Grundsatzdiskussion Fernbus
Die Leute sind nicht so zeitsensibel bei ihren Reisen wie immer unterstellt wird.
Aus der Concorde wurde auch kein Massenmarkt, obwohl das ja eigentlich der Plan war. Wir fliegen heute so schnell wie vor 50 Jahren im Passagierverkehr. Und die Entwicklung geht auch in Zukunft nicht in höhere Geschwindigkeit, sondern größere Effizienz um die Kosten unter Kontrolle zu behalten.
Analog dazu ja auch die Bahn mit ihrer Flottenpolitik. Der ICx hat mal eben eine ca. 100 km/h geringere VMax als der ICE 3.
Es gibt viele "nice to have" Dinge beim Reisen, die einen erfreuen, aber für die man nicht bereit ist nennenswerte Mehrpreise zu bezahlen, wenn man die Wahl hat ein no frills Angebot zu wählen. Zumindest nicht im Massenmarkt, über den wir hier ja reden. Das hat sich im weitaus weniger regulierten Flugmarkt nur schon viel früher durchgesetzt, das bisher im Fernverkehr wacker verteidigte quasi Monopol der ehem. Bundesbahn hat das im öffentlichen Personenfernverkehr bisher noch unter der Decke gehalten, die Fernbusse sind hier aber der Eisbrecher.
Den Erfolg der Fernbusse hat sich die Bahn in meinen Augen im Übrigen großteils selbst zuzuschreiben. Eine Bahn wie ich sie aus meiner Kindheit kenne würde ich hier vielleicht auch ganz anders verteidigen (was nichts an meinen rationalen Argumenten ändern würde - aber meine Haltung zur Eisenbahn wird sicher nicht dadurch besser, dass ich so unglaublich viele frustrierende Erfahrungen machen musste und nirgendwo soviel Inkompetenz und schlechten Service in Kombination mit hohen Preisen erlebt habe, wie dort - teuer UND schlechte Leistung, nein Danke).
Aus der Concorde wurde auch kein Massenmarkt, obwohl das ja eigentlich der Plan war. Wir fliegen heute so schnell wie vor 50 Jahren im Passagierverkehr. Und die Entwicklung geht auch in Zukunft nicht in höhere Geschwindigkeit, sondern größere Effizienz um die Kosten unter Kontrolle zu behalten.
Analog dazu ja auch die Bahn mit ihrer Flottenpolitik. Der ICx hat mal eben eine ca. 100 km/h geringere VMax als der ICE 3.
Es gibt viele "nice to have" Dinge beim Reisen, die einen erfreuen, aber für die man nicht bereit ist nennenswerte Mehrpreise zu bezahlen, wenn man die Wahl hat ein no frills Angebot zu wählen. Zumindest nicht im Massenmarkt, über den wir hier ja reden. Das hat sich im weitaus weniger regulierten Flugmarkt nur schon viel früher durchgesetzt, das bisher im Fernverkehr wacker verteidigte quasi Monopol der ehem. Bundesbahn hat das im öffentlichen Personenfernverkehr bisher noch unter der Decke gehalten, die Fernbusse sind hier aber der Eisbrecher.
Den Erfolg der Fernbusse hat sich die Bahn in meinen Augen im Übrigen großteils selbst zuzuschreiben. Eine Bahn wie ich sie aus meiner Kindheit kenne würde ich hier vielleicht auch ganz anders verteidigen (was nichts an meinen rationalen Argumenten ändern würde - aber meine Haltung zur Eisenbahn wird sicher nicht dadurch besser, dass ich so unglaublich viele frustrierende Erfahrungen machen musste und nirgendwo soviel Inkompetenz und schlechten Service in Kombination mit hohen Preisen erlebt habe, wie dort - teuer UND schlechte Leistung, nein Danke).
Speisewagen auf längeren Farten? Zahl ich.
Am Platz Service z.B. mit Kaffee? Zahl ich.
Aufstehen und rumlaufen, anstelle stundenlang angeschnallt zu sitzen? Zahl ich.
Einzelplatz mit Tisch? Zahl ich.
Mit 200-280 über ABS/NBS statt 140 im Dosto oder Dieseltriebwagen? Zahl ich.
Zugestaute A3 oder A9 aus dem Zug mit Vmax 300 erblicken? Zahl ich.
Und bzgl. Deines Problems mit Dir zu teuren Fahrkarten: Wenn Du viel fährst musst halt eine Bahncard kaufen. Mit einer BC50 bist zu unabhängig von Sparpreiskontingenten unterwegs. Und wenn sich die nicht lohnt, ists unterm Strich eh wurscht.
Ach ja, und auch 1986 gabs IC-Zuschläge. Kostete 5,- DM pro Richtung oder 6,- im Zug. Schnellzüge für Fahrten bis 50km 3,- .
Am Platz Service z.B. mit Kaffee? Zahl ich.
Aufstehen und rumlaufen, anstelle stundenlang angeschnallt zu sitzen? Zahl ich.
Einzelplatz mit Tisch? Zahl ich.
Mit 200-280 über ABS/NBS statt 140 im Dosto oder Dieseltriebwagen? Zahl ich.
Zugestaute A3 oder A9 aus dem Zug mit Vmax 300 erblicken? Zahl ich.
Und bzgl. Deines Problems mit Dir zu teuren Fahrkarten: Wenn Du viel fährst musst halt eine Bahncard kaufen. Mit einer BC50 bist zu unabhängig von Sparpreiskontingenten unterwegs. Und wenn sich die nicht lohnt, ists unterm Strich eh wurscht.
Ach ja, und auch 1986 gabs IC-Zuschläge. Kostete 5,- DM pro Richtung oder 6,- im Zug. Schnellzüge für Fahrten bis 50km 3,- .
Du, lieber Nutzer eines Eisenbahnforums, bist aber leider nicht repräsentativ (zur Qualität der Speisewagen äußere ich mich an dieser Stelle nicht). Auch im Billigflieger halten es die Leute plötzlich wunderbar ohne Snacks während der Reise aus, wenn ihnen jeder Snack direkt einzeln berechnet wird (bei den klassischen Airlines wurde ihnen natürlich auch jeder Snack berechnet, aber schon bei der Buchung, ohne dass man sich dagegen "wehren" konnte - beim Billigflieger hat man hingegen die Entscheidung und voila, so wichtig ist es der Masse also wohl doch nicht).
