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andreas
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Beitrag von andreas »

Cloakmaster @ 5 Dec 2015, 13:30 hat geschrieben: Nein, es geht nicht um parken, oder nicht, es geht um das Mietpreis-Niveau, welches in einer Fussgängerzone in die Höhe schnellt, und damit für viele nicht mehr bezahlbar ist. Faktisch fahren dort eh schon kaum Autos lang. Trotzdem ist es ein Unterschied, ob man da fahren (oder meintwegen auch parken) darf, oder nicht. Ein Ladengeschäft in der Fussgängerzone München lässt sich schön teuer höchtbietend verscherbeln. Ein Ladengeschäft in einer schwach frequnetierten Nebenstraße liegt presilich dagegen in einer deutlich kleineren Liga.

Und so gesehen: Wem genau nutzt denn die Ausweisung zur Fussgängerzone, ausser den Immobilienspekulanten? Ich finde, man kann dort auch heute schon ganz gut langspazieren - Autoverkehr hat es eh kaum welchen, wie die Zahlen ja belegen. Und damit tut auch die Spielstraße keinem weh, sie würde nur die Vorfahrt neu regulieren: Derzeit müssen die Fussgänger Platz machen, wenn ein auto kommt, und in der Spielstraße muss das Auto eben warten, bis die Fussgänger weg sind.
du meinst, daß da irgendwer signifkant die Mieten erhöht, weil da jetzt Fußgängerzone ist? Nö, das läuft so, daß durch die gewonnene Aufenthaltsqualität ohne Autos die Zahl der Fußgänger so stark ansteigt, daß man danach die Mieten erhöhen kann, weil die Kundenfrequenz auf einmal so viel höher ist....
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Zudem argumentiert Prof. Monheim, dass es insgesamt sogar mietpreisdämpfend wirken kann, wenn man die Altstadt insgesamt durch attraktive Fußgängerzonen als Standort stärkt und so das Angebot an interessanter Ladenfläche ausweitet.
München hätte, im Verhältnis zur Einwohnerzahl, sowieso eine eher kleine und unattraktive Fußgängerzone.
Daher konzentriert sich auch alles so.
Selbst in den 60er-Jahren wollte man die Fußgängerzone bis Sendlinger Tor und Isartor führen.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

TravellerMunich @ 5 Dec 2015, 11:49 hat geschrieben: 30.000 bis 60.000 Fußgängern in der Sendlinger Straße stehen 240 Parkvorgängen gegenüber. Klar wer da geschützt werden muss - der Autofahrer - denn schließlich gilt der Minderheitenschutz!
Schreib das doch auch direkt bei der tz!
Je mehr gegen solche Artikel angeschreiben wird, desto eher denkt auch die Redaktion vlt. mal in eine andere Richtung um.
Wobei man mit "Aufreger-Artikelchen" eh die Zeitung verkauft, weswegen sich daran zugegebenermaßen doch nichts ändern lässt...
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Valentin
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Beitrag von Valentin »

andreas @ 5 Dec 2015, 12:49 hat geschrieben:
Cloakmaster @ 5 Dec 2015, 13:30 hat geschrieben: Nein, es geht nicht um parken, oder nicht, es geht um das Mietpreis-Niveau, welches in einer Fussgängerzone in die Höhe schnellt, und damit für viele nicht mehr bezahlbar ist. Faktisch fahren dort eh schon kaum Autos lang. Trotzdem ist es ein Unterschied, ob man da fahren (oder meintwegen auch parken) darf, oder nicht. Ein Ladengeschäft in der Fussgängerzone München lässt sich schön teuer höchtbietend verscherbeln. Ein Ladengeschäft in einer schwach frequnetierten Nebenstraße liegt presilich dagegen in einer deutlich kleineren Liga.

