Grundsatzdiskussion Fernbus

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

andreas @ 4 Mar 2015, 06:52 hat geschrieben: das ist zu kurz gedacht - die muß ihre Macht nutzen um die Konkurrenten vom Markt zu drücken, sind die Weg, kann man wieder ausdünnen
Und was machst Du mit den Omnibussen?

So einfach wird das nicht gehen, aber man muss auch sagen, dass der Bahn bei den aktuellen Trassenkosten nichts anderes übrig bleibt.
Soll heißen der glossenhafte Artikel der Frankfurter wendet sich an den falschen Empfänger.

Solange man nur die Symptome behandelt aber nicht an deren Ursachen rangeht ist eine Diskussion darüber Zeitverschwendung.

Im Grunde gehts doch darum: Wieviel ist uns die Bahn wert?
Die aktuelle Regierung hat das schon zu genüge beantwortet: Nicht viel, ergo muss man damit leben und versuchen das Beste daraus zu machen. Das können weitere 19,90 Euro-IRs sein, aber auch Busse.
andreas
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Beitrag von andreas »

Metropolenbahner @ 4 Mar 2015, 12:59 hat geschrieben: Und was machst Du mit den Omnibussen?
die sind doch eh nur geleast, die sind dann das Problem vom Hersteller....

Edit Martin H.: Vollzitat auf das Notwendige eingekürzt.
Augustus

Beitrag von Augustus »

Metropolenbahner @ 4 Mar 2015, 12:59 hat geschrieben: Im Grunde gehts doch darum: Wieviel ist uns die Bahn wert?
Die aktuelle Regierung hat das schon zu genüge beantwortet: Nicht viel
Alleine 2,5 Mrd. Euro im Jahr Bundeszuschuss nur für das Netz (http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 850-2.html) ist "nicht viel"?
Dazu kommt, dass der Steuerzahler jedes Neubauprojekt zu einem hohen Prozentsatz bezahlt, dass der Steuerzahler nochmal 7,3 Mrd. Euro vom Bund für die Regionalisierungsmittel, also garantierte Profite für die Eisenbahnunternehmen, zahlt (die Fahrkarteneinnahmen kommen ja noch dazu).

Alleine der Bund subventioniert die deutschen Eisenbahner also direkt mit Steuermitteln in Höhe von rund 10 Milliarden Euro pro Jahr!

Der Länderfinanzausgleich, über den soviel gestritten wird und der ganze Bundesländer wie das verarmte Berlin über Wasser hält, hat gerade einmal das halbe Volumen.

Weisst du wieviel er für alle Bundesstraßen und Bundesautobahnen (Bundesfernstraßen) im Jahr aus Steuermitteln vorsieht? 3 Milliarden Euro (http://www.bundestag.de/dokumente/texta ... tur/341474).

Das ewige Gejammere von der ach so benachteiligten Bahn, ich kann es nicht mehr hören. Da wurde schon immer massiv Geld versenkt. Man bedenke nur, dass seit der Teilprivatisierung die Beförderungsleistung massiv angestiegen ist, dabei hat man die Beschäftigtenzahl von rund 500.000 auf unter 200.000 gesenkt, ohne dass deswegen der Betrieb zusammengebrochen ist. Vor der Teilprivatisierung haben alleine die monatlichen Lohnzahlungen der Bahnbeschäftigten zusammen mehr ausgemacht, als insgesamt an Umsatz erzielt wurde. Alle anderen Kosten gingen daher ohnehin gleich auf Pump. Dann hat man die DB AG gegründet, die gesamten Altschulden von über 30 Mrd. Euro (umgerechnet) hat der Bund übernommen und sich somit der Steuerzahler ans Bein gebunden. Und trotz dem schuldenfreien Neustart (die gesamte Infrastruktur, Wagenpark usw. bekam dieses neue Unternehmen quasi geschenkt), der Sanierung der Eisenbahninfrastruktur im Osten aus Bundesmitteln und den hohen Subventionen ist der Schuldenstand schon wieder bei über 16 Mrd. Euro angelangt, überall sei Infrastruktur marode - und was macht dieses Bundesunternehmen mit seinen Gewinnen? Schulden tilgen? Infrastruktur verbessern? Es kauft im Ausland zu und macht einen auf Weltkonzern und schaltet teure TV Spots.

