Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

mapic @ 6 Jan 2019, 21:46 hat geschrieben: Der Schneepflug und die dazugehörige Lok von DB Netz stehen eingeschneit im Bahnhof Holzkirchen rum.
Kennst du denn Grund dafür? Einfach nur chronische Unlust oder doch etwas Tiefergehendes?
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mapic
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Beitrag von mapic »

Entenfang @ 6 Jan 2019, 22:17 hat geschrieben: Kennst du denn Grund dafür? Einfach nur chronische Unlust oder doch etwas Tiefergehendes?
Kenne ich leider nicht. Aber falls noch Bäume auf den Gleisen liegen, nützt ja auch der Schneepflug allein wenig.
Der Anblick hinterlässt aber halt trotzdem irgendwie einen sehr seltsamen Eindruck...
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Bei aller Kritik an früher, bei der Bundesbahn hätte es solche Zustände nicht gegeben und in der Schweiz auch nicht!

Es ist ein Offenbarungseid für die Eisenbahn und mich regen die Schönrednerei und Relativierungen der heutigen Zustände und das Schönreden von DB Netz auf. Das ist ein chronisches Systemversagen.
Wenn man wegen einem kleinen Wintereinbruch schon den gesamten Bahnverkehr einstellen muss, dann lassen wir es doch gleich.
Ich reg mich auf, wem kann man noch das Bahnfahren empfehlen?
Früher hätte man sich geschämt wegen so etwas den Betrieb einzustellen und heute tut man so als wäre das eine "Schneekatastrophe".

Komisch, SEV kann fahren, die Straßen sind also frei oder wurden frei gemacht. Damit macht sich das System Schiene, auf das die Leute eigentlich bei so einem Wetter ausweichen sollen, total lächerlich.

Schluss mit der Schönrednerei. Mich wundert ja dass DB Fernverkehr wegen Schneefall in Miesbach nicht bundesweit den Fernverkehr eingestellt hat. Das machen sie ja auch gerne.
Man könnte lachen wenn es nicht so traurig wäre...
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Natürlich ist das keine scgöne Situation, trotzdem muss man nicht so einen Schmarren zusammenschreiben und den Untergang des (Bahn-)Abendlandes herbeisehen.
Viele Grüße
Jojo423
mapic
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Beitrag von mapic »

Viel Schlimmer als die Betriebseinstellung selbst finde ich momentan die Kommunikation. Es kann ja sein, dass es gute Gründe für die Sperrung gibt. Aber als Begründung nennt man nur das übliche allgemeine Blabla nach dem Motto "witterungsbedingt", "Schnee in den Weichen", und natürlich "DB Netz ist schuld".

Es hat jetzt in Holzkirchen am Wochenende deutlich über einen halben Meter Neuschnee gegeben. Die Temperaturen waren dabei recht konstant um 0°C. Das heißt, das ist ein richtig schwerer Pappschnee. Am Samstag hatte es ordentlich Wind, da ist auf den Bäumen nichts liegen geblieben. Gestern Nacht hat der Wind dann aber aufgehört, aber es hat weiter geschneit. Jetzt ist also alles auf den Bäumen liegen geblieben. Im ganzen Ort hängen die Bäume teilweise auf die Gehwege und Straßen runter. Es sind jede Menge Äste abgegbrochen. Auf den Bahnstrecken wird es wohl nicht viel anders aussehen.
Wie ist das eigentlich, wenn so ein großer Baum richtig schön vom Schnee runter gebogen wird, aber noch nicht gebrochen ist? Kann man den umschneiden, wenn der auf Spannung steht und immer noch große Schneemassen drauf liegen? Ich halte das für sehr gefährlich.
Ist jetzt alles nur eine Vermutung von mir. Aber ich glaube schon, dass es eigentlich eine logische Erklärung für diese Untätigkeit gibt, die wahrscheinlich irgendwie in diese Richtung gehen dürfte. Aber mit der offiziellen Version dürfte man nur wenig Verständnis bekommen.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Jojo423 @ 6 Jan 2019, 22:47 hat geschrieben: Natürlich ist das keine scgöne Situation, trotzdem muss man nicht so einen Schmarren zusammenschreiben und den Untergang des (Bahn-)Abendlandes herbeisehen.
Ist es aber, weil die Bahn nicht mehr als zuverlässiges Verkehrsmittel wahrgenommen werden kann. Früher hat man gesagt, bei so einem Wetter fährt man lieber nicht Auto und steigt auf die Bahn um. Heute fährt sie nicht.

