsamer, wenn es vorne rot ist sofort vom Gas, ggf. Bremsen, zum stehen komme ich fast nie, das mit der Balance klappt auch immer besser kurz vorm Stillstand dahinzurollern.
Ein weiterer Punkt ist dass ich von den Haltestellen "Westbad" bis "Am Knie" je nach Verkehrssituation auf dem Gehweg fahre, dann nur 8-11, 12 km/h, was dann auch der Erholung dient. Je nach Tageszeit oder Ampelschaltung, wenn ich zum Beispiel grade noch durchgekommen bin dann umso schneller, 30-33 und alle paar Meter umschauen. Überholen durch Autos is da nicht.
Dann noch der Abschnitt auf der Landsberger Straße Stadtauswärts wo rechts die Figuren stehen bis zur Offenbachstraße, oft wäre da die Straße nicht ratsam, da wird dann wegen der Enge auch nur 5 gefahren, wenn überhaupt.
Dann rum um die Ecke und Gas, hier ist der Weg von der gesamten Strecke wohl am schlechtesten. Vollgas, früh in den 21sten und dann drüben wieder hoch, oft weiterhin im 21sten und 28-30 km/h, dann wieder kurz langsamer mit 20 km/h.Bei der nächsten Ampel da, fragt mich bitte nicht nach der Straße die dann später nach dem kleinen Park die Lützowstraße wird fahre ich zum Schluss wenn grad kein Auto da ist auch auf der Straße um ohne anzuhalten links abbiegen zu können. In dem Wohngebiet da in dem es keine Fahrradwege gibt aber relativ viele Autos fahren ist e immer lustig so schnell zu fahren, an den Straßen aber immer bremsbereit. Wenn einer kommt bremsen, hat bisher immer gereicht, da die Fahrer mit so einem schnellen Rad aber nicht rechnen haben viele schon die Hand bereit zum Durchwinken und dann steh ich schon, paar mal zwar nicht, aber ich bin gestanden.
Was war denn noch, der Nachtisch hat das ganze Konzept zerstört.
Die Statistik sagt, bei jeder Fahrt mindestens ein Beinahezusammenstoß, obwohl ich unter 50 fahre und sonst eigentlich wirklich nichts falsch mache. Erst neulich wieder am Willibaldplatz stadtauswärts hätt´s fast gerummst, als ein Saab an der Ampel rechts abbiegen wollte aber nur auf die Fußgänger geachtet hat, das Gesicht der Beifahrerin als ich einen halben Meter vor ihr zum Stehen komme und die Federung wieder hoch geht, habe die glücklicherweise schon vorher gesehen. Wäre nicht vorher der Hund gewesen, ich glaub´die wären mit voll in die Seite.
Dann mal hier weiter, die letzte Zeit wo es wieder wärmer wird merkt man auch als Radfahrer den Verkehr immer mehr, vor allem auch Geisterradler und auch Fußgänger, am liebsten war´s mir da von Dezember bis Februar. Nur im T-Shirt, bei -5°C - + 5°C, zwar erst kalt aber nach einem Kilometer schön angenehm, animiert auch zum schneller fahren. Jetzt im Sommer wär´s ohne Rucksack auch angenehmer. Jetzt wo viele fahren, fahr ich gar nicht so oft. Und mir raten´s immer, nehm das Rad doch von Laim nach Langwied in der S-Bahn mit, erstens geh´ich den Zu- und Ablauf sonst immer zu Fuß, 1,02 Kilometer zur S-Bahn von zu Hause, zweitens fällt fast immer ein Weg in die Sperrzeit, das lohnt sich nicht. Am besten ist es immer wenn man die Kollegen von denen zwei in der Nähe wohnen trifft auf dem Weg zur S-Bahn und dann genau unter der Langwieder Station durchfährt wenn sie gerade die Treppe runter kommen. Da übrigens dank des Berges auch mit 32-35 km/h. Ach ja, dann noch die Offenbachunterführung nach Süden, zwar bei 32 km/h der aktuelle Schlenker auf die Fahrbahn unten aber dann mittlerweile im 21sten drüben mit 35 wieder rauf, an der langen Schlange Autos vorbei, grade noch bei Gelb drüber und dann direkt nach links abbiegen. Der Straßenbelag da ist außerdem viel besser als der Radweg! Auch wenn der auch schon etwas mitgenommen ist.

Wie gesagt, Konzept im A., aber das noch zum Schluss, in der Agnes-Bernauer-Straße stadteinwärts nach dem Taxistand an der Kreuzung zur Fürstenrieder wurde vor paar Wochen gebaut, zuerst da, wo der Radweg noch auf der Straße ist, der ist jetzt wieder schön rot, danach wurden etwas weiter die Fernwärmeleitungen vergraben. Hier war mal auf der Straße in Loch oder Baumaterial, dann auf dem Rad- dann Gehweg, deshalb hat man über das blaue Schild mit Radfahrer und Fußgänger mit dem senkrechten Strich einfach das mit dem waagerechten montiert. Ds so perfekt dass man es vergessen hat, jetzt hängt es immer noch da und man müsste vorsichtiger fahren, habe die Übermontage auch erst später entdeckt, habe mich erst nur gewundert was das da soll. Dann och die Steller vorher vor dem Interim wo man auf die Straße wechselt, wenn direkt nach den Autos, als Vordestes natürlich immer ein Transporter der Weg eh schon so einen Knick macht und dann direkt auf die Straße, wenn möglich fahre ich dann bei guter Sicht nach Hinten eine Garagenausfahrt vorher auf die Straße, dort blieb man vor dem Umbau bis zur Fürstenrieder Straße, jetzt hat man ab dem Laimer Anger aus dem Fußweg, welcher schon immer geteert war einen benutzungspflichtigen ausschließlichen Radweg gemacht, Breite ein guter Meter. Auf den Laimer Anger auszuweichen ist da kein Problem und auch so vorgesehen und die Auffahrt ist dank des abgesenkten Bordsteines mit der zusätzlich abgeflachten Kante total ungefährlich. Leider haben dies viele Fußgänger immer noch nicht mitbekommen, bei der nächsten Möglichkeit am Detterbeck muss man stark runterbremsen damit man nicht hinfällt.

