Dieselverbote in deutschen Großstädten?

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NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Jean @ 16 Jun 2017, 14:24 hat geschrieben: Das ist typisch Politik: erst mal nichts machen weil alles heilig ist...und am Ende die Keule schwingen weil es nicht mehr anders geht...
Was ist daran typisch Politik? Das ist vielleicht typisch inkompetente Politiker mit mangelnder Weitsicht. Du könntest auch sagen "Typisch Atom", hätte den selben Aussagewert.
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Beitrag von 146225 »

Jean @ 16 Jun 2017, 13:24 hat geschrieben: Das ist typisch Politik: erst mal nichts machen weil alles heilig ist...und am Ende die Keule schwingen weil es nicht mehr anders geht...
Ich sehe es ein klein bisschen variiert: Wahrscheinlich kreiste in den relevanten Köpfen der letzten 10 Jahre die Hoffnung, die unantastbare Automobilindustrie werde es schon schaffen, die Schadstoffwerte deutlich zu verringern - diese hat aber aus Kostengründen gar nicht daran gedacht, solange sich der gleiche alte Mist wunderbar weiter verkaufen ließ bzw. wohl gehofft, via dem üblichen Lobbyismus die Regelungen zu eigenen Gunsten zu beeinflussen. Irgendwo ist das jetzt schief gegangen, und die zitierte Keule wird auch nicht von alleine rausgeholt, sonder erst, nachdem entsprechende Gerichtsurteile es nicht mehr möglich machen, risikofrei einfach weiter nichts zu tun.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also ich würde schon erwarten, dass wenn die Stadt den Bürgern die Diesel untersagen will, dass sie sich selber nicht zu viele Ausnahmen gibt.
Und wenn es ins Geld geht, die ganze Busflotte auf Erdgas umzurüsten, das geht es für den Bürger auch.
Aber ich befürchte es wird mal wieder Wasser gepredigt und Wein getrunken.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rohrbacher @ 16 Jun 2017, 14:21 hat geschrieben: Es bräuchte wohl eine Plakette, bestimmte Kennzeichen oder irgendsowas. Wie soll man die Schadstoffklasse sonst auch zwecks Überprüfung von außen erkennen? Allein die Euro-Einstufung ist lediglich zulassungsrechtlich relevant, aber taugt nicht für Fahrverbote. Das ist derzeit (noch) nicht vorgesehen und das kann meiner Ansicht eine Stadt auch nicht alleine.
Und da kommt mein Vorschlag ins Spiel, die Plakette nicht aufgrund der manipulationsanfälligen Euro Einstufung der Typenzulasseung zu vergeben sondern aufgrund von Realwerten. Dann braucht sich auch niemand zu ärgen, dass sein Hersteller weniger geschummelt hat als die anderen.
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 16 Jun 2017, 15:15 hat geschrieben: Und da kommt mein Vorschlag ins Spiel, die Plakette nicht aufgrund der manipulationsanfälligen Euro-Einstufung der Typenzulassung zu vergeben, sondern aufgrund von Realwerten. Dann braucht sich auch niemand zu ärgern, dass sein Hersteller weniger geschummelt hat als die anderen.
Ich finde das ja sehr vernünftig, aber aus Industriesicht würde wohl hier der gigantische Aufschrei kommen - es käme ja noch mehr ans Tageslicht, wer alles Dreck am Stecken hat.
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Beitrag von Martin H. »

Vorhin im Radio, der Audi A8 Diesel wurde nun nach Messungen der Deutschen Umwelthilfe zum dreckigsten Auto gekürt.
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Beitrag von Autoverbot »

Fährt den nicht Seehofer und Dobrindt? :D
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Beitrag von Rohrbacher »

