Zukunft des Fernverkehrs?
Duschen gibt es an jedem anständigen Großflughafen wie zB in MUC. Genauso hochmodern und "clean" und mit bestem Service wie alles andere im Flughafen. Welch Kontrastprogramm, wenn man von oder nach München reist und dabei Bahn und M Hbf benutzt. Alles alt, alles runter, kein Service, dafür mindestens so überteuert wie alles am Flughafen.
Das sind Dinge, die jeder Normalbürger ohne viel Geschwafel im Vergleich feststellt und sich merkt und daraufhin seine Entscheidung trifft, z. B. auf den Fernbus umzusteigen. Die Anbieter können ja kaum soviele neue Linien anbieten, wo die Leute dann buchen, limitiert wird dies derzeit v. a. von einem Mangel an ausgebildeten Busfahrern. Alle Gedanken, die darauf hinauslaufen, dass die Bahn diesen Wettbewerb nicht annimmt und nicht versucht überall besser zu werden, vom Zustand der Bahnhöfe bis zum Preissystem, wird den Niedergang des Fernverkehrs nicht mehr aufhalten können. Die Bahn muss sich, ähnlich wie damals nach der Bahnreform Anfang der 90er, noch einmal komplett neu erfinden. Ist sie dazu nicht bereit, dann wird sie ähnlich kaputtschrumpfen, wie in anderen liberalisierten Märkten, wo der Staat nicht mehr seine schützende Hand über die Staatsbahn hält (dass die Liberalisierung nicht mehr zurückgedreht werden kann, darüber wacht schon die EU, die gewährt zwar Bestandsschutz für Monopole und engen Regulierungen aus früheren Zeiten, Liberalisierungen allerdings wieder zurück zu drehen unterbindet sie strikt, daher ist es keine Sekunde Lebenszeit wert, sich darüber Gedanken zu machen).
Der Anteil der Eisenbahn an der Personenbeförderung ist in Deutschland seit Anfang 2013, also der Marktöffnung für Fernbusse, bereits um rund 1/10 gefallen, ausschließlich durch Rückgänge im Personenfernverkehr. Die Beförderung im Schienenregionalverkehr ist nämlich im selben Zeitraum gestiegen, wie man indirekt aus den Statistiken der Bundesländer sehen kann, die ja über die Regionalisierungsmittel den Schienenregionalverkehr in der Hand haben und eigene Zahlen dazu erheben (die Arbeit, diese 16 Statistiken zusammen zu suchen und so den Anteil des Schienenregionalverkehrs aus dem Anteil der Eisenbahn an der Personenbeförderung herauszurechnen habe ich mir an der Stelle nicht machen wollen, Pardon..)..
Dieser Anstieg beim Regionalverkehr rechnet also sogar den Rückgang im Fernverkehr schön, da der Anteil an der Personenbeförderung vom Bundesamt für Statistik nicht nach Fern- und Regionalverkehr getrennt publitziert wird. Man kann also von einem Rückgang beim Fernverkehr bundesweit von deutlich mehr als 10 % gesichert sprechen. In nicht einmal ganz 2 Jahren! Lange hält die Bahn das nicht mehr aus, bevor sie den Fahrplan zusammen streichen muss und dann ist die Abwärtsspirale des Fernverkehrs eröffnet. Wer da den Ferbus immer noch für einen "Hype" oder gar eine vorübergehende Erscheinung hält, der ist "Totengräber" des Eisenbahnfernverkehrs in Deutschland, in der Breite wie wir ihn bisher kannten. Die von der Bahn verkündete Angebotsoffensive kann natürlich nur ein Teil der nötigen Veränderungen sein, da die Züge, die bereits verkehren, leerer statt voller werden hat die Bahn evident nämlich nicht nur ein Angebotsproblem, sondern ein wesentlich größeres Service-, Fahrzeug- und Preisproblem. Im Grunde brennt die Hütte an allen Ecken.
Das sind Dinge, die jeder Normalbürger ohne viel Geschwafel im Vergleich feststellt und sich merkt und daraufhin seine Entscheidung trifft, z. B. auf den Fernbus umzusteigen. Die Anbieter können ja kaum soviele neue Linien anbieten, wo die Leute dann buchen, limitiert wird dies derzeit v. a. von einem Mangel an ausgebildeten Busfahrern. Alle Gedanken, die darauf hinauslaufen, dass die Bahn diesen Wettbewerb nicht annimmt und nicht versucht überall besser zu werden, vom Zustand der Bahnhöfe bis zum Preissystem, wird den Niedergang des Fernverkehrs nicht mehr aufhalten können. Die Bahn muss sich, ähnlich wie damals nach der Bahnreform Anfang der 90er, noch einmal komplett neu erfinden. Ist sie dazu nicht bereit, dann wird sie ähnlich kaputtschrumpfen, wie in anderen liberalisierten Märkten, wo der Staat nicht mehr seine schützende Hand über die Staatsbahn hält (dass die Liberalisierung nicht mehr zurückgedreht werden kann, darüber wacht schon die EU, die gewährt zwar Bestandsschutz für Monopole und engen Regulierungen aus früheren Zeiten, Liberalisierungen allerdings wieder zurück zu drehen unterbindet sie strikt, daher ist es keine Sekunde Lebenszeit wert, sich darüber Gedanken zu machen).
Der Anteil der Eisenbahn an der Personenbeförderung ist in Deutschland seit Anfang 2013, also der Marktöffnung für Fernbusse, bereits um rund 1/10 gefallen, ausschließlich durch Rückgänge im Personenfernverkehr. Die Beförderung im Schienenregionalverkehr ist nämlich im selben Zeitraum gestiegen, wie man indirekt aus den Statistiken der Bundesländer sehen kann, die ja über die Regionalisierungsmittel den Schienenregionalverkehr in der Hand haben und eigene Zahlen dazu erheben (die Arbeit, diese 16 Statistiken zusammen zu suchen und so den Anteil des Schienenregionalverkehrs aus dem Anteil der Eisenbahn an der Personenbeförderung herauszurechnen habe ich mir an der Stelle nicht machen wollen, Pardon..)..
Dieser Anstieg beim Regionalverkehr rechnet also sogar den Rückgang im Fernverkehr schön, da der Anteil an der Personenbeförderung vom Bundesamt für Statistik nicht nach Fern- und Regionalverkehr getrennt publitziert wird. Man kann also von einem Rückgang beim Fernverkehr bundesweit von deutlich mehr als 10 % gesichert sprechen. In nicht einmal ganz 2 Jahren! Lange hält die Bahn das nicht mehr aus, bevor sie den Fahrplan zusammen streichen muss und dann ist die Abwärtsspirale des Fernverkehrs eröffnet. Wer da den Ferbus immer noch für einen "Hype" oder gar eine vorübergehende Erscheinung hält, der ist "Totengräber" des Eisenbahnfernverkehrs in Deutschland, in der Breite wie wir ihn bisher kannten. Die von der Bahn verkündete Angebotsoffensive kann natürlich nur ein Teil der nötigen Veränderungen sein, da die Züge, die bereits verkehren, leerer statt voller werden hat die Bahn evident nämlich nicht nur ein Angebotsproblem, sondern ein wesentlich größeres Service-, Fahrzeug- und Preisproblem. Im Grunde brennt die Hütte an allen Ecken.
Wahrscheinlich liegt es unter anderem auch daran, dass Bahnhöfe in der Regel von den Stadtzentren leicht von jedermann zu erreichen sind, während Flughäfen meistens irgendwo abseits liegen und relativ schwer zu erreichen sind. Trotzdem ist es so, dass man auf Flughäfen meistens ausreichend viele und frei zugängliche Toiletten in gutem Zustand vorfindet, während die Bahnhofstoiletten früher dreckig und heute teuer sind.Urmel @ 27 Aug 2015, 12:46 hat geschrieben: Duschen gibt es an jedem anständigen Großflughafen wie zB in MUC. Genauso hochmodern und "clean" und mit bestem Service wie alles andere im Flughafen. Welch Kontrastprogramm, wenn man von oder nach München reist und dabei Bahn und M Hbf benutzt. Alles alt, alles runter, kein Service, dafür mindestens so überteuert wie alles am Flughafen.
Duschen gibt es bei McClean glaub ich auch. Vor Jahren habe ich mal eine Dusche auf einem Bahnhof benutzt. Das Problem war nur die knappe Zeitlimitierung, innerhalb derer ich gerade eben geschafft hatte mich auszuziehen, zu duschen, mich abzutrocknen und wieder anzuziehen. Das war schon eine gewisse Hetzerei, und ich fragte mich, ob die enge Zeitbegrenzung nötig sei.
Wo ist das Problem?
Das ganze steht und fällt jetzt natürlich nicht mit den Duschen. Aber wenn wir schon bei diesem Beispiel sind:
Ein Problem der Bahn ist, dass sie immer nur halbe Sachen macht. Wenn ich schon aufpreisige Dinge anbiete, dann anständig. Statt irgendwas auszulagern biete ich das selbst an (damit verbindet der Kunde ganz nebenbei seine positive Erfahrung mit meinem Unternehmen, statt mit der Fa. McClean oder wem auch immer).
http://www.munich-airport.de/de/consumer/a...schen/index.jsp
Das hier bietet zB der MUC an. 15 € sind Peanuts für einen gestressten und kaputten Geschäftsreisenden, der sich für den kommenden Tag in München frischmachen möchte ohne nochmal extra in ein Hotel dafür zu müssen (vielleicht bucht er auch gar keines, weil es Abends wieder zurück geht).
http://www.munich-airport.de/media/images/...pup/duschen.jpg
Solch ein eigenes Badezimmer mit sauberen Handtüchern und Shampoo und Duschgel, blitzsauber, für 15 € nutzen zu können ist für die Klientel, die sowas nutzt, ein Schnäppchen und fast "Gold wert". Für die, die über jeden Cent mosern und denen geschenkt noch zu teuer ist, für die ist solch ein Angebit ohnehin nicht gedacht.
Das muss ich mir doch genau überlegen. Das macht die Bahn nicht. Ebenso wie sie es zu einem Premiummerkmal hätte machen können, die 1. Klasse für Geschäftsreisende aufzuwerten, indem sie zB nur dort noch Abteile auch in ihre neuen Züge einbaut. Als abgeteilte Ruheräume. Inklusive Zusatzservices wie für einen 100 % Aufschlag zum Fahrpreis das ganze Abteil reservieren und quasi einen ganz eigenen Raum zu Arbeit und Erholung während der Fahrt zu haben. Wie oft ist die First denn schon voll ausgebucht, das wären immer noch Mehreinnahmen, für den einzelnen Fahrgast wirkt es hingegen wie ein Schnäppchen, ein ganzes Abteil für sich zu haben, bei nur 100 % Aufpreis. Das alleine wäre ein echtes Alleinstellungsmerkmal gegenüber jedem Businessclass-Flug. Und die Konkurrenz bei Geschäftsreisen ist nicht der Fernbus sondern die Businessclass.
