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Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Autobahn @ 13 Jul 2008, 19:08 hat geschrieben:Womit wir wieder bei den Weichen wären. Ein O-Bus z.B. in Solingen fährt immer die gleiche Strecke. Wie bei den Straßenbahnen wird bei Annährung durch einen Kontakt die Weiche gestellt, weil ein eindeutiges Signal (Linie, Busnummer etc.) ausgesendet wird. Sehr schwierig bei LKW, hier müssten die Fahrer die Weiche manuell (z.B. durch Blinkerhebel) stellen. Wenn sie das zu spät tun, ist es schon passiert, der Stromabnehmer springt raus oder reißt den Fahrdraht herunter.

[...]

So schön es wäre, der LKW-Diesel wird uns noch eine Weile erhalten bleiben.
Ich will das Netz ja nicht flächendeckend betreiben, sondern nur wichtige Strassen damit ausstatten. Damit würde es nur wenige Weichen geben. Notfalls kann man auf Weichen ganz verzichten, dann muss halt nach der Abzweigung neu aufgebügelt werden. Weichen können nämlich maximal mit 40 km/h befahren werden, besser sind 30. Das lohnt sich nur bei annähernd gleichberechtigten Strassen.

Das mit dem Diesel kann schneller zu Ende sein, als man denkt. Wenn es 2030 kein Öl mehr auf dem Weltmarkt gibt. Übrigens hat die UN Ende 2004 für 2015 einen Ölpreis von 315 USD vorausgesagt.
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Beitrag von Rohrbacher »

Und selbst wenn Öl teuer und knapp wird: Alles hier muss überhaupt funktionieren und sollte schon ein bisschen was bringen. Die Kosten und der Aufwand (auch der energetische!) für diese lustigen Hybrid-O-Lkw (womit fahren die auf Nebenstraßen? Ui.) stehen glaub' ich nicht in der Relation zum Nutzen. Ein Lkw ist keine Eisenbahn! Woher soll der Strom kommen? Ich hör' immer nur der Diesel sei bald alle, aber nie woher die Unmengen Strom für den elektrischen Straßenverkehr kommen sollen...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 14 Jul 2008, 21:25 hat geschrieben: Und selbst wenn Öl teuer und knapp wird: Alles hier muss überhaupt funktionieren und sollte schon ein bisschen was bringen. Die Kosten und der Aufwand (auch der energetische!) für diese lustigen Hybrid-O-Lkw (womit fahren die auf Nebenstraßen? Ui.) stehen glaub' ich nicht in der Relation zum Nutzen. Ein Lkw ist keine Eisenbahn! Woher soll der Strom kommen? Ich hör' immer nur der Diesel sei bald alle, aber nie woher die Unmengen Strom für den elektrischen Straßenverkehr kommen sollen...
Und wieso sollten O-LKW mit all dem Brimbamborium effizienter/sinnvoller sein als elektrische Güterzüge.
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Beitrag von Fastrider »

Rohrbacher @ 14 Jul 2008, 21:25 hat geschrieben:Woher soll der Strom kommen? Ich hör' immer nur der Diesel sei bald alle, aber nie woher die Unmengen Strom für den elektrischen Straßenverkehr kommen sollen...
Da so etwas nicht von heute auf morgen gebaut wird, kann man auch die Stroerzeugung entsprechend dem Wachsen des Netzes ausbauen.
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Beitrag von Fastrider »

Iarn @ 14 Jul 2008, 21:29 hat geschrieben:Und wieso sollten O-LKW mit all dem Brimbamborium effizienter/sinnvoller sein als elektrische Güterzüge.
Weil man damit die vorhandenen Strassenkapazitäten nutzen kann und nicht erst meilenweit neue Eisenbahngüterstrecken durchs Land bauen muss. Auch wenn ich letzteres für sinnvoll halte.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Fastrider @ 14 Jul 2008, 21:55 hat geschrieben: Weil man damit die vorhandenen Strassenkapazitäten nutzen kann und nicht erst meilenweit neue Eisenbahngüterstrecken durchs Land bauen muss. Auch wenn ich letzteres für sinnvoll halte.
Entlang der Haupt-Autobahnrouten dürften - zumindest in der Nähe - ohnehin schon Gleise verlaufen. Wenn man bedenkt, wie viele Hundertausend Lkw man mit Stromabnehmern und der ganzen dazugehörigen Ausrüstung versehen müsste, dazu kommt das Aufstellen der Oberleitungsmasten und das Anbringen der Fahrleitungen, dürfte der Gewinn kaum mehr in einem vernünftigen Aufwand zum Nutzen stehen. Ob die Technik überhaupt so störungsarm arbeiten würde, dass die sinnvoll eingesetzt werden kann, ist auch noch ungeklärt.