Und so gesehen: Wem genau nutzt denn die Ausweisung zur Fussgängerzone, ausser den Immobilienspekulanten?  Ich finde, man kann dort auch heute schon ganz gut langspazieren - Autoverkehr hat es eh kaum welchen, wie die Zahlen ja belegen. Und damit tut auch die Spielstraße keinem weh, sie würde nur die Vorfahrt neu regulieren: Derzeit müssen die Fussgänger Platz machen, wenn ein auto kommt, und in der Spielstraße muss das Auto eben warten, bis die Fussgänger weg sind.
du meinst, daß da irgendwer signifkant die Mieten erhöht, weil da jetzt Fußgängerzone ist? Nö, das läuft so, daß durch die gewonnene Aufenthaltsqualität ohne Autos die Zahl der Fußgänger so stark ansteigt, daß man danach die Mieten erhöhen kann, weil die Kundenfrequenz auf einmal so viel höher ist....
Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der Zahl der Käüfer und den Mietpreisen? Inzwischen wohl nicht mehr.
Die meisten Mieten in der Fußgängerzone sind inzwischen so hoch, daß durch den Verkauf legaler Waren das erreichen der Gewinnschwelle ausgeschlossen ist. Alteingesessene Geschäfte werden durch Filialen großer Ketten ersetzt, die die Verluste unter Werbungskosten verbuchen.

Bestes Beispiel hierfür ist die Maximiliansstraße. Im der Fußgängerzone stellt die Stadt wenigstens ein paar kleinen Geschäften eine bezahlbare Ladenfläche zur Verfügung.
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Beitrag von andreas »

und womit verdienen dann Ketten wie H + M, die ja fast nur in solchen Fußgängerzonen zu finden sind noch Geld? (und in der Maxstraße sind ja die ganzen Luxusläden, meinst nicht, daß die auch bei den Mieten da noch Geld verdienen?)
Valentin
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Beitrag von Valentin »

TravellerMunich @ 5 Dec 2015, 12:59 hat geschrieben: Zudem argumentiert Prof. Monheim, dass es insgesamt sogar mietpreisdämpfend wirken kann, wenn man die Altstadt insgesamt durch attraktive Fußgängerzonen als Standort stärkt und so das Angebot an interessanter Ladenfläche ausweitet.
In Wien wird die Innenstadt die Gentrifizierung der Innenstadt durch das Ausweisen von Fußgängerzonen für Luxusläden beschleunigt.

Ob diese Ladenflächen dann interessanter sind, ist die Frage. Wichtiger als eine Konzentration der Ketten wäre eine diversifizierung des Angebotes. Läden wie Eisenwarenladen (am Rotkreuzplatz oder Schwanthalerstr) oder das Knopf- und Schnallengeschäft in der Hackenstraße sind leider zugunsten höherwertiger Nutzung der Fläche aus der Innenstadt verdrängt worden. So verliert in meinem Augen das Stadtzentrum gegenüber den Outlet&Co-Centern auf der grünen Wiese an Attraktivität.
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Beitrag von Cloakmaster »

In zunehmenden Maße verdienen die Ketten im Online-Handel, und weniger im Präsenzverkauf. Die kleine Tierarzt-praxis kann sich nicht mehr halten, daüfr macht eben noch ein Showroom für das Modelabel xy auf, und die Stadt schreit 'hurra'. Zeitgleich wundert man sich, warum das Umland bevölkerungsmässig stärker wächst, als München selbst, und verflucht die daraus entstehnden Verkehrsprobleme. Man könnte ja einfach mal ganz München, , oder zumindest alles innerhlab des mittleren Rings zur Fussgängerzone erheben, und alles motorisierte verbannen.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Cloakmaster @ 5 Dec 2015, 14:43 hat geschrieben: Zeitgleich wundert man sich, warum das Umland bevölkerungsmässig stärker wächst, als München selbst, und verflucht die daraus entstehnden Verkehrsprobleme.
Schön wäre es.
Allerdings wächst München mit rund 2% pro Jahr, während das Umland nur um ca. 1% pro Jahr wächst.
Selbst der Landkreis München hat in den letzten Jahren "nur" zwischen 0,7 und 1,2% pro Jahr an Bevölkerung zugelegt.
Die Altstadt Münchens umfasst weniger als 1% der Stadtfläche und von keinem Punkt aus ist man weiter als 500-700 Meter von Parkplätzen oder gar Parkhäusern am Rand der Altstadt entfernt.

Vielleicht könnte man auch mal diesen kleinen Bereich vom Autoverkehr frei halten - was in anderen Städten offenbar auch möglich ist.
Für mich ist es einfach unverständlich, warum man in der Sendlinger Straße wegen der Autos keine angenehmen Straßencafes oder gar von Bäumen beschattete schöne Aufenthaltsbereiche haben darf.

Auch der Autowahnsinn im Tal ist nur noch furchtbar...

Das Auto als Schützer von Tierarztpraxen oder Schraubenhändler, darauf muss man auch erst mal kommen...