Ich bin viel und weit alleine Zug gefahren, weil ich auf ein Internat ging und 2x die Woche zum Wochenende hin und zurück fuhr. Ich bin wunderbar mit dem zuschlagsfreien IR zu meinem Ziel gekommen (die Fahrtzeit ist auf der selben Relation heute übrigens noch genauso lang, die Relation wird aber von einem entsprechend teureren ICE bedient). "Unter der Markenbezeichnung InterRegio wurde er in Deutschland 1988 von der Deutschen Bundesbahn als ein Zugsystem des Fernverkehrs eingeführt (...) In seiner Blütezeit bediente der Interregio rund 320 Systemhalte (gegenüber rund 80 im IC/ICE-Verkehr)" (http://de.wikipedia.org/wiki/Interregio). Da hat man den schönen neuen ICE eingeführt und was haben die Leute besonders nachgefragt? Die billigste und einfachste Fernverkehrskategorie. Da musste man den Fahrgast natürlich zu seinem eigenen Glück zwingen ehm verhelfen und hat den IR ganz abgeschafft und den IC ausgedünnt.spock5407 @ 1 Mar 2015, 23:54 hat geschrieben: Ach ja, und auch 1986 gabs IC-Zuschläge. Kostete 5,- DM pro Richtung oder 6,- im Zug.
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Das darfst du hier gerne tun.Augustus @ 1 Mar 2015, 23:57 hat geschrieben: (zur Qualität der Speisewagen äußere ich mich an dieser Stelle nicht).

Diesen sehr vorausschauenden Artikel von Pro Bahn aus dem Jahre 1999 kann man rückblickend eigentlich nur unterschreiben und bedauern, dass es keiner hören wollte:
"Der ICE muß sich hingegen als Zusatzangebot darstellen, der dann, wenn er nicht nachgefragt ist, auch nicht fährt. Bisher macht die DB es umgekehrt: Die preiswerteren Züge gehen früh schlafen, wer spät in die Region will, muß Umwege fahren und auch noch Zuschlag zahlen."
"63 % der Kunden der Bahn wollen ordentlich und schnell, aber preiswert reisen. Die anderen 37 % wollen aber keineswegs alles bezahlen, was gefordert wird. Alles bezahlen, um schnell zum Ziel zu kommen, wollen nur 7,1 %, aber sie kommen nur zum Bahnhof, wenn dort ein sehr schneller Zug wartet. Sonst fahren sie zum Flughafen oder mit ihrem Auto gleich bis zum Ziel durch."
http://www.pro-bahn.de/pbz/interreg.htm
Und bis heute wird für die 7,1% geplant.
"Der ICE muß sich hingegen als Zusatzangebot darstellen, der dann, wenn er nicht nachgefragt ist, auch nicht fährt. Bisher macht die DB es umgekehrt: Die preiswerteren Züge gehen früh schlafen, wer spät in die Region will, muß Umwege fahren und auch noch Zuschlag zahlen."
"63 % der Kunden der Bahn wollen ordentlich und schnell, aber preiswert reisen. Die anderen 37 % wollen aber keineswegs alles bezahlen, was gefordert wird. Alles bezahlen, um schnell zum Ziel zu kommen, wollen nur 7,1 %, aber sie kommen nur zum Bahnhof, wenn dort ein sehr schneller Zug wartet. Sonst fahren sie zum Flughafen oder mit ihrem Auto gleich bis zum Ziel durch."
http://www.pro-bahn.de/pbz/interreg.htm
Und bis heute wird für die 7,1% geplant.
:blink: IR? Bist naarisch heast? Du bist also mit subventioniertem FV gefahren?
Mit dem IR wurde definitiv viel richtig gemacht, da rennst Du bei mir nur offene Türen ein. Wie ich insgesamt ein Fan für das Produktkonzept (inkl. Farbschema) der Ende 80er , Anfang 90er war/bin. Da wo ich ebenso mehrere 10k km/Jahr gefahren bin.
Leider hat man sich zu schnell von diesem Produkt getrennt und gleichzeitig das ICE/IC-Konzept immer mehr verwässert.
Aber das Rad der Zeit drehen wir nicht mehr zurück.

Mit dem IR wurde definitiv viel richtig gemacht, da rennst Du bei mir nur offene Türen ein. Wie ich insgesamt ein Fan für das Produktkonzept (inkl. Farbschema) der Ende 80er , Anfang 90er war/bin. Da wo ich ebenso mehrere 10k km/Jahr gefahren bin.
Leider hat man sich zu schnell von diesem Produkt getrennt und gleichzeitig das ICE/IC-Konzept immer mehr verwässert.
Aber das Rad der Zeit drehen wir nicht mehr zurück.
Nicht zurück. Aber man könnte den Generationenwechsel zum ICx zB nutzen, um das Wirrwarr aus Tarifen, Kategorien und auch der Gestaltung zu beseitigen. Es gibt nur noch einen Reisezug. Der hat bitteschön auch keinen englischen Namen, das kann ruhig irgendwas Deutsches sein, gibt ja genug leicht auszusprechende deutsche Wörter, die keinem Tourist schwer fallen (überhaupt dürfte man es ausländischen Reisenden deutlich leichter machen die Information zu finden, wenn man sie auch Information nennt, so heißt sie in fast jeder europäischen Sprache, es gibt aber nirgendwo in den USA oder Uk einen "Service Point" an Bahnhöfen).
Es gibt einfach eine Fahrkarte, ohne Tarife oder so, es ist einfach ein einziger Fernverkehrstarif. Jeder, der an einen Schalter geht, im Zug eine Karte kauft oder im Internet eine Karte löst zahlt einfach den Tarif "Fahrkarte". Immer gleich viel auf der gleichen Strecke, egal über welchen Kanal, zu welcher Zeit. Und NATÜRLICH mit inbegriffener Zwangsreservierung. Ein Fernzug ist nichts, wo man auf dem Gang rumstehen oder rumsitzen sollte. Wenn er ausgebucht ist, dann ist erhalt ausgebucht! Dazu eine einzige Bahncard. Die ist wieder richtig billig und gibt einfach 50 % Rabatt. Für die Flatratefahrer führt man wieder die Netzkarte als Nischen- und Premiumprodukt ein, der Name war sehr viel klarer, als den Namen der Rabattkarte zu übernehmen und irgendwelche Zahlen davorzusetzen.
