Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Antworten
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17180
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

TramBahnFreak @ 16 Jan 2019, 20:28 hat geschrieben: Für eine Nebenbahn in den Alpen ist 140km/h auch reichlich unsinnig.
Erklär mit bitte warum das unsinnig ist? :ph34r:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 18032
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Jean @ 16 Jan 2019, 20:31 hat geschrieben: Erklär mit bitte warum das unsinnig ist? :ph34r:
Überlege mal, wie du Topographie und Streckenführung für 140 km/h unter einen Hut bringst.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10166
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

146225 @ 16 Jan 2019, 21:32 hat geschrieben: Überlege mal, wie du Topographie und Streckenführung für 140 km/h unter einen Hut bringst.
Spregen, Stützen, Brücken, ...
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17180
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

140 KM/H ist vielleicht zu viel...aber 100 KM/H sollten schon drin sein! :ph34r:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24559
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Es würde ja erst schon Mal ausreichen, die Strecke zu elektrifizieren und mehr Kapazität bereit zu stellen. Aktuell ist die Oberlandbahn ja nicht wegen der Geschwindigkeit unattraktiv, sondern weil sie nahezu immer überfüllt ist (wenn nicht gerade der Betrieb eingestellt so wie jetzt).
Und wenn man die Geschwindigkeit anheben will, dann bitte im nördlichen Bereich wo mehr Fahrgäste was davon haben. Das meiste Aufkommen ist nördlich von Schliersee.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Metropolenbahner
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4880
Registriert: 23 Okt 2013, 05:14

Beitrag von Metropolenbahner »

Jean @ 16 Jan 2019, 21:31 hat geschrieben: Erklär mit bitte warum das unsinnig ist? :ph34r:
Weil das für eine Sackgassenstrecke keiner zahlen will. Wenn am anderen Ende wenigstens Salzburg oder Innsbruck wäre, würden sich ein paar Fantasien noch rentieren, aber so ist's sinnlos.

Da müsste man höchstens auf ne Naturkatastrophe hoffen, die die halbe Strecke demoliert. Beim folgenden Neubau kann man sich dann vielleicht ne andere Streckenführung - soweit es billig ohne Kunstbauten geht - überlegen. wobei da auch wieder der Grundstückserwerb kosten würde.

Billigste Idee wäre wohl mehr Steigung zuzulassen. GV gibts da sowieso nicht mehr (oder?) ergo könnte man an 4% Steigung wie bei der SBahn denken.
Schliersee-Neuhaus ist schon bei 2-3%, danach bis Osterhofen 0,5-1% (da wäre also viel Luft), der Rest hat 1,5-2%.

Aber ob das Ganze wirklich sinnvoll wäre und nicht doch die Bergflanken, Flüsse etc. im Weg wären, müsste man im Detail anschauen.
Metropolenbahner
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4880
Registriert: 23 Okt 2013, 05:14

Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 16 Jan 2019, 22:01 hat geschrieben: Es würde ja erst schon Mal ausreichen, die Strecke zu elektrifizieren
Jein - wäre sicher nett und elektrifizieren ist immer gut, aber bei ner Vmax 60 Strecke würde man damit den Streckenverlauf zementieren. Da würde ich erstmal wissen wollen, was beim derzeitigen Streckenverlauf an Vmax durch Ausbauten wie Kurvenüberhöhungen etc. noch möglich wäre. Falls 60 wirklich schon das Ende der Fahnenstange wäre, wär ich eher gegen eine Elektrifizierung - dann abhängig davon, wie viel eventuelle Ausbauten kosten würden.
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12553
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Cloakmaster @ 16 Jan 2019, 20:37 hat geschrieben: Spregen, Stützen, Brücken, ...
Google doch mal bitte nach "Verhältnismässigkeit"... :rolleyes:
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12553
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Metropolenbahner @ 16 Jan 2019, 21:05 hat geschrieben: Jein - wäre sicher nett und elektrifizieren ist immer gut, aber bei ner Vmax 60 Strecke würde man damit den Streckenverlauf zementieren. Da würde ich erstmal wissen wollen, was beim derzeitigen Streckenverlauf an Vmax durch Ausbauten wie Kurvenüberhöhungen etc. noch möglich wäre. Falls 60 wirklich schon das Ende der Fahnenstange wäre, wär ich eher gegen eine Elektrifizierung - dann abhängig davon, wie viel eventuelle Ausbauten kosten würden.
Also die elekrtifizierten Vmax35-Strecken hier in der Gegend erfreuen sich recht starker Beliebtheit...
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10166
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

