Ach Autobahn, sometimes you echt laber 'n Zeug here together...
Wie kommst du drauf, dass "die Eisenbahn" in der Weimarer Republik verstaatlicht wurde? Die Bayerische Staatsbahn wurde 1844 gegründet, als Staatsbahn. Es gab zwar immer wieder im Laufe dieser Zeit echte Privatbahnen, also private Unternehmen mit staatlicher Konzession, eine der größten dürfte die 1856 gegründete Bayerische Ostbahn gewesen sein, die gegründet wurde, weil der Staat Bayern kein Geld hatte, Ostbayern ans Bahnnetz anzuschließen. Aber schon 1876 wurde sie in die Staatsbahn aufgenommen, weil der Laden aufgrund der damaligen "Weltwirtschaft" praktisch pleite ging. Ein ähnliches Schicksal ereilte im Laufe der Zeit zahlreiche teils private Kleinbahnen, sodass bis zum zweiten Weltkrieg nicht mehr viel mehr als die große Staatsbahn und einige wenige Kreis- und Landesbahnen übrig war. In anderen Teilen Deutschlands lief die Geschichte nach dem selben Muster. Es gab nach der Zusammenlegung der staatlichen Länderbahnen aus Bayern, Preußen, Sachsen, etc. im Deutschen Reich ab 1924 die "Deutsche Reichsbahn Gesellschaft", das war formal so eine Art Aktiengesellschaft, aber faktisch auch nichts wirklich anders wie die "Deutsche Reichsbahn" ab 1937, die als Sondervermögen des Reiches geführt wurde.
Ich sehe hier nirgends eine "Verstaatlichung", außer eben bei kleinen Privatbahnen die halt einfach nur pleite waren und übernommen wurden. In ganz wenigen Fällen wie bei der LAG war's eine Mischung aus "nur fast pleite sein" und Zwangsverstaatlichung durch das Hakenkreuz.
Das Problem ist heute wie damals, Busreisen waren preiswerter und manchmal/oft schneller, als Bahnreisen. Also mussten sie ja verboten werden :ph34r:
Nein. Der private (!) Linienverkehr und das ganze Thema "Konkurrenz zur Bahn" war deshalb verboten, weil es keinen Sinn macht, dass ein Staat mit großen finanziellen Aufwand ein Netz betreibt, das ggf. mit Steuern finanziert wird, aber auf wenigen besonders rentablen Strecken private Anbieter auftauchen und eben dort, wo das Netz Geld abwirft, dieses abschöpfen. Stichwort: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren... Das würde auf Dauer nicht funktionieren!
Trotzdem gab es zu Reichs- und Bundesbahnzeiten massenhaft Linienverkehr mit Bussen, weil es im Gegensatz zu deiner dauernden Argumentation nicht drum ging, ob das Verkehrsmittel toll ist oder nicht, wie ich eben schon erwähnte. Die Reichsbahn, die die ersten Autobahnen ja damals finanziert hat, war anfangs im Güter- und Personenverkehr praktisch der alleinige Nutzer der Autobahnen. Die paar Privatautos, die es in den 30er Jahren schon gab, ja mei... Nach dem Krieg wurde das ganze weitergeführt und ausgebaut und die Bahn (und die Post) hatten einen großen Busfuhrpark und ein großes Netz auch mit Fernlinien, teilweise parallel zu den Bahnlinien. Aber eben die Gewinne wie Verluste von Bussen und Zügen flossen in/aus dem selben Topf.
Die einzige Ausnahme war der Verkehr nach Berlin, weil Westdeutschland den Verkehr nach Berlin nicht allein unter der Regie der DDR-Reichsbahn sehen wollte.
Busreisen waren übrigens auch damals schon langsamer, um anderes zu behaupten, solltest du endlich mal Fakten in Form von Fahrplänen rausrücken! Ausnahmen waren nur Linien abseits von (schnellen) Bahnstrecken, ursprünglich dafür waren viele der Reichs- und Bundesbahn-Fernbuslinien auch da, eben für Strecken, wo man mit 50 Sitzplätzen auskommt...
Und da sind wir jetzt auch beim Thema: 2x täglich 50 Sitzplätze München - Stuttgart, sind 100. Wenn die Hälfte davon ehemalige Bahnkunden sind, also 50, dann sind das pro Zug, der täglich von München nach Stuttgart fährt... ähm... irgendwas zwischen 1 oder 2 Sitzplätzen, die abwandern. Wenn der Bus denn jedesmal voll ist. Spannender wird's erst, wenn es wirklich mal sowas wie einen Stundentakt geben sollte. Aber selbst dann, man nehme zum Beispiel Berlin - Hamburg, scheint der ICE nicht wirklich gefährdet zu sein... jetzt mal die Tatsache ausgeblendet, dass die DB bei diesen Bussen mit drin ist...
Leider gibt es in Deutschland nicht die Möglichkeit, bei der Reservierung die Fahrtrichtung zu wählen. Bisher hatte ich allerdings Glück gehabt.
Warum auch bei den ganzen Kopfbahnhöfen? :rolleyes:
Der Unterbau ist im Ruhrgebiet in den letzten 20 Jahren nicht besser geworden
Du meinst sicher den Oberbau, vom Unterbau kriegst du normalerweise als Fahrgast nichts mit.
Über Greyhound [en]
Und hört jetzt endlich mal mit Greyhound auf. Da drüben sind ganz andere Grundvoraussetzungen, z.B. dass Personenfernverkehr auf der Schiene kaum existiert. Mal abgesehen von einer ganz anderen gesellschaftlichen und politischen Tradition, wenn man mal überlegt wie sich da einige gegen eine staatliche Krankenversicherung wehren.
Eine bestehende Nahverkehrsverbindung begründet keinerlei Bedienungsverbot im DeinBus.de von Tübingen zum Stuttgart Flughafen und das kann auch kein Personenbeförderungsgesetz - wer dennoch per Gesetz eine Bedienungsverbot auf dem bestimmten Streckenabschnitt verhängen will, muß dies auch begründen können
Hast du das Personenbeförderungsgesetz eigentlich mal gelesen? Oder wird hier immer nur drüber geredet?
Doch, denn genau das kann das Personenbeförderungsgesetz. Die Strecke Tübingen - Flughafen Stuttgart ist weniger als 50 km lang und wird genau auf dieser Strecke (zwar mit Zwischenhalten) von einer Regionalbuslinie bedient, wie ich jetzt weiß, deren Konzessionsinhaber natürlich per Gesetz vor Konkurrenz geschützt ist. Ansonsten dürfte ich mir ein paar Busse kaufen und z.B. parallel zur MVG in München einfach meine eigenen Buslinien aufmachen. Natürlich nur da wo ich meine, Geld verdienen zu können. Die weniger rentablen Strecken lass' ich der MVG allein. Was interessiert es mich, ob der steuersubventionierte Nahverkehr Geld verliert, ggf. das Angebot kürzen oder Preise anheben muss oder ob die Steuerzahler einfach mehr subventionieren muss, während ich private Gewinne einstreiche...