Da kann man noch soviel Steuergeld draufkippen, die Verwendung ist das Problem.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Augustus @ 4 Mar 2015, 12:59 hat geschrieben:und unsere österreichischen Nachbarn haben Bahnbus und Postbus fusioniert http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbus_%28%C...96sterreich%29),
Genau wie hierzulande.
bei uns hingegen kann man nur im Präteritum vom Bahnbus sprechen,
Und was ist da der Unterschied zu Österreich und der Schweiz? Die haben beide auch keinen reinen Bahnbus (mehr).
Zitat "Um 1950 hatte die Deutsche Bundesbahn auf circa 750 eigenen Linien etwa 1000 eigene Omnibusse und über 300 Busse von Fremdunternehmen auf ihrem Liniennetz im Einsatz. 1957 erreichte das Liniennetz etwa 50.000 Kilometer." (http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbus_%28Deutschland%29)
Ohne genaue Zahlen zu haben, vermute ich, dass sich das heutzutage grob in einem ähnlichen Rahmen bewegt. – Einzig der Fahrzeug-Einsatz von Fremdunternehmen dürfte sich (absolut wie relativ) um einiges verstärkt haben.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Augustus @ 4 Mar 2015, 12:59 hat geschrieben:Später gab es dann den Postbus, auch die andere Bundesbehörde, die Bundespost, musste auf politischen Druck dies nach und nach aufgeben. Was ist in Folge mit den Fahrgästen des Bahnbus und Postbus passiert? Haben die das (natürlich) sehr viel dünnere Bahnnetz in Anspruch genommen, nachdem es den Fernbus, der auch bei ihnen um die Ecke hielt, nicht mehr gab? Nein, sie haben das Auto genommen.
Das klingt, als ob Postbus und Bahnbus ersatzlos aufgegeben worden wären. Tatsächlich übernahm die Bundesbahn die Postbusse, ehe die Bahnbusse dann ihrerseits auf Regionalgesellschaften (in Bayern etwa RBA, RVO, RBO) aufgeteilt wurden. Die gehören zum Teil (teils noch, teils wieder) der DB. Eine Abwanderung zum Auto gab es sicher, aber meist auf freiwilliger Basis trotz vorhandener Busverbundungen.

Nebenbei bemerkt waren und sind Post- und Bahnbusverkehre in Deutschland, Österreich und Schweiz bis auf wenige Ausnahmen Regionalverkehre.

Augustus @ 4 Mar 2015, 12:59 hat geschrieben:Und alle Studien zum noch jungen Fernbusmarkt belegen, dass der Fernbus v. a. Fahrgäste anzieht, die zuvor das Auto genommen haben, also sowohl den Verkehrsweg Straße und auch die damit verbundenen Fahrtzeiten bevorzugten.
Ja wie nun? Hast Du nicht an anderer Stelle vehement für Fernbus statt Fernbahn argumentiert? Und nochmal: Quellenangaben schaden Deiner Argumentation sicher nicht.