Es muss also nicht immer nur billiger sein, es muss insgesamt besser werden. Für jede Kundengruppe individuell "besser". Ja, dazu kann man noch viele andere Detailbeispiele bringen, um die geht es dann aber gar nicht. Es geht darum, dass die Bahn annehmen und akzeptieren muss, dass alles, was seit der Bahnreform erreicht und gemacht wurde, in die Tonne gehört. Das ist für große Konzerne sehr schwierig bis unmöglich (siehe wie die alten Handelskonzerne von den neuen eCommerce Firmen vor sich her getrieben werden im Wettbewerb). Aber deswegen darf man nicht gleich resignieren, man muss es zumindest versuchen. Die Bahn muss sich nochmal komplett neu erfinden. Alles, was hinter dieser Erkenntnis zurück bleibt, alles "klein-klein" darunter, wird scheitern.
Ein Problem der Bahn ist, dass sie immer nur halbe Sachen macht. Wenn ich schon aufpreisige Dinge anbiete, dann anständig. Statt irgendwas auszulagern biete ich das selbst an (damit verbindet der Kunde ganz nebenbei seine positive Erfahrung mit meinem Unternehmen, statt mit der Fa. McClean oder wem auch immer).
http://www.munich-airport.de/de/consumer/a...schen/index.jsp
Das hier bietet zB der MUC an. 15 € sind Peanuts für einen gestressten und kaputten Geschäftsreisenden, der sich für den kommenden Tag in München frischmachen möchte ohne nochmal extra in ein Hotel dafür zu müssen (vielleicht bucht er auch gar keines, weil es Abends wieder zurück geht).
http://www.munich-airport.de/media/images/...pup/duschen.jpg
Solch ein eigenes Badezimmer mit sauberen Handtüchern und Shampoo und Duschgel, blitzsauber, für 15 € nutzen zu können ist für die Klientel, die sowas nutzt, ein Schnäppchen und fast "Gold wert". Für die, die über jeden Cent mosern und denen geschenkt noch zu teuer ist, für die ist solch ein Angebit ohnehin nicht gedacht.
Das muss ich mir doch genau überlegen. Das macht die Bahn nicht. Ebenso wie sie es zu einem Premiummerkmal hätte machen können, die 1. Klasse für Geschäftsreisende aufzuwerten, indem sie zB nur dort noch Abteile auch in ihre neuen Züge einbaut. Als abgeteilte Ruheräume. Inklusive Zusatzservices wie für einen 100 % Aufschlag zum Fahrpreis das ganze Abteil reservieren und quasi einen ganz eigenen Raum zu Arbeit und Erholung während der Fahrt zu haben. Wie oft ist die First denn schon voll ausgebucht, das wären immer noch Mehreinnahmen, für den einzelnen Fahrgast wirkt es hingegen wie ein Schnäppchen, ein ganzes Abteil für sich zu haben, bei nur 100 % Aufpreis. Das alleine wäre ein echtes Alleinstellungsmerkmal gegenüber jedem Businessclass-Flug. Und die Konkurrenz bei Geschäftsreisen ist nicht der Fernbus sondern die Businessclass.
Es muss also nicht immer nur billiger sein, es muss insgesamt besser werden. Für jede Kundengruppe individuell "besser". Ja, dazu kann man noch viele andere Detailbeispiele bringen, um die geht es dann aber gar nicht. Es geht darum, dass die Bahn annehmen und akzeptieren muss, dass alles, was seit der Bahnreform erreicht und gemacht wurde, in die Tonne gehört. Das ist für große Konzerne sehr schwierig bis unmöglich (siehe wie die alten Handelskonzerne von den neuen eCommerce Firmen vor sich her getrieben werden im Wettbewerb). Aber deswegen darf man nicht gleich resignieren, man muss es zumindest versuchen. Die Bahn muss sich nochmal komplett neu erfinden. Alles, was hinter dieser Erkenntnis zurück bleibt, alles "klein-klein" darunter, wird scheitern.
Was die 1. Klasse bei der Bahn betrifft, finde ich sie ehrlich gesagt etwas zu "unterwertig", jedenfalls im Verhältnis zum Preis. Oft gibt es kaum einen wirklich erkennbaren Unterschied zur 2. Klasse, und die andere Sitzfarbe oder die schwitzigen Kunstledersitze reißen es nicht raus. Dazu kommt, dass in vielen Regionalzügen die 1. Klasse extrem klein bemessen ist, sodass sie schon bei wenigen 1.Klasse-Reisenden voll ist. Habe schon öfter mal ziemlich beengt in der 1. Klasse gesessen, und da wäre es in der 2. Klasse bequemer gewesen.
Klar gibt es in ICE-Zügen in der 1. Klasse den Am-Platz-Service, der aber auch nicht von jedem ZuB-Team mit gleichem Engagement angeboten wird. (abgesehen davon, dass das Bordrestaurant sowieso oft mehr oder weniger außer Betrieb ist, und man sich in diesen Fällen nicht viel mehr als lauwarme Cola an den Platz bringen lassen kann). Auch der Service mit den Tageszeitungen ist zwar gut gemeint, funktioniert aber auch nicht zuverlässig ("Tut uns leid, heute sind keine Zeitungen geliefert worden!"). Noch zu erwähnen wären die von Zeit zu Zeit verteilten Süßigkeiten, die zurzeit aus kleinen Gummibärchentüten bestehen... Naja, nette Abwechslung, aber auch nicht wirklich den Aufpreis für die 1. Klasse wert...
Klar gibt es in ICE-Zügen in der 1. Klasse den Am-Platz-Service, der aber auch nicht von jedem ZuB-Team mit gleichem Engagement angeboten wird. (abgesehen davon, dass das Bordrestaurant sowieso oft mehr oder weniger außer Betrieb ist, und man sich in diesen Fällen nicht viel mehr als lauwarme Cola an den Platz bringen lassen kann). Auch der Service mit den Tageszeitungen ist zwar gut gemeint, funktioniert aber auch nicht zuverlässig ("Tut uns leid, heute sind keine Zeitungen geliefert worden!"). Noch zu erwähnen wären die von Zeit zu Zeit verteilten Süßigkeiten, die zurzeit aus kleinen Gummibärchentüten bestehen... Naja, nette Abwechslung, aber auch nicht wirklich den Aufpreis für die 1. Klasse wert...
Wo ist das Problem?
Das, was du beschreibst, ist auch in der 2. Klasse kein angemessener Service - da generell kein Service. Wenn ich ein Bordrestaurant habe, dann muss es funktionieren. Genauso wie Toiletten funktionieren müssen und alles andere eben auch. Was ich anbiete, das muss funktionieren, Punkt ohne Ausreden. Die Bahn ist um Ausreden nie verlegen. Da denkt man sich als normaler Kunde einfach nur "Interessiert mich alles gar nicht, ihr bringt schlechten Service und Basta!".
Wobei wir ja auch die Ursachen dafür kennen, es wird an der Wartung gespart, es wird bei der Beschaffung gespart, es wird am Personal gespart. Wenn sowohl das verwendete Betriebsmaterial minderwertig ist, wie auch zu wenig Personal vorhanden ist und dann auch noch die Wartung.. ja, dann ist sich das Personal, was im Einsatz ist, eben in einer Tour für alle möglichen Unzulänglichkeiten am entschuldigen und hängen bleibt beim Fahrgast "Meine Güte, was für eine Truppe von Dilettanten". Wenn ich meine, mit meiner Kalkulation bestimmte Dinge nicht ohne Kaputtsparmaßnahmen anbieten zu können, dann muss ich sie halt ganz weglassen. Aber immer dieses Rumgebastel und Gerumple und dieses funktioniert mal wieder nicht, das funktioniert mal wieder nicht, das wurde nicht geliefert, die Reservierungen haben nicht funktioniert und dieses und jenes und die Klimaanlage und das Klo stinkt schon wieder und so weiter und so weiter und so weiter.
Wobei wir ja auch die Ursachen dafür kennen, es wird an der Wartung gespart, es wird bei der Beschaffung gespart, es wird am Personal gespart. Wenn sowohl das verwendete Betriebsmaterial minderwertig ist, wie auch zu wenig Personal vorhanden ist und dann auch noch die Wartung.. ja, dann ist sich das Personal, was im Einsatz ist, eben in einer Tour für alle möglichen Unzulänglichkeiten am entschuldigen und hängen bleibt beim Fahrgast "Meine Güte, was für eine Truppe von Dilettanten". Wenn ich meine, mit meiner Kalkulation bestimmte Dinge nicht ohne Kaputtsparmaßnahmen anbieten zu können, dann muss ich sie halt ganz weglassen. Aber immer dieses Rumgebastel und Gerumple und dieses funktioniert mal wieder nicht, das funktioniert mal wieder nicht, das wurde nicht geliefert, die Reservierungen haben nicht funktioniert und dieses und jenes und die Klimaanlage und das Klo stinkt schon wieder und so weiter und so weiter und so weiter.
Ja, manchmal finde ich es überraschend, wie viele Aspekte eines ICE-Zuges gleichzeitig nicht funktionieren können. Folgende Dinge fallen besonders häufig aus:Urmel @ 27 Aug 2015, 13:21 hat geschrieben: Das, was du beschreibst, ist auch in der 2. Klasse kein angemessener Service - da generell kein Service. Wenn ich ein Bordrestaurant habe, dann muss es funktionieren. Genauso wie Toiletten funktionieren müssen und alles andere eben auch.
- Klimaanlagen (manchmal wird sogar ein Wagen zwangsgeräumt wegen Überhitzung, was dann wegen Überfüllung der anderen Wagen auch die anderen Reisenden beeinträchtigt).
- Toiletten (manchmal kann man froh sein, wenn überhaupt noch eine funktionierende Toilette im Zug vorhanden ist
- Reservierungsanzeigen
- Speisewagen / Bordbistro (oft wird angekündigt, dass wegen einer technischen Störung leider nur ein eingeschränktes Angebot verfügbar sei - das dann wie erwähnt aus ungekühlten Softdrinks zu bestehen scheint)
- immer wieder kommt es vor, dass ein ganzer Wagen schon von Beginn an abgeschlossen bleibt, und die Leute mit den dortigen Sitzplatzreservierungen werden dann irgendwohin verteilt. (ist mir schon mehrfach passiert, was einen Grund darstellt, warum ich kaum noch reserviere)
- Naja, auch die Fahrtüchtigkeit des Zuges ist nicht immer gegeben. Schon mehrfach musste ich aus dem Zug wieder aussteigen, weil er wegen eines technischen Defekts nicht weiterfahren konnte. Das kann schon am Startbahnhof passieren: Zug steht am Bahnsteig, man steigt ein und wartet auf die Abfahrt. Und wartet... und wartet... und wartet... bis die Meldung kommt, dass alle Fahrgäste bitte wieder aussteigen sollen, weil ein technisches Problem vorliegt...
