Bahnstrecke München-Lindau wird elektrifiziert

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

218 466-1 @ 22 Sep 2018, 12:20 hat geschrieben: Buxheim war sogar dafür, diese Pläne aus Lärmschutzgründen wieder aufzunehmen und wäre die Strecke lieber heute als morgen los. Aber die SBB konnte halt nur den Strom erzwingen, nicht auch noch die Streckenbegradigung, weil sonst dürfte man noch ein paar Jahrzehnte länger auf die Fertigstellung der ABS48 warten.
Die alte Strecke wäre ja weiterhin für den Regionalverkehr wichtig, aber der verursacht auch keinen Lärm.

Komisch, bei der A 96 war genug Geld da, aber bei der Strecke ordentlich Geld in die Hand zu nehmen um sie zu beschleunigen und verbessern? Nein.
Die Trassierung ist immer noch die alte, dabei wird jede Dorfstraße die nicht mehr zeitgemäß ist bei einer Sanierung gleich umgebaut und oft begradigt.

Die Elektrifizierung alleine bringt doch wenig, wenn man nicht wenigstens teilweise auch Hergatz - Buchloe zweigleisig ausgebaut hätte und vor allem auch Neubauabschnitte, eventuell auch an der A 96 entlang, wo möglich.

Es ist erschreckend zu sehen wie viele Busse heute zwischen Bayern und einerseits Schweiz und andererseits BaWü, z. B. eine F***bus-Linie München - Konstanz da fahren. Das zeigt doch dass genug Potential vorhanden wäre mit gut ausgebauten Strecken und vernünftigen Zügen statt diesen Gummizellen auf Rädern für ihre Geizkunden.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Trapeztafelfanatiker @ 29 Sep 2018, 16:00 hat geschrieben:Die alte Strecke wäre ja weiterhin für den Regionalverkehr wichtig, aber der verursacht auch keinen Lärm.
So wichtig sind die zwei Stationen in [acronym title="TMAR: Marstetten-Aitrach <Hp Anst>"]TMAR[/acronym] und [acronym title="TTA: Tannheim (Württ) <Bf>"]TTA[/acronym] wirklich nicht. Die Halte (und [acronym title="MSTS: Stetten (Schwab) <Bf>"]MSTS[/acronym] östlich von Memmingen) hätten schon zur Einführung des Allgäu-Schwaben-Takt 1993 nur zweistüdlich bedient werden sollen, zugunsten von schnelleren RE zur anderen Stunde. Ich bin dort über Jahrzehnte nahezu tgl. gefahren sohwohl als Fahrgast, als auch als Tf und es gab einfach nie (ja wirklich überhaupt NIE!) irgendwelche Ein-/Aussteiger bei den Zügen dort. Vlt. verirrt sich in der HVZ und tagsüber ab und zu mal jemand an die Bahnsteige dort, aber es gibt Stationen, die vergleichsweise viel besser nachgefragt waren und dennoch aufgelassen wurden. Buxheim selbst hat ja schon seit den 1970er (oder noch länger her?) keine Station mehr. Also für den Erhalt der Tannheimer Bogens spricht absolut garnichts.
Trapeztafelfanatiker @ 29 Sep 2018, 16:00 hat geschrieben:Komisch, bei der A 96 war genug Geld da, aber bei der Strecke ordentlich Geld in die Hand zu nehmen um sie zu beschleunigen und verbessern? Nein.
Die Trassierung ist immer noch die alte, dabei wird jede Dorfstraße die nicht mehr zeitgemäß ist bei einer Sanierung gleich umgebaut und oft begradigt.
Und das wundert dich in Deutschland? Das ist nicht komisch, sondern von den Autofahrenden Wutbürgern und politisch so gewollt und daher die logische Konsequenz.
Trapeztafelfanatiker @ 29 Sep 2018, 16:00 hat geschrieben:Es ist erschreckend zu sehen wie viele Busse heute zwischen Bayern und einerseits Schweiz und andererseits BaWü, z. B. eine F***bus-Linie München - Konstanz da fahren. Das zeigt doch dass genug Potential vorhanden wäre mit gut ausgebauten Strecken und vernünftigen Zügen statt diesen Gummizellen auf Rädern für ihre Geizkunden.
Busse fahren eigenwirtschaftlich und rechnen sich offenbar. Kostet keine Maut, man hat keine komplizierten EBA-Vorschriften zu beachten (wobei die Sicherheit absolut zurecht sehr ernst genommen wird), die Anschaffungs- und Betriebskosten sind deutlich niedriger, ein Bus entspricht nichtmal der Kapazität eines einzelnen 650 und ist daher besser ausgelastet, als ein Zug mit mehreren Wagen, der Komfort in Fernbussen ist besser, als der in den modernen Billigzügen, die RAB in der Gegend tut alles dafür, um die lästigen Fahrgäste zu verjagen - tja, das ist Deutschland.
Versuche einmal dagegen anzurennen und mehr Priorität für Eisenbahnen durchzusetzen. Das wäre ein Kampf gegen Windmühlen.