Augustus @ 4 Mar 2015, 12:59 hat geschrieben:bei uns hingegen kann man nur im Präteritum vom Bahnbus sprechen, Zitat "Um 1950 hatte die Deutsche Bundesbahn auf circa 750 eigenen Linien etwa 1000 eigene Omnibusse und über 300 Busse von Fremdunternehmen auf ihrem Liniennetz im Einsatz. 1957 erreichte das Liniennetz etwa 50.000 Kilometer." (http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbus_%28Deutschland%29)
"Die Bahn" schreibt auf http://www1.deutschebahn.com/ts-regiobus-d...nehmen/zdf.html : "13.400 Busse in ganz Deutschland: Mit etwa 725 Millionen Fahrgästen und einer Verkehrsleistung von 8,4 Milliarden Personenkilometern im Jahr 2012 ist DB Regio Bus der größte Anbieter im deutschen Busverkehr."
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Augustus @ 4 Mar 2015, 12:59 hat geschrieben: PS: die Bahnbegeisterten in Deutschland loben doch immer die Schweiz als Eisenbahnmusterland in den höchsten Tönen. Dort hat man nie aufgehört, den Postbus intensiv als Verkehrsmittel zu nutzen (lokale Bezeichnung "Postauto": http://de.wikipedia.org/wiki/Postauto) und unsere österreichischen Nachbarn haben Bahnbus und Postbus fusioniert (http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnbus_%2 ... erreich%29),
Und das hat man in Deutschland nicht gemacht?
bei uns hingegen kann man nur im Präteritum vom Bahnbus sprechen
Also ich bin heute früh noch mit einem großen roten Bahnbus gefahren.
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 4 Mar 2015, 16:02 hat geschrieben: Also ich bin heute früh noch mit einem großen roten Bahnbus gefahren.
Siehst du, das war ein Satz im Präteritum :D
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 4 Mar 2015, 17:23 hat geschrieben: Siehst du, das war ein Satz im Präteritum :D
Ich werde gleich auch wieder mit einem roten Bahnbus fahren.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 4 Mar 2015, 17:23 hat geschrieben: Ich werde gleich auch wieder mit einem roten Bahnbus fahren.
Sehr gut ;)

(ich weiß auch was du meinst, und verstehe auch nicht so ganz auf was unser August hier hinauswill)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Bayernlover @ 4 Mar 2015, 17:23 hat geschrieben: Siehst du, das war ein Satz im Präteritum :D
Nein. :P

[/GrammarNazi]
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Bei komplett freier Wahl ist mir der Luft-bus immer noch am liebsten. sofern der mich auch da hinbringt, wo ich gerade hin will, und der Preis ein akzeptabler ist.
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 4 Mar 2015, 06:52 hat geschrieben: das ist zu kurz gedacht - die muß ihre Macht nutzen um die Konkurrenten vom Markt zu drücken, sind die Weg, kann man wieder ausdünnen
So dachte ich mir das von Anfang an. Wenn man als Bahn schon nicht vernünftig genug sein kann, billige Ersatzteile wie Fernbusse komplett zu ignorieren, hey, der Gesamtkonzern ist bis heute einer der größten deutschen Busbetriebe. Diese Machtbasis mit vielen regionalen Standorten sollte man dann schon konsequent ausnutzen, um den neu entstandenen meindeinverflixt Schmuddelbuden mal zu zeigen, wo es längs geht.
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Beitrag von 146225 »

Der frisch vom ADAC befreite Postbus geht in die Offensive: Neue Verbindungen vorgesehen - das neue Streckennetz ab Mai 2015.

Ab "meinem" Heilbronn soll es dann also auch mit dem Postbus in Richtung Würzburg/Nürnberg gehen. Na, mal schauen ob das Angebot besser wird als üblich, also 2x am Tag dann wenn man es nicht braucht.
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Beitrag von Martin H. »

Augustus @ 4 Mar 2015, 13:14 hat geschrieben: Alleine der Bund subventioniert die deutschen Eisenbahner also direkt mit Steuermitteln in Höhe von rund 10 Milliarden Euro pro Jahr!

.....