Und häufig trifft nicht nur eines der genannten Störfälle auf, sondern mehrere gleichzeitig. Und wenn man Pech hat, werden die Störfälle vom Zugbegleiter noch dem Fahrgast als lästige Nörgelei angelastet. Beispiel, vor kurzem erlebt:
Ich sitze in einem IC. In meinem Wagen funktioniert die Klimaanlage, aber in einem der anderen Wagen funktioniert sie nicht. Als die ZuB gerade kontrolliert, kommt eine verschwitzte Reisende an und meldet große Hitze im anderen Wagen wegen ausgefallener Klimaanlage. Die ZuB reagiert nicht hilfsbereit, sondern genervt. Sie tut so, als ob die Reisende eine lästige Meckertante wäre und erzählt irgendwas von wegen "die Wärme würde von den Reisenden selbst beim Einsteigen in den Wagen transportiert, und außerdem wäre eine kühlende Klimaanlage sowieso ungesund".
Wo ist das Problem?
Das ist der Typus Mitarbeiter, der den Ernst der Lage niemals kapiert - selbst wenn Unternehmen eigentlich schon insolvent sind, wie zB ein bekanntes, altehrwürdiges Warenhaus. Die Dauerkrise hält die "Drachen" dort auch nicht davon ab, in alter Manier weiterzumachen, der Typus mit auf der Nasenspitze sitzenden Brille, der einen hochgradig genervt mit zusammen gekniffenen Augen anlinst, wenn man wagt den Trott - oder den Plausch mit den Kolleginnen, wo nicht selten laut hörbar über die ach so doofen Kunden abgelästert wird - zu unterbrechen um zB eine Frage zu stellen. Ich wollte dem Laden nochmal eine Chance geben, wollte ich wirklich, weil ich mir von einer engagierten Kolumne in der FAZ tatsächlich irgendwie ein schlechtes Gewissen wegen meiner Online-Shopperei habe einreden lassen. Ich habe es ganze dreimal versucht, zweimal wegen Geburtstagsgeschenken, einmal wegen was zum anziehen. Man konnte (wollte) mir nicht Helfen, nicht einmal Waren, die in einem regulären Prospekt standen waren in den Auslagen zu finden (also kein Sonderangebotsprospekt, sondern ein reguläres Prospet, wo Waren zu den tollen "UVP"-Mondpreisen beworben werden, die man bei Amazon immer durchgestrichen sieht). Im Lager wollte auch keiner nachschauen, sinngemäße Reaktionen auf meine Nachfragen waren "Kein Bock, nerv nicht". Ich werde keine Träne vergießen, wenn dieses "Urgestein des deutschen Einzelhandels", wie es die Presse lobhudelt, irgendwann dann doch einmal endgültig zusperren muss. Aber wetten, dass die "Drachen" dann wieder ganz empörte Statements in die Kameras von angereister Presse plärren werden und ja überhaupt nicht verstehen könnten, wie ihnen, wo sie doch so engagiert und aufopfernd für die Kundschaft arbeiten würden, nun die Arbeitslosigkeit drohen könne. Das ist die Mentalität vieler Servicemitarbeiter aus alten Unternehmen, die ihren Ursprung noch in der alten Bundesrepublik haben, siehe "Servicewüste Deutschland", diese wirklich Jedermann bekannte Phrase hat ja in dieser Zeit ihren Ursprung.rautatie @ 27 Aug 2015, 13:33 hat geschrieben: Und häufig trifft nicht nur eines der genannten Störfälle auf, sondern mehrere gleichzeitig. Und wenn man Pech hat, werden die Störfälle vom Zugbegleiter noch dem Fahrgast als lästige Nörgelei angelastet. Beispiel, vor kurzem erlebt:
Ich sitze in einem IC. In meinem Wagen funktioniert die Klimaanlage, aber in einem der anderen Wagen funktioniert sie nicht. Als die ZuB gerade kontrolliert, kommt eine verschwitzte Reisende an und meldet große Hitze im anderen Wagen wegen ausgefallener Klimaanlage. Die ZuB reagiert nicht hilfsbereit, sondern genervt. Sie tut so, als ob die Reisende eine lästige Meckertante wäre und erzählt irgendwas von wegen "die Wärme würde von den Reisenden selbst beim Einsteigen in den Wagen transportiert, und außerdem wäre eine kühlende Klimaanlage sowieso ungesund".
Mit den Fernbusanbietern tritt zum ersten Mal so etwas wie Wettbewerb im Personenfernverkehr in Deutschland auf, fernab der Fliegerei, die ja nur für vergleichsweise wenige Menschen zwischen den weiter entfernt liegenden Großstädten wie Hamburg-München eine nennenswerte Alternativ war. In den viel häufigeren mittleren Distanzen, zumal von oder zu kleinen und mittleren Städten, war die Bahn bisher die einzige Reisealternative zum PKW. Und nun haben die Leute die Wahl, es herrscht zunehmender Wettbewerb. Und wir haben erst den Anfang dieser Entwicklung gesehen, die Betreiber haben Auslastungen der Busse nahe 100 % durchgehend, limitiert wird der Aufbau neuer Linien wie gesagt derzeit nur durch akuten Mangel an qualifizierten Busfahrern. Und ein Großteil der Menschen hat noch gar nicht "Blut geleckt", der Markt ist noch keine 2 Jahre alt. Wenn die Bahn jetzt nicht anfängt mit aller Kraft ihren Marktanteil, den sie noch hat, wenigstens zu halten und zu verteidigen, dann liegt der Boom des Fernbusverkehrs in meinen Augen erst noch vor uns.
Die Fernbusse schicken sich zudem gerade an eine Lücke zu füllen, die die alten Staatsbahnen Europas nie so recht schließen konnten - nämlich dem massiv gestiegenen Grenzverkehr im Schengenraum auch ein ähnlich dichtes Fernverkehrsangebot gegenüber zu stellen, wie man es innerhalb der einzelnen EU Staaten im Eisenbahnverkehr vorfindet. Wenn die Fernbuslinien in Zukunft, wie sich das gerade anbahnt, ein grenzüberschreitendes Netz aufbauen, dann haben sie damit im Grunde sogar etwas, mit dem die Eisenbahnen, mit ihren alten Besitzständen und Gebietsaufteilungen entlang der alten Nationalstaatsgrenzen, nicht mehr mithalten können. Ich bin wirklich kein Fan von Fernbussen, ich liebe das Bahnreisen.
Zumindest so, wie es in den Fahrzeugen war, die ich aus meiner Kinderzeit kenne. Die alten, superbequemen Wendezug-Garnituren beim Intercity, der superbequeme ICE 1, mit seinem On-Bord Videoprogramm und seinen in die Wand fahrenden automatischen Glastüren am Übergang zwischen Großraum und Abteilen und der indirekten Beleuchtung wie im Flugzeug und den großen Toiletten und man konnte sogar aus dem fahrenden Zug mit einer Telefonkarte Telefongespräche mit Daheimgebliebenen von einer eigenen kleinen Telefonzelle im Zug führen. Mein Vater hatte beruflich Netzkarten für die 1. Klasse zur Verfügung, wie früher die BC100 noch hieß, die haben wir dann an Wochenenden genutzt um mit dem ICE das ganze Land zu bereisen, dann haben wir uns Abendessen aus dem Bordrestaurant in unser Abteil bestellt und beim Essen die draußen vorbeiziehende Landschaft beobachtet, mit indirekter Beleuchtung und geschmackvollem Design der späten 80er/frühen 90er im Hintergrund, tolles Reisen war das. Betrieblich hielten sich die Probleme noch in sehr engen Grenzen, man fuhr damals offenbar noch ganz gut auf der Substanz aus besseren Zeiten, Kaputtsparen wirkt sich eben erst mit einigen Jahren Verzögerung aus (dafür fällt dann irgendwann alles an allen Ecken gleichzeitig auseinander). Das war die Zeit, aus der ich meine Begeisterung für die Eisenbahn ziehe und diese Erinnerung lässt mich zunehmend wehmütig werden, wenn ich an die neuen Hartsitze, die billig Re-Designs, Dosto-IC Enge, das ständige Chaos mit Störungen und Verspätungen usw. denke.
Nein, ich glaube nicht, dass die Bahn es noch lernt und so, wie sich aktuell darstellt, ist es vielleicht auch gar nicht mehr schade um sie. Viel Erfolg den Fernbussen. Je härter die Bahn aufprallt, desto eher gibt es dort Lerneffekte.
Also ich bin ja bei euch, dass der Fernverkehr ein Qualitätsproblem hat. Es braucht keine neuen Ideen und keine neuen Spielereien, sondern einfach nur die Rückbesinnung auf überlieferte Qualitätsmerkmale. Was bringt eine App, die den Reisenden zum reservierten Sitzplatz führen könnte - wenn der Reisende schon selbst zu hilflos dazu ist - wenn der vorgesehene Wagen fehlt - ziemlich wenig, sie vergrößert die Hilflosigkeit nur. Und auch die "kleinen Aufmerksamkeiten" für die Kundschaft in der 1.Klasse sind zwar nett gemeint, trösten aber über sonstige Mängel auch nicht wirklich hinweg, mal abgesehen davon, dass es zumindest ich auch irgendwann lästig finde, wenn ich bei längeren Fahrten viermal nach dem "Am-Platz-Service" und dreimal nach einer Zeitung gefragt werde.
Wenn man darüber nachdenkt, ist der Bahnfernverkehr in Deutschland noch immer in einer einzigartigen Lage: Es können im polyzentrischen Deutschland so gut wie alle Regionen sinnvoll miteinander verknüpft werden, und noch ist die Eisenbahn das einzige Verkehrsmittel, das systematische Taktfahrpläne im Fernverkehr anbieten kann und noch dazu fast in jeder größeren Stadt direkt im Zentrum präsent ist. Darüber hinaus kann man Züge ausrüsten wie kaum ein anderes Landverkehrsmittel. Diese Punkte gilt es gnadenlos auszunutzen.
Das heißt aber auch: Es muss gestrichen werden - und es muss investiert werden. Streichen kann man sämtlichen Quatsch, den man sich von der Luftfahrt oder sonstwo abgeguckt hat, investieren muss man in Zuverlässigkeit, Zuverlässigkeit und nochmals Zuverlässigkeit.
Will also sagen: Ab in die Tonne mit dem Tarifdschungel, ade, du von der Plüschetage gehätscheltes Yield-Management, Zugbindung auf Nimmerwiedersehen - es muss wieder einen verlässlichen, verbindlichen, fairen Preis geben - dem der Kunde unabhängig von Tag, Zeit und Zug vertrauen kann, und der kurzfristig unbegrenzt verfügbar ist und flexibel für alle Züge gilt. Fahrkarte ("Ticket") kaufen, gerne auch online oder per Smartphone, einsteigen und losfahren - so einfach, ohne Vorbuchungen, Bindungen, Check-ins - kurz: so flexibel, so frei von Gängelungen aller Art kann Eisenbahnfahren sein. Und so wie ich das sehe, ist das gegenüber Fernbus und Fliegerei ein Alleinstellungsmerkmal - das aber, mit freundlicher Unterstützung der DB AG in Vergessenheit zu Geraten droht - oder wie sonst ist es zu erklären, dass Leute, die "ihren" gebuchter Platz im IC(E) aus welchem Grund auch immer (auch selbstverschuldet) nicht vorfinden, dann in totale Panik geraten, statt sich einfach den nächsten freien Platz zu suchen?