Wieso kommt die Schweiz mit solchen Zuständen klar? In der Südschweiz müssten den halben Winter die Züge still stehen.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

mapic @ 7 Jan 2019, 00:01 hat geschrieben:Wie ist das eigentlich, wenn so ein großer Baum richtig schön vom Schnee runter gebogen wird, aber noch nicht gebrochen ist? Kann man den umschneiden, wenn der auf Spannung steht und immer noch große Schneemassen drauf liegen? Ich halte das für sehr gefährlich.
Das dürfte richtig sein. Ich bin jetzt kein Experte, hab selbst keinen Wald, bin nicht bei der Feuerwehr und überhaupt, aber Spannungen im Holz sind fies. Man sägt am falschen Ast und plötzlich beschleunigt ganz viel Holz: YouTube In dem Fall war das eine kontrollierte Umgebung mit festgezurrten Stammhälften, wo man genau weiß, was jetzt gleich passiert. Das ist auch nur ein recht dünner Stamm. In freier Wildbahn ist das durchaus anders.
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Beitrag von Hot Doc »

Schwerer Schnee im Wald kann hochgefährlich sein. Gestern ist ein Wanderer von einem Baum/Ast am Blomberg erschlagen worden. Nicht umsonst sind große Waldgebiete und auch Straßen in dem Bereich strikt gesperrt. Das liegt ja nicht daran, dass man den Schnee mit Fräsen nicht wegbekommen würde, das bekommt man schon hin.

Das gab es früher schon, dass Strecken gesperrt werden müssen, das gibt es auch in der Schweiz bei extremen Wetterlagen und auch damals und dort ist es immer die selben Jammerer, die meinen alles besser zu wissen und alles besser zu können.

Wenn das Stellwerk im Ostbahnhof zum 100. Mal ausfällt, DAS war früher wirklich besser.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ist halt auch die Frage, was darf man frei schneiden. Früher gab es halt auch weniger Umweltschützer, die dagegen protestiert haben.
Man hat ja jüngst die Bäume am Steilhang südlich von Fürstenfeldbruck gefällt. Obwohl sogar die größeren Umweltverbände geschnallt haben, dass es nicht anders geht, haben sich genügend Leute wegen der armen Bäume aufgeregt.
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Beitrag von eherl2000 »

Es mag sein, dass die Sperrungen im Oberland gerechtfertigt sind. Aber generell wird alles versucht, Autobahnen und Landstraßen passierbar zu halten, ja Autobahnen mit viel Aufwand möglichst von Schnee und Eis befreit. Wenn man nur einen Bruchteil dieses Einsatzes für den Schienenverkehr aufwenden würde, wäre viel erreicht. Aber DB Netz hat ja keinerlei Veranlassung, sich anzustrengen und die Strecken befahrbar zu halten wie die Straßen. Denn die DB hat Narrenfreiheit und nicht ein Politiker kümmert sich ernsthaft um die Schiene. Aber in Sonntagsreden den Umstieg auf die Schiene propagieren, auf ein Verkehrssystem, das Dank der Politik kaputtgespart wird. Bei normalem Winter, wie er früher üblich war, werden großflächig Strecken gesperrt, um Geld zu sparen. Da müßten ÖBB und SBB jeden Winter ihren Betrieb komplett einstellen, wenn sie so agieren würden wie die DB. Aber es müßte auch allen Politikern klar sein, dass ÖPNV was kostet und der Bundesfinanzminister die DB nicht als Melkkuh betrachtet, sondern endlich die nötigen Mittel bereitstellt, endlich eine ernst zu nehmende Verkehrswende einzuläuten.
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Beitrag von mapic »

