Letzte U-Bahnstrecke in München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Xenon
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Beitrag von Xenon »

TravellerMunich @ 24 Jul 2010, 16:27 hat geschrieben: Das mit der Feinerschließung, für die die U-Bahn ungeeignet ist, hört sich ja hübsch an, ist aber falsch.

Dicht besiedelte Gebiete, speziell wenn etwas außerhalb des Zentrums oder weiter weg, sollten vorzugsweise mit der U-Bahn erschlossen werden. In diesen Gebieten kann man in der Regel zu Fuß zur U-Bahn gehen. Besonders hier in München. Da brauche ich dann in der Regel keinen Bus mehr.
Sicher ist es schön, wenn jeder ein Schnellbahn-Anschluss bis fast vor die Haustür hat. Aber man sollte die Kosten nicht aus den Augen verlieren. Insbesondere sollte man sich überlegen wie man möglichst attraktiven ÖPNV zu möglichst geringen Kosten anbietet.
Meist sind die Haltestellenabstände zwischen den Stationen bei rund 900 Metern oder teils weniger. D.h. selbst wenn man genau zwischen zwei Stationen wohnt, läuft man maximal 400 bis 450 Meter. In der Regel sogar weniger, da die Station ja auch noch eine Eigenlänge hat und an beiden Enden Zugänge, so dass man dann noch mal weniger zur U-Bahn läuft.
Gut, solange entlang einer Linie wohnt, sind die Wege in der Tat nicht so lang. Aber ein dichter Stationsabstand nützt nichts, wenn man abseits der Strecke wohnt. Hier braucht man Flächendeckung. Und Flächendeckung kriegt man eher mit einer Tram hin als mit einer U-Bahn. U-Bahnen sollten sich auf aufkommensstarke Relationen beschränken.
Auch wenn Du dort formal Radien um die S-Bahn-Stationen ziehst wie in Neuaubing oder den Bus als Zubringer anpreist, fahren da dann eben viele nicht öffentlich. Wenn Du da keine U-Bahn oder zumindest Tram hinbaust, fahren diese Menschen eben nicht öffentlich, auch wenn Du sie persönlich ansprichst und ihnen sogar eine Busprämie zahlen würdest.
Aubing könnte man noch halbwegs mit einer Tram oder U-Bahn anschließen. Aber was machst du in weiter gelegenen Vororten wie Dachau oder Fürstenfeldbruck?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Xenon @ 24 Jul 2010, 18:15 hat geschrieben: Aubing könnte man noch halbwegs mit einer Tram oder U-Bahn anschließen. Aber was machst du in weiter gelegenen Vororten wie Dachau oder Fürstenfeldbruck?
Bus oder U-Bahn als S-Bahn Zubringer. Sollte Der Dachauer Ast der SUB gebaut werden, bestünde sogar die Möglichkeit die SL20 nach Dachau mit akzeptablen Gesamtfahrzeiten zu verlängern.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Xenon @ 24 Jul 2010, 18:15 hat geschrieben:Sicher ist es schön, wenn jeder ein Schnellbahn-Anschluss bis fast vor die Haustür hat. Aber man sollte die Kosten nicht aus den Augen verlieren. Insbesondere sollte man sich überlegen wie man möglichst attraktiven ÖPNV zu möglichst geringen Kosten anbietet.

[...]

Gut, solange entlang einer Linie wohnt, sind die Wege in der Tat nicht so lang. Aber ein dichter Stationsabstand nützt nichts, wenn man abseits der Strecke wohnt. Hier braucht man Flächendeckung. Und Flächendeckung kriegt man eher mit einer Tram hin als mit einer U-Bahn. U-Bahnen sollten sich auf aufkommensstarke Relationen beschränken.
Meine volle Zustimmung :)

Ich versteh iwie nicht, warum manche hier die Busse und teilweise sogar Trams so verteufeln :angry:
zB Mit ner Vorrangschaltung an Ampeln is man da auch relativ schnell unterwegs ;)
Und ganz nebenbei sparts Benzinkosten und is sogar wesentlich umweltfreundlicher als MIV (der Bus fährt sowieso - die paar kilo mehr oder weniger von nem Fahrgast sind da auch net so auschlaggebend :D ; und auch wenn man ne taktverdichtung wegen vielen Fahrgästen braucht, isses immer noch wesentlich weniger CO2-Ausstoß und Benzinverbrauch als mitm Auto B) )

lg, Freak
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

TramBahnFreak @ 24 Jul 2010, 19:11 hat geschrieben: Ich versteh iwie nicht, warum manche hier die Busse und teilweise sogar Trams so verteufeln :angry:
Es geht hier nicht um verteufeln.
Ich fahre auch ganz gerne mit dem Bus, Trams finde ich superklasse.