Form follows function. Auch die Gestaltung der Züge. Zuverlässige Technik, robuste Oberflächen im Innenausbau. Keine dauernd kaputten Toiletten und Klimaanalgen, nur weil man meinte das neuste vom neuesten verbauen zu müssen. Nach dem Motto, das Waschbecken im Zugklo ist mit Granit eingefasst, dafür ist das Zugklo selbst so komisch dimensioniert, dass man überall anstößt und die Klobrille ist so konstruiert, dass sie beim kleinsten Fahrzeugruckler zuklappt und man unbeabsichtigt die ganze Brille vollnässt. Das ist keine Kleinigkeit sondern ein gestandenes Ärgernis, wenn man dann im Zugklo steht und erstmal sauberwischen darf, mit den hoffentlich nicht ausgegangenen groben Recyclingpapier-Handtüchern - aber das Waschbecken ist granitgefasst!
Mancher teurer Sitzplatz auf der Fensterseite des Wagens lässt einen zwar nur auf eine Plastikverkleidung schauen, aber der Zugdesigner fand einfach, dass der Zug mit diesen Fenstergrößen und Abständen von außen am besten aussieht. In den 2 min. in denen man am Bahnsteig davor steht und am Eingang wartet einsteigen zu können. Da starrt man doch gerne die restlichen 2 Stunden auf eine Plastikverkleidung. Natürlich!
Manchmal glaube ich, die Bahn wird insgeheim von Monty Python geführt.
Von den Details im Klo bis zum großen Ganzen, eine komische und falsche Priorität und Geldverschwendung nach der anderen.
Aber man wird dazu lernen - müssen. Der Fernbus wird dazu zwingen alles radikal auf den Prüfstand zu stellen. Jetzt noch nicht. Aber in 10 Jahren reden wir über ganz andere Dinge.
Es gibt einfach eine Fahrkarte, ohne Tarife oder so, es ist einfach ein einziger Fernverkehrstarif. Jeder, der an einen Schalter geht, im Zug eine Karte kauft oder im Internet eine Karte löst zahlt einfach den Tarif "Fahrkarte". Immer gleich viel auf der gleichen Strecke, egal über welchen Kanal, zu welcher Zeit. Und NATÜRLICH mit inbegriffener Zwangsreservierung. Ein Fernzug ist nichts, wo man auf dem Gang rumstehen oder rumsitzen sollte. Wenn er ausgebucht ist, dann ist erhalt ausgebucht! Dazu eine einzige Bahncard. Die ist wieder richtig billig und gibt einfach 50 % Rabatt. Für die Flatratefahrer führt man wieder die Netzkarte als Nischen- und Premiumprodukt ein, der Name war sehr viel klarer, als den Namen der Rabattkarte zu übernehmen und irgendwelche Zahlen davorzusetzen.
Form follows function. Auch die Gestaltung der Züge. Zuverlässige Technik, robuste Oberflächen im Innenausbau. Keine dauernd kaputten Toiletten und Klimaanalgen, nur weil man meinte das neuste vom neuesten verbauen zu müssen. Nach dem Motto, das Waschbecken im Zugklo ist mit Granit eingefasst, dafür ist das Zugklo selbst so komisch dimensioniert, dass man überall anstößt und die Klobrille ist so konstruiert, dass sie beim kleinsten Fahrzeugruckler zuklappt und man unbeabsichtigt die ganze Brille vollnässt. Das ist keine Kleinigkeit sondern ein gestandenes Ärgernis, wenn man dann im Zugklo steht und erstmal sauberwischen darf, mit den hoffentlich nicht ausgegangenen groben Recyclingpapier-Handtüchern - aber das Waschbecken ist granitgefasst!
Mancher teurer Sitzplatz auf der Fensterseite des Wagens lässt einen zwar nur auf eine Plastikverkleidung schauen, aber der Zugdesigner fand einfach, dass der Zug mit diesen Fenstergrößen und Abständen von außen am besten aussieht. In den 2 min. in denen man am Bahnsteig davor steht und am Eingang wartet einsteigen zu können. Da starrt man doch gerne die restlichen 2 Stunden auf eine Plastikverkleidung. Natürlich!
Manchmal glaube ich, die Bahn wird insgeheim von Monty Python geführt.
Von den Details im Klo bis zum großen Ganzen, eine komische und falsche Priorität und Geldverschwendung nach der anderen.
Aber man wird dazu lernen - müssen. Der Fernbus wird dazu zwingen alles radikal auf den Prüfstand zu stellen. Jetzt noch nicht. Aber in 10 Jahren reden wir über ganz andere Dinge.
Das unterschreibe ich. Fernbus käme ganz allerhöchstes eventuell mal auf einer Strecke bis max. 3 Stunden Fahrzeit in Frage, wenn es eine im Vergleich zur Schiene schnellere umsteigefreie Direktverbindung gäbe. Aber da bremsen sich die Fernbusbuden ja jedesmal selber aus, wenn ich um 17 Uhr fahren will, interessiert mich die einzige Verbindung des Abends um 20:30 Uhr irgendwie halt nicht wirklich.spock5407 @ 1 Mar 2015, 23:19 hat geschrieben: Ich bleibe jedenfalls FV-Fahrgast, weder Deine Argumentation noch die vom User Thomas_Lammpe im DSO werden mich davon überzeugen, einen Fernbus zu besteigen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Dann verlange auch Du nicht von der Allgemeinheit, dass sie dem Fernbus den Fahrweg bezahlt!Augustus @ 1 Mar 2015, 23:24 hat geschrieben: Kannst du ja. Aber verlange dann bitte nicht von der Allgemeinheit, jede Fahrkarte von dir mit Steuergeldern zu subventionieren.
EDIT: Zu spät gesehen, dass das schon da war...
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
du meinst jetzt ernsthaft, daß die Leute lieber mit dem Bus fast 13 Stunden nach Hamburg fahren sollen von München aus?
