Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Eine Teilschuld sieht Heino Seeger von der Tegernseebahn auch bei der BOB selbst. Beispielsweise habe sie früher selbst zwei Loks mit Schneepflug gehabt. „Aber eine haben sie verkauft, die andere ist nicht betriebsbereit“, sagt Seeger, der früher selbst die BOB leitete.
Merkur
Also laut dem ehem. Chef hatten sie doch dereinst selbst Material, wenns auch nicht die ureigene Aufgabe sein sollte.
09.01.18 14.44 Uhr:  Witterungs- und infrastrukturbedingt ist der Zugverkehr der BOB südlich von Holzkirchen erneut eingestellt. Fahrgästen stehen Züge der BOB für die Wartezeiten zur Verfügung (Holzkirchen, Schaftlach, Lenggries, Bayrischzell, Tegernsee). Ein  Busersatzverkehr ab Holzkirchen bis Bayrischzell, Tegernsee und Lenggries in beide Richtungen eingesetzt. Die Schuld gibt die BOB der DB AG, die für die Gleise zuständig ist. „Es gab schon deutlich heftigere Wintereinbrüche in der Vergangenheit, und es konnte trotzdem schnell wieder gefahren werden. Es ist tragisch, wie bei der Deutschen Bahn an der Qualität und Leistung der Schneeräumung auf Kosten unserer Fahrgäste gespart wird. Wir haben einen neuen Tiefpunkt erreicht“, so Fabian Amini, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn GmbH.
Merkur
Die DB Netz, Betreiber des Schienennetzes, hatte ihre Schwierigkeiten, ein Teilstück zwischen Holzkirchen und Miesbach zu räumen. „Durch die Schneelast war in einem Waldstück viel Gehölz auf die Gleise gefallen“, erklärte ein Bahnsprecher gegenüber unserer Redaktion. Meter für Meter kämpfte sich ein sogenannter Turmtriebwagen, eine rollende Werkstatt, voran. Mit Kettensägen schnitten ihm die DB-Mitarbeiter den Weg frei. Arbeiten, die nur tagsüber durchgeführt werden können, erläutert der Sprecher: „Es war sehr aufwendig, aufwendiger als auf anderen Abschnitten.“
Schön Tegernseebahn schimpft auf BOB - BOB schimpft auf DB Netz - DB Netz schimpft auf Wetter.
Und was machen wir zukünftig besser? Aufs Wetter schimpfen oder räumen, Weichen freikratzen und Bäume schneiden?
16.35 Uhr: Auch am Donnerstagvormittag müssen sich Fahrgäste der BOB auf erhebliche Einschränkungen einstellen, wie das Unternehmen bereits jetzt warnt. Es ist damit zu rechnen, dass verstärkt Busse im Schienenersatzverkehr eingesetzt werden.

Die DB ist nicht so pessimistisch wie die BOB selbst. Sie teilt mit: "Aktuell räumt die DB mit schwerem Gerät, darunter Baggern und Radladern, die Bahnhöfe in Miesbach, Schaftlach und Schliersee und transportiert die Schneemassen ab. Ziel ist, heute die Infrastruktur soweit vom Schnee zu befreien, dass in den heutigen Nachtstunden Räumfahrten durchgeführt werden, um ab morgen einen Zugbetrieb zu ermöglichen."
13.39 Uhr: Aufgrund der Witterungsverhältnisse hat die BOB den Verkehr erneut komplett eingestellt. Nur die Verbindung München-Holzkirchen wird aktuell bedient. Die Strecken des Oberlandes werden per Schienenersatzverkehr versorgt.