Die Frage ist, warum man es noch nicht gemacht hat. Die Technik für O-Busse ist ja bekannt. Entweder ist noch niemand draufgekommen, was eher unwahrscheinlich ist, oder es würde schlicht nicht funktionieren oder wäre viel zu störungsanfällig..

Einige der Fragen, die zu klären sind:

- Wie viele Lkw pro Abschnitt (zwischen zwei Einspeisungspunkten) könnte man überhaupt mit ausreichend Strom versorgen? Ich kann mir vorstellen, auch wenn ich kein Elektroingenieur bin, dass es Probleme mit der Stromkapazität gibt, wenn jede Menge Lkw unmittelbar hintereinander fahren.

- Wie rechnet man den Strom ab? Klar, da müssen Zähleinheiten in die Fahrzeuge rein oder man schlägt es einfach der Maut auf. Letzteres würde vielleicht sogar funktionieren.

- Was ist mit heruntergerissenen Oberleitungen? Das stelle ich mir auch nicht so spaßig vor, die wieder aufzuhängen. Ein Sicherheitsrisiko könnten diese auch darstellen.

- Was ist bei Baustellen? O.k., wenn sich das temporäre Verlegen der Leitungen nicht lohnt, wird halt mit dem alternativen Antrieb gefahren.
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 14 Jul 2008, 22:16 hat geschrieben: dass es Probleme mit der Stromkapazität gibt, wenn jede Menge Lkw unmittelbar hintereinander fahren.
Das Fahren wäre wohl eher ein kleineres Problem. Das Anfahren hingegen schon eher...
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Iarn @ 14 Jul 2008, 21:29 hat geschrieben:Und wieso sollten O-LKW mit all dem Brimbamborium effizienter/sinnvoller sein als elektrische Güterzüge.
Der einzige Sinn des LKW liegt in der Flexibilität. Befestigte Straßen gibt es praktisch überall, Schienen hingegen nicht. Natürlich sind (elektrische) Güterzüge sinnvoll, wenn viel Transportgut über eine längere Strecke auf dem gleichen Weg transportiert werden kann. Und jede Spedition würde/und wird die Bahn gerne einsetzen, wenn es dem Zweck des Transports dienlich ist. Aber das ist ein anderes Thema.

Der O-LKW ist nur ein Gedankenspiel ohne jegliche Aussicht auf Umsetzbarkeit ;)
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 14 Jul 2008, 22:16 hat geschrieben:Entlang der Haupt-Autobahnrouten dürften - zumindest in der Nähe - ohnehin schon Gleise verlaufen.
Bei Planung der Autobahnen in den 30er Jahren des vorherigen Jahrhunderts wurde beim Grunderwerb für die Trasse weit mehr aufgekauft, als tatsächlich bebaut wurde. So gehörte der Grundbesitz für die heutige HGV-Strecke Köln-Frankfurt entlang der A3 bereits seit dieser Zeit dem Reich bzw. dem Rechtsnachfolger Bundesrepublik Deutschland. Deshalb war auch das Planfeststellungsverfahren hierfür sehr schnell beendet. Auch an anderen Strecken (zumindest jenen, die im Verkehrswegeplan der 30er vorkommen) wird dies der Fall sein. Wenn ich mir die alten Planungen so anschaue, sie entsprechen fast der heutigen Situation ;) . Bei den nach Kriegsende gebauten Strecken sieht es allerdings anders aus. Da wurde der Grunderwerb nur auf die für die geplante Trasse notwendigen Grundstücke beschränkt.
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Autobahn @ 14 Jul 2008, 22:51 hat geschrieben: ... So gehörte der Grundbesitz für die heutige HGV-Strecke Köln-Frankfurt entlang der A3 bereits seit dieser Zeit dem Reich bzw. dem Rechtsnachfolger Bundesrepublik Deutschland. Deshalb war auch das Planfeststellungsverfahren hierfür sehr schnell beendet. ...
Nur mal kurz so gefragt: Weißt Du wann erstmals eine Südverbindung aus Köln durch den Westerwald geplant war?
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Beitrag von Rohrbacher »

Schienen hingegen nicht.
Wenn man einen solchen Aufwand treibt, dann kann man gleich Bahnstrecken bauen, die sind nochmal effizienter als irgendwelche O-Lkw, die abseits der Hauptstraßen ja doch wieder auf andere Weise angetrieben werden müssten und die noch in keinster Weise entwickelt sind. Eine Bahnstrecke kann man rein technologisch sofort bauen. Es mag zwar seltsam klingen, aber man kann durchaus auch Eisenbahnstrecken neu bauen, es müssen nicht immer nur vorhandene sein, die man ausbaut. ;)