Weisst du wieviel er für alle Bundesstraßen und Bundesautobahnen (Bundesfernstraßen) im Jahr aus Steuermitteln vorsieht? 3 Milliarden Euro .....
Für die komplette Eisenbahn, inklusive Unternehmensgewinnen und die stattliche Dividende die der Bund wiederhaben will 10 Milliarden, nur für Bundesstraßen und Autobahnen aber nur 3 Milliarden, was ist mit den ganzen anderen Straßen, die nicht vom Bund direkt bezahlt werden? Oder immer mehr Anwohner, die für Straßensanierungen zur Kasse gebeten werden. Und wenn man unter der Überschrift weiterliest kommt man außerdem auch schon auf 6,8 Milliarden, ohne übriges Straßennetz.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Martin H. @ 5 Mar 2015, 11:57 hat geschrieben:
Augustus @ 4 Mar 2015, 13:14 hat geschrieben: Alleine der Bund subventioniert die deutschen Eisenbahner also direkt mit Steuermitteln in Höhe von rund 10 Milliarden Euro pro Jahr!

.....

Weisst du wieviel er für alle Bundesstraßen und Bundesautobahnen (Bundesfernstraßen) im Jahr aus Steuermitteln vorsieht? 3 Milliarden Euro .....
Für die komplette Eisenbahn, inklusive Unternehmensgewinnen und die stattliche Dividende die der Bund wiederhaben will 10 Milliarden, nur für Bundesstraßen und Autobahnen aber nur 3 Milliarden, was ist mit den ganzen anderen Straßen, die nicht vom Bund direkt bezahlt werden? Oder immer mehr Anwohner, die für Straßensanierungen zur Kasse gebeten werden. Und wenn man unter der Überschrift weiterliest kommt man außerdem auch schon auf 6,8 Milliarden, ohne übriges Straßennetz.
Ja, da kommen die Einnahmen der LKW-Maut drauf.
Wobei ich mich dann allerdings frage: Wo sind die Einnahmen aus den Trassengebühren? Aber die Antwort kann man sich gleich selbst geben, verantwortlich ist ja DB Netz .. ergo werden dort die Gebühren an die DB AG gezahlt, während die LKW-Maut der Staat bekommt... interessanter Unterschied.

Was ich mich ansonsten noch frage: Sind bei den 10 Mrd. die Subventionen des ÖPNV (um die gerade gestritten wird) dabei?
Falls ja, wer bezahlt den ÖPNV per BUS?

Also da muss man leider im Detail ganz genau hinschauen wo wieviel Geld wofür gezahlt wird, ansonsten wirds ein Äpfel-Birnen-Kompott.
andreas
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Beitrag von andreas »

Tja, so schnell ist aus mit Boom:
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben...-a-1022603.html

ohne Busfahrer fährt kein Bus und die paar, dies machen klappen eh bald vom Bock....
Augustus

Beitrag von Augustus »

Dass das überhaupt noch Thema ist. Selbst die Bahn hat eingesehen, dass das mit dem Fernbus super funktioniert, wozu durch die ökologisch und landschaftlich besonders sensiblen Gebiete in Ostbayern und Westtschechien gar neue Schneisen für Verkehrsinfrastrukturausbau schlagen, wenn es eine direkte Autobahnverbindung gibt (egal ob Schiene oder Straße, Schneise ist Schneise und Bodenversiegelung ist Bodenversiegelung).

Zudem wählt jeder, der auf Tempo wert legt oder nicht jeden Euro umdrehen muss, hier ohnehin das Flugzeug. Bei immerhin zB 300 km Luftlinie München-Prag, durch das schwierige Terrain im Mittelgebirgsbereich am Boden reale 400 km per PKW, lohnt sich der Flieger für die Eiligen schon. Für die Sparsamen ist ein Fernbus ohnehin preisleistungsmäßig das unschlagbar bessere Angebot.

Wenn, dann sollte man den Schienenregionalverkehr zwischen Ostbayern und Westtschechien ausbauen, in Zeiten der grenzenlosen EU ist es bizzar, dass es da für die eigentlich zusammenhängende Region Bayerwald/Böhmerwald beidseits der Grenzen nicht auch ein grenzübergreifendes Regionalzugangebot gibt. DAS wäre ein echter Zugewinn für die Schiene und die Umwelt und könnte massiv PKW von den Straßen bringen.