Agnes Bernauer stadtauswärts, da habe ich noch kein System, aber stadteinwärts ist es so, wenn ich am Westbad Grün kriege und sofort Vollgas gebe und ich dann 30-33 fahre, komme ich bis zur Fürstenrieder immer gerade noch bei Grün durch, letzteres ist auch nicht so schlimm wegen dem Wechsel auf die Straße bei dem man an der Stelle wirklich vorsichtig sein sollte. Umso ärgerlicher als da neulich dann von Lohensteinstraße boi von der Pfortenstraße auf dem Radweg eine Mutter und auf dem Gehweg die Tochter, etwa 12-14 nebeneinander mit 8, ja, 8 km/h fuhren. Leider war da sonst keiner mehr, ich konnte die nicht vertreiben.
Vorgestern als ich am Laimer Bahnhof von dem neuen Bau im Nordosten in den Südosten über die Kreuzung wollte, als Füßgänger blieb auf einer Spur schon ein VW T2 stehen, da fährt doch paar Sekunden später noch einer mit dem Mountainbike auf der Straße daher und bei Rot über die gesamte Kreuzung im dichtesten Berufsverkehr.
Ja, die Kreuzung ist auch sowas, bin da vor paar Jahren öfter lang, die Autos können von Süden einfach schön durch die Unterführung. Als Radfahrer erst mal da warten, wo die Linksabbieger sind, die Ampel hat immer genau dann rot, wenn die weitere Rot hat und umgekehrt, aber man darf ja nicht gleich links sondern muss erst über alle anderen Spuren. Dann da warten und dann wenn es nach West geht da man ja durch den Fußgängertunnel muss, beim anderen steht ja sogar ein Fahrrad im roten Kreis davor. Also, wenn die Ampel dann grün wird sofort Gas Gas Gas, mit 30 durch den Tunnel um gerade noch die Ampel nördlich der Unterführung zu schaffen, da man sonst ewig warten muss. Ist jetzt bissl anders, da in der gesamten Unterführung jetzt Fußgängerbereich mit "Radfahrer frei" ist, auch wenn die Trennung wie früher immer noch eingehalten wird, auch dürfte die letzte Ampel jetzt anders geschalten sein, da dort ja jetzt Wohnblocks stehen.

Zum Schluss, die Arbeitskollegen duschen im Umkleidebereich nach der Arbeit, ich, wenn ich hinkomme, nach der Arbeit wenn ich daheim bin, das würde sich nicht lohnen. Also nicht überall ist es so, dass man nicht schwitzen darf, auch wenn ich es trotzdem nicht gern tue. Aber eins mache ich nicht mehr, die Handcreme für "Nach der Arbeit" nehme ich nicht noch mal auch für´s Gesicht her, die scheint alles zu versiegeln, die Fahrt war schrecklich, im Gesicht dann nun doch nicht zu schwitzen.


Ein letzter Punkt, eine der Grundfahrübungen für die Klasse A ist, aus 50 km/h innerhalb von 5 Metern anzuhalten, nur Bremsweg, Bremseinsatzpunkt ist markiert, also keine Reaktionszeit. Der Bremsvorgang dauert gefühlt am längsten, danach hab´ich immer gemeint, da hat noch schnell einer ein Hütchen hingestellt, aber nein, es geht, auch ohne dreifachen Überschlag mit Rückwärtssalto. Deshalb ist 15 km/h für Motorradfahrer schon mal Quatsch, wenn ich´s drauf anlege, kracht mir hinten jedes Auto rein.

So, der Nachtisch hat mir zwar meinen im Kopf zunichte gemachten Beitrag zu Nichte gemacht und es fehlt auch noch einiges, die Struktur und gezielte Antworten auf Beiträge ist hin und um die Uhrzeit mach ich das nicht mehr, inzwischen haben vielleicht auch schon Andere geantwortet aber ich lasse das mal so stehen, auch wenn es teilweise nach Angeberei klingt oder mich als Rambo darstellt, da bin ich öfter gerambot worden.
[Edit 2: Sehe mich vielmehr als einen ganz normalen Berufspendler/Edit2]

PS: Fällt mir grad noch ein, auf der Nymphenburger als ich a immer zur Schule bin zwischen Rotkreuzplatz und Stiglmaierplatz fuhr man da teilweise in zwei reihen a 20 Radler und die Linken haben die Rechten immer überholt, ich wollt ja noch schneller. Als ich da das erste Mal im Berufsverkehr lang bin traf mich fast der Schlag auf dem engen Radweg, Lenker an Lenker. Hat dann aber später Spaß gemacht. Jetzt ist meine Berufsverkehrszeit ja oft eine andere als die Reguläre und wenn doch nicht, dann oft gegen die Lastrichtung.

Jetzt ist leider der Hinterreifen platt, wird aber am Wochenende repariert, habe nur noch zwei Monate, ab Oktober am Hbf, da fahr ich nicht mit dem Rad. Wo soll ich das denn hinstellen? Ist zwar schon über 20 Jahre als war aber damals sehr teuer und gewinnt mittlerweile wieder an Wert. Und da gibt´dann auch keine Dusche und im Personenverkehr dann verschwitzt zu sein, naja.