E München - Basel Bad Bf gab es in den 1980er und es wäre nicht verkehrt, die wieder einzuführen, aber dazu müsste halt auch [acronym title="TKG: Kißlegg <Bf>"]TKG[/acronym] - [acronym title="TAU: Aulendorf <Bf>"]TAU[/acronym] (schneller als via [acronym title="MLIR: Lindau-Reutin <Bf>"]MLIR[/acronym]) und [acronym title="TF: Friedrichshafen Stadt <Bf>"]TF[/acronym] - [acronym title="RRZ: Radolfzell <Bf>"]RRZ[/acronym] elektrifiziert werden. Konstanz ist mit der Pfütze davor, von Osten her einfach schwer zu erreichen.
Trapeztafelfanatiker @ 29 Sep 2018, 16:00 hat geschrieben:Die Elektrifizierung alleine bringt doch wenig, wenn man nicht wenigstens teilweise auch Hergatz - Buchloe zweigleisig ausgebaut hätte und vor allem auch Neubauabschnitte, eventuell auch an der A 96 entlang, wo möglich.
[acronym title="MHGZ: Hergatz <Bf>"]MHGZ[/acronym] - [acronym title="TWW: Wangen (Allgäu) <Bf>"]TWW[/acronym] geht nicht zweigleisig, weil das hier im Weg ist, bzw. komplett ersetzt werden müsste, was die Kosten weit nach oben treibt. Andererseits muss sie eh bald ersetzt werden. Achlast auf 20 Tonnen begrenzt, BR 23X nicht zugelassen. Auch der Rest südlich von [acronym title="TKG: Kißlegg <Bf>"]TKG[/acronym] ist topografisch deutlich schwieriger, als [acronym title="MBU: Buchloe <Bf>"]MBU[/acronym] - [acronym title="TKG: Kißlegg <Bf>"]TKG[/acronym].
Aber ohne die SBB wäre das eine unscheinbare Nebenbahn. Der Regionalverkehr ist so schwach nachgefragt, dass zweistündl. 2x650 nichtmal voll ausgelastet sind. Enspricht grob geschätzt einem Schnitt von vlt. ~30 Fahrgästen pro Stunde und Richtung. Das liegt durchaus auch am schlechten Angebot und war in den 1990er mit durchgehendem, aber langsameren Stundentakt schonmal besser.
Aber umfangreiche NBS/ABS sind unter den gegebenen Umständen nicht zu rechtfertigen. Heisst nicht, dass ich das gut finde, aber realistisch betrachtet, muss man einfach froh sein, dass wenigstens der Strom kommt, was schon eine Sensation ist.
Maximal möglich und eigentlich auch dringend nötig wäre die Reaktiviereng der Kreuzungsbf. Ratzenried, Gebratzhofen und [acronym title="TMAR: Marstetten-Aitrach <Hp Anst>"]TMAR[/acronym] um einmal die Streckenkapazität zu erhöhen. Dass EC im 2h Takt, RE stündl. und dazu noch paar GZ so garnicht drauf passen, wird DB Netz dann merken, wenn de Fahrpläne nach bestellter Trassen konstruiert werden...
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