Aber: Busse bringen niemandem aus dem Auto raus. Ob man das nun richtig findet oder nicht.
So toll wie man Busse selbst findet. Die meisten Menschen würden sich freiwillig nicht in einen Bus setzten, außer man nimmt ihnen den Führerschein weg und der Partner weigert sich, einen zur Arbeit zu fahren.

Ich bin da der falsche Ansprechpartner, ich fahre regelmäßig Bus.
Bin damit aber als erwachsener, gut verdienender Mann ein echter Freak. Im negativen Sinne in den Augen der meisten. Sogar hier in München.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Na ja, so schlimm ist es nicht. Danach dürfte in Wiesbaden kein Mensch ÖPNV fahren - lokal nur Busse, die Bahnstrecken sind etwas abseits der eigentlichen Fahrrelationen.

Wobei die MVG mit der 191 derzeit sich auch alle Mühe gibt, auch jeden zu vergraulen (Standardverspätung: mindestens 10 Minuten, i.d.R. 15-18).

Luchs.
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khoianh
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Beitrag von khoianh »

Angesichts der Bauarbeiten in der Einsteinstraße und drei (vormittags) bzw. zwei (machmittags) Minuten Wendezeit am Zamilapark (Max-Weber-Platz sieben) ist das auch keine allzu große Überraschung. Zur schlimmsten Phase der Bauarbeiten hätte man wirklich darüber nachdenken sollen, ein paar Extrakurse auf 190/191 einzusetzen.
Die einzige Lösung für die Verkehrswende wäre Home Office für alle... - flickr
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Luchs @ 24 Jul 2010, 21:47 hat geschrieben: Na ja, so schlimm ist es nicht. Danach dürfte in Wiesbaden kein Mensch ÖPNV fahren - lokal nur Busse, die Bahnstrecken sind etwas abseits der eigentlichen Fahrrelationen.
In Wiesbaden kommen auf jeden Einwohner rund 170 ÖV-Fahrten pro Jahr. Entspricht einem Modal Split von ca. 15% für den ÖV, bei insgesamt rund 1100 Wegen pro Einwohner und Jahr. Man erreicht 15% Arme, Arbeitslose, Auszubildende und ein paar Nahverkehrs-Enthusiasten.

In München kommen auf jeden Einwohner rund 380 ÖV-Fahrten pro Jahr. Rund 120% mehr als in Wiesbaden. Dies entspricht einem Modal-Split-Anteil von fast 35%.

Das ist genau der Unterschied zwischen einem reinen Bussystem und einem leistungsfähigen Schienensystem.

Karlsruhe mit gleicher Einwohnerzahl wie Wiesbaden hat übrigens auch eine mehr als doppelt so hohe ÖV-Nachfrage pro Einwohner, Freiburg erst recht bei weniger Einwohnern.

Hamburg übrigens, mit recht weitmaschigem U-Bahn und S-Bahn-System, aber hauptsächlich einem Bussystem als Rückgrat des Systems zur "Feinerschließung" kommt auf nur rund 217 Fahrten pro Einwohner. München hat rund 75% mehr.

Das ist die Realität. Trotz aller Busromantik und beschleunigter Buslinien und Busspuren in Wiesbaden.
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Beitrag von viafierretica »

Luchs @ 24 Jul 2010, 21:47 hat geschrieben: Na ja, so schlimm ist es nicht. Danach dürfte in Wiesbaden kein Mensch ÖPNV fahren - lokal nur Busse, die Bahnstrecken sind etwas abseits der eigentlichen Fahrrelationen.

Wobei die MVG mit der 191 derzeit sich auch alle Mühe gibt, auch jeden zu vergraulen (Standardverspätung: mindestens 10 Minuten, i.d.R. 15-18).

Luchs.
Na ja, Wiesbaden ist immerhin die größte deutsche Stadt ohne Schienenverkehr. Und nicht gerade bekannt für einen super ÖV. Versuche da mal, abends oder am Wochenende wohin zu kommen. Viel Spass......
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Beitrag von TravellerMunich »

Was übrigens die angeblich horrend hohen Kosten bei einer U-Bahn betrifft:
Bei 10.000 Einwohnern im Einzugsbereich einer Station entfallen auf jeden Einwohner im Einzugsbereich der Station ca. 6.000 Euro an Investitionskosten für eine neue U-Bahn-Strecke laut Münchner Kosten.
Selbst wenn man nur 30 Jahre Lebensdauer für den Tunnel ansetzen würde, wären dies ca. 200 Euro pro Jahr und Einwohner.

