Luchs @ 24 Jul 2010, 21:47 hat geschrieben: Na ja, so schlimm ist es nicht. Danach dürfte in Wiesbaden kein Mensch ÖPNV fahren - lokal nur Busse, die Bahnstrecken sind etwas abseits der eigentlichen Fahrrelationen.
In Wiesbaden kommen auf jeden Einwohner rund 170 ÖV-Fahrten pro Jahr. Entspricht einem Modal Split von ca. 15% für den ÖV, bei insgesamt rund 1100 Wegen pro Einwohner und Jahr. Man erreicht 15% Arme, Arbeitslose, Auszubildende und ein paar Nahverkehrs-Enthusiasten.
In München kommen auf jeden Einwohner rund 380 ÖV-Fahrten pro Jahr. Rund 120% mehr als in Wiesbaden. Dies entspricht einem Modal-Split-Anteil von fast 35%.
Das ist genau der Unterschied zwischen einem reinen Bussystem und einem leistungsfähigen Schienensystem.
Karlsruhe mit gleicher Einwohnerzahl wie Wiesbaden hat übrigens auch eine mehr als doppelt so hohe ÖV-Nachfrage pro Einwohner, Freiburg erst recht bei weniger Einwohnern.
Hamburg übrigens, mit recht weitmaschigem U-Bahn und S-Bahn-System, aber hauptsächlich einem Bussystem als Rückgrat des Systems zur "Feinerschließung" kommt auf nur rund 217 Fahrten pro Einwohner. München hat rund 75% mehr.
Das ist die Realität. Trotz aller Busromantik und beschleunigter Buslinien und Busspuren in Wiesbaden.