218 466 hat geschrieben: So wichtig sind die zwei Stationen in [acronym title="TMAR: Marstetten-Aitrach <Hp Anst>"]TMAR[/acronym] und [acronym title="TTA: Tannheim (Württ) <Bf>"]TTA[/acronym] wirklich nicht. Die Halte (und [acronym title="MSTS: Stetten (Schwab) <Bf>"]MSTS[/acronym] östlich von Memmingen) hätten schon zur Einführung des Allgäu-Schwaben-Takt 1993 nur zweistüdlich bedient werden sollen, zugunsten von schnelleren RE zur anderen Stunde. Ich bin dort über Jahrzehnte nahezu tgl. gefahren sohwohl als Fahrgast, als auch als Tf und es gab einfach nie (ja wirklich überhaupt NIE!) irgendwelche Ein-/Aussteiger bei den Zügen dort.  Vlt. verirrt sich in der HVZ und tagsüber ab und zu mal jemand an die Bahnsteige dort, aber es gibt Stationen, die vergleichsweise viel besser nachgefragt waren und dennoch aufgelassen wurden. Buxheim selbst hat ja schon seit den 1970er (oder noch länger her?) keine Station mehr. Also für den Erhalt der Tannheimer Bogens spricht absolut garnichts.
Das liegt dann eher am Angebot. Gut, man kann eine Studie erstellen, aber ich denke das würde gut in eine S-Bahn Ulm passen, als Linie Tannheim - Buxheim - Memmingen - Ulm. Den Rest kann man ja einstellen. Buxheim soll eh angebunden bleiben, dann kann man die paar Kilometer nach Tannheim auch mitnehmen und wichtig wäre, hier eine Landesbuslinie im Taktverkehr über Rot nach Ochsenhausen zu etablieren.
218 466 hat geschrieben: Und das wundert dich in Deutschland? Das ist nicht komisch, sondern von den Autofahrenden Wutbürgern und politisch so gewollt und daher die logische Konsequenz.
Das wundert mich nicht, aber mich wundert dass sogenannte Eisenbahnfreunde da gerne miteinstimmen. Das Lied von kein Geld usw. mitsingen, obwohl genug Geld da wäre und Deutschland eigentlich sogar mehr in die Infrastruktur investieren müsste. Das horten von Geld und fehlende Investitionen wegen einer Placebo-schwarzen-Null ist weltweit einmalig und der falsche Weg.
218 466 hat geschrieben: Busse fahren eigenwirtschaftlich und rechnen sich offenbar. Kostet keine Maut, man hat keine komplizierten EBA-Vorschriften zu beachten (wobei die Sicherheit absolut zurecht sehr ernst genommen wird), die Anschaffungs- und Betriebskosten sind deutlich niedriger, ein Bus entspricht nichtmal der Kapazität eines einzelnen 650 und ist daher besser ausgelastet, als ein Zug mit mehreren Wagen, der Komfort in Fernbussen ist besser, als der in den modernen Billigzügen, die RAB in der Gegend tut alles dafür, um die lästigen Fahrgäste zu verjagen -  tja, das ist Deutschland.
Der Fernverkehr fährt auch eigenwirtschaftlich und muss aber Trassengebühren, Ökosteuer, EEG-Abgabe usw. zahlen. Hier herrschen keine fairen Wettbewerbsbedingungen gegenüber den F*-bussen, die dann gerne auch noch mit Billigpersonal fahren, in Sub-Sub-Sklavenunternehmen ausgelagert, oft maximal zum Mindestlohn und es gibt immer wieder Berichte über massive Verstöße gegen Lenkzeiten usw. (ein Wunder dass noch nicht mehr passiert ist).
Komfort bezweifle ich, denn enge Busse sind nicht komfortabel. Ich bin einmal mit einem modernen Reisebus auf einem Vereinsbus mehrere Stunden mitgefahren, das ist eine Tortur. Da ist es selbst im unbequemen Regionalzug besser, wo ich mehr Beinfreiheit habe und mich bewegen kann wie ich will.
Selbst die besten Sitze machen dieses unbequeme Käfigfeeling nicht wett.
Da fahren Busse von mehreren Unternehmen, teilweise auch mehrere des gleichen Unternehmens hintereinander München - Zürich. Die würden alle in einen Zug passen. Da stimmt doch was nicht. Klar, wenn man vom Staat alles kostenlos bekommt und dann sogar "Subsklaventum" (ich will es mal so umschreiben) erlaubt ist, da hat man durchaus Vorteile.
218 466 hat geschrieben: Versuche einmal dagegen anzurennen und mehr Priorität für Eisenbahnen durchzusetzen. Das wäre ein Kampf gegen Windmühlen.
Wenn ich da so sehe was im bayerischen Inntal, gerade in so unbedeutenden, abgelegenen Provinzkäffern wie Neubeuern passiert (die sich über einen Ausbau der A 93 dort nicht aufregen würden, da wette ich), hast du schon recht.
Aber man kann das auf Dauer den Leuten anerziehen. Die Schweiz wurde da doch auch nicht reingeboren.
218 466 hat geschrieben:   [acronym title="MHGZ: Hergatz <Bf>"]MHGZ[/acronym] - [acronym title="TWW: Wangen (Allgäu) <Bf>"]TWW[/acronym] geht nicht zweigleisig, weil das hier im Weg ist, bzw. komplett ersetzt werden müsste, was die Kosten weit nach oben treibt. Andererseits muss sie eh bald ersetzt werden. Achlast auf 20 Tonnen begrenzt, BR 23X nicht zugelassen. Auch der Rest südlich von [acronym title="TKG: Kißlegg <Bf>"]TKG[/acronym]  ist topografisch deutlich schwieriger, als [acronym title="MBU: Buchloe <Bf>"]MBU[/acronym] - [acronym title="TKG: Kißlegg <Bf>"]TKG[/acronym].
Aber ohne die SBB wäre das eine unscheinbare Nebenbahn.
Könnte man alles umbauen und im Notfall bei einer Erneuerung machen.
Es würde ja schon reichen mehr Kreuzungsbahnhöfe zu bauen und zweigleisige Abschnitte nach den Bahnhöfen weit rauszuziehen, also schweizer Modell. Die Leistungsfähigkeit würde massiv steigen und die Flexibilität.
Ich sehe schon hier den Fahrplan massiv durcheinanderwirbeln, bei der kleinsten Störung, also so etwa jeden zweiten Tag. Wer die Eisenbahn da draußen kennt weiß wie selten wirklich nach Regelfahrplan gefahren wird, irgendwo ist immer etwas.
218 466 hat geschrieben: Das liegt durchaus auch am schlechten Angebot und war in den 1990er mit durchgehendem, aber langsameren Stundentakt schonmal besser.
Das sind ja Nachwirkungen des großen BaWü-Kahlschlags, wo damals gerade im württembergischen Allgäu gestrichen wurde. Mit dem neuen E-Netz-Angebot dürfte das schon wieder steigen.
Wichtig ist jedoch auch ein überregionaler Verkehr und der ist mit dieser Infrastruktur nicht möglich, außer dem was da gefahren wird und der wirbelt wegen der miesen Infrastruktur eh alles durcheinander.
218 466 hat geschrieben: Maximal möglich und eigentlich auch dringend nötig wäre die Reaktiviereng der Kreuzungsbf. Ratzenried, Gebratzhofen und [acronym title="TMAR: Marstetten-Aitrach <Hp Anst>"]TMAR[/acronym] um einmal die Streckenkapazität zu erhöhen. Dass EC im 2h Takt, RE stündl. und dazu noch paar GZ so garnicht drauf passen, wird DB Netz dann merken, wenn de Fahrpläne nach bestellter Trassen konstruiert werden..
Ich denke die normalen Planer bei DB Netz wissen das jetzt sicher auch, so weltfremd kann man nicht sein, aber die werden doch auch von oben ausgebremst.
So lange hier nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten geplant wird (bei Infrastruktur ein widerspruch in sich), kommt die Minimallösung heraus, die genau im Regelbetrieb funktioniert, also an 10-15 Tagen im Jahr.
Die schlechte Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr kommt ja auch nicht von ungefähr, das ist die deutsche Infrastruktur.