Das ist aber typisch für unsere Eisenbahnpolitik. Wir versenken das Geld lieber in möglichst aufwändige Fernverkehrsprojekte statt in Schienenregionalverkehr zu investieren, wo man pro Euro mehr Personenkilometer kriegt, aber halt nicht den "sex appeal" von großen Trasseneröffnungen und schnittigen Fernverkehrszügen hat. Wieder mal geht da Prestige vor Vernunft.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Jetzt nervt der Fernbustroll wieder, aber diesen unsinnigen Kommentar muss man einfach ignorieren...

Aufwändiges Fernverkehrsprojekt, ich lach mich schief. Herr wirf HvH.
Fat Hippo
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Beitrag von Fat Hippo »

Bei allem Respekt, das Trollen wird ja wohl hautsächlich von militanten Bahn-Apologeten betrieben, die jede positive Äußerung zu Fernbussen als persönlichen Angriff auffassen. Und auch wenn es offtopic war, die Aussagen zu mangelndem Nahverkehrskonzept find ich so falsch nicht.

Was eben viele nichr wahrhaben wollen ist, daß die Fernbusse einen Markt bedienen, den die Bahn bisher nicht ausreichend erschlossen hat.
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Beitrag von 146225 »

Fat Hippo @ 25 Mar 2015, 15:57 hat geschrieben: Was eben viele nichr wahrhaben wollen ist, daß die Fernbusse einen Markt bedienen, den die Bahn bisher nicht ausreichend erschlossen hat.
Ich hätte gesagt: Durch zwanghaftes Anbiedern mit Billigpreisen unter Inkaufnahme aller Mittel und Nachteile wurde versucht, in ein Marktsegment gewaltsam einzudringen, und zwar blindlings ausgerichtet auf schnelle vermeintliche Erfolge unter aggressiver Vernachlässigung beinahe jeglicher Nachhaltigkeit. Ob das Experiment daher mittelfristig noch als gescheitert angesehen werden muss, hängt noch in der Schwebe und wird früher oder später von Komponenten beeinflusst werden, die wesentlich außerhalb des Einflussbereiches der Marktteilnehmer liegen.

Militant? ;)
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Das was du beschreibst, ist zwar weiterhin zu beobachten, nimmt aber meiner Meinung nach inzwischen doch relativ ab, zugunsten eines längerfristig brauchbaren Angebots.


Im Endeffekt werden Fernbusse zwei parallele Überlebens-Möglichkeiten haben:
  • Direktverbindungen zwischen mittelgroßen Städten, die vom Schienenverkehr abgehängt wurden. Ein Bus mit 50 Sitzplätzen rentiert sich einfach schneller als ein ICE mit der x-fachen Kapazität. –> Nischenangebot.
  • Auf den "Rennstrecken" zwischen Großstädten mit Fernverkehrs-Anbindung auf der Schiene: Ansprache einer finanziell sensiblen Kundschaft, der die Fahrzeit zweitrangig ist. (Hierbei besteht natürlich die Gefahr, dass man unter Umständen zu günstig plant und letztendlich Verluste einfährt – da wird sich der Markt allerdings regulieren. Wenn ich sehe, dass samstags Abends gleichzeitig zwei Busse von Nürnberg nach München abfahren, scheint auch hier genügend Nachfrage vorhanden zu sein.)
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Beitrag von Cloakmaster »

Naja "abgehängt" muss es nicht sein - es reicht oft, daß es keine umsteigefreie Verbindung gibt. Bremen-Berlin ist zB auch eine recht beliebte Fernbus-Strecke, obwohl man sowohl via Hamburg als auch via Hannover durchaus per Bahn hin kommen kann, wenn man per Bahn fahren möchte. Und 2mittelgross" sind die beiden Städte auch nicht. Also vielelicht di ezweite Kategorie "Rennstrecke für Preis-sensible" ? Tatsächlich scheint es manchen nicht um den Preis, sondern primär um die Umsteigefreiheit zu gehen.
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Beitrag von andreas »