TramBahnFreak @ 16 Jan 2019, 22:11 hat geschrieben: Google doch mal bitte nach "Verhältnismässigkeit"... :rolleyes:
Es wurde nur gefragt, wie man vmax und Topographie unter einen Hut bringt, und nichts von Finanzierbarkeit oder Wirtschaftlichkeit...
AK1
Kaiser
Beiträge: 1899
Registriert: 07 Mär 2016, 21:38
Wohnort: München

Beitrag von AK1 »

Iarn @ 16 Jan 2019, 21:01 hat geschrieben: Es würde ja erst schon Mal ausreichen, die Strecke zu elektrifizieren und mehr Kapazität bereit zu stellen. Aktuell ist die Oberlandbahn ja nicht wegen der Geschwindigkeit unattraktiv, sondern weil sie nahezu immer überfüllt ist (wenn nicht gerade der Betrieb eingestellt so wie jetzt).
Und wenn man die Geschwindigkeit anheben will, dann bitte im nördlichen Bereich wo mehr Fahrgäste was davon haben. Das meiste Aufkommen ist nördlich von Schliersee.
Ich behaupte durchaus, dass sie für viele aufgrund der Geschwindigkeit unattraktiv ist. Was natürlich nicht zwingend der einzige bzw. ausschlaggebende Grund ist.
Man darf auch nie vergessen, dass die meisten (potentiellen) Fahrgäste noch umsteigen müssen und wenn das der Fall ist, gibt es kaum mehr eine Verbindung, wo die BOB mit den Fahrzeiten einigermaßen konkurrenzfähig ist.
Sicher hätte eine auf 140 km/h ausgebaute Strecke einiges an Potential. Und auch 100 km/h wären schon ein großer Fortschritt. Vorrangig ist unzweifelhaft der Teil nördlich von Schliersee, das ist auch klar!
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2681
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

AK1 @ 16 Jan 2019, 20:19 hat geschrieben:Sicher kann er das, 60 km/h ist nunmal keine ernstzunehmende Geschwindigkeit... Kein Wunder, dass da viele den Pkw vorziehen. Um konkurrenzfähige Fahrzeiten zu erreichen, müsste die Strecke wahrscheinlich 140 km/h hergeben. Leider ziemlich utopisch!
Das betrifft allerdings nur den Abschnitt Schliersee-Bayrischzell. Auf Schliersee-Holzkirchen (Vmax zwischen 90 und 120) kommst du mit dem Bus auch ohne Zwischenhalte nicht annähernd an die Zug-Fahrzeit heran, selbst mit dem Auto ist das nur bei wenig Verkehr und großzügiger Auslegung der Verkehrsregeln möglich. Und letzterer Abschnitt ist dann doch der deutlich wichtigere auf diesem Streckenast.

Metropolenbahner @ 16 Jan 2019, 21:03 hat geschrieben:Schliersee-Neuhaus ist schon bei 2-3%, danach bis Osterhofen 0,5-1% (da wäre also viel Luft), der Rest hat 1,5-2%.
Da kann jetzt irgendwas nicht stimmen. Schliersee-Neuhaus geht größtenteils am See entlang. Also so wahnsinnig viel Steigung kann da nicht sein. Die Durchschnittliche Steigung von Neuhaus bis Osterhofen ist uninteressant, da es bis Fischbachau bergab und danach wieder bergauf geht. Ohne Fischbachau als "Zwischenstation" ist die Betrachtung der Steigung also sinnlos.