Mal unabhängig davon, wie würde sich denn (rein gesponnnen, ich weiß dass es unrealitisch ist) eine NBS an der A 96 entlang zwischen Lindau und Memmingen ausgehen? Das ist teilweise topografisch anspruchsvoll, aber mit modernen Triebzügen ja durchaus machbar denke ich.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Trapeztafelfanatiker @ 30 Sep 2018, 05:00 hat geschrieben:Das wundert mich nicht, aber mich wundert dass sogenannte Eisenbahnfreunde da gerne miteinstimmen. Das Lied von kein Geld usw. mitsingen, obwohl genug Geld da wäre und Deutschland eigentlich sogar mehr in die Infrastruktur investieren müsste. Das horten von Geld und fehlende Investitionen wegen einer Placebo-schwarzen-Null ist weltweit einmalig und der falsche Weg.
(...)
Wenn ich da so sehe was im bayerischen Inntal, gerade in so unbedeutenden, abgelegenen Provinzkäffern wie Neubeuern passiert (die sich über einen Ausbau der A 93 dort nicht aufregen würden, da wette ich), hast du schon recht.
Aber man kann das auf Dauer den Leuten anerziehen. Die Schweiz wurde da doch auch nicht reingeboren.
Natürlich ist das der falsche, weg. Das habe ich auch hier versucht, einem User zu erklären. <_<
Aber man sieht ja bei S21, Transrapid, und selbst bei ABS48 (Lärmschutz), was für ein massiver Gegenwind aus der Bevölkerung und von Lobbyisten und oppositionellen Politikern kommt. Einfach aus Prinzip dagegen sein, obwohl man mit der Sache garnichts zu tun hat, bzw. glaubt, keine persönlichen Vorteile davon zu haben, ist typisch für Deutschland, nicht für die Schweiz.
Mit Methoden wie in China, wo man die Leute eben zu ihrem Glück zwingt, ginge alles...
In Deutschland ist aber Demokratie und Politiker, die nicht machen, was das Volk will, werden halt abgewählt. Daher ändert sich nix, am Nieschendasein der Eisenbahn. Eisenbahnfans und Fahrgäste sind leider eine Randgruppe um es einmal schonungslos auszudrücken. Und selbst unter denen, wird sich gegenseitig angegangen, wenn jemand es wagt, vorzuschlagen, eine andere Strecke auszubauen, als die jew. eigene Lieblingsstrecke, weil es sich wohl schon in den Köpfen festgesetzt hat, dass pro Dekade maximal eine Strecke tatsächlich realisiert wird und Deutschland nichts auf die Reihe bekommt.
Trapeztafelfanatiker @ 30 Sep 2018, 05:00 hat geschrieben: Könnte man alles umbauen und im Notfall bei einer Erneuerung machen.
Es würde ja schon reichen mehr Kreuzungsbahnhöfe zu bauen und zweigleisige Abschnitte nach den Bahnhöfen weit rauszuziehen, also schweizer Modell. Die Leistungsfähigkeit würde massiv steigen und die Flexibilität.
Ich sehe schon hier den Fahrplan massiv durcheinanderwirbeln, bei der kleinsten Störung, also so etwa jeden zweiten Tag. Wer die Eisenbahn da draußen kennt weiß wie selten wirklich nach Regelfahrplan gefahren wird, irgendwo ist immer etwas.

Das sind ja Nachwirkungen des großen BaWü-Kahlschlags, wo damals gerade im württembergischen Allgäu gestrichen wurde. Mit dem neuen E-Netz-Angebot dürfte das schon wieder steigen.
Wichtig ist jedoch auch ein überregionaler Verkehr und der ist mit dieser Infrastruktur nicht möglich, außer dem was da gefahren wird und der wirbelt wegen der miesen Infrastruktur eh alles durcheinander.

Ich denke die normalen Planer bei DB Netz wissen das jetzt sicher auch, so weltfremd kann man nicht sein, aber die werden doch auch von oben ausgebremst.
So lange hier nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten geplant wird (bei Infrastruktur ein widerspruch in sich), kommt die Minimallösung heraus, die genau im Regelbetrieb funktioniert, also an 10-15 Tagen im Jahr.
Die schlechte Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr kommt ja auch nicht von ungefähr, das ist die deutsche Infrastruktur.
Die Grüne NVBW wollte ja 2011 alles wieder einführen, was die Schwarze NVBW 2004 eingestellt hat. Entweder die RE München - Memmingen wieder bis Aulendorf (und Freiburg) verlängern, oder die IRE Stuttgart - Tübingen - Aulendorf bis Memmingen verlängern, die eine Stunde versetzt zur bestehenden RB Sigmaringen - Memmingen fahren würden.
Aber für Infrastruktur ist sie nicht zuständig. Der Takt hat sich wegen der BEG mit den Knoten geändert. Statt 90 Min. zw. [acronym title="TAU: Aulendorf <Bf>"]TAU[/acronym] und [acronym title="MM: Memmingen <Bf>"]MM[/acronym] mit Kreuzungen in [acronym title="TWO: Wolfegg <Hp powered by DB NetzAbbau AG>"]TWO[/acronym] und [acronym title="TAI: Aichstetten <Bf>"]TAI[/acronym] bleiben nur noch 60 Min. mit einer Kreuzung, die sich weder in [acronym title="TKG: Kißlegg <Bf>"]TKG[/acronym] noch in [acronym title="TLK: Leutkirch <Bf>"]TLK[/acronym] für beide Züge in der Fahrzeit und zu den Anschlüssen ausgeht. Gebratzhofen wäre die einzige Möglichkeit aber keiner will die Reaktivierung zahlen. Daher scheitert der Stundentakt nach wie vor und wurde nur Abschnittsweise zw. [acronym title="TAU: Aulendorf <Bf>"]TAU[/acronym] / [acronym title="TWW: Wangen (Allgäu) <Bf>"]TWW[/acronym] und [acronym title="TLK: Leutkirch <Bf>"]TLK[/acronym] wiederhergestellt.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Ab Fahrplan 2019 fahren die nur noch 3 ECs Zürich-Münchern immer über Kempten und halten dort auch
Soeben wurde der elektronische Fahrplan ab Dezember 2018 veröffentlicht.
Die nun nur noch 3 EC-Züge Zürich-München fahren nun immer über Kempten. Nachdem sich die Deutsche Bahn bisher immer gegen den Wunsch aus der Region gestrebt hat, die ECs bei Umleitung über Kempten dort auch halten zu lassen, hat die Deutsche Bahn offensichtlich diesmal ein Gehör.

