Der Transrapid in München

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

LugPaj @ 26 Sep 2007, 14:53 hat geschrieben: Bei dem Projekt erwarte ich eigtl, dass die meisten und wichtigsten Ausschreibungen schon am Anfang stattfinden werden (im Gegensatz zB zu einem Projekt, wie dem neuen Berliner Flughafen, wo viele Teile zeitlich nacheinander gebaut werden), somit sollten (im Falle von Festpreisen) die Gesamtkosten ziemlich gut abschaetzbar werden. Wenn sich das Projekt dann wesentlich verteuert, gebe ich dem Transrapid keine Chance. Ein gewisser Spielraum ist sicherlich drinnen, ich vermute mal bis 2,0 recht sicher, bis 2,2 vielleicht. Und das Huber und Steinbrueck/Tiefensee sagen, dass sie auf keinem Fall Mehrkosten uebernehmen wuerden, halte ich fuer pure Verhandlungstaktik.
Soweit ich es gelesen habe, beginnen die Ausschreibungen nach Ende des Planfeststellungsverfahrens. Wahrscheinlich ist dies so vorgeschrieben. Das Planfeststellungsverfahren wird sich noch wenige Monate hinziehen. Dann wird man die genauen Kosten ermitteln können. Dies wird wahrscheinlich im Frühjahr 2008 der Fall sein.

Selbstverständlich sind die Aussagen, dass die öffentliche Hand nicht mehr zahlen wird, Verhandlungstaktik. Wer würde schon durchblicken lassen, dass bei ihm noch Geld geholt werden kann? Jeder will doch so wenig zahlen wie möglich.
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Beitrag von LugPaj »

TramPolin @ 26 Sep 2007, 15:01 hat geschrieben: Soweit ich es gelesen habe, beginnen die Ausschreibungen nach Ende des Planfeststellungsverfahrens. Wahrscheinlich ist dies so vorgeschrieben.
Ob vorgeschrieben oder nicht, weiss ich nicht, aber alles andere macht doch keinen Sinn. Im Planfeststellungsverfahren kann immer heraus kommen, dass die eine oder andere Auflage hinzukommt. Solche Auflagen muessten dann natuerlich auch in den Ausschreibungen enthalten sein.


Noch mein Edit aus letzter Post:
Das gegenseitige Verneinen der Uebernahme von Mehrkosten von Huber und Tiefensee/Steinbrueck koennte sogar nicht nur deshalb gut sein, um jeweils zu versuchen dem Anderen moegliche Mehrkosten aufzubuerden, sondern auch um die Industrie von vorn herein auch stark unter Druck zu setzen auch wirklich zu versuchen den jetzigen Kostenrahmen einzuhalten.

Zusatz:
Wenn die CSU es am Ende wirklich schaffen sollte, dass das Projekt im Rahmen der Kosten von 1,85 durchgezogen wuerde, dann waere das ein wahrlich grosser Sieg fuer diese, der einem Rundumschlag gegenueber allen Kritikern der CSU gleichkaeme. Der Druck auf die CSU ist hier sicherlich sehr gross, wie man am Medienecho und auch jetzigen Umfragen hoert. Aber alleine deshalb erwarte ich auch, dass der politische Druck,- dass es nicht zu Mehrkosten kommt -, immens sein wird. Was dabei aber rauskommt, wird abzuwarten sein...
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Jean
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Beitrag von Jean »

Also wie vorher. Abwarten und Tee trinken. Noch ist nicht wirklich etwas entschieden.

Wie ich die Industrie kenne wird man sich eher vom Projekt verabschieden als unter Preis zu verkaufen. Imageschaden würde es kaum geben, den Siemens hat ja keins mehr. :lol: :lol:
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Beitrag von ubahnfahrn »

Jean @ 26 Sep 2007, 15:23 hat geschrieben: , denn Siemens hat ja keins mehr. :lol: :lol:
Willst Du was G'scheites oder lieber was von Siemens ?