eherl2000 @ 7 Jan 2019, 14:34 hat geschrieben: Es mag sein, dass die Sperrungen im Oberland gerechtfertigt sind. Aber generell wird alles versucht, Autobahnen und Landstraßen passierbar zu halten, ja Autobahnen mit viel Aufwand möglichst von Schnee und Eis befreit.
Was soll denn jetzt das eine mit dem anderen zu tun haben? Willst du die Autobahnmeisterei zur Bahnstrecke schicken? Oder meinst du, die Räumtrupps von DB Netz räumen erst die Bundesstraßen, bevor sie sich um die Bahnstrecken kümmern?

Und nein, das ist jetzt kein Winter wie er früher üblich war. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass wir schon jemals so viel schweren Pappschnee in so kurzer Zeit bekommen hätten. Und es ist ein ganz gewaltiger Unterschied, ob das feiner Pulverschnee ist oder diese sauschwere Pampe, die wir jetzt da haben.


Zum eigentlichen Thema: Mittlerweile ist nur noch Holzkirchen-Bayrischzell gesperrt. Auf dem restlichen Netz wird gerade irgendwie gefahren. Mit dem Fahrplan hat das nicht viel zu tun.
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Beitrag von Hot Doc »

@eherl: und wenn ich das richtig mitbekommen habe, wurden teilweise auch Autobahnen und LAndstraßen gesperrt. Die Autobahnen nur auf den äußersten Streifen, da hat die Breite auch mal Vorteile.....
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Beitrag von 143 »

mapic @ 7 Jan 2019, 15:54 hat geschrieben: Was soll denn jetzt das eine mit dem anderen zu tun haben? Willst du die Autobahnmeisterei zur Bahnstrecke schicken? Oder meinst du, die Räumtrupps von DB Netz räumen erst die Bundesstraßen, bevor sie sich um die Bahnstrecken kümmern?

Und nein, das ist jetzt kein Winter wie er früher üblich war. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass wir schon jemals so viel schweren Pappschnee in so kurzer Zeit bekommen hätten. Und es ist ein ganz gewaltiger Unterschied, ob das feiner Pulverschnee ist oder diese sauschwere Pampe, die wir jetzt da haben.


Zum eigentlichen Thema: Mittlerweile ist nur noch Holzkirchen-Bayrischzell gesperrt. Auf dem restlichen Netz wird gerade irgendwie gefahren. Mit dem Fahrplan hat das nicht viel zu tun.
Ich denke es geht darum, daß auf Autobahnen oder Flughäfen der Verkehr mehr oder weniger möglich ist (ggf mit Umwegen oder Verspätungen), die Eisenbahn aber einfach mal komplett den Betrieb einstellt und sich damit mit Abstand als absolut unzuverlässigstes Verkehrsmittel offenbart. Ohne Auto ist man dann in solchen Fällen eben aufgeschmissen. Zusammen mit den Zugausfällen aus anderen Gründen (Streik, Fahrzeugstörung, Baustelle, etc.) ist die Bahn dann derart unzuverlässig, daß man lieber grad ein Auto anschafft..
Zum Vergleich: Am Flughafen sind Samstag gerade mal ca. 15 % der Flüge ausgefallen. Trotz soviel "Pappschnee wie noch nie".
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Beitrag von eherl2000 »