Autoverbot @ 16 Jun 2017, 20:02 hat geschrieben:Fährt den nicht Seehofer und Dobrindt?  :D
Die Modellauswahl dieser Meldung wird schon dahingehend angelegt worden sein, dass es genau den Dobrindt-Dienstwagen trifft. Schreiben sie ja auch selbst irgendwie. Wie viele A8 L = Langversionen für Leute mit Chauffeur gibt's sonst hierzulande? Der "aktuelle" A8 ist seit 2009 auf dem Markt und das getestete Fahrzeug ist exakt eins von denen aus dem in den letzten Tagen erfolgten Rückruf im Zuge des Dieselskandals. Wow, welch Überraschung, dass bei einem Auto, bei dem besch... wurde, die Werte hoch sind. Sie haben natürlich recht, ein Euro6-Diesel, dessen Euro6 ermogelt ist, ist natürlich abgasmäßig nicht so toll wie ein echter. Die DHU will sagen, dass nicht nur bei Euro5 getrickst wurde, sondern auch bei Euro6 und deswegen gemäß ihrer bekannten Forderung alle Diesel aus der Stadt sollen. Der getestete A8 ist so seit 2013 mit Euro6 auf dem Markt. Anzunehmen, dass es zu der Zeit ziemlich egal war, welche Einstufung man fälscht, deswegen ist die Aussagekraft jetzt irgendwie beschränkt, finde ich. Abseits der Politik sind die tatsächlichen Probleme nicht die von der Theorie abweichenden Werte ein paar A8, sondern die Werte und Verkehrszahlen der in Summe zighunderttausend und im Schnitt in der Praxis 8 Jahre alten, also wohl meist Euro5 besitzenden und zu 70% mit Dieselmotoren verkauften Gölfe, Astra, A3, 3er, C-Klassen etc, die ganz legal ohne Harnstoff-Nachbehandlung ("Adblue") die NOx-Werte in der Luft hochtreiben. Das zeigt auch der verlinkte Vergleich mit einem A5 2.0 TDI. Wenn sie das aktuelle Modell (Markteinführung 2016 = bei den Abgaswerten wurde vermutlich viel genauer hingeschaut als noch 2013...) genommen haben, wovon anhand der Werte auszugehen ist, dann sieht man recht schön, warum es durchaus sinnig ist, Autos ohne (oder mit nicht funktionierender) Adblue-Abgasreiningungsanlage aus der Stadt zu verbannen.
elchris
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Beitrag von elchris »

Martin H. @ 16 Jun 2017, 21:01 hat geschrieben:Vorhin im Radio, der Audi A8 Diesel wurde nun nach Messungen der Deutschen Umwelthilfe zum dreckigsten Auto gekürt.
Früher wusste man weshalb so ein Auto am besten in schwarz bestellt wird - heute braucht man dazu "Dieselskandal"e und Euronormen... :unsure:
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Beitrag von 146225 »

Versuch das doch mal als Marketinggag: "Steinzeittechnik-Schwarz" oder so ... verkauft sich vermutlich in Deutschland auch noch. Musst nur "Fahrspaß" dazu versprechen. :P
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Beitrag von NJ Transit »

146225 @ 17 Jun 2017, 17:11 hat geschrieben: Versuch das doch mal als Marketinggag: "Steinzeittechnik-Schwarz" oder so ... verkauft sich vermutlich in Deutschland auch noch. Musst nur "Fahrspaß" dazu versprechen. :P
Paläodiät ist grade doch in, da sollte sich Paläotechnik doch auch an den Mann bringen lassen? Mit Paläopolitik klappts auch!
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Beitrag von Rohrbacher »

Seit wann sind Stickoxide farbig?
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Beitrag von Galaxy »