Zur aktuellen Betrieslage: Für morgen ist nochmal das gleiche Betriebskonzept geplant wie für heute.
Metropolenbahner
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4880
Registriert: 23 Okt 2013, 05:14

Beitrag von Metropolenbahner »

mapic @ 16 Jan 2019, 22:22 hat geschrieben: Da kann jetzt irgendwas nicht stimmen. Schliersee-Neuhaus geht größtenteils am See entlang. Also so wahnsinnig viel Steigung kann da nicht sein. Die Durchschnittliche Steigung von Neuhaus bis Osterhofen ist uninteressant, da es bis Fischbachau bergab und danach wieder bergauf geht. Ohne Fischbachau als "Zwischenstation" ist die Betrachtung der Steigung also sinnlos.
Sind Daten aus der Streckendatenbank. Wenn bei Fischbachau eine Vertiefung ist, dann ist das noch besser, da ein Bahndamm auch noch halbwegs günstig zu haben ist.
Nördlich des Fischbachauer Bfs ist ne S-Kurve mit Bü, wenn man die Strecke höher ansetzt könnte man den Bü beseitigen und die Strecke dann über die Fischeralm begradigen.

Allerdings wird Fischbachau sicher keinen Riesenbahndamm in Ortsmitte wollen, auch wenns die 2 BÜs beseitigen würde - von daher auch nur etwas fürs Theoriebuch.

Realistischer wäre dagegen sogar noch ein Neubau ab Höhe Fischeralm entlang der B307, die fast kerzengerade ist. Aber das würde wiederum ne Menge kosten.
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2681
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

Metropolenbahner @ 16 Jan 2019, 21:38 hat geschrieben:... und die Strecke dann über die Fischeralm begradigen.

Allerdings wird Fischbachau sicher keinen Riesenbahndamm in Ortsmitte wollen, auch wenns die 2 BÜs beseitigen würde - von daher auch nur etwas fürs Theoriebuch.

Realistischer wäre dagegen sogar noch ein Neubau ab Höhe Fischeralm entlang der B307, die fast kerzengerade ist. Aber das würde wiederum ne Menge kosten.
Das wäre dann dieses kleine Hügelchen, über welches du da begradigen willst. Da brauchts dann entweder einen Tunnel, oder dein "Bahndamm" in Fischbachau wird so groß, dass vom Ort selbst nicht mehr viel übrig bleibt. ;)

Metropolenbahner @ 16 Jan 2019, 21:38 hat geschrieben:Allerdings wird Fischbachau sicher keinen Riesenbahndamm in Ortsmitte wollen, auch wenns die 2 BÜs beseitigen würde - von daher auch nur etwas fürs Theoriebuch.
Sehe ich auch so.

Metropolenbahner @ 16 Jan 2019, 21:38 hat geschrieben:Realistischer wäre dagegen sogar noch ein Neubau ab Höhe Fischeralm entlang der B307, die fast kerzengerade ist. Aber das würde wiederum ne Menge kosten.
Und es wird wieder unatraktiver für die Leute, die Bahn zu benutzten, da die dann weiter weg von den Siedlungen ist. Realistischer ist diese Möglichkeit vielleicht schon, aber wirklich realistisch wahrscheinlich auch nicht.
Trapeztafelfanatiker
Kaiser
Beiträge: 1416
Registriert: 17 Mai 2014, 13:07

Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Mich würde ja mal interessieren wie viele Fahrgäste der BOB wegen diesem peinlichen Theater der DB Netz verloren gehen. So kann man überlastete Züge auch leeren und vor allem den Umstieg auf den MIV fördern.
Wer tut sich das denn in Zukunft noch an? Toll, da hat man am Ende nur noch die Muss-Fahrgäste, die nicht anders können.
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2681
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

Mittlerweile wird wieder bis Schliersee gefahren.

Auch für morgen gilt aber erst mal das Betriebskonzept der letzten Tage, also nur Stundentakt und kein Kuppeln/Flügeln. Es gibt also immer noch nur durchgehende Züge München-Lenggries, für die anderen Äste muss man umsteigen.