:P :D :lol:
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Beitrag von Jean »

Willst Du was G'scheites oder lieber was von Siemens ?
Schwer zu sagen. Man könnte ja Siemens Millionen an Subventionen geben um Arbeitsplätze zu schaffen damit dies dann 5 Jahre später ins Ausland verlagert werden... :D :D :P :P
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Beitrag von LugPaj »

Jean @ 26 Sep 2007, 15:23 hat geschrieben: Also wie vorher. Abwarten und Tee trinken. Noch ist nicht wirklich etwas entschieden.
Was erwartest du? Entschieden ist ein Projekt erst, wenn die Bagger rollen und das Projekt in Bau ist (dass dann noch alles abgeblasen wird, waere ja hoechst unwahrscheinlich). Alles davor ist unentschieden und man kann hoechstens Aussagen treffen, wie wahrscheinlich ein Projekt ist.
Nach der Zusage von den 1,85 kann man nur sagen, dass das Projekt auf alle Faelle ziemlich wahrscheinlich wurde.
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Beitrag von Jean »

Solange keine tatsächlichen Kostenrechnung vorliegt ist die echte Höhe der Kosten nicht bekannt. Einfaches BWL Wissen!
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Beitrag von LugPaj »

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Beitrag von ubahnfahrn »

LugPaj @ 26 Sep 2007, 15:29 hat geschrieben: Was erwartest du? Entschieden ist ein Projekt erst, wenn die Bagger rollen und das Projekt in Bau ist (dass dann noch alles abgeblasen wird, waere ja hoechst unwahrscheinlich). Alles davor ist unentschieden und man kann hoechstens Aussagen treffen, wie wahrscheinlich ein Projekt ist.
Nach der Zusage von den 1,85 kann man nur sagen, dass das Projekt auf alle Faelle ziemlich wahrscheinlich wurde.
Es wurden auch schon Projekte während der Bauphase gestoppt, wenn die politischen Entscheidungsträger sich anders entschieden haben - nur danach sieht es hier im Moment aber schon gar nicht aus, ganz im Gegentum :D
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Beitrag von TramPolin »

Jean @ 26 Sep 2007, 15:33 hat geschrieben: Solange keine tatsächlichen Kostenrechnung vorliegt ist die echte Höhe der Kosten nicht bekannt. Einfaches BWL Wissen!
Ja, und? Man hat halt derzeit eine alte Schätzung und damit einen Anhaltspunkt. Du kannst nicht davon ausgehen, dass jedes Vierteljahr neu geschätzt wird.

Dass es mittlerweile teurer ist, ist wahrscheinlich - wie viel das ist, da können wir noch ewig spekulieren. Schätzungen gibt es von 1,6 Milliarden EUR (also billiger) bis 4 Milliarden EUR, wobei beide Extremwerte ziemlich unseriös sein dürften.

Meiner Meinung nach wird der Transrapid gebaut, wenn er noch in "vertretbarer" Höhe oberhalb den 1,85 Milliarden EUR liegt. Ein juristisches Zu-Fall-bringen halt ich eher für unwahrscheinlich. Andere umstrittene Projekte wurden auch gebaut.

Kriegt man im Falle einer Kostensteigerung das Geld nicht zusammen, wird man - trotz Baurecht - eben nicht bauen. Darauf begründet sich meine Hoffnung.
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Beitrag von josuav »

Es ist klar, dass es Gegner zum Transrapid gibt, besonders die Anwohner, aber jede Straße belastet die Anwohner ja viel stärker. Dass es eine Art Verschendung ist, den Transrapid auf der kurzen Strecke ienzusetzen ist klar, wenn es aber scheinbar nirgendwo in Deutschland Planungen für eine sinnvollere Strecke gibt, muss man halt die Chance nutzen. Die sinnvollste Strecke wär Hamburg - Berlin gewesen, aber die ist ja schon als klassische ABS gebaut worden.
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Beitrag von TramPolin »

Singhammer: Mehr Tunnelanteil für Transrapid

Der Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer (von der CSU ist er) verlangt, dass der Transrapid im kompletten Stadtgebiet unterirdisch fährt. Nur dann könne man die Anwohner zu Transrapid-Befürwortern machen. Singhammers Wahlkreis liegt in München.

http://www.n-tv.de/857793.html

Kommentar: So, so. Singhammer müsste wissen, dass der Transrapid dann noch einmal erheblich teurer wird. Die Tunnel gehören ja zu den kostspieligsten Dingen bei dem ganzen Projekt. Der Transrapid ist dann endgültig nicht mehr finanzierbar. Dass Singhammer solche Forderungen kurz vor Ablauf des Planfeststellungsverfahrens stellt, zeigt, dass er offenbar nur die Anwohner erst einmal ruhigstellen will und Sympathie bei ihnen erzeugen will. Singhammer ist doch bewusst, dass man jetzt nicht noch einmal umplanen kann. Daher sind solche Aussagen unseriös.