Und für da, wo eine Eisenbahn Unsinn ist, kann man ja den selben supertollen Antrieb in die Lkw einbauen wie in die Autos.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 14 Jul 2008, 23:17 hat geschrieben: Nur mal kurz so gefragt: Weißt Du wann erstmals eine Südverbindung aus Köln durch den Westerwald geplant war?
Von einer Eisenbahntrasse ging man damals nicht aus. Man dachte vielmehr an den mehrspurigen Ausbau der Autobahn.
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Beitrag von Larry Laffer »

Nein nein, ich rede schon von der ersten geplanten Schienenverbindung. Also nicht im 19. Jahrhundert, als man das Projekt zugunsten der heutigen linken Rheinstrecke verworfen hat, sondern ich meine die ersten Planungen der Deutschen Bundesbahn. Die gab es nämlich schon in den 70er Jahren im ersten Bundesverkehrswegeplan. Da flog sie zwar relativ schnell wieder raus und kam erst in den 80er Jahren wieder rein, als der ICE schon in aller Munde war. 1985 tauchte eine konkrete Planung wieder im Bundesverkehrswegeplan auf, also fast 20 Jahre vor ihrer Eröffnung. So schnell waren die Planungen dann auch nicht.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Larry Laffer @ 15 Jul 2008, 15:13 hat geschrieben: So schnell waren die Planungen dann auch nicht.
Hätte der Grunderwerb erst dann begonnen, wären noch einmal einige Jahre vergangen, das meinte ich.
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Beitrag von JNK »

JNK @ 9 Jul 2008, 09:25 hat geschrieben:Soviel zum Umweltschutz der Atomkraft. NEIN, ich möchte doch noch etwas ergänzen: Tschernobyl. Vattenfall (Krümmel und Brunsbüttel), Forsmark, La Hague und ganz uptodate  Tricastin
SpOn meldet nun, dass die Polizei das Büro des Bertriebsleiters in Tricastin untersucht hat: Verdacht auf Vertuschung. Zudem soll die Unfallstufe zu niedrig angegeben worden sein.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

CSU-Boss Erwin Huber möchte die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke verlängern, um ein paar schlappe Jahrzehnte. "International sind heute Laufzeiten bis zu 60 Jahren technisch machbar.", so Huber. Neckarwestheim II, das jüngste Atomkraftwerk in Deutschland, würde dann 2049 statt 2021 stillgelegt werden. Laut Huber sind die Risiken der Atomkraft beherrschbar. Huber möchte mit seinem Vorschlag erreichen, dass die Strompreise nicht mehr so stark steigen.

http://www.n-tv.de/Beherrschbare_Risiken_H...414/999752.html

Kommentar: Die Frage ist, ob das benötigte Uran überhaupt bis 2049 reicht. O.k, ich habe gelernt, es gibt auch noch andere Atomkrafttypen (Schwerwasserreaktoren), die mit einem anderen Uran auskommen, aber solche Reaktoren haben wir halt nicht in Deutschland.
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 27 Jul 2008, 00:14 hat geschrieben: Kommentar: Die Frage ist, ob das benötigte Uran überhaupt bis 2049 reicht. O.k, ich habe gelernt, es gibt auch noch andere Atomkrafttypen (Schwerwasserreaktoren), die mit einem anderen Uran auskommen, aber solche Reaktoren haben wir halt nicht in Deutschland.
Diese Frage ist doch egal. Wenn es kein Uran mehr gibt, bzw nur noch sehr teuer ist, um die bestehenden Kraftwerke mit derselben Technik zu betreiben, werden diese eh abgeschaltet, da hilft auch jeder politische Wille nichts. Die Frage, die Politiker beantworten muessen, ist doch nur, ob wir unsere Kernkraftwerke fruehzeitig abstellen wollen, auch wenn es noch Uran zu vernuenftigen Preisen gibt und stattdessen mehr Kohleenergie nutzen.