Entschuldige für den vielen Text, noch was Kurzes zum Schluss.

Am Lenker habe ich links eine Rasselklingel und rechts eine die nur einmal "Bing" macht. :D So rum war das doch auch im P- Wagen, oder? Wurde mir in der 4 Klasse mal erklärt.

Und: Beitragserstellung über drei Stunden, wer kann das schlagen?

Edit: Würde mich jetzt niht als Profi oder so bezeichnen, fahre auch immer in Alltagskleidung. Jetzt reicht´s aber.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:Meine Vergleichsrechnung bezieht sich auf andere Radfahrer, die sich im gleichen Verkehrsraum befinden. Angenommen, es gäbe mehrspurige Fahrradstraßen mit Überholstreifen, greift dieser Vergleich. Ein Radler der 20 Km/h fährt und einen anderen, der 15 Km/h fährt, überholen will, wäre  durch einen Dritten, der 45 Km/h schafft, stark gefährdet.
Dein Beispiel ist viel zu hypothetisch. Es mag zwar anhand eines Vergleichs hohe Geschwindigkeitsunterschiede der Autobahn auf die Radfahrer projizieren. Das Beispiel bleibt aber für die Praxis weitestgehend bedeutungslos:

1. Überholmanöver, bei denen ein überholender Radfahrer gleichzeitig von einem anderen überholt wird, kommen in der Praxis nur selten vor.

2. Ein Überholen bei Beteiligung von zwei Radlern ist mit diesem Geschwindigkeitsunterschied kaum möglich bzw. nicht angebracht. Auf dem Fahrradweg nicht, auf dem Fahrradstreifen nicht und auch auf der Straße auch kaum. Wenn ich überhole, dann fahre ich erst vor dem langsamen Radler her, gebe ein Klingelzeichen und ziehe dann - wenn alles passt - mit einem Unterschied von vielleicht 5 km/h vorbei, Erst danach beschleunige ich wieder auf ca. 30 km/h.

Das schnelle Vorbeifahren auf dem Fahrradweg funktioniert schon einmal nicht, da sich die meisten Leute nicht so schnell wegklingeln lassen. Außerdem muss man sicherstellen, dass niemand gefährdet wird. Ergo: Einen 15 km/h-Radler mit 45 km/h zu überholen, ist viel zu gefährlich, ich habe so was auch nie gefordert. Man muss hier klare zwischen Überholvorgang und später erreichter Höchstgeschwindigkeit differenzieren.

Übrigens: Wie man es auch macht, ist es falsch. Klingelt man, fallen manche vor Schreck fast vom Rad oder beschweren sich, warum man nicht einfach so vorbeifährt. Ich weise dann daraufhin, dass die anderen wissen sollen, dass sie überholt werden. Sie könnten ja einen Schlenker machen und dann würde es zum Crash kommen.

Klingelt man nicht, wird man oft blöd angemacht und gefragt, ob man denn keine Klingel hätte. Auch hier ist es mir schon passiert, dass sich andere wegen des Überholvorgangs erschrocken haben, obwohl sie nicht geschnitten wurden und der Sicherheitsabstand groß genug war.

Gestern habe ich eine langsam vor mir auf dem Bordsteinradweg fahrende Frau per Klingelzeichen gewarnt. Sie bleib weiter rechts und ich zog an ihr vorbei. Ich habe sie nicht im Entferntesten geschnitten. Nach Beendigung des Überholvorgangs fing sie das Schreien an und beschwerte sich. Ich verstehe das nicht, das war ein lupenreiner, rücksichtsvoller Überholvorgang - meines Erachtens hätte man es nicht besser machen können. Das Klingeln sollte sie gehört haben, da ich eine extrem laute Klingel habe.

Falls sie mitliest (was eher unwahrscheinlich ist): Was habe ich denn bitte falsch gemacht? Ich verstehe es wirklich nicht.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:Ein weiteres Problem sind plötzlich auftretende Hindernisse, wie z.B. ein plötzlich in den Weg laufendes Kind oder eine sich öffnende Fahrertür eines geparkten Autos. Ich habe arge Zweifel, ob ein plötzliches Ausweichmanöver gelingt oder doch zu einem Sturz führt. Mit dem Auto habe ich da genügend Erfahrung und kann mit solchen Situationen unfallfrei umgehen. So habe ich vor mehr als 35 Jahren über eine ganze Fahrspur ausweichen müssen, weil ein Fahrzeug von einem Parkplatz kommend meine Fahrspur blockierte, und das bei (erlaubten) ca. 60 Km/h.
Niemand kann unfallfrei mit so was umgehen. Auch der Könner (der Du wohl bist) kann mit Erfahrung nicht jeden Unfall verhindern. Wer das behauptet, stapelt hoch - zu hoch.

In so einem beschriebenen Fall ist hohe Aufmerksamkeit notwendig und eher ein Ausweichen als ein Bremsmanöver angesagt. Da bist Du auch im Auto mit Deiner erheblich höheren Geschwindigkeit nicht unbedingt im Vorteil einem Radfahrer gegenüber. Wenn Du 50 km/h fährst und ein Radler 30 km/h, dann nützt Die die besser "Hardware" auch nicht so viel, um den Geschwindigkeitsunterschied wettmachen zu können.