Im letzten Jahrhundert in den 50er und 60er Jahren war das ein normaler Winter. Und fast jedes Jahr meist zu Ende des Winters hatten wir in München über Nacht einen halben Meter Betonschnee. Trotzdem fuhr die Trambahn und auch die DB, wenn auch einmal Einschränkungen nötig waren.
Außerdem habe ich nie behauptet, dass die Straßenmeistereien bei der DB räumen sollen. Aber man hat ja die örtlichen Bahnmeistereien aufgelöst, weil sie zu teuer waren. Außerdem wird inzwischen fast alles von zentralen Stellen organisiert, die meist keinerlei Ahnung haben, wie es vor Ort genau ausschaut, geschweige einen Begriff vom Winter in Süddeutschland haben.
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Beitrag von mapic »

eherl2000 @ 7 Jan 2019, 18:06 hat geschrieben:Außerdem habe ich nie behauptet, dass die Straßenmeistereien bei der DB räumen sollen.
Ja klar. Genau deshalb ist der Vergleich mit den Autobahnen ja auch so sinnlos. Genau das wollte ich damit ausdrücken. ;)
Aber man hat ja die örtlichen Bahnmeistereien aufgelöst, weil sie zu teuer waren. Außerdem wird inzwischen fast alles von zentralen Stellen organisiert, die meist keinerlei Ahnung haben, wie es vor Ort genau ausschaut, geschweige einen Begriff vom Winter in Süddeutschland haben.
Eine Bahnmeisterei wäre in Holzkirchen durchaus noch vorhanden. Auch ein Schneepflug ist dort stationiert.
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Beitrag von Hot Doc »

eherl2000 @ 7 Jan 2019, 19:06 hat geschrieben: Im letzten Jahrhundert in den 50er und 60er Jahren war das ein normaler Winter. Und fast jedes Jahr meist zu Ende des Winters hatten wir in München über Nacht einen halben Meter Betonschnee.
Ja das gab es ab und an mal, jedes Jhr wäre bei weitem übertrieben.
Trotzdem fuhr die Trambahn und auch die DB, wenn auch einmal Einschränkungen nötig waren.
Aha, auch wenn mal Einschränkungen nötig waren. D.h. das z.B. nach Wolfratshausen oder auch Kreuzstr. mal gesperrt waren, kann ich micht gut erinnern als ich noch Kind war. Mein Horizont reichte damals nicht bis über Holzkirchen, daher kann ich zur (damals noch lange nicht) BOB nichts sagen.
Aber man hat ja die örtlichen Bahnmeistereien aufgelöst, weil sie zu teuer waren.
Wie schon gesagt, hat man nicht. Und ich gehe mal stark davon aus, dass man die Lage schon intern weitergegeben hat.

@143:
Ich denke es geht darum, daß auf Autobahnen oder Flughäfen der Verkehr mehr oder weniger möglich ist (ggf mit Umwegen oder Verspätungen), die Eisenbahn aber einfach mal komplett den Betrieb einstellt und sich damit mit Abstand als absolut unzuverlässigstes Verkehrsmittel offenbart.
Genau die Eisenbahn hat ja in D komplett den Betrieb eingestellt. Stimmt, da war doch was. Man wie .... kann man sein!?!?! Die BOB hat 3 Teilstrecken eingestellt, davon 2 einen Tag darauf wieder befahren und an der dritten wird gearbeitet. Vom Einstellen des kompletten Einsenbahnbetreibes, kann nicht die Rede sein.
Ohne Auto ist man dann in solchen Fällen eben aufgeschmissen. Zusammen mit den Zugausfällen aus anderen Gründen (Streik, Fahrzeugstörung, Baustelle, etc.) ist die Bahn dann derart unzuverlässig, daß man lieber grad ein Auto anschafft..
Das wäre sicher eine gute Idee gewesen, da die entsprechenden Landstraßen auch eine ganze Weile lang gesperrt waren und es teilweise heute noch sind. Je nachdem wo du hin mußt, kann es sein, dass dir das Auto aktuell auch nicht weiterhilft. Ja, das kann passieren im Winter, dass man mal ein paar Tage lang nicht weg oder nicht wohin kommt.
EDIT meint noch: Auch in der Schweiz sind vor wenigen Jahren hunderte Skiurlauber final ausgeflogen worden, weil die Straße unpassierbar war und der Zug auch nicht durchkam. Und nein, da ist oft nicht die reine Schneemenge das Problem, sondern oft die Beschaffenheit und auch oft die Zeit in der er fällt. Ich habe einmal gute 10 Stunden mit der Bahn von M nach Göttingen gebraucht, mein Kollege hat am gleichen Abend 17h mit dem Auto gebraucht und auf der Autobahn (und ich meine nicht am Rastplatz) übernachten müssen wegen Schneemassen.
Zum Vergleich: Am Flughafen sind Samstag gerade mal ca. 15 % der Flüge ausgefallen. Trotz soviel "Pappschnee wie noch nie".
Und wieviel - nur so zum Vergleich - macht die BOB vom deutschlandweiten Bahnverkehr aus? Oder nimm meinetwegen mal den bayernweiten....
Mannoman! :blink:
(Nocht nicht mit eingerechnet, dass man natürlich am Flughafen deutlich besser räumen kann, in aller Regel keine Bäume hat, die über die Piste knicken und die zu überwachende Startbahn auch wesentlich kürzer und topographisch etwas simpler ist als Überlandbahnstrecken im Alpenland. - Ich erinnere mich garnicht wie viele Bahnfahrten damals ausgefallen sind, als dieser Vulkan ausbrach....... :rolleyes: )
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Beitrag von 146225 »