Trapeztafelfanatiker @ 16 Jan 2019, 22:41 hat geschrieben:Mich würde ja mal interessieren wie viele Fahrgäste der BOB wegen diesem peinlichen Theater der DB Netz verloren gehen. So kann man überlastete Züge auch leeren und vor allem den Umstieg auf den MIV fördern.
Das größte Problem ist, dass das peinliche Theater ja bis heute noch gar nicht vorbei ist. Daher kann auch deine Frage gar nicht beantwortet werden.
An den absoluten Chaos-Tagen dürfte man wenig Fahrgäste dauerhaft verloren haben. Immerhin haben die Landkreise den Katastrophenfall ausgerufen, der Schulunterricht ist über eine Woche lang ausgefallen, viele Leute haben sich einfach Urlaub genommen und so mancher Arbeitgeber hat seinen Mitarbeitern sogar empfohlen, lieber daheim zu bleiben. Und auf den Straßen waren die Zustände teilweise ja auch absolut chaotisch. Da hat man schon mal 2 Stunden gebraucht für eine Strecke die man normalerweise in einer halben Stunde fährt.
Was aber durchaus Fahrgäste kosten dürfte ist das Chaos, welches selbst in dieser Woche jetzt immer noch herrscht. Denn jetzt läuft auf den Straßen wieder längst alles normal, es hat seit Tagen nicht geschneit, tagsüber taut es sogar, aber der Zugverkehr ist trotzdem noch extrem eingeschränkt. Dafür kann man jetzt wirklich kein Verständnis mehr haben.
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2681
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

Aktueller Artikel zum Thema:
https://www.merkur.de/lokales/region-miesba...#idAnchComments

Also wenn diese Angaben stimmen, dann wird es jetzt schon richtig peinlich. Man beachte mal das Foto von der Weiche und die dazugehörige Bildbeschreibung. Da heißt es "Mit Bildern wie diesen will die Bahn beweisen, dass die Strecke befahrbar war. Laut BOB soll die Weiche eingefroren gewesen sein. © DB Netz AG"
Auf dem Foto sieht man eine Weiche, bei der die Weichenheizung ganz offensichtlich nicht funktioniert. Man sieht ebenfalls eine Weiche, die in abzweigender Stellung nach rechts steht, wobei das dazugehörige Gleis aber überhaupt nicht geräumt ist. Der Zug würde also in eine Schneewand fahren. Und damit will man also die Befahrbarkeit der Strecke beweisen. Das tut schon fast weh.... :blink:
Benutzeravatar
Entenfang
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8137
Registriert: 27 Aug 2012, 23:19
Wohnort: München

Beitrag von Entenfang »

Jean @ 16 Jan 2019, 20:55 hat geschrieben:140 KM/H ist vielleicht zu viel...aber 100 KM/H sollten schon drin sein! :ph34r:
140 km/h? Leute, wie wollt ihr die bei dem Halteabstand zwischen Schliersee und Bayrischzell überhaupt erreichen? Das ist doch totaler Unfug. Und Durchfahren macht eigentlich auch keinen Sinn, weil an jedem Halt erheblicher Fahrgastwechsel stattfindet.

Meine Prioritätenliste wäre:

1. Neue (bzw. wiederaufgebaute) Kreuzungsmöglichkeiten und 2-gleisige Begegnungsabschnitte. Man kriegt sicher auch längere Züge ganztägig im Halbstundentakt voll. Und wenn man nicht drei Zugteile vereinigen muss, wird das gesamte Netz auch viel zuverlässiger. Ich bin mir sicher, das unzureichende Angebot ist einer der Hauptgründe, welcher potenzielle Fahrgäste vergrault.
Um das ganze mal aus der Perspektive eines MIV-Stammnutzers darzustellen: Ich habe einige Ausflüge mit einem Freund gemacht, der sonst nur sehr selten Bahn fährt, außer wenn ich dabei bin und darauf bestehe. Er jammert immer herum, dass der Zug so voll wäre, obwohl wir jedes Mal noch einen Sitzplatz bekommen haben, da am Hbf sofort nach Türöffnung eingestiegen. Am Harras sind die Letzten oft nur noch mit Drücken reingekommen. Wir wollten eigentlich mal eine Fahrradtour machen, aber ich habe davon abgeraten. Man weiß ja nie, ob man sein Fahrrad überhaupt noch reinkriegt... Ich bin mir sicher, ich könnte ihn nicht mehr davon überzeugen, die BOB zu nutzen, wenn wir einmal hätten stehen müssen. Und verübeln könnte ich es niemandem - eine Wanderung macht nur wenig Freunde, wenn man davor schon 1h sardinenbüchsenartig im Zug gestanden war.
Allzu oft kommen die immergleichen Argumente. "Aber Auto ist doch bequemer." "Statt jetzt hier 8,3462348234 min. auf den Zug zu warten, könnten wir schon im Auto sitzen."