Wenn Du die Radler hier auf 15 km/h runterbremsen willst, sage ich, dass viele sogenannte Verkehrsexperten sagen, in Wohngebieten wäre 30 km/h noch zu schnell. Da könnte ich auch von Dir fordern, nur 20 km/h zu fahren.
Autobahn @ 5 Aug 2010, 21:53 hat geschrieben:Die 30 Km/h muss man erst einmal schaffen.
Und deswegen alle Radler auf 15 km/h runterbremsen!? Wenn welche in Tempo 30-Zonen mit dem Verkehr mitschwimmen können, dann lass sie doch. Die Schnellfahrer musst Du dann als Autofahrer schon mal nicht überholen, was weniger Behinderungen ergibt.

Von den Tempo 15 km/h für Radler halte ich also so viel wie von Guido Westerwelle (kleine Gaudi) - nämlich gar nichts. Aber die EU-Bürokraten werden sich schon was einfallen lassen - d.h. ein Rad zur Pflicht machen, wo das Treten bei Erreichen der 15 km/h automatisch so schwer geht, dass man nie über die 15 km/h kommen kann. Brausedüsen, die wassersparend sind und nicht die volle Wassermenge durchlassen, damit man sich den Dreck nach dem Radfahren nicht mehr gescheit runterduschen kann und dann doppelt so lange duschen muss und im Endeffekt dann mehr Wasser als vorher verbraucht, fordern sie ja schon.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Paar mal hab´ich´s schon erlebt auf der Agnes Bernauer zwischen Fürstenrieder und von der Pforten wo kein Radweg ist, parkende Autos rechts halb auf dem Gehweg, links Autos und auf der rechten Spur überholen sich munter die Radler.
Und dann, wenn sie fertig sind an allen vorbeiziehen um die Grüne Ampel noch zu schaffen :D
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ TramPolin
Dein Beispiel ist viel zu hypothetisch. Es mag zwar anhand eines Vergleichs hohe Geschwindigkeitsunterschiede der Autobahn auf die Radfahrer projizieren.
Natürlich war das ein hypothetisches Beispiel, denn solche mehrspurigen Fahrradstraßen gibt es nicht. Ich wollte lediglich die Geschwindigkeitsdifferenz im Vergleich zu einer mehrspurigen Kraftfahrstraße deutlich machen. Von einem gleichzeitigen Überholen durch zwei Radfahrer habe ich auch nicht gesprochen.
Übrigens: Wie man es auch macht, ist es falsch. Klingelt man, fallen manche vor Schreck fast vom Rad oder beschweren sich, warum man nicht einfach so vorbeifährt.
Ich erwähnte ja schon, dass sich nur die wenigsten Radfahrer dafür interessieren, was sich hinter ihnen abspielt. Den beim Auto gewohnten Blick in den Rückspiegel gibt es nicht, denn es gibt nur wenige Radfahrer, die einen Spiegel nachrüsten (O.K., so mancher Autofahrer vergisst auch vor einem Spurwechsel in den Speigel zu schauen, die meisten tun es aber). Während ich ein sich von hinten näherndes Auto aber höre, geschieht das bei einem Fahrrad nicht (Ich „höre“ sogar die Geschwindigkeit und die Entfernung (natürlich nur ca.) eines Autos hinter mir). Und da bin ich dann auch schon mal erschrocken, wenn mich ein schnellerer Radfahrer überholen will und daher klingelt. Manchmal klingele ich ja auch. Meist warte ich aber eine günstige Gelegenheit ab oder spreche die Leute an: "Ich habe einen Turbolader, darf ich bitte mal vorbei!" Das ruft immer wieder Erheiterung hervor.
Niemand kann unfallfrei mit so was umgehen. Auch der Könner (der Du wohl bist) kann mit Erfahrung nicht jeden Unfall verhindern. Wer das behauptet, stapelt hoch - zu hoch.
Ich behaupte nicht, jeden Unfall verhindern zu können. Das oben geschilderte Beispiel war eine Extremsituation, kleinere derartige Aktionen kommen aber häufiger vor. Ob ich die alle mit dem Rad gemeistert hätte, ohne mich auf den Bart zu legen, kann ich mir nicht vorstellen.

Das Wichtigste ist aber eine vorausschauende Fahrweise. Auch oder vor allem mit dem Fahrrad.

Ich kann mich beim Anhalteweg nur an den Zahlen für einen normalen PKW orientieren, ich glaube aber kaum, dass sie bei gleicher Geschwindigkeit mit dem Fahrrad kürzer sind.
Und deswegen alle Radler auf 15 km/h runterbremsen!?
Ich habe diese Forderung nicht aufgestellt, fände sie aber an manchen Stellen sinnvoll. Irgendwie erinnert sie mich an die Diskussionen um Tempolimits für Kraftfahrzeuge.

Hier mal ein kurzer geschichtlicher Rückblick über die Geschwindigkeitsbeschränkungen in Deutschland:
1910: 15 Km/h für PKW, 12 Km/h für LKW
1934: Aufhebung aller Geschwindigkeitsbeschränkungen
1939: PKW 60 Km/h (innerorts) bzw. 100 Km/h (außerorts), LKW 40/70
Nach Kriegsbeginn: 40 Km/h (innerorts), 80 Km/h (außerorts, auch Autobahnen)
1953: Aufhebung aller Geschwindigkeitsbeschränkungen
1957: 50 Km/h innerorts
1972: 100 Km/h auf Landstraßen
1974: Einführung der Richtgeschwindigkeit auf Autobahnen (130 Km/h)

Der Grund für die Einführung von Geschwindigkeitsbeschränkungen war immer die hohe Unfallzahl. Zumindest an die Einführung der 100 Km/h auf Landstraßen kann ich mich noch lebhaft erinnern, da ich zu der Zeit bereits Autofahrer war.