Rohrbacher @ 16 Jun 2017, 23:42 hat geschrieben: Der "aktuelle" A8 ist seit 2009 auf dem Markt und das getestete Fahrzeug ist exakt eins von denen aus dem in den letzten Tagen erfolgten Rückruf im Zuge des Dieselskandals.
Nein, zurückgerufen wurden die Euro 5 A7, und A8. Euro 6 wäre ein zusätzliches Problem für Audi. Ich nehme an das Rupert Stadlers Tage bei Audi gezählt sind. Er ist im Prinzip nicht mehr haltbar. Aber wenn die Gerüchte stimmen, dann hat man mit dem bald Ex-Opel Chef Neumann sowieso schon einen Nachfolger gefunden.
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Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 16 Jun 2017, 16:15 hat geschrieben: Und da kommt mein Vorschlag ins Spiel, die Plakette nicht aufgrund der manipulationsanfälligen Euro Einstufung der Typenzulasseung zu vergeben sondern aufgrund von Realwerten. Dann braucht sich auch niemand zu ärgen, dass sein Hersteller weniger geschummelt hat als die anderen.
Wie willst Du aber Realwerte vergleichbar machen? Ohne Prüfstand mit einem normierten Programm wird es nicht geben.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Jedes einzelne Fahrzeug prüfen und dann entscheiden!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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AndiFant

Beitrag von AndiFant »

* Die steuerliche Absetzbarkeit der regelmässigen Fahrten zum Arbeitsplatz einschränken, um es attraktiv zu machen, in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

AndiFant @ 20 Jun 2017, 07:58 hat geschrieben: * Die steuerliche Absetzbarkeit der regelmässigen Fahrten zum Arbeitsplatz einschränken, um es attraktiv zu machen, in der Nähe des Arbeitsplatzes zu wohnen.
Nachdem die sogenannten Flächenländer im Bundesrat die Mehrheit haben, wird das, egal wie sinnvoll das ist, nie durchkommen.

Diesbezüglich waren auch den Grünen in typischen Pendlerländern wie Rheinland-Pfalz in der Vergangenheit die Jacke auch immer näher als die Hose.
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AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Ja, klar wird das nicht kommen. Aber wie steuern wir unsere Verkehrsprobleme, wenn jeder nur nach Eigeninteressen entscheidet?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Jean @ 18 Jun 2017, 08:06 hat geschrieben: Jedes einzelne Fahrzeug prüfen und dann entscheiden!
Dazu brauchst Du aber Testnormen damit Resultate transparent, vergleichbar und reproduzierbar werden. Denn das wird Gerichtsverfahren, Gutachten und Gegengutachten standhalten müssen.

Worte wie "transparent" und "nachvollziehbar" müssen die Autolobby erschaudern lassen...
Und eine schwächelnde Automobilbranche nebst Rattenschwanz dran wird die Regierung mit Blick auf die Wirtschaft auch nicht haben wollen.
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 20 Jun 2017, 07:58 hat geschrieben: Nachdem die sogenannten Flächenländer im Bundesrat die Mehrheit haben, wird das, egal wie sinnvoll das ist, nie durchkommen.