Mit Fahrern, die seit 4 Wochen keinen freien Tag hatten? Um dann 4,5 h für 45 Minuten irgendwo an einem Autobahnparkplatz rumzugammeln, weil für einen 2. Fahrer kein Geld da ist?
Mit fragwürdig gewarteten Bussen? Wo ich neben den Busticket auch noch für den Zubringerzug zahlen muß? Da ist dann der Fernbus nicht mehr günstiger als die Bahn mit BC 50.
Und ich finde die Fernbusse heute schon lästig auf der Autobahn, die ziehen raus zum überholen ohne Rücksicht, wer grad von hinten kommt, egal wie klein die Lücken sind - und ersetz jetzt die 20 ICEs, die zwischen Würzburg und Hamburg verkehren und platziere die mit Fernbussen auf die A7.....
Mit Fahrern, die seit 4 Wochen keinen freien Tag hatten? Um dann 4,5 h für 45 Minuten irgendwo an einem Autobahnparkplatz rumzugammeln, weil für einen 2. Fahrer kein Geld da ist?
Mit fragwürdig gewarteten Bussen? Wo ich neben den Busticket auch noch für den Zubringerzug zahlen muß? Da ist dann der Fernbus nicht mehr günstiger als die Bahn mit BC 50.
Und ich finde die Fernbusse heute schon lästig auf der Autobahn, die ziehen raus zum überholen ohne Rücksicht, wer grad von hinten kommt, egal wie klein die Lücken sind - und ersetz jetzt die 20 ICEs, die zwischen Würzburg und Hamburg verkehren und platziere die mit Fernbussen auf die A7.....
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Auch wenns wieder offtopic wird - ich lese in dem Artikel nur was von 500m verformtem Oberbau.Südostbayer @ 1 Mar 2015, 23:41 hat geschrieben: Äh? Das mag sich allenfalls auf http://de.wikipedia.org/wiki/Weltrekordfah..._M%C3%A4rz_1955 beziehen.
Danach hat man vor solchen Rekordfahrten kräftig an den Parametern gedreht. Für den Alltagsbetrieb wird das sich untauglich sein.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Der ICx war nie als Ersatz oder Ergänzung für den ICE3 geplant, hier hat man an sich genug Fahrzeuge.Augustus @ 1 Mar 2015, 23:46 hat geschrieben: Analog dazu ja auch die Bahn mit ihrer Flottenpolitik. Der ICx hat mal eben eine ca. 100 km/h geringere VMax als der ICE 3.
Übrigens sind es 50 km/h weniger - die DB fährt maximal 300.
Ansonsten kennen ich den Beitragsstil doch irgendwoher...
aus: Regionalverkehr Bayern:
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=3...60&#entry580291
Es gibt im Regionalverkehr in und auch zwischen den Ballungsräumen mehr als genug Investitionsbedarf. Ich bin selbst mal mit dem IC Bus der Bahn von München nach Prag gefahren. Bequem, flott, es gab eine Toilette und im Gegensatz zum Zug war stets hilfsbereites Bordpersonal in Rufweite. Die Busreise erschien zu keinem Zeitpunkt als "Notlösung" im Vergleich zum Zug. Dass es nun wirklich keinen Sinn machen würde, den öffentlichen Regionalverkehr zwischen München und Augsburg durch den Bus zu ersetzen ist auch klar, aber das ist eben der Unterschied zwischen Regional- und Fernverkehr, über den an anderer Stelle hier im Forum schon diskutiert wurde. Im Nahbereich die Bahn, im Fernbereich der Bus. Das ist die effizienteste "Arbeitsteilung".
Viel wichtiger, als ideologische Kämpfe zwischen Schiene und Straße ist doch die Frage, die Leute nicht zum Umstieg aufs Auto zu zwingen, weil man zB nur Bummelbahnen anbietet (oder alternativ eine schöne Ausbaustrecke, auf der die Fahrt dann aber auch gleich richtig teuer ist - beides unattraktiv), nur um im öffentlichen Personenverkehr "keine Götter neben der Schiene" zu dulden. Die Leute lassen das Auto stehen und nehmen den Fernbus, ist doch spitze (hätte es den Bahnbus nicht gegeben wären wir auch gleich mit unserem Auto nach Prag gefahren, als uns in den Bummelzug zu setzen, ich bin ein Eisenbahnfreund, aber auch Pragmatiker).
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=3...60&#entry580291
Wahr ist es, traurig finde ich das nicht. Und gerade in die pittoresken Landschaften des Allgäu, des Oberlandes oder des Bayerischen Waldes möchte ich keine Schneise einer Neubaustrecke schlagen, nur um einem anderen öffentlichen Verkehrsmittel, welches offenbar gut funktioniert und von den Leuten angenommen wird, steuerlich herbeisubventionierte Konkurrenz zu machen, als Selbstzweck. Keiner hat was von der Kannibalisierung öffentlicher Verkehrsmittel untereinander!Metropolenbahner @ 3 Mar 2015, 09:11 hat geschrieben: Die Durchfahrer fahren Fernbus
Es gibt im Regionalverkehr in und auch zwischen den Ballungsräumen mehr als genug Investitionsbedarf. Ich bin selbst mal mit dem IC Bus der Bahn von München nach Prag gefahren. Bequem, flott, es gab eine Toilette und im Gegensatz zum Zug war stets hilfsbereites Bordpersonal in Rufweite. Die Busreise erschien zu keinem Zeitpunkt als "Notlösung" im Vergleich zum Zug. Dass es nun wirklich keinen Sinn machen würde, den öffentlichen Regionalverkehr zwischen München und Augsburg durch den Bus zu ersetzen ist auch klar, aber das ist eben der Unterschied zwischen Regional- und Fernverkehr, über den an anderer Stelle hier im Forum schon diskutiert wurde. Im Nahbereich die Bahn, im Fernbereich der Bus. Das ist die effizienteste "Arbeitsteilung".
Viel wichtiger, als ideologische Kämpfe zwischen Schiene und Straße ist doch die Frage, die Leute nicht zum Umstieg aufs Auto zu zwingen, weil man zB nur Bummelbahnen anbietet (oder alternativ eine schöne Ausbaustrecke, auf der die Fahrt dann aber auch gleich richtig teuer ist - beides unattraktiv), nur um im öffentlichen Personenverkehr "keine Götter neben der Schiene" zu dulden. Die Leute lassen das Auto stehen und nehmen den Fernbus, ist doch spitze (hätte es den Bahnbus nicht gegeben wären wir auch gleich mit unserem Auto nach Prag gefahren, als uns in den Bummelzug zu setzen, ich bin ein Eisenbahnfreund, aber auch Pragmatiker).