Außerdem würde eine Verlängerung des Tunnelanteils die Fahrzeit verlängern. Dann ist nichts mehr mit "In 10 Minuten". Mit jeder Minute, die noch einmal drauf gesattelt, verliert der Transrapid weiter an Sinn.
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Beitrag von josuav »

TramPolin @ 26 Sep 2007, 16:06 hat geschrieben: Außerdem würde eine Verlängerung des Tunnelanteils die Fahrzeit verlängern.
Wieso das? Gibts im Tunnel eine Geschwindigkeitsbeschränkung? Könntem man das nciht ausgleichen indem man 400 km/h fährt statt 350? Naja, es si eh schon alles geplant.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 26 Sep 2007, 16:06 hat geschrieben: Nur dann könne man die Anwohner zu Transrapid-Befürwortern machen. Singhammers Wahlkreis liegt in München.
Nicht ganz unwesentlich an seiner Wahlkampf-Polemik ist, daß er im Münchner Norden kandidiert, wo ihm schon zweimal Axel Berg das Direktmandat abgeknöpft hat...

Tante Edit:
Nach der letzten Bundestagswahl ist Singhammer nur in den Bundestag gerutscht, weil Stoiber sein Mandat abgegeben hat...
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Beitrag von TramPolin »

josuav @ 26 Sep 2007, 16:11 hat geschrieben: Wieso das? Gibts im Tunnel eine Geschwindigkeitsbeschränkung? Könntem man das nciht ausgleichen indem man 400 km/h fährt statt 350? Naja, es si eh schon alles geplant.
Ja, im Tunnel gibt es eine besondere Geschwindigkeitsbegrenzung, ich glaube von 250 km/h.

Die 400 km/h wurden meines Wissens nicht genehmigt, vermutlich aus Lärmschutzgründen.

Die Frage ist, ob man bei einem kleineren oberirdischen Teil überhaupt noch die 400 km/h sinnvoll ausfahren oder zumindest für wenige Augenblicke erreichen kann. Das ist eher fraglich.

Du hast insofern Recht, dass die Planungen abgeschlossen sind. Eine Änderung würde eine vermutlich jahrelange Verzögerung bedeuten und dann müsste man eine riesige Finanzierungslücke schließen. Es würde alles von vorne losgehen und die Exportchancen des Transrapids würden weiter gesunken (wobei er meiner Meinung nach jetzt schon fast keine mehr hat).
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Beitrag von TramPolin »

Rathgeber @ 26 Sep 2007, 16:16 hat geschrieben: Nicht ganz unwesentlich an seiner Wahlkampf-Polemik ist, daß er im Münchner Norden kandidiert, wo ihm schon zweimal Axel Berg das Direktmandat abgeknöpft hat...
Nach der letzten Bundestagswahl ist Singhammer nur in den Bundestag gerutscht, weil Stoiber sein Mandat abgegeben hat...
Dann soll Singhammer ehrlicher sein und klare Position gegen den Transrapid beziehen. Was er jetzt abzieht, ist lachhaft. Die meisten Wähler sind aber so schlau, das zu durchschauen.
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Beitrag von Rathgeber »

TramPolin @ 26 Sep 2007, 16:19 hat geschrieben: Die meisten Wähler sind aber so schlau, das zu durchschauen.
Eben. Deswegen k...t er auch bei jeder Bundestagswahl ab...
LugPaj
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Beitrag von LugPaj »

Rechtsprofessor Ulrich Battis haelt Klagen gegen den Transrapid fuer wenig aussichtsreich. Er rechnet auch nicht damit, dass ein Baustopp verhaengt wird.

http://www.sueddeutsche.de/muenchen/specia...80/article.html
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ice3
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Beitrag von ice3 »

Vor kurzem haben sich ja der Bundesverkehrsminister Tiefensee, Bayerns Ministerpräsident Stoiber, Mehdorn und Erwin Huber und vielleicht noch ein paar die ich nicht genannt habe in München in einem Spitzentreffen über den Bau der Transrapidstrecke zum Flughafen entschieden. Demnach soll die Finanzierungslücke von 165mio Euro geschlossen sein, wenn die EU 50mio dazu zahlt. Nun soll aber die EU soweit ich weiß nicht sonderlich begeistert von diesem Projekt gewesen sein, wonach einige skeptisch zur Finanzirung sprechen. Außerdem meint Wolfgang Tiefensee, dass man noch nicht die Sektflaschen öffnen sollte, da noch keine Entscheidung über mögliche Mehrkosten gefallen ist. Was ist denn nun, wenn die EU keine Kosten aufnehmen möchte? Ist das Projekt dann wieder auf der Kippe? :(