Auf Hauptverkehrsstraßen halte ich nach wie vor eine strikte Trennung der Verkehrsträger für unabdingbar. Das bedeutet nicht, dass die Radwege schlecht sein dürfen. Grundsätzlich gilt aber auch auf Radwegen, dass eine Verringerung der Varianz der gefahrenen Geschwindigkeit die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls reduziert.

@ glemsexpress
Man sollte allgemein als Radfahrer versuchen 1m Sicherheitsabstand zu allen anderen Verkehrsteilnehmern einzuhalten. Da ein Fahrrad aber nur 0,6m breit ist kann man zur Not immer noch ausweichen.
Viel Glück dabei. Mir ist ein Meter Sicherheitsabstand eindeutig zu wenig.
Alle Radfahrer sind also unerfahrene Stümper?
Habe ich das geschrieben? Ich habe geschrieben, dass ich mit dem Auto genügend Erfahrung mit solchen Situationen habe, aber angezweifelt, ob es mit einem Fahrrad (aus technischen Gründen) möglich ist, oder man sich doch nicht bei so einer plötzlichen Lenkbewegung auf die Nase legt. Immerhin hat ein Fahrrad nur zwei Räder. Von dem nachfolgenden Autoverkehr, sofern man nicht auf einem befestigten Radweg fährt und auf die Fahrbahn ausweichen muss, mal abgesehen.
Dir ist schon bekannt dass sich auch beim Fahrrad die Technik verbessert hat?
Wouw, ABS, ASR und ESP? Will ich haben :lol:

Klar hat sich die Technik verbessert, aber spontan fallen mir da allennfalls Scheibenbremsen (nicht serienmäßig) und der Nabendynamo ein. Vielleicht noch die Federung und verbesserte Beleuchtung. O.K., die Pedelecs und E-Bikes als Antriebshilfe. Hilf mir, wenn ich etwas vergessen habe, was der Sicherheit dient.

P.S.: Ich bin in meinem Leben schon so einige Kilometer mit dem Rad gefahren, in meiner Jugend allerdings mehr als heute (damals sogar täglich). So unerfahren bin ich also nicht. Möglicherweise bin ich im Alter – was den Verkehr angeht – etwas weiser und gelassener geworden. Das wirkt sich auch auf meine gefahrene Geschwindigkeit mit dem Auto aus.

Edit: Tippfehler
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben:Natürlich war das ein hypothetisches Beispiel, denn solche mehrspurigen Fahrradstraßen gibt es nicht. Ich wollte lediglich die Geschwindigkeitsdifferenz im Vergleich zu einer mehrspurigen Kraftfahrstraße deutlich machen.
Mir war schon klar, dass dies hypothetisch war. Nur, was bringt es? Wenn ich mit 30 km/h fahre, bin ich doch nur 15 km/h schneller als einer, der mit 15 km/h fährt und nicht z.B. 100 km/h. Entsprechend habe ich mit 30 km/h noch einen verträglichen Bremsweg, der ja quadratisch zur Geschwindigkeit steigt. Dein Beispiel trifft es deshalb schon mal nicht, da ich es z.B. auf Fußgänger ausdehnen könnte. Da ist Oma Trudhilde mit Gehwagen 1 km/h unterwegs und Klein Fritz läuft mit 8 km/h an ihr vorbei. Keiner würde nun im Ernst nun sagen, wie gefährlich dies sei, man könne Oma Trudhilde als Lastwagen mit 80 km/h auf der rechten Autobahnspur sehen und Klein Fritz wäre auf der linken Spur einem Porsche mit sagenhaften 640 km/h unterwegs.
Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben:Ich behaupte nicht, jeden Unfall verhindern zu können.
Das liest sich aber hier so, da lese ich nichts von Ausnahmen:
Mit dem Auto habe ich da genügend Erfahrung und kann mit solchen Situationen unfallfrei umgehen.
Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben:
Man sollte allgemein als Radfahrer versuchen 1m Sicherheitsabstand zu allen anderen Verkehrsteilnehmern einzuhalten. Da ein Fahrrad aber nur 0,6m breit ist kann man zur Not immer noch ausweichen.
Viel Glück dabei. Mir ist ein Meter Sicherheitsabstand eindeutig zu wenig.
So gesehen dürfte man auf einem Standardradweg niemand überholen, auch nicht Opa Ottokar, der mit halsbrecherischen 9,9 km/h unterwegs ist. Man müsste mindestens bis zur nächsten Lichtzeichenanlage hinter ihm herschleichen. Da kann ich auch nur sagen: Viel Spaß dabei. Oft ist es übrigens viel sicherer, auf den Gehweg auszuweichen. In Neuperlach ist fast niemand auf den Gehwegen unterwegs. Viele Radler machen das generell. Da bekommt man einen wirklich akzeptablen Sicherheitsabstand zusammen. Allerdings ist verboten, auch wenn niemand gefährdet wird. An einem Rad mit breitem Anhänger kommt man aber anders kaum vorbei.