BOB-Chef Fabian Amini teilt ergänzend mit: "Inzwischen ist klar: Die Schneefallmengen sind erheblich und haben eine andere Dimension als von Samstag auf Sonntag. Aber die DB Netz ist erst heute [Donnerstag 9.1.!] im Laufe des Tages - teilweise sogar erst morgen früh - mit den notwendigen Räumausrüstungen – und -fahrzeugen, Einsatzkräften und Mitarbeitern für Vegetationsarbeiten vor Ort im Einsatz." Merkur

So sei zum Beispiel erst soeben ein Zweiwegebagger mit Wagen zum Abtransport des Schnees von den Bahnsteigen und von den Gleisen eingetroffen. Der Vorwurf des BOB-Chefs an die DB Netz, die ja für den Unterhalt der Gleise verantwortlich ist: "Hier wurden die Wetterprognosen falsch eingeschätzt, nicht ausreichend und rechtzeitig Vorsorge getroffen."
8.04 Uhr: Die BOB (Bayerische Oberlandbahn) stellt erneut den Betrieb ein. Aufgrund des Schneefalls kommt der Räumungsdienst nicht hinterher. So entstehen Weichenstörungen. Es gibt allerdings Ausnahmen: Die Strecke Tegernsee- Holzkirchen und Holzkirchen-München ist noch intakt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

imp-cen @ 9 Jan 2019, 19:18 hat geschrieben:

09.01.18 14.44 Uhr:  Witterungs- und infrastrukturbedingt ist der Zugverkehr der BOB südlich von Holzkirchen erneut eingestellt. Fahrgästen stehen Züge der BOB für die Wartezeiten zur Verfügung (Holzkirchen, Schaftlach, Lenggries, Bayrischzell, Tegernsee). Ein  Busersatzverkehr ab Holzkirchen bis Bayrischzell, Tegernsee und Lenggries in beide Richtungen eingesetzt. Die Schuld gibt die BOB der DB AG, die für die Gleise zuständig ist. „Es gab schon deutlich heftigere Wintereinbrüche in der Vergangenheit, und es konnte trotzdem schnell wieder gefahren werden. Es ist tragisch, wie bei der Deutschen Bahn an der Qualität und Leistung der Schneeräumung auf Kosten unserer Fahrgäste gespart wird. Wir haben einen neuen Tiefpunkt erreicht“, so Fabian Amini, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn GmbH.

Und ich dachte wir hätten 2019...
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Wildwechsel @ 9 Jan 2019, 13:54 hat geschrieben: Dazu kommt, seit wievielen Jahrzehnten ist die Weichenheizung erfunden? :rolleyes:
Auch Weichenheizungen lösen nicht alle Probleme. Wenn sich Eisbrocken vom Zug lösen und in die Weiche fallen, müssen diese trotzdem von einem Mitarbeiter freigeräumt werden.
Viele Grüße
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Beitrag von Mark8031 »

Auf Facebook findet sich ein Bild eines eingeschneiten Integrals. Das lässt die Dimensionen erahnen.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Beitrag von imp-cen »

Gewohnheit. Bei den langen Tickern wollt ich wenigstens den richtigen Tag rausfinden.
;)
Das Problem begann, so stellt es Amini dar, schon am Sonntag früh vor Betriebsbeginn. In Schaftlach sei der Räumdienst erst um halb sechs Uhr aufgetaucht, Weichen schneiten so sehr zu, dass auch die Weichenheizungen nicht mehr halfen. ... „In Schliersee haben wir am Sonntag bis 10 Uhr keinen Räumdienst für die Gleise gesehen.“ Warum, weiß Amini nicht. Demgegenüber lobt der BOB-Chef demonstrativ die Räumleistungen der Tegernseebahn, die die Gleise im Abschnitt Schaftlach–Tegernsee pflegt. Vier Leute kümmern sich hier im Dauereinsatz ums Schneeräumen. Auch der Schneepflug von DB Netz kommt öfters vorbei, sagt der Chef der Tegernseebahn, Heino Seeger.