Sind nicht viel, denn:

Wenn jeder zweite Besitzer ein Auto hat (durchschnittliche Münchner Zahlen) und dafür nur 10.000 Euro ausgibt und das Auto 10 Jahre hält, sind dies 1.000 Euro pro Jahr rein für den Invest in das Auto. Ungeachtet der Investitionskosten in Tiefgaragen, Stellplätze und Straßen. Das ist nochmal deutlich teurer.

Wenn nach einem U-Bahn-Bau nur auf jedes fünfte Auto innerhalb eines Radius von ca. 500 Metern um die Station verzichtet würde, wäre die U-Bahn-Linie innerhalb von 30 Jahren rein durch den entfallenen Kaufpreis der Autos bezahlt. Wie gesagt, alle anderen Kosten des Autos sind da noch nicht mal eingerechnet.

Für den Betrieb der U-Bahn gilt ähnliches, im Vergleich mit dem Auto spottbillig.

So weit denkt nur leider kaum jemand.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

viafierretica @ 24 Jul 2010, 23:07 hat geschrieben: Na ja, Wiesbaden ist immerhin die größte deutsche Stadt ohne Schienenverkehr. Und nicht gerade bekannt für einen super ÖV. Versuche da mal, abends oder am Wochenende wohin zu kommen. Viel Spass......
Keine Angst, als ehemaliger Wiesbadener habe ich das schon zur Genüge geschafft.

Ach ja, und in den 80er galt der Wiesbadener ÖV durchaus als vorzeigbar, sogar mit damals recht hohem Kostendeckungsgrad. Aber im Gegensatz zu anderen Städten hat man dort nichts verbessert und nur gespart (viele Linien im 5 Minuten Takt fahren nur noch alle 10, Fahrzeitverlängerungen durch Aufgabe der Schnellbussee, die Beschleunigungen sind eine Farce etc. pp).

Ach ja: Korinthe an Wiesbaden hat sehr wohl Schienenverkehr - die Nerobergbahn im Eigenbetrieb und 7 Bahnhöfe im Stadtgebiet, von Vectus und DB AG bedient.

Luchs.
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Beitrag von firefly »

TravellerMunich @ 25 Jul 2010, 10:32 hat geschrieben: Wenn nach einem U-Bahn-Bau nur auf jedes fünfte Auto innerhalb eines Radius von ca. 500 Metern um die Station verzichtet würde, wäre die U-Bahn-Linie innerhalb von 30 Jahren rein durch den entfallenen Kaufpreis der Autos bezahlt. Wie gesagt, alle anderen Kosten des Autos sind da noch nicht mal eingerechnet.

Für den Betrieb der U-Bahn gilt ähnliches, im Vergleich mit dem Auto spottbillig.

So weit denkt nur leider kaum jemand.
Mit der U-Bahn kannste aber nur in München rumfahren, mit dem Auto überall und zu jeder Tageszeit.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

"überall und zu jeder Tageszeit"? Auch um 7 Uhr morgens im Münchener Berufsverkehr?
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Beitrag von TravellerMunich »

firefly @ 25 Jul 2010, 12:49 hat geschrieben: Mit der U-Bahn kannste aber nur in München rumfahren, mit dem Auto überall und zu jeder Tageszeit.
Über 90% der Wege der Münchner beschränken sich aber auf das Stadtgebiet.

Niemand will Dir das Autofahren verbieten. Aber das heißt nicht, dass ein Autofahrer mehr Rechte hat als alle anderen.

Die U-Bahn ist stets nur eine Option, die aber von den meisten Anwohnern dankbar angenommen und genutzt wird.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Taschenschieber @ 25 Jul 2010, 12:49 hat geschrieben:"überall und zu jeder Tageszeit"? Auch um 7 Uhr morgens im Münchener Berufsverkehr?
Naja, von der Geschwindigkeit hat er ja nix geschrieben :ph34r: ;)
elchris
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Beitrag von elchris »

7Uhr geht gut. Ab etwa 8.30Uhr wirds so richtig voll - sowohl auf Teer als auch auf unterirdischen Gleisen.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

TramBahnFreak @ 25 Jul 2010, 13:26 hat geschrieben: Naja, von der Geschwindigkeit hat er ja nix geschrieben :ph34r: ;)
Freie Fahrt für freie Bürger! Grün an jeder Ampel ist ein Bürgerrecht. Immer und für alle Richtungen!
Weg mit den Stop-Schildern! Nieder mit den Einbahnstraßen! Schluss mit den Geschwindigkeitsbeschränkungen!
Gratissprit für alle! Und Parkplatzgarantie!