Natürlich wird ein Preis einfacher vergleichbar, wenn er stets gleichbleibend ist - aber mal ehrlich, wer kann schon nachvollziehen, wenn er München-Berlin für 29,- € buchen kann, München-Frankfurt aber mal locker das doppelte kostet? Und das dann drei Tage später wieder nochmal ganz anders ist? Nein, bei diesem pervertierten Lotteriespiel sollte eine anständige Eisenbahn aussteigen, und wenn es schon (in Deutschland) so vielen unmöglich erscheint, dass alle Züge gleich kosten, dann bitte wenigstens nur einen FV-Preis. Außerhalb dieses Forums ist es ohnehin nicht immer sicher, ob IC und ICE noch unterschieden werden können, und den EC kennt doch eh keine Sau. TGV oft ja, Railjet nein.
Zu(g)verlässigkeit ist dann auch noch mehr, als dass alle Wagen da sind und alle technischen Einrichtungen funktionieren. Die immer gleiche Zuglänge und immer gleiche Wagenreihung in der immer gleichen Blockzugbildung vereinfacht die Orientierung, es hatte schon seinen Sinn, die 1.Klasse nicht in Zugmitte zu reihen. Wenn nämlich der Karnevalsausflug oder der Fußballfanklub zum 14. Mal zum Bierholen grölend ins Bistro strebt, hat so ein Apmz auch keinen Mehrwert mehr.
Ach ja, 1. Klasse. Was macht diese aus? Bestimmt nicht die klapprigen Lederstühlchen der aktuellen Generation. Etwas "mehr" wäre hier wieder angebracht, um eine Wohlfühlatmosphäre wieder aufkommen zu lassen. Maßstab sollte die Zeit um 1960 sein - damals hat man keine Mühen gescheut, um mit Apmz und Avmz eine Generation von Wagen zu schaffen, die auch heute noch beeindrucken kann - 50 Jahre später! Wenn man diese Grundlage mit zeitgemäßen technischen Merkmalen (WLAN, Steckdosen) kombiniert, sollte man auch ohne Gratis-Gummibärchen wieder einen aufpreisfähigen Mehrwert anbieten können.
Ganz grundsätzlich wäre es auch angebracht, in jedem FV-Zug Bordgastronomie zu haben, für Kurzstrecken (auch für die IC-Dosto!) reicht ein Bistro, für alles was Langläufer ist, muss ein anständiger Speisewagen Pflicht sein - unabhängig von den Weichenvorfeldern seltsamer Hauptbahnhofsruinen. Auch hier sollte vorrangig zählen: Nicht das Aktionssüppchen vom Sternekoch lockt den Kunden, sondern zuverlässige Qualität, einfach immer auf jedem Zug.
Wenn man dann noch ein zuverlässigen Fahrplan - Stundentakt an 7 Tagen die Woche minimum! - anbietet, dann sollten sich auch Auslastungsschwankungen in den Griff bekommen lassen. Wobei ich es irgendwie immer noch nicht schaffe, mal einen leeren Fernzug zu erwischen, egal wann und wo ich fahre.
Wenn man darüber nachdenkt, ist der Bahnfernverkehr in Deutschland noch immer in einer einzigartigen Lage: Es können im polyzentrischen Deutschland so gut wie alle Regionen sinnvoll miteinander verknüpft werden, und noch ist die Eisenbahn das einzige Verkehrsmittel, das systematische Taktfahrpläne im Fernverkehr anbieten kann und noch dazu fast in jeder größeren Stadt direkt im Zentrum präsent ist. Darüber hinaus kann man Züge ausrüsten wie kaum ein anderes Landverkehrsmittel. Diese Punkte gilt es gnadenlos auszunutzen.
Das heißt aber auch: Es muss gestrichen werden - und es muss investiert werden. Streichen kann man sämtlichen Quatsch, den man sich von der Luftfahrt oder sonstwo abgeguckt hat, investieren muss man in Zuverlässigkeit, Zuverlässigkeit und nochmals Zuverlässigkeit.
Will also sagen: Ab in die Tonne mit dem Tarifdschungel, ade, du von der Plüschetage gehätscheltes Yield-Management, Zugbindung auf Nimmerwiedersehen - es muss wieder einen verlässlichen, verbindlichen, fairen Preis geben - dem der Kunde unabhängig von Tag, Zeit und Zug vertrauen kann, und der kurzfristig unbegrenzt verfügbar ist und flexibel für alle Züge gilt. Fahrkarte ("Ticket") kaufen, gerne auch online oder per Smartphone, einsteigen und losfahren - so einfach, ohne Vorbuchungen, Bindungen, Check-ins - kurz: so flexibel, so frei von Gängelungen aller Art kann Eisenbahnfahren sein. Und so wie ich das sehe, ist das gegenüber Fernbus und Fliegerei ein Alleinstellungsmerkmal - das aber, mit freundlicher Unterstützung der DB AG in Vergessenheit zu Geraten droht - oder wie sonst ist es zu erklären, dass Leute, die "ihren" gebuchter Platz im IC(E) aus welchem Grund auch immer (auch selbstverschuldet) nicht vorfinden, dann in totale Panik geraten, statt sich einfach den nächsten freien Platz zu suchen?
Natürlich wird ein Preis einfacher vergleichbar, wenn er stets gleichbleibend ist - aber mal ehrlich, wer kann schon nachvollziehen, wenn er München-Berlin für 29,- € buchen kann, München-Frankfurt aber mal locker das doppelte kostet? Und das dann drei Tage später wieder nochmal ganz anders ist? Nein, bei diesem pervertierten Lotteriespiel sollte eine anständige Eisenbahn aussteigen, und wenn es schon (in Deutschland) so vielen unmöglich erscheint, dass alle Züge gleich kosten, dann bitte wenigstens nur einen FV-Preis. Außerhalb dieses Forums ist es ohnehin nicht immer sicher, ob IC und ICE noch unterschieden werden können, und den EC kennt doch eh keine Sau. TGV oft ja, Railjet nein.
Zu(g)verlässigkeit ist dann auch noch mehr, als dass alle Wagen da sind und alle technischen Einrichtungen funktionieren. Die immer gleiche Zuglänge und immer gleiche Wagenreihung in der immer gleichen Blockzugbildung vereinfacht die Orientierung, es hatte schon seinen Sinn, die 1.Klasse nicht in Zugmitte zu reihen. Wenn nämlich der Karnevalsausflug oder der Fußballfanklub zum 14. Mal zum Bierholen grölend ins Bistro strebt, hat so ein Apmz auch keinen Mehrwert mehr.
Ach ja, 1. Klasse. Was macht diese aus? Bestimmt nicht die klapprigen Lederstühlchen der aktuellen Generation. Etwas "mehr" wäre hier wieder angebracht, um eine Wohlfühlatmosphäre wieder aufkommen zu lassen. Maßstab sollte die Zeit um 1960 sein - damals hat man keine Mühen gescheut, um mit Apmz und Avmz eine Generation von Wagen zu schaffen, die auch heute noch beeindrucken kann - 50 Jahre später! Wenn man diese Grundlage mit zeitgemäßen technischen Merkmalen (WLAN, Steckdosen) kombiniert, sollte man auch ohne Gratis-Gummibärchen wieder einen aufpreisfähigen Mehrwert anbieten können.
Ganz grundsätzlich wäre es auch angebracht, in jedem FV-Zug Bordgastronomie zu haben, für Kurzstrecken (auch für die IC-Dosto!) reicht ein Bistro, für alles was Langläufer ist, muss ein anständiger Speisewagen Pflicht sein - unabhängig von den Weichenvorfeldern seltsamer Hauptbahnhofsruinen. Auch hier sollte vorrangig zählen: Nicht das Aktionssüppchen vom Sternekoch lockt den Kunden, sondern zuverlässige Qualität, einfach immer auf jedem Zug.
Wenn man dann noch ein zuverlässigen Fahrplan - Stundentakt an 7 Tagen die Woche minimum! - anbietet, dann sollten sich auch Auslastungsschwankungen in den Griff bekommen lassen. Wobei ich es irgendwie immer noch nicht schaffe, mal einen leeren Fernzug zu erwischen, egal wann und wo ich fahre.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Ich stimme uneingeschränkt zu, aber damit würde das Wirtschaftsunternehmen DB weniger Gewinn erzielen.146225 @ 27 Aug 2015, 20:21 hat geschrieben:Also ich bin ja bei euch, dass der Fernverkehr ein Qualitätsproblem hat. Es braucht keine neuen Ideen und keine neuen Spielereien, sondern einfach nur die Rückbesinnung auf überlieferte Qualitätsmerkmale.
Die Ausgaben für qualitativ besser ausgestatte und zusätzliche Züge wären höher, als die Mehreinnahmen durch letztendlich nicht so wahnsinning mehr Fahrgästen, sodass unterm Strich zwar eine kundenfreundliche, aber aktionärsfeindliche DB bei rauskommt und das ist politisch nicht gewollt.
Man müsste die Bahnreform rückgänging machen, sodass die DB wieder dem Gemeinwohl dient, ggf. sogar mit roten Zahlen.
Den Fuhrpark sinnvoll modernisieren mit neuen Bpmz, mit Ausstattung je nach Einsatz als IC oder IR, Beibehalt BR 101.
Den Regionalverker exclusiv wieder von DB Regio betreiben, sodass Extras wie Komfort, Sitzplatzabstand, Café wieder umgesetzt werden können, denn die Länder können sich das in Ausschreibungen nicht leisten.
Das Netz wieder ausdehnen und klare Strukturen mit MET für Nonstopverbindungen, ICE als Prämiumprodukt nur im HGV, IC als allgemeiner Fernzug und IR in der Fläche, so wie es 1999 mal war.
Das Tarifsystem: Bahn Card 50 und 25 zu günstigem Anschaffungspreisen mit entsprechendem Rabatt, ansonsten nur noch (deutlich gesenkter) Normalpreis.
Aufpreis ICE/IC/IR-Nutzung 10/5/2€ pro Fahrt.
Länder-Tickets, QDL und SWT nur noch pro Person.
Alles nicht genannte wird ersatzlos gestrichen.
Aber in der Automobilnation Deutschland, werden das nur die Politiker unterstützen, die ihre Karriere möglichst schnell beenden wollen. :ph34r:
Keine Alternative zum Transrapid MUC


Sicher? Vielleicht kurzfristig, und das ist in der heutigen Wirtschaftswelt natürlich ein Problem, weil die Denkweise der Vorstände nun mal selten weiter reicht als die nächsten 4 oder 5 Jahre, eben so lange wie der aktuelle Vertrag noch läuft. Ein finanzieller Kraftakt mit ICx und Netzausdehnung FV in den nächsten 10-15 Jahren sowieso bevor, wo ich allerdings immer noch die Befürchtung habe, dass aus all den schönen Plänen in Bezug auf die o.g. These ("Horizont von Vorstand und Aufsichtsrat") wieder mal nichts wird, Optionen beim ICx uneingelöst bleiben und alles was im Netz nach 2020 passieren soll, nie wieder erwähnt wird. Würde man den abschnittsweise vorhandenen Mut für eine "große Aktion" aber bündeln, wäre spätestens in 10 Jahren eine stärker-denn-je-Bahn das Ergebnis - sprich, sie hätte die Fahrgastzahlen, um sich die höheren Kosten auch leisten zu können.218 466-1 @ 27 Aug 2015, 22:04 hat geschrieben: Ich stimme uneingeschränkt zu, aber damit würde das Wirtschaftsunternehmen DB weniger Gewinn erzielen.