Man könnte aber auch zusätzlich die Subzentren stärken und auch die Hohenzollernstraße abschnittsweise sowie die Türkenstraße vom Autoverkehr befreien oder gar in der Schillingstraße ein paar Stellplätze wegnehmen und Bäume pflanzen oder Freischankflächen anbieten.

Auch die Tegernseer Straße zwischen Tegernseer Platz und Martin-Luther-Straße hätte ohne Autos eine deutliche Aufwertung. Gleiches gilt für Straßen in Haidhausen oder die Feilitzstraße in Schwabing. Selbst die Müllerstraße benötigt eigentlich keine Parker, allenfalls ein paar Lieferzonen und mehr Platz für Fußgänger und Bäume.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Seh ich auch so. Am besten die ganze Altstadt autofrei. Die Zufahrten zu den Parkhäusern kann man ja lassen.
Dann werden sicher die großen "Straßen" mit großen Ketten "versorgt", es gibt aber in den Nebenstraßen genug Platz der auch bezahlbar wäre, wo sich kleine Läden sehr gut halten könnten.
Aber es ist wie bei der Tram: Geschrien wird immer zweimal, zuerst wenn man sie einführen will und dann wenn man sie wieder abschaffen will.
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Beitrag von Cloakmaster »

Das Tal ist eine mittlere Katastrophe, ja. Aber darum gehts ja im Falle Sendlinger Straße gerade nicht. Bei ganzen 240 Autos am Tag kann man so rum oder so rum fragen, ob das denn nun den Braten fett macht. Kein Spaziergänger kreigt einen Herzkasper, wenn einmal in 10 Minuten ein Fahrzeug in Schrittgeschwindigkeit vorbeischleicht. Umgekehrt wird dieses eine Fahrzeug zur Not auch einen anderen Weg finden, zum Ziel zu gelangen.

Ich weiss auch nicht, ob die Sendliner Straße eine wirklich gute Adresse für ein "angenehmes Straßencafe" oder einen schönen Aufenthaltsbereich darstellt. Ich geh gern vom Hauptbahnhof zum Marienplatz, aber selbst wenns da Bäume und Parkbänke hätte. würd ich mich da nicht wirklich hinsetzen. Und so viel Kaffee, wie mir da jetzt schon angeboten wird, kann kein Mensch je trinken.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Auch die Tegernseer Straße zwischen Tegernseer Platz und Martin-Luther-Straße hätte ohne Autos eine deutliche Aufwertung.
Nachdem man die Straße gerade umgebaut hat, wenn auch ohne Bäume, ist sie doch viel angenehmer. Ob das so bleibt wegen der CSU sei dahin gestellt. Es wurden ja Parkplätze geopfert für den neuen Radweg. :ph34r: :ph34r:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Cloakmaster @ 5 Dec 2015, 16:06 hat geschrieben: Aber darum gehts ja im Falle Sendlinger Straße gerade nicht. Bei ganzen 240 Autos am Tag kann man so rum oder so rum fragen, ob das denn nun den Braten fett macht. Kein Spaziergänger kreigt einen Herzkasper, wenn einmal in 10 Minuten ein Fahrzeug in Schrittgeschwindigkeit vorbeischleicht.
Es gibt dort rund 60 Stellplätze, die insgesamt am Tag von 240 verschiedenen Kfz-Fahrern genutzt werden. Dafür jedoch wird der größte Teil der Fläche dort verbraucht (Fahrbahn plus an beiden Seiten Stellplätze). An den Randbereichen drängen sich dann 30.000-60.000 Menschen vorbei. Auf der Jagd nach einem Stellplatz fahren dort am Tag jedoch mehrere tausend Pkw durch die Straße - in der Regel vergeblich.

Im Heckenviertel selbst (also das ganze Gebiet und nicht nur die Straße) sind 370 Menschen gemeldet und 170 Kfz.

Leider ist das Gemecker und der Raum, dem die Medien und die Politik dem einräumen, gegen inzwischen jedes Projekt da.
Egal ob Westtangente, Nordtangente, 2. Stammstrecke, 3. Startbahn, Transrapid und am Schluss auch noch gegen neue U-Bahn-Projekte.
Immer findet man gute Gründe, um am Schluss nichts zu machen.