Schneeräumen am Gleis sei aber auch Handarbeit. Beispielsweise räume der Schneepflug die Weichen eher zu als frei. Dann müsse ein Arbeiter schnell mit der Schneeschaufel nacharbeiten. Auch Seeger bestätigt, dass die DB Netz nicht sorgfältig genug sei, er spricht von „nicht gemachten Hausaufgaben“.
Fazit:
Zuwenig Personal, zu wenig Material, schlechte Organisation... und ja, Winterwetter.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Jojo423 @ 9 Jan 2019, 19:50 hat geschrieben:Auch Weichenheizungen lösen nicht alle Probleme. Wenn sich Eisbrocken vom Zug lösen und in die Weiche fallen, müssen diese trotzdem von einem Mitarbeiter freigeräumt werden.
Hat uns letztens auch Verspätung beschert. Volle 10 Minuten...
(Es gibt btw lustigeres als bei Minus 10 Grad und etwa 100km/h Windgeschwindigkeit ohne irgendeinen Schutz (Bäume o.ä.) im Schneesturm rumzuwerkeln...)
Mark8031 @ 9 Jan 2019, 19:54 hat geschrieben:Auf Facebook findet sich ein Bild eines eingeschneiten Integrals. Das lässt die Dimensionen erahnen.
Das sind doch gerade mal 30cm. Einmal mit dem Spurpflug durch und gut ist. Schleudern kann man, wenn selbige grad nix zu tun hat – notwendig wäre es bei der Schneemenge noch nicht...
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Beitrag von Mark8031 »

TramBahnFreak @ 9 Jan 2019, 21:19 hat geschrieben: Das sind doch gerade mal 30cm. Einmal mit dem Spurpflug durch und gut ist. Schleudern kann man, wenn selbige grad nix zu tun hat – notwendig wäre es bei der Schneemenge noch nicht...
Ja, aber in welcher Zeit. Wie im Thema bereits beschrieben wurde, ist man ja gefahren, aber nicht lange. Und bei Betriebsaufnahme war die Strecke sicher frei.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Beitrag von Rohrbacher »

Wie bei der Straße: Man müsste halt regelmäßig räumen. :D

Das Problem im BOB-Netz ist aber, dass das südlich von Holzkirchen wohl oftmals schon trassenmäßig nicht mehr funktionieren würde ohne Züge ausfallen zu lassen. Zur Schneehöhe: Ich denke, es wäre mit VT mit relativ geringer Meterlast nicht unbedingt ratsam, in solche Schneewehen reinzusemmeln. Jetzt stellen wir uns vor, das ist nicht nur Schnee, sondern da ist Eis oder ein Stück Baum mit drin. Mit 80 t auf 16 m ist das im Zweifel was anderes als mit 80 t auf 53 m. Dass man dort zu DB-Zeiten mit 218 und nicht mit 614, 624 oder 628 gefahren ist, ist sicher auch im Winterbetrieb begründet gewesen. Nicht nur wegen der 218 als Schublok für den Schneepflug. Autofahrer fahren gerne einfach mal in "ein bisserl" Schnee rein und haben dann einen riesen Frontschaden, weil's doch vereist war oder das "bisserl" Schnee mehr wiegt als die Stoßfängerverkleidung abkann. Das unterschätzt man schnell. Einfach mal eine Schneeschaufel nehmen, wie schwer nasser Schnee sein kann. Ist nicht tatsächlich vor zwei Jahren oder so ein VT der BOB bei geringer Geschwindigkeit entgleist, weil ein Eisbrocken in einer Weiche war? Oder war das woanders? Wer weiß, vielleicht wirkt das heute noch nach. Das geht jedenfalls schnell, dass ein tonnenschwerer Triebwagen ausgehebelt wird und dann hat man einen eingeschneiten, entgleisten Personenzug irgendwo zusätzlich zu dem ganzen Brimborium, das Feuerwehr, Bergwacht & Co. bei dem Wetter eh schon haben.