Bisher war auch auf der parallelen Bundesstraße (wir waren ein paar Mal Richtung Schliersee und weiter unterwegs) jedes mal Stau. Spontan geschaut, Google Maps sagt für Münchner Freiheit - Bayrischzell mit dem Auto 1h 05, real bei Ausflugswetter also deutlich länger. U+BOB dauert 1h 35. Das ist schon heute bei der miesen Infrastruktur ein ziemlich gutes Reisezeitverhältnis.
Bisher konnte ich ihn immer überzeugen, dass die Bahn einen unschätzbaren Vorteil hat - man kann nämlich eine Wanderung von Neuhaus nach Schliersee machen oder von Osterhofen auf den Wendelstein hoch, aber nach Brannenburg runter. (Und hätte man nicht die Bergbahn so blöd verkürzt oder würde die Busanbindung mehr als 2x pro Tag fahren, wäre das sicher auch für weniger junge Hüpfer interessant...)


2. Elektrifizierung. Mit spurtstarken Fahrzeugen kann man sicher auch die eine oder andere Minute rausholen, ganz ohne Erhöhung der Streckengeschwindigkeit.

3. Erhöhung der Streckengeschwindigkeit, z.B. 160 bis Holzkirchen, Beseitigung/ technische Sicherung von BÜ -> vMax von 60 auf 80

@mapic - danke fürs permanente Updaten der Chronik des Versagens. Und das in einem Land, in dem die Politik stets von Verkehr auf die Schiene verlagern faselt - ich könnt mich kringeln vor Lachen, wenn es denn nicht so traurig wäre. :(
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7977
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

Der Vmax Kram bringt auf eingleisigen Strecken nicht viel, wenn man dafür bei Kreuzungen länger zuwarten muss und der Zeitgewinn verloren geht.
Das geht nur zusammen mit mehr Kreuzungsmöglichkeiten.
Elektrifizierung gehört auch dringend her.
Iwelche NBS-Abschnitte und Begradigungen sind auf reinen Nahverkehrsstrecken, Fuzzyträumereien.

Aussedem sollte die Flügelei komplett entfallen. 20 Min. Takt ab München kominiert aus drei 1h Takten. Dazu noch ein paar Expresszüge als HVZ- und Wochenendverstärker. Muss drin sein bei BEG, auch mit dreifachen Trassengebüren.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
Benutzeravatar
rautatie
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4535
Registriert: 07 Aug 2008, 09:30
Wohnort: München

Beitrag von rautatie »

Entenfang @ 18 Jan 2019, 00:43 hat geschrieben: man kann nämlich eine Wanderung von Neuhaus nach Schliersee machen oder von Osterhofen auf den Wendelstein hoch, aber nach Brannenburg runter.
Oder der Klassiker: von Schliersee über die Gindelalm und das Neureuthhaus zum Tegernsee. Man kann mit der Bahn eben wunderbar auch Streckenwanderungen machen, bei denen man nicht zum Ausgangspunkt zurückkehren muss.

Wobei die oft starke Überlastung der Strecken der BOB inzwischen auch für mich immer häufiger ein Grund ist, sie nicht zu benutzen. An Fahrradtouren denke ich sowieso schon lange nicht mehr. Zu unwahrscheinlich, dass man an Tagen mit schönem Wetter sein Fahrrad überhaupt in den Zug kriegt.
Wo ist das Problem?
Auer Trambahner
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10810
Registriert: 04 Mai 2005, 08:58
Wohnort: Drunt in da greana Au
Kontaktdaten:

Beitrag von Auer Trambahner »