Was kommt auf die Radler zu: Überholverbot auf Radwegen, Tempolimit von 15 km/h? Vielleicht ja auch beides.
Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben:Auf Hauptverkehrsstraßen halte ich nach wie vor eine strikte Trennung der Verkehrsträger für unabdingbar. Das bedeutet nicht, dass die Radwege schlecht sein dürfen. Grundsätzlich gilt aber auch auf Radwegen, dass eine Verringerung der Varianz der gefahrenen Geschwindigkeit die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls reduziert.
Beim reinen Überholvorgang gebe ich Dir Recht. Ansonsten wäre ich ja für eine Einführung einer Mindestgeschwindigkeit von 20 km/h auf Radwegen. :D Wer die nicht schafft, hat dann auf dem Fußweg zu fahren. Dann hast Du auf dem Fußweg eine Varianz, die auf typischerweise auf 6 km/h für Fußgänger und 15 km/h der Radler fußt, was noch verträgliche Unterschiede sind.
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Beitrag von Autobahn »

@TramPolin
Wenn ich mit 30 km/h fahre, bin ich doch nur 15 km/h schneller als einer, der mit 15 km/h fährt und nicht z.B. 100 km/h
Das tritt aber in dem Moment in den Hintergrund, wo Du doppelt so schnell fährst. Das wäre so, als würde ich in einer 30 Km/h Zone mit 60 Km/h überholen.
So gesehen dürfte man auf einem Standardradweg niemand überholen, auch nicht Opa Ottokar, der mit halsbrecherischen 9,9 km/h unterwegs ist.
Wenn der Platz nicht ausreicht, darf man nicht überholen.
Oft ist es übrigens viel sicherer, auf den Gehweg auszuweichen.
Das ist auf jeden Fall sicherer.
Ansonsten wäre ich ja für eine Einführung einer Mindestgeschwindigkeit von 20 km/h auf Radwegen
Analog zu § 18 StVO:
(1) Autobahnen (Zeichen 330.1) und Kraftfahrstraßen (Zeichen 331.1) dürfen nur mit Kraftfahrzeugen benutzt werden, deren durch die Bauart bestimmte Höchstgeschwindigkeit mehr als 60 km/h beträgt; werden Anhänger mitgeführt, so gilt das gleiche auch für diese.
Nur, wie ermittelt man die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit von mehr als 20 Km/h, wenn die „Motorisierung“ aus dem Fahrer besteht? Wie viel kW kommen dabei heraus? Bei einem Durchschnittsmenschen zwischen 0,1 und 0,15 kW, bei einem Leistungssportler wahrscheinlich nicht mehr als 0,25 kW.

Ich habe heute mal eine Runde um den Kemnader See (bei Bochum) gemacht und bin voll enttäuscht worden. Der ausgeschilderte Radweg ist wesentlich schmaler, das der für Fußgänger vorgesehene, überall dort, wo Fußgänger kreuzen, liegt hässliches Kopfsteinpflaster
Google-Karte
Hier zwei Bilder der Stelle aus der Karte:
http://www.flickr.com/photos/bundesautobah...ahn/4868391237/
http://www.flickr.com/photos/bundesautobah...ahn/4868391443/

Am östlichen Ufer führt er entlang der A43 und man ist dem Lärm der Autobahn ausgesetzt. Der Fußweg darf aber von Inlineskatern benutzt werden, die zum Teil wesentlich schneller fahren, als die meisten der Radfahrer. Darum musste mich auch ein solcher anmaulen, als ich auf dem Fußweg fuhr, aber die Fußgänger störte es nicht.

Besonders ist mit dies auf der Brücke über die Ruhr aufgefallen.
http://www.flickr.com/photos/bundesautobah...ahn/4869005760/

Wenige Minuten nachdem ich dieses Photo aufnahm und auf dem markierten Radstreifen weiter fuhr, kam ein Inliner mit einem Affenzahn auf dem Gehweg entlang gefahren, direkt auf die alte Dame zu.

Ach ja, ich fuhr nicht konstant, sondern schwankend zwischen 15 und 18 Km/h. Überholt worden bin ich nur selten. Einmal waren es zwei Rennradfahrer, von denen mich einer links, der andere zeitgleich rechts überholte. Die anderen Male waren es zwei oder drei Mountainbiker, die (zeitlich versetzt) langsam an mir vorbei zogen und nicht einmal 25 Km/h „drauf“ hatten.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 7 Aug 2010, 18:36 hat geschrieben:Das tritt aber in dem Moment in den Hintergrund, wo Du doppelt so schnell fährst. Das wäre so, als würde ich in einer 30 Km/h Zone mit 60 Km/h überholen.
Das Beispiel passt einfach nicht, da Du bei 60 km/h eine ganz andere kinetische Energie hast als mit mageren 30 km/h. Denke auch an das vorhin gebrachte Beispiel, bei dem ein Fußgänger im Laufschritt eine Rolllator schiebende Person überholt. Da würde auch niemand das auf die Autobahn projizieren nach dem Motto "Porsche überholt Traktor" und dann sagen, das Überholen wäre nicht angebracht, da der Geschwindigkeitsunterschied Faktor 8 sei.

Da die kinetische Energie quadratisch zur Geschwindigkeit steigt und auch der Bremsweg quadratisch an die Geschwindigkeit gekoppelt ist, ist eine doppelte Geschwindigkeit im unteren Geschwindigkeitsbereich was ganz anderes - und auch eine ganz andere, nämlich geringere Gefährdung - als in einem sehr hohen Geschwindigkeitsbereich.
Autobahn @ 7 Aug 2010, 18:36 hat geschrieben:Wenn der Platz nicht ausreicht, darf man nicht überholen.
Weißt Du was, ich tu es es trotzdem, dort, wo ich der Auffassung bin, dass es noch geht. Bis jetzt habe ich auch noch niemand angefahren. O.k., das letzte Mal, als es zum Crash kam, da war ich noch Jugendlicher.

Das ist auch das Problem, was die Akzeptanz der Radwege, vor allem der schmalen, so reduziert. Da wird man faktisch gezwungen, lange Zeit hinter einem Schleicher herzubummeln. Als Radfahrer auf der Fahrbahn dagegen würde ich mich absichern, dass hinter mir kein Fahrzeug kommt und dann den Schleicher mit angebrachtem Mindestabstand überholen.