Fahrtinformationen zu EC 191
Fahrtverlauf vom 10.12.18
Basel SBB ab 05:43 6
Liestal an 05:53 ab 05:54 1
Sissach an 06:01 ab 06:01 1
Aarau an 06:21 ab 06:23 3
Lenzburg an 06:30 ab 06:31 2
Zürich HB an 06:52 ab 07:02 12
Zürich Flughafen an 07:12 ab 07:14 1
Winterthur an 07:27 ab 07:29 5
St. Gallen(CH) an 08:05 ab 08:07 3
St. Margrethen an 08:30 ab 08:42 2
Bregenz an 08:53 ab 08:55
Lindau Hbf an 09:05 ab 09:13
Kempten(Allgäu)Hbf an 10:19 ab 10:21
Buchloe an 11:00 ab 11:02
München Hbf an 11:47

Verkehrstage:

nicht täglich, 9. Dez 2018 bis 14. Dez 2019; nicht 1. Jan 2019, 10. bis 29. Apr 2019, 22. Jul bis 8. Sep 2019


Fahrtinformationen zu EC 195
Fahrtverlauf vom 10.12.18
Zürich HB ab 13:02 12
Zürich Flughafen an 13:12 ab 13:14 1
Winterthur an 13:27 ab 13:29 5
St. Gallen(CH) an 14:05 ab 14:07 3
St. Margrethen an 14:30 ab 14:42 2
Bregenz an 14:53 ab 14:55
Lindau Hbf an 15:05 ab 15:13
Kempten(Allgäu)Hbf an 16:19 ab 16:21
Buchloe an 16:56 ab 16:58
München Hbf an 17:46

Verkehrstage:
nicht täglich, 9. Dez 2018 bis 14. Dez 2019; nicht 10. bis 29. Apr 2019, 22. Jul bis 8. Sep 2019


Fahrtinformationen zu EC 197
Fahrtverlauf vom 10.12.18
Zürich HB ab 18:02 12
Zürich Flughafen an 18:12 ab 18:14 1
Winterthur an 18:27 ab 18:29 5
St. Gallen(CH) an 19:05 ab 19:07 3
St. Margrethen an 19:30 ab 19:42 2
Bregenz an 19:53 ab 19:55
Lindau Hbf an 20:05 ab 20:16
Kempten(Allgäu)Hbf an 21:22 ab 21:24
Buchloe an 22:03 ab 22:05
München Hbf an 22:48

Verkehrstage:
nicht täglich, 9. Dez 2018 bis 14. Dez 2019; nicht 24. Dez 2018, 9. bis 29. Apr 2019, 21. Jul bis 8. Sep 2019



Das gilt auch für die Gegenrichtung:

Fahrtinformationen zu EC 196
Fahrtverlauf vom 10.12.18
München Hbf ab 07:14
Buchloe an 07:56 ab 07:58
Kempten(Allgäu)Hbf an 08:39 ab 08:41
Lindau Hbf an 09:46 ab 09:54
Bregenz an 10:04 ab 10:06
St. Margrethen an 10:18 ab 10:29 3
St. Gallen(CH) an 10:53 ab 10:55 1
Winterthur an 11:31 ab 11:33 3
Zürich Flughafen an 11:46 ab 11:48 4
Zürich HB an 11:58 15

Verkehrstage:
nicht täglich, 9. Dez 2018 bis 14. Dez 2019; nicht 10. bis 30. Apr 2019, 22. Jul bis 9. Sep 2019 (München Hbf --> Lindau Hbf)

nicht täglich, 9. Dez 2018 bis 14. Dez 2019; nicht 22. Jul bis 9. Sep 2019 (Lindau Hbf --> Zürich HB)



Fahrtinformationen zu EC 194
Fahrtverlauf vom 10.12.18
München Hbf ab 12:14
Buchloe an 12:55 ab 12:59
Kempten(Allgäu)Hbf an 13:40 ab 13:42
Lindau Hbf an 14:46 ab 14:54
Bregenz an 15:04 ab 15:06
St. Margrethen an 15:18 ab 15:29 3
St. Gallen(CH) an 15:53 ab 15:55 1
Winterthur an 16:31 ab 16:33 3
Zürich Flughafen an 16:46 ab 16:48 4
Zürich HB an 16:58 14

Verkehrstage:
nicht täglich, 9. Dez 2018 bis 14. Dez 2019; nicht 10. bis 29. Apr 2019, 22. Jul bis 8. Sep 2019



Fahrtinformationen zu EC 190
Fahrtverlauf vom 10.12.18
München Hbf ab 18:15
Buchloe an 18:56 ab 18:58
Kempten(Allgäu)Hbf an 19:39 ab 19:41
Lindau Hbf an 20:46 ab 20:54
Bregenz an 21:04 ab 21:06
St. Margrethen an 21:18 ab 21:29 3
St. Gallen(CH) an 21:53 ab 21:55 1
Winterthur an 22:31 ab 22:33 3
Zürich Flughafen an 22:46 ab 22:48 4
Zürich HB an 22:58 ab 23:08 16
Lenzburg an 23:27 ab 23:28 3
Aarau an 23:35 ab 23:36 4
Sissach an 23:54 ab 23:55 3
Liestal an 00:01 ab 00:01 3
Basel SBB an 00:13 6