Hot Doc @ 7 Jan 2019, 19:04 hat geschrieben: Genau die Eisenbahn hat ja in D komplett den Betrieb eingestellt.
Diesmal ausnahmsweise nicht. Es wundert einen angesichts der Präzedenzfälle aus der Vergangenheit aber dann doch ein bisschen, dass nicht zumindest DB FV wieder mal deutschlandweit den Betrieb eingestellt hat.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Ich kann über diese Schönrednerei des Versagens von DB Netz nur den Kopf schütteln.
Der Schneefall ist doch nur die Spitze des Eisbergs. Jeden Tag hat man dutzende Vorfälle die einen schlecht werden lassen.

Dazu die chronisch unterfinanzierten Regionalnetze, ja die sind total unterfinanziert und das sieht man dann auch. Das Karwendelnetz ist z. B. voll mit La-Stellen usw.

Sauft euch von mir aus alles schön und bringt Einzelbeispiele von früher.
Heute kann man auch mit heute vergleichen und in der Schweiz und Österreich wird wirklich nur eingestellt wenn wirklich gar nichts mehr geht. Stellt euch mal die Strecken in Graubünden unter DB Netz-Regie vor, nein, das will ich nicht.

Es ist einfach schlimm wie hier ein Systemversagen relativiert wird und alle Beispiele von CH mies gemacht, obwohl es dort definitiv nicht so ablaufen würde.
Und ja, es ist ein Offenbarungseid für die Eisenbahn. Alle reden vom Wetter? Da war doch was.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Trapeztafelfanatiker @ 7 Jan 2019, 21:24 hat geschrieben: Stellt euch mal die Strecken in Graubünden unter DB Netz-Regie vor, nein, das will ich nicht.
Ach, nur weil mir heute 2x ne Schneeschleuder begegnet ist und in 4 Bahnhöfen unabhängige Teams am Schneeräumen waren? :ph34r:

Eingestellt ist übrigens gar nichts (gewesen).
Auch nicht in den niedrigeren Lagen, inklusive Bapp-Schnee. (Weiter oben hat's schönen, locker-leichten Pulverschnee...)
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

TramBahnFreak @ 7 Jan 2019, 22:27 hat geschrieben: Ach, nur weil mir heute 2x ne Schneeschleuder begegnet ist und in 4 Bahnhöfen unabhängige Teams am Schneeräumen waren? :ph34r:

Eingestellt ist übrigens gar nichts (gewesen).
Auch nicht in den niedrigeren Lagen, inklusive Bapp-Schnee. (Weiter oben hat's schönen, locker-leichten Pulverschnee...)
Wo waren die gestern? Schnee im Winter kann ganz schön überraschend sein.