pERSÖNLICH GLAUBE ICH NICHT; DAS mEHRKOSTEN ENTstehen, da die Strecke doch durch flaches Land verläuft. ;)
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Beitrag von TramPolin »

ice3 @ 26 Sep 2007, 19:40 hat geschrieben:Vor kurzem haben sich ja der Bundesverkehrsminister Tiefensee, Bayerns Ministerpräsident Stoiber, Mehdorn und Erwin Huber und vielleicht noch ein paar die ich nicht genannt habe in München in einem Spitzentreffen über den Bau der Transrapidstrecke zum Flughafen entschieden. Demnach soll die Finanzierungslücke von 165mio Euro geschlossen sein, wenn die EU 50mio dazu zahlt. Nun soll aber die EU soweit ich weiß nicht sonderlich begeistert von diesem Projekt gewesen sein, wonach einige skeptisch zur Finanzirung sprechen. Außerdem meint Wolfgang Tiefensee, dass man noch nicht die Sektflaschen öffnen sollte, da noch keine Entscheidung über mögliche Mehrkosten gefallen ist. Was ist denn nun, wenn die EU keine Kosten aufnehmen möchte? Ist das Projekt dann wieder auf der Kippe?  :(  [...]
Die Thematik ist ja gestern und heute hier schon diskutiert worden (hast Du die vielen Beiträge der letzten Tage hier alle gelesen? :) ). Zunächst ist der vorgesehene Anteil der EU vergleichsweise klein. Außerdem ist wegen der EU-Fördergelder ein Treffen auf höchster Ebene angekündigt, was darauf hindeuten könnte, dass da auch etwas rauskommt, sonst würde man es nicht machen. Merkel soll direkt mit Barroso verhandeln. Selbst wenn es von der EU kein Geld gibt, wird man den Transrapid wohl kaum an 50 Millionen EUR scheitern lassen.

Übrigens sind die 100 Millionen Flughafen-Beteiligung auch noch nicht hundertprozentig sicher.
ice3 @ 26 Sep 2007, 19:40 hat geschrieben:pERSÖNLICH GLAUBE ICH NICHT; DAS mEHRKOSTEN ENTstehen, da die Strecke doch durch flaches Land verläuft.
Ist das scherzhaft gemeint? Die Transrapid-Strecke hat ja einen großen Tunnelanteil, läuft also nur teilweise auf flachem Land. Innerhalb Münchens fährt der Transrapid größtenteils unterirdisch.
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eightyeight
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Beitrag von eightyeight »

Meiner Meinung nach dürfte die größte Gefahr einer Kostenexplosion bei den Tunneln liegen.
Man kennt zwar den Münchner Untergrund durch diverse U-Bahnbauten ect. sehr gut, zudem wird man auch keine unerfahrenen Geologen im Boot haben,
aber durch irgendwelche unvorhergesehenen Ereignisse bzw. Probleme könnten die größten Mehrosten entstehen. (vgl. U-Bahn auf Mallorca)
Ohne Zaster beißt der Mensch ins Straßenpflaster.
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Beitrag von TramPolin »

eightyeight @ 26 Sep 2007, 20:28 hat geschrieben: Meiner Meinung nach dürfte die größte Gefahr einer Kostenexplosion bei den Tunneln liegen.
Man kennt zwar den Münchner Untergrund durch diverse U-Bahnbauten ect. sehr gut, zudem wird man auch keine unerfahrenen Geologen im Boot haben,
aber durch irgendwelche unvorhergesehenen Ereignisse bzw. Probleme könnten die größten Mehrosten entstehen. (vgl. U-Bahn auf Mallorca)
Durch den Fixpreis kann es kaum geschehen, es sei denn, es gibt Klauseln, dass in bestimmten Fällen die Firmen doch mehr berechnen dürfen. Man wird sich das alles ganz genau anschauen müssen. Nicht, dass der Hubersche Festpreis zur Mogelpackung wird...
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Beitrag von eightyeight »

Sollten die Unternhemen, eventuell anfallende Mehrkosten nicht auf den Staat oder sonst wen abwälzen können, kann das auch einigen Firmen das Genick brechen. Siemens und Thyssen wohl eher nicht, aber kleineren Firmen durchaus. Aber das eher am Rande.
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Beitrag von TramPolin »