Solange Uran noch da ist, sollte man meiner Meinung nach die bestehenden Kraftwerke weiterbetreiben, erneuerbaren Energien ausbauen (und die Forschung auch bei der Kernfusion voranbringen) und vor allem die Braunkohlekraftwerke als erstes stilllegen.
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Beitrag von dragon46 »

TramPolin @ 27 Jul 2008, 00:14 hat geschrieben: CSU-Boss Erwin Huber möchte die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke verlängern
Och, bei Zeitungs- oder Radiomeldungen, die davon handelnt "das XY etwas fordert" höre ich meistens schon gar nicht mehr hin. Das ist in der Masse eh nur, um dem Volk zu zeigen, dass XY noch am Leben ist. Aber meistens hört man da eh nie wieder was davon. Hauptsache, dass man was gesagt hat, da könnte ich eh lustige Stories erzählen.
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Beitrag von JNK »

LugPaj @ 27 Jul 2008, 19:17 hat geschrieben: Solange Uran noch da ist, sollte man meiner Meinung nach die bestehenden Kraftwerke weiterbetreiben, erneuerbaren Energien ausbauen (und die Forschung auch bei der Kernfusion voranbringen) und vor allem die Braunkohlekraftwerke als erstes stilllegen.
und wohin mit dem konterminierten Rest für die nächsten 100.000 Jahre?
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Beitrag von JNK »

Heute begann in Markt im WDR (21:00) eine kleine Serie zum Thema " Leben nach dem Erdöl" - Beispiel Kunststoff.
Vorgestellt wurden zwei Firmen und das Fraunhoferinstitut in (ich bin mir nicht merh ganz sicher) Bochum. Die eine Firma hat aus einem Stoff, der das Blättergerüst der Bäume bildet, ein Granulat hergestellt, dass zu Kunststoff verarbeitet werden kann. Der Clou: Dieser Stoff fällt bei der Papierherstellung als Abfallstoff an und wird i.d.R. von den Papierfabriken verbrannt. Es spart bei einer Produktion von 6000t 6,25 mio t Erdöl (wenn ich das richtig im Kopf hab)
Die andere Firma stellt "PLastikbecher" aus Mais und Kartoffelstärke her. Das Fraunhoferinstitut arbeitet daran die Gluckose, die benötigt wird, aus Abfallprodukten herzustellen, damit die Grundnahrungsmittel nicht angegriffen werden und es zu "Hungerrevolten" kommt.

Ein weiterer Beweis dafür, was der Mensch mit Erfindungsgabe und Engagement zu leisten vermag! Das sollten sich Leute einprägen, die andauernd schlechte Laune verbreiten oder solche Projekte von vornherein mit Skeptik bombardieren.
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Beitrag von Boris Merath »

JNK @ 4 Aug 2008, 22:22 hat geschrieben: Der Clou: Dieser Stoff fällt bei der Papierherstellung als Abfallstoff an und wird i.d.R. von den Papierfabriken verbrannt.
Das bringt aber nichts wenn man dann zur Wärmeerzeugung in der Papierfabrik in der Papierfabrik statt der Abfallprodukte Erdöl verbraucht...deswegen: Nette Idee, aber die Verbrennung in der Papierfabrik hatte bisher auch schon nen nutzen und damit bringt es nur was wenn die Papierfabrik den gestiegenen Energiebedarf dann aus anderen Quellen deckt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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JNK
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Beitrag von JNK »

Mein kleiner Geist freut sich halt auch über kleine Schritte. Ein Baby wird keinen olympischen 100m Lauf gewinnen, aber wenn der Junge 20 ist, dann!Dafür muss er aber vorher krabbeln lernen, was für den Anfang auch nicht effektiv ist.
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Beitrag von hauseltr »

In einer solchen relativ einfachen Solar-Warmwasseranlage in der Türkei kocht in der Mittagszeit das Wasser (ca. 200 ltr) im Sommer regelmäßig für gut 3 Stunden.
Im Winter reicht es bei Sonnenschein immer noch für die warme Dusche.
Nur mal als Beispiel dafür, wie man Solarwärme ausnutzen kann.

Bild
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Beitrag von Autobahn »

hauseltr @ 5 Aug 2008, 12:14 hat geschrieben:Nur mal als Beispiel dafür, wie man Solarwärme ausnutzen kann.
Solche Anlagen gibt es in HighTec Version auch in Deutschland seit Jahren. Für Einfamilienhäuser sind sie eine ideale Ergänzung (im Winter ist es hier selten sonnig ;) ).
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Ich hoffe das passt hier so halbwegs:
Bericht der Tagesschau

Kommentar: verstehe ich irgendwas falsch, oder macht das keinen Sinn? Ob die Klimaanlagen und Heizungen jetzt 8 Stunden lang am Freitag laufen, oder ob diese 8 Stunden auf die 4 restlichen Wochentage umgelegt werden, ist doch egal, da die Laufzeit der Geräte unterm Strich gleich lang bleibt!?
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Beitrag von Autobahn »