Was meinst du mit, es ist nichts eingestellt gewesen?
War die Strecke gar nicht gesperrt und das EVU ist einfach nicht gefahren? Fragen über Fragen
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Beitrag von Mark8031 »

Trapeztafelfanatiker @ 7 Jan 2019, 22:31 hat geschrieben: Wo waren die gestern? Schnee im Winter kann ganz schön überraschend sein.

Was meinst du mit, es ist nichts eingestellt gewesen?
War die Strecke gar nicht gesperrt und das EVU ist einfach nicht gefahren? Fragen über Fragen
Lies mal, was er vorher von Dir zitiert hat.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Beitrag von Hot Doc »

Süddeutsche zum Thema. Hier kann man schön rauslesen, dass es A) nicht nur die Bahn betrifft, bis jetzt sind einige Hauptstraßen gesperrt, B) dass es zu stärken regionalen Unterschieden kommt, C) dass selbst die Allgäuer, die mit viel Schnee wahrlich gut umgehen können, stellenweise überfordert sind......

Dass es bei der Bahn massive Defizite gibt, alles klar und richtig. Dass man aber auf EINEM Thema rumhängt, wo stellenweise der Notstand ausgerufen wurde und auch der Lawienendienst etc. unisono von absoluten Ausnahmebedingungen sprechen ist einfach nur peinlich!

PS: glaubt man der Bergschneevorhersage und dem Lawinenbericht, war der Schnee in der Schweiz weder so viel noch so nass wie hier.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Nachdem der Landkreis Miesbach heute ja den Katastrophenfall ausgerufen und bis zum Freitag die Schule abgesagt hat weil kein Durchkommen mehr ist kann hier glaube ich nicht von einem Versagen der Bahn gesprochen werden. Das Problem ist wohl wirklich der extrem nasse Schnee, und da gibts durchaus auch aus der "guten alten Zeit" genügend Beispiele von Schneechaos das zu ähnlichen oder noch schlimmeren Problemen geführt hat.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 7 Jan 2019, 23:51 hat geschrieben: Das Problem ist wohl wirklich der extrem nasse Schnee, und da gibts durchaus auch aus der "guten alten Zeit" genügend Beispiele von Schneechaos das zu ähnlichen oder noch schlimmeren Problemen geführt hat.
Ich kann mich an einen Winter meiner Kindheit erinnern, da sind im Raum Mering einige Stromleitungen wegen nassem Schnee umgeknickt und die Leute hatten wohl zum Teil tagelang keinen Strom und das im tiefsten Winter.
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Beitrag von Wildwechsel »

mapic @ 7 Jan 2019, 19:30 hat geschrieben: Ja klar. Genau deshalb ist der Vergleich mit den Autobahnen ja auch so sinnlos. Genau das wollte ich damit ausdrücken. ;)
Nein, ist er nicht. Der Winterdienst von DB Netz wird letztlich aus Bundesmitteln (weil Bund = Eigentümer) finanziert, der Winterdienst auf Bundesautobahnen auch. Für das eine ist nicht genügend Geld da, für das andere schon. Das hat schon etwas mit politischem Willen zu tun.
Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Hot Doc »

Wildwechsel @ 8 Jan 2019, 14:11 hat geschrieben: Nein, ist er nicht. Der Winterdienst von DB Netz wird letztlich aus Bundesmitteln (weil Bund = Eigentümer) finanziert, der Winterdienst auf Bundesautobahnen auch. Für das eine ist nicht genügend Geld da, für das andere schon. Das hat schon etwas mit politischem Willen zu tun.
Entschuldige, aber in dem Zusammenhang mit der Sperrung der BOB ist deine Aussage einfach Blödsinn. Es mag ja sein, dass du sogar Recht hast und insgesamt zu wenig für den Winterdienst der Bahn ausgegeben wird, trotzdem hätte auch ein besserer Winterdienst die Ausfälle weder verhindert noch wesentlich verkürzt.
Wie schon geschrieben, waren auch auf Autobahnen Teilstücke und teilweise auch einzelne Spuren gesperrt, Bundesstraßen ebenso etc.
Alles schon mal geschrieben. Hätten also die Straßen einen so viel besseren Winterdienst, hätte das ja nie passieren können.

