Nehmen die Luftbilder noch irgendwie die Kopfzahl der Einwohner mit rein?
Nein. Eben grad nicht. Es geht nicht drum, wie viel Menschen man auf einem Haufen unterbekommt...
Nimm' die beiden Luftbilder und stell' sie dir wie ein Sieb oder einen Filter vor. Der obere ist praktisch zu, der untere immer noch relativ durchlässig und lässt die natürlichen Kreisläufe Luft/Boden noch funktionieren, die Natur hat noch die Möglichkeit zu atmen. Am Stachus nicht. Das hat im Übrigen auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen, das zahlt am Ende übrigens die Allgemeinheit.
Du vergisst, dass es in Deutschland kaum noch einen wirklichen Naturwald gibt. Das Stichwort heißt Forstwirtschaft. Und Du vergisst, dass der Mensch ein Individuum ist, und keine Herdentier. Auch wenn er sich manchmal so verhält.
Es gibt praktisch keine Natur in Deutschland. Selbst bei uns im Schwarzwald, ist das was du als Natur, als "unendlichen" Wald wahrnimmst, nix anderes als vom Mensch nach wirtschaftlichen Gesichtpunkten genutzte und kalkulierte Fläche, die Bäume sind genauso künstlich wie das was bei uns als Hopfen überall angebaut wird oder man sich in den garten stellt, wenn die Bagger weg sind. Also im Grunde ist dieser "Wald" auch nicht anders als z.B. unser Garten mit seinen 5 Bäumen drin. So gleichmäßig mit genau den gewünschten zu produzierenden Baumarten vollgestellt, ist kein natürlicher Wald. Ein natürlicher Wald ist überspitzt das, was man aus der Krombach-Werbung kennt, nur mit ein bisschen anderen Arten drin und etwas weniger tropisch...
So bietet aber auch so ein Garten Möglichkeiten, wo Pfanzen und Tiere leben, sowie der Wasserkreislauf funktionieren kann und die Luft gereinigt wird. Also quasi auf 400 qm 4 Menschen und 5 Bäume. Das ist ist ein einigermaßen gesundes Lebensumfeld. Jetzt nimm' die Betonburg in München, wie viele Menschen, kommen da auf einen Baum? Wie gesund ist dieser Baum? Und München soll noch eine einigermaßen grüne Stadt sein. Jetzt überleg' mal wie viel CO2 diese Leute produzieren. Wenn du um die "CO2-Produktionsstätte" wie im ländlichen Raum noch einigermaßen was an Grünfläche hast, hast du damit auch eine Möglichkeit dieses CO2 in den Kreislauf einzubringen, egal ob eine Gartenbaufirma die Bäume da mal aufgestellt hat oder ob die da natürlich gewachsen sind.
Aber jetzt nimm' dieses Münchner Stadtzentrum, dieses CO2 kann dort beim besten Willen kaum aufgenommen werden, dazu kommen noch viel mehr Menschen, die's produzieren. Oder wie soll der Wasserkreislauf funktionieren? Die Wurzeln (zur Aufnahme von Wasser und Nährstoffen) eines Laubbaums haben etwa die Ausmaße der Baumkrone. Wenn er nicht behindert wird auch die Bäume in der Fußgängerzone! Das Wasser, das regnet kommt dort aber fast nicht in den Boden, sondern läuft in den Gully. Diese kleinen Löcher, wo der Baumstamm oben rausschaut, haha... das ist Baumquälerei, man müsste wenigstens die halbe Fußgängerzone mit Rasensteinen auslegen. Auch stimmt das Nährstoffgleichgewicht mit Sicherheit nicht. Eigentlich jeder Baum lebt in Symbiose mit Pilzen, anderen Planzen (Sträuchern, Gräsern) oder Tieren. Wo sind die? Üblicherweise werden die Blätter, die vom Baum fallen, am Boden zersetzt und gelangen so wieder in den Kreislauf, in Gärten hilft man wenn's sein muss auch mal nach, aber wenigstens etwas. Wenn die Blätter aber auf dem Plaster oder dem Asphalt liegen und irgendwann weggekehrt und im Sondermüll landen, wie sollen die irgendwie die Möglichkeit haben, im Frühjahr für einen nährstoffreichen Boden zu sorgen?
So eine Großsiedlung ist der Tod jeglicher Reste eines einigermaßen funktionierenden Ökosystems. Ob da jetzt ein Dorf, um eine Straße und 10 Häuser erweitert wird, ist unter dem Gesichtspunkt des "Flächenverbrauchs" in meinen Augen sinnvoller, als wenn man die praktisch durchgehend versiegelte Fläche Großstadt um nur ein paar Meter erweitert. Luftverschmutzung ist das eine, ein warscheinlich recht toter Boden das andere! Die ganzen bodennahen Untertunnelungen tun ja ihr übriges... irgendwelche monokulturären "Grünflächen" irgendwo mal sind nett gemeint, aber relativ nutzlos. Die vermindern maximal die Lufttemperatur etwas. So ein paar Bäume um's Haus sind so 'ne Art Klimaanlage, zur Kühlung und zur Luftreinigung. Man braucht sich nicht wundern, dass Stadtkinder überproportional an Atemwegskrankheiten und Allergien leiden! Das zahlt am Ende wer?
Ich will nur nicht die Allgemeinheit dafür zahlen lassen.
Also doch wieder ein AKW auf der Museumsinsel und das Endlager unter den Stachus? Tagebau im Englischen Garten und in Kohlekraftwerk dürfte nicht funktionieren, da dürfte es nichts geben... Viele Menschen, viel Dreck, aber bitte da, wo er hingehört... Emmisionsfreie Trambahnen, ja ist schon recht. <_<
Soll ich dir verraten, warum grad in Städten die Farbe Grün einen besonders hohen unbewussten, aber werblich nutzbaren Aufmerksamkeitsfaktor (hat man vor langer Zeit schon rausgefunden) darstellt: Weil der Mensch von Natur aus an eine grüne Umgebung gewohnt ist und diese ganz automatisch sucht. Die "ländliche Idylle", die erwähnt wurde, ist was? Woher kommt die? Warum wirkt Grün wohl allgemein eher beruhigend? - Nein, das hat sich nicht irgendein durchgeknallter Designer ausgedacht. Wenn sich das einer ausdenkt, funktioniert es nicht, man muss rausfinden wie der Mensch tickt und das nutzen/umsetzen und nicht sich irgendwas ausdenken...
Aber Hauptsache kein Verkehr. Und Hauptsache keine "Förderung" von etwas, von dem DU nichts hast.