Sowas wie in Kanada kannst du wahrscheinlich nur bringen, wenn du eine richtig schwere Maschine mit dickem Stahl und geschätzt mindestens 6x 30 t oder sowas hast. Da zitiere ich mal unseren Moskauer Forenspion, das geht mit unserem "Spielzeug" eher nicht. :D Sonst hätte die Aufsicht wohl auch nix dagegen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 9 Jan 2019, 23:09 hat geschrieben: Dass man dort zu DB-Zeiten mit 218 und nicht mit 614, 624 oder 628 gefahren ist, ist sicher auch im Winterbetrieb begründet gewesen. Nicht nur wegen der 218 als Schublok für den Schneepflug.
Meines Wissens wurde damals Richtung Bayrischzell immer geschoben, also Lok hinten. Nachdem das der Schnee kritischste Abschnitt der BOB sein dürfte, bringt da die schwere Lok relativ wenig, weil eine Silberling dürfte eher leichter gewesen sein als ein Integral heute.
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Beitrag von 146225 »

Es dürfte auch daran gelegen haben, dass 614 und 624 im südbayrischen Raum ohnehin nicht existent waren, sich die Frage also für die BD München seinerzeit erst gar nicht gestellt hat.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Iarn @ 9 Jan 2019, 21:07 hat geschrieben:Meines Wissens wurde damals Richtung Bayrischzell immer geschoben, also Lok hinten. Nachdem das der Schnee kritischste Abschnitt der BOB sein dürfte, bringt da die schwere Lok relativ wenig, weil eine Silberling dürfte eher leichter gewesen sein als ein Integral heute.
Es gab bei Schneefall durchaus die Verfügung, dass auch Wendezüge immer mit der Lok an der Spitze fahren mussten. Zumidest im Allgäu. Noch keine 20 Jahre her. Damals gab es bei allen RE Ulm - Kempten - Basel und München - Kempten - Radolfzell in [acronym title="MLI: Lindau Hbf <Bf>"]MLI[/acronym] ausserplanmässig Lok +/- wie bei den EC.
Bei den jetzigen 612 bzw. 605 bei BOB bringt das halt nix mehr.

Ab einem gewissen Punkt ist dann aber auch für 218 Schluss, wobei das schon nocheinmal deutlich mehr Schnee war, als bei dem verlinkten "eingeschneiten" Integral. :lol:

Edit: Auf der Ausserfernbahn war auch der Betrieb mit 628 im Winter kein Problem. Wieder das Problem, dass das mit den jetzigen 642 keine Lösung ist.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 10 Jan 2019, 07:13 hat geschrieben:Es dürfte auch daran gelegen haben, dass 614 und 624 im südbayrischen Raum ohnehin nicht existent waren, sich die Frage also für die BD München seinerzeit erst gar nicht gestellt hat.
Das hab ich an solchen Foren immer so gerne: Dass etwas nicht so war damit zu begründen, dass es nicht so war. :rolleyes:
Iarn @ 10 Jan 2019, 04:07 hat geschrieben:Meines Wissens wurde damals Richtung Bayrischzell immer geschoben
Im Winter auch? Auf der Höllental-/Dreiseenbahn im Schwarzwald gab es Wendezüge mit 139, man hat aber meines Wissens bei "ungeräumter Strecke" (so formuliere ich das jetzt mal) im Winter ein Umsetzen der Lok angeordnet. Das ist mir als erstes dazu eingefallen, ist aber eine andere BD gewesen. ;)
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Beitrag von mapic »

Aus dem Merkur Ticker:
Update, 17 Uhr: BOB fährt „in den nächsten Tagen“ nicht

Der Schnee hat den Zugverkehr im Oberland in die Knie gezwungen: Wie die Deutsche Bahn soeben mitteilte, sind mehrere Regionalstrecken im Freistaat wegen des prognostizierten Neuschnees ab sofort gesperrt und können „in den nächsten Tagen“ nicht befahren werden. Betroffen ist davon auch die Bayerische Oberlandbahn (BOB), deren Züge somit bis auf Weiteres stillstehen. „Wir verstehen die Entscheidung der DB und halten sie für richtig“, sagt BOB-Sprecher Christopher Raabe auf Anfrage. Aktuell werde über einen verstärkten Schienenersatzverkehr beraten.
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Beitrag von Valentin »

mapic @ 10 Jan 2019, 17:56 hat geschrieben:Aus dem Merkur Ticker:
Update, 17 Uhr: BOB fährt „in den nächsten Tagen“ nicht