gut, die Bahn schafft es halt auch, wichtige Umsteigerelationen so zu legen, daß man die sehr gerne verpasst und damit treibt man die Kunden in den Fernbus.
Hauptsächlich fallen mir da in Göttingen Richtung Gotha/Erfurt und Würzburg Richtung Stuttgart/Heilbronn, die so knapp sind, daß wenige Minuten Verspätung beim ICE einen Anschlußverlust bedeuten mit einer Stunde Wartezeit.
Das macht keinen Spaß, da gewinnt ein Fernbus, der Heilbronn - Hannover z.b. fährt sehr viel an Attraktivität.
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Beitrag von 146225 »

andreas @ 26 Mar 2015, 12:10 hat geschrieben: gut, die Bahn schafft es halt auch, wichtige Umsteigerelationen so zu legen, daß man die sehr gerne verpasst und damit treibt man die Kunden in den Fernbus.
Hauptsächlich fallen mir da in Göttingen Richtung Gotha/Erfurt und Würzburg Richtung Stuttgart/Heilbronn, die so knapp sind, daß wenige Minuten Verspätung beim ICE einen Anschlußverlust bedeuten mit einer Stunde Wartezeit.
Das macht keinen Spaß, da gewinnt ein Fernbus, der Heilbronn - Hannover z.b. fährt sehr viel an Attraktivität.
Es gibt halt nun mal in einem vertakteten Fahrplan gewisse Zwänge - selbst bei der gegenwärtigen "knappen" Abfahrt in Würzburg ist der RE eigentlich noch 6-8 Minuten zu spät in Heilbronn. Könnte man diese unterwegs einsparen, würde der Anschluss zum Eilzug in Richtung Karlsruhe noch erreicht. Gleichzeitig darf der RE auch nicht später in Stuttgart sein, weil sonst der Anschluss zum IC/EC in Richtung Ulm/München/Salzburg nicht mehr hinhaut. Von der Wiesen- und Feldbahn in Lauda sowie der Rhein-Neckar-S1 in Osterburken mal zu schweigen.

Ähnliche Zwänge finden sich auch in Gegenrichtung. Trotz allem ist dieser Anschluss nicht so schlecht, wie er gern geredet wird - in den letzten Jahren hab' ich da eine Quote von > 90% "erreicht".

Und damit bleibt dem Fernbus am Ende noch neben dem wegfallenden Umstieg ein mehr oder weniger marginaler Preisvorteil, der teuer erkauft wird.
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Beitrag von 218217-8 »

@ andreas: Im Fall Würzburg - Stuttgart/Heilbronn beträgt die Wartezeit bei Anschlussverlust tagsüber sogar zwei Stunden!

@ 146225: Du Glücklicher! Meine Quote liegt bei mageren 50%. Genauso in Mannheim. Allerdings dürfte deine Stichprobe größer sein.
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 26 Mar 2015, 20:37 hat geschrieben: Es gibt halt nun mal in einem vertakteten Fahrplan gewisse Zwänge - selbst bei der gegenwärtigen "knappen" Abfahrt in Würzburg ist der RE eigentlich noch 6-8 Minuten zu spät in Heilbronn. Könnte man diese unterwegs einsparen, würde der Anschluss zum Eilzug in Richtung Karlsruhe noch erreicht. Gleichzeitig darf der RE auch nicht später in Stuttgart sein, weil sonst der Anschluss zum IC/EC in Richtung Ulm/München/Salzburg nicht mehr hinhaut. Von der Wiesen- und Feldbahn in Lauda sowie der Rhein-Neckar-S1 in Osterburken mal zu schweigen.
Es geht ja noch weiter: Später ab NWH geht nicht, da fährt dir die Ansbacher RB im Weg rum. Noch später als die geht aber auch nicht, da dann die Anschlusse TL und TO flöten gehen (TBF bin ich mir grade nicht sicher, TH und TS würden weiterhin passen).