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Einfach mal "nein", schön.
Warum wird dann in jenen industrialisierten Flächenstaaten, wo es keine Marktverzerrungen durch staatliche Subventionen gibt, der Reisebedarf im öffentlichen Personenverkehr, der sich zwischen U-Bahn oder Metro und zwischen dem Flugzeug befindet, komplett vom Fernbus dominiert? Man kommt mit dem Greyhound spottbillig und sicher überall hin in den USA. Auch in Kanada, Neuseeland oder Australien spielt der Fernbus in diesem Bereich die Hauptrolle und selbst anderen europäischen Ländern spielt er zumindest eine größere Rolle, trotz den traditionell in Europa politisch protegierten und subventionierten Staatsbahnen.

Warum wird dann in jenen industrialisierten Flächenstaaten, wo es keine Marktverzerrungen durch staatliche Subventionen gibt, der Reisebedarf im öffentlichen Personenverkehr, der sich zwischen U-Bahn oder Metro und zwischen dem Flugzeug befindet, komplett vom Fernbus dominiert? Man kommt mit dem Greyhound spottbillig und sicher überall hin in den USA. Auch in Kanada, Neuseeland oder Australien spielt der Fernbus in diesem Bereich die Hauptrolle und selbst anderen europäischen Ländern spielt er zumindest eine größere Rolle, trotz den traditionell in Europa politisch protegierten und subventionierten Staatsbahnen.
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In der Absolutheit, mit der du deine Aussage getätigt hast: genau.Augustus @ 3 Mar 2015, 12:14 hat geschrieben:Einfach mal "nein", schön.![]()
Weil die Besiedlungs-Strukturen von...Warum wird dann in jenen industrialisierten Flächenstaaten, wo es keine Marktverzerrungen durch staatliche Subventionen gibt, der Reisebedarf im öffentlichen Personenverkehr, der sich zwischen U-Bahn oder Metro und zwischen dem Flugzeug befindet, komplett vom Fernbus dominiert?
... nicht mit denen hierzulande vergleichbar sind.Man kommt mit dem Greyhound spottbillig und sicher überall hin in den USA. Auch in Kanada, Neuseeland oder Australien spielt der Fernbus in diesem Bereich die Hauptrolle und selbst anderen europäischen Ländern spielt er zumindest eine größere Rolle, trotz den traditionell in Europa politisch protegierten und subventionierten Staatsbahnen.
Ich rede von Obst, du redest von Gemüse.
Die Besiedlungsstrukturen sind vollkommen irrelevant. Es geht in Nordamerika genauso wie in Deutschland um die Distanzen, die zwischen ÖPNV und Flugreisen liegen. Kein nicht vollkommen schmerzbefreiter Fahrgast fährt mit dem Zug (wenn er pünktlich ist) in über 6 Stunden mit dem ICE von München nach Berlin und wer nicht jeden Cent umdrehen muss nimmt auch nicht den Fernbus, sondern da fliegt man.
Wenn das erstmal aus den Kinderschuhen ist und bei uns bzgl. Komfort und Service einen Standard wie in den USA erreicht hat kann die Bahn in dem Bereich eh einpacken:
Ein Wartebereich eines Greyhound Busterminals, bei der Bahn findest du mit Glück im Hbf der größten Städte noch einen beheizten Warteraum ohne irgend eine Verzehrpflicht (zum Coffeeshop gemachter Warteraum zur "Verwertung" des Bahnhofgebäudes usw.)
https://flic.kr/p/5uwJj3
Sitze wie in der Bahn nur in der 1. Klasse
https://flic.kr/p/kFcdpq
Ich hab gerade mal geschaut. Ohne zusätzliche Rabatte, wie für Stammkunden oder Studenten oder Familien oder Veteranen kann ich mit dem Greyhound bei Onlinebuchung für 15,50 $ (ca. 12 €) von L. A. nach San Francisco fahren. Für das Trinkgeld würde ich dann sogar auf nen Flug verzichten und mich die 8 Stunden in den Ledersessel lümmeln. Und Greyhound wird nicht subventioniert, sondern ist ein profitorientiertes Unternehmen. Soviel dazu...
Die Besiedlungsstrukturen sind vollkommen irrelevant. Es geht in Nordamerika genauso wie in Deutschland um die Distanzen, die zwischen ÖPNV und Flugreisen liegen. Kein nicht vollkommen schmerzbefreiter Fahrgast fährt mit dem Zug (wenn er pünktlich ist) in über 6 Stunden mit dem ICE von München nach Berlin und wer nicht jeden Cent umdrehen muss nimmt auch nicht den Fernbus, sondern da fliegt man.
Wenn das erstmal aus den Kinderschuhen ist und bei uns bzgl. Komfort und Service einen Standard wie in den USA erreicht hat kann die Bahn in dem Bereich eh einpacken:
Ein Wartebereich eines Greyhound Busterminals, bei der Bahn findest du mit Glück im Hbf der größten Städte noch einen beheizten Warteraum ohne irgend eine Verzehrpflicht (zum Coffeeshop gemachter Warteraum zur "Verwertung" des Bahnhofgebäudes usw.)
https://flic.kr/p/5uwJj3
Sitze wie in der Bahn nur in der 1. Klasse
https://flic.kr/p/kFcdpq
Ich hab gerade mal geschaut. Ohne zusätzliche Rabatte, wie für Stammkunden oder Studenten oder Familien oder Veteranen kann ich mit dem Greyhound bei Onlinebuchung für 15,50 $ (ca. 12 €) von L. A. nach San Francisco fahren. Für das Trinkgeld würde ich dann sogar auf nen Flug verzichten und mich die 8 Stunden in den Ledersessel lümmeln. Und Greyhound wird nicht subventioniert, sondern ist ein profitorientiertes Unternehmen. Soviel dazu...
In den USA betreibt man übrigens auch keine ideologischen Kämpfe mehr, sondern versteht Fernbus und die Bahn als Bestandteile des Gesamtsystems öffentlichen Personenverkehrs.