Mir graust langsam vor diesem ständigen dagegen. Selbst wenn dann zur Kompensation der Bus wenigstens häufiger fahren soll, dann stört er ebenfalls oder ist zu teuer. Denn München ist ja pleite, sozusagen. Angeblich jedenfalls :ph34r:
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Beitrag von viafierretica »

Ich finde es schon seltsam, wenn der Protest weniger Anwohner als Anlass genommen wird, die Fußgängerzone zu überdenken, um 240 Autos am Tag zu schonen. Die 6.500 Busfahrgäste am Marienplatz sowie die ebenso viele Radfahrer spielen bekanntlich keine Rolle.

Was ich aber auch traurig finde, ist die Nichtgestaltung der neuen Fußgängerzone Sendlinger Straße. Statt den Platz zu nutzen, wurde von Hauskante bis Hausstand zugepflastert, ohne Bäume, ohne Sitzgelegenheiten, ohne Cafés. Dieser Teil ist nun leider besonders öde - nicht weil er Fußgängerzone ist, sondern weil die Stadt zu blöd ist, öffentlichen Raum zu gestalten.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Das "Verbot" für Bäume geht auf die Denkmalschutzbehörde zurück. Das wäre wohl untypisch für das Enemble gewesen, oder soo...
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Beitrag von Cloakmaster »

Wessen Meinung sollte denn sonst berücksichtigt werden, wenn nicht die der Anwohner? Wir können ja mal in Wanne-eikel anfragen, was die von der fussgängerzone in der Sendlinger halten - wenn Wanne-Eiekl dafür ist, dann bekommt die Sendlinger Straße ihre Zone. Wenn nicht, dann nicht.

In der Regel rufen die Anwoher für mehr Verkehrsberuhigung vor ihrer haustüre, und nicht gegen eine solche. Allein das sollte einem schon zu denken geben.

Wenn die Anwohner dort nicht bzw. nicht genug von dem ach-so-schlimmen Parksuchverkehr genervt sind, warum sollte man auf dort vorbeigehnde Spaziergänger hören? Ich bin mal in Höhenstrup-Everdingen spazieren gegangen, da hat mich ein Auto genervt. Ob die dort wohl eine Fussgängezone einrichten, wenn ich da mal anrufe?
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Beitrag von TravellerMunich »

Cloakmaster @ 5 Dec 2015, 23:47 hat geschrieben: Wessen Meinung sollte denn sonst berücksichtigt werden, wenn nicht die der Anwohner? Wir können ja mal in Wanne-eikel anfragen, was die von der fussgängerzone in der Sendlinger halten - wenn Wanne-Eiekl dafür ist, dann bekommt die Sendlinger Straße ihre Zone. Wenn nicht, dann nicht.

In der Regel rufen die Anwoher für mehr Verkehrsberuhigung vor ihrer haustüre, und nicht gegen eine solche. Allein das sollte einem schon zu denken geben.

Wenn die Anwohner dort nicht bzw. nicht genug von dem ach-so-schlimmen Parksuchverkehr genervt sind, warum sollte man auf dort vorbeigehnde Spaziergänger hören? Ich bin mal in Höhenstrup-Everdingen spazieren gegangen, da hat mich ein Auto genervt. Ob die dort wohl eine Fussgängezone einrichten, wenn ich da mal anrufe?
Sollte man beim Flughafen auch so machen - einfach auf die Anwohner hören in Bezug auf die 3. Startbahn.
Die müssen es ja wissen.
Dürften beim Flughafen sogar ein paar mehr sein als die Protestierenden aus der Sendlinger Straße.
Wer sind übrigens "die Anwohner"? Die paar Hanseln auf dem Photo dort?
Bei St. Emmeram gab es auch mal so ein halbes Dutzend selbst ernannte Mehrheit, so wie gerade auch bei der Westtangente.
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Beitrag von Cloakmaster »

Der Flughafen hat keine Anwohner. oder wenn, dann sind die Anwoher Lufthansa, Hilton, Ethiad usw - und was die zur dritten Bahn sagen, ist längst bekannt. Der flughafen ist nebenbei auch nicht für Attaching da, die Emmeram-tram nicht (bzw. nicht nru für die Anleiger der Cosimastraße - wogegen die dann doch nicht gaar so grosse Sendlinger Straße keinerlei übergeordnete Verkehrserschließungsfunktion aufweist, sondern vor allem zur Erschließung der Häuser in der Sendlinger Straße dient.
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Beitrag von ropix »

Naja, es gäbe ein einfaches Rezept:

Geht dafür protestieren statt nur auf die "Anwohner" zu schimpfen.