Die Ausgaben für qualitativ besser ausgestatte und zusätzliche Züge wären höher, als die Mehreinnahmen durch letztendlich nicht so wahnsinning mehr Fahrgästen, sodass unterm Strich zwar eine kundenfreundliche, aber aktionärsfeindliche DB bei rauskommt und das ist politisch nicht gewollt.
Schon wieder zu kompliziert gedacht. Alles, was über HGV-Abschnitte große Ballungsräume verbindet, kann ICE heißen, darin können sich auch abschnittsweise Non-Stop-Züge als ICE-Sprinter wiederfinden. Der Rest heißt IC - fertig.Das Netz wieder ausdehnen und klare Strukturen mit MET für Nonstopverbindungen, ICE als Prämiumprodukt nur im HGV, IC als allgemeiner Fernzug und IR in der Fläche, so wie es 1999 mal war.
Mal abgesehen davon, dass das 1. themenfremd ist und es 2. noch nie, auch nicht vor 1996, eine DB-Exklusivität im NV gab, führt das in die falsche Richtung, denn mit den Strukturen eines Monopolisten wird der Bedarf an Mitteln für den NV sicher auch nicht geringer. Es muss nur der Bund endlich einmal aufhören, trotz Rekord-Steuereinnahmen und immenser Zinsgewinnen auf Kosten anderer hier Jahr für Jahr idiotisch weiter zu kürzen.Den Regionalverker exclusiv wieder von DB Regio betreiben, sodass Extras wie Komfort, Sitzplatzabstand, Café wieder umgesetzt werden können, denn die Länder können sich das in Ausschreibungen nicht leisten.
Prinzipiell geht auch das in die richtige Richtung, allerdings will ich nicht in die Zeiten zurück, wo man sich nach jedem Grenzbahnhof vom Ausland her kommend erstmal in Grund und Boden schämen musste für die deutschen Eisenbahner, deren erste "Freundlichkeit" gegenüber den ausländischen Gästen darin bestand, ihnen zum Bordpreis einen IC-Zuschlag aufzudrücken. Viel! zu! kompliziert! Wie ist das in Deinem Modell denn so, wenn ich IC fahre und dann auf den ICE umsteige? 1 oder 2 Zuschläge? Nach höchster oder zuerst genutzter Zuggattung? Wie ist das bei spontanen Gattungswechseln, also statt IC+ICE fahre ich dann aus irgendeinem Grund IC+IC, lass es Verspätung mit Anschlussbruch zum ICE sein?!? Erstattungsanspruch Zuschlagsdifferenz? Was für ein Unfug, sorry. Ideal wäre immer noch: Alle Züge von der S-Bahn bis zum ICE ein Preis, aber nachdem selbst hier im Forum gleich gefühlte 628 Einwände kommen werden, bin ich nicht so idealistisch, dass das in Deutschland funktioniert, weil der deutsche Fahrgast anscheinend hier ein Neid- und Verständnisproblem hat. Also bitte einen gegenüber dem NV-Tarif leicht höher liegenden FV-Tarif, den dann aber für alle FV-Züge einheitlich.Das Tarifsystem: Bahn Card 50 und 25 zu günstigem Anschaffungspreisen mit entsprechendem Rabatt, ansonsten nur noch (deutlich gesenkter) Normalpreis. Aufpreis ICE/IC/IR-Nutzung 10/5/2€ pro Fahrt.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Das hat nix mit Neid oder sonstwas zu tun, sondern einzig und allein mit der Tatsache, dass die verschiedenen Gattungen sich nicht nur in der Häufigkeit der Halte unterscheiden – wie in CH – sondern auch Unterschiede im Komfort und vor allem (gerade auf längeren Strecken – D ist nunmal geringfügig größer als CH, da summieren sich kleinere Fahrzeitunterschiede auf Dauer auf – ) in der Fahrzeit vorhanden sind.146225 @ 27 Aug 2015, 23:22 hat geschrieben: Ideal wäre immer noch: Alle Züge von der S-Bahn bis zum ICE ein Preis, aber nachdem selbst hier im Forum gleich gefühlte 628 Einwände kommen werden, bin ich nicht so idealistisch, dass das in Deutschland funktioniert, weil der deutsche Fahrgast anscheinend hier ein Neid- und Verständnisproblem hat. Also bitte einen gegenüber dem NV-Tarif leicht höher liegenden FV-Tarif, den dann aber für alle FV-Züge einheitlich.
Und es ist meiner Meinung nach durchaus vertretbar, für einen ICE, der zwischen München und Stuttgart zwei mal hält, mehr Geld zu verlangen als für die Milchkannen-RB mit gefühlten 628 Zwischenhalten, und entsprechend wesentlich längerer Fahrzeit.
In der Schweiz fallen solche Unterschiede systembedingt im Rahmen des ITF einfach längst nicht so stark auf; von den kürzeren Distanzen ganz zu schweigen. (Freiburg–Berlin mit Nahverkehr und entsprechender Halte-Frequenz – na herzlichen Dank, da zahle ich gerne mehr für den FV...)
edit: Den übrigen Punkten möchte ich übrigens im Großen und Ganzen zustimmen.

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Ein Stück weit verklärst Du hier aber die damalige Zeit, wenngleich zugegebenermaßen einiges schon besser war. Die ursprünglichen Sitze im ICE 1 hatten weniger Verstellmöglichkeiten als die heutigen. Eine komplette Telefonkarte für 12 DM war in 5 Minuten abtelefoniert. Und das Essen im ICE kam damals schon aus der Mikrowelle.Urmel @ 27 Aug 2015, 18:39 hat geschrieben: Zumindest so, wie es in den Fahrzeugen war, die ich aus meiner Kinderzeit kenne. Die alten, superbequemen Wendezug-Garnituren beim Intercity, der superbequeme ICE 1, mit seinem On-Bord Videoprogramm und seinen in die Wand fahrenden automatischen Glastüren am Übergang zwischen Großraum und Abteilen und der indirekten Beleuchtung wie im Flugzeug und den großen Toiletten und man konnte sogar aus dem fahrenden Zug mit einer Telefonkarte Telefongespräche mit Daheimgebliebenen von einer eigenen kleinen Telefonzelle im Zug führen. Mein Vater hatte beruflich Netzkarten für die 1. Klasse zur Verfügung, wie früher die BC100 noch hieß, die haben wir dann an Wochenenden genutzt um mit dem ICE das ganze Land zu bereisen, dann haben wir uns Abendessen aus dem Bordrestaurant in unser Abteil bestellt und beim Essen die draußen vorbeiziehende Landschaft beobachtet, mit indirekter Beleuchtung und geschmackvollem Design der späten 80er/frühen 90er im Hintergrund, tolles Reisen war das. Betrieblich hielten sich die Probleme noch in sehr engen Grenzen, man fuhr damals offenbar noch ganz gut auf der Substanz aus besseren Zeiten, Kaputtsparen wirkt sich eben erst mit einigen Jahren Verzögerung aus (dafür fällt dann irgendwann alles an allen Ecken gleichzeitig auseinander).
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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Stimmt wohl, aber zumindest konnte man noch einigermaßen zuverlässig damit rechnen, dass es auch tatsächlich was zu essen gab. Heutzutage fällt das Bordrestaurant so regelmäßig aus, dass ich mich nicht mehr drauf verlasse und lieber gleich meine eigene Verpflegung mitnehme.Wildwechsel @ 28 Aug 2015, 08:04 hat geschrieben: Und das Essen im ICE kam damals schon aus der Mikrowelle.
Besonders lächerlich finde ich es, wenn mit wohltönenden Worten die Fahrgäste ins Restaurant gelockt werden sollen, wo dann jedoch leider wegen einer technischen Störung nur ein eingeschränktes Angebot besteht. Auch der Vorrat an Sandwiches ist meistens sehr begrenzt und überdies schmecken die ziemlich standardmäßig aussehenden Dinger (zu überhöhten Preisen) noch nicht einmal.
Mich würde mal interessieren, welche technischen Störungen da eigentlich immer auftreten. Was genau ist denn da immer kaputt? Fällt der Strom aus? Fliegen die Sicherungen raus? So oft kann doch eine Mikrowelle oder ein Kühlgerät gar nicht kaputt gehen, oder?
Wo ist das Problem?
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Puuh, u.a. Kühlung, gerne aber auch mal die Spülmaschine. Von Hand spülen ist verboten, in einem anderen Forum ist ein Fall geschildert in dem an drei Bahnhöfen der LKW mit dem Ersatzgeschirr zu spät kam.
Von den Dreiecksandwiches dürften es rund 15 Stück sein in der Startausrüstung. Ähnliche Mengen beim Baguette und den Vollkornschnitten. Allgemein gibt es beim wenigsten mehr als 20 Stück.
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Ich ziehe mir aus dem Beitrag mal ganz fies die Kernpunkte raus.218 466-1 @ 27 Aug 2015, 22:04 hat geschrieben:Man müsste die Bahnreform rückgänging machen (...) mit (...) Beibehalt BR 101 (...) und (...) MET

Man hört sowas in die Art ja öfter. Scheinbar sind die Ansprüche sehr hoch, aber das Bordbistro bzw. Bordrestaurant ist halt nunmal kein Drei-Sterne-Restaurant, sondern eine Systemgastronomie mit ca. 200 "Filialen". Und was heißt überhöhte Preise... in exponierten Lagen mit teuren Mieten oder hohem Betriebsaufwand (z.B. extra einen Wagen mitführen) kann man nicht direkt erwarten, dass man billig richtig gut essen kann. Das sollte man realistisch sehen, das ist ja anderswo auch nicht, z.B. auf der Zugspitze, in der Gastronomie von Schiffen, Kaufhäusern oder Freizeitparks. Die Zeiten in denen in Speisewagen noch frisch gekocht wurde, weil's anfangs ja noch gar nicht anders ging, sind vorbei. Wirklich billig war das damals auch nicht.rautatie @ 28 Aug 2015, 09:19 hat geschrieben:und überdies schmecken die ziemlich standardmäßig aussehenden Dinger (zu überhöhten Preisen) noch nicht einmal.
Jein. Ich gehe davon aus, dass die Hygiene nur durch das Maschinenwaschen und bei 60 Grad (?) sicher gewährleistet werden kann. Möglich dass die Handwäsche heutzutage in der Gastronomie grundsätzlich eingeschränkt ist und diese Vorschrift nichts speziell mit der Bahn zu tun hat. So manche kleine Dorfwirtschaft hat ja geschlossen weil die Vorschriften mit der Zeit immer strenger wurden und weniger weil die Gäste ausblieben.TramBahnFreak @ 28 Aug 2015, 11:40 hat geschrieben:Also ist das grundsätzliche Problem eigentlich kein technisches, sondern ein bürokratisches.