In San Francisco wird zB derzeit ein spektakuläres Projekt namens Transbay verwirklicht.
Auf mehreren Ebenen übereinander werden dort Bahnsteige mit Bussteigen über kürzeste Umsteigewege (Rolltreppen und Aufzüge) miteinander verzahnt, das ganze ergänzt durch spektakuläre und begrünte Architektur und multifunktionale Konzeption (die Station als Teil des städtischen Raumes und des städtischen Lebens, kein "Unort", wo man sich nur aufhält, wenn man es unbedingt muss, weil man gerade auf die verspätete Bahn warten muss, sich eine überteuerte, geschmacklose Leberkässemmel holt und sich mißgelaunt in den hungrigen Magen stopft und sich einmal mehr schwört, das nächste Mal fahr ich mit dem Auto).
In München, zurück zur grauen Realität in Deutschland, gab es im Rahmen der Architekturwettbewerbe um den Hbf Umbau nicht einen einzigen Entwurf der auch nur versucht hätte, den Busverkehr irgendwie zu integrieren.
http://www.steelbluellc.com/web/design-for...minal-unveiled/
http://sfpublicpress.org/files/news/SD_Section1.jpg
In San Francisco wird zB derzeit ein spektakuläres Projekt namens Transbay verwirklicht.
Auf mehreren Ebenen übereinander werden dort Bahnsteige mit Bussteigen über kürzeste Umsteigewege (Rolltreppen und Aufzüge) miteinander verzahnt, das ganze ergänzt durch spektakuläre und begrünte Architektur und multifunktionale Konzeption (die Station als Teil des städtischen Raumes und des städtischen Lebens, kein "Unort", wo man sich nur aufhält, wenn man es unbedingt muss, weil man gerade auf die verspätete Bahn warten muss, sich eine überteuerte, geschmacklose Leberkässemmel holt und sich mißgelaunt in den hungrigen Magen stopft und sich einmal mehr schwört, das nächste Mal fahr ich mit dem Auto).
In München, zurück zur grauen Realität in Deutschland, gab es im Rahmen der Architekturwettbewerbe um den Hbf Umbau nicht einen einzigen Entwurf der auch nur versucht hätte, den Busverkehr irgendwie zu integrieren.
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http://sfpublicpress.org/files/news/SD_Section1.jpg
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Das ist sinnvoll. Mich würde allerdings interessieren, wo du hierzuforum ideologische Kämpfe siehst. (Denn das impliziert dieser Satz.)Augustus @ 3 Mar 2015, 12:48 hat geschrieben:In den USA betreibt man übrigens auch keine ideologischen Kämpfe mehr, sondern versteht Fernbus und die Bahn als Bestandteile des Gesamtsystems öffentlichen Personenverkehrs.
Oder den verspäteten Bus – Der ist genauso wenig heilig wie die Bahn!In San Francisco wird zB derzeit ein spektakuläres Projekt namens Transbay verwirklicht.
Auf mehreren Ebenen übereinander werden dort Bahnsteige mit Bussteigen über kürzeste Umsteigewege (Rolltreppen und Aufzüge) miteinander verzahnt, das ganze ergänzt durch spektakuläre und begrünte Architektur und multifunktionale Konzeption (die Station als Teil des städtischen Raumes und des städtischen Lebens, kein "Unort", wo man sich nur aufhält, wenn man es unbedingt muss, weil man gerade auf die verspätete Bahn warten muss,
Ja, das wäre nicht blöd gewesen.sich eine überteuerte, geschmacklose Leberkässemmel holt und sich mißgelaunt in den hungrigen Magen stopft und sich einmal mehr schwört, das nächste Mal fahr ich mit dem Auto).
In München, zurück zur grauen Realität in Deutschland, gab es im Rahmen der Architekturwettbewerbe um den Hbf Umbau nicht einen einzigen Entwurf der auch nur versucht hätte, den Busverkehr irgendwie zu integrieren.
"If you've never been on a Greyhound, it is basically a bad neighborhood that moves" (Jerry Rocha)Augustus @ 3 Mar 2015, 12:30 hat geschrieben: Wenn das erstmal aus den Kinderschuhen ist und bei uns bzgl. Komfort und Service einen Standard wie in den USA erreicht hat kann die Bahn in dem Bereich eh einpacken:
Oder den Standard wie neulich von jemand erwähnt, den in den USA Fung Wah Bus bietet. Die Google Bildersuche danach ist übrigens echt ganz nett

Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Otto von Bismarck
Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Falsch, Du laberst Grütze. So langsam haben wir es alle begriffen, dass Du den Fernbus als gottgesandtes Wunderwerk des neuzeitlichen Reisens verehrst und von der Vorstellung weiterer schlechter Fahrpläne, geknechteter Buskutscher und dem widerlichen Preislotto feuchte Hände bekommst. Doch bevor Du diesen Mist nun durch gefühlte 783 Themenpfade streust und auch noch im hinterletzten Forumswinkel Deine absonderlichen Lobpreisungen verschleuderst, mäßige Dich bitte und verziehe Dich wieder in Deine Fernbus-Trollecke. (Oder gibt es etwa keine an Bord, wo doch Fernbusse so toll sind, und so schön billig?)Augustus @ 3 Mar 2015, 12:30 hat geschrieben: Ich rede von Obst, du redest von Gemüse.
Der Rest der Forumsgemeinde möge mir diesen Ausbruch verzeihen, aber das musste besser früher als später rausgehauen werden. Der Nutzen wird bescheiden bleiben, darum schließe ich mit der frommen Bitte: Auf dass der Herrgott ihn erleuchte - er sieht so aus, als ob er's bräuchte. Drei Takte Orgel, Amen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
-
- Kaiser
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Das stimmt doch alles nicht. Es gibt genug Leute die durchfahren Prag - München oder Pilsen - Regensburg und Bayern-Böhmen-Ticket und andere Dinge verkaufen sich ebenfalls gut.Metropolenbahner @ 3 Mar 2015, 09:11 hat geschrieben: Prag-Nürnberg/-München läuft größtenteils schon mit Bussen, die paar durchgehenden Alex-Züge aus München wird sich auch keiner antuen, das ist eher eine Art Oberpfalz-Express, an der Grenze sind die Wagen auch fast leer, hinter der Grenze füllen sie sich schnell wieder.