Verkehrstage:
nicht täglich, 9. Dez 2018 bis 14. Dez 2019; nicht 24., 31. Dez 2018, 10. bis 29. Apr 2019, 22. Jul bis 8. Sep 2019 (München Hbf --> Lindau Hbf)

nicht täglich, 9. Dez 2018 bis 14. Dez 2019; nicht 24., 31. Dez 2018, 22. Jul bis 8. Sep 2019 (Lindau Hbf --> Basel SBB)
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Das alte Spiel: Kurz vor Start eines neuen Angebots das alte ein bisschen runterschrauben, dann wirkt das neue später umso besser. 6 Zugpaare sind ja dann künftig nicht nur 50% mehr, sondern gleich 100%. Toll, oder? :D
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Immerhin bleiben die wichtigsten beiden Züge.
Aber der um Viertel nach 4 nachmittags ab München war jetzt so sinnlos nicht...
Jogi
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Beitrag von Jogi »

TramBahnFreak @ 16 Oct 2018, 15:59 hat geschrieben:Immerhin bleiben die wichtigsten beiden Züge.
Aber der um Viertel nach 4 nachmittags ab München war jetzt so sinnlos nicht...
In den entfallenen Lagen werden zwei neue IC-Busse eingelegt (Zürich ab 9.46 - 13.29 an München ab 16.03 - 19.45 an Zürich). Aber klar, die bringen wenig für den, der von/zu einem der Unterwegshalte will oder der eine Allergie gegen Fernbusse hat...
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Beitrag von TramBahnFreak »

Jogi @ 16 Oct 2018, 16:09 hat geschrieben:
TramBahnFreak @ 16 Oct 2018, 15:59 hat geschrieben:Immerhin bleiben die wichtigsten beiden Züge.
Aber der um Viertel nach 4 nachmittags ab München war jetzt so sinnlos nicht...
In den entfallenen Lagen werden zwei neue IC-Busse eingelegt (Zürich ab 9.46 - 13.29 an München ab 16.03 - 19.45 an Zürich). Aber klar, die bringen wenig für den, der von/zu einem der Unterwegshalte will oder der eine Allergie gegen Fernbusse hat...
Nen IC-Bus Richtung Mailand (via San Bernardino) in der entsprechenden Zeitlage würde ich eher begrüssen.
Nach Zürich gibt‘s doch schon genug...

Zumaldie grüne Pest auf dieser Verbindung bisweilen - abhängig vom Unternehmen - unzumutbar ist...
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Das ist schon interessant: Der IC Bus braucht 1 Stunde weniger bis Zürich und ist ist in der Regel deutlich (gefühlt fast immer 50-75%) günstiger als der EC. Vom besseren Komfort (kostenlosen W-LAN im Bus, welcher der EC nicht hat) mal ganz zu schweigen...
Viele Grüße
Jojo423
146225
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Beitrag von 146225 »

Ein Bus bleibt ein Bus. Von dem kleinen Fehler, dass er die Zwischenhalte nicht andient, mal abgesehen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Der Bus hat praktisch immer Verspätung. Angeblich sollen die IC-Busse von DB/SBB im Dez 2020, wenn die Strecke Lindau-Geltendorf elektrifiziert ist, und der 2-Stunden-Takt eingeführt wird, wieder verschwinden. So wurde es im Dez 2013 kommuniziert: https://www.handelszeitung.ch/unternehmen/s...muenchen-540439
Und https://company.sbb.ch/de/medien/medienstel.../2013/12/0412-1
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Jojo423 @ 16 Oct 2018, 18:44 hat geschrieben: Das ist schon interessant: Der IC Bus braucht 1 Stunde weniger bis Zürich und ist ist in der Regel deutlich (gefühlt fast immer 50-75%) günstiger als der EC. Vom besseren Komfort (kostenlosen W-LAN im Bus, welcher der EC nicht hat) mal ganz zu schweigen...
Seltsam, ich finde den Komfort und die Laufruhe der EC-Wagen deutlich höher. Einen Panoramawagen kann der Bus auch nicht bieten. Ob WLan allein ein Komfortmerkmal ist, sei dahingestellt, für die online-Süchtigen wohl schon....
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wobei die Wagen auf der Strecke echt abgerockt sind.

Wobei ich die Busse ehrlich gesagt noch nicht ausprobiert habe.

Nebenbei bemerkt ist gerade einer auf der Strecke abgebrannt.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Jojo423 @ 16 Oct 2018, 18:44 hat geschrieben: Das ist schon interessant: Der IC Bus braucht 1 Stunde weniger bis Zürich und ist ist in der Regel deutlich (gefühlt fast immer 50-75%) günstiger als der EC. Vom besseren Komfort (kostenlosen W-LAN im Bus, welcher der EC nicht hat) mal ganz zu schweigen...
Meinst du das jetzt ernst? Bist du schon mal länger Bus gefahren? Das ist eine Zumutung. Ich bin einmal mehre Stunden im Bus gefahren (kein Fernbus, da würde ich nicht mitfahren wenn ich Geld krieg, ich unterstütze das nicht) und das war eine Zumutung, total eng und ungemütlich. Die Welt besteht mehr als aus WLAN, da man nicht ständig und stundenlang sein Handy oder Tablet anstarren muss.
Im Zug ist der Komfort deutlich höher, man kann sich frei bewegen, auch wenn die SBB-Wagen jetzt nicht mit z. B. ÖBB-Abteilwagen mithalten können. Dann gibt es ein Restaurant da drin, da kann man sich auch aufhalten.