Laut des Kasseler Verkehrsexperten Holzapfel gibt es keine Marktlücke für den Transrapid. Der Strauß-Magneto würde daher nur eine Art "lebende Weltausstellung" abgeben, die aber kaum noch potenzielle Abnehmer ansprechen würde.

http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=16676

Kommentar: Aus Kassel hört man sonst nur Transrapid-freundliches.
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Beitrag von TramPolin »

Die Proteste gegen den Transrapid zum Flughafen Franz Josef Strauß wachsen, nachdem die Finanzierung jetzt offiziell steht.*

Speziell die Anwohner fürchten Belästigungen durch Lärm, Wertverluste ihrerer Immobilien und beklagen, dass Naherholungsbiete durch den Transrapid in zwei Teile geschnitten werden. In einigen Fällen wird der Transrapid nur zehn Meter vom Gartenzaun entfernt vorbeidüsen.

Einige Anwohner fürchten um ihre Nachtruhe, da auch zwischen 22 und 6 Uhr ganz 54 Fahrten vorgesehen sind. Angeblich wäre der Transrapid lauter als ein normaler Zug. 30.000 Anwohner werden unmittelbar vom Transrapid betroffen sein.

Die Anwohner wollen sich auf dem Gerichtsweg wehren.

Quelle:
http://www.pnp.de/nachrichten/artikel.php?...ssort=bay&BNR=0

* Diese Info steht nicht im Artikel, sondern habe ich so hinzugefügt.

Kommentar: Selbstverständlich ist Lärm eine äußerst unschöne Sache, ich bin selbst sehr lärmempfindlich. Über eine Erhöhung des Tunnelanteils haben wir ja schon gesprochen. Diese würde den Transrapid um Jahre hinaus verschieben, mit neuem Planfestellungsverfahren. Außerdem habe ich gelesen, dass die Kosten dann um 200 Millionen EUR bis 400 Millionen EUR steigen würden. Eine Finanzierung wäre dann vermutlich nicht mehr möglich. Außerdem würde sich die Fahrzeit des Transrapids verlängern.

Kritisch ist es sicher schon, dass praktisch jeder U-Bahn-Meter innerhalb des Stadtgebiets unterirdisch läuft (da gibt es meines Wissens sogar einen Stadtratsbeschluss, dass die U-Bahn unterirdisch zu bauen ist), aber ausgerechnet der Transrapid fährt innerhalb des Stadtgebiets teilweise oberirdisch, z.B. an der Olympia-Pressestadt.
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Beitrag von ubahnfahrn »

TramPolin @ 27 Sep 2007, 10:01 hat geschrieben:Speziell die Anwohner fürchten Belästigungen durch Lärm, Wertverluste ihrerer Immobilien und beklagen,
Wo führt denn der Transrapid durch Wohngebiete, die nicht durch Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen derartig vorbelastet sind, daß sich die paar Züge am Tag überhaupt noch auswirken ?
dass Naherholungsbiete durch den Transrapid in zwei Teile geschnitten werden.
Der Transrapid verläuft doch außerhalb Münchens direkt an der Autobahn und in der Stadt gibt es wohl keine Naherholungsgebiete, oder ?
In einigen Fällen wird der Transrapid nur zehn Meter vom Gartenzaun entfernt vorbeidüsen.
Ist das alles, was da fährt, war das vorher unberührte Pampa ?
Einige Anwohner fürchten um ihre Nachtruhe, da auch zwischen 22 und 6 Uhr ganz 54 Fahrten vorgesehen sind.
Bei einem Takt10 sind das dann 4,5 Stunden von 8, bleiben also 3,5 Stunden absolute Stille ...
Angeblich wäre der Transrapid lauter als ein normaler Zug.
Gibt es dafür Beweise ?
30.000 Anwohner werden unmittelbar vom Transrapid betroffen sein.
Dürften alle in München wohnen ...
Die Anwohner wollen sich auf dem Gerichtsweg wehren.
Anders wird es wohl auch kaum möglich sein, oder wollen sich Einige auf der Baustrecke festketten ?
..., aber ausgerechnet der Transrapid fährt innerhalb des Stadtgebiets teilweise oberirdisch, z.B. an der Olympia-Pressestadt.
Und gleich daneben ist der Nordausläufer des Mittleren Rings - und der ist völlig unbefahren und leise. :lol: Ich habe mal mit dem Gedanken gespielt, mir dort eine Eigentumswohnung zu kaufen, aber das dann wegen der "verkehrsgünstigen" Lage sehr schnell wieder aufgegeben. Und so fahre ich lieber 35 Minuten mit der DB statt 10 Minuten mit der U1 :rolleyes:
[img]http://img856.imageshack.us/img856/8064 ... eu2011.png[/img]