Los Angeles müsste dann doch eigentlich das Ideal sein. Trotz der Dauerstaus auf 10-spurigen Stadtautobahnen.
elchris
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Beitrag von elchris »

Auch deren ÖPNV ist voll. Würden in D alle Autofahrer - oder zumindest ein spürbarer Teil derer auch öffentlich fahren, würde das ÖPNV-System vollends zusammenbrechen. Drum ist es für das nicht förderlich dafür jeglichen IV zu blockieren...
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

elchris @ 25 Jul 2010, 13:34 hat geschrieben: Auch deren ÖPNV ist voll. Würden in D alle Autofahrer - oder zumindest ein spürbarer Teil derer auch öffentlich fahren, würde das ÖPNV-System vollends zusammenbrechen.
Genau wie umgekehrt.
Xenon
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Beitrag von Xenon »

elchris @ 25 Jul 2010, 13:34 hat geschrieben: Auch deren ÖPNV ist voll. Würden in D alle Autofahrer - oder zumindest ein spürbarer Teil derer auch öffentlich fahren, würde das ÖPNV-System vollends zusammenbrechen. Drum ist es für das nicht förderlich dafür jeglichen IV zu blockieren...
Von heute auf morgen sicher schon, aber längerfristig kann man den ÖPNV ausbauen.
Z.B. durch dichtere Takte, dichteres Netz und höherer Kapazität
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

Xenon @ 25 Jul 2010, 13:43 hat geschrieben: Von heute auf morgen sicher schon, aber längerfristig kann man den ÖPNV ausbauen.
Z.B. durch dichtere Takte, dichteres Netz und höherer Kapazität
Richtig. Das geht aber nicht "auf Verdacht", sondern nur dann, wenn auch die Nachfrage oder zumindest die Bereitschaft zum Umstieg vorhanden ist. Leere U-Bahnen durch die Gegend fahren ist eben auch keine Lösung.
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Beitrag von TravellerMunich »

Taschenschieber @ 25 Jul 2010, 13:45 hat geschrieben:
Xenon @ 25 Jul 2010, 13:43 hat geschrieben: Von heute auf morgen sicher schon, aber längerfristig kann man den ÖPNV ausbauen.
Z.B. durch dichtere Takte, dichteres Netz und höherer Kapazität
Richtig. Das geht aber nicht "auf Verdacht", sondern nur dann, wenn auch die Nachfrage oder zumindest die Bereitschaft zum Umstieg vorhanden ist. Leere U-Bahnen durch die Gegend fahren ist eben auch keine Lösung.
Das Problem in Deutschland, auch in München, sind nicht leere U-Bahnen, sondern zu volle U-Bahnen und zu wenige neue Strecken.
Auf Verdacht wird, anders als beim Autoverkehr, schon mal nix gemacht.
Jede Strecke muss durch eine strenge Nutzen-Kosten-Rechnung. Die wird bei neuen Autostrecken nie gemacht, auch nicht bei den neuen Autotunneln in München.
Wenn man dahin Strecken baut, wo um eine Station herum ca. 8.000 bis 10.000 Menschen wohnen, dann nutzen die meisten auch die U-Bahn. Das zeigen alle Erfahrungen.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

In München braucht es sicherlich mehr ÖPNV, das sieht man in der HVZ recht deutlich.

Gegenbeispiel: U-Bahn Ludwigshafen.
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Beitrag von TravellerMunich »

Taschenschieber @ 25 Jul 2010, 13:54 hat geschrieben: In München braucht es sicherlich mehr ÖPNV, das sieht man in der HVZ recht deutlich.

Gegenbeispiel: U-Bahn Ludwigshafen.
Gut, dass es beim Auto nie Fehlplanungen gab.