PS: Vielleicht hat ein ICE für's Handspühlen auch einfach zu wenig Wasser an Bord, eine Spülmaschine braucht ja erheblich weniger Wasser als man beim Handwaschen durchlaufen lässt.

Hoch? Naja, mir würde es schon reichen, wenn die Sachen schmecken würden wie beim durchschnittlichen Bäcker... Insbesondere die erwähnten Dreiecks-Sandwiches schmecken mir zumindest auch bei heruntergeschraubten Ansprüchen nicht...Rohrbacher @ 28 Aug 2015, 12:14 hat geschrieben: Scheinbar sind die Ansprüche sehr hoch,
Wo ist das Problem?
Mir ist bei manchen Antworten spontan eingefallen "und jetzt erklären die Betriebsblinden 'warum' doch eigentlich alles ganz okay ist, die Kunden das nur nicht verstehen wollen, alles schon seine Richtigkeit hat...". Alternativ auch das gute alte "Das haben wir schon immer so gemacht, da könnte ja jeder kommen". Mann, Mann, Mann, bei solchen Beharrungskräften braucht man sich eigentlich gar keine Hoffnung machen, denn wenn Interessierte und Bahnmitarbeiter schon kein Problembewusstsein haben, nicht einsehen wollen, dass "alles" Mist ist, was gerade gemacht und geboten wird und komplett ungekrempelt werden muss, dann wird der Abstieg weitergehen. Und es wird auch nicht mehr lange dauern, bis ein Personalabbau nötig ist. Ich kann die Fakten nur wiederholen, über 10% Rückgang im Fernverkehr durch die Fernbuskonkurrenz in nicht einmal 2 Jahren, offiziell eingeräumte 200 Mio. € Umsatzeinbruch dadurch (plus X €, die man nicht so unumwunden einräumt).
Wenn das nicht nur - aus irgend einem nicht ersichtlichen Grund - eine ganz kurzfristige Erscheinung sein sollte sondern ein Trend, dann muss die Bahn am Fahrplan knabbern, dann braucht sie langfristig auch weniger Personal. Vielleicht fällt es den Betriebsblinden, die immer erklären "warum" doch eigentlich alles im Detail total nachvollziehbar und sinnvoll und super ist wie die Bahn es derzeit macht, wie Schuppen vor den Augen, wenn der ganz persönliche Arbeitsplatz dadurch bedroht sein könnte. Nur, mir fehlt dazu inzwischen der Glaube. Siehe, wie das bei anderen, alten Großkonzernen gelaufen ist. Wo die Belegschaften, die einfach nicht einsehen wollen, dass sich alles ändern müsste, auch immer ein Teil des Problems waren. Was haben die deutschen Elektroriesen gelacht, als die Asiaten auf einmal anfingen, auch Fernseher und HiFi usw. zu bauen. Jetzt lachen sie nicht mehr - alle verschwunden. Was haben sie gelacht, als die Japaner auf den Messen sehr neugierig auf technische Konstruktionsdetails deutscher Kameras gelinst haben - jetzt amüsieren sie sich nicht mehr. Oder bei den Autos. Oder bei der Pharmazie. Und der Quelle-Versand wähnte sich, als Amazon in den Markt eintrat, auch noch unerschütterlich, ich erinnere mich auch damals gut an abfällig grinsende Gesichter selbstbewusster Quelle-Manager, als sie in TV Interviews gefragt wurden, wie das nun mit der neuen eCommerce Konkurrenz sei. Nokia verschwindet derzeit vom Markt, einst Weltmarktführer bei Mobiltelefonen aber sich der eigenen Stärke zu sicher, den Trend zu Smartphones zunächst verschlafen und das konnte man nie wieder aufholen.
Und so weiter und so weiter und soweiter.
Die Wirtschaftsgeschichte ist gespickt mit Beispielen einst riesiger Konzerne, die sich, vom Management bis zum einzelnen Mitarbeiter vor Ort, ihrer Stellung zu sicher waren und mit Beharrung und Leugnung auf neue Wettbewerber reagierten. Wenn solch ein Umsatzeinbruch in 2 Jahren - der Fernbusmarkt ist immer noch als jung und gerade erst im Aufbruch zu bezeichnen! - kein Umdenken bringt, dann muss man wirklich nicht böswillig sein, um sich dabei frappierend an das Verhalten unzähliger früherer Großkonzerne erinnert zu sehen. Und politisch will und darf (siehe EU) der Bund auch nicht helfen, zumindest nicht beim Fernverkehr. Wenn die Bahn inkl. aller Mitarbeiter nicht aufpasst, dann sieht sich der Fernverkehr einem langsamen Niedergang entgegen, übrig bleibt irgendwann nur noch der Regionalverkehr, schon weil von staatlicher Seite durch die bestellten Regionalverkehre gepeppelt und sicherlich auch die beste Alternative zu allen anderen Verkehrsmitteln, die Leute rennen dem Regionalverkehr ja regelrecht die Türen ein.
Deswegen: nicht immer Regional- und Fernverkehr vermischen, das wird auch in dieser Diskussion einmal mehr gemacht. Hier geht es um den Personenfernverkehr, nicht nur weil dies der Thementitel ist, sondern weil nur der Fernverkehr das Sorgenkind bei der Personenbeförderung auf der Schiene in Deutschland ist. Dem Regionalverkehr geht es blendend.
Wenn das nicht nur - aus irgend einem nicht ersichtlichen Grund - eine ganz kurzfristige Erscheinung sein sollte sondern ein Trend, dann muss die Bahn am Fahrplan knabbern, dann braucht sie langfristig auch weniger Personal. Vielleicht fällt es den Betriebsblinden, die immer erklären "warum" doch eigentlich alles im Detail total nachvollziehbar und sinnvoll und super ist wie die Bahn es derzeit macht, wie Schuppen vor den Augen, wenn der ganz persönliche Arbeitsplatz dadurch bedroht sein könnte. Nur, mir fehlt dazu inzwischen der Glaube. Siehe, wie das bei anderen, alten Großkonzernen gelaufen ist. Wo die Belegschaften, die einfach nicht einsehen wollen, dass sich alles ändern müsste, auch immer ein Teil des Problems waren. Was haben die deutschen Elektroriesen gelacht, als die Asiaten auf einmal anfingen, auch Fernseher und HiFi usw. zu bauen. Jetzt lachen sie nicht mehr - alle verschwunden. Was haben sie gelacht, als die Japaner auf den Messen sehr neugierig auf technische Konstruktionsdetails deutscher Kameras gelinst haben - jetzt amüsieren sie sich nicht mehr. Oder bei den Autos. Oder bei der Pharmazie. Und der Quelle-Versand wähnte sich, als Amazon in den Markt eintrat, auch noch unerschütterlich, ich erinnere mich auch damals gut an abfällig grinsende Gesichter selbstbewusster Quelle-Manager, als sie in TV Interviews gefragt wurden, wie das nun mit der neuen eCommerce Konkurrenz sei. Nokia verschwindet derzeit vom Markt, einst Weltmarktführer bei Mobiltelefonen aber sich der eigenen Stärke zu sicher, den Trend zu Smartphones zunächst verschlafen und das konnte man nie wieder aufholen.
Und so weiter und so weiter und soweiter.
Die Wirtschaftsgeschichte ist gespickt mit Beispielen einst riesiger Konzerne, die sich, vom Management bis zum einzelnen Mitarbeiter vor Ort, ihrer Stellung zu sicher waren und mit Beharrung und Leugnung auf neue Wettbewerber reagierten. Wenn solch ein Umsatzeinbruch in 2 Jahren - der Fernbusmarkt ist immer noch als jung und gerade erst im Aufbruch zu bezeichnen! - kein Umdenken bringt, dann muss man wirklich nicht böswillig sein, um sich dabei frappierend an das Verhalten unzähliger früherer Großkonzerne erinnert zu sehen. Und politisch will und darf (siehe EU) der Bund auch nicht helfen, zumindest nicht beim Fernverkehr. Wenn die Bahn inkl. aller Mitarbeiter nicht aufpasst, dann sieht sich der Fernverkehr einem langsamen Niedergang entgegen, übrig bleibt irgendwann nur noch der Regionalverkehr, schon weil von staatlicher Seite durch die bestellten Regionalverkehre gepeppelt und sicherlich auch die beste Alternative zu allen anderen Verkehrsmitteln, die Leute rennen dem Regionalverkehr ja regelrecht die Türen ein.
Deswegen: nicht immer Regional- und Fernverkehr vermischen, das wird auch in dieser Diskussion einmal mehr gemacht. Hier geht es um den Personenfernverkehr, nicht nur weil dies der Thementitel ist, sondern weil nur der Fernverkehr das Sorgenkind bei der Personenbeförderung auf der Schiene in Deutschland ist. Dem Regionalverkehr geht es blendend.
Sowas bekommt man bei Störungen und Problemen aller Art in vielen Fällen zu hören. Als Beispiel kann man das Thema ausgefallene Klimaanlage heranziehen, das wahlweise vom ZuB dem Fahrgästen angelastet wird ("sie transportieren die Wärme beim Einsteigen in den Zug"), oder es wird den Fahrgästen erklärt, dass die hohe Innentemperatur aus gesundheitlichen Gründen so sein müsse (kühlere Temperaturen würden beim Einsteigen den Kreislauf zu sehr belasten). Oder das Essen schmeckt nicht im Bistro? Selber schuld, der Fahrgast hat zu hohe Ansprüche. Der Zug ist überfüllt? Selber schuld, wären Sie halt früher/später/gar nicht gefahren... (und natürlich liegt es nicht daran, dass ein Zugteil abgesperrt oder ein vorheriger Zug ausgefallen ist.)Urmel @ 28 Aug 2015, 12:33 hat geschrieben: Mir ist bei manchen Antworten spontan eingefallen "und jetzt erklären die Betriebsblinden 'warum' doch eigentlich alles ganz okay ist, die Kunden das nur nicht verstehen wollen, alles schon seine Richtigkeit hat...".
Wo ist das Problem?
PS: selbst das Bundesamt für Güterverkehr, welches aus irgend einem Grund 2014 eine Studie über den neuen Fernbusmarkt erstellte, geht in seinen vorsichtigen Schätzungen von mittelfristig 30 Mio. Fernbusreisenden aus. Das ist 39 % dessen, was die gesamte ICE Flotte zuletzt im Jahr beförderte. Nein, ich behaupte nicht, dass nun 1:1 das Wachstum der Fernbusse auf Kosten der Bahn oder gar nur des ICE geht, aber es soll zeigen, was für ein "game changer" die Fernbusse im Personenfernverkehr innerdeutsch tatsächlich sind. Und ich ganz persönlich halte die Schätzung der Behörde für viel zu niedrig - wieso?