Diesbezüglich waren auch den Grünen in typischen Pendlerländern wie Rheinland-Pfalz in der Vergangenheit die Jacke auch immer näher als die Hose.
Spar dir dein Grünen-Bashing an dieser Stelle, ich kann mir auch keine bayrische Zustimmung für solche Pläne vorstellen - oder kann in München jedem, der dort arbeitet gleich in der Nähe des Arbeitsplatzes eine Wohnung angeboten werden?
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 20 Jun 2017, 19:40 hat geschrieben:oder kann in München jedem, der dort arbeitet gleich in der Nähe des Arbeitsplatzes eine Wohnung angeboten werden?
1. müsste es heißen: "eine bezahlbare, zu den jeweiligen Lebensumständen passende Wohnung".
2. ist es eh andersrum. Kann jedem in X wohnendem ein passender Arbeitsplatz am Wohnort angeboten werden und zwar langfristig? Lebensmittelpunkt - auch vor dem Gesetz - ist der Wohnort, nicht der Arbeitsort. In Zeiten, wo man schön flexibel zu sein hat, wird das gerne vergessen. Und wie soll das gehen, sollen wir alle Singles werden/bleiben? Darf die Frau nur da arbeiten, wo der Mann auch arbeitet? Oder andersrum? Sollen Kinder dort in die Ausbildung, wo die Eltern arbeiten? Kaum jemand pendelt gerne. Ich glaube dennoch nicht, dass Leute wegen maximal irgendwas um die 4.000 Euro Absetzbarkeit ihren Wohnort wechseln. Sicherlich, es ist traumhaft, wenn Wohnen und Arbeiten im Idealfall sogar unter einem Dach stattfindet, aber ich persönlich bin auch nie der Arbeit hinterhergezogen weil mir minimum 12.000 Euro Wuchermiete im Jahr für die letzten Dreckslöcher doch zu viel sind, zumal wenn dann keine 100 km weiter ein halbes Haus (das lange vor dem Job da war) leerstehen würde. Effizient wäre das nicht. Ich glaub, da müssten die Anreize in München ganz wo anders geschaffen werden. Ach und, wenn man selbst mit über 30 und festem Job teilweise noch Bürgschaften der Eltern mitbringen soll, nur um bei einer Wohnung in den "Recall" zu kommen, dann liegt das Problem hier definitiv nicht an der Pendlerpauschale. :lol:

Seid lieber froh, dass es genug Leute gibt, die 1-2 Stunden reinpendeln. Würde das keiner machen, wäre a.) die Münchner Wirtschaft am Ars.. und damit die Gewerbesteuereinnahmen, von denen vieles finanziert wird, was hier so diskutiert wird oder b.) die Mieten für das erwähnte Drecksloch gingen auf 20.000 Euro im Jahr hoch (und zwar für alle Münchner), weil die Nachfrage extrem steigen würde. Ich will mir auch nicht vorstellen, wie München aussähe, würde man die Nachfrage nach Wohnraum entsprechend befriedigen.

Nach München würde ich trotzdem nicht ziehen. Mittlerweile immer weniger. Da ist die Luft so schlecht und man findet nie einen Parkplatz. :ph34r:
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

146225 @ 20 Jun 2017, 20:40 hat geschrieben: Spar dir dein Grünen-Bashing an dieser Stelle, ich kann mir auch keine bayrische Zustimmung für solche Pläne vorstellen - oder kann in München jedem, der dort arbeitet gleich in der Nähe des Arbeitsplatzes eine Wohnung angeboten werden?
Nein. Aber es ist irgendwie ungerecht wenn die Leute die arbeitsfern wohnen einen besonderen Bonus bekommen, während die Leute, die arbeitsnah in München wohnen die teureren Wohnungen nicht von der Steuer absetzen können.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von imp-cen »

Es ist auch nicht fair, dass meine Kollegen alle einen kostenlosen Parkplatz erhalten (oder zumindest Stichwort "zu versteuernder steuerlicher Vorteil") und ich mein Monatsabo selbst zahlen darf.
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Beitrag von Rohrbacher »

Boris Merath @ 20 Jun 2017, 21:18 hat geschrieben:Nein. Aber es ist irgendwie ungerecht wenn die Leute die arbeitsfern wohnen einen besonderen Bonus bekommen, während die Leute, die arbeitsnah in München wohnen die teureren Wohnungen nicht von der Steuer absetzen können.
Was ist daran ungerecht? Die arbeitsfern wohnenden können ihre Wohnung auch nicht von der Steuer absetzen.