Es würde sich jeder Autofahrer mit Recht aufregen, wenn er sehr langsame Fahrzeuge nicht überholen darf. Natürlich darf er das auch nicht in allen Fällen. Oft hat er aber mehr als eine Fahrspur oder er kann zum Überholen die Gegenfahrspur benutzen. Dem Radfahrer willst Du aber zumuten, nicht überholen zu dürfen, allenfalls auf breiten Radwegen, die wie wir wissen, Mangelware sind.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben:Natürlich war das ein hypothetisches Beispiel, denn solche mehrspurigen Fahrradstraßen gibt es nicht.
Es gibt definitiv Fahrradstraßen die so breit sind das mehrere Radfahrer nebeneinander fahren können. Das sind sogar die meisten da diese ja oft auch für MIv freigegeben sind.
Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben:Ich erwähnte ja schon, dass sich nur die wenigsten Radfahrer dafür interessieren, was sich hinter ihnen abspielt. Den beim Auto gewohnten Blick in den Rückspiegel gibt es nicht, denn es gibt nur wenige Radfahrer, die einen Spiegel nachrüsten

Bein Fahrrad kann man via Schulderblick die ganze Umgebung OHNE toden Winkel sehen. Meienr erfahrung nach haben die Spiegel vor allem Leute in Ligerädern und solche mit Genickstarre.
Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben:Ich kann mich beim Anhalteweg nur an den Zahlen für einen normalen PKW orientieren, ich glaube aber kaum, dass sie bei gleicher Geschwindigkeit mit dem Fahrrad kürzer sind. 

dafür hat man beim Fahrrad einen besseren Überblick, man sitzt höher und ca. 1m weiter vorne.
Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben:Viel Glück dabei. Mir ist ein Meter Sicherheitsabstand eindeutig zu wenig.

Meist sind 2-Richtungs-Radwege schmäler. Und da ist ein Frontalzusammenstoß zu befürchten.
Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben: Scheibenbremsen (nicht serienmäßig)

Natürlich gibt es die Scheibenbremsen auch Seriernmäßig.
Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben:verbesserte Beleuchtung. O.K.

Von den 10Lux Frontstrahler bis zum 40Lux (und teils noch viel mehr) LED-Scheinwerfer der sich auch noch tageslichtsbhängig anschaltet und natürlich auch noch Standlich hat ist es schon ein großer Unterschied.
Autobahn @ 6 Aug 2010, 22:46 hat geschrieben:Hilf mir, wenn ich etwas vergessen habe, was der Sicherheit dient. 

Alu-Feldgen, meist vertärkt, verbesserte Bremsbeläge für V-Brakes, "unplattbare" Reifen, verbesserte Reifen-Profile bis zum Winterreifen, Alu-Ramen (geringeres Gewicht, korrosionsbeständig), verbesserte Helm-Technologie, optimierte Anhänger-Kupplungen (Kupplungspunkt am Hinterrad statt am Sattel), verbesserte Satteltaschen, Pedale mit besserer Tritthaftutung,...
Und das ist nur was mit so spontan einfällt.
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Beitrag von TramPolin »

Neuer? Typ von Radampel in München

Ich hoffe, ich nerve euch noch nicht, aber mich interessiert das Thema "ideale oder weniger ideale Fahrradverkehrswege" sehr stark. Nun verhält es sich offenbar nicht so, wie vermutet, dass nämlich keine Fahrradampeln mehr verbaut werden. Denn die neu gestaltete Kreuzung Leuchtenbergring / Prinzregentenstraße hat eine spendiert bekommen. Wie lange die Ampel dort hängt, kann ich aber nicht sagen.

Es handelt sich hier allerdings um das Fabrikat "andere Straßenseite". Die Ampel hängt nicht dort, wo die Radler warten, sondern am Ende der Kreuzung bzw. dort, wo auch die zweite Fußgängerampel montiert ist (im Bild rot markiert):

Bild
Anklicken für größer (leider nur Handycamaufnahme in entsprechend niedriger Qualität)

Die Ampel wird von den Autofahrern und allen anderen, die auf der Fahrbahn fahren, vermutlich besser gesehen, was der Grund für diese Aufhängung sein dürfte. Sinn ergibt eine solche Ampel als Alternative zur kombinierten (d.h. zusammengefassten) Fahrrad-/Fußgängerampel m.E. nur in zwei Fällen:
- Man möchte den Radlern vom Fußgängerverkehr divergierende Grün- und Rotphasen geben.
- Man möchte den Radlern Rot-Stopps auf dem Mittelstreifen ersparen.

Was haltet ihr von dieser Ampelform? Ich habe übrigens die Ampel gar nicht sofort entdeckt, mich nur gewundert, dass hier eine Fußgängerampel ohne Fahrradsymbol verbaut wurde. Erst nach dieser Irritation entdeckte ich die Ampel.

Die "neuen" Fahrradampeln werden höchtwahrscheinlich nicht immer verbaut, sondern nur auf ausgewählten Kreuzungen.

Ein Vorteil der Ampel ist, dass man als Radfahrer den Hals nicht strecken muss. Da die Ampel weiter weg ist, ist sie im normalen Blickfeld wie auch die alten Radlerampeln. Aber entdecken muss man die Ampeln erst, was aber sicher Gewohnheitssache ist.

Wenn diese Ampeln aber nur selten verbaut werden, dürften sie auch nicht so stark ins Bewusstsein von Autofahrern rücken und dort keine Gewohnheitseffekt aufbauen.