Entenfang @ 18 Jan 2019, 00:43 hat geschrieben: man kann nämlich eine Wanderung von Neuhaus nach Schliersee machen oder von Osterhofen auf den Wendelstein hoch, aber nach Brannenburg runter.
Wie emotionslos trocken der einen fluffigen kleinen Spaziergang mit einer Bergwanderung in einen Satz packt... :rolleyes:
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Trapeztafelfanatiker
Kaiser
Beiträge: 1416
Registriert: 17 Mai 2014, 13:07

Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Echt lustig wie man auf total realitätsfremde 140 km/h nach Bayrischzell kommt, die selbst bei entsprechender Trassierung durch die Halteabstände gar nicht machbar wären.
Entscheidend ist eine Erhöhung der Durchschnittsgeschwindigkeit und das kann man vielleicht erreichen wenn man wo möglich und nötig die Hg für Nebenbahnen ausreizt und mehr Kreuzungsmöglichkeiten schafft oder auch Doppelspurinseln für fliegende Kreuzungen.

Und die Versagenschronik passt gut zu den Worten vom Bundesrechnungshof von gestern. Es ist ein Versagen von DB Netz, aber vor allem auch vom Eigentümer Bund.
bestia_negra
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2057
Registriert: 28 Feb 2017, 15:56

Beitrag von bestia_negra »

1. (Deutlich) Mehr Ausweichstellen: Ermöglicht Taktverdichtungen und erhöht die Stabilität im Betrieb

2. Elektrifizierung: Viele bekannte Vorteile

3. Beseitigung von Stellen mit reduzierter Geschwindigkeit: Fahrzeitersparnis. Damit ist nicht die Anhebung der Vmax gemeint, sondern beispielsweise das Sichern von Bahnübergängen.
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Jetzt stimme ich dann auch mal in die Kritik mit ein:
Sperrungen wegen Unwetter kann ich gut hinnehmen (und habe sie ja auch verteidigt - obwohl mir wenig näher liegt, als die Bahn zu verteidigen), wenn es nach dem Ende einer solchen Ausnahmewoche allerdings zu solchen Schlampigkeiten kommt, dann fehlt jedes Verständnis.
Wobei ich ehrlichegesagt eher einkomplettes Organisationsversagen, als einen Geldmangel dafür verantwortlich machen würde.

zu bestias Beitrag:
Sehr gut zusammengefaßt!
zu 1. Leider schon lange und jedem klar, aber irgendwie noch nicht umgesetzt....
zu 2. Sicher auch von Vorteil, aber den aktuellen Probleme ziemlich egal und auch im Oberland nicht unbedingt nötig, wenn auch auf jeden Fall sinnvoll.
zu 3. Logisch! Auf der Strecke nach Holzkirchen wird man nicht mehr viel rausholen können. Dahinter werden auch die Fahrzeiten durch die Begegnungsmöglichkeiten nicht wesentlich schneller werden. Allerding kann man mit mehr Puffer stabiler fahren und gerade an den Stummelstrecken ohne Begegnung kann man natürlich doch noch einige Minuten rausholen und dabei mehr Puffer für die Wende bereitstellen.
Benutzeravatar
218 466-1
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 7977
Registriert: 02 Aug 2010, 15:13
Wohnort: Red Bank NJ, ex-Ingolstadt

Beitrag von 218 466-1 »