Und dann (oder sowieso) schaun wir mal was rauskommt. Bislang ist ja nur eine Meinung öffentlich geworden und natürlich wird jeder Politiker sagen das muss ernst genommen werden. Weil das nicht zu tun geht regelmäßig schief. Ein gutes Beispiel ist Stuttgart 21.

Und zum Flughafen: München hat nein gesagt, basta?
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Beitrag von Cloakmaster »

ropix @ 6 Dec 2015, 00:16 hat geschrieben:

Und zum Flughafen: München hat nein gesagt, basta?
So sieht es aus. Nur wollte München dann auch so ehrlich sein, und sagen: Wir WOLLEN nicht, basta! - das ist das gute Recht eines Anteilseigners.

Es ist aber extrem scheinheilig, sich statt dessen auf "das braucht es nicht" rauszureden. wie die anderen Anteilseigner dann reagieren (Zwangsenteignung ist nicht völlig ausgeschlossen!) bleibt abzuwarten. Nur sollten wir das Flughafen-Thema im Flughafen-Pfad belassen.

Darum nocheinmal die Frage: Wer genau würde von einer Umwidmung zur fussgängerzone profitieren? Gerade im Vergleich zu eienr Speilstraße in _Verbindung mit "Anlieger frei" , welche den eh schon recht verkehrsarmen Bereich noch unattraktiver für jeglichen Verkehr macht.
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Beitrag von imp-cen »

Hm, ist das ganze nicht ein Mischgebiet? Die Anwohner sind dann also nicht nur der einzig maßgebliche Teil des ganzen...

Davon ab werden auf Bürgerversammlungen gerne mehrere Anträge mit großer Mehrheit angenommen, die sich eigentlich inhaltlich ausschließen.
Entschieden wird doch eh im Stadtrat?
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Beitrag von ropix »

Naja, von der Fußgängerzone würden schon genau die genannten Profitieren: Handelsketten. Naja und Fußgänger in begrenztem Maße.

Deswegen ist das ganze durchaus zweischneidig. Fußgängerzonen sind überall hochgelobt. Nur die die da vorher waren haben nicht immer davon profitiert.

Aber vor allem hat München es wohl wieder mal verpasst mit dem gemeinen Bürger Infos an die Hand zu geben geschweigedenn seine Meinung entgegenzunehmen.
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Beitrag von andreas »

Cloakmaster @ 6 Dec 2015, 00:05 hat geschrieben: Der Flughafen hat keine Anwohner. oder wenn, dann sind die Anwoher Lufthansa, Hilton, Ethiad usw - und was die zur dritten Bahn sagen, ist längst bekannt. Der flughafen ist nebenbei auch nicht für Attaching da, die Emmeram-tram nicht (bzw. nicht nru für die Anleiger der Cosimastraße - wogegen die dann doch nicht gaar so grosse Sendlinger Straße keinerlei übergeordnete Verkehrserschließungsfunktion aufweist, sondern vor allem zur Erschließung der Häuser in der Sendlinger Straße dient.
ja, dann Fragen wir halt mal die ganzen Mieter der Läden, was sie so wollen.
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Beitrag von TravellerMunich »

Cloakmaster @ 6 Dec 2015, 00:05 hat geschrieben: Der Flughafen hat keine Anwohner. oder wenn, dann sind die Anwoher Lufthansa, Hilton, Ethiad usw - und was die zur dritten Bahn sagen, ist längst bekannt. Der flughafen ist nebenbei auch nicht für Attaching da, die Emmeram-tram nicht (bzw. nicht nru für die Anleiger der Cosimastraße - wogegen die dann doch nicht gaar so grosse Sendlinger Straße keinerlei übergeordnete Verkehrserschließungsfunktion aufweist, sondern vor allem zur Erschließung der Häuser in der Sendlinger Straße dient.
Eine interessante These.
Die Sendlinger Straße wird pro Jahr von 10 Mio. Menschen genutzt und steht bei allen deutschen Einkaufsstraßen auf Platz 11.
Nebenbei gemerkt hat das gesamte Zentrum von München dank seiner Bedeutung eine regionale bzw. sogar überregionale Bedeutung.
Nur in München wurschtelt man noch auf Provinzniveau herum, auch bei der Gestaltung der bisherigen Fußgängerzonen. Wobei das eigentlich eine Beleidigung für die Provinz ist, wo man auch gestalterisch inzwischen mehr leistet als pure Plattenseen aus Standardgehwegsplatten.
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Beitrag von imp-cen »

Während man sich anderswo eben Mühe geben muss, um Kaufkraft zu binden, oder neuzuerschließen ist's in der Münchner Innenstadt ebend ein Selbstläufer. Selbst wennst die Standartplatten rausreisst und nur no schottern würdst kämen die Leut.