Oliver-BergamLaim @ 9 Aug 2008, 16:06 hat geschrieben: Kommentar: verstehe ich irgendwas falsch, oder macht das keinen Sinn? Ob die Klimaanlagen und Heizungen jetzt 8 Stunden lang am Freitag laufen, oder ob diese 8 Stunden auf die 4 restlichen Wochentage umgelegt werden, ist doch egal, da die Laufzeit der Geräte unterm Strich gleich lang bleibt!?
Ob die Rechnung von Mr. Huntsman aufgeht, kann ich nicht beurteilen, zumindest was die Zahlen angeht. Tatsache ist aber, dass Heizungen und Klimageräte eine gewisse "Vorleistung" erbringen müssen, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Das ist wie beim Beschleunigen eines Zuges (O.K. auch Auto oder Bus). Rollt mann erst einmal, sinkt der Verbrauch pro Kilometer. Zwei Stunden pro Tag die Klimaanlage (oder Heizung) "rollen" lassen ist in der Tat günstiger, als sie am Freitag Morgen wieder hoch zu fahren.
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Beitrag von BMI »

Autobahn @ 9 Aug 2008, 16:15 hat geschrieben: Ob die Rechnung von Mr. Huntsman aufgeht, kann ich nicht beurteilen, zumindest was die Zahlen angeht. Tatsache ist aber, dass Heizungen und Klimageräte eine gewisse "Vorleistung" erbringen müssen, um die gewünschte Temperatur zu erreichen. Das ist wie beim Beschleunigen eines Zuges (O.K. auch Auto oder Bus). Rollt mann erst einmal, sinkt der Verbrauch pro Kilometer. Zwei Stunden pro Tag die Klimaanlage (oder Heizung) "rollen" lassen ist in der Tat günstiger, als sie am Freitag Morgen wieder hoch zu fahren.
Schön und gut, wenn die Klimaanlagen dann pro Tag 10Std. statt 8 Std laufen... Soweit die Theorie.
Und wie siehts mit den Arbeitnehmern aus??? Wie lange dürfen die am Tag lt. Gesetz arbeiten? Ohne Pause versteht sich!
Also müssen wir wohl noch die Pausen dazurechnen, heisst so ne Klimaanlage läuft dann wohl mind. 12Std...
Und solange werden auch die Arbeitnehmer auf /in der Arbeit sein...

Achja, das Rechenbeispiel funktioniert mit 40Stunden-Wochen...

Wie ist das dann mit 42Std.- oder gar 50Std-Wochen??!

Was wieder einmal zeigt, dass die Politiker nichts von der Masse verstehen, ist wohl bloß ein weiterer Vorstoß im Sinne von
"16 Grad in der Wohnung sind genug!" und "Ü-Eier gehören verboten, weil gefährlich!" sowie "Bayrische Atomkraftwerke müssen länger laufen, der Müll kommt nach Gorleben, die können wenigstens im Herbst nicht in Bayern ihre Stimme abgeben!!!" ;)
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Beitrag von TramPolin »

New York soll grün werden. Bürgermeister Bloomberg will dazu Windräder auf die Wolkenkratzer setzen. Doch Experten warnen, die Hochhäuser könnten die dadurch hervorgerufene hochdynamischen Lasten nicht schultern.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0...,573284,00.html
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Beitrag von JNK »

Ich hab am Wochenende und letzte Woche drei Informationen erhalten, von denen ich nicht weiß ob sie schon jemand hier niedergeschrieben hat.

1. Für Kernkraftwerke müssen Versicherungen abgeschlossen werden und es müssen finanzielle Rücklagen für die Endlagerung eingeplant werden. So weit, so gut. Jetzt das tolle: All dies ist von der Steuer absetzbar und Kernkraftwerksbesitzer zahlen somit keine Steuern.

2. Jedes Kernkraftwerk macht pro Tag 100 Millionen Euro Gewinn.

Edit: Übrigens vielleicht haben wir bald alle Windmühlen ;) auf unseren Dächern.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,575389,00.html
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Beitrag von BMI »

Jaja, die Kernenergie! Und wieder einmal die Frage der Endlagerung! Mit ASSE II hat man ja den Kernenergiegegnern ja echt ne tolle Steilvorlage geliefert! :P http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28666/1.html

Und heut kam im Radio, dass wegen der Probleme (auch Gorleben ist ähnlich wie Asse...) man doch bitte woanders in Deutschland nach Endlagerstätten suchen MUSS... Auch in Bayern! Herr Beckstein hat allerdings energisch dagegen protestiert! Huaha!!! :D Daran sieht man, dass der Vorstoss vor ein paar Tagen nur Wahlkampf war...
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(L.Cohen, The Future)
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