bestia_negra @ 18 Jan 2019, 08:38 hat geschrieben:1. (Deutlich) Mehr Ausweichstellen: Ermöglicht Taktverdichtungen und erhöht die Stabilität im Betrieb
Dieses Netz ist wirklich extrem zurückgebaut worden.
Schliersee - Bayerischzell 16.7 Km komplett ohne Kreuzungsmöglichkeit. Zusätzliche Züge nicht möglich. Hier müssen unbedingt Fischhausen-Neuhaus und Fischbachau reaktiviert werden, ggf. auch Geitau erstmals zum Bf aufwerten.
Holzkirchen - Miesbach 17.2 Km auch komplett ohne Kreuzungsmöglichkeit. Reaktivierung Thalham mindestens als Bbf.
Holzkirchen - Schaftlach 10.7 Km ohne Kreuzungsmöglichkeit. Welcher Vollidiot hatte die Idee Warngau zum Hp zurückzubauen!? :angry:
Schaftlach - Bad Tölz - Lenggries sind auch jew. ca. 10 Km und damit zu lange Blockabschnitte. Reichersbeuern und Gaißach könnten auch je zwei Weichen vertragen.
bestia_negra @ 18 Jan 2019, 08:38 hat geschrieben:2. Elektrifizierung: Viele bekannte Vorteile
Da BR 218 dort eh nicht mehr fährt, gibt es nichteinmal Nachteile. :ph34r:
bestia_negra @ 18 Jan 2019, 08:38 hat geschrieben:3. Beseitigung von Stellen mit reduzierter Geschwindigkeit: Fahrzeitersparnis. Damit ist nicht die Anhebung der Vmax gemeint, sondern beispielsweise das Sichern von Bahnübergängen.
Überwiegend Beseitigung von Bü. Nicht jeder schnöde Feldweg, der eh nur paar mal im Monat genutzt wird, muss die Strecke kreuzen. Minimalabstand zw. Bü 500m. Alles was kürzer ist, muss mindestens einer weg.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
bestia_negra
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2057
Registriert: 28 Feb 2017, 15:56

Beitrag von bestia_negra »

Hot Doc @ 18 Jan 2019, 14:55 hat geschrieben: zu 2. Sicher auch von Vorteil, aber den aktuellen Probleme ziemlich egal und auch im Oberland nicht unbedingt nötig, wenn auch auf jeden Fall sinnvoll.
Ja, der Punkt hat natürlich jetzt nichts mit der aktuellen Problematik zu tun, ist aber trotzdem absolut angebracht.


Zum einen spart es Kosten (Geld, was dann beispielsweise in zusätzliche Ausweichstellen oder die Beseitigung von BÜs gesteckt werden könnte :ph34r: ) und zum anderen finde ich es schwer vermittelbar, wenn man ständig von Luftreinhaltung und Energiewende weg von fossilen Brennstoffen spricht und dann im Jahr 2019 trotzdem noch im Halbstundentakt quer durch München dieselt...
Trapeztafelfanatiker
Kaiser
Beiträge: 1416
Registriert: 17 Mai 2014, 13:07

Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Hot Doc hat geschrieben: ...wenn es nach dem Ende einer solchen Ausnahmewoche allerdings zu solchen Schlampigkeiten kommt, dann fehlt jedes Verständnis.
Wobei ich ehrlichegesagt eher einkomplettes Organisationsversagen, als einen Geldmangel dafür verantwortlich machen würde.
Das ist nicht nur ein Organisationsversagen, die Regionalnetze der DB Netz sind total unterfinanziert und müssen mit wenig haushalten. Das wird dir jeder Netzler in den Regionalnetzen bestätigen.
Wenn beides zusammenkommt ist es noch schlimmer.
Hot Doc hat geschrieben: zu 1. Leider schon lange und jedem klar, aber irgendwie noch nicht umgesetzt....
Was heißt hier nicht umgesetzt? Man hätte ja vorher nicht radikal rückbauen müssen, dann müsste man jetzt nicht für Millionen wieder etwas aufbauen. Aber gab schöne fette Prämien und hat die Bilanz geschönt. Dabei ist Infrastruktur kein Spekulationsobjekt.
Die Zahl der Kreuzungsbahnhöfe muss massiv ausgeweitet werden und dazu braucht es Doppelspurinseln um fliegende Kreuzungen zu ermöglichen und damit die Fahrzeiten zu kürzen. Es gibt nichts schlimmeres als lange Abstände zwischen Kreuzungsbahnhöfe und folglich lange Standzeiten zur Kreuzung.
Hot Doc hat geschrieben: zu 2. Sicher auch von Vorteil, aber den aktuellen Probleme ziemlich egal und auch im Oberland nicht unbedingt nötig, wenn auch auf jeden Fall sinnvoll.
Nein, das ist absolut notwendig und zwar so schnell wie möglich. Die Eisenbahn kann ihren Systemvorteil nur nutzen, wenn sie als Erfinder der Elektromobilität eine Vollelektrifizierung des bayerischen Eisenbahnnetzes anstrebt (mindestens 90%). Österreich ist gerade dabei und hat schon ein Konzept.
In Bayern gibt es zwar ein Elektrifizierungskonzept, wo das Oberland dabei ist, aber Strecken wie Augsburg - Ingolstadt irrsinnigerweise nicht. Es fehlt am Konzept.
An einer Vollelektrifizierung wird man nicht drumherum kommen und das kann man gleich mit dem massiven Ausbau von Kreuzungsbahnhöfen im Oberland verknüpfen.
Hot Doc hat geschrieben: zu 3. Logisch! Auf der Strecke nach Holzkirchen wird man nicht mehr viel rausholen können. Dahinter werden auch die Fahrzeiten durch die Begegnungsmöglichkeiten nicht wesentlich schneller werden. Allerding kann man mit mehr Puffer stabiler fahren und gerade an den Stummelstrecken ohne Begegnung kann man natürlich doch noch einige Minuten rausholen und dabei mehr Puffer für die Wende bereitstellen
Natürlich kann man auf der Strecke nach Holzkirchen noch was herausholen. Allerdings müsste neben dem Ausbau auf 160 km/h auch teilweise die Strecke mit ausgebaut werden, z. B. teilweise dreigleisige Abschnitte und viele Überleitstellen und kompletter GWB.