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Beitrag von Jean »

10 Meter vor dem Zaun? Prost Mahlzeit. Da würde ich wohl auch klagen. So leise ist das Zeug echt nicht. Und außerdem würde der Transrapid 9 noch nie getestet wegen dem Unfall... Für die Einwohner ist es echt eine Unverschemtheit.
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Beitrag von TramPolin »

ubahnfahrn @ 27 Sep 2007, 10:26 hat geschrieben:Wo führt denn der Transrapid durch Wohngebiete, die nicht durch Hauptverkehrsstraßen und Autobahnen derartig vorbelastet sind, daß sich die paar Züge am Tag überhaupt noch auswirken ?
Ein paar Züge pro Tag ist untertrieben. Es sind 246 am Tag. Natürlich fällt zusätzlicher Lärm nicht so stark ins Gewicht, wenn ohnehin schon ein hoher Lärmpegel vorhanden ist, dass es sich aber gar nicht auswirkt, stimmt aber auch nicht.
ubahnfahrn @ 27 Sep 2007, 10:26 hat geschrieben: Bei einem Takt10 sind das dann 4,5 Stunden von 8, bleiben also 3,5 Stunden absolute Stille ...
Ein bisschen wenig für einen guten Schlaf. Wie auch die Flughafen-S-Bahn wird es fast rund um die Uhr Fahrbetrieb geben. Angeblich finden selbst in der kurzen freien Nachtzeit Testfahrten statt. Einige Anwohner behaupten, man würde dort sogar Testfahrten mit 400 km/h durchführen, aber das halte ich für ein Gerücht bzw. dürfte das die absolute Ausnahme sein und keine Dauereinrichtung werden. Wozu auch? Dennoch ist das Nachtfenster klein, ob es für eine ausreichende Tiefschlafphase bei einigen besonders betroffenen Anwohnern ausreicht, wage ich zu bezweifeln.
ubahnfahrn @ 27 Sep 2007, 10:26 hat geschrieben:Gibt es dafür Beweise ?
Beweise nicht, aber Untersuchungen. Der Transrapid ist vielleicht (edit: vom messbaren Schallpegel) nicht lauter, aber er gibt "anderen" Lärm ab, der ungewohnt ist. Ob es subjektiv lauter ist, mag ich nicht beurteilen, ohne es selbst gehört zu haben.
ubahnfahrn @ 27 Sep 2007, 10:26 hat geschrieben:Anders wird es wohl auch kaum möglich sein, oder wollen sich Einige auf der Baustrecke festketten ?
Es gibt ja noch Petitionen, Volksbegehren (die aber recht sinnlos sein dürften), Appelle an Politiker, die Medien und sicher noch ein paar weitere Möglichkeiten, sich zu wehren und nicht nur den Gerichtsweg.
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Boris Merath
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eightyeight @ 26 Sep 2007, 20:28 hat geschrieben: Meiner Meinung nach dürfte die größte Gefahr einer Kostenexplosion bei den Tunneln liegen.
Man kennt zwar den Münchner Untergrund durch diverse U-Bahnbauten ect. sehr gut, zudem wird man auch keine unerfahrenen Geologen im Boot haben,
aber durch irgendwelche unvorhergesehenen Ereignisse bzw. Probleme könnten die größten Mehrosten entstehen. (vgl. U-Bahn auf Mallorca)
Unvorhergesehene Ereignisse sind in diesem Bereich aber kaum zu erwarten - da gibts schon genug unterirdische Bauwerke. Auch auf unterirdische Höhlen wie bei der NBS wird man in München kaum stoßen. Daher dürfte die Tunnelbaukalkulation relativ sicher machbar sein.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Hallo zusammen!

Heute abend um 22:15 bei Berlin-Mitte im ZDF (Gäste: Edmund Stoiber, Ursula von der Leyen und Heiner Geißler) geht es u.a. um den geplanten Transrapid in München.
Kunden - Ein bei der DBAG völlig unbekannter Begriff für "Beförderungsfälle"
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