Kurze Arbeitswege können genauso abgesetzt werden, sogar mit den selben pauschalen 30 Cent, auch wenn das ÖPNV-Ticket billiger war oder du mit dem Fahrrad zur Arbeit fährst. Bei den Wegekosten wird der ÖPNV steuerlich bevorzugt. Als Zugpendler kann man so in der Regel sehr einiges mehr absetzen als man bezahlt hat, wer etwa täglich um die 100 km mit dem Auto fährt, zahlt in der Regel mehr als er dafür absetzen kann. Beispiel: Landshut - München Hbf sind 2x 76 km = 152 km pro Arbeitstag mit der Bahn, gibt's im Abo ab 2.480,40 Euro im Jahr. Absetzen kann man den einfachen Arbeitsweg von 76 km zu je 0,30 Euro an sagen wir 200 Arbeitstagen, das sind 4.560,00 Euro, entspricht also etwa genau der Höchstgrenze von 4.500,00 Euro. Fährt man die gleiche Entfernung mit dem Auto, reden wir über täglich 152 km, im Jahr haben wir 30.400 km. Bei einem im Berufsverkehr typischen Spritverbrauch von 0,09 l/km sind das im Jahr 2.736 l, bei je 1,40 Euro je Liter kostet allein der Sprit 3.830,40 Euro. Und natürlich hat ein Autos, das im Jahr über 30.400 km läuft, noch ganz andere Kosten in der Werkstatt, beim Wertverlust, für die regelmäßige Neubeschaffung etc. Rechnet man mit den Vollkosten eines VW Golf Benziners von ca. 0,40 Euro/km zahlt man tatsächlich etwa 12.160,00 Euro, kann aber nur 4.500,00 Euro geltend machen.

Fazit für München - Landshut:
Endpreis Zugfahrt: 2.480,40 Euro, man kann 4.500,00 Euro absetzen.
Endpreis eigener Pkw: 12.160,00 Euro, man kann 4.500,00 Euro absetzen.

Bonus würde ich das insbesondere bei den Pkw-Nutzern nicht bezeichnen. Wer München täglich als Pendler mit Autoabgasen zunebelt, bekommt jedenfalls nicht mehr als jemand, der mit dem Zug fährt. Und wer einen längeren Arbeitsweg hat, für den schlägt die Keule beim Auto umso mehr zu, während die Kosten der Bahnfahrer bei den 4.190,00 Euro für die Bahncard100 gedeckelt sind, was immer noch unter der Höchstgrenze der Entfernungspauschale von 4.500,00 Euro liegt.
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Beitrag von Bayernlover »

Wenn für den Weg mit dem ÖPNV höhere Kosten anfallen als die 4.500 Euro jährlich, darf man die sogar auch noch geltend machen (mit Beleg dann). Wobei ich mich frage, wie man das schaffen will.
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Beitrag von Iarn »

Bayernlover @ 21 Jun 2017, 07:40 hat geschrieben: Wobei ich mich frage, wie man das schaffen will.
Fähren z.B.
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Beitrag von Iarn »

Süddeutsche zu den nun veröffentlichten Werten

Die bei Merkur und BR genannte ÖPNV Offensive habe ich ausgelagert.
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Beitrag von 146225 »

In Stuttgart ist dagegen Kretschmann unter dem Druck des Koalitionspartners, des Lobbygeschreis und des gut geschmierten Bundes-Dobsis umgefallen - es soll jetzt in der kommenden "Feinstaub-Saison" also doch keine Fahrverbote auf den Straßen in und ums Kessele geben. Wenn die daran gebundene Vorraussetzung, dass die Luft durch technische Maßnahmen im Fahrzeugbau besser werden muss, ernst gemeint ist - was ich mal stark bezweifle, das ist eine Trostpflaster-Worthülse - dann müssen die Fahrverbote spätestens 2020 in erheblich stärkerem Umfang kommen. Denn dass ohne harte Eingriffe sich rund um Stuttgart diesbezüglich etwas verändert, daran zweifle ich ganz erheblich. Weiterlesen?
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Beitrag von Iarn »

Also bei Kretschmann habe ich das Gefühl der fällt schneller als Arjen Robben im Strafraum.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich mutmaße, da steckt Daimler dahinter... ich denke da braucht man nicht viel drüber nachdenken.
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