Mit den Radampeln scheint es mir es ein ziemliches Chaos zu sein. Die alten Radampeln gibt es ja auch noch an einigen Stellen.
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Beitrag von Autobahn »

@glemsexpress
Es gibt definitiv Fahrradstraßen die so breit sind das mehrere Radfahrer nebeneinander fahren können. Das sind sogar die meisten da diese ja oft auch für MIv freigegeben sind.
Schon richtig, ich dachte aber mehr an Fahrradstraßen, die ausschließlich dem Fahrradverkehr vorbehalten und nach dem Prinzip der Kraftfahrstr./Autobahn aufgebaut sind. Diese müssten dann mit einem solchen Verkehrsschild gekennzeichnet sein:
http://www.flickr.com/photos/bundesautobah...ahn/4879448041/
Bein Fahrrad kann man via Schulderblick die ganze Umgebung OHNE toden Winkel sehen. Meienr erfahrung nach haben die Spiegel vor allem Leute in Ligerädern und solche mit Genickstarre.
So mancher zieht beim Schulterblick mit dem Lenker in die Richtung der Kopfdrehung :lol: (soll es auch bei Autofahrern geben).
dafür hat man beim Fahrrad einen besseren Überblick, man sitzt höher und ca. 1m weiter vorne.
1.Höher als ich sitzt Du mit Sicherheit nicht, ich fahre meist einen Sprinter :lol:
2.Du sitzt nicht einen Meter weiter vorne, sondern hast null Zentimeter Knautschzone.
Meist sind 2-Richtungs-Radwege schmäler. Und da ist ein Frontalzusammenstoß zu befürchten.
Schmaler als die von Dir erwähnten Radfahrstraßen mit erlaubtem MIV ja. Frontalzusammenstöße sind aber nur dann möglich, wenn trotz Gegenverkehr versucht wird, zu überholen. Vom Autofahrer verlangst Du zu Recht, dass er sich gemäß § 1 der StVO zu verhalten und dann nötigenfalls auf ein Überholen zu verzichten hat.
Natürlich gibt es die Scheibenbremsen auch Seriernmäßig.
Nicht bei allen Herstellern.
Von den 10Lux Frontstrahler bis zum 40Lux (und teils noch viel mehr) LED-Scheinwerfer der sich auch noch tageslichtsbhängig anschaltet und natürlich auch noch Standlich hat ist es schon ein großer Unterschied.
Die verbesserte Beleuchtung hatte ich – ohne Einzelheiten zu nennen – bereits erwähnt.

Alu-Felgen und „unplattbare Reifen“ halte ich für ein Komfortmerkmal. Winterreifen? Na ja, wer meint auch bei Schnee und Eis mit dem Fahrrad fahren zu müssen. Aber die Reifentechnologie ist hier ein nur Abfallprodukt aus dem Automobilbereich. Auch die Helmtechnologie ist ein Abfallprodukt aus dem Bereich des motorisierten Verkehrs, in diesem Fall der Motorradindustrie. Die verbesserte Tritthaftung? Keine Ahnung, was Du damit meinst und was haben Satteltaschen mit der Sicherheit zu tun?

@ TramPolin

Es wird in der Tat so sein, dass die von Dir „entdeckte“ Radfahrerampel ein seltenes Exemplar bleiben wird.

Ohne die Einzelheiten zu kennen, dürfte hier der Radler nicht mit dem rechts abbiegenden Autoverkehr konkurrieren, weil dieser „Rot sieht“, wenn die Radlerampel „GRÜN“ zeigt. So ist es zumindest in den Ausführungsbestimmungen zu den Schaltungen für Lichtzeichenanlagen vorgesehen. Es spielt dabei also eine untergeordnete Rolle, ob der Autofahrer das Fahrradsignal erkennen und deuten kann. Und genau solche Schaltungen kenne ich aus Münster und den Niederlanden. Für mich sowohl als Auto- wie auch als Radfahrer optimal.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 10 Aug 2010, 22:02 hat geschrieben: Es wird in der Tat so sein, dass die von Dir „entdeckte“ Radfahrerampel ein seltenes Exemplar bleiben wird.

Ohne die Einzelheiten zu kennen, dürfte hier der Radler nicht mit dem rechts abbiegenden Autoverkehr konkurrieren, weil dieser „Rot sieht“, wenn die Radlerampel „GRÜN“ zeigt. So ist es zumindest in den Ausführungsbestimmungen zu den Schaltungen für Lichtzeichenanlagen vorgesehen. Es spielt dabei also eine untergeordnete Rolle, ob der Autofahrer das Fahrradsignal erkennen und deuten kann. Und genau solche Schaltungen kenne ich aus Münster und den Niederlanden. Für mich sowohl als Auto- wie auch als Radfahrer optimal.
Ich muss mir das einfach noch mal anschauen. Ich war auf einem langwierigen Termin und hatte keine Lust mehr, die genauen Ampelphasen zu beobachten und habe mich mit einem Schnappschuss der Ampel zufrieden gegeben. Ich werde das morgen (wenn es das Wetter erlaubt) noch mal analysieren. Es spricht viel dafür, dass es so ist, wie Du sagst. Allerdings hätte man ja trotzdem eine Ampel mit kombiniertem Fußgänger- und Radfahrsymbol nehmen können, ohne dass das Ergebnis ein großartig anderes wäre. Denn der Fußgängerverkehr würde ja auch nicht mit dem rechts abbiegenden Autoverkehr konkurrieren.
Aber wenn es diese Bestimmungen gibt...

So eine hoch aufgehängte reine Fahrradampel gibt es auch an der Neuperlacher Kafkastraße. Auch diese werde ich mal anhand der Ampelphasen beobachten.
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