Wie ich jetzt feststelle, gibt es nach meinem Beitrag von heute Mittag ordentlich Diskussion hier. So gefällt mir das.
Es waren etliche interessante Sachen dabei, ich geh mal auf ein paar ein:
@spock5907 Ich hab schon mehrfach gehört, dass die Fahrer she unter Stress stehen, weil sie am Ende kaum Zeit haben, mal aufs Klo zu gehen. Klar verstehe ich das, wenn man dann mal genervt die Leute aus der Tür scheucht. Aber es wäre doch für alle Beteiligten besser, wenn man diesen Stress nicht hätte, weil man weiß, dass die Ampel grün bleibt, auch wenns noch ne halbe minute länger dauert.
@Sendlinger Danke für die Quelle. Auf gut deutsch steht dort ja, dass es eben keine echte Vorrangschaltung gibt. Aber das habe ich vorher auch schon gewusst.
Außerdem bin ich der Meinung, dass grüne Welle für den MIV der völlig falsche Weg ist. Mir leuchtet nicht ein, was es bringen soll, den ÖPNV und die Radfahrer zu benachteiligen.
Zum Thema Fahrzeuge mit defekter oder nicht vorhandener Technik: So weit ich weiß, schalten doch die Ampeln, die ein "K" integriert haben, nur dann, wenn auch ein Fahrzeug davor steht. So kenne ich es zumindest von der 15/25, mit der ich früher täglich gefahren bin.
Dort gab es auch den von dir genannten Wegfall einzelner Grünphasen, wenn die Tram ihre verpasst hat. Mir würde da die Kreuzung an der Haltestelle Tegernseer Landstr. einfallen. Beim stadtauswärts fahren ist die Haltestelle direkt vor der Kreuzung. Wenn die Tram nicht über die Grünphase gekommen ist, die sie zusammen mit dem geradeaus fahrenden MIV hatte, kam danach Grün für die Linkasabbieger. Normalerweise kommt dann Grün für den Querverkehr, wenn die Tram dastand, kam noch mal Grün für die Tram, aber wirklich nur für ein paar Sekunden. Ich hab sogar mal erlebt, dass der Fahrer diese Grünphase verschlafen hat...
Das mit den Baustellen war mir neu. Warum wird denn die Vorrangschaltung abgeschaltet, wenn es eine Baustelle in der Nähe gibt?
@FloKi Natürlich bekommt der Parallelverkehr an einigen Stellen auch Rot. Das liegt ganz klar an den Linksabbiegern, die entweder ohne zu schauen abbiegen und dadurch Unfallgefahr besteht oder aber den Gegenverkehr durchfahren lassen müssen und dann auf den gleisen stehen und diese blockieren. Aber selbst wenn es dann für alle Autos rot wäre, sehe ich kein Problem. Das wäre dann halt eine echte Vorrangschaltung.
Oft wird hier das Problem bei sich kreuzenden Linien, auch mit Bussen, angesprochen. Das ist aber nur ein geringer Teil der Kreuzungen und die "unechte" Vorrangschaltung habe ich nicht nur an diesen Kreuzungen beobachtet. Ich weiß aber leider nicht, wie das hier oder in Straßburg gehandhabt wird, wenn sich mehrere Fahrzeuge gleichzeitig anmelden. Hier könnte man aber, wie bereits vorgeschlagen, die Ampeln so einstellen, dass stets alle bevorrechtigten Fahrzeuge in die Schaltung mit einbezogen werden.
Das Argument, die Autos oder Fußgänger müssen zu lang warten, lass ich nicht gelten. In der Tram müssen schließlich wesentlich mehr Menschen warten. In Straßburg funktioniert es doch auch!
Übrigens teilt sich die Tram dort nirgends die Straße mit den Autos. Viele Hauptstraßen haben nur eine Fahrspur pro Richtung, dafür aber eine eigene Trasse für die Tram in der Mitte, Blumen zwischen Gleisen und Fahrbahn (bei uns irgendwelche armseligen Hecken oder Unkraut), Bäume am Straßenrand und dann noch einen breiten Rad- und Fußweg. Das nenne ich faire Verkehrsplanung, da jedem Verkehrsmittel etwa gleich viel Platz zur Verfügung steht. So könnte man auch die Proteste der Fußgänger evtl vermeiden.
Vorrangschaltung nur im Verspätungsfall einzusetzen, ist ja wohl eine ziemliche Geldverschwendung. Warum sollte man denn nicht die Fahrzeit generell verkürzen, anstatt nur Die Verspätung aufzuholen? Wenn man schon die Ampeln und Fahrzeuge mit teurer Technik ausrüstet, sollte sie auch ständig genutzt werden.