Der Schnee hat den Zugverkehr im Oberland in die Knie gezwungen: Wie die Deutsche Bahn soeben mitteilte, sind mehrere Regionalstrecken im Freistaat wegen des prognostizierten Neuschnees ab sofort gesperrt und können „in den nächsten Tagen“ nicht befahren werden. Betroffen ist davon auch die Bayerische Oberlandbahn (BOB), deren Züge somit bis auf Weiteres stillstehen. „Wir verstehen die Entscheidung der DB und halten sie für richtig“, sagt BOB-Sprecher Christopher Raabe auf Anfrage. Aktuell werde über einen verstärkten Schienenersatzverkehr beraten.
Im Merkur schreibt auch ein "Bahnhistoriker", daß früher der Winterdienst viel besser war. So soll in Murnau ein Schneepflug allein für das Ammertal bereitgestanden haben. Heute steht für das gesamte Werdenfelsnetz noch genau 1 Schenepflug bereit. Zusammen mit dem reduzieten Personal ist bei Neuschnee Chaos unausweichlich.
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Beitrag von Cloakmaster »

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Beitrag von JLanthyer »

TramBahnFreak @ 9 Jan 2019, 16:20 hat geschrieben:
JLanthyer @ 9 Jan 2019, 15:01 hat geschrieben:Haben die Integral-Züge oder andere Züge, die Personen transportieren, verbaute Schneepflüge? Wenn ja, bis zu welcher Schneehöhe können die bei den Zügen verbauten Schneepflüge im Planeinsatz den Schnee beiseiteschieben?
Schneeräumung mit fahrplanmässigen Zügen ist bei Schneemengen grösser 5cm so ziemlich das dümmste, was du machen kannst, sofern du deinen Zug gerne längerfristig auf den Gleisen behalten möchtest und nicht daneben...
TramBahnFreak @ 9 Jan 2019, 21:19 hat geschrieben:
Mark8031 @ 9 Jan 2019, 19:54 hat geschrieben:Auf Facebook findet sich ein Bild eines eingeschneiten Integrals. Das lässt die Dimensionen erahnen.
Das sind doch gerade mal 30cm. Einmal mit dem Spurpflug durch und gut ist. Schleudern kann man, wenn selbige grad nix zu tun hat – notwendig wäre es bei der Schneemenge noch nicht..
Und jetzt? Was willst Du mit dem widersprüchlichen Beitrag mitteilen? Einmal schreibst Du unter Einbeziehung der Beschimpfung ("so ziemlich das dümmste"), daß die Schneeräumung größer als 5 cm nicht möglich wäre, hinterher schreibst Du als Antwort an Mark, daß eine Schneeräumung mit dem Pflug bei gerade mal 30 cm möglich sei.

Wenn ich das Facebookfoto anschaue, dann hat der Zug vermutlich im Hp/Bf angehalten, vielleicht ist das der Grund, warum der Zug nicht aus dem Stand heraus den Schnee wegschieben konnte. Eine einzige Möglichkeit würde darin bestehen, den Zug kurz rückwärts und dann vorwärts fahren zu lassen, nur dann hat der Zug genügend Schwung, um den Schnee mithilfe des Pflugs beiseitezuschieben.