Ich bin also gerne dabei, mehr Geld für die Schiene (und auch für deren Wartung) zu fordern. Das jetzige Ausnahmewetterereignis eignet sich aber nun mal überhaupt nicht als Begründung, sondern erweist der Forderung eher einen Bärendienst, da alle nur sehen wie die Bahnfahrer wieder meckern können, obwohl es auf der Straße genauso zu Sperrungen kommt.
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Beitrag von mmouse »

Hot Doc @ 8 Jan 2019, 14:29 hat geschrieben: (...) trotzdem hätte auch ein besserer Winterdienst die Ausfälle weder verhindert noch wesentlich verkürzt.
Woher weißt Du das?

Zumindest das offizielle Statement sprach von zugeschneiten Weichen als Grund. Dafür brauchst Du ein paar Schaufeln und entsprechende Leute, die gibt es gegen Geld jederzeit.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Die BOB wird vermutlich nicht lange fahren, wenn ich so die neuesten Wetterberichte höre. Die besagen nämlich ab Heute Abend weiteren Neuschnee für die nächsten 48 Stunden.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
mapic
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Beitrag von mapic »

Das offizielle Statement war aber einfach nur Blödsinn. Am Samstag lief der Betrieb relativ stabil. Verspätungen waren eigentlich nur im einstelligen Bereich. Dabei hatte es starken Wind und Schneefall. Der Schneefall ist dann am nächsten Tag der gleiche geblieben, nur der Wind hat aufgehört. Temperaturen waren um 0 Grad. Das sollte für die Weichenheizungen also absolut kein Problem darstellen. Bei tiefen Temperaturen und starkem Wind kommen die Weichenheizungen schon mal an ihre Grenzen, aber bestimmt nicht bei Windstille und fast Plusgraden.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Man wird aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr wie früher genug Personal vorhalten können, aber man muss Verträge abschließen, so dass bei der ersten Schneeflocke schon ausgerückt wird um zu räumen und freizuhalten.
Auch der Flughafen München hat solche Stand-By-Verträge.

Diese Schönrednerei ist mir zu Wischiwaschi. Genau, das ist ein Schneefall wie es ihn nur in Deutschland geben kann und nur das Oberland ist derart betroffen, das hat es in der Schweiz noch nie gegeben, da gibt es solchen Schnee nicht, denn der fällt nur in Deutschland ab.
Um Ausreden wenn es um die Verteidigung von DB Netz oder DB Fernverkehr geht sind hier viele nicht verlegen.

Es haben ja auch genug DB Fernverkehr verteidigt, die bundesweit den Fernverkehr eingestellt hat, als ein Sturm Teile von Deutschland bedroht hat. Also auch in Regionen wo nichts war und hier erlaube ich auch keine Ausreden.
Da kann es sein dass ein paar Stunden nichts geht, gut, aber dann muss man rund um die Uhr (!) arbeiten um das Problem zu beseitigen.

Die Zuverlässigkeit der Eisenbahn leidet darunter. Findet das denn keiner peinlich, wenn Bahnen durch Busse (!) ersetzt werden? Ein Offenbarungseid für das System Schiene und es gibt dafür keine Ausrede!
In Graubünden müsste 3/4 des Winters SEV herrschen, wenn man so wie DB Netz agieren würde, nur würde es da keine Relativierer im Forum geben, die Verständnis für so ein Versagen haben.
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