Nun, bereits der aktuelle Fernbusverkehr liegt über dem, was die Behörden eigentlich in den ersten Jahren an Zuwächsen erwartet hätten. Man kann also wohlbegründet davon ausgehen, dass die 30 Mio. Schätzung letztlich sogar noch deutlich übertroffen wird. Auch die aktuellen Bemühungen, attraktive und leistungsfähige Fernbusbahnhöfe in den Städten nachzurüsten, z. B. in Frankfurt gerade erst im Bau, zeigen, dass wir erst am Anfang einer Entwicklung stehen. Sollte auch nur die Hälfte des Fernbuswachstums auf Kosten des Bahn-Fernverkehrs gehen, dann sprechen wir bereits über Rückgänge, die betriebliche Einschränkungen unumgänglich erscheinen lassen (Fahrplan zusammen streichen, Personal entlassen).
Noch kann man umsteuern, indem man möglichst viel Marktanteil bei der Bahn hält. Das ist letztlich auch viel billiger und einfacher, als nachträglich wieder Kunden vom Fernbus zurück zu holen. Die bereits von der Bahn angekündigten Maßnahmen reichen dazu aber sicherlich bei weitem nicht aus. Und die wichtigste Lektion, dass nun auf 20 Jahre Consultants, Controler und sonstige Kostenbremser wieder eine Zeit der Investitionen folgen müsste, hat die Bahnführung evident immer noch nicht gelernt. Siehe diese Schlagzeile aus dem Juni diesen Jahres: "Grube will 610 Millionen Euro einsparen" (http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehm ... iger-grube)
Was ist mit jahrzehntealten Stellwerken in der ganzen Republik, mit rausgerißenen Ausweichgleisen, Langsamfahrstellen aufgrund Sanierungsstau der Gleise, die man überhaupt noch in Betrieb hat? Milliardenkosten sind das, im hohen zweistelligen Bereich, was da an Sanierungsstau aufgelaufen ist. Aber ohne das anzupacken ist es unmöglich zu einem zuverlässigen Betrieb zurück zu kehren. Was ist mit den in der Fläche vergammelten Bahnhöfen? Im Grunde müsste man den Großteil abreißen und neu bauen. Nochmal hohe Milliardenbeträge. Und man gibt nun zwar einigermaßen viel Geld für Neufahrzeuge aus - aber die falschen Neufahrzeuge. Zu eng, zu klein, unzeitgemäß, man denke nur an die prinzipiell fehlende Barrierefreiheit der Dostos (außer man will Senioren und Behinderte jetzt nur noch in's Unterdeck setzen, zu den Fahrrädern und Zugang zur 1. Klasse, die sich im Oberdeck befindet, brauchen die ja ohnehin nicht...). Das heißt fahrzeugtechnisch verschlimmbessert man sich doch eher. Und keiner kann mir erzählen, dass die knausrige Investitonshaltung der Bahn nicht auch zu zahlreichen technischen Problemen beiträgt. Statt nur immer den Herstellern die Schuld zu geben - der Velaro Russland fährt zuverlässig unter den russischen Extrembedingungen (Eis und Schnee und Tiefsttemperaturen im Winter, kontinentale Hitze im Sommer) und auch der Velaro Spanien verkehrt zuverlässig selbst unter der Gluthitze der Extremadura-Sonne. Nur der Velardo Deutschland alias ICE 3 macht Probleme mit der Klimaanlage - aber der Hersteller soll dafür alleine verantwortlich sein? Obwohl das selbe Modell bei anderen Bahngesellschaften zuverlässig funktioniert? Oder hat man vielleicht beim Lastenheft geknausert ("Die kleinere Klimaanlage tut es auch" usw.) und wundert sich dann hinterher? Das muss alles auf den Tisch - und dabei muss Tacheles gesprochen werden!
Erkläre mir bitte jemand, wieso ich hier noch Hoffnung haben sollte, dass unser Personenfernverkehr nicht einen ähnlichen Abstieg erleben sollte, wie jener in Nordamerika vor Jahrzehnten, wie jener in Großbritannien nach Thatcher? Ich würde es gerne glauben.
Nun, bereits der aktuelle Fernbusverkehr liegt über dem, was die Behörden eigentlich in den ersten Jahren an Zuwächsen erwartet hätten. Man kann also wohlbegründet davon ausgehen, dass die 30 Mio. Schätzung letztlich sogar noch deutlich übertroffen wird. Auch die aktuellen Bemühungen, attraktive und leistungsfähige Fernbusbahnhöfe in den Städten nachzurüsten, z. B. in Frankfurt gerade erst im Bau, zeigen, dass wir erst am Anfang einer Entwicklung stehen. Sollte auch nur die Hälfte des Fernbuswachstums auf Kosten des Bahn-Fernverkehrs gehen, dann sprechen wir bereits über Rückgänge, die betriebliche Einschränkungen unumgänglich erscheinen lassen (Fahrplan zusammen streichen, Personal entlassen).
Noch kann man umsteuern, indem man möglichst viel Marktanteil bei der Bahn hält. Das ist letztlich auch viel billiger und einfacher, als nachträglich wieder Kunden vom Fernbus zurück zu holen. Die bereits von der Bahn angekündigten Maßnahmen reichen dazu aber sicherlich bei weitem nicht aus. Und die wichtigste Lektion, dass nun auf 20 Jahre Consultants, Controler und sonstige Kostenbremser wieder eine Zeit der Investitionen folgen müsste, hat die Bahnführung evident immer noch nicht gelernt. Siehe diese Schlagzeile aus dem Juni diesen Jahres: "Grube will 610 Millionen Euro einsparen" (http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehm ... iger-grube)
Was ist mit jahrzehntealten Stellwerken in der ganzen Republik, mit rausgerißenen Ausweichgleisen, Langsamfahrstellen aufgrund Sanierungsstau der Gleise, die man überhaupt noch in Betrieb hat? Milliardenkosten sind das, im hohen zweistelligen Bereich, was da an Sanierungsstau aufgelaufen ist. Aber ohne das anzupacken ist es unmöglich zu einem zuverlässigen Betrieb zurück zu kehren. Was ist mit den in der Fläche vergammelten Bahnhöfen? Im Grunde müsste man den Großteil abreißen und neu bauen. Nochmal hohe Milliardenbeträge. Und man gibt nun zwar einigermaßen viel Geld für Neufahrzeuge aus - aber die falschen Neufahrzeuge. Zu eng, zu klein, unzeitgemäß, man denke nur an die prinzipiell fehlende Barrierefreiheit der Dostos (außer man will Senioren und Behinderte jetzt nur noch in's Unterdeck setzen, zu den Fahrrädern und Zugang zur 1. Klasse, die sich im Oberdeck befindet, brauchen die ja ohnehin nicht...). Das heißt fahrzeugtechnisch verschlimmbessert man sich doch eher. Und keiner kann mir erzählen, dass die knausrige Investitonshaltung der Bahn nicht auch zu zahlreichen technischen Problemen beiträgt. Statt nur immer den Herstellern die Schuld zu geben - der Velaro Russland fährt zuverlässig unter den russischen Extrembedingungen (Eis und Schnee und Tiefsttemperaturen im Winter, kontinentale Hitze im Sommer) und auch der Velaro Spanien verkehrt zuverlässig selbst unter der Gluthitze der Extremadura-Sonne. Nur der Velardo Deutschland alias ICE 3 macht Probleme mit der Klimaanlage - aber der Hersteller soll dafür alleine verantwortlich sein? Obwohl das selbe Modell bei anderen Bahngesellschaften zuverlässig funktioniert? Oder hat man vielleicht beim Lastenheft geknausert ("Die kleinere Klimaanlage tut es auch" usw.) und wundert sich dann hinterher? Das muss alles auf den Tisch - und dabei muss Tacheles gesprochen werden!
Erkläre mir bitte jemand, wieso ich hier noch Hoffnung haben sollte, dass unser Personenfernverkehr nicht einen ähnlichen Abstieg erleben sollte, wie jener in Nordamerika vor Jahrzehnten, wie jener in Großbritannien nach Thatcher? Ich würde es gerne glauben.
Ja, das würde mich auch mal interessieren, warum in den deutschen Zügen die Klimaanlagen so schwächlich sind, dass sie bei jeder mittelmäßigen Hitzewelle ausfallen? Meine Erfahrungen in tropischen Ländern (wo Temperaturen über 30 Grad über einen Großteil des Jahres vorherrschen) haben mir eigentlich gezeigt, dass Klimaanlagen in Zügen, Stadtbahnen und Metrozügen durchaus auch bei 35 Grad Außentemperaturen funktionieren können.Urmel @ 28 Aug 2015, 14:02 hat geschrieben: Statt nur immer den Herstellern die Schuld zu geben - der Velaro Russland fährt zuverlässig unter den russischen Extrembedingungen (Eis und Schnee und Tiefsttemperaturen im Winter, kontinentale Hitze im Sommer) und auch der Velaro Spanien verkehrt zuverlässig selbst unter der Gluthitze der Extremadura-Sonne. Nur der Velardo Deutschland alias ICE 3 macht Probleme mit der Klimaanlage - aber der Hersteller soll dafür alleine verantwortlich sein? Obwohl das selbe Modell bei anderen Bahngesellschaften zuverlässig funktioniert? Oder hat man vielleicht beim Lastenheft geknausert ("Die kleinere Klimaanlage tut es auch" usw.) und wundert sich dann hinterher?
Neulich in einem Regionalzug erlebt (gut, ist bzgl. Fernverkehr OT, aber sei's drum): ich stieg in einen RE in Richtung Allgäu ein; moderner Dieseltriebzug, aber mollig warm in den Abteilen. Ich bin durch den ganzen Zug gelaufen auf der Suche nach einem Zugteil, wo es vielleicht kühler sein könnte, aber Fehlanzeige. Als ich vorn beim Fahrzeugführer ankam, nutzte ich die Gelegenheit, ihn zu fragen, warum es im Zug so warm wäre. Seine Antwort: Es gäbe eine Anweisung, die Klimaanlage nur auf niedriger Leistung laufen zu lassen, weil sie sonst komplett ausfallen würde. Ich meinte nur: "Naja, ob sie so läuft wie jetzt, oder ganz ausfällt, da ist dann auch kein großer Unterschied mehr..."
Wo ist das Problem?
Ich sage einmal so, ich habe bereits durch "Eschede" und den Umgang der Verantwortlichen damit in Folge mein früheres "Grundvertrauen" in die Zuverlässigkeit der Bahn verloren, ein Vertrauen, welches früher noch mit solchen Werbefilmen zelebriert wurde https://www.youtube.com/watch?v=mGhJW5TvIuQ - bei denen wir heute, seien wir mal ehrlich, nur noch einen Lachkrampf kriegen könnten. Eher was für die Heute Show, als für ernst gemeinte Werbung.
Und wer denkt, "Omas Bundesbahn" wäre halt aber trotzdem altmodisch gewesen und wäre heute nicht mehr zeitgemäß: der vermutlich letzte Werbespot der Bundesbahn war dieser hier: https://www.youtube.com/watch?v=ToVTV50zL9Q zur Einführung des ICE (ein Bundesbahn-Projekt!)