Nicht jeder will mit dem Bus fahren, der hier durch politisch gewollte Bevorteilung klare Wettbewerbsvorteile hat und gratis eine Autobahn benutzen kann die kaum ausgelastet ist.
@Augustus
Wir sind hier nicht in Nordamerika und hier gibt es nicht die Entfernungen wie dort!
Die Eisenbahn im Fernverkehr ist dort abseits des Nordostkorridors tot, aber das schon seit Jahrzehnten. Auch sind die Entfernungen zu weit. Jedoch sollen vereinzelt Schnellzugsysteme wie in Kalifornien entstehen.
Der Fernbus wird politisch klar bevorteilt, zahlt weder Maut noch Stationsgebühren (vgl. Trassengebühren für jede Strecke, jedes Gleis -> Bund will Rendite sehen), ebenso gelten keine Fahrgastrechte (die Bahn soll schön zahlen) und andere Nettigkeiten. Hier wird eine einseitige Bevorzugungspolitik betrieben. Als Eisenbahner bin ich empört über eine derartige Klientelpolitik.
Die Eisenbahn ist, wenn man es richtig anstellt, das klar bessere Verkehrsmittel für den Fernverkehr. Der Bus ist für die Feinverteilung da, also den Nahverkehr in der Fläche, wo sich eine Bahnstrecke nicht lohnt.
Was du und andere schnell vergessen: Nur in Deutschland gibt es diesen Kannibalisierungswettbewerb mit klarer Bevorteilung des Fernbussystems (wobei die Subunternehmer der großen "Marken" kaum was verdienen, aber das Risiko tragen).
Überall sonst gibt es ein friedliches Miteinander, denn anderswo fährt der Fernbus zu marktgerechten Preisen, wo beide Systeme sich ergänzen und nicht kannibalisieren. Diese Dumpingstrategie in Deutschland ist das Grundübel.
Ich bin klar dafür dass es auf Strecken wo es eine funktionierende Bahnverbindung im Fernverkehr gibt, kein Fernbusverkehr auf der gleichen Route stattfinden darf und somit eine Kannibalisierung ausgeschlossen wird. Diese Verkehre sollen sich auf die Verbindungen konzentrieren wo ein Bahnfernverkehr nicht machbar ist und dort Direktverbindungen herstellen, also als Ergänzung.
Wenn ich München - Zürich anschaue, tut es einem unendlich weh zu sehen wie der EC den Bach runter geht, dabei kann ich mich da frei bewegen, habe einen Speisewagen und hab einfach mehr Reisekultur, trotz der SBB-Großraumwagen.
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Hmm. ÖPNV existiert in den USA außerhalb der Ballungszentren allenfalls rudimentär.Augustus @ 3 Mar 2015, 12:30 hat geschrieben:Es geht [beim Fernbus] in Nordamerika genauso wie in Deutschland um die Distanzen, die zwischen ÖPNV und Flugreisen liegen.
Und wie bereits im (eigentlichen) Fernbus-Thema angesprochen, hat der Busverkehr in den USA trotz (?) voller Marktöffnung einen niedrigen Anteil am "modal split/modal share". http://www.verkehr.tu-darmstadt.de/media/v...publik/S010.pdf nennt mit Quellenangaben 4 % für den gesamten Busverkehr (einschließlich regionaler ÖPNV).
Mit Verlaub, Du scheinst nicht wirklich Ahnung zu haben. Greyhound betreibt immerhin noch Busterminals (die sicher nicht alle aussehen wie das in Chicago...), aber deren Konkurrenten auf dem US-Markt sind so genannte "Curbside"-Anbieter ohne jegliche eigene ortsfeste Infrastruktur. Bestenfalls (!) werden öffentliche Anlagen genutzt, aber meist ist "curbside" wohl wörtlich zu verstehen (= am Randstein).Augustus @ 3 Mar 2015, 12:30 hat geschrieben:Wenn das erstmal aus den Kinderschuhen ist und bei uns bzgl. Komfort und Service einen Standard wie in den USA erreicht hat kann die Bahn in dem Bereich eh einpacken: Ein Wartebereich eines Greyhound Busterminals, bei der Bahn findest du mit Glück im Hbf der größten Städte noch einen beheizten Warteraum ohne irgend eine Verzehrpflicht (zum Coffeeshop gemachter Warteraum zur "Verwertung" des Bahnhofgebäudes usw.)
https://flic.kr/p/5uwJj3
Augustus @ 3 Mar 2015, 12:30 hat geschrieben:Kein nicht vollkommen schmerzbefreiter Fahrgast fährt mit dem Zug (wenn er pünktlich ist) in über 6 Stunden
Schmerzbefreit?Augustus @ 3 Mar 2015, 12:30 hat geschrieben:... kann ich mit dem Greyhound bei Onlinebuchung für 15,50 $ (ca. 12 €) von L. A. nach San Francisco fahren. Für das Trinkgeld würde ich dann sogar auf nen Flug verzichten und mich die 8 Stunden in den Ledersessel lümmeln.
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Ja, eben. "große Jungen Modellbahnstrecke, pardon Teststrecke, irgendwelche komplett sinnfreien Geschwindigkeitsrekorde damit aufgestellt, die ganz nebenbei diese Strecke komplett ruiniert haben, die konnte hinerher erstmal saniert werden" kenne ich keine.Auer Trambahner @ 2 Mar 2015, 08:48 hat geschrieben: Auch wenns wieder offtopic wird - ich lese in dem Artikel nur was von 500m verformtem Oberbau.
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Das haben die Franzosen noch mals getoppt:Südostbayer @ 3 Mar 2015, 22:12 hat geschrieben: Ja, eben. "große Jungen Modellbahnstrecke, pardon Teststrecke, irgendwelche komplett sinnfreien Geschwindigkeitsrekorde damit aufgestellt, die ganz nebenbei diese Strecke komplett ruiniert haben, die konnte hinerher erstmal saniert werden" kenne ich keine.
http://de.wikipedia.org/wiki/V150
...