Die S1 in TO wartet maximal 2 Minuten (zumal da ja wieder diverse Anschlüsse dranhängen), die WFB je nach Betriebslage - mehr als 3 Minuten aber auch eher selten (eingleisige Strecke, Anschlüsse wären hier kein Problem).

Grade solche Verbindungen, wo die Eisenbahn mangels Masse keine Direktverbindungen anbieten kann, können aber für den Bus durchaus eine Chance sein - Umsteigefreiheit, wenn auch durch längere Fahrzeiten erkauft dürften zahlreiche - auch zahlungsbereite! - Kunden zu schätzen wissen.

Persönlich bin ich übrigens noch nie in Würzburg, dafür aber mal ne Stunde (ok, 45 Minuten) in Lauda gestrandet...
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Beitrag von PeterW. »

Neues von MeinFernbus Flixbus: :blink:

https://www.facebook.com/video.php?v=788156...=message_bubble

Also wenn ich in dem Bus gesessen hätte, der Fahrer hätte ab der nächsten Raststätte garantiert nicht mehr weiterfahren können...
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Beitrag von 218217-8 »

Bin Karfreitag mit dem grünen Fernbus in die Heimat dieses Forums gefahren und heute wieder zurück. Genau genommen musste ich in den Kreis Ebersberg. Abfahrt in Neckarsulm am Karfreitag +10 Min., Ankunft in München +10 Min. Der A8-Stau am Albaufstieg wurde über die B10 umfahren, die geringe Verspätung hat sich dadurch nicht erhöht, konnte aber auch nicht abgebaut werden. Abfahrt heute in München pünktlich, Ankunft in Neckarsulm ebenfalls pünktlich. Wieder B10 von Ulm bis S-Zuffenhausen.

Der kritische Punkt war heute stattdessen die S-Bahn. Wegen des Luftballon-Oberleitungsschadens hat die S2 am Ostbahnhof geendet, und ich musste mit der U5 und Tram 16 zum ZOB fahren. Glücklicherweise hatte ich eine S-Bahn früher als notwendig genommen, so dass es trotzdem bequem gereicht hat.

Weiterhin kann ich also nur gute Erfahrungen über Fernbusse berichten. Es bleibt dabei: Nach meiner persönlichen Erfahrung sind die Fernbusse eher pünktlicher als die Bahn, zumindest nicht weniger pünktlich.

Was mich etwas enttäuscht hat, ist der ZOB in München. Der ist doch recht neu, und trotzdem so ein dunkles und enges Loch? Ausgelegt hat man den wohl auch nur auf 12m-Busse. Wenn da 14,5m lange Doppeldecker (mittlerweile das Standardfahrzeug im Fernbusverkehr) rückwärts rausrangieren, ist das Millimeterarbeit, dass die hinten nicht an den hässlichen Betonsäulen hängen bleiben.
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Beitrag von 218 466-1 »

218217-8 @ 5 Apr 2015, 23:42 hat geschrieben:Bin Karfreitag mit dem grünen Fernbus in die Heimat dieses Forums gefahren und heute wieder zurück.
BOOOOOO!! :angry: :ph34r:
Der A8-Stau am Albaufstieg wurde über die B10 umfahren,
Unfairer Vorteil gegenüber der Bahn! Fernbusse sollten immer genau die selbe Route fahren und ggf. die Dauer von Störungen abwarten müssen.
Weiterhin kann ich also nur gute Erfahrungen über Fernbusse berichten. Es bleibt dabei: Nach meiner persönlichen Erfahrung sind die Fernbusse eher pünktlicher als die Bahn, zumindest nicht weniger pünktlich.
Ist ja auch kein Wunder wenn man an Störungen einfach vorbei fährt, was die Bahn nicht ohne zeitaufwändige, weiträumige Umleitungen kann.
Daher kein fairer Vergleich.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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Beitrag von TramBahnFreak »

Schon lustig, dass du versuchst, Fernbusse ausschließlich über Störungen von der Bahn zu differenzieren. Spricht für dein Bild der Störungs-Anfälligkeit der Bahn...
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