Das Bild des Integrals mit offener Bugklappe veranschaulicht die Pflugform. Warum der Pflug V-Förmig ist, wird das seinen Grund haben. Bei genauerer Betrachtung ist der Pflug an der Unterkante "verstärkt". Welchen Sinn hat die "Verstärkung" der Pflugunterkante?
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Beitrag von Cloakmaster »

Wo ist da der Widerspruch? Mit einem Regelzug kannst/darfst du bis 5 cm Schneehöhe fahren, für einen Spurpflug, der eben kein Regelzug ist, sind 30cm eine leichte Fingerübung (aber eben für einen Regelzug schon way too much)

Die Verstärkung an der Unterkante beiwrkt genau das: Eine Verstärkung. Hast du dir schon einmal eine handelsüblche Schneeschaufel angesehen? Die ist meistens ebenfalls an der Vorderkante verstärkt. Na, so was aber auch.

Wolltest du nicht Urmel ins Nirvana nachfolgen?
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Beitrag von mapic »

JLanthyer @ 10 Jan 2019, 19:03 hat geschrieben:Wenn ich das Facebookfoto anschaue, dann hat der Zug vermutlich im Hp/Bf angehalten
Ja, aber er hat zu früh gehalten. Das hintere Ende des Zuges ist noch nicht am Bahnsteig. Der Zug ist also während der Ankunft am Bahnsteig stecken geblieben.
JLanthyer @ 10 Jan 2019, 19:03 hat geschrieben:Bei genauerer Betrachtung ist der Pflug an der Unterkante "verstärkt". Welchen Sinn hat die "Verstärkung" der Pflugunterkante?
Damit wird beim Räumen von hartem Schnee und Eis das darunter liegende Blech und der dazugehörige Lack geschützt. Am Anfang hatten die Integrale diese Verstärkung noch nicht, wie man z.B. auf diesem Bild sieht. Das wurde dann aber relativ schnell nachgerüstet.
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Beitrag von TramBahnFreak »

JLanthyer @ 10 Jan 2019, 19:03 hat geschrieben: Und jetzt? Was willst Du mit dem widersprüchlichen Beitrag mitteilen? Einmal schreibst Du unter Einbeziehung der Beschimpfung ("so ziemlich das dümmste"), daß die Schneeräumung größer als 5 cm nicht möglich wäre, hinterher schreibst Du als Antwort an Mark, daß eine Schneeräumung mit dem Pflug bei gerade mal 30 cm möglich sei.
Lesen –> Verstehen.

Versuch's doch einfach nochmal...
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Beitrag von imp-cen »

Valentin @ 10 Jan 2019, 18:55 hat geschrieben:Im Merkur schreibt auch ein "Bahnhistoriker", daß früher der Winterdienst viel besser war. So soll in Murnau ein Schneepflug allein für das Ammertal bereitgestanden haben. Heute steht für das gesamte Werdenfelsnetz noch genau 1 Schenepflug bereit. Zusammen mit dem reduzieten Personal ist bei Neuschnee Chaos unausweichlich.
Der Kommentar unter diesem Artikel und dieser Leserbrief gehen auch in diese Richtung.
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Beitrag von mapic »

Weitere Meldung aus dem Merkur-Ticker:
Auch die Bayerische Oberlandbahn (BOB) hat nun noch einmal ein Update gegeben: Wie das Unternehmen am Donnerstagabend mitteilte, werden die Strecken südlich von Holzkirchen voraussichtlich bis Dienstag gesperrt bleiben. Stattdessen gibt es einen Schienenersatzverkehr - „solange es die Witterung zulässt“. Fahrpläne der Busse sind auf der Homepage der BOB zu finden.

Die Entscheidung über die weitere Sperrung der Strecken hatte die DB Netz der Deutschen Bahn. „Aufgrund der aktuellen Wetterverhältnisse und bestehenden Prognosen bis Anfang kommender Woche“ sei der Entschluss nachvollziehbar, erklärt die BOB. Das Unternehmen verweist allerdings auch darauf, dass der Betriebsstopp von Samstagnacht bis Donnerstag aus seiner Sicht bei besserer Planung der DB Netz hätte vermieden werden können.