Dass der Bus schneller ist, liegt daran dass er weniger hält und vor allem dass er eine für Milliarden vom Staat ausgebaute Infrastruktur kostenlos (zumindest in Deutschland) nutzen kann, während die Bahnstrecke nie richtig modernisiert, geschweige denn ausgebaut wurde und auch jetzt ist es ein absoluter Sparausbau (so als hätte man die A 96 mit jeweils einer Richtungsspur ausgebaut).

Natürlich kann man auch günstiger sein, wenn man mit Sub-Sub fährt, mittlerweile häufig aus Osteuropa, da noch billiger und kostenlos staatliche Infrastruktur nutzen kann, während für den EC hohe Trassengebühren anfallen. Schau dir dann mal die Berichte über die Polizeikontrollen zu Lenkzeiten usw. an und dann kannst echt froh sein dass es da noch keine größeren Unfälle gab.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

In vielen Punkten magst du Recht haben (und ich nutze den Bus auch wenn dann nur aus opportunistischen Gründen).
Aber: der Sitzkomfort in einem Neubau-Reisebus ist tatsächlich um einiges besser als in den eher brettartigen EC-Wägen.
Klar gibt es auch da Unterschiede, und wenn man sich so mies um seine Fahrzeuge kümmert wie ein im Fernlinien-Sektor tätiges Busunternehmen aus Markt Schwaben, ist eh alles zu spät.
Aber gerade den IC-Bus, aber auch die auf meiner Standardlinie verkehrende oberfränkische Firma, habe ich immer als - gerade für einen Bus - sehr komfortabel wahrgenommen. (Von dem kleinen Manko, dass man sich bei der DB mit dem Personal eher nicht auf deutsch verständigen wollen sollte, mal abgesehen...)

Dass der Komfort gerade in einem räumlich so eng umgrenzten Gebilde wie einem Bus natürlich bei zunehmendem Füllungsgrad abnimmt, ist klar.
Die vis-a-vis-Sitze der SBB-Wägen sind da aber auch nicht unbedingt so viel besser...
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Über die Sitze in den SBB-Wagen kann man streiten. Im Fernverkehr würde ich da mehr Komfort erwarten, aber zumindest kann man im Zug auch mal hin und hergehen, wenn man nicht mehr sitzen kann. Zudem ist da genug Platz, da kann man einen 4er auch alleine nutzen.

Beim Bus muss man natürlich selbst wissen ob man sich das antut. Selbst wenn die Sitze noch so bequem sind, die Enge und das Aufeinanderhocken bleibt. Muss man halt mögen.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Den Bus hab ich auch schon mit dem "Zürich-EC-typischen" Füllungsgrad erlebt. Platz hat man da dann zur Genüge.

Aber klar, das "Spazierengehen" und insbesondere der Speisewagen fehlen natürlich auf der Strasse trotz allem...
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Beitrag von 143 »

Trapeztafelfanatiker @ 16 Oct 2018, 22:55 hat geschrieben:
Dass der Bus schneller ist, liegt daran dass er weniger hält und vor allem dass er eine für Milliarden vom Staat ausgebaute Infrastruktur kostenlos (zumindest in Deutschland) nutzen
Warum kostenlos?
Von jedem Euro Diesel gehen 2/3 an den Staat. Dazu Gewerbesteuer, Kfz-Steuer, Märchensteuer, Lohnsteuer, etc ;)
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Beitrag von viafierretica »

Neues zum IC-Bus (ich glaube, es wurde weiter oben schon verlinkt).
https://www.lok-report.de/news/europa/item/...verletzten.html
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

143 @ 17 Oct 2018, 07:24 hat geschrieben: Warum kostenlos?
Von jedem Euro Diesel gehen 2/3 an den Staat. Dazu Gewerbesteuer, Kfz-Steuer, Märchensteuer, Lohnsteuer, etc ;)
Das sind aber keine Infrastrukturabgaben. Die Bahn zahlt auch für jeden Liter Diesel Steuern und für jede kWh ebenso. DAZU kommen Trassengebühren. Die Busse von der LKW-Maut auszunehmen ist ein Schildbürgerstreich, den ich für ÖPNV-Busse noch nachvollziehen könnte, für Fernbusse ist das schlicht falsch und im Vergleich zur Bahn auch wettbewerbsverzerrend.
mapic
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Beitrag von mapic »

Ich fände es auch richtig, wenn Fernbusse Maut bezahlen müssten. Allerdings, wenn der Bus eine Maut analog zur bestehenden LKW-Maut bezahlen müsste, dann würde das die Tickets vielleicht 1-2 Euro teurer machen, wenn überhaupt. Also es würde sich am Wettbewerb wohl nicht wirklich irgendwas ändern.
Außerdem, wo es hier um das Beispiel der Busverbindungen von München in Richtung Schweiz geht, muss man noch dazu sagen, dass der Bus in der Schweiz und in Österreich bereits Maut bezahlen muss.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

mapic @ 17 Oct 2018, 17:11 hat geschrieben: Ich fände es auch richtig, wenn Fernbusse Maut bezahlen müssten. Allerdings, wenn der Bus eine Maut analog zur bestehenden LKW-Maut bezahlen müsste, dann würde das die Tickets vielleicht 1-2 Euro teurer machen, wenn überhaupt. Also es würde sich am Wettbewerb wohl nicht wirklich irgendwas ändern.
Außerdem, wo es hier um das Beispiel der Busverbindungen von München in Richtung Schweiz geht, muss man noch dazu sagen, dass der Bus in der Schweiz und in Österreich bereits Maut bezahlen muss.
Warum wehrt sich dann gerade der Rosinenpixerverein so gegen die Maut?