In München kann man eben auch viel falsch machen und es wegen dem Wachstumsdruck meist trotzdem als Erfolg verkaufen.
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Beitrag von TravellerMunich »

imp-cen @ 6 Dec 2015, 10:31 hat geschrieben: Während man sich anderswo eben Mühe geben muss, um Kaufkraft zu binden, oder neuzuerschließen ist's in der Münchner Innenstadt ebend ein Selbstläufer. Selbst wennst die Standartplatten rausreisst und nur no schottern würdst kämen die Leut.

In München kann man eben auch viel falsch machen und es wegen dem Wachstumsdruck meist trotzdem als Erfolg verkaufen.
Diesen Fehler haben schon viele gemacht.
Sei es Nokia, Microsoft - aber auch ganze Städte und Regionen.
Das Ruhrgebiet hielt sich einst für genau so unangreifbar und als Selbstläufer. Essen und Duisburg waren lange Boomstädte und zehrten davon bis in die 70er.
Die deutschen Alpenorte lernen es erst allmählich, dass Hotels die auf dem Standard 1960 stehen geblieben sind, kein Erfolgsgarant sind.

Und Münchens Einzelhandel hat sich im Zentrum sehr auf Umland plus Touristen ausgerichtet, aber das ist kein Selbstläufer.

Ich finde es faszinierend, was selbst Frankfurt und Stuttgart aus den ursprünglich mal sehr hässlichen Zonen gemacht haben. Gerade die Zeil ist ein Unterschied wie Tag und Nacht zum Zustand vor wenigen Jahren.
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Beitrag von viafierretica »

TravellerMunich @ 6 Dec 2015, 10:05 hat geschrieben: Nur in München wurschtelt man noch auf Provinzniveau herum, auch bei der Gestaltung der bisherigen Fußgängerzonen. Wobei das eigentlich eine Beleidigung für die Provinz ist, wo man auch gestalterisch inzwischen mehr leistet als pure Plattenseen aus Standardgehwegsplatten.
Man muss sich mal Augsburg ansehen und auch den Mut, den sie da haben. Mit Umgestaltung des Königsplatz zugunsten der Tram (die dort viel mehr Platz hat als vorher) wurde der IV weitgehend verdrängt und an eine Seite des Platzes, der vorher eine Verkehrsinsel war, verlegt und reduziert. Der "Kö" ist jetzt Teil der Fußgängerzone Innenstadt. Die komplette Innenstadt wurde und wird derzeit generalsaniert und Straßen und Plätze aufgewertet und attraktiver gemacht. Der Mut, den Augsburg hat - nebenbei auch noch den Bahnhof mit einer "Umweltverbundröhre" untertunneln, einen zusätzlichen Bahnsteig für die DB bauen, dann noch drei Trambahn-Neubaustrecken - ist für Münchner Verhältnisse undenkbar: München ist geistig die tatsächliche Provinz und Augsburg zeigt, wie es gehen kann. Ach ja, und die Tram fährt ja auch ganztags im Takt 5.
Im Spätverkehr leuchtet jetzt der Königsplatz auch noch und zeigt an, wann die Trambahnen abfahren.
Dies wäre vergleichbar mit einer Umgestaltung des Stachus, der Reduzierung der Sonnenstraße auf eine Fahrbahn, der Vergrößerung der Tramanlagen und Einbeziehung in die Fußgängerzone, statt die Fahrgäste in die Tunnels zu jagen, damit sie dort noch ordentlich konsumieren. Wobei die unterirdischen Anlagen noch besser gestaltet sind als das, was einem oben erwartet..
München könnte sehr viel aus Augsburg - also aus Münchner Perspektive "Provinz" lernen. Auch aus Innsbruck könnte man viel lernen, wo ähnlich bemerkenswertes geschaffen wird.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Zudem baut man in Augsburg sogar neue Tramstrecken in Stadtteile, in denen es in München eine Buslinie im Takt 20 geben würde...
Und während in München selbst hoch belastete Korridore mit Mühe auf einen NKF über 1 kommen, ist das in Augsburg möglich.
Ach ja, und man hat fast so viele Trambahnen (89) wie in München, bei nur fast halb so großem Netz (45 km) und 30% der Fahrgäste (40 Mio. bei der Tram in Augsburg vs. 120 Mio. in München). Dennoch hat man einen fast durchgehenden Takt 5 in Augsburg auf allen Linien.
Aber klar, Augsburg ist auch nicht so arm wie München...
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Beitrag von 146225 »