Eingeschränkt ist unterdessen auch der Verkehr des Meridian auf der Strecke München-Holzkirchen-Rosenheim. Zwischen München und Holzkirchen sowie zwischen Holzkirchen und Rosenheim verkehren Pendelzüge. Allerdings halten sie witterungsbedingt nicht am Bahnhof Kreuzstraße.
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Beitrag von mapic »

Noch ein ausführlicherer Artikel über die Betriebseinstellung im Oberland:
https://www.merkur.de/lokales/region-holzki...t-11113328.html

Interessant finde ich, dass die BOB mit der Sperrung mittlerweile völlig einverstanden ist.

Ebenfalls interessant ist, dass DB Netz angeblich "Hunderte Mitarbeiter ins Oberland beordert" haben soll. Ob man das glauben kann? :unsure:
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Beitrag von Hot Doc »

Ich bin mir relativ sicher, dass das alles um die Schuldfrage ging. Nachdem die DB von sich aus die Sperrung jetzt angeordnet hat, weil sie mit dem Räumen nicht nachkommt, ist das für die BOB ok. Ich glaube auch, wenn man die Situation vor Ort sieht, hätte kaum einer Verständnis, wenn man weiterhin behaupten würde, es wäre doch alles nicht so schlimm und mit ein paar Schaufeln wäre alles gelöst.
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Beitrag von imp-cen »

Berater, oder Arbeiter?

Da fällt mir Horst in der Baugrube zu ein.
;)
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Beitrag von Hot Doc »

Nur nebenbei, weil doch einige den Flughafen so hochgelobt haben, dass da alles klappt im Winter, wenn man nur wolle.....heute 110 Flüge gestrichen. Na Prost Mahlzeit!

Ich bin für mehr Schneeschaufeln am Flughafen, es kann doch nicht sein, dass da Schnepflüge und Kettensägen irgendwelche Vorortbahnen freizuschneiden versuchen, solage am Flughafen Flüge gestrichen werden müssen. So eine Verschwendung von Geldern! Man müsste den Flugverkehr schon deutlich besser fördern!!! :ph34r:
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

mapic @ 11 Jan 2019, 09:42 hat geschrieben: Noch ein ausführlicherer Artikel über die Betriebseinstellung im Oberland:
https://www.merkur.de/lokales/region-holzki...t-11113328.html

Interessant finde ich, dass die BOB mit der Sperrung mittlerweile völlig einverstanden ist.

Ebenfalls interessant ist, dass DB Netz angeblich "Hunderte Mitarbeiter ins Oberland beordert" haben soll. Ob man das glauben kann? :unsure:
Ich bin dafür dass man solche Streckensperrungen analysiert und genau schaut, war die Sperrung durch das EIU vermeidbar oder nicht.

War sie nicht vermeidbar, ok, kann man wenig machen, aber war sie vermeidbar (z. B. wegen zu weniger Ressourcen und das ist wohl meist der Fall wenn man Fahrzeuge aus ganz Deutschland zusammenziehen muss), dann müsste es hohe Schadensersatzzahlungen des EIU an die EVU und dann weiter an Kunden usw. geben.
Momentan sind doch eher die EVU und natürlich die Kunden die leidtragenden. Das EIU bekommt keine Trassengebühren, nehme ich an, aber sonst keinerlei Strafen. Wenn sie schuld sind, muss es aber Strafen geben.

Es gibt ja wirklich Kunden die kaufen sich nur in den Wintermonaten Zeitkarten für die Eisenbahn, damit sie im Winter nicht mit dem Auto pendeln müssen. Denen hat man jetzt die Zuverlässigkeit bewiesen und warum es doch besser ist beim MIV zu bleiben.
Ich will nicht wissen wie viele Monats- und Jahreskartenbesitzer im Oberland das kosten wird. Wahrscheinlich alle die ein Auto haben sind weg und für die meisten Sperrungen gibt es meinerseits keinerlei Verständnis.