Was heißt hier die Fahrzeiten werden durch die Begegnungsmöglichkeiten nicht schneller? Darum reden wir ja vom Ausbau der Kreuzungsbahnhöfe und wenn nötig braucht es eben auch Doppelspurinseln oder was in der Schweiz gerne verwirklicht wird, dass der Bahnhof einfach mal 1-2 km verlängert wird und eben dieser Abschnitt dann mehrgleisig ist.
Kreuzungen auf einer von DB Netz radikal rückgebauten Strecke sind nicht nur im Regelbetrieb hinderlich, wenn Störungen auftreten oder irgendwas aus dem Takt gerät (also mindestens 300 Tage im Jahr), dann setzen Dominoeffekte ein, da die geringe Zahl der Kreuzungsbahnhöfe die auf den absolut störungsfreien Regelbetrieb optimiert sind, alles auf andere Züge überträgt.
Benutzeravatar
Entenfang
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8137
Registriert: 27 Aug 2012, 23:19
Wohnort: München

Beitrag von Entenfang »

Auer Trambahner @ 18 Jan 2019, 11:35 hat geschrieben:Wie emotionslos trocken der einen fluffigen kleinen Spaziergang mit einer Bergwanderung in einen Satz packt...  :rolleyes:
Ähm, wir sind mit der Bahn hoch- und runtergefahren. B-)

Oder der Klassiker: von Schliersee über die Gindelalm und das Neureuthhaus zum Tegernsee.
Das kommt gleich mal auf die Ideenliste - danke für den Tipp. Dann kann ich nach langer Zeit auch mal wieder den Tegernseer Ast befahren. :lol:
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2681
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

Ein Wunder ist geschehen! Ab morgen soll wieder ganz normaler Betrieb auf dem BOB Netz herrschen. Also so richtig, mit allen Strecken und allen Zügen die im Fahrplan stehen. ;)
Fahrleitung
Jungspund
Beiträge: 14
Registriert: 13 Jan 2019, 10:20

Beitrag von Fahrleitung »

Also ist die BOB doch nicht einverstanden mit dem Vorgehen der DB Netz.:
https://www.lok-report.de/news/deutschland/...etz-klagen.html
Zwischenzeitlich gab es mal andere Töne. Hoffentlich fällt ihnen das bei einer Gerichtsverhandlung nicht auf die Füße.
Im Übrigen muss ich hier allen meinen Vorrednern Recht geben. Das Oberlandnetz gehört kräftig ausgebaut mit Elektrifizierung, moderner Sicherungstechnik und Ausweichstellen. Das Problem ist, dass sich die Politik auf die Elektrifizierung konzentriert und die beiden anderen Maßnahmen nicht erkennt. Es ist halt die Frage, ob eine Verantwortung der Länder für die Regionalnetze Besserung bringen würde.
Antworten