Außerdem wäre das nur der erste Schritt: Ein verpflichtender Tarifvertrag, der für Allgemeinverbindlich erklärt wird und an den sich die Sub-Subs halten müssen, das heißt, die Busfahrer müssten in Deutschland nach deutschem Lohnniveau bezahlt werden und nicht nach dem von Weißrussland oder wo auch immer die Firma ihren Sitz hat (wird ja im Lkw-Gewerbe auch munter so gemacht).

Stärkere Kontrollen und Sanktionen bei Lenkzeitverstößen mit harten Strafen für die Busfirmen.

Aber grundsätzlich ist das ja nicht Thema hier. Halten wir fest dass die Eisenbahn benachteiligt wird, gerade auch bei der Infrastruktur, aber das lösen wir jetzt so auch nicht.
mapic
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Beitrag von mapic »

Trapeztafelfanatiker @ 17 Oct 2018, 21:58 hat geschrieben: Warum wehrt sich dann gerade der Rosinenpixerverein so gegen die Maut?
Naja, wer sollte sich denn sonst dagegen wehren, wenn nicht die? Dass die Branche selbst da etwas dagegen hat, ist ja wohl absolut logisch. Die hätten dadurch ja nur Nachteile, auch wenn die wesentlich geringer wären als man auf den ersten Blick so annimmt.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Trapeztafelfanatiker @ 17 Oct 2018, 21:58 hat geschrieben: Außerdem wäre das nur der erste Schritt: Ein verpflichtender Tarifvertrag, der für Allgemeinverbindlich erklärt wird und an den sich die Sub-Subs halten müssen, das heißt, die Busfahrer müssten in Deutschland nach deutschem Lohnniveau bezahlt werden und nicht nach dem von Weißrussland oder wo auch immer die Firma ihren Sitz hat (wird ja im Lkw-Gewerbe auch munter so gemacht).
(Ich kann mal wieder nur für die Verbindung München – Mailand sprechen:)

Hier ist es so, dass für den grünen Haufen nur in Deutschland ansässige Unternehmen fahren (Landkreise HO, FS und EBE), während der weiss-rote "Espresse-Express" zu 100% aus Italien gefahren wird.


Deiner Aussage stimme ich unabhängig davon jedenfalls zu. :)
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Beitrag von Cloakmaster »

Ich habe die Tage wen spätabends vom ZOB abgeholt, und da der Bus Verspätung hatte, mir das Treiben dort angesehen. Da waren schon einige grüne Flixen dabei mit Zulassungen aus I, Pl, CZ, Lt, ... Gefühlt würde ich sagen, ein Drittel. Und alles ziemlich vollgemullt mit Hinterlassenschaften aus dem Restaurant zum goldenen M, dem einzigen Laden, der noch auf hatte.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Baurecht für weitere Abschnitte der ABS48 Lindau-München. Baurecht für 4 Planfeststellungsabschnitte noch ausstehend

EBA, 20.9.2018, Planfeststellungsabschnitt 14.1 Wangen - Landesgrenze BW/BY: https://www.eba.bund.de/SharedDocs/Download...ionFile&v=2
EBA, 31.8.2018, Planfeststellungsabschnitt 17 Bodolz – Aeschacher Kurve: https://www.eba.bund.de/SharedDocs/Download...48_PFA_17_.html

Planfeststellungsabschnitt 16 Heimholz – Bodolz, 26.9.2018. Nur auf der Projektstatusseite der ABS48: http://abs48.com/Projektstatus

Demnach fehlt noch Baurecht für 4 Planfeststellungsabschnitte:
12: BAB 96 – Kißlegg
14: Kißlegg – Wangen
18: Aeschacher Kurve – Lindau (Reutin)
19: Bahnhof Röthenbach (Allg)
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Planfeststellungsbeschluss bis auf Abschnitt Kisslegg-Wangen erhalten: http://abs48.com/Projektstatus
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Wendegleis Röthenbach (war ein PFA des Elektrifizierungsprojekts) wird nicht mehr weiterverfolgt. Antwort der DB Netze: „Der Freistaat Bayern bzw. die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH hat aufgrund einer Änderung des Fahrplankonzeptes für den SPNV auf den Bau eines Wendegleises in Röthenbach (Allgäu) verzichtet.“

Gute Neuigkeit: es wäre ja ein Blödsinn gewesen, Züge dort zu wenden und nicht zumindest bis Hergatz - besser bis Lindau - weiterverkehren zu lassen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

ralf.wiedenmann @ 13 Feb 2019, 18:32 hat geschrieben:Der Zug hält ab Dez 20 nur in Buchloe, Memmingen, Lindau, Bregenz, St Magrethen, St. Gallen, Winterthur und Zürich Flughafen. 8 statt 13x. Sind alles wichtige Umsteigknoten.
Aus dem Münchner S-Bahn Ausbau Thread.

Sicher ist 8 Halte ab Dez 2020 ein Fortschritt aber insgesamt ist der EC zwischen Zürich und München halt nur begrenzt konkurrenzfähig.
Das Haltesvhema ist halt eher Interregio als Fernverkehr, damit hat man halt alle Knoten zwischendrin angefahren, verliert aber zwischen den Endbahnhöfen an andere Verkehrsmittel.
Und das liegt nicht nur an dem verhaltenen Aubau, die Schweizer Seite ist eigentlich auvh recht schlecht ausgebaut. Aktuell brauchen die schnellen Züge zwischen Zürich Hbf und St Margrethen 1:29h für 83km. Der EC wird einen Ticken svhneller sein aber nicht viel. Da sind wir wieder beim s-Bahn Thema, weil das ist dann eher S-Bahn Geschwindigkeit. Ich gehe davon aus, dass die S24X es in Punkto Durchschnittsgeschwindigkeit mit dem EC zwischen St Margrethen und Zürich Hauptbahnhof aufnehmen kann.
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