Und bevor man wieder Österreich bemüht, die sperren bei ganz anderen Dingen und nicht bei so Kleinkram (wie in den Anfangstagen der Sperrungen).
Außerdem müsste es flächendeckend Schneepflüge und Schneeräumgeräte geben. Ja, das kostet Geld und wenn man es nur einmal in 10 Jahren braucht dann ist es eben so, aber Infrastruktur ist kein Spekulationsobjekt und die Straßenbaumeistereien haben auch viele Dinge die sie nur einmal im Jahrzehnt vielleicht brauchen und trotzdem wird es nicht eingespart, die haben allerdings auch keine Verpflichtung Dividende abzuliefern, was ja eh irrwitzig ist bei Infrastruktur!
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Beitrag von imp-cen »

Es ist einfach eine Frage, was uns unsere Infrastruktur wert ist.

Was hab ich die letzten Tage so gelesen:
- Der Entwicklungsminister sitzt in Sambia fest, wegen defekter Regierungsmaschine. Eine Ersatzmaschine sollte ihn abholen und ist in Sambia gelandet. Allein sie darf wegen Defekt nicht mehr starten.
- Bei der U-Bahn Berlin hatte man aus finanziellen Gründen keine neuen Züge beschafft. Das fällt einem halt jetzt auf die Füße. Eine Betriebsstrecke ist gesperrt, weswegen ein Betriebshof überlastet ist.
- In Thailand hatte man nach dem Tsunami 2004 Fluchtwege geschaffen, erhöhte Rettungsräume angelegt. Heute: Versperrt, als Lägerräume umgenutzt, nicht mehr zu gebrauchen.
- Spritverbrauch von Neuwagen 2017: 39% über den Herstellerangaben. Auf dem Papier sah's zumindest gut aus.
- Nächste U-Bahnerweiterung in München: Nach Pasing bestenfalls Baubeginn 2020 - Dauer 6-7 Jahre. Damit gut 20 Jahre seit der letzten Eröffnung nach Moosach vergangen.
- Die Bahn baut Weichen/Ausweichstellen aus Kostengründen ab. Im Störfall kein zuverlässiger Betrieb mehr möglich.
- Harald Lesch spricht im Fernsehen: Man hat seit Jahrzehnten vieles gewusst und kommen gesehen. Man hat aber viele ignoriert. Jetzt kommt halt so langsam die Rechnung. Wäre es wärmer (wie die letzten Jahre üblich) hätten wir eben wieder massive Überschwemmungen im Alpenraum.
was uns bringt zu:
- Regierung streicht 3 Überflutungsbecken an der Donau, weil u.a. Wahlkreis von Koalitionspartner FW betroffen.

Alles wird auf wirtschaftlich und nachfragegerecht getrimmt. Der Rest wird wegen Geld protegiert und wegen Einzelinteressen.

Es liegt nicht am Wetter - das ganze System ist morsch und faul. Man hat sich zu lange am früher erreichten ausgeruht und heute kanns keiner mehr...
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Beitrag von 218 466-1 »

mapic @ 11 Jan 2019, 03:42 hat geschrieben:Interessant finde ich, dass die BOB mit der Sperrung mittlerweile völlig einverstanden ist.
Yo, das hat man wahrscheinlich auf diese Weise hinbekommen. :ph34r:
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Jojo423 @ 9 Jan 2019, 20:50 hat geschrieben: Auch Weichenheizungen lösen nicht alle Probleme. Wenn sich Eisbrocken vom Zug lösen und in die Weiche fallen, müssen diese trotzdem von einem Mitarbeiter freigeräumt werden.
Ja, und einen solchen Mitarbeiter vor Ort bereit zu halten, kostet Geld. Und dass man politisch nicht gewillt ist, hierfür Geld in die Hand zu nehmen, ist, was ich kritisiere.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
lekomat
Haudegen
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Beitrag von lekomat »

Heute fuhren übrigens fleißig Meridian Flirts die Pendel BOBs. Ob deswegen die Mangfalltaler Zwischentakte ausfielen, weiß ich nicht, ist aber naheliegend.
**** 09.02.2016 - Ein schwarzer Tag ****
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