Den Regionalverkehr hätte man gerne zu 100 % privatisieren können. Aber der Fernverkehr und das Netz, das hätte zwingend beim Staat bleiben müssen.
Und wer denkt, "Omas Bundesbahn" wäre halt aber trotzdem altmodisch gewesen und wäre heute nicht mehr zeitgemäß: der vermutlich letzte Werbespot der Bundesbahn war dieser hier: https://www.youtube.com/watch?v=ToVTV50zL9Q zur Einführung des ICE (ein Bundesbahn-Projekt!)
Den Regionalverkehr hätte man gerne zu 100 % privatisieren können. Aber der Fernverkehr und das Netz, das hätte zwingend beim Staat bleiben müssen.
Ja, das würde mich auch mal interessieren, warum in den deutschen Zügen die Klimaanlagen so schwächlich sind, dass sie bei jeder mittelmäßigen Hitzewelle ausfallen? Meine Erfahrungen in tropischen Ländern (wo Temperaturen über 30 Grad über einen Großteil des Jahres vorherrschen) haben mir eigentlich gezeigt, dass Klimaanlagen in Zügen, Stadtbahnen und Metrozügen durchaus auch bei 35 Grad Außentemperaturen funktionieren können.
Merkst was ?(wo Temperaturen über 30 Grad über einen Großteil des Jahres vorherrschen)
Weil hier auch immer über das Essen im ICE geschimpft wird verstehe ich eigentlich gar nicht. Das Frühstück finde ich eigentlich immer ok. Das warme Schinken Käse Budget finde ich eigentlich auch recht lecker. Am Chili kann ich auch ned viel aussetzen gut es ist nicht Scharf aber das liegt eh nicht jedem nur von der Menge könnte es mehr sein. Und das Bier ist eigentlich auch immer ganz gut

Klar gibt es besseres aber das meiste kann man eigentlich echt essen da habe ich in Kantinen schon schlimmere Sachen gehabt.
Der ist zu 100% privatisiert mir wäre nicht bekannt wo noch ne Staatsbahn in Deutschland fährt..Den Regionalverkehr hätte man gerne zu 100 % privatisieren können
Eschede war 1 1/2 Jahre nach der Bahnreform die Radreifen dürften also noch in der Zeit der Bundesbahn das licht der Welt erblickt haben...Ich sage einmal so, ich habe bereits durch "Eschede" und den Umgang der Verantwortlichen damit in Folge mein früheres "Grundvertrauen" in die Zuverlässigkeit der Bahn verloren, ein Vertrauen, welches früher noch mit solchen Werbefilmen zelebriert wurde https://www.youtube.com/watch?v=mGhJW5TvIuQ - bei denen wir heute, seien wir mal ehrlich, nur noch einen Lachkrampf kriegen könnten. Eher was für die Heute Show, als für ernst gemeinte Werbung.
Und wer denkt, "Omas Bundesbahn" wäre halt aber trotzdem altmodisch gewesen und wäre heute nicht mehr zeitgemäß: der vermutlich letzte Werbespot der Bundesbahn war dieser hier: https://www.youtube.com/watch?v=ToVTV50zL9Q zur Einführung des ICE (ein Bundesbahn-Projekt!)
Es hat ja auch keiner gesagt, dass die Dinger gewartet werden müssen.Die Dimensionierung ist ja generell auch nicht das Problem bei den Geräten sondern die Wartung..


Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Sind wir statt beim großen Thema "Zukunft des Fernverkehrs" jetzt doch wieder bei klein-klein Detaildiskussionen?
Der Einwand "Man Legt in Deutschland ne Klima Anlage einfach anders aus... Nämlich auf Kühlen und Heizen" mag im ersten Moment sehr schlau klingen, schlägt aber statt auf den Hersteller umso mehr auf den Besteller und Betreiber zurück. Beispiel Velaro Russland - die dortigen Sommer sind nicht kühler als unsere, dafür trockener - d. h. weniger Abkühlung durch Regenphasen zwischendurch, wie bei uns in den Sommermonaten üblich - und mit längeren Hitzeperioden (eben ein typischer Sommer kontinentalen Klimas, während bei uns maritimer Einfluss, vgl. Westwindzone, sehr kühlend wirkt). Die russischen Winter sind aber viel eisiger, kälter, windiger und diese Perioden starken Frosts auch noch deutlich länger, als jene in Deutschland. D. h. der Velaro R aus dem Hause Siemens muss in Russland deutlich mehr Extreme aushalten - sowohl bzgl. Hitze und bzgl. Kälte - als sein deutsches Schwesterfahrzeug ICE 3. "Kühlen und Heizen" gleichermaßen gut zu behereschen ist herstellerseitig ganz evident also kein Widerspruch oder Konstruktionsproblem.
Noch Fragen?
Vielleicht kann die russische Bahn im Rahmen von Entwicklungshilfe ja aufzeigen, wie man einen Schnellzug bestellt (Lastenheft) und dann im Betrieb wartet, damit er Passagiere im Winter zuverlässig heizt und im Sommer zuverlässig kühlt. In Russland ist man da ganz offensichtlich weiter als im kaputtreformierten Bahnland Deutschland.
Der Einwand "Man Legt in Deutschland ne Klima Anlage einfach anders aus... Nämlich auf Kühlen und Heizen" mag im ersten Moment sehr schlau klingen, schlägt aber statt auf den Hersteller umso mehr auf den Besteller und Betreiber zurück. Beispiel Velaro Russland - die dortigen Sommer sind nicht kühler als unsere, dafür trockener - d. h. weniger Abkühlung durch Regenphasen zwischendurch, wie bei uns in den Sommermonaten üblich - und mit längeren Hitzeperioden (eben ein typischer Sommer kontinentalen Klimas, während bei uns maritimer Einfluss, vgl. Westwindzone, sehr kühlend wirkt). Die russischen Winter sind aber viel eisiger, kälter, windiger und diese Perioden starken Frosts auch noch deutlich länger, als jene in Deutschland. D. h. der Velaro R aus dem Hause Siemens muss in Russland deutlich mehr Extreme aushalten - sowohl bzgl. Hitze und bzgl. Kälte - als sein deutsches Schwesterfahrzeug ICE 3. "Kühlen und Heizen" gleichermaßen gut zu behereschen ist herstellerseitig ganz evident also kein Widerspruch oder Konstruktionsproblem.
Noch Fragen?
Vielleicht kann die russische Bahn im Rahmen von Entwicklungshilfe ja aufzeigen, wie man einen Schnellzug bestellt (Lastenheft) und dann im Betrieb wartet, damit er Passagiere im Winter zuverlässig heizt und im Sommer zuverlässig kühlt. In Russland ist man da ganz offensichtlich weiter als im kaputtreformierten Bahnland Deutschland.
Naja, letztlich ist es doch auch die Summe solcher Details, die den Reisekomfort prägen und auch darüber entscheiden, ob sich Reisende für eine Bahnfahrt (statt Fernbus oder Flugzeug) entscheiden...Urmel @ 28 Aug 2015, 16:27 hat geschrieben: Sind wir statt beim großen Thema "Zukunft des Fernverkehrs" jetzt doch wieder bei klein-klein Detaildiskussionen?
Wo ist das Problem?
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Aber was soll DB Bahn dagegen machen? Wegen dem Fahrzeugmangel hat man keinen Spielraum und aufgrund der Trassengebüren, die DB Fernverkehr an DB Netzte zahlen muss, lässt sich ein Angebot zu Fahrpreisen wie beim Fernbus, nicht wirtschaftlich betreiben.Urmel @ 28 Aug 2015, 14:02 hat geschrieben:PS: selbst das Bundesamt für Güterverkehr, welches aus irgend einem Grund 2014 eine Studie über den neuen Fernbusmarkt erstellte, geht in seinen vorsichtigen Schätzungen von mittelfristig 30 Mio. Fernbusreisenden aus. (...)
Noch kann man umsteuern, indem man möglichst viel Marktanteil bei der Bahn hält. Das ist letztlich auch viel billiger und einfacher, als nachträglich wieder Kunden vom Fernbus zuzu holen. Die bereits von der Bahn angekündigten Maßnahmen reichen dazu aber sicherlich bei weitem nicht aus.
Ich finde dennoch dass DB Bahn etwas riskieren sollte:
Im Dezember 2016 werden die MüNüX-Garnituren frei.
Damit könnte man zwei jeweils 8-Wagen-Garnituren bilden und als IRE200 auf einer Strecke einsetzen, wo die DB besonders unter Fernbusse leidet.
Fahrpreis Pauschal ca. 15€ gilt nur in diesen IRE.
Wenn das Angebot gut angenommen wird, kann man weitere IRE200 auf anderen Strecken einführen, wenn ICmod Garnituren vom ICx freigesetzt wurden.
Klar, die DB würde nicht viel an solchen Zügen verdienen und z.T. sogar dem ICE Eigenkonkurrenz machen, aber ich meine, dass man damit der einen oder anderen Fernbuslinie das Wasser abgraben könnte.
Langfristig wird sich dieser Trend auch in Deutschland wohl nicht aufhalten lassen, wenn die DB als Wirtschaftsunternehmen weitergeführt wird und kein politisches Umdenken erfolgt.Erkläre mir bitte jemand, wieso ich hier noch Hoffnung haben sollte, dass unser Personenfernverkehr nicht einen ähnlichen Abstieg erleben sollte, wie jener in Nordamerika vor Jahrzehnten, wie jener in Großbritannien nach Thatcher? Ich würde es gerne glauben.
Keine Alternative zum Transrapid MUC


In diesem Detailpunkt heulst Du nun wirklich ins Leere, weil die Dosto-IC nämlich Wagen der Gattung DApza beinhalten werden - sprich, die 1. Klasse gibt es im Ober- und Unterdeck und es ist der ganze Wagen rein erstklassig - was so auch wichtig und richtig ist. Eine erste Klasse, die "irgendwie reingequetscht" wäre, würde im FV diesen Namen nicht mehr verdienen.Urmel @ 28 Aug 2015, 14:02 hat geschrieben: Zu eng, zu klein, unzeitgemäß, man denke nur an die prinzipiell fehlende Barrierefreiheit der Dostos (außer man will Senioren und Behinderte jetzt nur noch in's Unterdeck setzen, zu den Fahrrädern und Zugang zur 1. Klasse, die sich im Oberdeck befindet, brauchen die ja ohnehin nicht...).
Und an sich ist an den Dosto-IC nur eines schade: der limitierte Invest. Schön und gut, auf den für sie vorgesehenen Strecken sind nicht überall die Bahnsteige für richtig lange Züge ausgelegt, aber man begrenzt sich ja von vorne herein auf 5 Wagen. Dabei kennt jeder, der regelmäßig FV fährt, Züge bei denen auch 10 oder 12 Dosto noch nicht übertrieben wären, eigentlich ideale Verstärker. Denn so leer wie hier getan wird, ist es halt auf den Schienen da draußen dann doch eher selten. Keine Frage, dass alles getan werden müsste, um die eigene Marktposition auszubauen, aber die von Tag zu Tag leerer werdenden FV-Züge, die gibt es einfach nicht bzw. nur in Einzelfällen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!