Schätzungen gehen von Gesamtkosten in Höhe von rund 30 Millionen Euro aus.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Frankfurter Rundschau: Vom Irrsinn, aus einer Eisenbahn einen Omnibusbetrieb machen zu wollen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
das ist zu kurz gedacht - die muß ihre Macht nutzen um die Konkurrenten vom Markt zu drücken, sind die Weg, kann man wieder ausdünnen146225 @ 4 Mar 2015, 06:14 hat geschrieben: Frankfurter Rundschau: Vom Irrsinn, aus einer Eisenbahn einen Omnibusbetrieb machen zu wollen.
Das lustige ist ja, dass die Bahn nie ein reines Schienenverkehrsunternehmen war. Bis die alte Bundesbahn dieses Geschäft nach und nach auf politischen Druck hin einstellte, war die Bundesbahn das größte "Omnbus"-Unternehmen in ganz Westdeutschland. Gerade weil es soviel Sinn ergibt, je nachdem was für den jeweiligen Verkehrsbedarf das beste ist, Schiene und Straße im öffentlichen Personenverkehr zu kombinieren und eben nicht gegeneinander auszuspielen. Auch die Post war traditionell seit ihren Anfängen ein Personebeförderungsunternehmen. Wie wir wissen, fing der Postverkehr mit der Postkutsche an, die transportierte von Anfang an nicht nur Briefe sondern auch Reisende, der allseits bekannte Herr Goethe reiste mit Postkutschen nach Italien und wieder zurück. Später gab es dann den Postbus, auch die andere Bundesbehörde, die Bundespost, musste auf politischen Druck dies nach und nach aufgeben.
Was ist in Folge mit den Fahrgästen des Bahnbus und Postbus passiert? Haben die das (natürlich) sehr viel dünnere Bahnnetz in Anspruch genommen, nachdem es den Fernbus, der auch bei ihnen um die Ecke hielt, nicht mehr gab? Nein, sie haben das Auto genommen.
Und alle Studien zum noch jungen Fernbusmarkt belegen, dass der Fernbus v. a. Fahrgäste anzieht, die zuvor das Auto genommen haben, also sowohl den Verkehrsweg Straße und auch die damit verbundenen Fahrtzeiten bevorzugten. Aber eben sehen, dass es deutlich bequemer ist, in einem Bus zu sitzen, während der Fahrt zu lesen, schlafen, Gedanken schweifen zu lassen usw. als die selbe Zeit hinter dem Steuer zu sitzen, eine Autobahnfahrt im dichten Verkehr ist nun einmal Dauerstress pur für alle Sinne. Und alleine der Sprit ist schon häufig teurer, als die Fernbusfahrkarte. Klar kannibalisiert der Fernbus dort, wo die Eisenbahn einfach unattraktiv ist (nicht zuletzt schlicht zu teuer), aber insgesamt bringt die Freigabe des Fernbusverkehrs mehr Menschen vom Auto in öffentliche Personenverkehrsmittel. Und das ist in jedem Falle ökologisch und ökonomisch sinnvoller, weswegen unter dem Strich aufjedenfall ein positives Fazit zur Liberalisierung zu ziehen ist.
PS: die Bahnbegeisterten in Deutschland loben doch immer die Schweiz als Eisenbahnmusterland in den höchsten Tönen. Dort hat man nie aufgehört, den Postbus intensiv als Verkehrsmittel zu nutzen (lokale Bezeichnung "Postauto": http://de.wikipedia.org/wiki/Postauto) und unsere österreichischen Nachbarn haben Bahnbus und Postbus fusioniert (http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbus_%2 ... erreich%29), bei uns hingegen kann man nur im Präteritum vom Bahnbus sprechen, Zitat "Um 1950 hatte die Deutsche Bundesbahn auf circa 750 eigenen Linien etwa 1000 eigene Omnibusse und über 300 Busse von Fremdunternehmen auf ihrem Liniennetz im Einsatz. 1957 erreichte das Liniennetz etwa 50.000 Kilometer." (http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbus_%28Deutschland%29)
Was ist in Folge mit den Fahrgästen des Bahnbus und Postbus passiert? Haben die das (natürlich) sehr viel dünnere Bahnnetz in Anspruch genommen, nachdem es den Fernbus, der auch bei ihnen um die Ecke hielt, nicht mehr gab? Nein, sie haben das Auto genommen.
Und alle Studien zum noch jungen Fernbusmarkt belegen, dass der Fernbus v. a. Fahrgäste anzieht, die zuvor das Auto genommen haben, also sowohl den Verkehrsweg Straße und auch die damit verbundenen Fahrtzeiten bevorzugten. Aber eben sehen, dass es deutlich bequemer ist, in einem Bus zu sitzen, während der Fahrt zu lesen, schlafen, Gedanken schweifen zu lassen usw. als die selbe Zeit hinter dem Steuer zu sitzen, eine Autobahnfahrt im dichten Verkehr ist nun einmal Dauerstress pur für alle Sinne. Und alleine der Sprit ist schon häufig teurer, als die Fernbusfahrkarte. Klar kannibalisiert der Fernbus dort, wo die Eisenbahn einfach unattraktiv ist (nicht zuletzt schlicht zu teuer), aber insgesamt bringt die Freigabe des Fernbusverkehrs mehr Menschen vom Auto in öffentliche Personenverkehrsmittel. Und das ist in jedem Falle ökologisch und ökonomisch sinnvoller, weswegen unter dem Strich aufjedenfall ein positives Fazit zur Liberalisierung zu ziehen ist.
PS: die Bahnbegeisterten in Deutschland loben doch immer die Schweiz als Eisenbahnmusterland in den höchsten Tönen. Dort hat man nie aufgehört, den Postbus intensiv als Verkehrsmittel zu nutzen (lokale Bezeichnung "Postauto": http://de.wikipedia.org/wiki/Postauto) und unsere österreichischen Nachbarn haben Bahnbus und Postbus fusioniert (http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbus_%2 ... erreich%29), bei uns hingegen kann man nur im Präteritum vom Bahnbus sprechen, Zitat "Um 1950 hatte die Deutsche Bundesbahn auf circa 750 eigenen Linien etwa 1000 eigene Omnibusse und über 300 Busse von Fremdunternehmen auf ihrem Liniennetz im Einsatz. 1957 erreichte das Liniennetz etwa 50.000 Kilometer." (http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbus_%28Deutschland%29)