TravellerMunich @ 6 Dec 2015, 11:00 hat geschrieben: Ich finde es faszinierend, was selbst Frankfurt und Stuttgart aus den ursprünglich mal sehr hässlichen Zonen gemacht haben.
Wenn Du jetzt noch erklären könntest, was in Stuttgart außer dem abseits der Königstraße gelegenen Milaneo groß an Attraktivität dazu gekommen sein soll..? Ich sehe das nämlich nicht unbedingt, sondern eher das gleiche "Problem" wie in München - man hält sich selbst für so toll und zentral und wichtig, dass man erst viel zu spät bemerkt, wenn das Umland an einem vorbei zieht.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von TravellerMunich »

146225 @ 6 Dec 2015, 12:39 hat geschrieben: Wenn Du jetzt noch erklären könntest, was in Stuttgart außer dem abseits der Königstraße gelegenen Milaneo groß an Attraktivität dazu gekommen sein soll..? Ich sehe das nämlich nicht unbedingt, sondern eher das gleiche "Problem" wie in München - man hält sich selbst für so toll und zentral und wichtig, dass man erst viel zu spät bemerkt, wenn das Umland an einem vorbei zieht.
Sicherlich hat man in den letzten Jahren an der Frankfurter Zeil mehr erreicht als in Stuttgart.
Allerdings ist es schon bemerkenswert, dass es in der Königstrasse möglich war, mit Baumbestand und mehr Sitzgelegenheiten eine früher eher traurige Fußgängerzone deutlich aufzuwerten.
In München hingegen hat man seit 1971 an der Fußgängerzone fast nichts positives gemacht - außer vor ein paar Jahren endlich die unansehnlichen Vitrinen von 1970 abzubauen. Selbst bei der letzten Sanierung wurden abschnittsweise sogar die alten, schmutzigen Gehwegsplatten wieder eingebaut.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

München hätte doch eigentlich eine viel stärkere Machtposition gegenüber Investoren als andere und macht nichts daraus.

In der Fußgängerzone stehen immer noch Behelfsbauten aus der Wiederaufbauzeit (z. B. gleich nach dem Stachus) und einen Schandfleck wie den Kaufhof hat man sogar erst später hingeklotzt. Dazu Neubauten in der Fußgängerzone die sich nicht dem historischen Stadtbild anpassen (zum Vergleich, Frankfurt baut Häuser historisierend wieder auf).
Zumindest die unmittelbare Innenstadt sollte eine historische Architektur haben, denn für einen Glas-Betonklotz den es so weltweit gibt, kommen keine Touristen.

Was die Fußgängerzone angeht, so besteht die in der Wahrnehmung aus einer Straße, vom Stachus bis ins Tal, das ist nicht viel und auch nicht attraktiv. Die Straße ist belanglos. Da hat auch Nürnberg mehr zu bieten, da hat man eine Schleife in der Fußgängerzone und noch einen Abzweig Richtung Markt und Burg, alles als Fußgängerzone.

München lässt die Investoren einfach gewähren, siehe Schandflecke wie Messestadt (da hätten andere Städte richtige Architekturwettbewerbe gestartet und keine Hobbyarchitekten genommen mit Kindergartenklotzbauweise) oder Pasing-Arcaden. Dabei würde man den Investoren alles vorschreiben können, die würden trotzdem bauen, weil alle nach München wollen. Da sieht man mal wie man sich in der Stadt auf den Arm nehmen lässt oder es gibt die typisch bayerische Art wie man Geschäfte abschließt. ;)

OT: Frankfurt hätte noch mehr Potential wenn man Offenbach mal eingemeinden würde, dann wäre man nah an der Millionenstadt und gerade in Offenbach müsste man viel machen.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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