Stadtbahntunnel, wenn vernünftig geplant, können auch in mittleren Großstädten eine Funktion erfüllen.
Siehe Bielefeld, wo der Tunnel zu einem abgerundeterem Gesamtsystem führte.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

TravellerMunich @ 25 Jul 2010, 15:04 hat geschrieben: Gut, dass es beim Auto nie Fehlplanungen gab.
Das habe ich nie behauptet...
Stadtbahntunnel, wenn vernünftig geplant, können auch in mittleren Großstädten eine Funktion erfüllen.
Siehe Bielefeld, wo der Tunnel zu einem abgerundeterem Gesamtsystem führte.
Gegen Stadtbahntunnel allgemein habe ich nichts gesagt, auch in Rhein-Ruhr gibt es tolle und funktionale Systeme. Nur sollte man sie halt da bauen, wo man sie braucht, und nicht wie Ludwigshafen in Größenwahn verfallen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Der Hauptbahnhof in Ludwigshafen war eine komplette Fehlplanung!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

elchris @ 25 Jul 2010, 13:34 hat geschrieben: Würden in D alle Autofahrer - oder zumindest ein spürbarer Teil derer auch öffentlich fahren, würde das ÖPNV-System vollends zusammenbrechen.
Das wäre gar kein so großes Problem. Mit einer relativ kurzen Vorlaufzeit könnte man die Kapazität schon zusammenbekommen. In der ersten Baustufe müsste man viele Busse kaufen und Busfahrer einstellen - schließlich wären Busspuren auf einmal in großer Menge vorhanden. Die damit einrichtbaren zusätzlichen Direktverbindungen würden den ÖPNV auch gleich deutlich attraktiver machen. Mittelfristig kann man dann in Ruhe anfangen vermehrt auf Trambahn umzustellen sowie die U-Bahn zu ergänzen. Ich sehe da wirklich kein grundsätzliches Problem darin.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von andreas »

Taschenschieber @ 25 Jul 2010, 13:45 hat geschrieben:
Xenon @ 25 Jul 2010, 13:43 hat geschrieben: Von heute auf morgen sicher schon, aber längerfristig kann man den ÖPNV ausbauen.
Z.B. durch dichtere Takte, dichteres Netz und höherer Kapazität
Richtig. Das geht aber nicht "auf Verdacht", sondern nur dann, wenn auch die Nachfrage oder zumindest die Bereitschaft zum Umstieg vorhanden ist. Leere U-Bahnen durch die Gegend fahren ist eben auch keine Lösung.
die Fahrgäste aber mit vollen Zügen abschrecken auch nicht
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Beitrag von TravellerMunich »

Jean @ 25 Jul 2010, 15:27 hat geschrieben: Der Hauptbahnhof in Ludwigshafen war eine komplette Fehlplanung!
Haben hier mehrere Personen ein Ludwigshafen-Trauma? Man redet über München, Bielefeld etc., verstanden wird nur immer wieder "Ludwigshafen" und dass man so etwas unbedingt noch mal bauen wollte. Sagt doch niemand. Meine Tastatur nuschelt doch nicht etwa, oder? Sonst muss ich meinen Laptop ganz schnell umtauschen. Ludwigshafen als das Totschlagsargument gegen ÖV-Ausbau... Oder man redet von einem U-Bahn-Ausbau in wirklich dicht besiedelten Gebieten, es wird aber unterstellt, man wollte Garmisch ans U-Bahn-Netz anschließen.
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Beitrag von firefly »

TravellerMunich @ 25 Jul 2010, 13:50 hat geschrieben: Das Problem in Deutschland, auch in München, sind nicht leere U-Bahnen, sondern zu volle U-Bahnen und zu wenige neue Strecken.
Auf Verdacht wird, anders als beim Autoverkehr, schon mal nix gemacht.
Jede Strecke muss durch eine strenge Nutzen-Kosten-Rechnung. Die wird bei neuen Autostrecken nie gemacht, auch nicht bei den neuen Autotunneln in München.
Wenn man dahin Strecken baut, wo um eine Station herum ca. 8.000 bis 10.000 Menschen wohnen, dann nutzen die meisten auch die U-Bahn. Das zeigen alle Erfahrungen.
Wann hattest du eigentlich das letzte Mal Kontakt zur Realität? In Deutschland muss jeder Neu- oder Ausbau von Strassen sich einer volkswirtschaftlichen Nutzen-Kosten-Rechnung unterziehen. Und nicht selten werden selbst Projekte mit Faktor 7 und höher hinten angestellt.
Taschenschieber

Beitrag von Taschenschieber »

TravellerMunich @ 25 Jul 2010, 19:43 hat geschrieben: Haben hier mehrere Personen ein Ludwigshafen-Trauma? Man redet über München, Bielefeld etc., verstanden wird nur immer wieder "Ludwigshafen" und dass man so etwas unbedingt noch mal bauen wollte. Sagt doch niemand. Meine Tastatur nuschelt doch nicht, oder?
*pssst* Du glaubst gar nicht, was SIE noch alles planen! :D
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